Testbericht – Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille

Testbericht – Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille

sportliches und dynamisches Erfolgsmodell
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Erst kürzlich habe ich für den Doorout-Blog den Sportbrillen-Ratgeber verfasst. Dabei habe ich mich schon ausgiebig mit der Thematik der Sportbrillen auseinandergesetzt. Kurz nach der Veröffentlichung des Ratgebers stand fest, dass ich diesbezüglich eine Bergsportbrille aus dem Hause Julbo testen darf. Julbo ist eine Outdoor-Brillenmarke, die 1888 im Herzen der französischen Jura-Bergregion gegründet wurde. Heut zu Tage steht Julbo für Innovation und Know-how im Bereich der Outdoor-Brillen. Als unabhängiges, mittelständisches Familienunternehmen hat Julbo seine Entwicklung durch die dynamische Erschließung internationaler Märkte und die Schaffung neuer Produktsegmente erfolgreich vorangetrieben.

Mit der Zeit hat Julbo seine Produktpalette erweitert und bietet heute eine Vielzahl von Brillen an, die für unterschiedlichste Aktivitäten und Bedingungen geeignet sind, von Hochgebirgstouren bis hin zu Wassersportarten. Die Marke ist bekannt für ihre Hightech-Gläser, die optimale Sicht und maximalen Schutz in verschiedenen Umgebungen bieten. Julbo entwickelt Produkte, die den Anforderungen von Extremsportlern und Freizeitnutzern gleichermaßen gerecht werden. Mit einem klaren Fokus auf Qualität und Benutzererfahrung hat sich Julbo als führende Marke in der Outdoor-Brillenindustrie etabliert.

Im Doorout-Sortiment ist Julbo seit dieser Saison neu mit einigen Modellen vertreten. 

Was sagt der Hersteller selbst über die Monterosa 2

Die MONTEROSA 2 ist der perfekte Begleiter zum Genießen grandioser Berglandschaften. Die Linienführung dieses Julbo-Erfolgsmodells wurde komplett überarbeitet und modernisiert, um dessen sportliche, dynamische Wirkung zu unterstreichen. Zur Maximierung des Tragekomforts ist die Brille zudem mit Grip-Tech Bügeln und einem rutschfesten Nasensteg ausgestattet, was sie zu einem absoluten Must-have im Gebirge macht. Ihr umschließendes Design mit abnehmbaren Seitenteilen bietet in Höhenlagen zuverlässigen Schutz beim weiten Blick zum Horizont.
(Quelle: Julbo.com)

Wichtig zu wissen!

Die Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille ist in vielen Shops und auch bei Julbo selbst als Damenmodell gekennzeichnet. Dabei handelt es sich aber um ein Unisex-Modell, dass für Personen mit kleinerem Kopfumfang ideal ist. Wer einen größeren Kopfumfang hat, für den ist die Julbo Montebianco 2 Bergsportbrille besser geeignet.

Zahlen, Daten & Fakten zur Monterosa 2

  • Höhe der Gläser: 41 mm
  • Breite der Gläser: 54 mm
  • Abstand: 15 mm
  • Bügellänge: 125 mm
  • Basiskurve: 8
  • Gewicht: 26 g
  • Rahmentyp: Vollrand
  • Rahmenmaterial: Kunststoff
  • Rahmenfarbe: matt schwarz/braun
  • Glasfarbe: braun
  • Glasmetrial: Trivex
  • Schutzklasse: Schutzklasse 2-4
  • sichtbare Lichtdurchlässigkeit (VLT): 5-20%
  • geeignet für: Wandern, Bergsteigen, Skitouren, Schneeschuhwandern, Hochtouren

Die meisten Angaben verstehen sich hierbei sicher ohne weiteren Erklärungsbedarf. Allerdings haben mich die Angaben Kaliber, Basiskurve, VLT und Trivex dazu veranlasst, noch weiter zu recherchieren.

Kaliber

Das Kaliber von Brillengläsern bezieht sich auf die Breite der Gläser. Dieser Wert kann wichtig sein, wenn man mal neue Gläser in die Brillenfassung einsetzen lassen will.

Basiskurve

Die Basiskurve bei Sportsonnenbrillen bezieht sich auf die Krümmung der Gläser. Eine Basiskurve 8 bedeutet, dass die Gläser eine stärkere Krümmung haben als herkömmliche Brillengläser. Im Vergleich zu einer Basiskurve von 4,5 bei klassischen Fassungen sind Sportsonnenbrillen mit Basiskurve 8 stärker gewölbt. Diese Krümmung erweitert das Sichtfeld und ermöglicht ein um 20% vergrößertes Sichtwinkel. Julbo hat sogar Gläser mit variablen Stärken entwickelt, um eine verzerrungsfreie, scharfe Sicht in jede Richtung zu gewährleisten.

VLT

Der VLT-Wert bei Brillengläsern oder Skibrillen gibt an, wie viel Prozent des sichtbaren Lichts durch das Material hindurchtreten kann. Ein VLT-Wert von 5 bis 20 % bedeutet, dass nur 5 bis 20 % des Lichts durchgelassen werden, während 80 bis 95 % blockiert werden.

Trivex

Trivex (Polyurethan) wird zur Herstellung von Kunststoff-Brillengläser verwendet. Diese Gläser sind sehr stabil (bruchsicher) und weniger anfällig für Verkratzen. 

Julbo Brillenetui
aufgeklapptes Etui mit Julbo Monterosa 2 Brille mit Aufklebern auf den Brillengläsern
Lieferumfang mit Brillenetui, Brillenbeutel, Silikonband und Monterosa 2 Bergsportbrille

Erster Eindruck der Bergsportbrille

Packt man die Brille das erste Mal aus und hält das Brillenetui in der Hand, könnte man sich auch fragen, ob es sich dabei um eine Schlafbrille/Schlafmaske handelt. Zumindest hat mich das Etui, das sowohl mit einem Julbo-Logo und einem Julbo-Schriftzug versehen ist, gleich daran erinnert. Was das Etui angeht, habe ich eine zweigeteilte Meinung. Ich kenne andere, deutlich stabilere Etuis von Julbo, die ich irgendwie besser finde. Das im Lieferumfang enthaltene ist nicht ganz so stabil, lässt sich aber dank seiner Bauweise, sehr schmal zusammendrücken, sobald die Brille entnommen wurde. Der Reißverschluss des Etui macht auf mich auch nicht den besten Eindruck. Vermutlich hält dieser nicht sehr lange. Ich mag mich aber auch täuschen.

Im Inneren befindet sich neben der eigentlichen Brille noch ein weißer Brillenbeutel, eine Kurzanleitung sowie ein Silikon-Brillenband. Auf den beiden Gläsern der Brille befindet sich jeweils ein Aufkleber. Zum einen ein Reactiv Polarized Aufkleber und zum anderen eine Aufkleber mit der Beschriftung Developed in association with ENSA. Was das bedeutet musste ich zunächst erst einmal via Google in Erfahrung bringen. ENSA steht für Ecole Nationale de Ski et d’Alpinisme und ist die Nationale Ski- und Bergsteigerschule Frankreichs.

Die Brille selbst ist mit nur 26 Gramm extrem leicht. Alles scheint perfekt verarbeitet zu sein. Die Brillengläser passen wie angegossen in die Fassung und die Brillenbügel lassen sich weder zu leicht noch zu schwer bewegen. Die abnehmbaren Seitenteile sitzen stabil an der Brille und können bei Bedarf schnell gelöst und auch genauso fix wieder angebracht werden.

Die Farben der Brillenfassung, der Brillenbügel sowie der Gläser sind gut aufeinander abgestimmt und gefallen mir gut. Die Monterose 2 sowie die Montebianco 2 sind in mehreren Farben erhältlich. Apropos Farbe. Die angegebene Rahmenfarbe ist matt schwarz/braun. Das braun ist für mich jedoch eher ein beige. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Ich finde die Farbabstimmung sehr gelungen. Das Julbo-Logo darf auf der Brille natürlich auch nicht fehlen und findet sich somit dezent auf der jeweiligen Außenseite der Brillenbügeln.

Monterosa 2 Brille in linker Seitenansicht
Monterosa 2 in rechter Seitenansicht
Monterosa 2 mit davor liegenden Seitenteilen

Technische Eigenschaften der Monterosa 2

Abnehmbare Seitenteile

Wie etwas weiter oben schon erwähnt, lassen sich die Seitenteile, welche bei einer Hochtour für zusätzlichen Schutz vor Sonneneinstrahlung von der Seite sorgen, abnehmen. Da die Brille, durch ihre Reactiv-Polarized-Gläser den Schutzkategorien 2-4 zugeordnet werden kann, ist die Brille natürlich nicht nur für Hochtouren geeignet, sondern auch für alle anderen Bergsportarten wie Bergsteigen, Klettern oder Bergwandern sehr gut geeignet. Ist man also nicht in Eis und Schnee unterwegs, die Seitenteile einfach abnehmen und sicher aufbewahren.

Gewölbte Bügel

Durch die gewölbten Bügel hat die Monterosa 2 ein ergonomisches Profil, was dafür sorgt, dass der Halt der Brille beim Tragen optimal ist. Aber nicht nur das. Schiebt man die Brille nach oben, sitzt sie auch so perfekt am Kopf ohne zu verrutschen.

Grip Nose

Der weiche, stoßfeste und rutschsichere Nasensteg-Einsatz sorgt für einen idealen Sitz auf dem Nasenrücken ohne Druckstellen zu hinterlassen.

Grip-Tech Bügel

Julbo hat, laut eigenen Angaben, die Brillenbügel mit einem exklusiven Soft-Material ausgestattet. Das sorgt dafür, dass die Bügel nicht an den Haaren haftet und soll einen absoluten Tragekomfort und einen sicheren Sitz gewährleisten.

Silikonband

Das Silikonband lässt sich ganz leicht auf die jeweiligen Enden der Bügel aufschieben, passt sich der Form ideal an und hält perfekt. Somit hat die Brille einen noch festeren Sitz, was z.B. beim Trailrunning von Vorteil sein kann. 

mit der Monterosa 2 macht man auch am Seeufer eine gute Figur

Reaktiv Polarized Gläser der Monterosa 2

Die Reactiv-Polarized-Gläser der Schutzkategorie 2-4 sind selbsttönende Gläser, die sich in Sekundenschnelle an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen. Diese Gläser bieten gestochen scharfe Sicht bei jedem Wetter. Noch dazu filtern sie, dank der Polarized-Technik, reflektierendes Blendlicht heraus. Des Weiteren sind die Gläser mit einem Antibeschlagschutz ausgestattet und wurden mit einer ölabweisenden Beschichtung und einer wasserabweisenden Behandlung versehen.

Selbsttönungstechnologie (NTS)

Diese Technologie macht den absoluten Unterschied aus. Die Gläser passen sich automatisch an unterschiedliche Lichtverhältnisse an. Mehr als 10 Jahre Entwicklungsarbeit und Praxistests durch Hochleistungssportler machen Reactiv-Gläser zu den besten selbsttönenden Gläsern auf dem Markt.

Polarized

Diese Gläser bieten zusätzlich zur Selbsttönung eine Polarisierung. Der Polfilter filtert reflektiertes Blendlicht von Oberflächen wie Straßen, Wasser oder Schnee heraus. Dadurch wird der Sehkomfort erheblich verbessert.

Antibeschlagschutz

Der Antibeschlagschutz bei Julbo-Brillen ist eine weitere wichtige Funktion, die das Beschlagen der Gläser bei jedem Wetter verhindert und für klare Sicht sorgt.

Ölabweisende Beschichtung:

Diese spezielle Beschichtung auf der Oberfläche der Gläser verhindert das Anhaften von Fingerabdrücken, Fett und anderen öligen Substanzen. Dadurch bleiben die Gläser länger sauber und erfordern weniger häufiges Reinigen.

Wasserabweisende Behandlung:

Diese Behandlung sorgt dafür, dass Wasser vom Brillenglas abperlt, anstatt sich darauf zu verteilen. Eine nützlich Eigenschaft also bei Regen oder wenn die Brille bei Wassersportarten nass werden sollte.

Julbo-Brillengläser gehören der optischen Klasse 1 an und bieten zu 100% Schutz vor UVA-, UVB- und UVC-Strahlung. Die optische Klasse 1 steht für „beste optische und verzerrungsfreie Qualität“ der Gläser. Solche Brillen können dauerhaft getragen werden ohne die Augen zu schädigen.

Monterosa 2 getragen am Ufer des Lago Maggiore
Beim Bergwaandern ein guter Begleiter, die Monterosa 2
mit der Julbo Monterose 2 unterwegs im Steinernen Meer

Die Monterosa 2 Bergsportbrille im Praxistest

Zum Einsatz kam die Brille das erste Mal bei einem kurzen Urlaub im Schweizer Kanton Tessin. In der Nähe des Lago Maggiore waren Berg- und Wandertouren geplant, aber auch mal ein Spaziergang an den italienischen Uferpromenaden etwas weiter südlich. Denn, obwohl die Brille natürlich für unterschiedliche Touren in den Bergen konzipiert ist, so macht man mit ihr, beim Flanieren an den Ufern eines Sees, auch eine gute Figur.

Aufgesetzt hatte ich die Monterosa 2 zunächst im Laden. Aber in der Natur habe ich durch die Brille erstmals auf die Berge im Vallemaggia geschaut. Die braune Tönung der Gläser sorgte dabei für ein erstes Wow-Gefühl. Die Brillengläser verstärken nämlich die Reliefwirkung, was ganz besonders in schneebedeckten Gebieten von Vorteil ist, aber auch jedem anderen Bergpanorama ein gewisses etwas verleiht.

Was bedeutet verstärkte Reliefwirkung?

Die verstärkte Reliefwirkung bezieht sich auf die visuelle Wahrnehmung von dreidimensionalen Strukturen und Oberflächen. Dabei werden die Kontraste und Details in der Umgebung stärker dargestellt. Verschiedene Ebenen lassen sich dadurch besser unterscheiden. Ist man in Schnee und Eis unterwegs, kann man dank der Brille Unebenheiten, Spuren oder Hindernisse im Schnee besser erkennen. Die braune Tönung der Gläser verstärkt ebenfalls die Konturen und Texturen von Objekten. Dadurch wirken sie plastischer und greifbarer.

Die Brille trägt sich wirklich sehr angenehm. Bei meinem kleine Kopfumfang von 53 Zentimetern sitzt die Brille wie angegossen. Druckstellen gibt es weder durch die Bügel noch durch den Nasensteg.

Nutzt man die Brille auf einer normalen Bergtour oder anderweitig, kann man die Seitenteile zum Schutz vor seitlicher Sonneneinstrahlung ganz leicht abnehmen. Geht es dann doch in höhere Lagen oder gar in Gefilde mit Eis und Schnee die Seitenteile aus dem Brillenetui nehmen und ganz leicht wieder anklippen. Die Seitenteile selbst sitzen passgenau am Brillenrahmen ohne das diese wackeln oder in irgendeiner Art stören.

Die erste Tour, auf der ich die Brille testen konnte, führte uns zur Ponte Tibetano Carasc unweit der Tessiner Hauptstadt Bellinzona. An den überwiegend bewaldeten Hängen der Cima dell’Uomo hat es auf der Tour immer mal wieder freie oder weniger bewachsene Abschnitte. Somit ließ sich die Reaktionszeit der Brillengläser bei wechselnden Lichtverhältnissen gut testen. Kommt man von sonnigen Wegabschnitten zu Abschnitten, an denen der Wald sehr dicht ist und viel Schatten spendet, regieren die Reaktiv-Polarized-Gläser tatsächlich relativ schnell und man nimmt den Unterschied merklich wahr. Ich hätte aber tatsächlich mit einem noch deutlicheren Unterschied gerechnet.

Eine Tour in schneebedecke Regionen sollte es in der Nähe des 3273 Meter hohen Basodino geben. Aus diversen Gründen konnte das Geplante aber nicht in die Tat umgesetzt werden. Um dennoch einige Bilder und auch Aussagen zur Monterosa 2 bei Bedingungen mit Schnee und Eis machen zu können, blieb der San-Bernardino-Pass mit einer Passhöhe von 2067 Metern, auf der Heimreise. Der Pass, der von einigen Dreitausendern umgeben ist, wurde tatsächlich erst am 24. Mai geöffnet und auf der Passhöhe hatte es dann noch mehr als 1,5 Meter Schnee. Genug also um eine Tour zu unternehmen. Allerdings macht uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung, was „schöne Bilder“ angehet. Aber Bilder bei Sonnenschein kann ja jeder.

Und… noch viel wichtiger. In größeren Höhen soll man eh selbst bei schlechteren Wetterbedingungen eine Sonnenbrille mit ausreichendem Schutz tragen, da die Intensität der Sonneneinstrahlung mit der Höhe zunimmt. Dies liegt daran, dass die Atmosphäre in höheren Lagen dünner ist und somit weniger UV-Strahlen filtert. In größeren Höhen kann die UV-Strahlung so stark sein, dass sie nicht nur die Haut, sondern auch die Augen schädigen kann. Daher ist es wichtig, in höheren Lagen einen angemessenen Schutz zu tragen, insbesondere eine Sonnenbrille mit einem hohen UV-Schutz. Dies gilt somit auch bei bewölktem Himmel, da die UV-Strahlen Wolken durchdringen. Kommt dann noch Schnee hinzu, werden die Strahlen reflektiert und die Intensität der UV-Strahlung erhöht. 

Somit wurde die Brille mit den Seitenteilen versehen und schon konnte es losgehen. Ich persönlich bin jemand, der bei wenig Sonnenschein oder diffusem Licht schon die Augen zukneifen muss. Erst recht wenn noch reflektierende Dinge dazukommen. Mit der Brille war das dann auf dem Schnee so gar kein Problem. Und selbst bei teils tiefhängenden Wolken, die einem die grandiose Aussicht hier oben vermiesten, war zumindest die Sicht auf die direkte Umgebung klar und deutlich. Spuren oder Hindernisse lassen sich auf der Schneeoberfläche tatsächlich sehr gut ausmachen, was mir ohne Sonnenbrille vermutlich deutlich schwerer fallen würde. Sowieso war der Blick durch die braun getönten Gläser auf die Schneemassen etwas besonderes. Dort oben lag nämlich so viel Saharastaub auf dem Schnee, wie ich es bislang noch nirgends gesehen habe. Und durch die Tönung der Gläser kam gefühlt jedes einzelne Staubkorn zur Geltung.

Bei einer späteren kurzen Tour in den Berchtesgadener Alpen leistete die Brille ebenfalls gute Dienste bei herrlich sommerlichen Bedingungen und vielen Altschneefeldern im Anstieg von Pürzelbach zum Ingolstädter Haus. 

Was die Beschichtung bzw. die speziellen Behandlungen der Brillengläser angeht, so kann ich sagen, dass der Antibeschlagschutz wirklich gut funktioniert. Wovon ich tatsächlich etwas enttäuscht war, ist de Tatsache, dass ich trotz der ölabweisenden Beschichtung ziemlich schnell Flecken und Fingerabdrücke auf den Gläsern hatte. Und genau das soll ja laut Julbo eben nicht passieren. Allerdings perlen Regen- bzw. Wassertropfen hingegen gut ab.

Reinigung & Aufbewahrung

Für die Reinigung der Reactiv Polarized Gläser empfiehlt Julbo, die Gläser zunächst unter lauwarmem Wasser abzuspülen, um gröbere Partikel wie Staub und Sand zu entfernen, die Kratzer verursachen könnten. Anschließend sollte ein mildes Spülmittel verwendet werden, um Fett und Fingerabdrücke sanft zu lösen. Nach der Reinigung mit Spülmittel sollten die Gläser gründlich mit klarem Wasser abgespült werden, um alle Seifenreste zu entfernen. Danach kann man die Gläser mit einem weichen, fusselfreien Tuch abtrocknen. Dabei ist es wichtig, sanft vorzugehen, um die Oberfläche nicht zu beschädigen. Vermeiden sollte man auf jeden Fall die Verwendung von rauen Materialien oder Chemikalien, da diese die speziellen Beschichtungen der Gläser angreifen könnte. Aber das versteht sich ja von selbst.

Die Reactiv Polarized Gläser von Julbo verfügen über eine hydrophobe Beschichtung, die das Abperlen von Wasser unterstützt, sowie eine ölabweisende Behandlung, die das Reinigen erleichtert und ebenfalls dafür sorgt, dass Wasser auf dem Glas abperlt. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass die Gläser auch bei anspruchsvollen Bedingungen eine klare Sicht bieten und leicht zu reinigen sind.

Wird die Monterosa 2 länger nicht genutzt, sollte man sie im Brillenetui aufbewahren, um sie zusätzlich vor Kratzern und Verschmutzung zu schützen. Somit hat man sicher lange Vergnügen mit der Julbo-Brille.

selbst bei schlechteren Wetterbedingungen schützt die Monterosa 2 die Augen gekonnt
die Monterrosa 2 fühlt sich in Eis und Schnee am wohlsten
die Monterosa 2 sitzt auch unter dem Helm sehr gut

Fazit

Ich hätte tatsächlich gar nicht gedacht, dass man so viel bei einem Testbericht zu einer Bergsportbrille schreiben kann. Aber wie man sieht, lohnt es sich definitiv mal etwas tiefer in die Thematik einzutauchen und zu schauen, was sich tatsächlich alles hinter so machen Zahlen oder Angaben verbirgt. Mich hat Julbo mit der Monterosa 2 Bersportbrille auf jeden Fall überzeugt. Sicher sind die hochwertigeren Brillenmodelle nicht gerade günstig, spielen aber in der selben Liga, wie Brillen für den selben Einsatzbereich, von anderen Herstellern.

Sehr gut gefallen hat mir die Passform der Brille. Wie gesagt, ich habe eher einen kleinen Kopfumfang, wer einen größeren Kopf hat, der ist mit der Montebianco 2 besser beraten. Die Ausstattungsmerkmale lassen keine Wünsche offen, auch wenn es hier und da ein paar klitzekleine Kritikpunkte gibt. Alles in Allem bekommt man aber mit der Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille einen hochwertigen Begleiter für die unterschiedlichsten Bergtouren oder den ein oder anderen Tripp, bei dem Wasser das grundlegende Medium ist. Soll heißen, selbst bei Wassersportarten punktet die Brille dank ihrer Reactiv-Polarized-Gläser und sieht dabei noch schick aus.    

Monterosa 2, die ideale Brille für Hochtouren
Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Testbericht – Asolo Falcon Evo Nbk GV

Testbericht – Asolo Falcon Evo Nbk GV

Der Falcon Evo NBK GV ist ein Wanderschuh für Tagestouren und gemäßigte Trekkkingtouren auf gemischtem Terrain. Getestet wurde er unter anderem auf einer Mehrtagestour auf dem Thüringer Rennsteig mit einem sehr durchwachsenen Höhenprofil.

Zahlen, Daten & Fakten

  • Modell: Asolo Falcon Evo Nbk GV
  • Gewicht: 976 g (UK8)
  • Material-Zusammensetzung: Obermaterial: 100 Nubukleder
  • Innenmaterial: Synthetik
  • Mebrane: Gore Tex Extendet Footwear
  • Sohle: Vibram Omega
  • Herstellerfarbe: Dunkelbraun

Erster Eindruck

Auf den ersten Blick wirken die Falcon sehr schlicht aber trotzdem robust und sportlich. Was mir direkt beim Anprobieren auffiel, war das geringe Gewicht der Schuhe und der gute halt am Fuß. Der Schuh hat durch seine Vibram Omega Sohle ein wirklich gutes Abrollverhalten, Grip und eine mäßige Stoßdämpfung. Das verarbeitete Leder wirkt wertig und langlebig. Ein Geröllschutz ist im vorderen teil des Schuhs verarbeitet, könnte für meinen Geschmack aber gern etwas weiter bzw. größer ausfallen.

Leider sind zwei Schnürhaken am Schuh aus Stoff und nicht wie die restlichen Haken aus Metall. Dies könnte sich im weiteren Gebrauch als eine Art Schwachstelle herausstellen und der Stoff könnte unter Druck und Abrieb eventuell einreißen.

Schnürung des Asolo Falcon Evo Nbk GV
Asolo Falcon Evo Nbk GV im Gelände
Geschnürter Asolo Falcon Evo Nbk GV

Praxistest

Wie bereits erwähnt ist der Schuh für Wanderungen und leichte Trekkingtouren in gemäßigten Gelände entwickelt wurden. Dies meistert er auch sehr gut, solange der Rucksack nicht zu schwer wird. Mit meinen ca. 16 bis 17 kg für mich und meinen Hund waren die Schuhe recht bequem, sogar nach einem Tag mit 30 km Strecke spürte ich die Belastung meiner Füße nur mäßig.

 

Natürlich darf bei einer Mehrtagestour das schlechte Wetter und der Regen nicht fehlen. Durch das Gore Tex Futter und das verarbeitete Leder ist dies für den Falcon aber kein Problem, die Füße bleiben trocken und auch auf nassen Felsen und Waldwegen hat er durch seine Vibram Sohle sehr guten Halt.

 

Ein großes Lob geht an die Atmungsaktivität des Schuhs. Man hat wirklich kaum Probleme mit zu viel Feuchtigkeit oder einem Hitzestau im Schuh. Dadurch ist natürlich auch die Gefahr der Blasenbildung verringert.

Anthony mit dem Asolo Falcon Evo Nbk GV auf einem Holzsteg
Sohle des Asolo Falcon Evo Nbk GV

Fazit

Der Falcon ist im Großen und Ganzen ein guter Allrounder im mäßigen Gelände und Mittelgebirge, welcher eine sehr gute Passform und Stabilität mit sich bringt. Durch sein geringes Gewicht lässt sich mit dem Falcon gut Strecke machen. Für den alpinen Gebrauch ist er weniger geeignet, dafür wäre die Sohle nicht steif genug und der Geröllschutz zu niedrig.

 

Wer also einen Schuh für Trekkingtouren oder eine Tageswanderung sucht sollte sich den Falcon einmal genauer anschauen.

Anthony

Anthony

Bushcraft Harz

Seit dem Kindesalter verbrachte ich viel Zeit in unseren heimischen Wäldern und ließ mich schon immer für die Natur begeistern. Seit nunmehr 6 Jahren ist diese Begeisterung zu meiner Leidenschaft geworden und ich erkunde die Wälder  Deutschlands und Europas mit dem Rucksack und Hund.

Testbericht – Fjällräven Singi 28 Rucksack

Testbericht – Fjällräven Singi 28 Rucksack

Rückhalt auf so vielen Wegen
Lesezeit: 10 min.Autor: Adrian Richter

Gut gepackt und bereit für alles, was der Tag bringt, das ist das Gefühl, das einen durchströmt, wenn man einen hochwertigen Outdoorrucksack über die Schultern zieht. Wer Fjällräven kennt, der weiß meistens auch, was er bekommt.

Und auch diesmal enttäuschen die Schweden nicht, indem sie einen gut durchdachten, robusten und praktischen Rucksack auf den Markt gebracht haben, der die Abenteuerlust weckt und dazu motiviert, einfach rauszugehen und die Natur zu erkunden.

Zahlen, Daten & Fakten

  • Abmessungen: 25 x 27 x 20 cm
  • Gewicht: 1400 g
  • Material-Zusammensetzung: Obermaterial: 65% Baumwolle, 35% Polyester; Verstärkungen: 100% Polyamid (Nylon)
  • Volumen: 28 l
  • Hersteller Farbe: dark olive
  • Rückenlänge: mittel (50-59 cm)
  • Material: G-1000® HeavyDuty Eco S, Material 2: 500D 100% Polyamid
Fjällräven Singi 28 Rucksack im Gelände stehend
G-1000 aufgestickt auf dem SIngi 28
Berghauslogo auf dem Ärmel

First Look

Nachdem ich bereits Vertrauen in die Marke Fjällräven habe, hatte ich natürlich gewisse Erwartungen an den Rucksack – und sie haben sich weitgehend bestätigt. Der Singi erweist sich als solides und äußerst stabiles Modell für Tagesausflüge und kurze Trips. Die Farbe des Rucksacks ist in meinem Fall ein sehr dunkles Grün, optional gäbe es auch noch ein ebenso dunkles Grau. Optisch gefällt er mir sehr gut, da er eher unauffällig ist und ich auch meistens gedeckte Farben im Outdoorbereich bevorzuge.

Der altbewährte G-1000 Stoff übermittelt einiges an Robustheit und fühlt sich einfach immer sehr griffig an. Durch ihn habe ich eher keine Angst, dass sich der Stoff mal kaputt reißt, wenn der Rucksack doch mal über einen Felsen schrappt, oder beim Kampf durch das Unterholz irgendwo hängen bleiben sollte.

Das Hauptfach des Rucksacks ist groß und innen in mehrere Bereiche unterteilt, hinzu kommt ein Fach im Deckel sowie zwei Taschen am Hüftgurt. Besonders bemerkenswert ist der Reißverschluss, der nicht nur das Hauptfach verschließt, sondern auch den Deckel des Rucksacks umfasst, was normalerweise durch extra Schnallen oder einen zusätzlichen Reißverschluss erfolgt.

Zahlreiche Ösen an der Front, Oberseite und den Seiten lassen vermuten, dass der Rucksack einige praktische Features zu bieten hat. Alle Schnallen, Gurte und der Gummizug an der Vorderseite machen einen stabilen Eindruck – genau wie erwartet.

Innenfutter der Berghaus Jacke
flauschig rotes Innenfutter am Ärmelbündchen
seitliche Tasche

Funktionen und Zubehör

Taschen und Fächer

Wie bereits erwähnt, verfügt der Rucksack über einen großzügigen Rundum-Reißverschluss, der es mühelos und blitzschnell ermöglicht, den gesamten Rucksack zu öffnen. Diese Funktion erweist sich als äußerst praktisch, insbesondere wenn ich Gegenstände benötige, die sich ganz unten im Rucksack befinden. Somit muss ich nicht alles vorher herausnehmen und im Anschluss wieder neu einpacken.

Zusätzlich wurden in diese großzügige Öffnung im Hauptfach, innen zwei Organiser-Taschen eingearbeitet, die jeweils mit einem Reißverschluss verschließbar sind. Diese sind ideal für Kleinigkeiten, die nicht lose im Hauptfach herumliegen sollen. Ich persönlich nutze sie gerne für meine Ersatzspeicherkarten.

Um das Hauptfach abzurunden, gibt es ein weiteres Fach direkt am Rücken, das durch einen Gummizug getrennt ist. Hier können eine Trinkblase (mit vorhandener Öffnung für den Schlauch), ein Laptop, Dokumente, Landkarten oder Ähnliches verstaut werden.

Im Deckelfach oben am Rucksack versuche ich das Gewicht möglichst gering zu halten, um die Handhabung des Hauptfachs und des Reißverschlusses nicht unnötig zu erschweren. Dennoch bietet das Fach ausreichend Platz für Gegenstände, auf die ich schnell und unkompliziert zugreifen möchte. Das Abnehmen des Rucksacks ist für die Nutzung des Fachs jedoch meistens erforderlich.

Die zwei Taschen am Hüftgurt sind sehr geräumig und bieten genug Platz für kleine Snacks oder in meinem Fall Ersatzakkus für meine Kamera. Hier muss es nämlich meistens schnell gehen und ich muss nicht zwingend erst den Rucksack ablegen.

Die beiden Taschen am Hüftgurt sind äußerst geräumig und bieten genügend Platz für kleine Snacks oder in meinem Fall für Ersatzakkus für meine Kamera. Hier muss es oft schnell gehen, daher ist das Abnehmen des Rucksacks nicht unbedingt erforderlich.

kleines Packmaß der Jacke
die MTN Guide Hyper Alpha Jacke ist ein guter Begleiter auch bei widrigen Bedingungen
Wasserdichte Hardshelljacke

Zubehör & weitere Features 

Wem die Taschen und Fächer jedoch nicht ganz reichen sollten, der muss nicht sofort auf das nächstgrößere Singi Modell mit 48l Volumen zurückgreifen. Fjällräven bietet in diesem Fall die praktische Option, sich zusätzliche Singi-Seitentaschen zuzulegen.

Diese Seitentaschen sind ebenfalls aus dem robusten G-1000 Gewebe gefertigt, um auch hier eine maximale Lebensdauer zu gewährleisten.  Eine Tasche bietet ein zusätzliches Volumen von 4 Litern, was das Rucksackvolumen auf insgesamt 36 Liter erweitert, wenn zwei Taschen angebracht werden. Optisch passen sie perfekt zum Rucksack und lassen sich mühelos mit Hilfe von Knebelknöpfen an den Rucksackösen anbringen. Die Höhe kann aufgrund der vielen Ösen, individuell angepasst werden.

Ich persönlich verwende die Seitentaschen gerne für eine Trinkflasche und ein Wechselobjektiv meiner Kamera.

Das G-1000 ist schon von Natur aus wasserabweisend und braucht tatsächlich eine gewisse Zeit um Nässe durch zu lassen – dennoch gilt es nicht als wasserdicht. Selbst bei regelmäßigen Behandlungen des hauseigenen Imprägnierwachses, wäre der Stoff nie komplett dicht. Hierfür legt euch allerdings Fjällräven beim Kauf des Singi eine praktische Regenhülle dazu. Diese ist kinderleicht und schnell über den Rucksack gestülpt und hält alles im Inneren wunderbar trocken, falls es wirklich mal richtig nass werden sollte.

Ein weiteres praktisches Feature ist der abnehmbare Hüftgurt. Wenn ich einen minimalistischen Rucksack benötige, den ich schnell an- und ausziehen will, kann ich den Hüftgurt einfach abnehmen, ohne dass er lose am Rucksack baumelt. Er ist mittig mit einem Klettverschluss fixiert und lässt sich dadurch leicht lösen und abnehmen.

Den Brustgurt kann nicht nur in der Länge, sondern auch in der Höhe eingestellt werden und verfügt über eine integrierte Signalpfeife, wie man es von Outdoorrucksäcken kennt. Dadurch kann ich den Gurt ideal auf meine Größe anpassen, damit der Rücken bestmöglich entlastet werden kann und die Träger nicht von den Schultern rutschen.

Die Ösen am Rucksack können nicht nur zur Befestigung der Seitentaschen genutzt werden, sondern auch zum Anbringen kleiner Gegenstände, die schnell zur Hand sein müssen, wie ein Multitool, eine Taschenlampe oder Reflektoren, um bei schlechten Sichtverhältnissen besser gesehen zu werden.

Der Gummizug an der Front des Rucksacks eignet sich hervorragend zum Fixieren von Gegenständen, die nicht unbedingt in das Hauptfach gehören, sei es, weil sie schmutzig sind oder weil sie bald wieder benötigt werden. Ich persönlich verwende den Gummizug zum Beispiel für einen Windbreaker, den ich kurz ablegen möchte, aber gleich wieder anziehen muss, oder für meine Wasserschuhe, für die im Hauptfach kein Platz mehr ist. Die seitlichen Kompressionsgurte sind ebenfalls sehr nützlich, um verschiedene Gegenstände sicher zu fixieren.

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Praxiserfahrung

Während meines Roadtrips durch den Westen der USA erwies sich der Singi stets als treuer Begleiter. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass wir abends immer in unseren Unterkünften übernachtet haben und ich daher nie mehr als einen Tag an Sachen mitnehmen musste. Für diesen Einsatzzweck ist der Singi meiner Meinung nach perfekt geeignet. Er bietet ausreichend Platzreserven für eine zusätzliche Jacke, falls das Wetter unvorhersehbar wird, Proviant und meine Kamera mit Zubehör.

Außerdem lässt sich außen wunderbar zusätzliches Equipment befestigen, sodass der Singi meinen Platzanforderungen zu 100% gerecht wird. Meine Rückenlänge passt genau in die vorgegebene Range von 50-59 cm. Selbst mit schwerem Kameraequipment fühlt er sich noch nach Stunden des Tragens bequem an meinem Rücken an. Ich hatte daher nie das Gefühl, dass er mich nach hinten ziehen würde. Natürlich ist dafür eine optimale Einstellung des Rucksacks sowie das Tragen und Spannen des Brust- und Hüftgurtes Voraussetzung.

Egal ob es durch einen regnerischen und mit Schnee bedeckten Yosemite-Nationalpark ging oder ich mich auf einer Tagestour in praller Sonne durch den Grand Canyon kämpfte, der Singi war stets treu an meiner Seite und überraschte mich immer wieder aufs Neue mit seinem Platzangebot von „nur“ 28 Litern oder mit den zusätzlichen Seitentaschen sogar 36 Litern. Er kam mir immer sehr geräumig vor, und ich musste nie auf etwas verzichten, weil kein Platz mehr da war. Er hat nicht einmal wirkliche Schrammen auf dem Trip davongetragen, obwohl ich nie zimperlich mit ihm umgegangen bin. Schließlich ist ein Rucksack immerhin ein Gebrauchsgegenstand. 

Ein negativer Punkt ist jedoch anzumerken: Das Rückenpolster des Rucksacks erscheint sehr simpel, vielleicht sogar etwas zu simpel. Zwar haben wir eine ergonomisch geformte Stütze im Inneren des Rucksacks, die verhindert, dass sich der Rucksack wie ein Brett an unserem Rücken anfühlt, jedoch fehlen Belüftungskanäle oder andere Freiräume an unserer Wirbelsäule, wie sie bei den meisten Trekkingrucksäcken, auch von Fjällräven, üblich sind. Obwohl ein Mesh-Material verbaut wurde, das jedoch für mich nicht ausreichend Belüftung bietet. Aus diesem Grund würde ich den Rucksack für schweißtreibende alpine Wanderungen nur bedingt weiterempfehlen. Wen das nicht stört, der sollte sich davon jedoch nicht beeinflussen lassen.

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Fazit

Der Singi von Fjällräven ist zweifellos ein Tagesrucksack, der laut Hersteller vor allem für Jagdausflüge oder Angeln geeignet ist. Diese Einschätzung teile ich voll und ganz, denn genau dort fühlt sich der Singi am wohlsten und erfüllt seine Aufgabe perfekt.

Die durchdachte Konstruktion und das hochwertige Material machen ihn zu einem zuverlässigen Begleiter, egal ob im Wald, am Flussufer oder auf einer Wanderung in den Bergen.

Ein Punkt, der bereits erwähnt wurde, ist die fehlende Belüftung am Rücken. Dies kann insbesondere bei längeren oder anstrengenden Wanderungen unangenehm werden. Hier könnte Fjällräven z.B. durch die Integration von Belüftungskanälen noch Verbesserungen vornehmen.

Ein weiterer Aspekt, der mir aufgefallen ist, betrifft das Handling des Rucksacks, insbesondere wenn das Deckelfach zu schwer beladen ist. So kann der praktische Rundum-Reißverschluss auch schnell zum Nachteil werden. Das ist allerdings kein schwerwiegender Negativpunkt, sondern ich habe mich da schnell angepasst und meine schwereren Gegenstände einfach in andere Fächer verteilt.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte überwiegen die positiven Eigenschaften des Singi bei weitem. Sein großzügiges Hauptfach, die praktischen Organisierungsmöglichkeiten und die strapazierfähige Verarbeitung machen ihn zu einem vielseitigen und langlebigen Begleiter für Outdoor-Aktivitäten aller Art. Wer also auf der Suche nach einem zuverlässigen Tagesrucksack ist, kann mit dem Singi von Fjällräven sicherlich nichts falsch machen.

kleines Packmaß der Jacke
die MTN Guide Hyper Alpha Jacke ist ein guter Begleiter auch bei widrigen Bedingungen
Wasserdichte Hardshelljacke
Adrian Richter

Adrian Richter

Adrian ist leidenschaftlicher Mountainbiker und Outdoor-Enthusiast, der seit seiner Jugend auf zwei Rädern unterwegs ist. Die Herausforderungen und die Freiheit, die das Leben draußen bietet, haben ihn schon früh begeistert und seitdem lässt er keine Gelegenheit aus, neue Abenteuer zu erleben“

ON Cloudwander Waterproof

ON Cloudwander Waterproof

Auf Wolken durch Südtirol
Lesezeit: 10 min.Autor: Marie

Im März ging es mit meinen zwei Kids in den Wanderurlaub nach Südtirol. Zeit in der Natur genießen und Wanderungen standen an erster Stelle. Angekommen an einem wundervollen Rückzugsort inmitten der Natur. Auf einer Höhe von 1300 Metern über dem Meeresspiegel, inmitten eines Waldes unterhalb der kleinen Ortschaft Welschellen (Rina) im Gadertal lag das Natur Chalets EinStein in Alleinlage. Die Kinder kamen im Naturchalet voll auf ihre Kosten. Durch die Alleinlage mitten in der Natur konnten Sie sich im Freien austoben. Außerdem gab es in der Natur immer vieles zu erkunden. Vom Chalet aus gab es einen Zugang zum nahegelegenen Wald, der ja an sich schon ein großer Spielplatz für Kinder war.

Method S im Antritt auf Reibung

Auch ich als Mama brauchte gewisse Flexibilität in Sachen Schuhwerk. Am besten ein Schuh, der mich in allen Bereichen abdeckt, so mein Anspruch vor dem Wanderurlaub. Als Mama ist man ja immer auf Trapp. Gefunden hab ich genau diesen Schuh bei Doorout von der Marke On Running. Der On Cloudwander Waterproof Wanderschuh ist ideal für lange Ausflüge an Tagen, die auch mal regnerisch sein können, da er wasserdicht ist. Die Missiongrip-Aussensohle sorgt auf rutschigen Untergründen für perfekten Grip. Er ist leicht und wendig und bot mir dennoch genug Halt. Ein besonderes High-Tech-Mesh Obermaterial sorgt für gezielte Belüftung und ich hatte kein unangenehmes Schwitzgefühl. Eine Zehenkappe schützte meine Füße vor harten Stößen. Der schicke On Cloudwander Waterproof Wanderschuh wurde aus recycelten Materialien hergestellt und unterstützt somit den Umweltgedanken und sieht verdammt gut aus.

Ich bin Marie von @alle.untereinemdach, ich habe zwei kleine Kinder und wir sind bei jedem Wetter unterwegs. Beim Campen und Wandern finden wir nicht nur Ruhe und Erholung sondern erweitern unseren Horizont, lernen neue Menschen kennen und probieren uns an neuen Prdoukten und Features rund ums Campen.

Testbericht – Black Diamond Method S Boulderschuh

Testbericht – Black Diamond Method S Boulderschuh

Slipper-Version des bewährten Method
Lesezeit: 10 min.Autor: Nicklas Grasser

Mit dem Method S liefert Black Diamond eine Slipper-Version des bewährten Method. Erschienen in 2022, konnte er sowohl in der Welt des Boulderns, als auch in diversen Indoor- und Outdoorkletterrouten von sich überzeugen.

Als Allroundtalent lässt sich der Schuh, durch den Umbau zum Slipper, die weichere Gummimischung und das deutlich vergrößerte Toe-Cap, nicht mehr bezeichnen, hier wurde ein klarer Fokus in Richtung Reibungskletterei gelegt. Doch auch in den immer populärer werdenden New-School Bouldern, kann der Method genutzt werden. Hier müssen die Sportler in Sprüngen und dynamischen Zügen ihre Koordination unter Beweis stellen. Ein weicherer Schuh bietet hier deutlich mehr Grip, Bewegungsfreiraum und Flexibilität.

Ich habe den Method S 4 Wochen lang auf Herz und Nieren getestet. Das Ganze 3-4 mal in der Woche für jeweils 1-2 Stunden. Da meine Leidenschaft beim Bouldern liegt, wurde der Schuh auch nur hier getestet.

Method S im Antritt auf Reibung
auch kleinste Tritte lassen sich gut antreten
ein doppelter Toe Hook Kopfüber ist auch kein Problem

Passform des Method S

Der 3-D- geformte Fersenteil umschließt den Fuß satt und fühlt sich sehr gut an, während der Oberteil des Schuhs durch die Sockenkonstruktion leicht und flexibel gehalten ist. Hier schmiegt sich der Method S, wie auch von anderen Slippern gewohnt, einfach perfekt an den Fuß an. Der Mittelfuß wird fest von der Sohle eingepackt, hier könnten breitere Füße an ihre Grenzen kommen.

Im vorderen Bereich wird der Schuh wieder etwas breiter und lässt den Zehen den Freiraum, der in einem Slipper nötig ist. Im Vergleich zum Method Zeichnet sich der Method S zudem durch einen leicht verstärkten Downturn und die Reduzierung auf einen Klettstreifen aus. Diese Entscheidung wirkt sich nicht negativ auf die Passform aus und erleichtert das An- und Ausziehen.

Ich habe regulär Schuhgröße 47, zum Testen habe ich Größe 46,5 getragen, jedoch mit dünnen Klettersocken. So sitzt der Schuh zwar eng, unterbricht aber nicht die Blutzufuhr.

Verarbeitung und Materialien des Boulderschuhs

Bei der Gummimischung hat sich Black Diamond für eine etwas weichere als beim Standart-Method entschieden. Hier kommt Verwirrung auf, da beide die selbe Bezeichnung haben. Die Mischung macht aber einen soliden Eindruck und scheint die richtige Härte zu haben.

Der Fersenteil ist in Camouflage-Optik gehalten und wird sicherlich für geteilte Meinungen sorgen, mir als Tarnmuster-Fan gefällt das Design wahnsinnig gut. Das Material der Sockenkonstruktion fühlt sich auch auf nackter Haut sehr gut an und ist unglaublich anpassungsfähig.

Im Allgemeinen ist der Schuh sauber verarbeitet und präzise verklebt.

Zwei Little Stars auf Abenteuer Tour
Kordelzug am Packsack
Little Star in kürzester Länge

Der Method S im Praxistest

Der Schuh passt, zumindest an meinem Fuß, hervorragend und vor allem der fest eingepackte Mittelfuß gibt ein unglaublich gutes Gefühl. Hier sorgt der Method S für mehr Stabilität als andere Slipper.

Vor Allem auf Volumen und beim Stehen an der Wand zeigt sich, warum der niedrigere Härtegrad eine gute Entscheidung war. Die Gummimischungklebt“ ähnlich wie die XS Edge 2 von Vibram. Beim direkten Vergleich gefiel mir die Vibram Sohle aber immer noch besser. Hierfür habe ich jeweils einen Schuh links und rechts getragen, stellte mich auf ein relativ steiles Volumen und begann langsam meine Fersen zu heben. Hier konnte die Black Diamond eigene Sohle dem Marktführer noch nicht das Wasser reichen.

Will man jedoch kleinere Tritte und Leisten treten, zeigen sich die Nachteile der Gummimischung. Hier gibt der weiche Schuh schnell nach und ohne genug Muskelkraft im Fuß rutscht man hier schnell ab. Für Einsteiger also keine Empfehlung, da diese erst die nötige Fußmuskulatur aufbauen müssen, um die fehlende Härte auszugleichen. An dieser Stelle empfiehlt sich ein Schuh mit einer etwas festeren Sohle, die die Fußmuskulatur unterstützt.

In Comp-Style bzw. New-School Bouldern glänzen die Method S. Sie sind leicht, flexibel und bieten guten Grip auf Volumen. In meinen Augen der Einsatzbereich, in dem dieser Schuh am besten performed.

Das vergrößerte Toe-Pad verrichtet, genauso wie die Ferse, hervorragende Arbeit und ermöglicht bombenfeste Hooks.

Auch nach 4 Wochen konnte Ich keine ungewöhnlich ausgeprägten Abnutzungsspuren erkennen, die Sohlen sind nach wie vor ordentlich kantig. Ich würde hier eine etwas längere Haltbarkeit als bei der Vibram XS Grip 2 vermuten.

An seine Grenzen kommt der Schuh bei kleintrittigen Routen und im Dach. Hier liefern meine Performance Modelle von Scarpa und La Sportiva, durch ihren aggressiven Downturn, deutlich mehr Trittsicherheit und Druck.

Die Verlängerung im Fußbereich des Kinderschlafsacks

Fazit

Ich finde der Method S ist ein ausgezeichneter Boulderschuh für Fortgeschrittene. Gerade für solche, die nach ihrem ersten Paar Kletterschuhen, einen Ersatz brauchen. Sowohl die Gummimischung, als auch die Hook-Gummis konnten von sich überzeugen und machten in den meisten Fällen eine gute Figur. Lediglich in harten Touren im Dach oder auf kleinen Tritten lässt der Schuh zu wünschen übrig.

In meinen Augen aber kein Mangel, da sich der Schuh eben auf andere Bereiche fokusiert. 140 € UVP verlangt Black Diamond für den Nachfolger des Method, spielt also in einer Liga mit dem La Sportiva Kubo und dem Scarpa Veloce. Der Preis ist in meinen Augen gerechtfertigt und schließt preislich die Lücke zwischen Method und dem Black Diamond Shadow.

Der Schuh ist eine tolle Ergänzung in jeder Bouldertasche und vor Allem für Fortgeschrittene eine Empfehlung.

Niklas Grasser

Laden Team Doorout

In meiner Freizeit gehe ich viel Angeln und Bouldern. Lässt es die Zeit zu, kann man mich 4 mal die Woche beim Training in der Boulderhalle finden. Zusätzlich bin ich dort auch als Routesetter tätig, eine Tätigkeit bei der ich mich und meine Kreativität voll ausleben kann. Seit August letzten Jahres gehöre ich zum Ladenteam und berate Kunden hauptsächlich in den Bereichen Klettern und Schuhe.