Den richtigen Rucksack zu kaufen ist ein erster guter Schritt zu einer bequemen Wandertour, aber das allein reicht nicht. Wichtig ist es auch, die Funktionen seines Rucksacks zu kennen, um diese richtig zu nutzen und noch wichtiger, seinen Rucksack richtig packen zu können!
Wenn der Rucksack optimal eingestellt ist tragen wir 80% des Gewichts über die Hüftgurte, die restlichen 20% sind über die Schultergurte verteilt. Und dann ist da noch die Frage bzgl. Gleichgewicht und Komfort; richtig gepackt stimmt alles: Balance, Bewegungsfreiheit und Komfort.

Lasst uns mal einen Rucksack für eine Mehrtagestour zusammenpacken.

Unterer Bereich / Schlafsackfach

Der Rucksack wird meistens von oben gefüllt das heißt, dass wir uns erst mal auf den unteren Bereich konzentrieren. In diesem Bereich sollten wir möglichst leichte Sachen packen, sodass wir eine gute Balance haben und großen Druck im unteren Rücken vermeiden. Bei größeren Rucksäcken haben wir ein trennbares Schlafsackfach – auch Nassfach genannt. Hier werden wir unseren Schlafsack und andere leichte Gegenstände verstauen, wie Daunenjacke zum Beispiel, und können bis zu 1/3 der gesamten Rucksackhöhe nutzen.

Mittlerer und oberster Bereich

Den Rucksack richtig packen
Diese Bereiche sollten wir nicht überfüllen, sodass unser Gepäck nicht zu hoch wird. Das hat auch balancetechnisch einen Grund: je höher, umso instabiler wird unser Rucksack. Wir werden diesen Bereich senkrecht in zwei Teile trennen: Ganz nah am Rücken kommen die schwersten Teile unserer Ausrüstung wie Kocher, Wasserreserven, Essen, Outdoorküche und eventuell Tablett, Kamera usw.. Damit haben wir den größten Anteil an Gewicht direkt am Rücken in Höhe unserer Schulterblätter liegen und sorgen so für ein optimales Gleichgewicht und super Tragekomfort. Den zweiten Teil dieses Bereichs können wir mit mittelschweren Gegenständen füllen, wie Softshelljacke, Becher, Teller, Klamotten usw..
Die bei einigen Herstellern zu findende Erweiterungsmöglichkeit nach oben in diesem Bereich (bis zu 10 Litern zusätzlich) ist mehr für den temporären Gebrauch gedacht, wie bspw. auf der Reise im Zug oder Flugzeug und eventuell zu Beginn von größeren Touren (der Inhalt des Rucksacks wird bei längeren Tour in Selbstversorgung immer weniger). Hier können wir voluminöse Sachen verstauen, die aber ein geringes Gewicht haben.

Deckelfächer

Im Deckel sind meistens zwei Fächer zu finden, die man mit Reißverschluss schließen kann, um kleine Gegenstände aufzubewahren. Das erste finden wir unter dem Deckel. Hier lagern wir das Erste-Hilfe-Set und persönliche Medikamente, da der Rettungsdienst im Notfall genau hier reinschauen wird. Auf dieses Fach sind bei Alpinrucksäcken die Notsignale aufgedruckt, die uns zum Beispiel erklären, wie man sich beim Laden eines Hubschraubers verhalten sollte.
Das zweite Fach ist von außen zu erreichen. Hier können wir Sonnenbrille, Handy und viele andere kleine Teile, die wir tagsüber schnell zur Hand haben möchten, reinpacken.

So, und nun sind wir soweit: der Rucksack ist gepackt, los gehts, ab auf Tour!

Ihr seid euch beim Rucksackpacken doch noch ein wenig unsicher? Kein Problem, Chris begleitet euch gerne dabei und zeigt euch das Ganze nochmal step-by-step in einem Video:
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