Testbericht – Lowa Renegade 100 GTX MID Ws.

Testbericht – Lowa Renegade 100 GTX MID Ws.

Der neue Renegade im Test
Lesezeit: 10 min.Autor: Juliane Dietz

Die Hundert Jahre feiert Lowa mit einer Special Edition seines Renegade Models, der in diesem Jahr ebenfalls ein 25-jähriges Jubiläum hat. Da frag ich mich doch, ob es was Neues vom Klassiker gibt. Bislang hat mich eine ältere Version begleitet, mit der ich immer zufrieden war. Klassiker verändern? Ich bin gespannt.

Lowa Renegade an Schnürsenkeln im Baum hängend
Vibramsohle des Lowa Renegade 100
leicht nasser Schuh nach kurzer Wanderung

Der Karton geht auf

Im Karton finde ich einen robusten, nicht zu schweren (548g) Schuh. Dieses Modell ist in einem mahagoni braun mit roten Schürsenkeln. Rote Schnürsenkel? Na ja, darf ja auch mal fancy sein beim Wandern. Die Nähte sind sogar etwas besser verarbeitet als bei meinem alten Paar. Eine Stelle die früher mit einer Obernaht versehen war ist jetzt nach innen vernäht. Das wird meine Schwester freuen, weil ältere Versionen des Renegade bei ihr genau an dieser Stelle gern mal kaputt gegangen sind.

Der Schuh hat stabile Ösen und Haken zum Binden. Die 6 Haken am oberen Ende des Schuhs erleichtern mir bestimmt das Anziehen. Die Schnürsenkel sind nicht zu kurz und nicht ewig lang, was mir auch gefällt. Die Sohle außen, hat ein stabiles Profil und sieht so aus als würde sie beim Laufen trotzdem mitgehen. Die Einlegesohle, lässt sich rausnehmen. Find ich wichtig, wenn es doch mal nasse Füße gegeben hat oder man eine Einlage reinlegen will. Ein „Gore Tex Schild“ verspricht einen wasserdichten und Luft durchlässigen Schuh. Bin gespannt, wie sich das Paar in der Praxis macht.

Draufsicht und Sohle des Lowa Renegade 100
Lowa Renegade 100 in mahagoni red
Guter Halt am Fuß

Hält der neue Renegade, was der erste Eindruck verspricht?

In meinem Herbsturlaub stehen ein paar kleinere Wanderungen (ca. 8-10 km) auf dem Plan. Leichtes Gelände. Außerdem wird der Schuh bei der Gartenarbeit getestet.

Die ersten Schritte

Beim Anziehen flammt meine Liebe zum Renegade gleich wieder neu auf. Man schlüpft, wie gewohnt, leicht in den Schuh und kann durch wenig Kraftanstrengung die Schnürsenkel festziehen. Beim vielen Aus- und Anziehen im Alltag ein Plus. Die Schleife sitzt und ich frage mich, ob ich noch oft ziehen und binden werde auf der Tour. Bei den ersten Schritten fühle ich den sicheren und gewohnten Halt am Knöchel. Die Sohle biegt sich, wie erwartet, beim Laufen etwas mit. Neuer Schuh, gewohntes Gefühl. Nur der Sound ist neu. Der Schuh quietscht leise, bei jedem Schritt. Lässt vielleicht nach, mit der Zeit.

Wie läuft´s?

Meine Wege führen mich über Schotter, Feld- und Wiesenwege, Teer und durch den Wald. Alles macht der Schuh problemlos mit. Ich komme auf meinen 2 Testwanderungen nicht ins Rutschen oder knicke unglücklich um. Eine Wanderung nennt sich “Wiesentour” und hat jetzt, im Herbst, reichlich nasse Grasfläche zu bieten. Meine Füße, bleiben aber trocken. Sogar eine “Abkürzung” durch eine wasserführende Furt macht der Renegade mit, ohne sich in ein Aquarium zu verwandeln. Im Verlauf der Wanderung muss ich mich nicht ständig nach einer guten Stelle zum Schuhe binden umsehen. Jeweils einmal bücke ich mich, um das Schnürband zu korrigieren. Keine große Sache, wie ich finde. Am Ende der Ausflüge, habe ich nicht das Bedürfnis die Schuhe sofort ausziehen zu müssen. Kein unangenehmes Schwitzen, keine Druckstellen.

Über Stock und Stein auf der Wiesentour
einmal kurz nachschnüren
Guter halt auch bei feuchtem Untergrund

Unterm Strich – mein Fazit

100 Jahre und nix verlernt! Bei der Verarbeitung gibt es nix zu meckern und das Preis-/Leistungsverhältnis ist gut. Wie gewohnt bei Lowa. Der Schuh ist toll für leichte Wanderungen, aber auch toll im Alltag. Ausflug in die Natur mit den Kindern, Hunderunde mit der Schwester, Laub rächen im Garten. Alles macht der Renegade problemlos mit. Die roten Schnürsenkel passen zwar toll zu meiner roten Regenjacke, aber ich will ja nicht nur im Regen laufen. Deshalb einen Punkt Abzug bei der Optik. Das leise Quietschen hat sich nach den ersten Tagen noch nicht gegeben. Stört mich aber nur beim Anschleichen.

Juliane Dietz

Juliane Dietz

So viel gibt es über mich gar nicht zu sagen. Jahrgang 1981. Am liebsten bin ich die Mama von zwei wundervollen Mädchen. Seit 20 Jahren arbeite ich in der Gastronomie und finde es immer noch gut. In meiner Freizeit unternehme ich gerne kleine Wanderungen und kümmere mich um Haus und Hof. Es gibt immer was zu tun.

Testbericht Scarpa Mojito Wrap Bio

Testbericht Scarpa Mojito Wrap Bio

Es heißt immer so schön: Für jede Gelegenheit der passende Schuh!  Und man muss wissen, was man von dem Schuh erwartet und welchen Aktivitäten er trotzen sollte. Das ist nicht immer ganz so einfach, finde ich.

Scarpa hat mit dem Mojito Wrap Bio einen leichten Freizeitschuh auf den Markt gebracht.

Der Mojito Bio ist laut Hersteller Scarpa leicht abgewandelt zu dem klassischen Mojito, verzichtet wurde hauptsächlich auf die Gummizehenbox und -ferse. Laut Hersteller ist der Schuh zu 100% biologisch abbaubar. Es wurde bei der Verwendung der Rohstoffe, der Chemikalien und der Herstellung besonders auf nachhaltige Praktiken geachtet, was auch der Gesundheit und der Sicherheit der Arbeitnehmer zugutekommt.

Das Obermaterial ist aus leichtem Strickgewebe, auf Metallösen wurde komplett verzichtet.

Scarpa beschreibt die Sohle wie folgt: Die PRESA-Sohle® besteht aus zwei Komponenten. Biologisch abbaubare EVA-Zwischensohle mittlerer Dichte für maximale Stabilität. Die Laufsohle besteht aus einer biologisch abbaubaren Mischung, die Naturkautschuk enthält. Sie zeichnet sich durch einen hervorragenden Grip und eine lange Haltbarkeit aus.

Scarpa setzt hier ein deutliches Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Der erste Eindruck

Ich habe mich für die helle neutrale Farbe entschieden, da sie zu allem passt.

Die lange Schnürung bis runter an die Fußspitze ermöglicht ein individuelles Anpassen an den Fuß. Das Obermaterial aus Strickgewebe macht den Schuh schön leicht und für warme Sommertage angenehm und etwas luftdurchlässig.

Praxistest

Ich habe den Schuh drei Tage lang bei einem Besuch in Bamberg getestet. Zuerst ging es mit dem Fahrrad ein paar Kilometer in die Stadt rein. Hierzu habe ich den Schuh etwas fester geschnürt, um guten Halt auf den Pedalen zu haben. Der leichte Grip der Sohle hat das Abrutschen von den Pedalen während der Fahrt gut verhindert.

Für die Stadtbesichtigung, wo es eine ganze Zeit zu Fuß weiter ging, habe ich den Schuh etwas lockerer gebunden. Das habe ich als angenehmer empfunden. Obwohl es sehr warm war und es in Bamberg häufig bergauf und bergab geht, hat sich der Schuh auch nach mehreren Stunden noch sehr gut am Fuß angefühlt.

An den nächsten zwei Tagen habe ich die Schuhe immer wieder für kleine Gänge durch die Stadt getragen und auch mal für eine kleine Wanderung auf dem Felsensteig nach Gößweinstein hoch und runter. Hier hätte ich nicht erwartet, dass ich mich so wohl fühlen würde mit dem doch recht leichten Schuh. Das Gelände war abwechslungsreich: Wiesenweg, trockener Waldboden, Holz- und Felsstufen. Die zwar vom Eindruck her dünne Sohle, bietet guten Halt und spitze Steine oder Wurzeln merkt man kaum. Bei trockenem Wetter kann man den Mojito auch durchaus mal für kleine Wanderungen, bzw. größere Spaziergänge nutzen. Bei Regenwetter oder nassem Boden würde ich dazu andere Schuhe nutzen, da erstens nach meinem Empfinden das Profil der Sohle für feuchtes und rutschiges Gelände zu wenig Halt bietet und man sich zweitens den schönen hellen Schuh schnell verdreckt.

Das wäre dann auch mein einziger Negativpunkt: Die Farbe „natural“ und der weiße Sohlenabschluss machen den Schuh etwas empfindlich. Kleine Schrammen und Dreck sieht man sofort. Leider bin ich auch mit dem Schuh an der schmierigen Fahrradkette hängen geblieben, was sehr hässliche Flecken hinterlassen hat.

Hier wurde ich zu Hause beim Putzen der Schuhe positiv überrascht. Mit einer kleinen Bürste, lauwarmen Wasser und Kernseife sind die Flecken am Obermaterial und Sohlenabschluss schnell wieder rausgegangen.

Fazit

Der Scarpa Mojito Bio Wrap Freizeitschuh ist perfekt für leichte Freizeitaktivitäten im Allgemeinen. Ich werde sie weiterhin besonders im Alltag für meine Arbeit im Büro, Ausflüge zu Fuß/Fahrrad in die Stadt/Biergarten bei schönem Wetter nutzen.

Unser Geschenk an euch

Liebe Leser! Den Scarpa Mojito gibt es in den verschiedensten Ausführungen für beinahe jeden Einsatz. Ein zeitloser Klassiker mit einer ausgezeichneten Passform.
Mit dem Code „MOJITO23“ erhaltet ihr beim Kauf eines Scarpa Mojitos 15% Rabatt vom UVP.

Euer Team von doorout.com

Carina

Carina

Ich bin gerne draußen so oft wie möglich in der Natur unterwegs, zum Wandern, Rad fahren, Langlaufen oder gerne auch auf dem Wasser mit SUP oder Kanu. Unseren Wohnwagen mag ich am liebsten, wenn er rollt und wir dadurch relativ flexibel die Berge, das Meer und unsere Heimat erkunden können. Unsere Touren und Ausflüge liebe ich in unserem Logbuch und in Fotobüchern als Erinnerung festzuhalten.

Testbericht – Wanderschuh Asolo Cerium GV Women

Testbericht – Wanderschuh Asolo Cerium GV Women

Der Wanderschuh Cerium GV Women wurde von dem Italienischen Hersteller Asolo gefertigt. Die Marke Asolo wurde 1975 von Giancarlo Tanzi in Asolo, Stadt im Nord-Osten von Italien, gegründet.

1998 wurde die Marke von Familie Zanatta übernommen. Die Schuhmachertradition der Zanatta Familie führt zurück bis in das Jahr 1946. Bis heute wird Asolo von der Familie Zanatta geführt, die nun auf vier Generationen Schuhmacherkunst zurückblickt.

Asolo fertigt Schuhe für die Bereiche Alpine, Backpacking, Hiking, Winterhiking und Urban Outdoor für Herren, Damen und Kinder.  Der Hersteller bietet als Service für das gesamte Sortiment eine Wiederbesohlung an, wenn sich der Schuh noch in einem brauchbaren Zustand befindet. Dies ist möglich, da die Schuhe alle in der „klebegezwickten Machart“ gefertigt werden.

Beschrieben wird der Wanderschuh vom Hersteller wie folgt

Der Cerium GV ist aus wasserabweisendem Velourleder gefertigt und bietet besten Schutz, Unterstützung, Komfort und Leistungsfähigkeit. Die Gore Tex Membrane sorgt für Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit. Die Zwischensohle, aus zwei verschieden harten EVA Komponenten, gewährleistet optimale Dämpfung, Komfort und Unterstützung. Die softe Brandsohle bietet mehr Abrollfreudigkeit. Die Duo Radiant Laufsohle besteht aus der Vibram Mega Grip Gummimischung und bietet beste Performance in nassen sowie trockenem Gelände. Die leichtläufige Metallösenschnürung mit Tiefzugelement sorgt für präzise und schnelle Anpassung. Die schön eingearbeitete Zehenkappe bietet zusätzlichen Schutz. 

Technische Daten

Obermaterial:

Wasserabweisendes Veloursleder 1,6-1,8 mm

wasserdicht:

ja

Hersteller-Farbe:

graphite/north sea

Sohle:

Asolo/Vibram® Duo Radiant (Eva-Zweikomponentegummi)

Eigenschaften:

stoßdämpfend, wasserdicht, leicht, atmungsaktiv, pflegeleicht, schnelltrocknend, feuchtigkeitstransportierend

Für:

Damen

Futter:

Synthetik

Innenmaterial:

GORE-TEX® Performance Comfort Footwear

Innensohle/ Fußbett:

Lite 2

Typ:

Wandern & Freizeit

Typ Schuhe:

hoch

Material- Zusammensetzung:

Obermaterial: 90% Leder, 10% Polyester; Membraneninnenmaterial: 100% Polytetrafluorethylen; Innenmaterial: 100% Polyester

Schaft:

hoher Schuh

Zusatzinformation:

Dieses Modell kann wiederbesohlt werden

Gewicht:

1140 g / Paar ( UK 8)

Farbe:

grau-türkis

Kloster Kreuzberg

Mein persönlicher Praxistest

Ich habe nach einem leichten, aber doch robusten Wanderschuh gesucht, den ich sowohl bei Wanderungen in der Rhön (Mittelgebirge), im alpinen Gebirge und auch mal bei einer Winterwanderung tragen kann. Dafür ist mir die GoreTex-Ausführung sehr wichtig.

Ich habe mich für diesen Schuh entschieden, da er wirklich einen leichten Eindruck macht und besonders das etwas auffälligere Design in der Farbe grau/türkis (bzw. graphite/north sea) finde ich sehr ansprechend.

Der Schuh fällt etwas kleiner aus, bei einer Schuhgröße von 41, habe ich mich für die Größe 42 ½ entschieden. Zu klein soll der Wanderschuh auf keinen Fall sein, bei kälterem Wetter trage ich auch ganz gerne dickere und wärmere Wandersocken.

Der Innenbereich des Schuhs fühlt sich sehr angenehm weich an, er ist in den Übergängen schön verarbeitet, es drückt, zwickt und reibt nichts. Ich habe ein bisschen ausprobiert mit der Festigkeit der Schnürung, mal ein bisschen fester bergab oder ein bisschen lockerer bergauf. Das hat sich alles sehr gut angefühlt.

Getestet habe ich den Asolo Cerium ausgiebig eine ganze Woche lang im Wendelsteingebiet / Spitzingsee auf unterschiedlichem Gelände und auch bei unterschiedlichstem Wetter.

Kloster Kreuzberg

Die Sohle hat ein gutes Profil, ich hatte nie das Gefühl, dass es auf nassen Steigen mit Wurzeln, Blättern und Steinen zu rutschig wird. Auch an einem Steilhang einer Skipiste, den wir sowohl hoch als auch runter gegangen sind, hat der Wanderschuh mir ein gutes und sicheres Gefühl gegeben.

Bei kurzen Strecken durch Schneematsch ist innen alles trocken geblieben. Dies werde ich im Winter jedoch noch intensiver testen.

Auf den Gipfel des Taubensteins führte der Weg über einen sehr felsigen Steig (mit Drahtseil gesichert) hinauf. Auf solchem Terrain trage ich am liebsten einen Schuh, der mir guten Halt gibt, aber nicht zu steif und fest ist, so dass ich noch genug Gefühl für den Untergrund habe. Auch hier hat mir dieser Wanderschuh sehr gut gefallen. Durch den hohen und stabilen (aber nicht zu steifen) Schaft sind die Knöchel und Sprunggelenke gut geschützt und geführt.

Blick auf den Moorsee

Fazit

Alles in Allem habe ich für meine Bedürfnisse genau den richtigen Schuh gefunden. Ich freue mich schon auf die nächsten Touren. Ganz besonders bin ich gespannt auf die ersten Winderwanderungen mit dem Schuh und ob er auch für eine Schneeschuh-Tour geeignet ist. Hier werde ich meine Erfahrungen nachreichen.

Viel Spaß Euch beim selber Testen und Wandern !

Carina

Carina

Ich bin gerne draußen so oft wie möglich in der Natur unterwegs, zum Wandern, Rad fahren, Langlaufen oder gerne auch auf dem Wasser mit SUP oder Kanu. Unseren Wohnwagen mag ich am liebsten, wenn er rollt und wir dadurch relativ flexibel die Berge, das Meer und unsere Heimat erkunden können. Unsere Touren und Ausflüge liebe ich in unserem Logbuch und in Fotobüchern als Erinnerung festzuhalten.

Testbericht Ballop Corso

Testbericht Ballop Corso

Trägst Du schon Barfußschuhe?  Wenn nicht, erkläre ich Dir jetzt ganz kurz, warum Du das ändern solltest.

Die Zeiten, in denen der Mensch im Lendenschurz durch die Steppe spaziert ist, sind zwar vorbei, allerdings hat unser Körper das noch nicht ganz registriert. Der Mensch ist ein Läufer, und zwar ein Barfußläufer, entsprechend ist seine Anatomie. Unsere Muskulatur ist darauf angewiesen, die durch den Untergrund hervorgerufenen Reize aufzunehmen und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen treffen zu können. Nur so kann die Muskulatur vollumfänglich gesund und stabil bleiben. Nun tragen wir aber Schuhe, die gedämpft sind, damit unsere Gelenke vermeintlich beim Gehen geschont werden. Durch diese Dämpfung fehlt es unserer Muskulatur aber an den nötigen Reizen, sie weiß nicht mehr, auf was genau sie jetzt reagieren soll. Verkürzungen, Überreizungen und Unterentwicklungen der Muskulatur sind dadurch vorprogrammiert. Mit Barfußschuhen erhält man das urnatürliche Laufgefühl, stärkt seine Muskeln und Gelenke und hat trotzdem einen funktionalen Schutz des Fußes.

Warum der Ballop Corso?

Der Ballop Corso ist ein Barfußschuh für grobe Wege, bis hin zu weglosem Gelände. Das merkst Du daran, dass die Profilsohle sehr ausgeprägt ist, sie bietet Grip auf schwierigem Untergrund und bietet ein gesundes Optimum an Dämpfung. Je nachdem, was Du für ein Lauftyp bist und in welchem Zustand deine Gelenke und Muskeln sind, liefert Ballop jeweils zwei unterschiedlich starke Einlegesohlen im Karton mit, damit jeder das Beste aus seinem Schuh rausholen kann. Was ihn jetzt aber so besonders macht, ist sein Material. Denn sein Obermaterial besteht zu 70% aus Wolle. Wolle ist bekannt für Atmungsaktivität und eine optimale Schweißregulierung.

Ballop Corso
Norm & Gewicht
Norm & Gewicht

Was bringts?

Was Dir beim Tragen als allererstes auffallen dürfte, ist diese samtweiche Schicht, die den Fuß beim Hineinschlüpfen umschließt. Denn die Wolle sorgt für ein weiches, angenehmes Tragegefühl. Druckstellen oder unangenehme Reibung sind hier ausgeschlossen. Ähnlich wie Funktionskleidung aus Merinowolle sorgt auch beim Corso die Wolle für eine gute Temperaturregulierung und Atmungsaktivität, wodurch Schweißbildung und somit das Risiko für Blasen weitgehend verhindert wird. Und wenn es Dir wie mir geht und Du dich fragst, wie Du diesen Wollschuh wieder sauberkriegen sollst, wenn er mal richtig durchtränkt von Dreck ist, kommt hier die gute Nachricht: Der Ballop Corso ist bei 30° C in der Waschmaschine waschbar.

Die ersten Schritte

Ein Barfußschuh hat genauso wie der Fuß selbst keine Dämpfung an der Ferse. Dadurch würde bei einem normalen Laufstil die Energie beim Auftreten mit der Ferse direkt auf Deine Gelenke übertragen werden, was langfristig schädlich ist. Darum tritt man bei Barfußschuhen nicht zuerst mit der Ferse, sondern möglichst mit dem ganzen Fuß, bzw. dem Vorderfuß auf.

Hast Du diese Technik inne kannst Du mit dem Corso losstarten. Ich habe ihn zuerst in urbanem Gelände getragen, wo mir natürlich sofort aufgefallen ist, dass er eben ein Schuh fürs Gelende ist, denn die strake Profilsohle dämpft ordentlich. Trotzdem spürt man auf Pflastersteinen jede Fuge und das Barfußlaufgefühl bleibt auch hier erhalten.

Dann ging es natürlich in den Wald, über Stock und Stein. Steine und Stöcke sind alle spürbar, die Muskulatur hat hier ordentlich zu arbeiten, aber die Besohlung ist stark genug, dass keine spitzen Steine oder Äste in den Fuß stechen und man wirklich angenehm laufen kann. Nach vielen Tagen an Waldläufen kann ich am Schuh keinerlei Verschleißspuren feststellen. Die Nähte sind sauber verarbeitet und auch die Wolle bleibt in Form.

Innenansicht Helm
Norm & Gewicht
Norm & Gewicht

Fazit

Ich stand der Wolle anfangs etwas skeptisch gegenüber, wurde hier beim Laufen aber überzeugt, denn die Atmungsaktivität und Leichtigkeit des Corsos sind unschlagbar. Nur die Schnürung ist für meinen Geschmack etwas dick geraten und ohne Doppelknoten hält hier gar nichts. Dies ändert aber nichts am Laufkomfort.

Kurz und knapp: Ich bin begeistert! Ein leichter atmungsaktiver Schuh, der nicht nur im Laufgefühl natürlich ist, sondern auch bei den verwendeten Materialien.

Tim Wiegel

Tim Wiegel

Freelancer bei Doorout.com

Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.

Testbericht – Salewa MS Dropline GTX

Testbericht – Salewa MS Dropline GTX

Heute möchte ich Euch den neuen Schuh vom Bergsportspezialisten Salewa vorstellen – den MS Dropline GTX

Der erste Eindruck

Sehr peppig von der Farbe und was für eine dicke Sohle!

Aber schauen wir erst einmal was der Hersteller zum Schuh für Angaben macht! Bei Salewa wird der Schuh unter Speed Hiking Schuh geführt. Ausgestattet mit einer leichten Air-Mesh Konstruktion, wasserdicht durch eine Gore-Tex Membran und für die Griffigkeit auf Fels und Stein mit einer Pomoca Außensohle unten.

Was ich schön finde ist, dass der Schuh sich farblich deutlich abhebt von den üblichen Wanderschuhen. Außerdem ist der Schuh durch die Strickkonstruktion besonders leicht – ich kann Ihn mir daher auch sehr gut als Multifunktionsschuh für alle Wald und Wiesen Touren vorstellen, aber kommen wir nun mal zum Praxistest.

Salewa MS Dropline GTX Herren Schuh mit griffiger Sohle
Salewa MS Droplite im Profil - Innenseite
die Dicke Sohle des Salewa MS Droplite

Im Praxistest

Beim anziehen fällt die dick gepolsterte Oberlasche auf – wirkt sehr weich und vermeidet dadurch Druckstellen auf dem Spann. Beim Abrollen ist der Schuh – trotzdem er sehr leicht gebaut ist –  relativ fest von der Steifigkeit. Sofort bei den ersten Schritten merkt man, daß der erste Eindruck von der sehr dicken Sohle nicht falsch war. Besonders im Fersen- und Mittelfußbereich ist der Dropline super gepolstert und sehr angenehm von der Dämpfung. Bei unebenem Gelände – also auch abseits der Wege und Wiesen – gleicht der Schuh die Unebenheiten wunderbar aus. Obwohl es nur ein flacher Schuh ist, habe ich nie das Gefühl umknicken zu können, kann ich Ihn mir dadurch sehr gut als Wanderschuh im Mittelgebirge oder als Zustiegs-Schuh vorstellen – letzteres passt auch recht gut aufgrund der peppigen Farben – was ja auch gut zu einem farbigen Kletteroutfit passt.

Die Außensohle greift auf nassen Felsen und Baumstämmen sehr gut – der Name Pomoca-Sohle sagt mir zwar nichts – aber von der Gummimischung hat Salewa dort eine gute Wahl getroffen. Einen Langzeittest kann ich natürlich für die Haltbarkeit der Sohle noch nicht machen – wirkt aber für mich robust. Gestrickte, leichte Schuhe bringen leider immer den Nachteil mit sich, dass Sie relativ anfällig für spitze Steine oder Äste sind, was die Haltbarkeit des Außenmaterials angeht. Dafür hat der Schuh im vorderen Bereich eine Gummizehenkappe und auch seitlich noch ein verstärktes Material, sodass der Nachteil sich nicht wirklich auswirkt. Insgesamt muss ich sagen, dass ich ein sehr gutes Laufgefühl beim Schuh habe und Ihn sehr gerne auf meinen nächsten Touren einsetzen werde.

das Salewa Logo darf auch nicht fehlen
Der Salewa MS Droplite im Seitenprofil
Die Schnürung des Salewa MS Droplite

Fazit

Auch wenn ein Langzeittest noch aussteht, lässt sich zusammenfassend sagen, dass Salewa mit dem Dropline GTX, ergänzend zum bisherigen Sortiment, einen sehr schönen leichten Wander- und Trekkingschuhe anbietet. Wer auf der Suche nach einem stylischen Schuhe für leichte Wanderungen sucht, der durchaus im Alltag getragen werden kann, sollte sich den Dropline mal genauer anschauen.

Viel Spaß beim Anprobieren und Testen!

Testbericht – Hanwag Friction II GTX Herren Bergschuh

Testbericht – Hanwag Friction II GTX Herren Bergschuh

Wichtigste Eigenschaften und Ausstattungsmerkmale

Bei meinem Einkauf im doorout Fulda kurz vor Weihnachten machte ich erstmals Bekanntschaft mit diesem kälteisolierten Bergschuh für alpines Trekking, Felswanderungen und Gletscherbegehungen. Gegenüber meinen sonst eher klassischen, konservativ aussehenden Hanwag-Bergschuhen wirkt der Friction II GTX in seiner Aufmachung sehr sportlich. Er ist darüber hinaus für die genannten Einsatz-möglichkeiten besonders flexibel.

Die Passform ist sehr angenehm und die Vibram Dolomit Plus-Sohle sowie die durchgehende schockabsorbierende EVA-Einlage vermitteln sofort einen hohen Tragekomfort. Die durchgehende Versteifungseinlage zwischen Brand- und Laufsohle und die Steigeisenauflagen an den Fersen ermöglichen den Einsatz von halbautomatischen Steigeisen.

Das Gewicht der Schuhe beträgt bei meiner Schuhgröße 9,5 ca. 1.900 Gramm. Der Bergschuh ist mit  Gore-Tex Laminat Duratherm und Sierra isoliert bzw. gefüttert und somit wasserdicht und atmungsaktiv. Das von Hanwag entwickelte Air Pulse System bewirkt einen hervorragenden Luftaustausch. Entsprechende Ventilationsöffnungen und das luftdurchlässige Polster regeln den gewünschten Wärme- und Feuchtigkeitstransport.

Der hochgezogene Sohlenrand sorgt für sehr guten Schutz und hohe Widerstands-fähigkeit. Aus meiner Sicht ein absolut empfehlenswerter Kauf!

Der Hanwag Friction
Bergstiefel mit GTX und stabiler Sohle
Kälteisolierter Bergschuh für Fels, Gletscher, Trekking

Ein kurzer Rückblick – warum kälteisolierte Bergschuhe Sinn machen!

Mitte Januar 2011 erreichte ich den Gipfel des Kilimandscharos, des höchsten Berges Afrikas, mit einer Höhe von 5.895 m.  Auf dem Weg dorthin durchläufst du fünf Vegetationszonen und somit zu dieser Jahreszeit je nach Höhenstufe Temperaturen von +30 °C bis –15°C. Aufgrund Wetterumschwung und Windgeschwindigkeiten von ca. 30 km/h ergeben sich da schnell mal Chill-Temperaturen um -20°C.

Und ich machte zum ersten Mal im Leben die Erfahrung, extrem kalte Füße zu bekommen und hatte das ungute Gefühl, dass mir die großen Zehen einfrieren.

In dieser Höhe beträgt der Sauerstoffanteil nur noch ca. 50 % gegenüber Meereshöhe und das führt u.a. zur schlechteren Durchblutung der Extremitäten mit erhöhter Erfrierungsgefahr. Tatsächlich hatte ich noch ca. 3 Monate nach meiner Rückkehr Schwierigkeiten, wieder das normale Gefühl in den Zehen zu spüren.

Weitere Bergbesteigungen auf den Ararat ( Türkei´s höchster Gipfel ) und mehrere Trekkingtouren auf gleichem Höhenniveau durch den Himalaya waren nicht weniger kalt und unangenehm.

Geröllschutzrand des Hanwag Friction II
mit Steigeisenauflage für halbautomatische Steigeisen
mit angelegten Steigeisen

Nicht nur Frauen lieben Schuhe

Noch im gleichen Jahr optimierte ich meine Ausrüstung mit dem Trekkingschuh Alaska GTX von Hanwag, der mich u.a. auf den zuletzt genannten Touren mit wärmeren Socken in den sehr abwechslungsreichen, anspruchsvollen Geländen sicher begleitete.

Vielleicht kennst du das Gefühl, einen Schuh erstmals anzuprobieren und gleich überzeugt zu sein, dass das der richtige ist. Das war meine erste Erfahrung mit Hanwag!

Mag vielleicht an meinen normal geformten Füßen mit einem etwas breiterem Vorfußbereich liegen. Aber diese Schuhe passen mir „wie der Deckel zum Topf“.

In den folgenden Jahren ergänzte ich meine Schuhausrüstung um den Tatra GTX und den Banks GTX von Hanwag und hatte jedes mal das gleiche positive Empfinden.

Warum Hanwag?

Diese Schuhmacher verstehen ihr Handwerk und legen wirklich sehr großen Wert auf Robustheit, Langlebigkeit und beste Qualität.

Besonders ist zu erwähnen; diese Schuhe werden zwiegenäht und zusätzlich klebegezwickt. Durch diese Machart sind alle Modelle relativ preiswert neu besohlbar, was sich bei einem perfekt eingelaufenen Schuh absolut lohnt. Diesen Service habe ich bereits bei meinem Tatra GTX genutzt und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Vier unterschiedliche Bergstiefel
Die unterschiedlichen Sohlen der Schuhe
unterschiedliche Bergstiefel mit beleuchtetem Globus

Fazit

Wer einen sehr guten Allround-Bergschuh der Kategorie C/D mit herausragender Kälteisolation sucht, trifft mit dem Hanwag Friction II GTX aus meiner Sicht und Erfahrung die absolut richtige Wahl.

Dann kann man sich beruhigt, voll und ganz auf die herrlichen Ausblicke und positiven Eindrücke auf kalten Berggipfeln oder in frostigen Landschaften konzentrieren.

Rückblickend hätte ich mir diesen Schuh  bei meinen diversen Höhen-Trekkingtouren als Wegbegleiter sehr gewünscht.

Martin Briselat

Martin Briselat

In der Kindheit nie verreist, unternahm ich meine erste Rucksackreise im Alter von 16 Jahren gemeinsam mit 4 Freunden nach Frankreich. Auf dem Programm stand Wandern und Wildcampen im Grenzbereich des Elsass und der Vogesen. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich mehr von der wunderschönen Erde kennenlernen. Daraufhin folgten Reisen mit Freunden, Familie und alleine schwerpunktmäßig in europäische Länder.
In den vergangenen 10 Jahren standen Trekking- und Hochtouren sowie die Besteigung von hohen Gipfeln im Mittelpunkt. Dabei bereiste ich diverse Länder der asiatischen und afrikanischen Kontinente.

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