Ein Abenteuer ins Ungewisse: 15 Nächte – 5 Seen – 1 Dachzelt

Ein Abenteuer ins Ungewisse: 15 Nächte – 5 Seen – 1 Dachzelt

Camping-Urlaub mal anders
Lesezeit: 15 min.Autoren: Selina & Robert

Der Traum vom eigenen Camper – so weit entfernt, oder doch nicht? Unsere Autos umbauen war keine Option, aber wieso eigentlich nichts draufbauen? Und so war auch schon der Stein ins Rollen gekommen, als wir uns dann kurzerhand ein Dachzelt kauften – unser Start ins Camping-Abenteuer hat begonnen.

Vorbereitung der Reise

Packliste: Was soll alles mit?

Wie bei jedem Urlaub haben wir uns Gedanken gemacht, was wir mitnehmen möchten. Für uns war schnell klar, dass wir das komplette Camping-Leben kennen lernen möchten und haben uns deshalb dafür entschieden selbst zu kochen und zu waschen. Diese Entscheidung beeinflusste natürlich auch die Packliste. Apropos Camping-Leben, wie war das mit des Campers-Fluch: Schlechtes Wetter und Besuch. Auch hier wussten wir uns zu „schützen“, unser Tarp schaffte uns eine Wohlfühloase und ein schützendes Dach über dem Kopf, natürlich durfte hier auch eine gemütliche Sitzgelegenheit nicht fehlen. Für die nötige Flexibilität auf und um unseren Campingplatz sorgten unsere mitgenommenen Fahrräder, die sich übrigens auch hervorragend als Wäscheständer eignen.

Auto mit Dachzelt und allem auf dem Hof was ins Auto muss
Das Probepacken war erfolgreich

Probepacken: Was kann alles mit?

Soweit zur Theorie, kommen wir nun zum praktischen Teil – wie soll das alles ins Auto passen? Um das herauszufinden, haben wir eine Woche vor unserem Urlaub alles, wirklich alles, was wir mitnehmen wollten, zusammengepackt, bis hin zu den Socken. Da man bekanntlich aus Fehlern lernt, haben wir aufgrund eines vorangegangen Wochenendtrips festgestellt, dass man auch bei einem Camping-Abenteuer etwas Struktur und Ordnung braucht und uns deshalb verschließbare wasserdichte Kisten gekauft. 

Zwei große Kisten für Verpflegung und Kochutensilien und drei kleinere für Werkzeug und Zubehör, Krimskrams sowie Handtücher. Um noch einmal auf das Thema Struktur zurückzukommen, da wir nicht wussten, wie lang unsere Aufenthalte sein würden, war es uns wichtig, die am häufigsten benötigten Sachen schnell griffbereit zu haben. Von links nach rechts und von vorne nach hinten oder doch wieder zurück – als wir endlich alles im Auto untergebracht hatten, ist uns ein Stein vom Herzen gefallen, puh, wir hätten wirklich nicht gewusst, auf was wir hätten verzichten können.

Ist das Auto überhaupt fit?

Ohne Auto keine Dachzeltreise und deshalb ist es unumgänglich das Auto zu checken, sei es Ölstand, Reifen-Luftdruck oder wie in unserem Fall eine kleine Inspektion in der Werkstatt. Jetzt ist alles im Auto aber dürfen wir so überhaupt losfahren oder ist unser Gepäck zu schwer für das Auto? Ein Blick in den Fahrzeugschein brachte uns die Erleichterung, wir hatten sogar noch etwas Puffer. Also auf geht´s.

Voll gepackt ins Dachzelt-Abenteuer

Ankunft am Brombachsee

Auf ins Abenteuer, unsere erste Etappe führte uns an den wunderschönen Brombachsee auf die Badehalbinsel Absberg, hier waren wir beide schon einmal in unserer Kindheit. Angekommen zwischen den ganzen Wohnmobilen, haben wir uns ein schönes Plätzchen ausgesucht. Das war aber nicht so einfach wie es gerade klingt, weil wir festgestellt haben, dass man ganz schön viel beachten muss: Stromanschluss, Wetterprognose, Schatten- oder Sonnenplatz, ebenerdiger Stellplatz. Aber mal unter uns, es wurde dann ein Plätzchen ohne Strom, manchmal muss man eben Prioritäten setzen. Nachdem wir schon einmal kurz mit unseren Nachbarn ins Gespräch gekommen sind, hatten wir in Sekundenschnelle unser Dachzelt aufgebaut, da Kissen, Schlafsack und die Schuhtaschen bereits darin lagen. Noch schnell das Tarp aufgespannt, Stühle und Tisch sowie Campingkocher raus und schon ging es los mit dem Abendessen. Nach dem ersten wunderschönen und erholsamen Campingtag ließen wir den Abend in unseren gemütlichen Campingstühlen ausklingen. Während des weiteren Aufenthalts haben wir den großen und kleinen Brombachsee sowie den benachbarten Altmühlsee mit dem Fahrrad erkundet und umrundet, das waren wunderschöne Ausflüge und der Kaiserschmarrn war wirklich sehr lecker. Am Brombachsee gibt es eine Wakeboard-Anlage, hier haben wir auch einige Stunden mit Zuschauen verbracht, selbst getraut haben wir uns aber nicht, weil es zu der Zeit Blaualgen gegeben hat. Seid ihr auch schon einmal den Klängen von Live-Musik gefolgt? Wir schon und fanden uns im angrenzenden San Shine Camp wieder, wo wir einen coolen Abend verbracht haben, die Gäste haben getanzt und wir die Abendstunden am Kicker genossen.

Das Camp steht, Zeit fürs Essen
Selina beim Kochen
Leckeres Essen im Cadac Safari Chef
Unser Camp am Brombachsee
Kartoffelgulasch

Entspannung am Waginger See

Eine Rundreise bedeutet, das gewohnte immer wieder zu verlassen und so war es auch für uns an der Zeit weiterzuziehen. Angekommen am spontan gebuchten Reiseziel am Waginger See waren wir sehr überrascht über die großartige Lage mit wunderschönem Seeblick. Direkt nach der Ankunft haben wir uns auch schon als wahre Camper geoutet, weil wir erstmal die neugierigen Nachbarn gespielt haben und den Campingplatz erkundet haben. Wie sich mit der Zeit herausstellte, haben nicht nur wir, sondern auch unsere Nachbarn festgestellt, dass wir die einzigen Camper mit Dachzelt waren und schon nahmen die Gespräche ihren Lauf. So sind wir auch ins Gespräch mit den direkten Nachbarn gekommen, die uns daraufhin ihr Stand-Up-Paddelboard ausgeliehen haben. Etwas wackelig aber mit viel Spaß konnten wir so den See erkunden und den Abend bei kühlem Dosenbier und Chips mit den Nachbarn ausklingen lassen. Nicht nur mit dem Board haben wir den See erkundet, sondern auch die Umgebung mit den Fahrrädern – leider wirklich nur die Umgebung, da der Radweg kaum einen Blick auf den See zugelassen hat.

gedeckter Tisch
Das Camp am Waginger See
Sonnenaufgang am Waginger See
vollbehängte Wäscheleine
Frühstück mit Latte Macchiato

Naturerlebnis am Walchensee

Voller Vorfreude verließen wir am frühen Morgen den Campingplatz, um uns auf den Weg zum atemberaubenden Walchensee mit seinem türkisgrünen Wasser zu machen. Da wir nicht die einzigen Camper auf dem dortigen Campingplatz waren, die sich das Naturerlebnis nicht nehmen lassen wollten, mussten wir leider am nächsten Tag schon wieder abreisen. Jede Sekunde des Aufenthalts haben wir deshalb im, auf und um den See genossen – in der Mittagssonne sind wir ins kalte und klare Wasser gehüpft, während wir am Nachmittag vom Stand-Up-Paddelboard aus, die Kulisse bewundert haben. Mit unbeschreiblichem Ausblick sind wir am Morgen bei Sonnenschein in unserem Dachzelt aufgewacht, haben fasziniert den See beim Frühstücken bestaunt und die letzten Stunden mit dem Board genossen. Mit einem traurigen und einem funkelnden Auge haben wir das wunderschöne Fleckchen Erde auf dem Weg zu unserem neuen Reiseziel verlassen.

Gedeckter Tisch
Camp am Walchensee
Ausblick aus dem Dachzelt auf den Walchensee

Zusammenhalt am Starnberger See

Eines war uns klar, das zu toppen ist unmöglich, aber die Nachbarn auf dem Campingplatz vom Starnberger See machten uns das Ankommen leicht. Kaum geparkt, wurden uns selbst gemixte Cocktails vom Wohnmobil heraus angeboten. Von Mücken zerstochen, machten wir den Campingplatz unsicher und kamen mit Dachzelt-Besitzern ins Gespräch – mit uns waren noch zwei weitere Dachzelte gestrandet. Besonders fasziniert hat uns ein selbst ausgebauter Kastenwagen, indem sich auch noch ein Schlafplatz für den vierbeinigen Freund befand. Überrascht wurden wir beim Kochen von einer Gewitterfront, die den Campingplatz in Unruhe versetzte. Windböen, Hagelkörner und Gewitterzellen zwangen uns dazu, unser kleines Camp innerhalb von Sekunden einzupacken. Aufgrund der Unwetterwarnung, die von den Wetter-Apps gemeldet wurde, mussten wir uns die Nacht ins Auto verkrümeln. Die Nachbarn boten uns deshalb im Laufe des Abends nicht nur Cocktails, sondern auch eine Notfallunterkunft im Wohnmobil an, hier hält man wirklich zusammen.

Der Kaffee duftet schon
Unser Camp am Starnberger See
Übernachten im Auto

Abschluss am Ammersee

Alles hat irgendwann ein Ende und so ließen wir unsere Reise am schönen Ammersee ausklingen. Der Campingplatz konnte zwar nicht mit den anderen mithalten, aber durch unser frisch gekauftes Stand-Up-Paddelboard verbrachten wir die meiste Zeit am Wasser. Im Nachhinein etwas verrückt betrachtet, haben wir den See mit dem Board überquert, wir wollen uns wirklich keine Gedanken darüber machen, was da hätte alles schief gehen können. Zu Beginn unserer Reise dachten wir, dass unser Auto voll ist und darin nichts mehr Platz finden könnte, aber durch den Kauf unseres Stand-Up-Paddelboards mussten wir uns von dem Gegenteil überzeugen. Voll gepackt bis unters Dach traten wir die Heimreise an, bevor es am nächsten Tag wieder mit dem Alltag los gehen sollte

Sonnenaufgang am Ammersee
Robert mit SUP
Das letzte Abendmahl auf dem Campingplatz

Unser Rückblick auf das Abenteuer

Sonne, Sonne und noch mehr Sonne, wir hatten unheimlich viel Glück mit dem Wetter, weil wir bei langanhaltendem Gewitter oder Regen echt an unsere Grenze gekommen wären. Wo sich alle in ihre Wohnmobile oder Camper verkrümelt haben, mussten wir in einer Nacht unseren Schlafplatz auf den Sitzen finden, etwas ungemütlich, aber doch machbar. In dieser Notsituation hat man wieder einmal gesehen, dass Camper zusammenhalten, zumindest haben wir diese coole Erfahrung machen dürfen. Apropos Zusammenhalt, auf dem Campingplätzen herrscht ein ständiges Geben und Nehmen, sei es beim Ausleihen eines Hammers, der Verteilerdose oder beim Anbieten von kühlen Getränken

Im Hotel bin ich zu Gast, hier bin ich zuhause und die Übernachtungen im Dachzelt sind komfortabler als wir oder auch unsere Camping-Nachbarn gedacht haben. All das, was man zuhause vielleicht nicht so gern macht, wie zum Beispiel aufräumen, spülen, waschen oder kochen nach einem erlebnisreichen Tag macht den Campingtag zu einem schönen Tag.

Die Überschrift unseres Blogbeitrags Abenteuer ins Ungewisse beschreibt das Motto unserer Reise, völlig spontan und ohne jegliche Unterkunftsbuchung sind wir in unser Camping-Abenteuer gestartet. Im Nachhinein können wir sagen, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, es war ein Urlaub voller Entschleunigung und ein Ausbruch aus dem Alltag, es war so viel besser als wir es uns jemals vorgestellt haben und deshalb sind wir schon jetzt voller Vorfreude auf unser nächstes Camping-Abenteuer mit dem Dachzelt.

Packliste Dachzelturlaub

  • Autohome Airpass Medium X-Long + Leiter
  • Exped Mega Sleep Duo 25 Doppelschlafsack
  • Outwell Constellation Pillow Kissen
  • Deuter Light Drypack 20 Packsack (Schuhtaschen)
  • Bettlaken und zusätzliche Decke zur Isolierung
  • Fahrradträger

1. Kiste (Scuba M Aufbewahrungsbox) für Lebensmittel

  • Kaffeepulver
  • Konservendosen (Spaghetti aus der Dose)
  • Nudeln
  • Reis
  • Brot
  • Gewürze, Tomatenmark, Gemüsebrühe, Zuckersticks
  • Würstchen im Glas
  • Küchentücher
  • Nutella, Honig
  • Passierte Tomaten
  • Knoblauch, Zwiebeln, Öl

2. Kiste (Scuba M Aufbewahrungsbox), Kochutensilien

  • Primus Gravity III Kocher mit Windschutz und feuerfester Unterlage
  • Sea to Summit Sigma Pot 2.7 L Kochtopf mit integriertem Sieb
  • EasyCamp Compact Kessel 900 ml
  • Relags Bundeswehrbesteck “Das Original”
  • Outwell Adana Küchenutensilien
  • Pfannenwender, Knoblauchpresse, Messer, Schneidbrett, Sparschäler, Grillzange
  • Brunner Lunch Box Pearl Geschirrset
  • Manueller Milchaufschäumer, Frenchpress, Dosenöffner
  • Tupperdosen
  • Waage
  • Taschenmesser
  • Spülmittel, Geschirrtücher, Spüllappen, Müllbeutel
  • Deckel/Abdeckung für Bierdosen (super Wespenschutz!)

3. Kleine Aufbewahrungsbox “Material”

  • Hilleberg Tarp 5 Sonnensegel
  • Outwell Tarzan Felsnägel
  • Relags Stahlblechheringe
  • Outwell Suction Cup Saugnäpfe
  • Coghlans Wäscheleine in Rollbox
  • Hammer, Kabelbinder, Abspannleinen, Wäscheklammern, Spanngummi
  • Fahrradschloss zur Sicherung der Dachzeltleiter

4. Kleine Aufbewahrungsbox “Handtücher”

  • Sea to Summit Drylite Towel S, M & L Handtücher
  • Toilettenpapier
  • Desinfektionsmittel
  • Pflaster, Taschentücher, Brillenputztücher, Feuchttücher

    5. Kleine Aufbewahrungsbox “Reste”

    • Stirnlampen
    • Spiele
    • Powerbank
    • Ladekabel
    • Bluetoothbox

      6. Outwell Ecocool 24 Liter AC/DC, Kühlbox

      • Bier
      • Milch
      • Butter
      • Wasser
      • Marmelade
      • Veganes Hack (länger haltbar)
      • Kühlakku

        7. und das, was sonst noch im Auto rumgeflogen ist

        • Reisewaschmaschine
        • Waschmittel
        • Relags Aufstellstangen
        • Outwell Grenada Lake Campingstühle
        • Outwell Custer S Tisch
        • Cadac Safari Chef 30 LP Kocher mit Dual Power Pak + zusätzlicher Deckel
        • Gaskartuschen
        • Outwell Collaps Water Carrier Wasserkanister/-eimer
        • Outwell Collaps Washing Base Waschbecken
        • Outwell Conversion Lead 25m Verlängerungskabel mit CEE-Stecker
        • Badeschuhe
        • Reisetaschen
        • Schnelltrocknende Kleidung
        •  Badesachen
        •  Fahrradbekleidung
        •  Regen-/Windjacke
        • Warme Kleidung
        • Fahrradrucksäcke
        • Fahrradschlösser
        • Fahrradschläuche
        • Helme
        • Lampe
        • Decke
        • Sonnenbrillen/-creme
        • Waschbeutel Deuter Wash Bag II
        • Deuter Wash Center II
        • Beutel für frische Bekleidung zum Duschen
        • Kopfbedeckung
        • Wichtige Dokumente und Karten (Ausweis, Führerschein, EC-/Krankenkarte)
        • Bargeld, Handy, Schlüssel (Dachzelt, Schlösser, Auto)
        • Medikamente (Schmerztabletten)

          Du suchst noch die passende Ausrüstung oder ein Dachzelt?

          Selina

          Selina

          Selina ist eine begeisterte Naturliebhaberin und Aktivurlauberin. Mit einem Rucksack und festem Schuhwerk erkundet sie die Berge und Wälder, um die malerische Landschaft zu entdecken. Doch auch auf zwei Rändern ist sie unterwegs, Selina genießt es, auf ausgedehnten Fahrradtouren neue Orte zu entdecken und die Freiheit der Natur zu erleben. Doch eine ganz besondere Leidenschaft entfachte ihr Beruf, der sie mit Dachzelt-Camping in Berührung brachte.

          Robert

          Robert

          Robert ist ein begeisterter Camper, der seine Leidenschaft für das Outdoor-Leben schon in jungen Jahren entdeckte. Als Kind begleitete er seine Eltern auf Campingausflügen und lernte die Natur von Grund auf kennen. Mit der Zeit entdeckte er die Faszination des Campings auf dem Autodach.

          Abenteuer Camping – 5 nützliche Apps für individuelle Stellplätze

          Abenteuer Camping – 5 nützliche Apps für individuelle Stellplätze

          Alternativen zum Campingplatz
          Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

          Wir sind eine junge Familie und wir gehen gerne Campen. Als ich noch alleine und ohne Kind unterwegs war, war ich eigentlich immer nur in einem Zelt unterwegs, später kam dann ein DIY-Campingausbau für meinen Caddy dazu, und seit kurzem sind wir dem Caddy auf“s Dach gestiegen und nun meist mit Dachzelt unterwegs. Da man ja in Deutschland nicht einfach irgendwo zum Übernachten stehen darf und wir nicht jedes Mal auf einen Campingplatz fahren wollen, waren wir von Anfang an auf der Suche nach alternativen Stellplätzen. Ein Lösung für dieses Problem bietet da in heutigen Zeiten der App-Store mit Apps für alternative Stellplätzen.

          Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Apps in diesem Bereich. Und das nicht nur für Deutschland sondern für Stellplätze weltweit. In Deutschland umgeht man so also gekonnt das Problem mit dem Wildcampen, ohne auf einen Campingplatz ausweichen zu müssen. Denn in Deutschland ist das Wildcampen oder -zelten „nicht gestattet“Natur- und Waldschutzgesetze gilt es zu beachten. Ein absolutes No-Go für jegliche Campingabenteuer sind Naturschutzgebiete und Privatgelände. Wobei man bei Privatgeländen immer noch die Möglichkeit hat, den Besitzer ausfindig zu machen und ihn fragen kann, ob man sich dort für eine gewisse Zeit aufhalten bzw. campieren darf.

          Sind diese Apps eine Alternative zum klassischen Campingplatz?

          Diese Frage kann ich vorweg schon gleich mit einem „auf jeden Fall“ beantworten. Camping hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und geht längst über den klassischen Campingplatz hinaus. Immer mehr Reisende suchen nach individuellen und abenteuerlichen Stellplätzen, um die Freiheit des individuellen Reisens & Campens voll auszukosten. In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir fünf unterschiedliche Stellplatz Apps vor, die es ermöglichen, unkonventionelle und einzigartige Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Egal, ob Du mit dem Campervan, Wohnmobil oder Dachzelt unterwegs bist – diese Apps eröffnen Dir eine völlig neue Welt des Campingerlebnisses! Vorgestellt werde die Apps: Hinterland, Landvergnügen, Park4Night, Roadsurfer Spots und Stay Free.

          Apps auf Smartphonedisplay
          Landvergnügen Stellplatzführer in Buchform
          Hinweisschild auf Stellplatz

          Hinterland

          Die Hinterland App hat nicht nur einen coolen Namen, sondern hat auch viel zu bieten. Neben schönen Zelt- und Stellplätzen werden aktuell auch Tinyhouses & Co für ganz Europa angeboten. Öffnet man die App, nachdem man sich registriert hat, kommt direkt die Aussage: Dein nächstes Abenteuer beginnt hier und genau an dieser Stelle kann man eingeben, wo man hin will. Alternativ kann man sich auch inspirieren lassen oder die schönsten Regionen Deutschlands entdecken.

          Apropos entdecken. Klickt man auf das kleine Suchsymbol bekommt man eine große Auswahl an unterschiedlichen Stellplätzen angezeigt. Was ich hier super genial finde, sind die kleinen Symbole für wen (Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen) der Stellplatz geeignet ist. Und mit dem Preis pro Nacht sieht man sofort, was der Spaß kostet.  Hat man sich für einen Stellplatz entschieden und diesen angeklickt, bekommt man sofort die wichtigsten Infos aufgelistet. Darunter nochmal den Preis, die Anzahl möglicher Personen, für wieviel Übernachtungen man reservieren kann und wie viele Plätze vor Ort vorhanden sind. Hier könnte man auch direkt den/die Gastgeber*in kontaktieren. Oder man liest zunächst die Kurzbeschreibung zum Stellplatz. Hinzu kommen auch Angaben zur Ausstattung und zu Aktivitäten in der Umgebung. All das schön dargestellt über kleine Symbole mit kurzem Text.

          Wir haben über Hinterland schon schöne Ziele im Umkreis von bis zu 150 Kilometer zu unserem Wohnort erkundet. Der Kontakt und die Buchung funktionieren unkompliziert und man sieht direkt, ob der Stellplatz noch im gewünschten Zeitraum frei ist. Danach gelangt man direkt zur Bezahlung. Praktisch hierbei, sollte man mit mehr als einem Fahrzeug und mehreren Personen anreisen, kann man hier gleich mehrere Plätze, wenn vorhanden, buchen.

          Hinterland war die erste Stellplatz App die wir genutzt haben. Gefunden haben wir damit einen grandiosen Stellplatz am Schloss Saaleck, was wiederum zum Bio Weingut Lange in Hammelburg gehört. Man steht quasi mitten im Weinberg und kann sich vom Geschmack des guten Weins direkt vor Ort selber überzeugen. Wir werden diese App definitiv weiterhin nutzen.

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          Landvergnügen

          Den Stellplatzführer Landvergnügen kenne ich schon einige Jahre, hatte ihn bislang aber nie genutzt. Das Konzept stammt ursprünglich aus Frankreich und ist mittlerweile auch in vielen europäischen Länder und sogar in den USA und Kanada verbreitet.

          Mich hatte zu Beginn der hohe Anschaffungspreis von 49,90 €, für den Stellplatzführer in Buchform, zögern lassen. Allerdings lässt sich die App nur in Verbindung mit dem Buch voll und ganz ausschöpfen. Vorher kann die App nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Mit dem Kauf des Stellplatzführers bekommt man eine Jahresvignette (2023 gültig vom 31.03.23 bis 31.03.24) und eine Karte in Scheckkartenformat, die jeweils Person- und fahrzeugbezogen sind. Und mit der Mitgliedsnummer, welche auf der Karte aufgedruckt ist, kann man sich in der App einloggen und loslegen. In Verbindung mit dem Buch eine gelungene Kombination.

          Hat man die App geöffnet kann man die Übersichtskarte aufrufen, sich Höfe in der Nähe anzeigen lassen, oder seine gespeicherten Favoriten erneut aufrufen. Aber worum geht es eigentlich bei Landvergnügen? Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich hierbei häufig um Stellplätze auf landwirtschaftlichen Anwesen. Der Stellplatz selber ist bei einer Mitgliedschaft kostenlos. Zusätzlicher Service wie Stromanschluss, Toilette & Dusche usw. kosten dann extra. Die Kosten hierfür kann man vorher erfragen. Im Buch und in der App finden sich diese Angaben dazu unter dem Punkt Ausstattung und sind mit kleinen Symbolen angegeben. Des Weiteren finden sich Infos über Aktivitäten in der Nähe zum Stellplatz und Angaben zu Öffnungszeiten eines Hofladens, sollte dieser vorhanden sein. Produkte, die dort erhältlich sind, werden auch aufgelistet.

          Und natürlich findet sich in beiden Medien eine Beschreibung des jeweiligen Stellplatzes bzw. des Anwesens welchen den Stellplatz zur Verfügung stellt, die Anfahrtsbeschreibung und natürlich auch die Kontaktdaten, über die man dann Kontakt zum Anbieter aufnimmt. Dies geschieht im besten Fall maximal 24 Stunden vorher. Ideal also für spontane Ausflüge oder für eine flexible Reise quer durch Deutschland. Die Stellplätze bei Landvergnügen sind nur für eine Nacht konzipiert.

          Da unser aktuell zweijähriger Sohn eine Vorliebe für Traktoren und Tiere hat, ist dieses Konzept genau das Richtige für uns. Bei unserem letzten Aufenthalt auf dem Hofgut Pöhl in Reichlos im schönen Vogelsberg, haben wir direkt neben dem riesigen Kuhstall gestanden, eine tolle Aussicht auf das Umland und die Nähe zu den Tieren inklusive.

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          Screenshot Landvergnügen App
          Screenshot Hinterland App
          Screenshot Roadsurfer Spot App

          Park4Night

          Park4Night habe ich bislang nicht selber genutzt. Bekannte von mir haben die App allerdings schon häufiger erfolgreich eingesetzt, um Stellplätze in Deutschland und Italien zu finden. Diese App richtet sich vorrangig an Reisende mit Wohnmobil oder Campervans. Hier bekommt man Stellplätze in ganz Europa von anderen Campern aus erster Hand empfohlen. Jeder hat quasi die Möglichkeit einen geeigneten Stellplatz einzutragen. Öffentliche Campingplätze sind ebenfalls dort gelistet. Auch Stellplätze auf Privatgrundstücken oder auf Parkplätzen findet man in der Auswahl. Hier sollte man aber berücksichtigen, dass es nicht auf jedem Parkplatz erlaubt ist zu Campen. Dabei bleibt wieder die Frage offen, was genau man unter Campen versteht. Nutzt man also solche Parkplätze, bewegt man sich eventuell in einer rechtlich grauen Zone.

          Man liest immer wieder, dass es dabei schon zu einigen Abmahnungen und sogar Anzeigen gekommen ist. Was das Campieren auf Privatgrundstücken angeht, so sollte man sich hier immer die Genehmigung des Eigentümers einholen. Recherchiert man über die App ein wenig im Internet, so findet man nicht nur positive Meinungen über Park4Night. Denn gerade das Teilen toller und einzigartiger Stellplätze, auf denen man frei stehen kann, sorgt für Diskussionen. Es ist wohl schon häufig vorgekommen, dass solche Plätze dann von vielen Menschen aufgesucht werden und je mehr Menschen den selben Orte aufsuchen, desto mehr stört es unter Umständen auch die Anrainer. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass solche Plätze dann gesperrt werden. Ob man also selber einen tollen Spot dort Teilen mag oder nicht, sollte jeder für sich ganz genau überlegen.

          Aber wie funktioniert Park4Night eigentlich grundsätzlich? Hat man sich die App auf sein mobiles Endgerät heruntergeladen und öffnet diese, wird einem der eigene Standort auf der Karte angezeigt, insofern man hierfür die Einwilligung der Ortungsdienste erteilt hat. Danach hat man die Möglichkeit sich Stellplätze um einen herum, um einen bestimmten Ort herum oder auf einer ausgewählten Strecke anzeigen zu lassen. Scrollt man ein wenig in der Karte, stellt man sehr schnell fest, dass es dort wirklich viele eingetragene Plätze gibt. Aktuell sind es wohl mehr als 650000 Stellplätze in der Datenbank. Somit ist Parkr4Night, trotz allen oben angesprochen Punkten, sicher eine Empfehlung bei der Suche nach alternativen Stellplätzen. Und mit ein bisschen Weitsicht und klarem Menschenverstand, lässt sich die App bzw. die Stellplätze daraus, auch gut ohne größere Ärgernisse nutzen.

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          StayFree

          Die Vanlife App StayFree verspricht einem aktuell 50000 einzigartige Stellplätze weltweit. Darunter die schönsten Stellplätze zum Frei stehen, Private Plätze, Parkplätze, Wohnmobil-Stellplätze und Campingplätze. Nach dem man sich die App installiert und geöffnet hat, muss man sich zunächst einmal anmelden. Danach wird man gefragt, wie man unterwegs ist. Also ob mit Campingbus, Kastenwagen, Wohnmobil, Wohnwagen oder mit Dachzelt.

          Hat man danach die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert, kann es auch schon fast losgehen. Zunächst muss man sich noch entscheiden, ob man die App 7 Tage unverbindlich testen möchte, oder ob man sich gleich für eine Jahresabo für 12,99€ entscheidet. Jetzt geht’s aber wirklich zu den Stellplätzen. Ich kann direkt in der Karte nach geeigneten Stellplätzen suchen oder ich nutze die Option der Filter, welche ich sehr gelungen finde, um den wirklich absolut passenden Platz zu finden. Alle Filter hier aufzulisten macht keinen Sinn, aber ich sag es mal so: wer damit nicht den passenden Spot findet, hat was falsch gemacht. Über das Menü findet man noch weitere nützliche Informationen wie Inspirationen anderer, einen Camping Guide und eine Favoritenliste sowie eine Auflistung aller besuchter Stellplätze, insofern man die App schon genutzt hat.

          Genutzt haben wir die App leider noch nicht. Ich habe aber schon tolle Stellplätze gefunden, die in anderen Apps nicht gelistet sind. Diese werden auf jeden Fall noch erkundet.

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          Screenshot StayFree App Übersichtskarte
          Screenshot StayFree App Nützliche Informationen
          Screenshot Park4Night App Übersichtskarte

          Roadsurfer Spots

          Der ein oder andere hat sicher schon mal einen dieser coolen Campervans mit dem Roadsurfer Schriftzug auf den Straßen Deutschlands gesehen, oder? Die Roadsurfer Webseite ist ein guter Anlaufpunkt für alle die ein Wohnmobil oder einen Camper mieten oder kaufen wollen. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es passend dazu auch die App Roadsufer Spot. Hier findet man über 1000 individuelle Stellplätze. Dabei verspricht einem die App ausgefallene und legale Stellplätze in ganz Europa. Ob auf dem Weinberg, einer Farm, an einem coolen Strand oder direkt im Wald. Hier wird sicher jeder fündig, der auf der Suche nach „dem“ Stellplatz schlechthin ist.

          Hat man die App installiert und sich angemeldet, kann es auch schon losgehen. Der Aufbau ist ähnlich wie bei allen anderen vorgestellten Apps. Direkt auf der Startseite bekommt man bezaubernde Spots angezeigt, oder man wählt das Land in das man reisen möchte. Was ich mega gut finde, ist die Auswahl ganz unten. Hier hab ich die Möglichkeit zwischen Stellplätze für Familien, Camping auf dem Bauernhof, Camping mit Hund, die neueste Spots, Verfügbare Spots am Wochenende, Spots für ein langes Wochenende, Surf Spots im Süden oder Spots in meiner Nähe zu wählen.

          Ebenfalls gut finde ich die Möglichkeit eine Route zu planen. Einfach den Start und das Ziel benennen und schon bekommt man alle Spots entlang der Route angezeigt. Bei den einzelnen Spots bekommt man ebenfalls über kleine Symbole angezeigt, für wen sich der Stallplatz lohnt. Also ob Zelt, Wohnmobil, Campervan usw. Es folgt eine kurze Beschreibung des Spots mit der Anzahl der Stellplätze vor Ort, der Ausstattung und den möglichen Aktivitäten und, was ich besonders gut finde, Infos über eine Stornierung und welche Sprachen die Gastgeber sprechen. Das habe ich so bei keiner der anderen Apps gesehen. Gefällt einem der Spot wählt man den gewünschten Termin aus, insofern dieser dann noch frei ist, und wird direkt zur Bezahlung weitergeleitet.

          Auch in dieser App habe ich Stellplätze in unsere Nähe gefunden, die in keiner anderen App gelistet sind. Grund genug also die App zu nutzen und diese Spots auszuchecken.

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          toller Stellplatz am Schloss Saaleck
          Landvergnügen  Stellplatz auf dem Hofgut Pöhl
          Apps auf Smartphonedisplay immer dabei

          Fazit

          Apps für Alternative Stellplätze liegen voll im Trend und es gibt weit mehr, als die fünf hier vorgestellten Apps. Man findet natürlich auch öffentliche Campingplätze mit Hilfe der Apps, aber wer auf der Suche nach ausgewöhnlichen Stellplätzen ist, für den sind diese Apps genau das Richtige. Gerade das Nutzen unterschiedlicher Apps finde ich interessant. Zwar sind alle Apps in Bedienung und den bereitgestellten Informationen und Funktionen ähnlich, jedoch finden sich einige ausgewählte Spots nur in einer der genannten App. Und vielleicht ist das ja genau der Spot, der das besondere Etwas hat. Daher hat sich für mich, das Ausprobieren und Nutzen unterschiedlicher Apps, als genau der richtige Weg herausgestellt. Allerdings muss ich auch sagen, das für mich bzw. uns als kleine Familie, eine App besonders lohnenswert ist. Und zwar die App Landvergnügen. Hier bekommen wir für unsere Ansprüche aktuell das beste Rundum-Paket. Nichts desto trotz überzeugen auch die anderen Apps und bieten jedem Nutzer viele individuelle und alternative Stellplätze. Und das nicht nur in Deutschland, sondern größtenteils in ganz Europa und darüber hinaus.

          Hast Du schon Erfahrungen mit einer der von uns vorgestellten Apps gemacht? Oder nutzt Du eine ganz andere App die Du empfehlen kannst? Dann lass gerne einen Kommentar da und erzähl uns von Deinen Erfahrungen.       

          Dir fehlt noch die passende Ausrüstung für Dein nächstes Camping-Abenteuer?

          Stefan Feldpusch

          Stefan Feldpusch

          Freelancer by doorout.com

          Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

          Gschnitztaler Höhenweg

          Gschnitztaler Höhenweg

          Von der Bergstation der Bergeralmbahn in Steinach am Brenner auf einem Rundweg über hochalpine Gipfel bis zurück nach Steinach umfasst der komplette Wanderweg 54 Kilometer. Du bewältigst die Hüttentour in fünf Tagesetappen mit Übernachtungen auf vier verschiedenen Berghütten mit kombiniert 6.000 Höhenmetern Auf- und Abstieg. Die Tour ist mit der Farbe Schwarz als schwere Bergroute ausgeschrieben und erfordert neben Schwindelfreiheit ebenfalls absolute Trittsicherheit. Fortgeschrittene Bergwanderer kommen hierbei sowohl landschaftlich, aber auch sportlich voll auf ihre Kosten, wobei die schönen Berghütten auch kulinarisch Einiges zu bieten haben.

          Damit der Spaß jedoch im Vordergrund bleibt, sollte man sich während den Wanderetappen vollkommen auf den Weg konzentrieren, da dieser an einigen wenigen stellen sehr ausgesetzt ist und es an Seil- und Leiterpassagen nicht mangelt.

          Die Berglandschaften und Hänge, an denen du während der Tour vorbei kommst, sind einzigartig und atemberaubend. Wenn du Glück hast, begegnest du auf der Tour Steinböcken, Bergschafen, Gämsen und zum Teil auch Murmeltieren. Die meiste Zeit kannst du in Ruhe die Berglandschaften genießen, denn die Tour ist überhaupt nicht überlaufen und es kommen dir nur selten Wanderer entgegen. Diese Hüttentour ist ein absoluter Geheimtipp unter den mehrtägigen Höhenwanderungen!

          Tag 1: Bergstation Bergeralm – Gschnitzer Tribulaunhütte

          • Strecke: 12 km
          • Kombinierte Höhenmeter: 1725 m
          • Dauer: 5,5 Std

          An deinem ersten Tag auf dem Gschnitztaler Höhenweg startest du mit der Bergfahrt der Bergeralmbahn bis auf 2.200m. Von dort aus beginnend gehst du entlang des Kamms zwischen Gschnitztal und Obernbergtal, wobei die Landschaft am Kamm sehr schöne Wiesen bietet, wodurch du das ein oder andere Mal auf eine Herde Kühe treffen kannst. Die Kammwanderung endet mit dem Erreichen des Lichtsees, an dem du dich abkühlen kannst, um deine Mittagspause etwas aufzuwerten. Nachdem du deine Mittagspause am Lichtsee beendet hast, geht die Wanderung weiter auf der Seite des Obernbergtals. Hierbei wird die Tour ein wenig anspruchsvoller, da nun kleine Seilpassagen und schwieriges Gelände mit Geröll auf dich zukommen. Im weiteren Verlauf siehst du schon einen längeren Anstieg auf das Gstreinjöchl auf dich zu kommen. Hast du diesen Anstieg dann auch gepackt, so erblickst du schon von oben die Tribulaunhütte. Ab dann sind es nur noch 500 Höhenmeter Abstieg, aber Vorsicht: Es ist absolute Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit gefragt. Auf der familiengeführten Tribulaunhütte empfängt dich freundliches Personal mit leckerem Essen.

          Wanderer lässt sich vor einem kleinen Bergsee hinter der Bremer Hütte ablichten
          Ausblick ins Gschnitztal auf dem Aufstieg zur Bremer Hütte
          Ausblick entlang des Kamms zum Obernbergtal

          Tag 2: Gschnitzer Tribulaunhütte – Bremer Hütte

          • Strecke: 10 km
          • Kombinierte Höhenmeter: 1885 m
          • Dauer: 6-7 Std

          Am folgenden Tag beginnt deine Wanderung mit einem seichten Aufstieg im Talkessel unterhalb des Gschnitzer Tribulauns. Hierbei wirst du steiniges Gelände vorfinden, aber dennoch ist der Anstieg nicht allzu lang, wodurch du zeitig am Sandesjöchl eintreffen wirst. Von dort aus musst du erstmal steiniges Gelände durchqueren, um weiter in Richtung Talende zu kommen. Im weiteren Verlauf, nachdem du fertig abgestiegen bist, kreuzt du einen größeren Bach, bei dem du aufpassen muss, dass deine Füße nicht nass werden. Außerdem wirst du dich einre kleine Leiterpassage in einer Felswand stellen müssen. Anschließend gehst du durch eine moorige Landschaft, die sehr idyllisch ist, wobei du auf kleine Seen und saftige Wiesen treffen wirst. Von diesem Zeitpunkt an wirst du noch etwa 500 Höhenmeter durch die Fels- und Wiesenlandschaft aufsteigen, um dann schließlich zur Bremer Hütte zu gelangen, die einen wunderbaren Blick in das ganze Gschnitztal bereithält.

          Ausblick ins Schnitztal vom Gipfel über der Tribulaunhütte
          Wanderer klettert eine steile und rutschige Leiter herunter
          Ausblick ins bewölkte Gschnitztal

          Tag 3: Bremer Hütte – Insbrucker Hütte

          • Strecke: 10 km
          • Kombinierte Höhenmeter: 1650 m
          • Dauer: 7-8 Std

          Am 3. Tag deiner Wanderung auf dem Gschnitztaler Höhenweg erwartet dich mit Abstand die herausfordenste Etappe.

          Nach dem Verlassen der Bremer Hütte passierst du einen kleinen See, wobei der Weg bis dahin noch relativ gut geschützt und ausgetreten ist. Ab dem See musst du dich allerdings auf gefährliche Kletterpassagen einstellen, die besonders bei Nässe viel Rutschgefahr bieten. Du wirst 5 Gedächtnistafeln von verunglückten Wanderern passieren, dich auf diese Gefahr hinweisen. Mach dir keine Sorgen! Wenn du es bis zu diesem Punkt geschafft hast, trägst du es in dir, den Klettersteig sicher zu passieren.

          Nach dem Klettersteig folgt ein sehr ausgesetzter Wanderweg. Hin und wieder wirst du auch hier anspruchsvolle Seilpassagen mit Griffbefestigungen meistern müssen.

          Gegen Ende des Weges enden die Seilpassagen und du läufst in ein kleines Tal, wobei der Weg dort zwar eng, aber ausgetreten ist. Wenn du Glück hast, erblickst du jetzt schon die Innsbrucker Hütte.

          Zwei Wanderer einer steilen Seilpassage
          Ein Wanderer auf einem steilen Klettersteig
          Großer Dolomitstein mit künstlerischen Figuren

          Tag 4: Insbrucker Hütte – Padasterjochhaus

          • Strecke: 14 km
          • Kombinierte Höhenmeter: 2490 m
          • Dauer: 7-8 Std

          Nach Übernachtung und reichhaltigem Frühstück auf der Innsbrucker Hütte startet dein 4. Wandertag mit einem Abstieg, vorbei an grünen Berglandschaften, durch Serpentinen ins Pinnistal.

          Wenn du Glück hast, kannst du hierbei zahme Bergschaafe treffen und mit ihnen ein schönes Erinnerungsfoto für deine Reise schießen. Du passierst anschließend die Karaalm und die Pinnisalm und läufst gemütlich auf einem Forstweg Richtung Neustift im Stubaital. Am Weg kommst du an einem riesigem gespaltenen Stein vorbei, der sich dort vor mehreren tausend Jahren von der Felswand gelöst hat und sich anschließend im Tal entzweit hat. Der Anblick ist einfach atemberaubend. Daraufhin startet der Aufstieg auf den Bergkamm. Dieser erfordert ein wenig Ausdauer und Durchhaltevermögen, da du hierbei über 1.000 Meter am Stück den Berg hinaufsteigst.

          Du kannst hierbei jedoch einige Pausen einlegen, um die schöne Aussicht zu genießen und die Energie wieder aufzufüllen. Am Bergkamm angekommen hast du eine atemberaubende Aussicht auf das Stubaital, das Pinnistal, das Zillertal und auch das Ziel dieser Etappe, das Padasterjochhaus.

          Jetzt heißt es nur noch Absteigen durch einige Serpentinen und schließlich hast du dein Ziel erreicht.

          Wenn du Lust hast, kannst du hier deinen Rucksack stehen lassen und den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang von dem nahe liegenden Padasterkogel oder der Wasenwand bestaunen.

          Ein einmaliges Erlebnis!

          Mit dem Padasterjochhaus erwartet dich die älteste und noch original erhaltene Hütte des Gschnitztals. Die Hütte ist ein kulinarisches Highlight der Tour!

          Kaiserschmarrn auf dem Padasterjochhaus
          Wanderer posiert auf dem Weg zum Padasterjochhaus
          Ausblik ins Stubaital auf dem Weg zum Padasterjochhaus

          Tag 5: Padasterjochhaus – Trins

          • Strecke: 12 km
          • Kombinierte Höhenmeter: 2800 m
          • Dauer: 7-8 Std

          Am Morgen des 5. Tages verabschiedest du dich vom Padasterjochhaus und machst dich auf den Weg zur letzten Etappe der Hüttentour. Du steigst auf zur Wasenwand und kannst dort erneut einen schönen Ausblick ins Pinistal genießen. Daraufhin folgt ein schmaler Pfad am Bergkamm Richtung der Kesselspitze. Beim Blick über die Schultern kannst du saftig grüne Bergwiesen und einige kleine Berghütten wahrnehmen. Im Sommer kann es sein, dass du hier einigen Bergbauern über den weg läufst. Der folgende Aufstieg auf die Kesselspitze erfordert Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit, da du über meist steiniges und ausgesetztes Gelände auf den Berg aufsteigst.

          Auch den stärkeren Bergwind hier solltest du nicht unterschätzen. Doch die Anstrengung lohnt sich, denn  oben angekommen, kannst du die Erinnerung mit einem Foto des Gipfelkreuzes festhalten. Von hier aus kannst du bereits dein Mittagsziel, die Blaser Hütte, sehen. Du steigst nun vom Gipfel herab und folgst dem Weg in Richtung der Peilspitze. Um auf die Peilspitze zu gelangen, musst du einen sehr dünnen, teils seilversicherten Pfad entlang gehen. Hier kannst du dein Können ein letztes Mal unter Beweis stellen und anschließend am Gipfelkreuz einen traumhaften Rundumblick genießen. Um die Blaser Hütte herum befindet sich ein Naturschutzgebiet, in dem du im botanischen Sinne voll auf deine Kosten kommst.

          Nach dem Abstieg zur Blaser Hütte kannst du dich dort noch einmal stärken, bevor es über den Forstweg wieder zurück ins Tal geht.

          Wanderung entlang eines steilen Bergkamms in Richtung Blaser Hütte
          Wanderer posiert vor einem Gipfelkreuz
          Wanderer bewegt sich entlang einer steilen Seilpassage
          Der Etappenlauf „The Last Secret“ in Bhutan

          Der Etappenlauf „The Last Secret“ in Bhutan

          200 Kilometer im Himalaya unterwegs
          Lesezeit: 15 min.Autor: Sascha Gramm

          Meine letzte sportliche Herausforderung führte mich ins Königreich Bhutan. Bhutan ist ein eigenständiger Staat in Südasien und grenzt im Süden an Indien sowie nördlich an Tibet.

          Das Land zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, beheimatet etwa 770.000 Einwohner und zeichnet sich durch traditionelle Lebensweise im Einklang mit der Natur sowie dem Buddhismus aus. Man kann überall unberührte Natur und Tempelanlagen bestaunen.

          Bhutan ist das einzige Land der Erde, dass die gesellschaftliche Entwicklung am Glück der Einwohner des gesamten Landes misst und wird von den imposanten Bergriesen des Himalaya geprägt. Zudem genießt man das globale Alleinstellungsmerkmal, eine negative CO2-Bilanz aufweisen zu können.

          Anreise auf das Dach der Welt

          Rund 80 % des Landes befinden sich auf einer Höhe von über 2.000 Metern. Von den 14 Bergen über 8.000 Meter weltweit befinden sich zehn im Himalaya. Während der Anreise über Delhi (Indien) folgte ein Flug entlang des Himalayas von Kathmandu (Nepal) nach Paro, wo sich der einzige Flughafen des Landes befindet. Bei Königswetter konnte ich während des Fluges den Mount Everest – den höchsten Berg der Welt (8.848 Meter) – bestaunen. Nicht umsonst trägt der Gebirgszug den Namen „Dach der Welt“ – sehr imposant wie die Spitze dieses Massives aus den Wolken ragt.

          Die Reise in den Himalaya habe ich angetreten, um bei dem sechstägigen Etappenlauf „The Last Secret teilzunehmen. Hierbei sind 200 km mit +10.800 Meter im Aufstieg sowie -8.000 Meter im Abstieg zu absolvieren – ein durchaus sehr forderndes und spektakuläres Rennen.

          Nach den einzelnen Etappen wurde in Zelten, 120 Jahre alten Bauernhäuser oder in den Kammern von jungen Mönchen in einem Kloster übernachtet.

          Das Camp
          Beim Start
          Auf der Strecke

          Start des Etappenlaufs am Punakha Dzong

          Der Start des Rennens erfolgte am grandios gelegenem „Punakha Dzong“ einem Kloster / einer Festung, wie aus einem Märchenbuch. Hier bildeten 350 Studenten (-innen) ein Spalier, um die Sportler mit Beifall zu begrüßen und diese anschließend nach dem Singen der einheimischen Nationalhymne auf die Strecke zu schicken. Ein Gänsehautmoment der immer in Erinnerung bleiben wird.

          Der zweite Tag gehörte zu den anspruchsvollsten Etappen, die ich je unter den Laufschuhen gehabt habe. Der Veranstalter hat uns beim Briefing am Vorabend bereits die Info gegeben, dass dies die heftigste Etappe sei, die er in über 15 Jahren bei seinen weltweiten Rennen ausgewiesen hat.

          Innerhalb der ersten 20 Kilometern war eine Steigung von ca. 2.500 Metern durch unwägsamen Dschungel mit Kletterpartien, Wasser, unzähligen Moskitos und Blutekeln bestückt, welche sich von Bäumen fallen ließen. Zum Glück wussten die Teilnehmer durch die Infos am Vorabend was auf sie zukommen würde und man konnte sich mental darauf einstellen und vor allem in der Situation gut dagegenhalten. So mancher der Läufer(-innen) ist hierbei weit über die eigenen Grenzen gegangen, da es nach ca. 5 km einen Punkt gibt, ab welchem man „durchziehen muss“, da es keinerlei Möglichkeit gibt, einen Teilnehmer mit Fahrzeugen oder gar Hubschrauber rausholen zu können, wenn dieser aussteigen möchte.

          Verwunderte Blicke

          In der Vorbereitung habe ich Höhentrainingsblöcke in Osnabrück absolviert, womit ich bereits in der Vergangenheit im Vorfeld des Rennens in Bolivien gute Erfahrungen gemacht hatte.

          Die Mühen haben sich ausgezahlt, da ich die neben der ersten auch die dritte Etappe mit dem Ziel auf 3.600 Metern tatsächlich für mich entscheiden konnte. Es ist dennoch ein komisches Gefühl die Sherpas in den meisten Fällen mit indischen Touristen bergauf zu überholen, die nur verwunderte Blicke für die Läufer hatten.

          Eine ältere Frau reichte mir mit einem Augenzwinkern als auch einem breiten Lächeln zwei Backsteine einer Gebetsmühle, welche am Rande des Aufstieges aufgebaut war, mit dem Vorschlag diese doch noch zusätzlich in meinem Laufrucksack unterzubringen. Ich grinste zurück und unsere Wege trennten sich wieder.

          Am Ende des dritten Tages nächtigten wir in einem Kloster und es stand ein Fußballspiel zwischen den beheimateten Jungmönchen und den Läufern auf dem Programm. Die Mönche hatten sich über ein Jahr lang auf diesen Tag vorbereitet und es ging in erster Linie um die Begegnung und der Sport war der perfekte Aufhänger hierfür.

          Zwei Little Stars auf Abenteuer Tour
          Kordelzug am Packsack
          Little Star in kürzester Länge

          Fußballspiel auf 3600 Metern gegen Mönche

          Gegen Bayern München oder Borussia Dortmund haben schon etliche Spieler Tore erzielt – aber gegen buddhistische Mönche auf 3.600 Metern in Bhutan können das wohl noch nicht so viele von sich behaupten…😉 Sportlich gesehen hat es an der verdienten 2:5 Niederlage nichts geändert.

          Die Mönche teilten sich beim stimmungsvollen Aufeinandertreffen teilweise sogar die Fußballschuhe, am rechten Fuß ein Fußallschuh, am linken Fuß eine Sandale. Dazu trugen Sie ihre klassischen Mönchumhänge.

          Das Spiel wird den Anwesenden wohl immer in guter Erinnerung bleiben, da diese Aktivität so surreal war und zweifelsohne aufgezeigt hat, welche verbindende Wirkung der Sport mit sich bringt. Selbstverständlich hält man sich zurück, um keine Verletzung zu riskieren. Am nächsten Tag wurde der Etappenlauf, mit dem Passieren der höchsten Stelle innerhalb des Wettkampfes auf über 3.700 Meter, fortgesetzt.

          Fußballspielen gegen Mönche
          aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss
          Das bekannte Taktshang Goemba Kloster

          Königsetappe zum Tiger’s Nest

          An Tag 5 wartete die Königsetappe mit einer Distanz von 54 Kilometern. Bei sehr heißen Temperaturen um die 40 Grad waren weite Teile der Strecke gut laufbar, was mir sehr entgegenkam. Die Route verlief einige Kilometer am Flughafen vorbei (wo alle 100 Meter ein Sicherheitsmann mit einem Lächeln oder „Daumenhoch“ grüßte), durch das Zentrum von Paro über Serpentinenstraßen bis hin zum Tagesziel, welches ich als Zweiter erreichen konnte.

          Ziel der läuferischen Woche war das wohl spektakulärsten und mystischste Kloster der Erde – dem Taktshang Goemba Kloster oder auch „Tiger’s Nest“ genannt. Dies hängt in ca. 3.000 Metern an den Klippen mit einem einmaligen Blick über das Paro-Tal. Auf dem Weg hier hoch habe ich nochmals alle Reserven mobilisieren und konnte die Finish-Line erschöpft, aber glücklich überspringen – was ein Lauf…

          Im Jahr 2008 wurde in Bhutan eine Verfassung durch den König unterzeichnet, die den Weg für eine konstitutionelle Monarchie ebnete. An dieser wirkte der spätere „Chief Justices“ Lyonpo Sonam Tobgye maßgeblich mit, welcher die Siegerehrung für die je drei Erstplatzierten Frauen und Männer durchführte.

          Fußballspielen gegen Mönche
          aufgeklappter Kinderschafsack mit beidseitigem Reißverschluss
          Die Siegerehrung in Bhutan

          Zweiter Platz und grandiose Erinnerungen

          Es war sein Wunsch, dass die geehrten Sportler mit ihm während des Dinners den Tisch teilten. Es war eine große Ehre aus seinen Händen den Pokal für den zweiten Platz der Männer, eine Gebetsmühle mit Gravur sowie ein Exemplar der Verfassung mit persönlicher Widmung zu erhalten.

          Mir werden neben dem sportlichen Erfolg insbesondere die Begegnungen, die Wertschätzung, der Respekt sowie der Zusammenhalt untereinander, die Zufrieden und Gelassenheit sowie die grandiose Natur in bester Erinnerung bleiben.

          Sascha Gramm

          Sascha Gramm

          www.sascha-lauftrainer.de

          Seit über 20 Jahren aktiver Ausdauersportler, der immer auf der Suche nach neuen, sportlichen Herausforderungen ist. Mittlerweile auch als Laufrainer unterwegs, um Interessierten mit großer Freunde und Leidenschaft die zahlreichen Vorzüge des Laufens zu vermittlen. Für eine Challenge-Teilnahme mit Joey Kelly stand das Team von Doorout mit Rat und Tat zur Seite. Seitdem resultiert ein regelmäßiger Austausch zudem auch das Verfassen von diversen Blogbeiträgen zählt
          Reiseziel Bovec – Slowenien – Outdooraktivitäten und Urlaubstipps

          Reiseziel Bovec – Slowenien – Outdooraktivitäten und Urlaubstipps

          SOCA – EINE PERLE DER NATUR

          In der Osterwoche war es wieder soweit: Die Kadersportlerinnen und –sportler des KanuClubs Fulda verbrachten ihr Trainingslager zur Vorbereitung auf die Saison im beschaulichen Örtchen Bovec in Slowenien. Gelegen im Nordwesten Sloweniens grenzt die Gemeinde unmittelbar an Italien – die Entfernung nach Österreich beträgt ca. 30 Kilometer.

          Mit dem Fluss Soča (italienisch Isonzo) bietet Bovec hervorragende Trainingsmöglichkeiten für Kanuten – nicht umsonst zählt die Soča zu den schönsten Flüssen Europas und ist in Paddlerkreisen längst kein Geheimtipp mehr. Drei bis vier Trainingseinheiten standen auf dem Plan – wohlgemerkt pro Tag! Gefragtester Mann zwischen den Trainingseinheiten war daher Physiotherapeut Michael Franz von der Praxis Zentrum Mensch (http://www.zentrummensch.de/) , der „Müde Sportler wieder munter machte.“

          Dass die Region weit mehr ist als ein Paddlermekka, ist vielen jedoch unbekannt. Daher möchten wir euch an dieser Stelle das Outdoorparadies Bovec vorstellen und schmackhaft machen!

          Outdoortipps Bovec

          Die freundliche Region, durch die sich der smaragdfarbene Fluss Soča schlängelt, liegt teilweise im Herzen des Nationalparks Triglav, zwischen den Gipfeln der Julischen Alpen und ist ein wahres Paradies für Aktivurlauber:

          Mountainbiken, Rennradeln, Wandern, Klettern, Angeln, und jede Menge Wassersport sowie Adrenalinangebote: Die Region bietet alles, was das outdoorbegeisterte Herz begehrt und ist somit ein Paradies für Entspannung in Kombination mit Aktivurlaub. Für Geschichtsinteressierte bietet sich außerdem die Erkundung der Isonzo-Front (Auseinandersetzung zwischen Italien und Österreich-Ungarn im 1. Weltkrieg) an. Mehr dazu findet ihr hier.

          In den vergangenen Jahren wurde die Region auch von der Filmindustrie entdeckt: Neben einigen Werbespots wurde hier Disneys Märchen „Die Chroniken von Narnia“ gedreht.

          Ein weiterer Pluspunkt: Die kroatische Adria-Küste um die Urlaubsorte Pula, Porec, Rovinj und Co ist von Bovec aus in wenigen Stunden erreichbar. So bietet sich zuerst ein Outdoor- und Aktivurlaub in Bovec an, ehe es anschließend zum Strandurlaub an die Adria geht – Spaß für die ganze Familie garantiert!

          Doch der Reihe nach. Ehe wir uns zum Strand begeben, wollen wir euch zuerst die Outdoormöglichkeiten in und um Bovec vorstellen:

          1. Das Klima

          Kennzeichnend für Bovec ist ein submediterranes Alpenklima, welches sich im Sommer durch angenehme Temperaturen auszeichnet.

          • Die durchschnittliche jährliche Lufttemperatur in der Gemeinde Bovec beträgt 11 ºC, in den Sommermonaten Juli / August 19,5 ºC).
          • durchschnittliche Niederschlagsmenge: ca. 3000 mm, Luftfeuchtigkeit: 77 %.
          • vorherrschender Wind: Nordostwind.

          2. Outdooraktivitäten rund ums Wasser

          Die Soča ist ein 137 Kilometer langer Alpenfluss, der in einer Karstquelle am Fuße der Julischen Alpen in höhe Trenta entspringt. Sie ist ein Paradies für Kajak-/ Canadierfahrer, Rafting-Ausflüge, Angler, Fotografen und Naturliebhaber.

          Wenige Kilometer oberhalb von Bovec, im Ort Vodenca, mündet die Koritnica in die Soča. Die Flüsse bieten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade: Hier kommt bei der Vielzahl an Wassersportmöglichkeiten – angefangen beim Angeln bis hin zu Raften, vom Anfänger bis zum Profi – jeder auf seine Kosten!

          Rafting

          Das Rafting auf dem smaragdgrünen Fluss gehört zu den schönsten Outdoorerlebnissen, geeignet für Jung und Alt, Anfänger und Amateur. Angeboten werden die Fahrten von Sportagenturen, welche die gesamte Ausrüstung sowie einen Guide stellen.
          Die beliebteste Strecke ist 10 km lang und verläuft von der Brücke bei Log Čezsoški, (in unmittelbarer Nähe des Wasserfalls Boka) bis Trnovo an der Soča. Dauer: 2–3 Stunden. Mitzubringen sind: Badehose/ Badeanzug und ein Handtuch.
          Voraussetzungen: Schwimmzeugnis.
          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Kanu-/Kajakkurse

          Das Angebot ist vielseitig und umfasst eine Kajakschule für Kinder und Erwachsene, für Anfänger und Fortgeschrittene, geführte Kajakausflüge; Workshops; Eskimorollen-Kurs; sowie den Verleih von Ausrüstung.
          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Canyoning

          Hierbei lernen Sie aktiv die wilde und unversehrte Natur der Region kennen, schwimmen durch Schluchten und Flussbetten und springen von kristallklaren Wasserfällen in grüne Tümpel. Touren gibt es in unterschiedlichen Schluchten und Längen.
          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Angelsport

          Die einzig zugelassene Angelsportart in der Region ist die Fliegenfischerei. Besonders beliebt dabei ist die berühmte Soča-Forelle (Marmorataforelle, lat. Salmo marmoratus: bis zu 140 cm lang, und 24 kg schwer), die in den abgeschiedenen, schwer zugänglichen Teilen der Wasserläufe des Flussgebietes der Soča lebt. Für die Fliegenfischerei auf der Soča und Koritnica muss eine Angelkarte erworben werden.
          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Daneben gibt es noch unzählige andere Wassersportmöglichkeiten wie z.B. Hydrospeed, Riverbug, sowie die neue Trendsportart Stand Up Paddling (SUP).

          Besuch der Soča-Quelle

          Sie gilt als eine der schönsten Quellen in den Alpen und befindet sich im Trentatal. Das Wasser quillt aus einer Höhle mit kleinem unterirdischem See hervor und schlängelt sich anschließend rasch ansteigend Richtung Bovec. Rund um die Quelle wachsen jede Menge hochalpine Pflanzen, außerdem ist das Gebiet Lebensraum verschiedener Schmetterlinge, wie z.B. dem TrentaMohrenfalter und der Hochalpenapollo.

          Anreise: Auf der Straße von Bovec nach Trenta (Straßennummer 206 / einfach dem Flussverlauf folgen) biegt man bei Serpentine 49 links ab. Von der Hütte an der SočaQuelle führt ein markierter Weg zur Quelle (15 Gehminuten). Der Weg ist angelegt und im oberen Teil mit Keilen und Stahlseilen gesichert. Es ist eine geeignete Fußbekleidung und entsprechende physische Kondition erforderlich.

          Baden an den Kiesbänken in Čezsoča

          Das Dorf liegt nur 2 km von Bovec entfernt am linken Ufer der Soča. Die Kiesbänke am Flussufer sind ein hervorragender Spot, um in den heißen Sommermonaten Erfrischung in den Fluten zu suchen oder um an einem schattigen Plätzchen bei einem guten Buch dem Rauschen des Flusses zu lauschen.

          Boka Wasserfälle

          Mit einer Gesamthöhe von 144 Metern und einer Breite von 18 Metern stellt der Boka Wasserfall den wasserreichsten Fall in Slowenien dar. Aufgrund von Schneeschmelze bzw. Regenschauern ist im Frühjahr und Herbst der Durchfluss des Wasserfalls Boka am größten (bis zu 100 m³/s) und ein Besuch somit am lohnenswertesten. In den Sommermonaten fällt der Durchfluss jedoch auf 2 m³/s und weniger ab, ein Besuch lohnt sich somit erst nach starken Regenfällen.

          Anreise: Der Wasserfall Boka ist von der Straße von Bovec nach Žaga aus gut sichtbar. Auf der linken Seite der Brücke führt ein gut markierter und steiler Höhenweg zum Aussichtspunkt. Bei mäßigem Marsch benötigt man 40 Minuten.

          Voraussetzung: Festes Schuhwerk und entsprechende physische Kondition.

          Höhlensystem Mala Boka

          Unmittelbar neben dem Boka Wasserfall befindet sich der Höhleneingang zur Mala Boka, einem der tiefsten Höhlensysteme der Welt mit einer Gesamtlänge von über 1336 Metern und einer Tiefe von 1319 Metern. Geführte Höhlenwanderungen werden von einigen Sportagenturen in Bovec organisiert.

          Krn-See

          Der 400 Meter lange, 150 Meter breite und bis zu 17 Meter tiefe See liegt auf 1340 Metern Höhe und gilt als größter slowenischer Hochgebirgssee. Im WasserÖkosystem leben 40 Pflanzenarten, größtenteils Algen und 24 niedere Tierarten, unter denen kleine Krebse überwiegen. Baden ist im See aufgrund der Erhaltung des Ökosystems des Sees nicht gestattet. Die Umgebung des Sees ist voller kunterbunter Alpenblumen, unter denen bedrohte Arten wie der gelbblütige Kerners Alpen-Mohn, Schmalblättrige Eisenhut und das Scheuchzer’s Wollgras gedeihen. Auf die Schlachten der Isonzo-Front weisen die Überreste der Schützengräben, Kavernen und Drahtzäune hin.
          Anreise: Vom Dr. Klement-Jug-Haus in Lepena (18 km von Bovec entfernt) führt ein markierter Weg größtenteils durch den Wald hinauf zum See (Gehzeit ca. 2,5 Stunden, 690 Höhenmeter).
          Weitere Infos: siehe Wander-Strecken.

          Šunik-Wasserhain

          An dem unberührten Ort inmitten des Nationalparks Triglav hat der Bach Lepenjica kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Bach Šumnik ca. 100 m lange und bis zu 10 m tiefe Tröge mit farbenprächtigen grünen Gumpen ausgehöhlt. Hier sollen sich Energien sammeln, die sich günstig auf das menschliche Befinden und die Gesundheit auswirken – sehenswert ist der Hain allemal!
          Anreise: Parkmöglichkeit in Lepena bei der Tafel zum Šunik-Wasserhain. Dort beginnt ein leichter bis mittelschwerer und markierter Fußweg.

          3. Outdooraktivitäten auf dem Land

          Ob zu Fuß oder per Pedale: Auch abseits des Wassers ist die Region Bovec einen Besuch wert! Die Rad- und Wanderwege mit den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden führen entlang der schönsten Winkel der Julischen Alpen: die unversehrte Natur des Nationalparks Triglav und die erfrischende Nähe des Flusses Soča , sowie der Mountainbike-Park Kanin sind nur einige Beispiele…

          Mountainbike-Strecken

          In und um Bovec laden unzählige Trails zum Mountainbiken ein – entweder zum selbst erkunden oder mit einem Guide.
          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Routenbeispiele:

          • Von Bovec aus hinauf zur Liftstation auf dem Kanin. Hier bietet sich auch ein Besuch des Mountainbike-Parks an (Address: Klanc 9a, Bovec – Kanin, 5230 Bovec). Weitere Infos.
          • Kransjka Gora: Ebenfalls einen Besuch Wert ist der Pass Kransjka Gora. Ca. 500 Höhenmeter (abhängig vom Startpunkt), 50 – 100 Kilometer Touren möglich. 

          Rennrad-Strecken

          Die Rennrad-Strecken verlaufen entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten. Zu den berühmtesten Anstiegen zählen der Mangart und der Vršič.

          Touren:

          • Tour auf den Predil-Pass (1156m ü. NN): Strecke: Bovec–Log pod Mangartom– Predil, Länge: 33,8 km, Höhenunterschied: 740 m, Schwierigkeit: mittel-/sehr anspruchsvolle Radtour.
          • Vršič-Tour (1611m ü. NN): Strecke: Bovec–Trenta–Vršič, Länge: 62,4 km, Höhenunterschied: 1230 m, Schwierigkeit: sehr anspruchsvolle Radtour.
          • Mangart-Sattel (2040m ü. NN): Strecke: Von Bovec kommend der Straße 203 Richtung Predil Pass folgen, dann Abzweigung nach Mangart (1100 m) nehmen –und hinauf zum Mangart-Sattel (2040 m). Länge: ab 30 km (einfach), Höhenunterschied: 940 m, Schwierigkeit: sehr anspruchsvolle Radtour.
          • Alpenpass Kransjka-Gora: Neben der Mountainbike-Strecke bietet sich natürlich auch eine Straßentour hinauf auf den Pass an.

          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Familien-Radtouren

          Daneben bieten sich noch unzählige Touren für die gesamte Familie an, die oftmals am Fluss auf kleinen angelegten Wegen oder an wenig befahrenen Straßen entlang führen.

          Tipps:

            • Bovec–Log Čezsoški–Čezsoča–Bovec
            • Bovec–Kal–Koritnica–Čezsoča–Bovec
            • Bovec–Plužna–Čezsoča–Bovec

          Wander-Routen

          Die Wanderwege bieten einen unvergesslichen Blick auf die Flüsse und Wasserfälle der Region, die Stille des Alpenwaldes sowie die zahlreichen Blumen und Tiere, die in diesem, nach Meinung vieler, schönsten Teil der Julischen Alpen leben. Die markierten Wege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade erfreuen sowohl anspruchsvolle Bergsteiger, Alpinisten als auch Besucher, die sich vor allem Spaziergänge und Besichtigungen leicht zugänglicher Naturwunder und Kultursehenswürdigkeiten wünschen.
          Infos und Anbieter findet ihr hier.

          Naturlehrpfad

          Ein besonderes Highlight ist der Naturlehrpfad entlang der SOČA (SOČA-WEG): Der 22 km lange Lehrpfad führt entlang des Flusses Soča von Bovec in das Herz des Nationalparks Triglav. Zeit: ca. 8-9 Stunden. Der Soča-Weg ist unter Einzelpersonen, Familien und Schulgruppen beliebt, die entlang des Weges Naturwunder und das harte Leben im Trenta-Tal kennenlernen. Fotografen sind begeistert von den wilden Motiven der Alpengipfel und der smaragdgrünen Schönheit des lebhaften Flusses Soča. Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke: Soča-Quelle, Trenta-Museum, kleine und große Soča-Tröge.

          Weitere Informationen und Reservierungen für einen Führung entlang des SočaWegesbekommt ihr im Informationszentrum des Tourismusamtes in Trenta.
          Na Logu v Trenti
          5232 Soča
          T: +386 (0)5 388 93 30
          E: dom-tnp.trenta@tnp.gov.si

          Berg- und Höhenwege

          Wer dagegen lieber auf einem der unzähligen Berg- oder Höhenwege unterwegs ist, für den empfiehlt sich der Erwerb folgenden Kartenmaterials:

              • Julische Alpen – Westteil 1: 50.000
              • Bovec 1: 40.000
              • Bovec und Trenta 1: 25.000

          Die Landkarten sind im Infozentrum Bovec erhältlich.

          Bergtouren auf dem Kanin

          Der Kanin (2202 m ü. NN) bietet sich als Ausgangspunkt für verschiedene Bergtouren an. Hinauf geht es mit der Kabinenbahn. In unmittelbarer Nähe der Seilbahn wurde der Naturlehrpfad Prestreljeniški podi – Kanin angelegt. Die Peter-Skalar-Berghütte ist 45 Gehminuten von der Seilbahnstation entfernt (siehe Alm- und Berghütten).

          Bergtouren mit Ausgangspunkt bei der oberen Station der Kanin-Seilbahn:

              • Rombon (2208 m), ca. 5 Gehstunden
              • Visoki Kanin (2587 m), ca. 3 Gehstunden
              • Peter-Skalar-Berghütte (2260 m), ca. 45 Gehminuten
              • Prestreljenik-Fenster, ca. 20 Gehminuten
              • Prestreljenik (2499 m), ca. 1 Gehstunde

          Alm- und Berghütten

          Auf dem Gebiet von Bovec gibt es mehrere Alpen-Vereinsheime und Berghütten mit eingerichteten Unterkünften sowie ein Angebot an Speisen und Getränken. Das Wasser ist in den meisten Berghütten nicht trinkbar, Elektrizität wird anhand von Motoraggregaten gewonnen.

          Alm- und Berghütten im Überblick:

              • Alpen-Vereinsheim bei den Seen Krnska jezera
              • Berghütte auf dem Mangart-Sattel
              • Berghütte Tržaška koča auf dem Dolič
              • Peter-Skalar-Vereinsheim auf Kanin
              • Berghütte bei der Soča-Quelle
              • Alpen-Vereinsheim Dr. Klement Jug in Lepena
              • Vereinsheim Pogačnikov dom auf dem Karster Felsplateau Kriški podi
              • Vereinsheim Tičarjev dom auf dem Vršič
              • Berghütte Zasavska koča auf Prehodavci

          Alpenvereinsmitglieder erhalten bei Entrichtung des jährlichen Mitgliedsbeitrages eine Preisermäßigung von 50 % für Übernachtungen.

          4. Sonstige Outdoor-Aktivitäten

          Wer den ultimativen Adrenalin-Kick sucht, kommt in Bovec ebenfalls auf seine Kosten: Bei Bunge Jumping, Flying-Fox und Paragliding ist für jeden etwas dabei. Wem das zu wild ist, kann sich bei einer Runde Golf oder Tennis, einem Reitausflug oder einem Segelausflug entspannen. Das komplette Angebot findet ihr hier.

          Einige Highlights haben wir hier für euch vorbereitet:

          Bungee-Jumping

          Bungee-Jumping von der 55 Meter hohen Solkaner Brücke über dem Fluss Soča. Die Sprünge werden von Ende April bis Ende Oktober, einmal wöchentlich durchgeführt. Es ist eine Vorreservierung erforderlich.
          TOP Rafting center Bovec 
          Žaga 151
          5224 Srpenica
          E-mail: toprafting@gmail.com

          Segelfliegen

          Aeroklub Bovec
          Rupa 15
          5230 Bovec
          E-mail: info@bovec-airfield.si

          Paragliding

          Durch die hervorragenden Bedingungen ist die Region ein beliebter Ort für Paraglider. Einige Agenturen bieten Tandemflüge an. Infos und Anbieter: http://bovec.si/aktivitaten/sommer_sport/paragliding_deu/

          Startplätze:

          Golf

          Der Golfplatz Bovec, der zwischen dem Kanin-Gebirge und dem Filmdrehplatz von Disneys Märchen „Chroniken von Narnia“ liegt, weist auf einer Gesamtlänge von 3012 m 9 Löcher auf. Anfahrt zum Golfplatz Golf Club Bovec: Auf der Straße Bovec-Kobarid biegt man nur etwa 3-4 Kilometer hinter Bovec rechts ab.

          Angebot des Golfplatzes Bovec:

              • Anfängerkurse
              • Golfkurse für Fortgeschrittene
              • Verleih von Golfausrüstung
              • Golfübungsplatz
              • Organisation von Golfturnieren

          Weitere Informationen und Preisliste Golf Club Bovec:
          Golf Bovec d.o.o.
          Podklopca 15 5230 Bovec
          Email: info@golfbovec.si

          Flying Fox

          Eine neue Attraktion ist der so genannte Flying Fox – einer der größten im europäischen Gebiet. Mit 40 – 60 km/h rast ihr in 200 Meter Höhe über das Soca-Tal. Unbedingt auprobieren!

          5. Outdoor-Agenturen

          Eine komplette Übersicht der Anbieter verschiedener Outdoor-Erlebnisse in und um Bovec findet ihr hier. Reinschauen lohnt sich!

          6. Infos zu Anreise, Unterkunft und Essen

          Anreise

              • Mit dem Auto: Von München nach Salzburg aus kommend weiter nach Villach. Dort Richtung Tarvisio und via Predilpass nach Bovec. (Im Herbst und Winter auf entsprechende Bereifung achten).
              • Flughäfen: Klagenfurt oder Ljubljana (ca. 100 km entfernt).
              • Bahn: Keine direkte Bahnanreise möglich. Bahnhöfe in der Nähe: Villach. Fahrzeit Bahnstrecke München – Villach: ca. 4 Stunden, Kosten um die 50 Euro.
              • Mietwagen: Bei Anreise per Bahn oder Flugzeug empfiehlt es sich, vorab einen Mietwagen zu reservieren, um die Gegend zu erkunden. Gut und günstig funktioniert dies über www.billiger-mietwagen.de

          Unterkunft

              • Pension Gostišče Vančar: Der ehemalige Radrennfahrer André betreibt in Cezsoca (3 Km von Bovec entfernt und direkt an de Soča gelegen) mit seiner Schwester Tjaša die schöne Frühstückspension Gostišče Vančar zu fairen Preisen – auf Wunsch auch Halbpension möglich. Zentral gelegen, bequeme Betten, schönes Ambiente und guter Kaffee – was will man mehr?
              • Campingplätze: Für all diejenigen unter euch, die sich lieber in den eigenen Schlafsack (gibt es bei uns im Doorout-Shop) mummeln: 2 Flusskilometer weiter oberhalb liegen im Ort Vodenca (Zusammenfluss der Soča und Koritnica) direkt am Fluss mehrere Campingplätze: u.a. Camp Toni, Camp Liza. In den Hochzeiten (über Ostern sind sehr viele Paddler vor Ort) empfiehlt sich vorab eine Reservierung.
              • Weitere Unterkünfte findet ihr hier.

          Essen

              • Ein absolutes Muss ist die Pizzeria LETNI VRT in der Stadtmitte von Bovec! Wagenradgroße Pizzen haben bisher jeden Sportler und Outdoorbegeisterten satt gemacht. Dazu gibt es hier auch Balkan-Spezialitäten.
              • Ansonsten bietet die Region allerhand Spezialitäten aus dem Balkan, sowie die berühmte Soča-Forelle. Ausprobieren!

          Eine Restaurant-Übersicht findet ihr hier.

          Wichtige Internet-Adressen:

          http://www.bovec.si/deu/: Die deutschsprachige Tourismus-Seite über die Region mit vielen Infos und Tipps.

          Viel Spass auf eurer Entdeckungstour im Balkan wünscht euch das doorout-Team!

          Der Lechweg – Weitwanderweg in der Alpenregion

          Der Lechweg – Weitwanderweg in der Alpenregion

          Tourenbericht in vier Etappen
          Lesezeit: 15 min.Autor: Carina

          Von der Quelle des Lechs (in der Nähe des Formarinsees) in Vorarlberg bis zum Lechfall in Füssen (Allgäu) umfasst der Lechweg ca 125 Kilometer, verbindet 5 Regionen und 2 Länder.

          Man hat unterschiedliche Möglichkeiten diesen zu erwandern. Je nach Zeit und Kondition werden 7 bis 10 Tage empfohlen.

          Unsere Freunde, mein Mann und ich haben leider nur 4 Tage inkl. Heimreise Zeit (23.09.-26.09.2022) und entscheiden uns, die ersten 3 Etappen des Lechwegs zu gehen, die wir jedoch wegen dem „Bergerlebnis“ umgekehrt laufen wollen, heißt: die Quelle bzw. die Freiburger Hütte oberhalb des Formarinsees, wird unser Ziel sein.

          1. Tag – Von Hägerau nach Warth

          Tourdetails: 17 km (+ 696 Hm / – 335 Hm)

          Angereist sind wir bereits am Abend und übernachten in Hägerau (Gemeinde Steeg) in der Pension Hanni. Gut gestärkt, ordentlich bepackt und mit sehr guter Laune und bestem Wanderwetter starten wir unsere Tour. Von Hägerau geht es nach Steeg, von da an über Forstwege machen wir direkt am Anfang die meisten Höhenmeter. Am vorerst höchsten Punkt geht der Weg in einen schmalen Wandersteig über und man bekommt die ersten Blicke auf das Warther Horn.

          Wegtor am Wanderpfad
          Carina auf dem Lechweg
          Blick auf das Warther Horn

          Kurz vor Lechtleiten gibt es einen sehr schönen Picknickplatz mit mehreren Tischen und Bänken, der sehr zu einer Rast einlädt. Leider hat sich der Himmel bewölkt und die ersten Tropfen fallen vom Himmel. In Lechtleiten gibt es bei schlechterem Wetter leider keine Möglichkeit zur Einkehr. Lediglich beim Gerner HofLisl´s Kraftplatz, ist bei schönem Wetter die Terrasse geöffnet. Schade, Zeit genug hätten wir gehabt. Also heißt es: Regenklamotten an und weiter geht´s Richtung Warth. Ein schöner schmaler Wiesenweg führt uns Richtung Dorf, bergab, über den Lech und auf der anderen Seite wieder hoch zu unserem Ziel. Direkt am Lechweg liegt unsere Unterkunft „Haus Anita“.

          Unser Plan war eigentlich mit der Bergbahn Steffisalp-Express am Nachmittag nochmal zur Bergstation zu fahren, dort noch eine kleine Wanderung oder einen Talabstieg zu machen. Da das Wetter leider nicht mitspielt, holen wir uns in der Metzgerei „Wälder Metzge“ eine ordentliche Brotzeit und lassen den Tag in der Pension gemütlich ausklingen. Wir sind sehr gespannt, was der nächste Tag uns bringt und ob das Wetter mitspielt.

          2. Tag – von Warth nach Lech

          Tourdetails: 11,5 km (+380 Hm / – 448 Hm)

          Wir haben alle super geschlafen, die Reste der abendlichen Brotzeit, volle Wasserflaschen und ein Bierchen für die große Pause sind eingepackt. Es kann losgehen.

          Der Lechweg führt uns durch Warth, am kleinen Teich vorbei und erst über einen Forstweg, dann einen schmalen Steig etwas bergauf, bevor es sich dann urig durch den Wald wieder bergab schlängelt.

          Der schmale Steig geht zurück auf einen Forstweg, der uns direkt an den Lech bringt. Über eine Brücke überqueren wir den Fluss und von nun an geht es auf der anderen Seite des Lechs weiter. Immer wieder sind kleine Wasserfälle zu sehen, die von rechts und links den Lech mit Wasser speisen. Neugierig werden wir von der Kuhherde begrüßt, der es anscheinend so gar nichts ausmacht, dass der Wanderweg direkt durch ihre Weide führt.

          An der nächsten Picknickbank mit Aussicht auf das bereits Geleistete, entscheiden wir, dass wir uns eine Pause schon sehr wohl verdient haben.

          Es hätte hier noch die Möglichkeit gegeben, in der Bodenalpe einzukehren, die etwas unterhalb des Weges liegt. Kurze Zeit später haben wir bereits die ersten Blicke auf den Ort Lech.

          In Lech angekommen, ist es noch früh und das Wetter hat gehalten. Ursprünglich war mal der Plan, mit der Rüfikopfbahn zur Bergstation zu fahren und von dort zum Monzabonsee zu laufen.

          Hierfür ist das Wetter jedoch zu ungewiss. Kurzentschlossen fahren wir mit der Oberlechbahn zur Mittelstation und gehen von hier aus, einen kleinen Rundweg zum Libellensee. Auf dieser kleinen Runde begegnet man der ein oder anderen Wurzelgestalt und einer Tür, die mitten auf dem Weg steht.

          Auf der großen Picknickbank am See packen wir unsere Brotzeit aus, werden jedoch von den ersten Regentropfen gestört.

          Gott sei Dank bleibt es bei wenigen Tropfen und wir können ohne Regenkleidung unseren Weg zur Rudalpe fortsetzen. Nach kurzer Einkehr in der sehr gemütlichen Hütte treten wir die letzten Meter, dann doch noch mit einsetzendem Regen, bis zu unserer Unterkunft „Pension Daniel“ an.

          Dort angekommen, bringen wir nur die Rucksäcke auf die Zimmer und machen uns auf den Weg, die Brotzeit für den Abend und den nächsten Tag, im Supermarkt zu besorgen.

          Wegtor am Wanderpfad
          Carina auf dem Lechweg

          3. Tag – Von Lech zur Freiburger Hütte

          Tourdetails: 15,7 km (+ 619 Hm, – 194 Hm)

          Der neue Tag begrüßt uns mit grauem, nebligem und kaltem Wetter. Es hat in der Nacht auch fast bis runter geschneit. Doch trotzdem ist die Laune von uns vieren erstaunlich gut, wir wollen heute unser Ziel unbedingt erreichen.

          Der Weg dieser letzten Etappe ist traumhaft, auch bei schlechtem Wetter. Wir fragen uns nur: was würden wir wohl sehen, wenn die Wolken nicht bis zum Boden hängen würden?

          Es geht über Geröll, Felsen, Wiesenwege, Brettersteige, mal hoch, mal runter, stetig am Lech entlang. Der Regen geht recht schnell in Schnee über und sehen tun wir NICHTS. Als wir am Gasthaus S´Älpele ankommen, sind die Wanderschilder schon zugeschneit. Der richtige Zeitpunkt, um erst einmal einzukehren, sich aufzuwärmen und zu trocknen.

          Wegtor am Wanderpfad
          Carina auf dem Lechweg

          Es dauert nicht lange, bis eine große Gruppe Wanderer komplett durchnässt in der Hütte eintrifft. Sie haben alle auf der Freiburger Hütte übernachtet und mussten bis zum Älpele runter laufen, da der Wanderbus ab Formarinsee aufgrund der Wetterlage nicht mehr fahren konnte.

          Der Lechweg im oberen Teil wäre bereits gut beschneit, aber der Wirtschaftsweg, über den die Freiburger Hütte versorgt wird und der Panoramabus normalerweise fährt, wäre ohne Gefahr und Probleme zu gehen. Das beruhigt uns sehr!  Wir ziehen alles an, was der Rucksack so hergibt und machen uns auf den Weg.

          Der starke Schneefall wird Gott sei Dank bald weniger und wie aus dem Nichts schafft es sogar der ein oder andere Sonnenstrahl sich an den Wolken vorbei zu drängeln.

          An der Lechquelle
          schneebedecke Berge

          Langsam kommt der Hunger und nachdem wir die nächste Picknickbank vom Schnee befreit haben, können wir hier sogar unsere Brotzeit auspacken und uns für den Rest der Etappe nochmal stärken.

          Schon bald danach erreichen wir das eigentliche Ziel des Lechwegs: die Lechquelle! Die Quelle ist mit einer Infotafel zum gesamten Lechweg gekennzeichnet.

          Es ist zwar noch nicht ganz unser Ziel, aber hier trinken wir unseren wohl verdienten „Gipfelschnaps“ und stoßen darauf an, dass wir es bis hierhin geschafft haben.

          Das Häuschen der Bushaltestelle nutzen wir, um uns gegen den erneut einsetzenden starken Schneefall, gut einzupacken. Wir können auch von hier leider nur den Wirtschafsweg gehen, die Wanderwege sind komplett schneebedeckt.

          Der Formarinsee ist nur zu erahnen, von der darüber liegenden Hütte ganz zu schweigen. Wir laufen wie in einer Karawane hintereinander, stoisch den Blick auf den Boden bzw. Vordermann gerichtet, um die Schneeflocken aus dem Gesicht zu halten. Und so kommen wir auch ganz schön kaputt, aber glücklich an der Freiburger Hütte an. Wir haben es geschafft!!! 

          Durch den kleinen Wintereinbruch sind kaum noch Wanderer hier oben. Es geht am Abend recht geruhsam zu und wir genießen unsere erste warme Mahlzeit seit 3 Tagen und den gemütlichen Hüttenabend.

          Die Freiburger Hütte im Schnee
          Carina und Christian vor der Hütte
          Carina & Christian mit Steinbock

          4. Tag – Abstieg von der Freibuger Hütte

          Unsere erste Hüttenübernachtung haben wir vier ganz gut überstanden. Die Zimmer sind, wie wahrscheinlich auf jeder Berghütte, einfach, aber sehr sauber. Die 2er Zimmer hatten wir vorher schon lange reserviert.

          Es hat über Nacht erneut geschneit und wir sind gespannt, wie der Abstieg wird und ab wann wir in einen Bus einsteigen können. Wir haben Glück, dass während unseres Frühstücks ein Hüttenangestellter mit dem Jeep nach Lech muss und für uns eine Spur legt, in der wir problemlos den Abstieg bewältigen können. 

          Am Formarinsee fährt immer noch kein Bus, auch war seit gestern kein Winterdienst mehr da, so ist unser Abstieg noch etwas länger als ursprünglich geplant. Wir stellen uns drauf ein, dass wir wieder komplett nach Lech zurücklaufen müssen.

          Doch wir haben erneut Glück, am Abzweig zum Spullersee steht der Bus und „wartet“ auf uns. Er ist anscheinend nur nach oben gefahren um zu testen, wie weit er fahren kann. Wir können einsteigen und mit ihm den Rest nach Lech zurückfahren und dort in den Bus umsteigen, der uns nach Hägerau zu unserem Auto zurückbringt.

          Was für ein kleines Abenteuer!

          Neuschnee an der Freiburger Hütte
          Auf dem Abstieg in Reifenspuren

          Meine persönlicher Eindruck der Tour

          Der Lechweg ist ein moderater, für normale Wanderer sehr gut zu gehender Weitwanderweg. Die vorgeschlagenen Etappen sind von der Länge her nicht überzogen. Man hat jeden Tag noch genug Zeit, um einzukehren, sich die Ortschaften anzuschauen oder auch ggf. noch die Bergbahnen zu nutzen.

          Angegeben ist der Lechweg wie schon erwähnt, von der Quelle bis zum Lechfall. Von meinem Gefühl her, würde ich solch einen Weg immer entgegengesetzt gehen, da mir das Bergerlebnis fehlen würde, wenn mein Ziel im Tal liegt. Landschaftlich gesehen sind, meiner Meinung nach, die ersten beiden Etappen, von der Quelle aus gesehen, die schönsten des Lechwegs.

          Carina

          Carina

          Ich bin gerne draußen so oft wie möglich in der Natur unterwegs, zum Wandern, Rad fahren, Langlaufen oder gerne auch auf dem Wasser mit SUP oder Kanu. Unseren Wohnwagen mag ich am liebsten, wenn er rollt und wir dadurch relativ flexibel die Berge, das Meer und unsere Heimat erkunden können. Unsere Touren und Ausflüge liebe ich in unserem Logbuch und in Fotobüchern als Erinnerung festzuhalten.