Ratgeber Campingmatten

Ratgeber Campingmatten

Für erholsame Nächte
Lesezeit: 15 min.Autor: Doorout Team

Jeder hat sicher schonmal den Begriff Isomatte gehört, oder? Aber eine Isomatte ist nur ein spezielles Modell so genannter Campingmatten. Das Angebot an Campingmatten auf dem Outdoormarkt ist groß. Es gibt Isomatten, selbstaufblasende Matten und aufblasbare Matten mit integrierter Pumpe oder Pumpsack. Wer noch krasser unterwegs ist, für den ist unter Umständen eine Thermomatte, geeignet für extreme Minustemperaturen, die richtige Wahl. 

Wir gehen in diesem Blogbeitrag auf die Eigenschaften der unterschiedlichen Mattenarten ein und zeigen Dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle in Bezug auf Gewicht, Komfort und Isolierung. Welche Campingmatte dabei für Dich die richtige ist, erfährst du hier –  egal, ob du Camper, Wanderer, Alpinist oder einfach nur Festivalgänger bist!

Wichtige Kriterien für eine Campingmatte

  • Isolierung: Eine gute Campingmatte sollte eine isolierende Wirkung haben, um dich vor Kälte vom Boden her zu schützen. Achte auf den R-Wert (Wärmedurchgangswiderstand), der angibt, wie gut die Matte isoliert. Je höher der R-Wert, desto besser die Isolierung.
  • Größe, Gewicht und Packmaß: Campingmatten sind in verschiedenen Größen erhältlich, um verschiedenen Schlafbedürfnissen gerecht zu werden. Wähle eine Matte, die lang und breit genug für Dich ist. Beachte auch das Gewicht der Matte, insbesondere wenn du lange Wanderungen unternimmst und die Matte dabei im Rucksack getragen werden muss. Hier ist auch das Packmaß ein wichtiger Punkt. Wähle eine Matte, die sich leicht zusammenrollen oder falten lässt und nicht zu viel Platz einnimmt.
  • Komfort: Der Komfort einer Campingmatte hängt von der Dicke, dem Material und der Polsterung ab. Probiere am besten verschiedene Modelle aus, um herauszufinden, welche Matte mit welcher Polsterung für Dich die richtige ist.
  • Strapazierfähigkeit: Da Campingmatten im Freien verwendet werden, sollten sie strapazierfähig und langlebig sein. Achte auf hochwertige Materialien und gute Verarbeitung, um sicherzustellen, dass die Matte den Anforderungen standhält. 
  • Preis: Die Preise für Campingmatten variieren je nach Marke, Material und Ausstattung. Im Idealfall findest Du eine Matte, die Deinen Anforderungen entspricht, ohne dabei dein Budget zu sprengen. Prinzipiell lässt sich vorweg sagen, dass ein geringes Packmaß und ein guter R-Wert den Preis schnell in die Höhe schnellen lassen.
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Die Sache mit dem R-Wert

Der R-Wert (Resistance Value) ist eine Maßeinheit, die die thermische Isolationsfähigkeit einer Campingmatte oder eines anderen isolierenden Materials angibt. Er gibt an, wie gut die Matte Wärme vom Boden isoliert und den Körper vor Kälte schützt. Ein höherer R-Wert bedeutet eine bessere Isolierung.

Der R-Wert basiert auf dem Wärmefluss durch das Material. Je höher der R-Wert, desto geringer ist der Wärmeverlust und desto besser wird die Körperwärme zurückgehalten. Ein niedriger R-Wert bedeutet hingegen, dass die Matte weniger isolierend ist und somit weniger Schutz vor Kälte bietet. Für den Einsatz in kalten Umgebungen oder während der kalten Jahreszeiten ist in der Regel ein höherer R-Wert erforderlich, um ausreichende Isolierung zu gewährleisten.

Beim Kauf einer Campingmatte ist es wichtig zu beachten, dass der R-Wert einer Campingmatte allein nicht ausreicht, um die gesamte Isolation eines Schlafsystems zu bestimmen. Der R-Wert der Matte sollte in Verbindung mit anderen isolierenden Elementen wie einem Schlafsack und geeigneter Bekleidung betrachtet werden, um eine möglichst effektive Isolierung zu erreichen. Was viele nämlich nicht beachten ist die Tatsache, dass man mit seinem Körpergewicht die Füllung des Schlafsacks zusammendrückt und dadurch wärmende Eigenschaften verloren gehen.

Darüber hinaus ist die Wahl der richtigen Kleidung im Schlafsack entscheidend, um in kalten Umgebungen warm und komfortabel zu bleiben. Auch hier empfiehlt sich das Zwiebelschalen-Prinziep. Trage mehrere dünnere Schichten anstatt einer dicken Kleidungsschicht, um die Wärme besser zu regulieren. Vorteile bieten hier feuchtigkeitsregulierende Materialien wie Merinowolle oder Kleidung aus synthetischen Stoffen. Diese Materialien transportieren Schweiß effektiv von der Haut weg und halten dich trocken und warm. Aber auch Fleece-Kleidung bringt einige Vorteile mit sich. Die isolierende Schicht hilft dabei, die Körperwärme zu speichern. Das Tragen einer Mütze, gegebenenfalls Handschuhen und/oder Socken kann, je nach Einsatzbereich, ebenfalls Sinn machen um den Wärmeverlust über den Kopf, die Hände und Füße zu minimieren. Diese Körperteile sind besonders empfindlich gegenüber Kälte. Beachte, dass die Wahl der Kleidung auch von der Umgebungstemperatur, der Isolierung Deines Schlafsacks und Deinem individuellen Kälteempfinden abhängt. Es ist wichtig, dass Du Dich in Deinem Schlafsack, in Kombination mit einer guten Campingmatte, wohl und warm fühlst, um eine erholsame Nacht im Freien zu haben.

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Isomatten

Unter Isomatten versteht man die „klassischen“ Campingmatten. Isomatten bestehen oft aus geschlossenzelligem Schaumstoff oder Luftpolstermaterial. Geschlossenzelliger Schaumstoff ist leicht, langlebig und bietet gute Isolationseigenschaften. Das Gewicht der Mehrheit der Isomatten bewegt sich zwischen 200 und 500 Gramm.

Die meisten Isomatten sind mit einer rutschfesten Oberflächenstruktur ausgestattet. Viele Matten haben Noppen, Rillen oder andere Muster auf der Oberseite, die den Grip verbessern und das Verrutschen mit dem Schlafsack auf der Matte zu minimieren.

Die Isomatte ist ein Allrounder. Sie kann als Sitzkissen für die Mittagsrast benutzt werden, als Materialschutz, als Unterlage beim Sonnenbaden oder um am Lagerfeuer zu sitzen, als Yogamatte und für vieles mehr.

Bei Isolation und Komfort entscheidet die Dicke. Isomatten sind – je nach Marke – in Stärken von 5 bis 19 mm erhältlich. Klar ist: je dicker desto bequemer und wärmer. Das große Packmaß kann bei langen Trekkingtouren oder im Alpinen-Bereich ein Nachteil sein. Isomatten sind dank der sehr effizienten Isolierung perfekte Begleiter für Familien-Camping-Ausflüge, kleinere Wandertouren, Festivals und kalte Regionen.

Vorteile Isomatte

gute Isolation

rutschfest

universal einsetzbar

robust

Nachteile Isomatte

meist großes Packmaß

Selbstaufblasende Matte

Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung ist die selbstaufblasbare Matte nicht nur mit Luft gefüllt. Selbstaufblasbare Campingmatten enthalten Schaumstoff oder Luftpolstermaterial und sind von einer luftdichten Hülle umgeben. Alle Matten sind mit einem Ventil ausgestattet. Durch das Öffnen des Ventils kann Luft in die Matte strömen und der Mechanismus des Selbstaufblasens wird in Gang gesetzt. Sobald die gewünschte Festigkeit erreicht ist, wird das Ventil geschlossen.

Der Härtegrad und die Festigkeit der selbstaufblasbaren Campingmatte können angepasst werden, indem mehr oder weniger Luft in die Matte gelassen wird. Auf diese Weise kannst Du den gewünschten Komfort individuell einstellen.

Selbstaufblasbare Campingmatten bieten eine gute Balance zwischen Komfort und Isolation. Der Schaumstoff oder das Luftpolstermaterial sorgen für eine angenehme Polsterung und gleichzeitig für eine gewisse Isolierung vom Boden, um Dich vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen. 

Meist besteht die Unterseite aus einem glatten, schmutzabweisenden Gewebe und die Oberseite ist mit einer rutschfeste Schicht versehen, die verhindert, dass der Schlafsack herunterrutscht.

Selbstaufblasbare Campingmatten sind in der Regel leicht und kompakt, sodass sie einfach zu transportieren und zu lagern sind. Sie lassen sich in der Regel gut zusammenrollen oder falten und nehmen, je nach Modell, nicht all zu viel Platz im Gepäck ein. Allerdings gibt es auch die etwas sperrigeren Modelle, die wirklich nur zum Transport in einem Fahrzeug oder für den Campingausflug in den heimischen Garten gedacht sind. Für eine längere Trekkingtour sind diese Modelle dann eher weniger geeignet. Ein gutes Mittelmaß sind selbstaufblasbare Campingmatten, bei denen der Schaumstoffkern zusätzlich noch über Luftkammern verfügt. Dies reduziert das Gewicht und die Masse.

Die selbstaufblasbare Matte sollte zu Hause ausgerollt und mit offenen Ventilen gelagert werden, um die Elastizität des Schaumstoffs zu wahren. Auch vor dem ersten Gebrauch empfiehlt sich dieses Vorgehen, damit sich der Schaumstoff in Ruhe vollständig ausbreiten kann.

Vorteile selbstaufblasende Matte

rutschfest

robust

einfache Handhabung

gute Isolation

Nachteile selbstaufblasende Matte

schwerer als normale Isomatten

sperriges Packmaß je nach Modell

Aufblasbare Matten

Aufblasbare Matzatzen gibt es in vielen Ausführungen und sind beliebt bei unterschiedlichen Camping- und Outdoor-Aktivitäten. Die Weiterentwicklung im Bereich Campingmatten bringt viele kleine und leichte Varianten auf den Markt. Diese Campingmatten werden mit Luft aufgeblasen. Entweder manuell durch Mund oder mit Hilfe einer Pumpe oder eines Pumpsacks. Manche Modelle verfügen sogar über ein integrierte Pumpe. Dies geht allerdings zu Lasten des Gewichts und des Packmaß solcher Modelle.

Aufblasbare Campingmatten bieten eine gute Polsterung und Komfort beim Schlafen. Die Dicke der Matratze variiert je nach Modell und kann individuell angepasst werden, um das gewünschte Komfortlevel zu erreichen.

Campingmatten die aufblasbar sind, bestehen in der Regel aus strapazierfähigem und langlebigem Material wie Nylon oder Polyester. Hochwertige Materialien sorgen für Widerstandsfähigkeit gegenüber Abnutzung, Durchstichen und Feuchtigkeit.

Die Isolationseigenschaften von aufblasbaren Campingmatten können je nach Modell unterschiedlich sein. Einige Matratzen sind speziell für den Einsatz in kalten Umgebungen oder Jahreszeiten entwickelt und bieten eine bessere Isolierung gegen Kälte vom Boden.

Viele dieser Matten sind leicht und einfach zu transportieren. Sie lassen sich in der Regel kompakt zusammenrollen oder falten, um z.B. im Rucksack verstaut zu werden. Einige Modelle sind sogar ultraleicht und ideal für Trekking- oder Backpacking-Abenteuer geeignet.

 

Vorteile aufblasbare Matte

kleines Packmaß

sehr bequem

geringes Gewicht

gute bis sehr gute Isolation

rutschfest

Nachteile aufblasbare Matte

Empfindlichkeit

gegebenfalls muss separate Pumpe/Pumpsack gekauft werden

Welche Campingmatte ist die richtige?

Die Wahl der richtigen Campingmatte hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich deiner individuellen Bedürfnisse, deinem geplanten Einsatzgebiet und persönlichen Vorlieben. Einige Bereiche davon wurden oben im Beitrag schon angesprochen. Hier sind nochmal die wichtigsten Punkte, die du bei der Auswahl einer Isomatte berücksichtigen solltest:

  • Isolationsfähigkeit (R-Wert): Wenn du in kälteren Umgebungen campen möchtest oder eine bessere Isolation wünschst, solltest du nach einer Isomatte mit einem höheren R-Wert suchen. Je höher der R-Wert, desto besser ist die Isolationsleistung.
  • Komfort: Der Komfort ist ein entscheidender Faktor beim Schlafen im Freien. Wähle eine Isomatte, die ausreichend Polsterung und Unterstützung bietet. Die Dicke der Matte spielt hierbei eine Rolle, ebenso wie das verwendete Material und die Konstruktion der Matte.
  • Gewicht und Packmaß: Wenn du ein Wanderung oder Trekkingtour machen möchtest, ist das Gewicht und das Packmaß der Isomatte wichtig. Achte auf leichtere und kompaktere Modelle, die einfach in deinem Rucksack verstaut werden können.
  • Strapazierfähigkeit: Überprüfe die Strapazierfähigkeit der Isomatte, insbesondere wenn du sie unter raue Bedingungen oder auf felsigem Untergrund verwenden möchtest. Robuste Materialien und Konstruktionen sind hier von Vorteil.
  • Funktion: Die Aufblasbarkeit der Isomatte kann ein wichtiger Aspekt sein. Überlege, ob du eine selbstaufblasbare Matte bevorzugst, bei der die Luft automatisch eingezogen wird, oder ob du bereit bist, die Matte manuell mit einer Pumpe, einem Pumpsack oder deinem Mund aufzublasen.
  • Preis: Das Budget spielt bei der Wahl der richtigen Isomatte sicher auch eine Rolle. Es gibt eine große Preisspanne für Campingmatten, daher ist es wichtig, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis entsprechend deiner Bedürfnisse zu finden.
  • Kundenbewertungen und Empfehlungen: Es kann hilfreich sein Kundenbewertungen und Empfehlungen von Outdoor-Enthusiasten zu lesen, um Informationen aus erster Hand zu erhalten und verschiedene Modelle zu vergleichen.

    Am besten ist es, verschiedene Modelle auszuprobieren oder zumindest die Möglichkeit zu haben, sie im Laden anzusehen und darauf zu liegen, um herauszufinden, welche Isomatte am besten zu deinen persönlichen Anforderungen und Schlafgewohnheiten passt.

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    Reparatur von Campingmatten

    Die Reparatur von Campingmatten kann notwendig sein, wenn sie Löcher oder Undichtigkeiten aufweisen. Hier folgen einige Schritte zur Reparatur von Campingmatten:

    • Lokalisieren des Schadens: Überprüfe die gesamte Matte gründlich, um den genauen Ort des Schadens zu identifizieren. Achte auf Löcher, Risse oder Lecks.
    • Reinigen und trocknen: Stelle sicher, dass die zu reparierende Stelle sauber und trocken ist. Entferne Schmutz, Sand oder Feuchtigkeit von der Oberfläche der Matte.
    • Reparaturmethode auswählen: Es gibt verschiedene Methoden zur Reparatur von Campingmatten, abhängig vom Material und dem Ausmaß des Schadens. 
      • Reparaturset: Viele Campingmatten werden mit Reparatursets geliefert, die spezielle Flicken und Klebstoff enthalten. Folge den Anweisungen des Herstellers, um den Flicken ordnungsgemäß auf die beschädigte Stelle aufzubringen.
      • Selbstklebende Flicken: Es gibt auch selbstklebende Flicken, die speziell für die Reparatur von Campingmatten entwickelt wurden. Reinige die beschädigte Stelle gründlich, entferne die Schutzfolie des Flickens und klebe ihn fest auf die Matte.
      • Klebstoff oder Dichtmittel: Bei kleineren Löchern oder Lecks kann ein wasserdichter Klebstoff oder ein spezielles Dichtmittel verwendet werden. Trage den Klebstoff oder das Dichtmittel großzügig auf die beschädigte Stelle auf und lass es gut trocknen.
    • Trocknen lassen: Lass die reparierte Stelle gründlich trocknen, bevor du die Campingmatte wieder verwendest. Dies stellt sicher, dass der Flicken oder der Klebstoff richtig haften und eine zuverlässige Abdichtung bilden kann.

    Es ist wichtig zu beachten, dass die Reparaturmethoden je nach Art und Material der Campingmatte variieren können. Es ist ratsam, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen und gegebenenfalls spezifische Empfehlungen für die Reparatur deiner speziellen Matte einzuholen. 

    Wanderschuh-Ratgeber

    Wanderschuh-Ratgeber

    Finde den richtigen Schuh - Übersicht Schuhkategorien

    Wandern – nur mit dem passenden Wanderschuh!

    Gehst Du mit Turnschuhen zu einem Ball? Nein? Warum nicht? Ganz einfach, weil es nicht der passende Schuh für diese Gelegenheit ist. Wer einmal bei einer verletzten Person in den Bergen auf den Rettungshubschrauber gewartet hat, bloß weil diese mit Freizeitschuhen unterwegs war weiß, wovon wir rede. Ein gebrochenes Schienbein ist kein schöner Anblick.

    Wie der Name schon sagt sind Freizeitschuhe für einfache Wege in der Freizeit gedacht, nicht für schwierige Wandertouren auf steinigen Wegen. Für längere Touren, die über steinige Wege führen, sind passende Wanderschuhe ein absolutes Muss! Wie bei jedem anderen Sport ist es auch beim Wandern so, dass die richtige Ausrüstung gleich für viel mehr Spaß und vor allen Dingen weniger Blasen sorgt.

    5 Fakten, warum der passende Wanderschuh so wichtig ist

    • Freizeitschuhe eignen sich nur für Spaziergänge
    • Wanderschuhe bieten guten Halt durch spezielle Sohlenprofile
    • Der Fuß findet optimalen Halt auch in schwierigem Gelände
    • Wanderschuhe bestehen aus passenden, wasserabweisenden Materialien
    • Ein passender Wanderschuh sorgt für Sicherheit und beugt Verletzungen vor

    Natürlich kann man auch mit Freizeitschuhen in der freien Natur unterwegs sein, wenn man einen schönen Spaziergang für 1 bis 2 Stunden unternehmen möchte, dafür werden keine speziellen Wanderschuhe benötigt. Anders sieht es aus, wenn man mehrere Stunden auch auf gut ausgebauten Wegen wandert. Oder sich auch in unbefestigtes Gelände oder auf steinige Wege begibt.

    Wanderschuhe: Halt durch spezielle Sohlenprofile

    Das Sohlenprofil ist bei Wanderschuhen sehr wichtig. Da diese Sohlen spezielle Anforderungen erfüllen müssen, werden sie auch mit bestimmten Profilen ausgestattet. Während ein Sohlenprofil für einen Schuh, der für Wanderungen auf befestigten Wegen genutzt wird, nicht sehr grob sein muss, sieht es bei Schuhen für das Trekking oder für Bergwanderungen ganz anders aus. Hier ist es vorteilhafter, wenn das Profil schon etwas gröber ist. Dann bietet es auch den notwendigen Halt für das Gelände. Unterschieden wird hier zwischen dem Halt durch Verzahnung, also durch das Profil, und durch die Haftreibung, für die die Gummimischung zuständig ist. Die Verzahnung ist bei Matsch und grobem Schotter wichtig, die Gummimischung kommt bei glattem Fels zum Einsatz.

    Optimaler Halt für den Fuß in geeigneten Wanderschuhen

    Wenn man auf unebenen Wegen unterwegs ist, muss der Fuß ausreichend Halt in den Schuhen haben. Es geht auf und ab, und manchmal rutscht man auch schon einmal zur Seite. Dann muss der Schuh Halt geben können. Geeignete Wanderschuhe sind genau auf diese Anforderungen ausgerichtet. In der Regel sind Wanderschuhe hoch über den Knöchel geschnitten und bieten so Schutz vor dem Umknicken. So können durch die Wahl des passenden Wanderschuhs auch Verletzungen vermieden werden, die beim Tragen einen ungeeigneten Schuhs sehr schnell auftreten können.

    Materialien eines Wanderschuhs

    Es gibt nicht das eine bestimmte Material, das für jede Art von Wanderschuh geeignet ist. Ebenso wie Wanderschuhe in verschiedene Klassen aufgeteilt werden, unterscheiden sich auch die für diese Schuhe verwendeten Materialien. Sehr oft werden Materialien wie Nylon oder Leder verwendet. Sehr beliebt sind für das Innenfutter auch Gore-Tex-Membranen, die für einen trockenen Fuß sorgen sollen.

    Wanderschuh-Kategorien: Welcher Schuh für welches Gelände?

    Es gibt nicht den einen Wanderschuh, sondern sehr viele unterschiedliche Wanderschuhe, die für verschiedene Anforderungen eingesetzt werden. Daher ist es oft gar nicht so einfach zu entscheiden, welchen Wanderschuh man nun letztendlich kaufen soll. Generell ist es immer wichtig, dass der gewählte Wanderschuh zum Einsatzzweck passt, weiterhin sollte er auch einen ausreichenden Tragekomfort bieten. Allerdings gibt es eine Einteilung in Kategorien, die die Entscheidung erleichtern kann.

    Die meisten Schuhhersteller und Händler unterteilen folgende Schuhkategorien: ABC und D, bzw. noch in die Zwischenkategorien A/B und B/C. Was welche Kategorie bedeutet klären wir noch auf dieser Seite. Jedoch sind diese Kategorien nur eine grobe Einteilung und sollten nicht als verbindlich angesehen werden. Lowa unterteilt sein Sortiment z.B. mit dem so genannten Lowa-Index von 1 bis 6 in umgekehrter Reihenfolge zu den Kategorien von A bis D. Der Lowa-Index 1 steht dabei für einen Schuh der Kategorie D, der Lowa-Index 2 für einen Schuh der Kategorie C usw. Grundsätzlich unterscheiden wir aber Multifunktionsschuh, Alltag- & Freizeitschuh, leichter Wanderschuh, Wanderschuh, Trekkingstiefel, Bergstiefel Alpin und Bergstiefel Hochalpin.

    Multifunktionsschuh – bequemer Schuh für Alltag und Sport

    Aufkleber Schuhkategorie A

    Alltag & Freizeitschuh – für Alltag, Freizeit & Reisen

    Aufkleber Schuhkategorie AB

    Leichter Wanderschuh – für Touren im Mittelgebirge und auf ausgebauten Wanderwegen

    Aufkleber Schuhkategorie B

    Wanderschuh – für ausgedehnte Touren und bequemes Wandern in leichtem alpinen Gelände

    Aufkleber Schuhkategorie BC

    Trekkingstiefel – für mittelschwere Touren in alpinem Gelände und Klettersteige

    Aufkleber Schuhkategorie C

    Bergstiefel Alpin – besonders trittstabil für alpine Touren in Fels, Wand, Geröll und Gletscher ( für Steigeisen geeignet )

    Aufkleber Schuhkategorie D

    Bergstiefel Hochalpin – absolut verlässlich bei extremen Touren in kritischem Gelände ( absolut Steigeisenfest )

    Die Einteilung in Kategorien sollte aber nur dazu dienen, den richtigen Schuh für die geplante Unternehmung zu finden. Ob der gewählte Schuh wirklich passt, findet man nur heraus, in dem man den gewünschten Schuh im Laden anprobiert und probeläuft. Zu viele Faktoren beeinflussen den Sitz des Fußes im Schuh.

    Noch dazu ist jeder Fuß anders. Manche haben breitere Fußballen, manche eher schmale Füße. Der Eine hat Probleme mit dem Hallux, der Nächste mag keine hohen Stiefel. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlichen sind auch die Meinungen zu den jeweiligen Wanderschuhen. Ob es der für Dich richtige Schuh ist, kannst nur Du selber für Dich selbst herausfinden.

    Zum Anprobieren sollten geeignete Socken gewählt werden. Auch hier gibt es für jeden Einsatzbereich zahlreiche Varianten in unterschiedlichen Dicken.

    Das Wichtigste bei allen Schuhen ist aber, dass die Ferse absolut fest im Schuh sitzen sollte und die Fußzehen vorne genug Platz haben um nicht am Schuh anzustoßen, wenn Du mit dem Schuh abwärts läufst.

    Sind Steine und Wurzeln zu spüren?

    Auch hier kommt es wieder auf die Sohle an, die für den Wanderschuh gewählt wurde. Bei leichteren Wanderschuhen der Kategorien A und AB kann es durchaus passieren, dass dickere Steine oder Wurzeln gespürt werden. Bei den Wanderschuhen für anspruchsvolle Touren ist es unwahrscheinlich, dass durch die Sohlen Steine gespürt werden können.

    Wanderschuhe oder Bergschuhe – wo ist der Unterschied?

    Der Unterschied zwischen Wanderschuhen und Bergschuhen ist zum einen die Härte, aber auch beim Schuhschaft zeigen sich Unterschiede. Ein Bergschuh hat eine Sohle, die wesentlich härter ist als bei einem Wanderschuh, diese sorgt für einen sichereren Tritt. Auch die Höhe des Schuhschafts wird größer, wenn der Einsatzbereich anspruchsvoller wird. Zudem hat ein Bergschuh auch an den Sohlen die benötigten Steigeisenaufnahmen und besteht insgesamt aus weitaus robusterem Material. Bergschuhe, die auch in größeren Höhen genutzt werden sollen, müssen zudem auch eine entsprechende Wärme-Isolierung aufweisen. Wichtige Anhaltspunkte zeigt der Kategorien-Einsatzzweck.

    Die passende Größe für einen Wanderschuh

    Die passende Größe ist sehr entscheidend dafür, ob man sehr gerne mit seinem neuen Wanderschuh unterwegs ist, oder ob er doch eher im Schrank bleibt. Sehr wichtig ist bei einem Wanderschuh immer, dass er absolut bequem sitzen muss, er darf auf keinen Fall drücken. Dabei sollte der hintere Teil vom Fuß gut im Schuh sitzen, dies ist wird als Fersensitz bezeichnet, aber die Zehen sollten ausreichend Platz haben. Ob der Fersensitz richtig ist, kann am besten mit einem ungeschnürten Schuh kontrolliert werden. Wenn die Ferse des Fußes zu dieser Zeitpunkt seitwärts Spiel hat, dann ist dieser Schuh an der Ferse eindeutig zu breit.

    Wenn es bergab geht, dürfen die Zehen nicht vorne im Schuh anstoßen, daher sollte vor den Zehen immer etwa ein Fingerbreit Platz vorhanden sein. Wer sich für leichtere Multifunktionsschuhe entscheidet sollte darauf achten, dass diese im Zehenbereich ruhig ein wenig länger gekauft werden können. Auch wenn ein Schuh vielleicht sehr bequem erscheint beim ersten Tragen ist es immer ratsam, auch eine halbe Nummer größer anzuprobieren. Die herkömmlichen Schuhgrößen können nicht immer auf Wanderschuhe übertragen werden, oft benötigt man in Wanderschuhen eine andere Größe als in normalen Schuhen.

    Wanderschuhe einlaufen – so lange dauert es

    Wochenlang in den Wanderschuhen herumlaufen, um dann doch bei der ersten Wanderung ein paar Blasen zu bekommen – zum Glück haben sich die Materialien bis heute um einiges weiterentwickelt, und dieses Szenario gehört für gewöhnlich der Vergangenheit an. Die meisten modernen hochwertigen Wanderschuhe bestehen mittlerweile aus Materialien, die ein Einlaufen auf ein Minimum reduzieren. Dennoch kann man auf Nummer sicher gehen, und den Schuh nach und nach etwas einlaufen, da sich der Fuß immer an neue Schuhe gewöhnen muss. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Schuh auch wirklich passt! Man kann ihn zunächst einmal ein paar Stunden zu Hause tragen, dann vielleicht einmal zur Arbeit, und anschließend zeigt eine kleine Wanderung, ob sich noch Druckstellen ergeben. Ist alles in Ordnung, steht der großen Wanderung nichts mehr im Weg.

    Wanderschuhe drücken – was man dagegen tun kann

    Wenn Wanderschuhe drücken, ist das nicht nur sehr unangenehm, sondern kann auch zu Druckstellen und Blasen während der Wanderung führen. In diesem Fall kann man versuchen, mit Hilfe eines Schuhspanners die Wanderschuhe ein wenig zu weiten. Hat dies keinen Erfolg gibt es noch die Möglichkeit, den Schuh zu einem Schuster zu bringen, oder auch zur Herstellerfirma zu schicken. Diese können die Schuhe professionell weiten! Auch wenn kein Erfolg garantiert werden kann ist es durchaus möglich, dass sie den Schuh eine halbe Nummer größer machen.

    Generell empfehlen wir, nach jeder Wanderung Schuhspanner zu verwenden. Kommt man von einer Wanderung, ist der Schuh in der Regel feucht und zieht sich beim trocknen zusammen. Das kann durch das Einsetzen eines Schuhspanners verhindert werden.

    Wanderschuhe wechseln – wann es notwendig ist

    Wanderschuhe sind allgemein sehr stabil und langlebig. Dennoch kommt auch beim besten Wanderschuh irgendwann die Zeit, zu der er ausgetauscht werden sollte. Der wichtigste Grund für das Wechseln des Schuhs ist, wenn der Wanderschuh nicht mehr in der Lage ist, die wichtige Unterstützung zu bieten. Wann dieser Zeitpunkt eintritt, hängt nicht nur vom Wanderschuh selbst ab, sondern auch von der Häufigkeit der Nutzung und Pflege ab. Der Schuh sollte daraufhin geprüft werden, ob die Sohle vielleicht zu weich geworden ist, und somit nicht mehr genug Halt geben kann. In diesem Fall muss allerdings nicht gleich der gesamte Schuh ausgetauscht werden, sondern lediglich die Sohle. Eine neue Besohlung, wenn möglich, ist in diesem Fall sehr sinnvoll.

    Für welche Temperaturen eignen sich Wanderschuhe?

    Wandern im Sommer, oder auch im Frühling oder Herbst – der Wanderschuh macht jede Wanderung mit. Beim Kauf eines Wanderschuhs kommt oft die Frage auf, ob der Schuh auch für kühlere Temperaturen geeignet ist, oder ob er auch problemlos im Hochsommer getragen werden kann. Die Antwort ist ganz klar, ein Wanderschuh ist immer ein Ganzjahresschuh! Wichtig ist nur die Wahl der richtigen Socken und Einlegesohlen. Dicke Socken oder Varianten mit wärmenden Eigenschaften und eine entsprechende Einlegesohle sorgen dafür, dass auch das Wandern bei kälteren Temperaturen gar kein Problem ist. Im Hochsommer sollten dann entsprechend dünnere Socken gewählt werden. Schuhe für hochalpine Touren sind für gewöhnlich bereits mit einer thermischen Fütterung ausgestattet, da die Temperaturen in großen Höhen weitaus geringer sind.

    Fütterung in Wanderschuhen

    Oft stellt sich die Frage, ob Wanderschuhe gefüttert sind. Hier muss man unterscheiden, ob es um eine generelle Fütterung geht, oder ob der Wärmeschutz damit gemeint ist. Für gewöhnlich ist es so, dass alle Wanderschuhe gefüttert sind. Dies bedeutet aber nicht, dass sie auch gleichzeitig einen Wärmeschutz bieten. Wählt man einen speziellen Winterschuh, ist dieser generell natürlich auch für den Wärmeschutz ausgestattet. Dies bedeutet aber nicht, dass man für die kältere Zeit einen anderen Wanderschuh haben muss, nur wegen der Fütterung. Mit einer passenden Einlegesohle, beispielsweise einer Lammfellsohle, und warmen Merinosocken kann man auch mit einem Wanderschuh, der über keine spezielle Fütterung zum Wärmeschutz verfügt, in der kälteren Zeit wandern gehen.

    Wanderschuhe schnüren – unterschiedliche Möglichkeiten

    Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten, wie Wanderschuhe geschnürt werden können. Hier geht es nicht nur um die Gewohnheit und die Optik, sondern auch um den Schuh selbst. Je nachdem, wie der Wanderschuh aufgebaut ist, ergeben sich verschiedene Varianten einer guten Schnürung. Wer nicht auf die Optik schaut, sondern eher eine Schnürung sucht, die sowohl die Passform des Schuhs als auch den Komfort verbessern kann, kann sich an die folgenden Tipps halten:

    Schnürung für die Druckentlastung am Spann

    Viele Menschen haben Probleme mit Schnürschuhen, die am Spann drücken. Dies liegt daran, dass der Spann vieler Füße nicht gleichmäßig und glatt ist, sondern eher Unebenheiten aufweist. In vielen Fällen sind auf der Oberseite des Fußes auch Überbeine zu finden. Sehr schnell drückt ein Schuh dann genau an diesen Stellen. Eine gute Möglichkeit, den Druck zu entlasten und dennoch einen guten Halt zu bekommen ist, die Schnürsenkel an der entsprechenden Stelle einfach auf der gleichen Seite durch zwei Ösen zu fädeln, sie werden also nicht gekreuzt. Somit wird die Druckstelle entlastet.

    Schnürung unterschiedlich fest

    Muss ein Schuh überall gleich fest geschnürt werden? Nicht unbedingt, es ist auch durchaus möglich, mit einem einfachen Trick dafür zu sorgen, dass einzelne Partien unterschiedlich fest geschnürt werden können. Zunächst sollte man die Schuhe im Bereich der Zehen nach Wunsch fest schnüren, danach dann den Schnürsenkel einfach einmal übereinander schlagen. So kann sich die Schnürung nicht mehr lösen. Dann ist es möglich, die nächste Partie anders zu schnüren.

    Diese Art der Schnürung wird oft eingesetzt, wenn es bergauf geht. Dann sollte die untere Hälfte des Schafts eher fest geschnürt werden, dies sorgt dafür, dass die Ferse einen guten Halt bekommt. Der obere Teil bleibt dann lockerer, so drückt der Schaft nicht gegen das Schienbein. Wenn es bergab geht empfiehlt es sich, den Schuh komplett fest zu schnüren. So wird verhindert, dass der Fuß nach vorne rutscht.

    Viele weitere Schnürtricks haben wir auch unter https://www.doorout.com/blog/schnuerrtricks-fuer-wanderer/ zusammengestellt.

     

     

    Die richtige Pflege der Wanderschuhe

    Für die Pflege der Wanderschuhe bietet sich Bienenwachs oder Pflege- und Imprägnierspray an. In unserer Rubrik „Schuhzubehör“ findet man alles, was für die Pflege der Wanderschuhe benötigt wird.

    Für Lederschuhe wird für gewöhnlich ein Bienenwachs verwendet. Dieses pflegt das Leder nicht nur, sondern schützt es auch. Bienenwachs ist das optimale Pflegemittel für Wanderschuhe aus Leder. Allerdings verändert sich die Optik mit Bienenwachs, da die Schuhe dann dunkler werden, und speckig erscheinen.

    Fett ist zwar auch ein Mittel zur Lederpflege, allerdings sollte von dessen Verwendung abgeraten werden. Es verschließt die Poren und reduziert die Dampfdurchlässigkeit.

    Um die ursprüngliche Optik bei Lederschuhen zu erhalten oder Schuhe mit Gewebeeinsetzen richtig zu pflegen, bietet sich ein Pflege- und Imprägnierspray an.

    Wie ermittelt man die richtige Schuhgröße für Kinderschuhe?

    Wie ermittelt man die richtige Schuhgröße für Kinderschuhe?

    Schuhe mit Kindern zu kaufen, kann für die Eltern eine Herausforderung sein. Dabei spielen die Kinderschuhe eine wichtige Rolle für die gesunde Entwicklung. Zu kleine Schuhe können zu Fehlstellungen, dauerhaften Veränderungen an den Füßen, Krallenzehen oder Hallux valgus führen. Zu große Schuhe sind unbequem und führen zu einem ungeschickten Gang. Die richtigen Schuhe und die richtige Größe sind daher sehr wichtig für die gesunde Entwicklung der Kinderfüße. Wir geben euch hier Tipps, was ihr bei dem Kauf beachten solltet!

    Können zu kurze Kinderschuhe die Gesundheit von Kinderfüßen beeinträchtigen?

    Ja! Beim österreichischenen Forschungsprojekt „Kinderfüße-Kinderschuhe“ wurde bei Kindergartenkindern die Stellung der großen Zehen untersucht und dabei festgestellt, dass nur mehr als 24% gerade Großzehen hatten. Danach wurde überprüft, ob es einen statistischen Zusammenhang zwischen zu kurzen Schuhen und schrägen Großzehen gibt. Ergebnis: Sowohl für Straßen- als auch für Hausschuhe war eine eindeutige Korrelation zu erkennen. Damit ist es wissenschaftlich belegt: Zu kurze Kinderschuhe schädigen Kinderfüße!

    Wie viele Millimeter wachsen Kinderfüße im Monat?

    Im ersten Forschungsprojekt wurden die Füße von 3-6 jährigen Kindern untersucht und dabei auch das Wachstum analysiert. Das Ergebnis: In diesem Alter wachsen Kinderfüße durchschnittlich 1 mm pro Monat. Wer das weiß, hat beim Kinderschuhkauf einen entscheidenden Vorteil: Kinderschuhe sollten mindestens 12 mm und maximal 17 mm länger sein als die Füße. Wenn man also Schuhe kauft, die 17 mm länger sind als die Füße, dann passen die Schuhe ca. 5 Monate (bis zum 12 mm Spielraum)!

    Wie ermittel ich die richtige Kinderschuhgröße?

    Ermittlung der richtigen Größe anhand der Einlegesohlen: Vor jeder Anprobe sollten beide Kinderfüße unter Belastung im Stand gemessen werden.

    Längenbedarf:

    • Schuhgröße 20 + 10 mm
    • Schuhgröße 25 + 12 mm
    • Schuhgröße 30 + 15 mm

    Immer darauf achten, dass das Kind bei der Anprobe keine zu engen Socken mit faltenlosem Sitz trägt. Bei der Anprobe sollte die Ferse nicht genau an den hinteren Rand der Einlegesohle gestellt werden, sondern etwas weiter nach vorn, da die Ferse im Schuh mindestens 1 cm vor dem hinteren Rand steht.

    Nach vorne sollte der Spielraum zwischen der längsten Zehe und dem Rand der Einlegesohle zwischen 10 mm und 15 mm betragen (beachte den Längenbedarf!).

    Bis zum 6. Lebensjahr sollte alle 4 Monate kontrolliert werden, ob die Schuhe noch passen. Danach möglichst 2 mal im Jahr.

    Denn Kinder merken selbst oft nicht, dass ein Schuh zu klein ist!

     

    Ratgeber – Rucksackvolumen & Rucksackgewicht

    Ratgeber – Rucksackvolumen & Rucksackgewicht

    Wie findest Du die richtige Rucksackgröße mit passendem Volumen?

    Vor dem Kauf eines neuen Rucksacks stellt man sich unweigerlich die Frage: „Wie groß soll mein Rucksack sein?“ Hierfür eine pauschale Antwort zu finden, ist leider überhaupt nicht so leicht. Die richtige Rucksackgröße hängt nämlich immer vom Zweck des Rucksacks ab.

    Wo für eine Tageswanderung schon ein Rucksack mit 15-25 Liter Volumen ausreicht – hier braucht man ja meist nicht mehr als eine Fleece- und Regenjacke, ein Erste-Hilfe-Set sowie Essen und Trinken für unterwegs, sollte man für mehrtägige Hüttentouren schon eher einen mittelgroßen Rucksack mit einem Volumen zwischen 25 und 45 Liter wählen. Für größere Touren muss unweigerlich ein Rucksackvolumen zwischen 65 und 110 Litern gewählt werden, hier muss ja von Zelt und Schlafsack, über eine Auswahl an passenden Kleidungsstücken bis hin zur Verpflegung alles untergebracht werden.

    Um die richtige Rucksackgröße zu finden, bietet es sich an, schon im Vorfeld eine relativ ausführliche Packliste zu schreiben. So bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie viel Gepäck in den Rucksack passen muss. Im Zweifel hilft es auch, das Gepäck zusammenzutragen – so bekommt man einen genauen Blick für das benötigte Rucksackvolumen. Allgemein gilt natürlich: Nie mehr einpacken, als nötig!

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    Gewicht: Wie schwer darf mein Rucksack sein?

    Das Gewicht eines Rucksacks ist beim Wandern natürlich essentiell – wird der Rucksack zu schwer, meldet sich der Rücken und der Ausflug macht schnell keinen Spaß mehr. Bei eintägigen Touren muss man sich jedoch selten Sorgen um das Rucksack-Gewicht machen. Hier werden höchstens 8 Kilo empfohlen, mit dem nötigen Gepäck – nicht mehr, als nötig! – ist dies aber eine realistische Angabe. Wer für einen einzigen Tag mehr als 8 Kilo Gepäck braucht, sollte sich den Tipp mit der Packliste zu Herzen nehmen und alles streichen, was nicht zwingend notwendig ist.

    Schwieriger wird es bei Mehrtagestouren. Die Faustregel lautet „maximal 25% des eigenen Körpergewichts“ – das Eigengewicht des Rucksacks muss aber beachtet und dazugerechnet werden. Gerade für mehrtägige Wanderungen mit Bekleidung, Zelt und Verpflegung ist es oft gar nicht so leicht, sich an diese 25% zu halten. Auch hier empfiehlt es sich, eine Checkliste auszuarbeiten und jedes überflüssige Gepäckstück zu Hause zu lassen.

    Auflistung unterschiedlicher Rucksäcke gestaffelt nach Volumen, maximal empfohlenem Gewicht und Einsatzbereich

     

    G
    • Volumen: bis 10 Liter
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 5 kg
    • Einsatzbereich: Radtouren, Trailrunning, Stadttouren
    G
    • Volumen: 15 bis 20 Liter
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 7 kg
    • Einsatzbereich: Tagestouren (Rad, Ski oder Wandern)
    G
    • Volumen: 20 bis 25 Liter
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 8 kg
    • Einsatzbereich: Tagestouren in jedem Bereich
    G
    • Volumen: 25 bis 35 Liter
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 10 kg
    • Einsatzbereich: Zweitagestouren in jedem Bereich
    G
    • Volumen: 35 bis 45 Liter
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 12 kg
    • Einsatzbereich: Mehrtagestouren, Hochtouren, Skitour
    G
    • Volumen: 45 bis 65 Liter
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 18 kg
    • Einsatzbereich: Trekkingtouren, Trekkingreisen
    G
    • Volumen: 65 Liter und mehr
    • Maximal empfohlenes Gewicht: 25 kg
    • Einsatzbereich: Trekkingtouren mit Selbstversorgung, Expeditionen

    Rückenlänge, Hüft- und Schultergurte – den richtigen Rucksack finden und einstellen

    Damit das Gepäck beim Wandern nicht zur Last wird, ist es wichtig, den Schulterbereich möglichst gut zu entlasten. Bei guten Rucksäcken sorgen ein stabilisierter Rücken, Aluminiumstreben, eine optimale Polsterung und ein fester Hüftgurt dafür, dass bis zu 80% des Gewichts über die Hüfte getragen wird und der Rücken so möglichst optimal entlastet wird. Wichtig ist hier, dass alle Tragegurte und die Lastenkontrollriemen richtig eingestellt sind, um eine gute Gewichtsverteilung zu gewährleisten.

    Bei der Polsterung ist darauf zu achten, dass das System belüftet ist. Bei einer fehlenden Rückenbelüftung beginnt man zu schwitzen, der Rucksack wird reiben und der Tragekomfort geht verloren. Um dies zu vermeiden, hat eine gute Polsterung einen Einsatz mit Feuchtigkeits-Transport-Eigenschaften. So kann der Rucksack problemlos eng am Rücken liegen und eine gute Balance gewährleisten, ohne dabei zu scheuern.

    Ein anderes Mysterium beim Rucksackkauf ist die Rückenlänge. Es gibt nämlich eine beachtliche Auswahl an verschiedenen Rückenlängen und einstellbaren Rückensystemen. Dies hat den Vorteil, dass man die optimale Passform für seinen Rücken finden kann und so einen wirklich bequemen Rucksack für kurze oder längere Touren hat.

    Um den Rucksack mit der richtigen Rückenlänge zu finden, ist es natürlich wichtig herauszufinden, wie die Rückenlänge gemessen wird. Man sollte zwischen zwei Punkten ansetzen: Der siebte Halswirbel – in etwa auf Höhe der Oberkante der Schulterblätter – dient als obere Begrenzung, nach unten hin wird die seitliche Oberkante der Hüftknochen genommen.

    So stellst Du Dir den Rucksack richtig ein

    Abschließend kann man festhalten, dass es immer besser ist einen Rucksack anzuprobieren – am besten beladen, richtig eingestellt und ein paar Schritte mit ihm zu gehen. Erst dann zeigt sich, ob er irgendwo drückt, reibt, oder nicht gut sitzt.

    Weitere nützliche Tipps & Tricks zum Thema Rucksack

    Hat man den richtigen Rucksack erst einmal ausgesucht, kommen wir unserem Ziel einer erfolgreichen Wandertour oder Reise immer näher. Es gibt aber noch viele andere Kleinigkeiten, auf die man achten sollte! Wer kauft sich schon einen Ferrari ohne ihn richtig fahren zu können?

    Wir zeigen Dir, wie man richtig packt und auf was man beim Rucksackeinstellen achten muss. Mit diesen Tipps und Tricks erhälst Du das Know-how, damit Du das komplette Potential Deines Rucksacks nutzen kannst, sodass Deine Reise oder Mehrtagestour viel bequemer wird.

    Christophe de Montigny

    Christophe de Montigny

    Freelancer by doorout.com

    2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!

    Ratgeber Winterschuhe

    Ratgeber Winterschuhe

    Finde Deinen Winterschuh!
    Lesezeit: 20 min.Autor: Tim Wiegel

    Hast du schonmal kalte Füße bekommen? Ich spreche hier nicht von einem Rückzieher vor einer weitreichenden Entscheidung sondern von schmerzenden Zehen. Mal ehrlich, wir kennen das Problem doch alle. Wie oft wurde unsere Freude über schönstes Winterwetter schon dadurch getrübt, dass kalte Füße und schmerzende Zehen jeden Schritt zur Belastung gemacht haben?
    Eigentlich gibt es für diesen Fall ja extra Winterschuhe. Isoliert, warm und flauschig sollen sie uns an kalten Tagen die Füße warm und die Stimmung hoch halten. Leider jedoch kann man sich hier schnell vertun, jeder Winterschuh ist anders und ist auf unterschiedliche Aktivitäten ausgelegt.

    Damit du diesen Winter von schmerzenden Füßen verschont bleibst, gebe ich dir hier ein paar Anhaltspunkte mit, die dir auf der Suche nach dem perfekten Winterschuh helfen werden.

    Was macht den Winterschuh zum Winterschuh?

    Nicht jeder Schuh, der wasserdicht ist oder über eine griffige Sohle verfügt, ist automatisch ein Winterschuh. Natürlich bist du an nassen, kalten Tagen mit einem soliden Wanderschuh besser bedient als mit einem ausgelatschten Sneaker, damit dein Schuh aber die Bezeichnung Winterschuh verdient hat, sollten mehrere Faktoren zusammenspielen:

    Isolation/Futter

    Am Wichtigsten, wer hätte es gedacht, ist bei einem Winterschuh natürlich die Isolierung, bzw. das Futter, was entweder in Form zweier Komponenten verbaut ist, oder ein und das selbe ist. Der Job der Isolierung ist es, die von deinen Füßen abgestrahlte Wärme zu reflektieren, Stichwort Rettungsdecke. Als Futter bezeichnen wir grundsättzlich das Innenleben des Schuhs, also das Material, welches deinen Fuß direkt umgibt. Hier wird gerne auf Fell, Kunstfell, Wolle o.ä. gesetzt. Im Idealfall bettet das Futter deine Fuße warm und weich ein und die durchs Futter dringende Wärme wird von der Isolation wieder abgestrahlt.

    Profilsohle

    Je nachdem, für welchen Einsatz der jeweilige Winterschuh entwickelt wurde, ist eine entsprechende Profilsohle verbaut. Meistens wird bei Winterschuhen auf ein offenes, gröberes Profil gesetzt, damit der Schuh auf matschigem und/oder verschneitem Untergrund Grip hat. Bei anderen Schuhmodellen wird jedoch auch gerne ein geschlosseneres Profil verwendet, um für eine hohe Auftrittfläche zu sorgen.
    Außerdem wird hier meistens auf eine weiche Gummimischung gesetzt. Das hat den Hintergrund, dass weiches Gummi auf glatten Untergründen, wie Eis, besser greift. Man denke hier an einen Radiergummi.

    Membran

    Wird der Winterschuh zum Wandern genutzt, sollte der Schuh auch wasserdicht sein. Warum?
    Zum einen kann natürlich unter jeder Schneeschicht eine Schlammpfütze lauern, die nur darauf wartet, das du mit deinem Schuh durch die Schneedecke brichst.
    Vor allem aber durchfeuchtet ein Schuh, wenn man lange durch Schnee stapft. Deine Füße strahlen Wärme ab und diese dringt nach außen, umso mehr, wenn du dich viel bewegst. Dadurch erhält dein Schuh eine gewisse Grundtemperatur, die den sich fein ablagernden Schnee auf deinen Schuhen langsam schmelzen lässt. Ohne wasserdichte Membran bedeutet das also nasse Füße.

    Wie möchtest Du den Winterschuh nutzen?

    Du kennst jetzt also drei Komponente, die einen Winterschuh ausmachen. Damit du weißt, welche Isolierung, bzw. welches Futter und welche Profilsohle du brauchst und ob der Schuh wasserdicht sein muss oder nicht, solltest du einen Einsatzbereich definieren.
    Möchtest du den Schuh im urbanen Alltag nutzen, wo die körperliche Aktivität nicht sehr hoch ist?
    Oder möchtest du ihn auf Wanderungen, oder für Arbeiten im Außenbereich nutzen?

    Je nachdem, wie deine Antwort ausfällt, solltest du auf jeweilis besondere Eigenschaften achten.

    Winterschuhe für den urbanen Alltag

    Urbaner Alltag heißt, dass der Schuh auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeit, auf einem Stadtbummel, Spaziergang oder beim Wocheneinkauf getragen wird. Es wird sich also abwechselnd drinnen und draußen aufgehalten und in beiden Bereichen sollte der Schuh funktionieren.
    Auf den ersten Blick liegt es nahe, dass man an einen Winterschuh für den Stadtbummel oder den Wocheneinkauf keine hohen Ansprüche haben muss. Auf den zweiten Blick sieht es da aber ganz anders aus.
    Natürlich wird ein Alltagsschuh nicht auf die gleiche Weise strapaziert, wie ein Wanderschuh, jedoch trägt man einen Alltagsschuh, wie der Name bereits verrät, sehr oft. Er muss also beinahe täglich und über viele Stunden getragen werden können.
     

    Eigenschaften, die ein Winterschuh für den urbanen Alltag haben sollte:

    • weiche Sohle, mit eher geschlossenem Profil
    • Profilsohle mit weicher Gummimischung
    • eine etwas weichere Dämpfung
    • Keine wasserdichte Membran
    • geringe Isolierung, wenig Futter

    Winterschuhe für bewegungsarme Aktivitäten

    Du arbeitest im Winter draußen und musst viel stehen, möchtest einen Tag auf dem Weihnachtsmarkt verbringen oder Schlittenfahren mit den Kids?
    Bei all diesen Aktivitäten wirst du dich nicht sehr viel bewegen, die Durchblutung deiner Füße wird also nicht übermäßig gefördert. Mit anderen Worten, hier gibt es sehr schnell kalte Füße.
    Während der Schuh hier nicht stark strapaziert wird, erhöhen sich die Anforderungen an Atribute wie Isolierung, Futter und das Fußbett.
     

    Eigenschaften, die ein Winterschuh für bewegungsarme Aktivitäten haben sollte:

    • sehr gute, effektive Isolierung
    • üppiges, weiches Futter
    • Keine wasserdichte Membran
    • eine stabile, feste Sohle mit eher geschlossenem Profil
    • Profilsohle mit weicher Gummimischung

    Winterschuhe für Winterwanderungen

    Jetzt wirds kompliziert, sind doch bei keiner Kategorie die Ansprüche an den Schuh so vielseitig wie bei Winterschuhen für Winterwanderungen.
    Zum einen haben wir es hier mit permanenter körperlicher Aktivität, also mit reger Durchblutung der Füße zu tun. Zum anderen aber bist du bei dieser Aktivität den ganzen Tag draußen und permanent der Kälte ausgesetzt. Ist es während dem Wandern warm, wird es in den Pausen schnell kalt. Setzt du auf zu hohe Isolierung, schwitzt du dir während der Aktivität einen Wolf, hast in den Pausen aber wohlig warme Füße.
    Setzt du hingegen auf zu geringe Isolierung, sind die Füße während des Wanderns warm und werden kalt, sobald du pausierst.

    Hier ist es wichtig, dass du für dich klar absteckst, wo und wie du mit dem Schuh wandern wirst. Also welche Witterungsverhältnisse erwarten dich? Wie kälteempfindlich sind deine Füße?  Und wie ist dein Wanderstil, läufst du also eher flotten Schrittes in einem Stück durch oder lässt du dir lieber Zeit und machst gern ausgiebige Pausen?
     

    Eigenschaften, die ein Winterschuh für Winterwanderungen haben sollte:

    • sehr gute, effektive Isolierung
    • wenig bis mittelstarkes Futter
    • Eine wasserdichte Membran
    • Profilsohle mit relativ weicher Gummimischung
    • offenes, griffiges Profil
    • je nach geplanter Wanderung stabile, verwindungssteifere Sohle
    • vernünftige, gut anpassbare Schnürung
    • mind. knöchelhoch

    Winterschuhe für Kinder

    Hier gehst du im Prinzip genauso vor, wie weiter oben beschrieben. Du solltest also feststellen, wo der Schuh getragen wird. In der Schule, oder in der Freizeit?
    Für bewegungsarme Aktivitäten wie den Schulalltag solltest du einen Schuh mit etwas geringerer Isolierung wählen. Für Freizeitaktivitäten wie Schlittenfahren oder Waldspaziergänge natürlich deutlich wärmere Schuhe. In beiden Fällen sollte jedoch auf eine wasserdichte Membran geachtet werden, denn sind wir mal ehrlich, der Winter kann noch so kalt sein, ein Kind findet immer eine Pfütze!

     

    Eigenschaften, die ein Winterschuh für Kinder haben sollte:

    • wasserdichte Membran
    • effektive Isolierung
    • eher wenig Futter
    • Profilsohle mit weicher Gummimischung

    Finde die richtige Passform

    Wenn du schonmal Winterschuhe getragen hast, weißt du, dass diese meistens etwas großzügiger geformt wurden. Der Schuh muss zum einen optimal sitzen, zum anderen aber eine gute Durchblutung der Füße gewährleisten. Die Passform sollte also so gewählt werden, dass nichts rutscht und reibt, aber auch nichts stark drückt oder abgeschnürt wird.
    Wie bei einem Wanderschuh gilt es auch hier, den Schuh, fühlt er sich beim ersten Einstieg gut an, möglichst lange am Fuß zu lassen, im Laden herumzulaufen, Treppen zu steigen.

     

    Bei der Anprobe solltest du auf folgende Punkte achten:

    • Fersenhalt: Die Ferse sollte beim Gehen nicht verrutschen.
    • Schnitt: Dein Fuß sollte umfänglich vom Schuh eingeschlossen sein, er sollte sich beim Gehen weder nach oben und unten, noch zur Seite bewegen.
    • Länge: Bei Winterschuhen solltest du im Zehenbereich auf einen daumenbreiten Abstand zur Schuhspitze achten.
    • Schnürung: Die Schnürung sollte den Schuh präzise an deinen Fuß anpassen, ohne abzuschnüren oder stark zu drücken.

    Außenmaterial:

    Beim Außenmaterial setzen die Hersteller natürlich auf bewährte Materialien wie Synthetik und Leder.
    Während Leder mit einer hohen Dampfdurchlässigkeit und enormer Langlebigkeit (bei guter Pflege) auftrupmft, besticht Sythetik vor allem durch seine Leichtigkeit und Flexibilität.
    Zu sagen, das eine wäre besser als das andere, wäre falsch. Der Schuh muss perfekt passen, dann ist das Außenmaterial egal.
    Marken wie Sorel setzen außerdem gerne auf Gummi. Dabei wird der Hauptschuh aus Gummi gefertigt und der restliche Schaft aus Leder oder Synthetik. Vorteil dieser Konstruktion ist die Wasserdichtigkeit und die Langlebigkeit. Jedoch machen diese Schuhe nur für den Alltag und nicht all zu bewegungsintensive Freizeitaktivitäten Sinn, für Wanderungen sind diese Schuhe nicht dampfdurchlässig genug, es gäbe also schwitzende Füße.

    Futter:

    Beim Futter wird meist auf synthetisches Fleece, Wollfleece,Schaffell oder Kunstfaser-Füllungen wie bei Jacken oder Schlafsäcken gesetzt. Alle vereint ein gewisser Flauschfaktor.

    Synthetisches Fleece ist leicht, sehr dampfdurchlässig und nimmt nicht viel Platz ein. Die Wärmeleistung ist effizient, aber nicht überragend. Synthetisches Fleece eignet sich besonders für Alltagsschuhe und leicht gefütterte Wanderschuhe.

    Wollfleece nimmt ebenfalls wenig Platz weg und ist auch sehr leicht und dampfdurchlässig. Der Hauptvorteil liegt hier in der Geruchsneutralität und der Wärmeleistung, denn Wolle kann bei gleicher Menge wie synthetisches Fleece mehr Wärme speichern. Wollfleece eignet sich besonders für etwas stärker gefütterte Wanderschuhe und für Alltagsschuhe.

    Schaffell ist natürlich die Königsklasse, was Wärmeleistung und Flauschfaktor angeht. Kaum ein anders Material wärmt so gut und bettet den Fuß so weich ein. Außerdem ist es dampfdurchlässig und sehr haltbar. Fell macht vor allem bei enormer Kälte, oder bei Schuhen für bewegungsarme Aktivitäten im Außenbereich Sinn.

    Kunstfaser-Füllungen kommen meistens in aufgebauschter vorm, ähnlich einer Daune, daher. Diese Füllungen gibt es zum Beispiel in Form von Primaloft, das auch in Jacken verwendet wird. Es ist leicht, äußerst dampfdurchlässig und wird für besonders kalte Einsätze verwendet. Die Wärmeleistung kann sogar noch besser als bei Fell sein, während das Material gleichzeitig deutlich leichter ist und weniger Platz einnimmt.

    Isolierung:

    Bei den meisten Winterschuhen sind Futter und Isolation das selbe. Einige wenige Hersteller setzen jedoch neben einem wärmenden, weichen Futter auch auf isolierendes Material, dass abstrahlende Wärme, bzw. Infrarotstrahlung absorbiert und so den Wärmeverlust minimiert. Dabei kommen entweder spezielle Membranen zum Einsatz oder beschichtete Folien, die ähnlich wie eine Rettungsdecke funktionieren. Sehr häufig werden isolierende Materialien in die Sohle des Schuhs integriert, um die von unten aufsteigende Kälte fernzuhalten. Diese Materialien verbessern zwar den Wärmeerhalt im Schuh, nicht aber das Fußklima, denn natürlich kann hier Wasserdampf schlechter entweichen. 

    Die Schuhe sind natürlich permanent im Kontakt mit dem Boden. Dementsprechend zieht ein großer Teil der Kälte auch von unten, also durch die Sohle, in den Schuh, während die Wärme des Fußes nach oben hin aus dem Schuh entweicht. Ein Teufelskreis.
    Ein guter Winterschuh sollte dementsprechend auch eine gut isolierte Sohle haben. Weil das aber häufig zu wenig ist und auch weil man damit bei moderater Kälte auch normale Wanderschuhe wintertauglich machen kann, gibt es optionale isolierte Einlegesohlen.
    Hier wird besonders gern auf Lamm- und Schaffell gesetzt. Einmal in den Schuh gelegt halten diese die gröbste Kälte fern und betten den Fuß warm ein.

    Erst mit Socken wird ein Schuh draus

    Wie bei Wanderschuhen gilt auch bei Winterschuhen: Die beste Membran und das beste Außenmaterial bringen nichts, wenn man schlechte Socken trägt.
    Die Aufgabe der Socken ist es zum einen, den Fuß vor Reibung zu schützen und zum anderen, und das ist der wichtigste Punkt, Schweiß in Form von Wasserdampf vom Fuß weg nach außen zu leiten. Damit wird ein Aufweichen der Haut und damit einhergehend die Entstehung von Blasen vermieden.
    Wollsocken, Synthetiksocken, und Socken, die aus einer Mischung aus beidem bestehen erfüllen diese Aufgabe einwandfrei, während reine Baumwollsocken die Feuchtigkeit speichern, wie ein nasser Lappen am Fuß kleben und die Haut aufweichen.

    Die Socken sollten also aus Wolle, Synthetik, oder einer Mischung bestehen. Sie sollten dünn genug sein, dass die Wärme des Fußes in den Schuh entweichen kann, damit Futter und Isolation richtig funktionieren können. Sie sollte aber dick, bzw. verstärkt genug sein, um Blasenbildung durch Reibungen zu verhindern.

    So pflegst Du Winterschuhe richtig

    Grundsätzlich sollte jeder Winterschuh gewissenhaft gepflegt werden. Je besser er gepflegt wird, desto länger hält er den Strapazen der Nutzung stand. Je nach Material fällt die Pflege unterschiedlich intensiv aus.

    Außenmaterial:

    Profilsohle:

    Den Dreck mit einer groben Bürste ausbürsten. Die Sohle muss nicht wie gelckt aussehen, das Profil sollte aber vom gröbsten Dreck befreit sein. Dabei darauf achten, dass keine Rückstände von Pferde- oder Kuhmist auf der Sohle verbleiben, denn die darin enthaltenen Gerbstoffe greifen das Gummi an.

    Leder:

    • Schritt 1: Den Schuh samt Schlamm trocknen lassen.
    • Schritt 2: Groben Dreck mit einer gröberen Bürste entfernen.
    • Schritt 3: Den übrigen, feinen Dreck mit einer entwas feineren Bürste abbürsten.
    • Schritt 4: Einen Lappen mit warmem Wasser nutzen, um die letzten Dreckreste abzuwischen
    • Schritt 5: In einem warmen, trockenen Raum trocknen lassen. Nicht auf die Heizung stellen.
    • Schritt 6: Mit einem lappen vorsichtig Bienenwachs auftragen. Kein Fett verwenden, dieses dringt zu tief in die Poren des Leders und verstopft diese.
    • Schritt 7: Mit einer Bürste das Wachs weiter einarbeiten und die Oberfläche des Leders entwas aufrauen. So öffnen sich die Poren wieder und der Schuh bleibt dampfdurchlässig.
    • (Schritt 8): Grundsätzlich reicht die Imprägnierung des Schuhs mit einem Wachs völlig aus. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann jetzt noch ein Imprägnierspray auftragen.

    Synthetik:

    • Schritt 1: Den Schuh samt Schlamm trocknen lassen.
    • Schritt 2: Groben Dreck mit einer gröberen Bürste entfernen.
    • Schritt 3: Den übrigen, feinen Dreck mit einer entwas feineren Bürste abbürsten.
    • Schritt 4: Einen Lappen mit warmem Wasser nutzen, um die letzten Dreckreste abzuwischen
    • Schritt 5: In einem warmen, trockenen Raum trocknen lassen. Nicht auf die Heizung stellen.
    • Schritt 6: Den Schuh mit einem Imprägnierspray einsprühen.

    Innenmaterial:

    Verfügt der Schuh über einen herausnehmbaren Innenschuh, kann dieser gelegentlich herausgenommen und je nach material per Hand (Fell) oder mit einem sanften Waschprogramm in der Waschmaschine (Fleece, Wollfleece) gereinigt werden.

    Fazit

    Du siehst, beim Kauf eines Winterschuhs gibt es einige Punkte zu beachten und man kann leider einiges Falsch machen.
    Darum lass dir bei der Auswahl des Schuhs Zeit, probiere zwei bis drei Paare und überlege dir vorher, wo du den Schuh nutzen wirst und wie du ihn nutzen wirst. Wenn du die Punkte beachtest, kann nichts mehr schiefgehen!

    Tim Wiegel

    Tim Wiegel

    Marketing | doorout.com

    Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.