Testbericht – Deuter Exosphere 0° Regular

Testbericht – Deuter Exosphere 0° Regular

Der Exosphere 0° von Deuter ist ein PFC-freier Kunstfaser-Schlafsack. Der Hersteller preist ihn als beste Lösung für Trekker an, die auf Komfort und ein optimales Wärme-Gewicht-Verhältnis Wert legen. Okay, schauen wir ihn uns mal etwas genauer an.

Ersteindruck & Verarbeitung

Der Schlafsack kommt in einem Packsack mit Komprimierungsriemen und einem extra Aufbewahrungssack daher. Noch vor dem Auspacken fällt auf, wie extrem klein man ihn damit komprimieren kann und wie leicht das Ganze ist. Ausgepackt zeigt sich die wirklich gute Verarbeitung. Ich kann keine Stelle entdecken wo irgendeine Naht oder Ähnliches unsauber verarbeitet ist. Persönlich gefällt mir die Schwarz-Rot Farbkombination sehr gut. Er macht alles in allem einen sehr hochwertigen Eindruck.

Technische Daten & Details

  • Stretch Comfort System
  • Ergofoot: Erhöhter Fußraum
  • Fußwärmer: Extra Füllung im Fußbereich
  • Koppelbar
  • Dryzone: wasserabweisender Bezugsstoff an den Kopf- und Fußbereichen
  • Wertsacheninnentasche
  • PFC frei

Diese Daten beziehen sich auf die Größe Regular

  • Gewicht: 995g + 80g Packsack
  • Füllmaterial: DEUTER THERMO PROLOFT®
  • Füllgewicht: 542g
  • Hauptmaterial: DEUTER THERMO PROLOFT®, 30D PA RIPSTOP
  • Schulterbreite: 73-90 cm
  • Körpergröße: 185 – 200 cm
  • Packmaß: ø 16 cm x 32 cm
Deuter Exosphere 0° Regular im Packsack mit Tragegriff
Deuter Exosphere 0° Regular im Kompressionssack
Deuter Exosphere 0° Regular mit Herstellerangaben

Praxistest

Um die Isolationsleistung richtig beurteilen zu können, machte ich mich Ende Oktober mit Zelt im Gepäck auf einen Campingtrip in die Rhön. Genauer gesagt in meinen Garten. Es blieb glücklicherweise trocken und die Tiefsttemperatur betrug 3°C in der Nacht. Also prädestinierte Bedingungen für einen Schlafsack mit einem Komfortbereich von 5°Celsius und einem Limitbereich von 0°Celsius. Kleidungstechnisch war ich mit Merinounterwäsche ausgerüstet.

Um es kurz zu halten: Mir wurde es schnell zu warm. Selbst meine normalerweise kalten Füße blieben warm. Der Schlafsack ist rundherum gleich dick gefüttert und hat im Fußbereich eine extra Lage Füllung. Deuter nennt das “Foot Warmer”. Dieser Bereich und der Kopfbereich haben außerdem wasserabweisenden Bezugsstoff. Das schimpft sich bei Deuter die “Dryzone”. Mit Kondenswasser hatte ich zwar keine Probleme, aber das ist bestimmt von Vorteil, wenn sich mal wieder Feuchtigkeit auf der Zeltinnenseite ansammelt. Gewöhnlich stößt man ja mit einem der beiden Schlafsackenden an den Zeltstoff an.

Was mir auch sehr positiv auffiel, ist das “Stretch Comfort System”. Durch die elastischen Nähte schmiegt sich der Schlafsack immer eng an den Körper, wodurch einerseits weniger Luft erwärmt werden muss, aber gleichzeitig kann man sich trotzdem noch super drehen und bewegen. Deuter schreibt hier etwas von +25% Ausdehnung in der Breite. Das Bein anwinkeln war so kein Problem. So habe sogar ich mich als Seitenschläfer wohl gefühlt.

Der Reißverschluss funktionierte ganz geschmeidig und ohne Probleme. Man musste nicht jedes Mal aufpassen, dass man keinen Stoff einklemmt etc. Zur Langlebigkeit kann ich noch nichts sagen.
Zwei Details am Rande: Im Inneren befindet sich eine Wertsachentasche und der Schlafsack ist mit anderen Schlafsäcken dieser Serie koppelbar. Vielleicht interessant für Pärchen.

Deuter Exosphere 0° Regular im Praxistest
Deuter Exosphere 0° Regular als bequemer Begleiter
Deuter Exosphere 0° Regular mit Ergonomischer Fußbereich

Fazit

Bequemer Schlafsack mit viel Bewegungsfreiheit bei gleichzeitig guter Isolationswirkung. Geeignet für den Einsatz vom Frühjahr bis in den Herbst.

Benjamin Denk

Benjamin Denk

Chronisch zu wenig draußen unterwegs. Aber wenn, dann am meistens mit dem Mountainbike oder dem Fußbus. Auf Reisen eher spartanisch und am liebsten im Zelt. Trotzdem immer zu viel Fotoausrüstung dabei.

Testbericht – Wanderschuh Asolo Cerium GV Women

Testbericht – Wanderschuh Asolo Cerium GV Women

Der Wanderschuh Cerium GV Women wurde von dem Italienischen Hersteller Asolo gefertigt. Die Marke Asolo wurde 1975 von Giancarlo Tanzi in Asolo, Stadt im Nord-Osten von Italien, gegründet.

1998 wurde die Marke von Familie Zanatta übernommen. Die Schuhmachertradition der Zanatta Familie führt zurück bis in das Jahr 1946. Bis heute wird Asolo von der Familie Zanatta geführt, die nun auf vier Generationen Schuhmacherkunst zurückblickt.

Asolo fertigt Schuhe für die Bereiche Alpine, Backpacking, Hiking, Winterhiking und Urban Outdoor für Herren, Damen und Kinder.  Der Hersteller bietet als Service für das gesamte Sortiment eine Wiederbesohlung an, wenn sich der Schuh noch in einem brauchbaren Zustand befindet. Dies ist möglich, da die Schuhe alle in der „klebegezwickten Machart“ gefertigt werden.

Beschrieben wird der Wanderschuh vom Hersteller wie folgt

Der Cerium GV ist aus wasserabweisendem Velourleder gefertigt und bietet besten Schutz, Unterstützung, Komfort und Leistungsfähigkeit. Die Gore Tex Membrane sorgt für Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit. Die Zwischensohle, aus zwei verschieden harten EVA Komponenten, gewährleistet optimale Dämpfung, Komfort und Unterstützung. Die softe Brandsohle bietet mehr Abrollfreudigkeit. Die Duo Radiant Laufsohle besteht aus der Vibram Mega Grip Gummimischung und bietet beste Performance in nassen sowie trockenem Gelände. Die leichtläufige Metallösenschnürung mit Tiefzugelement sorgt für präzise und schnelle Anpassung. Die schön eingearbeitete Zehenkappe bietet zusätzlichen Schutz. 

Technische Daten

Obermaterial:

Wasserabweisendes Veloursleder 1,6-1,8 mm

wasserdicht:

ja

Hersteller-Farbe:

graphite/north sea

Sohle:

Asolo/Vibram® Duo Radiant (Eva-Zweikomponentegummi)

Eigenschaften:

stoßdämpfend, wasserdicht, leicht, atmungsaktiv, pflegeleicht, schnelltrocknend, feuchtigkeitstransportierend

Für:

Damen

Futter:

Synthetik

Innenmaterial:

GORE-TEX® Performance Comfort Footwear

Innensohle/ Fußbett:

Lite 2

Typ:

Wandern & Freizeit

Typ Schuhe:

hoch

Material- Zusammensetzung:

Obermaterial: 90% Leder, 10% Polyester; Membraneninnenmaterial: 100% Polytetrafluorethylen; Innenmaterial: 100% Polyester

Schaft:

hoher Schuh

Zusatzinformation:

Dieses Modell kann wiederbesohlt werden

Gewicht:

1140 g / Paar ( UK 8)

Farbe:

grau-türkis

Kloster Kreuzberg

Mein persönlicher Praxistest

Ich habe nach einem leichten, aber doch robusten Wanderschuh gesucht, den ich sowohl bei Wanderungen in der Rhön (Mittelgebirge), im alpinen Gebirge und auch mal bei einer Winterwanderung tragen kann. Dafür ist mir die GoreTex-Ausführung sehr wichtig.

Ich habe mich für diesen Schuh entschieden, da er wirklich einen leichten Eindruck macht und besonders das etwas auffälligere Design in der Farbe grau/türkis (bzw. graphite/north sea) finde ich sehr ansprechend.

Der Schuh fällt etwas kleiner aus, bei einer Schuhgröße von 41, habe ich mich für die Größe 42 ½ entschieden. Zu klein soll der Wanderschuh auf keinen Fall sein, bei kälterem Wetter trage ich auch ganz gerne dickere und wärmere Wandersocken.

Der Innenbereich des Schuhs fühlt sich sehr angenehm weich an, er ist in den Übergängen schön verarbeitet, es drückt, zwickt und reibt nichts. Ich habe ein bisschen ausprobiert mit der Festigkeit der Schnürung, mal ein bisschen fester bergab oder ein bisschen lockerer bergauf. Das hat sich alles sehr gut angefühlt.

Getestet habe ich den Asolo Cerium ausgiebig eine ganze Woche lang im Wendelsteingebiet / Spitzingsee auf unterschiedlichem Gelände und auch bei unterschiedlichstem Wetter.

Kloster Kreuzberg

Die Sohle hat ein gutes Profil, ich hatte nie das Gefühl, dass es auf nassen Steigen mit Wurzeln, Blättern und Steinen zu rutschig wird. Auch an einem Steilhang einer Skipiste, den wir sowohl hoch als auch runter gegangen sind, hat der Wanderschuh mir ein gutes und sicheres Gefühl gegeben.

Bei kurzen Strecken durch Schneematsch ist innen alles trocken geblieben. Dies werde ich im Winter jedoch noch intensiver testen.

Auf den Gipfel des Taubensteins führte der Weg über einen sehr felsigen Steig (mit Drahtseil gesichert) hinauf. Auf solchem Terrain trage ich am liebsten einen Schuh, der mir guten Halt gibt, aber nicht zu steif und fest ist, so dass ich noch genug Gefühl für den Untergrund habe. Auch hier hat mir dieser Wanderschuh sehr gut gefallen. Durch den hohen und stabilen (aber nicht zu steifen) Schaft sind die Knöchel und Sprunggelenke gut geschützt und geführt.

Blick auf den Moorsee

Fazit

Alles in Allem habe ich für meine Bedürfnisse genau den richtigen Schuh gefunden. Ich freue mich schon auf die nächsten Touren. Ganz besonders bin ich gespannt auf die ersten Winderwanderungen mit dem Schuh und ob er auch für eine Schneeschuh-Tour geeignet ist. Hier werde ich meine Erfahrungen nachreichen.

Viel Spaß Euch beim selber Testen und Wandern !

Carina

Carina

Ich bin gerne draußen so oft wie möglich in der Natur unterwegs, zum Wandern, Rad fahren, Langlaufen oder gerne auch auf dem Wasser mit SUP oder Kanu. Unseren Wohnwagen mag ich am liebsten, wenn er rollt und wir dadurch relativ flexibel die Berge, das Meer und unsere Heimat erkunden können. Unsere Touren und Ausflüge liebe ich in unserem Logbuch und in Fotobüchern als Erinnerung festzuhalten.

Testbericht – Black Diamond „Stormline Stretch Rain Shell“ Regenjacke

Testbericht – Black Diamond „Stormline Stretch Rain Shell“ Regenjacke

Es gibt keinen langen Lauf ohne eine passende Regenjacke im Gepäck. Das Wetter kann schnell umschlagen, umso wichtiger ist es als Läufer sich und seinen Körper vor einem schnelle Auskühlen zu schützen. Aufgrund dessen habe ich das Modell „Stormline Stretch Rain Shell“ aus dem Hause BLACK DIAMOND während einiger Wochen im Training getestet.

Testorte

 Outdoor (Berge, hochalpin)

Testdauer

4 Wochen

Wetter

regnerisch, Temperaturen um die 10 Grad, teilweise windig

BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“

Die „Stormline Stretch Rain Shell“ – Regenjacke im Test

Die Regenjacke ist eigentlich für Bergsteiger, Wanderer und Kletterer konzipiert. Dennoch hat es mich interessiert, ob diese auch den Anforderungen eines Läufers gerecht wird.

Wenn man die „Stormline“ zum ersten Mal in der Hand hat, fällt zunächst ihr sehr geringes Gewicht und das kleine Packmaß auf. Dies ist wichtig, da diese schnell und unkompliziert im Rucksack mitgeführt werden kann. 

Das Material ist zwar dünn jedoch elastisch, robust und schützt prima vor starkem Wind.

Beim Laufen liegt die Bekleidung meist eng an. Da sich die Passform eher etwas lockerer gestaltet, empfehle ich lieber eine Nummer kleiner.

Beim Laufen spielt insbesondere auch die Armarbeit eine große Rolle, welche durch die Jacke in keinster Art und Weise negativ beeinflusst wird. Trotz vorhandener Atmungsaktivität sorgen zusätzlich zwei Unterarmreißverschlüsse während des Laufens einem Hitzestau entgegen.

Zwei Taschen auf Hüfthöhe bietet einem Platz, um kleiner Dinge zu verstauen oder einfach die Hände etwas zu wärmen. Die Armbündchen sind anhand eines Klettverschluss einstellbar.

Die Kapuze ist individuell am Hinterkopf einstellbar und bietet den empfindlichen Stellen im Gesicht gut Schutz. Hierbei wird das Sichtfeld nicht eingeschränkt, so dass man auch weiterhin sicher unterwegs sein kann. Der Tragekomfort ist absolut in Ordnung.

Generell soll die Hardshelljacke während der Aktivität den Oberkörper vor Nässe und dem Auskühlen schützen. Und diesem Auftrag kommt sie zweifelsohne prima nach.

BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“

Fazit

Die Jacke kann man auch beim Laufen bzw. Trail-Running gut tragen und so den wettermäßigen Widrigkeiten trotzen. Der bestückte Rucksack hinterlässt keine Scheuer- oder Druckstellen. Eine schlichte, einfarbige Optik lässt sich zudem auch mit anderen Kleidungsstücken gut kombinieren.

Sascha Gramm

Sascha Gramm

www.sascha-lauftrainer.de

Seit über 20 Jahren aktiver Ausdauersportler, der immer auf der Suche nach neuen, sportlichen Herausforderungen ist. Mittlerweile auch als Laufrainer unterwegs, um Interessierten mit großer Freunde und Leidenschaft die zahlreichen Vorzüge des Laufens zu vermittlen. Für eine Challenge-Teilnahme mit Joey Kelly stand das Team von Doorout mit Rat und Tat zur Seite. Seitdem resultiert ein regelmäßiger Austausch zudem auch das Verfassen von diversen Blogbeiträgen zählt

Testbericht – Evoc FR Enduro 16l Protektorrucksack

Testbericht – Evoc FR Enduro 16l Protektorrucksack

Der FR Enduro 16l Protektorrucksack stamt aus dem Hause Evoc. Die Firma, mit Sitz in München, wurde 2008 von Holger Feist und Bernd Stucke gegründet. Die Geschichte der Firma begann allerdings schon viel früher, wie man auf der Firmen-Webseite nachlesen kann. Ein Rucksack mit integriertem Rückenprotektor war primär fürs Freeriden gedacht und erst später von Firmengründer und Produktentwickler Holger Feist auch fürs Mountainbiken weiterentwickelt worden, nachdem er eine Bike-Expedition durch Tibet ins Mount-Everest-Basecamp unternahm. Bis dato gab es nämlich aus seiner Sicht kein Gescheites Produkt auf dem Markt und so wurde angefangen zu basteln, nähen und tüfteln.

Mittlerweile umfasst die Produktpalette von Evoc nicht nur Bike- und Skirucksäcke, sondern auch normale Rucksäcke, Fotorucksäcke, Fahradtransporttaschen, Protektor-Bekleidung und vieles mehr. Bei Doorout.com ist die Marke seid diesem Jahr neu im Programm und erweitert das Angebot im Sektor Radfahren.

EVOC FR Enduro 16l Protektorrucksack auf dem Trail
Frontansicht des Protektorrucksack
FR Enduro 16 Aufdruck

Technische Daten & Details

Das hier vorgestellte Modell des Evoc FR Enduro 16 L Protektorrucksack ist in Größe M/L. Erhältlich ist der Bike-Rucksack auch in der Größe S.

  • Volumen: 16 L
  • Gewicht: 1160 g 
  • Maße: 27 x 56 x 11 cm
  • Rückenlänge:  44 – 50 cm
  • Farbe: grau-beige / carbon grey-loam
  • Materialien: N210D Ripstop HD, 3D Air MEsh, Neoprene
  • Obermaterial: 100% Polyamid (Nylon)
  • Tragesystem: Liteshield System
  • Protektor: herausnehmbarer Liteshield Back Protektor (EN 1621-2) 
Tragesystem und Protektor
Brustgurt mit Evoc Aufdruck und Signalpfeife
CE Kennzeichnung des Protektors

Haptik und erster Eindruck

Der Evoc FR Enduro 16l Protektorrucksack schaut nicht nur gut aus, sondern überzeugt auch, sobald man ihn das erste mal in der Hand hält. Trotz des Protektors ist der Rucksack vergleichsweise leicht. Gerade mal etwas mehr als 1160 Gramm wiegt das Modell in Größe M/L. Vorher war ich mit dem Deuter Attack 20L Protektorrucksack unterwegs und das Modell wiegt gleich mal 400 Gramm mehr, was bei nur 4 Liter mehr Volumen schon ordentlich ist.

Die Materialien machen einen hochwertigen Eindruck und scheinen bestens verarbeitet zu sein. Bei Kumpels bin ich schon früher auf die Bike-Rucksäcke von Evoc aufmerksam geworden, denn besonders der breite Neopren-Hüftgurt mit Klettverschluss sorgt für einen guten Sitz, aber dazu später mehr.

Die Schnallen und Reisverschlüsse funktionieren flüssig und sind weder zu leicht- noch zu schwergängig. Eben so wie man es von einem neuen Produkt erwartet. Die Größewahl viel nach dem Anprobieren, bei meiner Körpergröße von 174 cm, auf das Modell in Größe M/L. Optisch fand ich den Rucksack in Größe S ausreichend, aber das Modell ist wirklich nur etwas für kleinere Personen.

Trinkschlauch-Halterund am Schultergurt
elastischer Neopren-Hüftgurt
Heavy-Duty-Schnalle

Tragesystem und Rückenprotektor

Das Konzept aus Schulter- und Hüftgurt nennt sich bei Evoc Lightshield-System. Herzstück des Tragesystems ist der extrabreite, ergonomisch geformte und elastische Neopren-Hüftgurt mit Klettverschluss. Zusätzlich findet sich auf dem Klettverschluss-Hüftgurt noch eine Heavy-Duty-Schnalle, wie es Evoc bezeichnet. Zusammen mit den ergonomisch geformten Schultergurten sitzt der FR Enduro 16l Protektorrucksack wie angegossen. 

Je nach Last kann man den Rucksack an den Schultern dank weiterer Gurte an den Oberkörper anpassen. Also an die Schulterpartien ranziehen oder aber auch durch lösen die Schultern, wenn gewünscht, entlasten. Und für den genauen Sitz gibt es natürlich auch einen regulierbaren Brustgurt mit integrierter Signalpfeife. 

Schaut man sich den Rückenbereich des Rucksacks an, erkennt man gut links und rechts des Belüftungskanals die sogenannten EVA-Schaum-Streifen mit Belüftungslöchern welche mit Ar-Mesh-Material überzogen sind. Laut Evoc vereint dieses System die für einen Rückenprotektor absolut notwendige Körpernähe mit einem Höchstmaß an Belüftung. 

Den Rückenprotektor nennt Evoc Liteshield Back Protector. Er besteht aus expandiertem Polystyrol (EPS), einem Material, dass auch bei Helmen zum Einsatz kommt und bei einem Sturz 95% des Aufpralls absorbiert. Das dem so ist, wird durch Tests (TÜV/GS geprüfter Protektoren Rucksack) vom TÜV Süd nachgewiesen. Ein gut sichtbares CE-Prüfsiegel belegt dies nochmal optisch.

Der Protektor lässt sich ganz leicht aus dem Rucksack herausnehmen und wiegt 168 Gramm. Und sollte es mal wirklich zu einem Sturz kommen, dann muss der Protektor ausgetauscht werden. Dies geht ganz komplikationslos über Evoc und das sogenannten Free Protector Crash Replacment. Hierbei ersetzt Evoc den Protektor ganz einfach und kostenlos.

zusätzliche Gurte am Schultergurt für die Feinjustierung
Goggle-Fach auf der Frontseite
Integrierter Schlüsselhaken

Fächer und Materialschlaufen

Das geräumige Hauptfach lässt sich weit öffnen und biete Platz für z.B. Regenjacke, Snacks und/oder weitere Protektoren. Ein Spezieller Sack für eine Trinkblase ( 2 bis 3 Liter ) hängt vor dem herrausnehmbaren Rückenprotektor, welcher durch rote Fixierbänder in Position gehalten wird. Seitlich finden sich an beiden Seiten Meshtaschen für Snacks oder Ähnliches, an was man evtl schnell herankommen will ohne den Rucksack abzunehmen.

Auf der Außenseite befindet sich oben ein kleineres Fach für die Fahrradbrille (Goggle), zwei kleine Meshtaschen und ein Schlüsselhaken vervollständigen das Fach mit dem Evoc-Aufdruck. Das untere, etwas größere Fach, bietet viel Platz für Flickzeug, Rad- oder Dämpferpumpe, ein kleines Tool uvm. Zur Außenseite hin sind zwei größere Fächer jeweils durch ein Klettverschluss und ein Reißverschluss gut verschließbar. Hier lassen sich Kleinteile gut und sicher verstauen.

Um den Fahrradhelm, egal ob Normal oder Full-Face-Helm zu verstauen, findet sich auf dem Außenfach noch das Helmfach, welches sich über die angebrachten Gurte & Schnallen schnell und leicht anpassen lässt.

Auf der Unterseite, wo bei vielen Rucksäcken die Regenhülle verstaut ist, findet sich beim Evoc FR Enduro 16l ein Fach mit zwei weitere Gurten zum Verstauen bzw. Anbringen von Schonern. Dazu werden die Gurte mit den Metallhaken in den dafür vorgesehene Schlaufen eingehängt und angezogen.

Zu guter letzt darf natürlich ein Fach auf dem Hüftgurt auch nicht fehlen. Dieser kleine Stauraum auf der rechten Flosse bietet platz für Händy oder z.B: einen Müsliriegel.

Helmhalterung an der Außenseite
Halterung für Trinkblase im Inneren
Klettgurte als Halterung für den Protektor

Unterwegs mit dem FR Enduro 16l Protektorrucksack

Wie oben schon erwähnt sitzt der FR Enduro 16l Protektorrucksack wie angegossen. Einmal angezogen bleibt er in der Regel auch genau da wo er hingehört. Das Einstellen über Hüft-, Schulter- und Brustgurt geht ratz-fatz und schon kann es auf’s Bike gehen. 

Für kürze Runden auf denen es nicht zu ruppig zu geht, empfiehlt es sich den Protektor rauszunehmen. Aber selbst wenn man dies nicht macht, merkt man kaum, das man einen Rucksack auf dem Rücken hat. 

In Sachen Belüftung gibt es auch nicht zu beanstanden. Egal ob an etwas kühleren Tagen mit einer Jacke drunter oder bei sommerlich warmen Temperaturen. Einen extrem schwitzigen Rücken hatte ich bislang bei keiner Ausfahrt. 

Und durch die separate Tasche für die Trinkblase sitzt auch diese fest im Rucksackinneren und „hüpft“ nicht umher wie in anderen vergleichbaren Rucksäcken. Bislang konnte ich den Rucksack noch nicht auf einem Flowtrail oder im Bikepark testen, aber ich bin mir ziemlich sicher das er mich auch da in keinster Weise enttäuscht.

Bei den ersten Ausfahrten in heimischen Gefilden war es auf Grund der regenreichen Tage stellenweise sehr schlammig unterwegs. Eine gröbere Verschmutzung lässt sich aber schnell mit etwas Wasser und einem Tuch schnell entfernen. Dabei hilf sicher das wasserabweisende Material der Rucksacks.

 

Diverse Fächer für Werkzeug uvm.
Gurt am Boden des Rucksacks zum fixieren von weiteren Protektoren
kleine Tasche am rechten Hüftgurt

Fazit

Du suchst eine wirklich durchdachten Bikerucksack für Wald, Trails oder Bikepark? Dann kommt der Evoc FR Enduro 16l Protektorrucksack aus jeden Fall für Dich in Frage. Okay, das Ding ist nicht ganz günstig, aber wenn man überlegt was man dafür bekommt, ist er jeden Cent wert.

Ich hatte noch keinen Rucksack der durch seine Passform so ideal sitzt. Und gerade hierbei überzeugt das System des Hüftgurts auf voller Linie. Dank des elastischen Hüftgurts in Kombination mit dem zusätzlichen Gurt sowie der Schnalle verrutscht hier gar nichts. 

Die Fächer sind wohl durchdacht und bieten bei 16 Liter Volumen ausreichend Platz für allerhand Material und Klamotten. Von mir gibts auf jeden Fall nen „Daumen hoch“ und eine absolute Kaufempfehlung.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Testbericht – Deuter Flyt 20

Testbericht – Deuter Flyt 20

Auch wenn man es ihm nicht ansieht, ist der Deuter Flyt ein Rucksack fürs Grobe. Ein Rucksack, der mitkommt, wenn es drauf ankommt und der dem Träger nicht nur eine bequeme Verstaumöglichkeit, sondern auch ein Plus an Sicherheit bieten soll. Mit seiner herausnehmbaren Protektorplatte ist er vor allem ein Rucksack für Enduro- und Downhill-Fahrer, macht sich aber auch auf dezenteren Trails oder, mit herausgenommener Protektorplatte, auch auf jeder anderen Fahrradtour bezahlt.

Der erste Eindruck

Ich besitze viele Rucksäcke, aber dieser Rucksack sticht hervor. In seinem auffälligen Goldgelb und den grünen Gurten ist er optisch schonmal ein Hingucker. Der Flyt fasst sich sehr stabil, sehr robust an, während die Schultergurte sehr dünn und weich gearbeitet wurden. Ins Material habe ich volles Vertrauen, aber das Tragesystem muss sich erstmal beweisen.

Material und Verarbeitung

Deuter hat hier zwei verschiedene Polyamid-Fasern verarbeitet. Einmal eine 210 Denier starke Variante mit einer Wassersäule von 1500mm (wasserdicht) und einmal das sogenannte ,,100D PA HIGH TENACITY“, hierbei handelt es sich um eine sehr dünne und somit leichte Faser, die durch enge Verwebung aber dennoch sehr abrieb- und reißfest ist. Die Nähte und Reißverschlüsse sind sauber verarbeitet, hier konnte ich auch nach mehreren Wochen intensiven Einsatzes keinerlei Verschleiß feststellen, das hätte mich bei Deuter allerdings auch gewundert.

Deuter Flyt 20 Fahrradrucksack
Kontaktrückensystem mit seinen beiden Airstripes

Praktikabilität

Bei diesem Modell sind es die kleinen, feinen Details, die mir besonders gefallen und die mir das Gefühl geben, das man sich hier wirklich überlegt hat, was der Kunde braucht und was einfach nur unnötig ist.

So hat man im Bodenfach verstaute Befestigungsriemen, die sich bei Bedarf herausnehmen lassen. Die Kompressionsriemen können mit einem Klett befestigt werden, damit überstehendes Material nicht herumflattert. Diese Riemen sind gleichzeitig extra lang, damit man damit einen Fullface-Helm am Rucksack befestigen kann. Für normale Helme sind zwei Clips an der Front, zum Einhängen.
Während das Hauptfach ein geräumiges Fach ohne Schnickschnack ist, befinden sich im Frontfach kleine Täschchen und Verstaumöglichkeiten für Reparaturzubehör ect..

Was vom Grundgedanken sehr gut, in der Umsetzung meiner Meinung nach aber etwas unpraktikabel ist, ist das Fach im Lendenbereich. Dieses Fach ist auch bei aufgesetztem Rucksack gut zu erreichen und soll die Möglichkeit bieten, Handys und/oder Kartenmaterial zu verstauen. Wenn man allerdings sein Handy dort verstauen möchte, stößt man auf die Auswölbung der Protektorplatte, um die man mühsam herum muss und wenn das Handy erstmal steckt, ist es eingeklemmt zwischen Protektorplatte und Gepäck.

herausnehmbare Protektorplatte
Frontfach mit kleinen Täschchen und Verstaumöglichkeiten für Reparaturzubehör ect..

Sicherheit und Komfort

Wie erwähnt, ist der Flyt ja ein Protektorrucksack, da er die Platte im Rücken hat, die den Träger im Falle eines Sturzes vor lebensbedrohlichen Wirbelsäulenverletzungen schützt. Was mich etwas erstaunt hat, ist das geringe Gewicht dieser Platte. Sie ist aufgeschäumt und daher sehr leicht. Sie funktioniert im Falle eines Sturzes wie ein Inmold-Helm, absorbiert also die Stoßenergie und verteilt sie um, so lassen sich Gewichtsminimalismus und Sicherheit unter einen Hut bringen. Ist man mal in moderatem Gelände unterwegs und möchte Gewicht reduzieren, lässt sich die Platte entfernen, indem man die entsprechende Reißverschlusstasche öffnet und die Platte einfach rauszieht.

Wie erwähnt, sind die Tragegurte des Flyt sehr dünn und weich, dennoch verteilen sie die Last ordentlich auf den Rücken und schmiegen sich angenehm an. Ist man in schnellen Wechselkuren oder in anderem sehr anspruchsvollem Gelände unterwegs, sitzt der Rucksack, sofern korrekt gepackt, perfekt am Rücken und bringt einen nicht aus dem Gleichgewicht. Meine Zweifel vom ersten Eindruck wurden also nicht bestätigt. Das Kontaktrückensystem sitzt mit seinen beiden Airstripes eng und fest am Rücken, sorgt aber auch für eine gewisse Belüftung.

Wer auch mal nachts unterwegs ist, bei starkem Nebel oder Regen auf der Straße fährt, der wird mit diesem Rucksack auch gut gesehen. An der Front, den Hüftflossen und den Schultergurten sind Reflektoren angebracht.

Fazit

Wenn ich lange Touren mache, oder den ganzen Tag Abfahrten mache, möchte ich einen Rucksack, der schnell und einfach zu bedienen ist, wo mir nicht irgendwelche nervigen, unnötigen Bändel im Wind umherwedeln und der es auch mal abkann, wenn er im Dreck landet. Und ich muss wirklich sagen, der Flyt hat mich hier überzeugt. Er hat an Außenbefestigungen alles, was man braucht, nicht mehr und nicht weniger und das, was da ist, ist durchdacht. Er sitzt in jeder Situation fest am Rücken und mein Equipment kann ich organisiert verstauen, damit ich nicht stundenlang meinen Kram zusammensuchen muss. Und wenn es einen wirklich mal hinhaut, tauscht Deuter innerhalb der zweijährigen Garantie die Protektorplatte kostenlos aus.

Klar, günstig geht anders. Aber für diesen Preis bekommt man einen absolut zuverlässigen Rucksack, der bei einem Sturz mein Leben retten kann.

Tim Wiegel

Tim Wiegel

Freelancer bei Doorout.com

Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.