Testbericht Uvex Finale 2.0

Testbericht Uvex Finale 2.0

Helm auf beim Radfahren
Lesezeit: 10 min.Autor: Tim Wiegel

Mit einem Mountainbike lässt sich viel anstellen. Ob die gemütliche Feierabend-Tour, eine Tagestour durch Wald und Wiesen oder ein Hardcore-Trail durch steiles Terrain. Doch die Vielseitigkeit eines Fahrrads verliert an Wert, wenn man im Fall der Fälle ungeschützt zu Boden stürzt. Also: Helm auf!
Über mehrere Monate konnte ich einem unserer geliebten Beschützer auf den Zahn fühlen. Auf Trails im Vogelsberg und der Rhön, auf langen, schweißtreibenden Cross-Country Touren und natürlich auf kurzen Ausfahrten nach der Arbeit.

Der erste Eindruck

Es ist ja nicht so, als ob ich nicht schon Unmengen an Helmen besitzen würde. Aber der Uvex finale 2.0 hat mich mit seinem schlanken Design einfach angesprochen. Viele Helme sitzen wie eine Kappe weit oberhalb der Ohren oder sind ausladend wie eine Wassermelone. Das ist hier einfach nicht der Fall.

Schlank und leicht kommt er aus dem Karton. Zu verdanken hat er dies den 20 Belüftungsöffnungen und einer ultraleichten Materialzusammensetzung.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Ausstattung

Und obwohl man hier das Gewicht so weit wie möglich reduziert hat, verfügt der Helm über einen Insektenschutz, eine Crossblende und Clips für eine Stirnlampe.

Angepasst wird der Helm über eine Klammer am Hinterkopf. Durch ein leicht und mit Handschuhen bedienbares Rädchen wird die Klammer enger oder weiter gestellt. Der Kinnriemen verfügt über den für Uvex typischen, mehrstufigen Verschlussriegel und ist außerdem schön gepolstert.

Entwickelt für den Enduro-Einsatz, verfügt der Finale über weit heruntergezogene Seitenteile. Nacken und Schläfen sind also schützend eingebettet.

Auf Downhill- und Singletrails

Egal wie hart die Landungen, egal wie holperig der Untergrund, der Finale 2.0 verrutscht nicht. In schnellen Kurvenwechseln versperrt keine ins Gesicht gerutschte Crossblende die Sicht und der Kopf ist frei und beweglich.

Aber: Es ist natürlich kein Fullface-Helm. Er umschließt den Kopf so gut es geht, aber im Falle eines Downhill-Typischen Sturzes wäre das Gesicht natürlich ungeschützt.

Ich würde den Helm für Trails bis Schwierigkeitsgrad S3 empfehlen.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Cross-Country 

Wenn auf Zeit gefahren wird, sollte ein Helm nicht nur schützen, sondern auch aerodynamisch sein. Beim Finale 2.0 kommt man nicht in die missliche Lage, dass der Helm aufgrund seiner voluminösen Bauart einen Windfang darstellt. Im Gegenteil: 

Selbst bei steilen Abfahrten mit 60 km/h und enormem Seitenwind lässt sich ein Schulterblick durchführen. Der Wind wird durch die Belüftungsöffnungen geleitet und der Kopf wird bei Änderung der Windrichtung nicht verrissen.

Auf Langstrecken

Auf 100 bis 200 km langen Strecken, sind gerne mal sämtliche Terrains abgedeckt, die die deutschen Mittelgebirge zu bieten haben. Dort genügt kein Helm, der auf ein einziges Terrain spezialisiert ist. Der Finale 2.0 trumpft hier mit seiner Vielseitigkeit. Doch was auf diesen Distanzen das absolute Highlight des Helmes darstellt, ist das minimale Gewicht. Wenn man acht, zehn, oder 14 Stunden auf dem Mountainbike sitzt, schmerzt es schon mal an Stellen, von deren Existenz man bisher nichts ahnte. Das letzte was man in solchen Situationen gebrauchen kann, sind Nacken- und Kopfschmerzen, verursacht durch das lang getragene Eigengewicht eines Helmes. Und das kann uns bei diesem Uvex-Helm nicht passieren.

Fazit

Das Fazit, ,,Ein Helm für Jedermann“, wäre mir doch etwas zu platt. Wobei es irgendwie schon stimmt. Er ist leicht, durchlüftet, aerodynamisch und bietet einen umfangreichen Schutz. Ein Helm für jeden, der vielseitig unterwegs ist und den Helm während des Tragens gern vergessen möchte.

Tim Wiegel

Tim Wiegel

Marketing | doorout.com

Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.

Testbericht | Salewa Ortles Hybrid TWR

Testbericht | Salewa Ortles Hybrid TWR

Salewa Ortles Hybrid TWR
Lesezeit: 10 min.Autor: Julius Krause

Grundlegendes

Die Salewa Ortles Hybrid TWR Jacke ist eine Hybridjacke, die speziell bei alpinen Aktivitäten, wärmeregulierend und atmungsaktiv sein soll. Ich konnte dieses Versprechen in meinem zweiwöchigen Dachzelturlaub in Nordspanien testen. Die Jacke konnte in den zwei Wochen sowohl bei stürmischem Wetter an der atlantischen Steilküste, sowie bei Wanderungen auf über 2000 Metern Höhe in den Pyrenäen und den Picos de Europa getestet werden.

Größe

Farbe

Gewicht

Der erste Eindruck

Mir fiel sofort positiv auf, dass die Jacke ein sehr geringes Eigengewicht hat und sich sehr klein und kompakt in einen Rucksack verpacken lässt. Die Passform der Jacke in Größe M ist bei mir (Größe: 1,78 m; Gewicht: 70 kg) perfekt. Die Jacke liegt eng an, lässt aber noch genug Bewegung zu.

Praxistest

Technisch besteht die Jacke aus einem elastischen Stoff, der sich ergonomisch an den Körper anpasst. Insbesondere konnte ich dies im Bereich der Kapuze, den Ärmeln und des Oberkörpers feststellen. Darüber hinaus ist die Jacke als Hybridjacke konzipiert. Sie soll den Wärmeerhalt sichern und gleichzeitig atmungsaktiv sein. Dies kann ich bestätigen. Sowohl bei Wanderungen in den Picos de Europa bei 8 Grad und kühlem Wind, als auch abends bei 12 Grad vor dem Dachzelt, habe ich in der Jacke nicht gefroren. Positiv aufgefallen ist mir dabei besonders der gut ausgeschnittene und passgenaue Kragen. So konnte kein Wind an den Hals und unteren Kinnbereich gelangen.

Eine weitere Eigenschaft der Jacke ist, dass sie windresistent und wasserabweisend ist. Während des Dachzeltabbaus an einem Morgen war die Jacke Starkregen ausgesetzt. Dabei ist kein Wasser durch die Jacke gedrungen. Auch konnte ich die Jacke in Kombination mit einer Regenjacke testen. Dabei dient die Hybridjacke als dampfdurchlässige Zwischenschicht und ist somit auch für kühlere Temperaturen geeignet.

Die Jacke verfügt über drei Außentaschen, zwei seitlich auf Bauchhöhe und einer Brusttasche. Zusätzlich gibt es noch eine Innentasche. Die Taschen sind groß genug, um ohne Probleme Handy, Geldbeutel und Schlüssel zu verstauen.

Detailbilder

Eng schließender Kragen

Brusttasche | Stretcheinsatz

Stretcheinsätze an Arm und Brust

Fazit

Insgesamt hält die Salewa Ortles Hybrid TWR Jacke, was sie verspricht. Sie ist perfekt geeignet, um bei einfachen Tageswanderungen, als auch bei Extremtouren im Gebirge, den Körper zu wärmen und gegen äußere Einflüsse, wie Wasser und Wind zu schützen.

Julius Krause

Julius Krause

Von klein auf fasziniert mich die Natur und so war ich schon immer draußen unterwegs. Neben Wandern und Klettern ist die Höhlenforschung meine größte Leidenschaft. Dabei konnte ich nicht nur im deutschen Mittelgebirge und in den Alpen neue Höhlen entdecken und erforschen, sondern auch internationale Expeditionen an entlegene Orte und Länder begleiten. Meistens reise ich im Urlaub mit dem Dachzelt durch Deutschland und Europa oder schlafe in der Hängematte.

Testbericht – Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack

Testbericht – Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack

Vor Kurzem bin ich zu meinem allerersten Hängematten-Overnighter aufgebrochen. Da bietet es sich doch an, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und während diesem besonderen Event den Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack auszuprobieren.

Da der Fokus auf den beiden Highlights Schlafsack und Hängematten-Overnighter lagen, habe ich mich für eine kleine Runde durch den nahegelegenen Niesiger Wald entschieden (insgesamt ca. 10 km).

Bepackt mit etwa 11 kg Marschgepäck habe ich mir am späten Nachmittag ein Plätzchen mitten im Wald, weit weg von irgendwelchen Wegen gesucht und dort meine Übernachtung vorbreitet.

Leider gab es keine Lagerfeuer-Romantik, da immer noch eine erhöhte Waldbrandgefahr vorliegt.

Zur Verpackung

Der Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack wird in einem neon-roten wasserabweisenden Packsack aufbewahrt, in dessen Netz-Fronttasche die Deep Sleep Maske und Ohrstöpsel aufbewahrt sind. Die Ohrstöpsel liegen  in einer kleinen transparenten Box. Der Packsack hat 2 seitliche Komprierungs-Gurte, die mit dem Rollverschluss verbunden sind. An der Unterseite des Sacks ist eine Griffschlaufe angebracht.

Ohne die Gurte zu nutzen, hatte der verpackte Schlafsack die Maße 35 cm x 25 cm x 25 cm (H/B/T). Komprimiert: 33 cm x 24 cm x 26 cm (H/B/T).

Kleiner Tipp: Den Packsack kann man wunderbar als Kopfkissen nutzen. Einfach ein paar Klamotten reinstopfen…Fertig!

Das Gewicht ist mit 1550 g angegeben (Zusätzlich: Deep Sleep Maske und Ohrstöpsel wiegen zusammen 20 g).

Nachdem ich die unmittelbare Gegend erkundet habe und mein komprimiertes Abendmahl zu mir genommen habe, bezog ich vor dem Einbruch der Dunkelheit den Platz in meiner Hängematte. Ich habe den Schlafsack ohne weitere Isolationsschicht rein gelegt. Es war mir schon etwas mulmig zumute, da die gefühlte Geräuschkulisse Tiere in der Größe von Braubären oder mehr vermuten ließ (das war wahrscheinlich der Grund, warum ich allen meinen Standort geschickt habe).

Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack
Mammut Perform Fiber Bag mit Deep Sleep Maske und Ohrstöpsel
Deep Sleep Maske und Ohrstöpsel

Zum Schlafsack  

Die oliv-farbene Außenhaut aus Nylon fühlt sich glatt und dennoch strapazierfähig an. Die Mumienform besticht durch den gut ausgearbeiteten Fußsack (besonders für meine großen Füße) und den 2-Wege-Reißverschluss in der Mitte der Oberseite.

Dieser ist leicht zu bewegen und der breite Schieber lässt ein unbeabsichtigtes Einziehen des Schlafsacks kaum zu. Der untere Schieber hat diesen zusätzlichen Schutz jedoch nicht.

An der gelben Innenseite aus Polyester befindet sich auf der rechten Seite in Brusthöhe eine kleine Netztasche mit Reißverschluss 15 cm x 20 cm (B/L), die sich jedoch im geschlossenen Zustand von innen mäßig gut öffnen lässt.

An der Kapuze findet man einen Wärmekragen, der sich mit Zugbändern verstellen und mit Magnetverschluss schließen lässt. Er schmiegt sich gut um den Hals und die Zugbänder lassen sich im Liegen gut erreichen. Der Magnetverschluss schließt leicht,  lässt sich jedoch nur in eine Richtung aufschieben. Das war im Dunkeln etwas Fummelei.

Die Kapuze (mit Textil-Innenseite), lässt sich über ein zweites Paar Zugbänder verstellen. Auch diese sind im Liegen gut zu erreichen.

Die Nacht verlief ohne besondere Vorkommnisse…wer hätte das gedacht! Gegen 03.00 Uhr kamen dann tatsächlich noch ein paar größere Tiere vorbei. Jedoch war deren Angst wohl größer, als meine und ich wachte am nächsten Morgen völlig unangeknabbert wieder auf. Der Sonnenaufgang, der durch die Bäume ein wahnsinnig tolles Licht warf, entschädigte mich für jede geschwitzte Angstschweißperle. Nachdem ich mein Lager abgebaut habe, ging es zufrieden zurück in die Zivilisation.

Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack
geöffneter Reißverschluss

Zum Komfort

Ich bin 187 cm groß und von nicht schmächtiger Statur. Trotzdem hatte ich ausreichend Platz im Schlafsack. Der mittig angebrachte Reißverschluss macht ein Schließen und Öffnen in Rückenlage einfach.

Die Temperatur fiel in der Nacht auf + 7°C, was für den Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack überhaupt kein Problem darstellte. Ich hatte die ganze Nacht über ein wohlig warmes Gefühl, ohne zu frieren oder auch zu schwitzen.

Getestet habe ich auch die Verträglichkeit des Schlafsacks auf unbekleideter Haut. Hier kann ich empfehlen, immer eine Schicht Bekleidung zwischen Schlafsack und Körper zu haben.

Die über die Zugbänder angepasste Kapuze verringerte die Umgebungsgeräusche so, dass ich auf die Ohrstöpsel verzichten konnte. Zwischen Kapuze und Kopf muss keine Schicht Bekleidung sein.

Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack mit mittigem Reißverschluss
Nahaufnahme Reißverschluss

Fazit

Der Mammut Perform Fiber Bag -7C L Kunstfaserschlafsack ist ein richtig guter Begleiter für die 3 kälteren Jahreszeiten. Die Ajungilak®-Isolation verspricht eine Komforttemperatur von – 1°C, eine Komforttemperatur Limit von – 7°C und eine Extremtemperatur von – 25°C.

Bis auf einige wenige Verbesserungsmöglichkeiten ist es dieser Schlafsack uneingeschränkt wert.

Optimal geeignet für mehrtägige Touren, da die Kunstfasern eher feuchtigkeitsunempfindlich sind und zusätzlich die Oberfläche des Schlafsacks wasserabweisend. So geht selbst im feuchten Zustand wenig an Wärmeisolation verloren.

Ajungilak® ist übrigens ein ehemaliger norwegischer Textilhersteller und gehört seit 2001 zu Mammut. Sie sind der Pionier, wenn es um hochwertige Kunstfasern in Schlafsäcken und Bekleidung geht.

 …und was den Hängematten-Overnighter angeht: Es war nicht der letzte seiner Art!

Jörg Görnert

Jörg Görnert

In meiner freien Zeit bin ich gerne und oft draußen unterwegs. Hier finde ich meinen Ausgleich zum Alltag und bin immer wieder tief beeindruckt, was die Natur so hinbekommt. Aktuell hab ich mein Wander-Herz etwas an den Tessin verloren.

Neu ist für mich grade das Thema Bushcraft, wodurch noch eine Abenteuer-Komponente hinzugekommen ist.

Testbericht – Maloja „BeifussM“ Softshell-Jacke Herren

Testbericht – Maloja „BeifussM“ Softshell-Jacke Herren

Insbesondere bei wechselhaftem Wetter habe ich innerhalb der letzten Zeit die Softshell-Jacke „BeifussM“ des süddeutschen Herstellers „Maloja“ während meiner Laufeinheiten einem Praxistest ausgesetzt.

Testorte

Outdoor (Wälder, Felder, Freiflächen)

Testdauer

4 Wochen

Wetter

  • bewölkt
  • leichter Regen
  • Temperaturen um die 10 Grad
  • teilweise windig
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“

Die Softshell-Jacke „BeifussM“ im Praxistest

Eines vorweg – als ich die Jacke zum ersten Mal angezogen habe, ist es mir schwergefallen, dieses wieder auszuziehen – denn man fühlt sich von der ersten Sekunde an rundum wohl und gut geschützt. Aber bestätigt sich der erste Eindruck auch im Praxistest?
Die Softshell-Jacke hat mich bei der einen oder anderen Trainingseinheit in heimischen Gefilden begleitet. Hierbei war auf das im modernen orange gehaltene Herrenoberteil stets Verlass. Die Brust wird durch einen wind- und wasserdichten Einsatz geschützt und verhindert bei kühlem Gegenwind das Frösteln und Frieren. Ansonsten wurde insbesondere elastisches Stretchgewebe verarbeitet, welches sich durch einen hohen Tragekomfort sowie Robustheit auszeichnet. Zudem wurde eine Tasche mit Reißverschluss auf Brusthöhe integriert, in welcher ein paar Kleinigkeiten Platz finden.

 Bei einsetzendem Regen perlt das Wasser im Brustbereich mit dem integrierten Einsatz und an der Kapuze durch die umgesetzte DWR-Imprägnierung sofort ab. Es handelt sich bei dem Produkt jedoch um keine Regenjacke, denn der komplette Rücken- und Armbereich ist mit keinem Regenschutz versehen. Im Umkehrschluss wird durch das isolierende Innenfutter der Spagat aus Wärmeerhaltung und Atmungsaktivität gut sichergestellt.  

Trotz des Inneneinsatzes ist die Jacke sehr leicht und findet bei Outdoor-Touren in jedem Rucksack ein passendes Plätzchen – auch bedingt durch das geringe Packmaß. Bei einer Körpergröße von 1,86 Metern habe ich zur Größe „M“ gegriffen, die völlig ausreichend ist. Die gute Passform wird durch elastische Abschlüsse an der vorhandenen Kapuze sowie den Ärmelbündchen abgerundet.

BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“
BLACK DIAMOND „Stormline Stretch Rain Shell“

Fazit

Die „BeifussM“ untermauert den ersten Eindruck auch im Praxistest. Der sehr hohe Tragekomfort und die Funktionalität auch in der Bewegung haben mich überzeugt. Wer auf der Suche nach einem treuen Begleiter für Outdoor-Aktivitäten bei wechselhaftem Wetter ist, wird hier fündig.

     

    Sascha Gramm

    Sascha Gramm

    www.sascha-lauftrainer.de

    Seit über 20 Jahren aktiver Ausdauersportler, der immer auf der Suche nach neuen, sportlichen Herausforderungen ist. Mittlerweile auch als Laufrainer unterwegs, um Interessierten mit großer Freunde und Leidenschaft die zahlreichen Vorzüge des Laufens zu vermittlen. Für eine Challenge-Teilnahme mit Joey Kelly stand das Team von Doorout mit Rat und Tat zur Seite. Seitdem resultiert ein regelmäßiger Austausch zudem auch das Verfassen von diversen Blogbeiträgen zählt

    Testbericht – Moskito-Traveller Thermo – Hängematte

    Testbericht – Moskito-Traveller Thermo – Hängematte

    Was bietet sich besser an um einfach mal entspannt abzuhängen? Richtig… die passende Hängematte. Über das Abenteuer Hängematte habe ich ja schon vor einiger Zeit berichtet. Aber jetzt sollte das Ganze auf eine höhere Stufe gehoben werden. Gemeint ist damit die Anschaffung einer besseren Hängematte. Passend dazu gibt es seit diesem Frühjahr/Sommer weitere Modelle von Amazonas im Sortiment bei doorout.com. Höchste Zeit also, sich eines der professionelleren Modellen genauer anzuschauen.

    Die Moskito-Traveller Thermo besitzt, zusätzlich zu den normalen Modellen, ein Moskitonetz sowie ein Einschubfach für eine Isomatte. Aber dazu später mehr im Detail.

    1992 wurde die Firma Amazonas, mit Sitz in München, von Matthias Saul gegründet. Der Name könnte nicht passender sein, da die Idee zur Firma in Südamerika entstand. All das und mehr lässt sich auf der Firmen-Webseite nachlesen. Mittlerweile ist vielen die Marke sicher bekannt und man kennt die bunten Stoff-Hängematten aus vielen Gärten oder die Hängesessel. Das Sortiment geht indes weit über Hängematten hinaus. Besonders gut gefällt mir das Schlusswort bei der Firmenphilosophie: „die beste Hängematte ist die, die du einfach immer bei dir hast“. Ganz so extrem ist es bei mir noch lange nicht, aber es ist definitiv ein Ausrüstungsgegenstand, den ich nicht missen will.

    Kleines Packmaß der Amazonas Moskito-Traveller-Thermo XXL Hängematte
    technische Angaben auf der Innenseite
    Fixierung mit Bandschlingen und Karabiner

    Erster Eindruck

    Klein, handlich & leicht. Die drei Worte beschreiben den ersten Eindruck schon recht gut. Das Packmaß mit 25 x 10 Zentimetern ist für das, was alles in der Rolle drin steckt mega gut. Apropos… im Lieferumfang enthalten sind:

    • Ultraleicht-Hängematte Moskito-Traveller Thermo
    • 2 Spreizstäben
    • 2 Abtropfschnürchen
    • angenähter Packsack
    • Ridgeline und integriertes Moskitonetz

    Nicht enthalten sind Befestigungsseile und Isomatte. Öffnet man die Zugbänder und klappt die Rolle einmal auf, findet man auf der Innenseite die wichtigsten technischen Angaben aufgedruckt.

    Hier nochmal kurz diese und weitere Angaben aufgelistet:

    • Liegefläche: ca. 275 x 140 cm 
    • Belastbarkeit: max. 200 kg
    • Gewicht: ca. 650 g
    • Gesamtlänge incl. Aufhängeschlaufen: ca. 295 cm
    • Maximalmaß Isomatte: ca. 240 x 64 cm
    • Packmaß: ca. 25 x 9,5 cm
    • Material: 100% Nylon-Ripstop (210D)
    • Moskitonetz:  ca. 155-230 Maschen/cm²

    Das Material fast sich gut an und macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Schaut man sich die verstärkten Nähte genauer an, findet man auch hier keine Auffälligkeiten. Die Ridgeline, um das Moskitonetz aufzuspannen, ist fabrikseitig aufgerollt und ist schnell gelöst. Der Zwei-Wege-Reißverschluss macht das was er soll und läuft einwandfrei. Es kann also los gehen.  

    stabile Aufhängung
    Aufhängung mittels Schnapp-Karabiner
    Nutzung der Hängematte ohne Moskitonetz

    Ab in den Wald

    Eine kurze Anmerkung auch hier nochmal vorweg: Ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Tier und Natur versteht sich von selbst. Man sollte dabei besonders auf Schon- und Schutzgebiete achten.

    In Natur- & Landschaftsschutzgebieten sowie in Nationalparks ist das biwakieren weltweit grundsätzlich verboten. Es sei denn man befindet sich in einer Notsituation.

    Biwakieren ist, im Gegensatz zum wild campen, in Deutschland nicht offiziell erlaubt, aber auch nicht verboten. Man bewegt sich daher immer in einer Grauzone. Wenn es möglich ist, sollte man sich immer die Erlaubnis des Grundbesitzers einholen, dann ist man auf der sicheren Seite. Oder man kennt Jemanden, der jemanden kennt, der ein Waldgrunstück hat.

    Mit im Gepäck waren neben Bekleidung, Nahrung und Wasser natürlich die Hängematte, eine Therm-A-Rest Z-Lite Isomatte, ein 3-Jahreszeiten-Kunstfaser-Schlafsack von Meru, ein Tarp, 4 Bandschlingen, 2 Schnapp-Karabiner, Hobo-Kocher, One-Pot, Spork, Emaille-Tasse und natürlich die Kamera-Ausrüstung.

    2 mitgelieferte Spreizstäben
    Lasche am Moskitonetz zum Einführen des Spreizstabs
    Befestigung der Ridgeline

    Der Aufbau

    Hat man einen geeigneten Platz für die Nacht gefunden, kann es auch direkt losgehen. Es sei denn, man hat sich zu Hause noch nicht mit der Anleitung auseinandergesetzt. Dann macht man es wie ich, einfach drauf los. Im Prinzip versteht sich das Ganze ja auch von selbst. Allerdings musste ich das System zum Aufspannen des Moskitonetz etwas genauer unter die Lupe nehmen um zu wissen was genau zu tun ist.

    Aber zunächst beginnen wir erstmal ganz vorne. Nach dem zwei geeignete Bäume ca. 4 bis 4,5 Meter auseinanderstehend gefunden sind, befestigt man zunächst erstmal die Aufhängung. Hierfür gibt es ein spezielles T-Strap Aufhängeset von Amazonas, ich selber nutze jedoch Bandschlingen und Karabiner aus meinem Kletter-Sammelsurium.

    Wenn die Hängematte zwischen den Bäumen hängt, kann man direkt mal testen wie es sich in der Hängematte liegt. Nutzt man die Moskito-Traveller Thermo Hängematte ohne das Moskitonetz, dreht man sie einfach um. Soll heißen die Unterseite kommt nach oben und die Seite mit dem Netz nach unter. Somit schmiegt sich das Netz beim Drauflegen einfach an die Unterseite an.

    Für die Nutzung mit Moskitonetz dreht man danach alles wieder um und setzt als nächstes die beiden mitgelieferten Spreizstäbe ein. Hierfür werden je zwei Stabteile zusammengesetzt und anschließend in die dafür vorgesehenen und am Netzt aufgenähten Taschen eingeschoben.

    Nächster Schritt ist das befestigen der integrierten Ridgeline. Dazu führt man diese ebenfalls um die beiden Bäume herumgeführt und spannt alles mit den Einhängeösen und den Kordelstoppern. Somit entsteht eine Art Kabine und man hat immer genügend Kopffreiheit wenn man in der Hängematte liegt. By the way, hier lassen sich sogar kleine und leichte Gegenstände wie z.B. eine Taschenlampe befestigen. 

    Nützlicher Tipp am Rande: die ausgesuchten Bäume sollten nicht zu dick sein. Sonst ist evtl. die Ridgeline zu kurz und man muss sich hier noch mit zusätzlichem Material weiterhelfen! 

    Ridgeline und Spreizstab
    fertig abgespannte Hängematte incl. Moskitonetz
    Einschieben der Isomatte

    Materialcheck!

    Wie oben schonmal erwähnt, macht das Material einen sehr guten Eindruck und auch die Verarbeitung stimmt. Aber was genau wurde denn da überhaupt verarbeitet?

    Das Hauptmaterial der Hängematte besteht laut Hersteller zu 100 % aus einem Nylon Ripstop (210D). Nylon ist ein sehr leichtes synthetisches Material aus Polymer. Ripstop steht für besonders reißfeste Stoffe die mit einer speziellen Technik gewebt wurden. Und 210D steht für die quasi für die Dicke der verarbeiten Nylonfäden. Das D ist die Abkürzung für Denier und bezeichnet das Gewicht pro Fadenlänge. Googlet man das Ganze bekommt man die Angabe „1 Denier = 1 Gramm pro 9.000 Meter“ ausgespuckt.

    Beim Moskitonetz wurde ein sehr feines Mesh-Gewebe verwendet. 1000 – 1500 MESH sind angegeben. Mesh heißt ja übersetzt Masche. Und so lässt die Bezeichnung Rückschlüsse auf die Maschendichte schließen. Das Moskitonetzt der Moskito-Traveller Therma kommt auf ca. 155-230 Maschen/cm². Das ist somit ein wirklich sehr feines Netzt wo selbst die kleinsten Krabbler kaum eine Chance haben. Wenn Ihr im Outdoor-Laden eures Vertrauens mal die Möglichkeit habt solche Netzte miteinander zu vergleichen macht das. Man sieht sehr schnell und eindrücklich die Unterschiede.

    Das Thermofach!?

    Die Überschrift klingt jetzt irgendwie total technisch, oder? Als ob das jetzt das mega Highlight und was super spannendes ist. Oder als ob das Fach selber für die nötig Wärme sorgt. Aber weit gefehlt. In der Artikelbeschreibung steht dazu z.B. folgendes: „Du liebst es draußen Zeit zu verbringen und auch an kalten Tagen in der Natur in einer Hängematte zu übernachten? Um dich vor der Kälte von unten zu schützen, blieb dir bisher nur die Möglichkeit eine Isomatte in die Hängematte zu legen. Mit dem Ergebnis, dass die Matte während der Nacht verrutschte und es dann von unten empfindlich kalt wurde. Mit der Amazonas Moskito-Traveller Thermo ist das kein Problem mehr

    Denn… die Moskito-Traveller Thermo ist quasi mit einem doppelten Boden ausgestattet. Es handelt sich um ein diagonales Einschubfach für Isomatten. Somit kann die Isomatte unter dir nicht mehr zur Seite rutschen und die Wärme von unten ist garantiert. Zumindest wenn die richtige Isomatte gewählt wurde. Eigentlich ne total simple Idee die genial umgesetzt wurde. Damit das auch gut hält wurden die Nähte verstärkt.

    Bei meinem Test hatte ich ja wie eingangs erwähnt die Z-Lite von Therm-A-Rest mit dabei. Eigentlich eine ideale Isomatte für solche Vorhaben. Allerdings ist das Einschieben dieses Mattentyps etwas knifflig. Durch die Z-Faltung der Isomatte gestaltete sich dieses Vorhaben doch nicht ganz so einfach, da sich die Isomatte beim Einschieben immer wieder im Fach aufgestellt hat. Aber mit etwas Geduld ließ sich schließlich auch diese Problematik in den Griff bekommen. Bei anderen Mattentypen ist das sicher weniger das Problem.

    In das Einschubfach passen übrigens alle gängigen Isomatten. Selbst Thermomatten mit einer Dicke bis zu 7 Zentimeter sind kein Problem. Diese sollten allerdings nicht bis kurz vorm Platzen aufgeblasen werden, sondern eher mit etwas weniger Luft genutzt werden. Damit hat man dann mehr Schlafkomfort.

    fertig aufgebautes Lager
    die Nacht kann kommen
    kleines Feuer im Hobo Kocher

    Was ist optional noch Möglich?

    Hier könnte man natürlich noch weit ausholen, soll aber an dieser Stelle gar nicht so weit gehen. Allerdings möchte ich ein paar Dinge schon noch erwähnen.

    Tarp

    Mein gewähltes Setup ist ideal um Nachts noch etwas den Sternenhimmel zu genießen. Insofern er denn zu sehen ist. Ist das Wetter nicht ganz so stabil oder gar Regen gemeldet, lässt sich das Setting natürlich noch mit einem Tarp ergänzen. An dieser Stelle seien dann auch noch die beiden Abtropfschnüre erwähnt, welche an der richtigen Stelle angebracht dafür sorgen, dass kein Wasser über die Ridgeline ins Innere des Moskitonetzt gelangt. 

    Underquilt

    Du bist ne richtige Frierkatze und zitterst nachts trotz Schlafsack und Isomatte immer noch? Dann könnte es zum Einen an den Geräuschen im Wald liegen, oder Dir fehlt noch das Underquilt. Dieses nette Teil wird einfach unter die Hängematte gespannt und fertig. Dieses Setup geht dann wahlweise auch ohne Isomatte. Jeder wie er mag also.

    Aufhänge-Sets

    Für die Gearheads da draußen gibt es natürlich noch mehr Spielzeug passend zur Hängematte. Verschiedenste Aufhänge-Sets sind optional erhältlich. Mit diesen Sets lassen sich die Hängematte total simple aufhängen und bieten meistens noch etwas mehr Schutz für den Baum. Es geht aber auch mit Bandschlingen und Karabinern!

    Imprägnierung

    Du bist in den ganz extremem Gebieten der Erde unterwegs und hast absolut gar kein Bock auf Mücken? Dann schau Dir mal die Moskito-Traveller Pro an. Hier gibt es zwar kein Thermofach für eine Isomatte, dafür aber eine Rundum-Imprägnierung für Liegefläche und Moskitonetz. Bei den Modellen ohne Imprägnierung besteht zumindest die Chance, dass man durch das Gewebe hindurch doch gestochen werden kann. Mit der Imprägnierung ist auch diese Lücke geschlossen.

    XXL Liegfläche

    Wenn Du gerne eine größere Liegefläche zur Verfügung hast, dann ist die Moskito-Traveller Thermo XXL genau das richtige. Hier beträgt die Liegefläche ca. 305 x 160 cm. 

    Fazit

    Du bist Dir noch unschlüssig ob eine Übernachtung in der Hängematte was für Dich ist? Dann schau Dir mal meinen Bericht Abenteuer – Hängematte an. Wenn Du Dich für genau so ein Abenteuer entschieden hast, einfach gerne in einer Hängematte abhängst ohne von Moskitos belästigt zu werden und auf der Suche nach einer guten Hängematte bist, machst Du mit den Modellen aus dem Hause Amazonas nix verkehrt. Hier stimmt aus meiner Sicht das Preis-Leistungsverhältnis. Für welches Modell Du Dich allerdings entscheidest, liegt ganz bei Dir. Die Option mit dem diagonalen Einschubfach und einem Moskitonetz war für mich jedoch die nächste Stufe von einer einfachen Hängematte hin zu einer etwas besseren Variante. Von meiner Seite aus eine definitive Kauf-Empfehlung!

    Stefan Feldpusch

    Stefan Feldpusch

    Freelancer by doorout.com

    Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

    Testbericht – Endura MT500 Burner Flat Bikeschuh

    Testbericht – Endura MT500 Burner Flat Bikeschuh

    Die schottische Marke Endura ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr, sondern ein etablierter Hersteller für Radsportbekleidung. Was bislang im Sortiment fehlte, ändert sich in der Saison 2022. Mit dem MT500 Burner Flat & dem Hummvee Flat Pedal bringt Endura erstmals Bikeschuhe auf den Markt. Erscheinungstermin war der 1. März.

    Während der Hummvee Flat Pedal Schuh der etwas weichere und flexiblere Bikeschuh ist, kommt mit dem MT500 Burner Flat ein Schuh daher, der eine deutlich festere Sohle aufweist. Zu diesem Schuh schreibt Endura selbst auf seiner Webseite, dass der Tech Flatpedal der Schuh ist „auf den MTB-Fahrer schon immer gewartet haben“.

    Das nenne ich mal ein Statement. Mal sehen was dahinter steckt. Denn ich konnte den Schuh gleich zu Beginn ausgiebig unter die Lupe nehmen und auf den heimischen Trails testen.

    Endura MT500 Burner Flat mit StickyFoot Sohle
    Endura MT500 Burner Flat in grün-gelb
    Endura MT500 Burner Flat Seitenansicht

    Erster Eindruck

    Da ich schon eine ganze Menge an Radbekleidung von Endura besitze, bin ich die hohe Qualität der Produkte gewohnt. Außer mit einem Handschuh gab es da noch nie Probleme und auch die Optik passt und gefällt. So auch beim MT500 Burner Flat Bikeschuh in der Farbe Forest Green ( Waldgrün ). Wie gut, dass ich mir farblich passend dazu in der letzten Saison schon eine Hose sowie zwei Trikots zugelegt hatte.

    Schon beim „unboxing“ macht der Schuh ne gute Figur. Ein cooler Look, die Farbkombination macht was her und die Verarbeitung der Materialien, Nähte, Schweißnähte usw. lässt nichts zu wünschen übrig. Vorweg fallen drei Dinge gleich ins Auge. Die hochgezogene Innenseite im Knöchelbereich, der Kletterverschluss über der Schnürung und die geteilte Sohle. Im Detail dazu später mehr.

    Das Gewicht eines Schuhs liegt bei 407 Gramm in Größe 41,5 ( UK 7,5 ). Er wirkt weder zu schwer noch zu leicht. Der Schuh kommt vom Hersteller mit zwei unterschiedlich farbigen Schnürsenkeln welche beide bereits im Schuh eingeschnürt sind. Für die Optik und die Präsentation im Laden genial, zum Anprobieren eher unpraktisch. Hier muss man nämlich die Schnürung erstmal auseinander tifteln und einen Schnürsenkel entfernen um den Schuh anzuprobieren. Meine Empfehlung wäre hier, das zweite Paar Schnürsenkel, wie bei anderen Herstellern auch, einfach mit in den Schuhkarton zu legen.

    Bislang bin ich bis dato immer mit einem Freerider von Five Ten unterwegs gewesen. Dieser Schuh ist absolut bequem und kann ohne Probleme auch mal länger im Alltag getragen werden. Beim Reinschlüpfen in den MT500 Burner Flat merkt man hier gleich einen ordentlichen Unterschied. Und zwar ist die Sohle, wie eingangs schonmal erwähnt, deutlich fester. Daher sehe ich ihn eher als reinen Bike-Schuh. Was die Größe angeht, so wird im Onlineshop erwähnt, dass der Schuh eine halbe Nummer kleiner ausfällt. Bei mir bestätigt sich diese Aussage nicht. Ich trage fast in jedem Schuh eine UK 7,5 und so auch beim Burner Flat.

    Die Schnürsenkel-Länge passt und in Kombination mit dem Klettverschluss sitzt der Schuh perfekt und stabil am Fuß. Im Fersenbereich wurde ein spezielles Material mit einer raueren Oberfläche verarbeitet was dazu führt, dass die Ferse einen guten und festen Sitz hat. Soweit so gut!

    Die Features des Endura MT500 Burner Flat im Überblick:

    • leichtes, strapazierfähiges und wasserabweisendes PU-Obermaterial
    • StickyFoot ™ Gummisohle
    • EVA-Zwischensohle
    • Ergonomistry Innensohle
    • asymmetrischer Schnitt bietet Komfort und Schutz für die Knöchel
    • zwei Paar Schnürsenkel und Klettverschluss 
    Endura MT500 Burner Flat mit Schutz für die Knöchelinnenseite
    StickyFoot ™ Gummisohle
    EGM-Einlegesohle für eine bessere Durchblutung der Fußsohle

    Wasserabweisendes PU-Obermaterial

    Das Obermaterial mit einer Kombination aus geschweißten Paneelen und verstärkten Nähten besteht aus einem Polyurethan (PU). Dort wo die Nähte etwas spezieller beansprucht werden wurde eine Doppelnaht verwendet. Das strapazierfähige Obermaterial bietet wenig Angriffsfläche für grobe Verschmutzung und soll sich laut Herstellerangaben durch eine wasserabweisende Funktion auch nicht mit Wasser vollsaugen.

    StickyFoot™-Gummisohle

    Mit der StickyFoot™ Gummisohle kommt nicht nur ein optisches Highlight daher. Denn die Sohle ist zwei- bzw. dreigeteilt. In der Mitte sorgt eine Sticky Foot Grip-Mischung für idealen Grip auf dem Flat Pedal. Man soll quasi förmlich am Pedal kleben, wie der Name ja schon verrät. Im Zehen- und Fersenbereich kommt die zweite Gummimischung zum Einsatz. Diese Mischung schimpft sich Sticky Foot Dura und sorgt durch ein spezielles Profil für perfekten Halt auf unterschiedlichen Untergründen, wenn das Rad mal über eine längere Strecke geschoben werden muss.

    EVA-Zwischensohle

    Für eine spezielle Dämpfung sorgt eine EVA-Zwischensohle. EVA ist die Abkürzung für Ethylen-Vinylacetat. Dieses Material kommt, dank seiner hervorragenden Dämpfungseigenschaft, auch bei vielen Laufschuhen als Zwischensohle zum Einsatz. 

    EGM-Fußbett für maximalen Komfort

    Und schon kommt die nächste Abkürzung um die Ecke. EGM steht für Ergonomistry und wird bei der Innensohle verwendet. Der Mittelfußbereich ist etwas erhöht und kleine Noppen auf der Oberseite sorgen für eine bessere Durchblutung der Fußsohle. 

    hochgezogene Innenseite des MT500 Burner Flat
    Fersenbereich mit Endura Logo
    Schnürsenkel in zwei unterschiedlichen Farbkombinationen

    Asymetrischer Schnitt 

    Wie oben schonmal erwähnt stechen einem beim ersten Anblick des MT500 Burner Flat einige Dinge direkt ins Auge. So auch der asymetrische Schnitt. Die Innenseite des Schuhs ist im Knöchelbereich hochgezogen und bietet damit Komfort und Schutz für die Knöchel beim Pedalieren. Anfangs dachte ich, dass es eher stören würde, aber durch die weiche Polsterung merkt man den Schuh so gut wie gar nicht am Innenknöchel.

    Schnürung und zusätzlicher Klettverschluss

    Jeder MT500 Burner Flat wird mit zwei unterschiedlich farbigen Schnürsenkeln geliefert. Bleibt nur die Qual der Farbwahl. Die Länge der Schnürsenkel ist genau richtig. Nicht zu lang und nicht zu kurz.  Die Schlaufen lassen sich nach dem Binden ideal mit dem Klettverschluss befestigen.

    In drei unterschiedlichen Farben erhältlich

    Die erste Auflage des MT500 Burner Flat ist in drei Farben erhältlich.

    • Forest Green
    • Navy
    • Black

    Im Doorout.com Onlineshop sowie im Ladengeschäft ist er in Forest Green und Navy vorrätig.

    Endura MT500 Burner Falt mit Crankbrothers Stamp 7 Flatpedal
    Bester Grip dank StickyFoot Gummimischung
    auf den heimischen Trails im Gieseler Forst

    Im Praxistest

    Der neuen Schuh soll ja nicht nur zu Hause rumstehen sondern will natürlich auch anständig ausgeführt werden. Leider hielt das Wetter bei der ersten Tour nicht mehr ganz so viel Sonne bereit wie noch zum fotografieren der Details. Allerdings sind etwas matschige Bedingungen ja nicht unbedingt die schlechtesten. Da ich bislang immer mit dem Freerider von Five Ten unterwegs war, entschied ich mich sogar die ersten Kilometer mit zwei unterschiedlichen Schuhen zu fahren.

    Das erste kleine Hindernis wartete allerdings noch in der eigenen Wohnung. Und zwar das Schnüren des Schuhs bzw. schnürt man unter dem Klettverschluss oder über dem Klettverschluss? Ist ein klein wenig tricky, aber wenn man sich mal entschieden hat funktioniert auch das. Ich habe mich übrigens für eine Schnürung unter dem Verschluss entschieden und die Schlaufen dann zwischen die beiden Klettbänder gelegt.

    Die Passform des MT500 Burner Flat würde ich als eng bezeichnen. Vielleicht trifft es das Wort passgenau noch etwas besser. Mit eng meine ich nämlich nicht zu eng. Der Fuß wird halt richtig gut umschlossen und sitzt absolut fest im Schuh. So soll es ja auch sein. Ungewohnt ist am Anfang die härtere Sohle. Aber die spielt ihre Stärken definitiv auf dem Pedal aus. Während der Freerider im Vergleich eher ein Hausschuh ist, ist der MT500 Burner Flat ein absolutes Brett. Im positiven Sinn.

    Wer glaubt, dass man mit einem Freerider schon fest auf dem Pedal steht, der sollte mal diesen Schuh probieren. Die StickyFoot Sohle hält, was der Name verspricht. Hätte nicht erwartet, dass man den Unterschied so deutlich merkt. Früher war ich nur mit Klickpedalen unterwegs und war damals schon überrascht wie gut die Kombination aus Flatpedal und dem Freerider war. Endura packt hier nochmal eine ordentliche Schippe obendrauf.

    Ich fahre im Übrigen die Flatpedals Stamp 7 von Crankbrothers, falls das noch interessant sein könnte. Wie weiter oben schon kurz erwähnt, war es teilweise ordentlich matschig und das Bike rutschte stellenweis gut hin und her. Aber der Schuh saß wie angegossen am Pedal. Das überzeugt definitiv.

    Selbst nachdem man das Bike mal kurz geschoben hat, um die spezielle Sticky Foot Dura Gummimischung zu testen. Danach oder währenddessen hatte sich nämlich ordentlich Dreck im Profil angesammelt. Aber dem Halt auf dem Pedal tut das keinen Abbruch. Der Grip auf feuchtem Waldboden, den matschigen Trails oder bei nassen Steine und Wurzeln ist auch ohne Pedal unterm Schuh bemerkenswert gut. Endura hat nicht zu viel versprochen.

    Auch das Obermaterial lässt nach dem ersten Ritt keine Wünsche offen. Trotz Schlamm und Dreck hält sich der Verschmutzungsgrat in Grenzen. Mit etwas Wasser und einer weichen Bürste war der Schuh im Nu wieder sauber und bereit für das nächste Abenteuer.

    Zur Ergonomistry Innensohle kann ich eigentlich noch nicht wirklich viel sagen. Negativ aufgefallen ist sie zumindest nicht. Ob die Noppen wirklich die Durchblutung anregen und sich das auch bemerkbar macht, wird sich vielleicht auf längeren Biketouren bemerkbar machen. Sollte dem so sein, folgt ein Kommentar von mir unter dem Blogbeitrag.

    Fazit

    Du bist auf der Suche nach einem hochwertigen Mountainbike-Schuh? Dann solltest Du Dir auf jeden Fall den Endura MT500 Burner Flat als Alternative zu einem Freerider oder ähnlichen Modellen anschauen. Wenn Dich die harte Sohle nicht abschreckt, wird Dich der Schuh in Gänze überzeugen. Mit 149,99 € UVP sicher nicht der günstigste Bikeschuh, aber ich finde er ist jeden Cent wert. Der Schuh ist hochwertig verarbeitet, hat zahlreiche coole Features on Board und sieht auch noch schick aus. Was will man mehr?! Ach ja, gedacht ist der Schuh übrigens für Freeride und Allmountain. Ich denke da passt er bestens hin.

     

    Stefan Feldpusch

    Stefan Feldpusch

    Freelancer by doorout.com

    Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.