Sportklettern Teil 2: Klettern in der Halle

Sportklettern Teil 2: Klettern in der Halle

Bevor man am Fels klettert, macht es Sinn, erste Erfahrung in einer Kletterhalle zu sammeln. Klettern bedeutet nicht nur einfach eine Wand hoch zu kraxeln. An erster Stelle steht die Sicherheit der Kletterer, und Sicherheitstechnik lernt man am besten in einer Halle.

Probeklettern

Wie kann ich wissen, ob Klettern überhaupt etwas für mich ist? Bin ich höhetauglich? Und wie geht das alles mit diesem Seil, Karabiner und Sicherungsgerät? Wie bedient man das alles? Antworten auf diese Fragen kann man bei einem Probeklettern finden. In solch einem „Kurs“ taucht man mit einem Klettertrainer zwei Stunden lang in die Kletterwelt ein. Themen sind vor allem das Sichern und die Sicherheitsgeräte sowie eine Einführung ins Klettern. Natürlich wird man das alles selbst probieren können; Spaß ist garantiert. So ein Kurs kann man in jeder Kletterhalle machen. Im Kletterzentrum Fulda sind die Kurstermine auf der Homepage ausgeschrieben und ein Anmeldungsformular ist auch vorhanden.

Toprope Einstiegkurs

Toprope was ist das eigentlich? Toprope bedeutet kurz gesagt: Klettern mit Seilsicherung von oben, sprich, bei der zu kletternden Routen hängt bereits ein Seil durch die Umlenkung (ganz oben). Es ist für den Anfang die beste und die sicherste Methode, weil das Seil immer über den Kletterer weiter gezogen wird und er so im Falle eines Sturzes gleich in seinen Klettergurt fällt. Es verhindert längere Stürze und gibt ein großes Sicherheitsgefühl. Die komplette Aufmerksamkeit kann auf das Klettern gerichtet werden, da der Kletterer nichts mit dem Seil machen muss. Aber Klettern können reicht nicht. Im Gegenteil, der wichtigerer Part ist das Sichern und das lernt man in einem Einstiegskurs. Bei zwei mal drei Stunden wird unter der Leitung eines zertifizierten Trainers die Bedienung eines halbautomatischen Sicherungsgeräts erklärt und geübt. Am Ende wird eine Prüfung in realer Situation durchgeführt. Bei Bestehen wird ein „Topropeschein“ ausgehändigt. Dieser befähigt zum sicheren Sichern und Klettern in jeder Kletterhalle.

Vorstieg-Klettern

Man klettert schon seit ein paar Wochen im Toprope und ist immer beeindruckt von diesen Personen, die im Vorstieg klettern. Es sieht anders aus, aber ist es wirklich so schwierig oder kann ich das auch? Für alle, die sich unter Vorstieg nichts vorstellen können: es ist das Klettern mit Seilsicherung von unten, d.h. der Kletterer muss sein Sicherungsseil selbst während des Kletterns immer wieder in Zwischensicherungen einhängen. Jeder der schon Erfahrung im Toprope hat und bequem in der Höhe und beim Sichern ist, kann sich am Vorstiegsklettern probieren. Das setzt unbedingt eine Teilnahme an einem Vorstiegskurs voraus. In zwei mal drei Stunden erklärt der Klettertrainer die Unterschiede zwischen Toprope und Vorstieg. Sowohl Klettern als auch Sichern sind anders. Im Vorstieg muss der Kletterer sein Seil nachziehen und immer wieder in eine Expressschlinge einhängen, bis er oben am Umlenker angekommen ist. Der Sicherer auf der anderen Seite muss Seil nachgeben und ein dynamisches Sichern durchführen. Es ist anstrengender als das Klettern im Toprope (mehr Material), erfordert mehr Technik und auch die Stürze können ein wenig länger sein (längere Fallhöhe), bis man von seinem Klettergurt aufgefangen wird. Aber was für eine Herausforderung und erst das Gefühl, wenn man das alles beherrscht!

Griffe und Schwierigkeitsbewertungssystem

Die Griff-Farben in der Halle sind nicht ausgewählt, um einen Schwierigkeitsgrad zu signalisieren wie beim Bouldern. Die Farben dienen lediglich zur Unterscheidung mehrerer Routen auf derselben Seillänge, um dadurch mit weniger Wandfläche mehr Routen nutzen zu können. Der Schwierigkeitsgrad ist auf einem kleinen Kärtchen am Anfang jeder Route notiert. Auch hier gibt es besondere Bewertungsskalen. Beispiele sind Sierra für die USA, British für das UK, Französisch, Australien, Brasilien, Skandinavien…. und noch mehr. In Deutschland wird die UIAA mitteleuropäische Skala genutzt, die geht von 1 bis mittlerweile 13 und hat für die Zahlen von 5 bis 12 zusätzlich Minus (-) und Plus (+) Bewertungen. Kleines Beispiel: 1 wäre die Treppe hoch, eine 5- ist einfacher als ein 5+ und ein 6+ leichter als ein 7-. Die Griffgrößen, -ergonomie, -abstand machen eine Route einfacher oder schwerer. Auch die Wand selbst entscheidet über die Schwierigkeit: im Überhang ist alles schwieriger.

Ausrüstung

Zum Toprope-Klettern reichen ein paar Kletterschuhe, Klettergurt, Sicherungsgerät mit HMS-Karabiner und ein Chalkbag. Im Vorstieg sollte man ein mindestens 40 Meter langes Seil mitbringen. Als Anfänger oder in der Not ist eine komplette Kletter-Ausrüstung in fast allen Kletterzentren ausleihbar.

Klettern in Fulda

Mit zwischen neun und 14 Meter hohen Wänden und einer großen Auswahl an Schwierigkeitsgraden, kann jeder eine paar passende Routen zum Klettern finden. Dazu ist ungefähr die Hälfte der Hallen mit Toprope ausgestattet. Überhang und Reibungsplatten fehlen natürlich auch nicht!

  • DAV Kletterzentrum Fulda
    Deutschen Alpenverein Sektion Fulda e.V.
  • Goerdelerstr. 72
  • 36100 Petersberg
  • 0 66 1 – 96 25 68 85
  • www.kletterzentrum-fulda.de

Rabattgutschein

Jeder erfolgreiche Kletterschüler im Kletterzentrum Fulda, bekommt einen Rabattgutschein für der Kauf seiner Ausrüstung bei Doorout.com!

Sportklettern – Bouldering der neue Trend

Sportklettern – Bouldering der neue Trend

Faszination Klettern – seit Beginn der Menschheit liegt es in unseren Genen. Als Jäger und Sammler sind unsere Vorfahren schon Bäume hochgeklettert. Und wer kennt nicht dieses tolle und erhabene Gefühl aus seiner Kindheit beim Erreichen des höchsten Punkts eines Felsblocks oder Strohballens?
Beim Sportklettern sind es genau diese Gefühle, die wir erreichen: Freiheit, im Hier und Jetzt sein & Konzentration.

Alles was ihr vor eurem Einstieg in die senkrechte Welt wissen müsst, verraten wir euch in unserem 2-teiligen Bericht. Wer weiß, vielleicht packt euch beim Lesen auch noch die Sehnsucht!?

Bouldern – allgemeine Facts

Der Sportartname „Bouldern“ kommt vom englischen Begriff „boulder“, was Felsblock bedeutet. Entwickelt wurde diese Sportdisziplin schon 1890 in der Nähe von Fontainebleau (Frankreich), wo die „Bleausards“ die heute weltweit bekannten kugelförmigen Sandfelsblöcke als Erste erklettert haben. Aber erst seit 1990 ist Bouldern wirklich in die Mode gekommen. Und das nicht ohne Grund, liegen die Vorteile doch auf der Hand (im wahrsten Sinne des Wortes): es bietet ohne großen technischen Aufwand und vor allem ohne große Ausrüstungskosten einen sehr guten Einstieg ins Klettern. Die Ausrüstung hält sich so gering, weil man beim Bouldern in gemäßigter Absprungshöhe (bis 4 Meter) klettert. Somit entfällt das Sicherungsmaterial. Die größten Investitionen bilden ein Paar Kletterschuhe und ein Chalkbag, den man sich zum Einstieg ins Bouldern auch erstmal in jeder Kletter-Boulderhalle ausleihen kann. Bouldern ist eine sehr gesellige Art des Kletterns. Meistens bouldert man mit Freunden und tauscht gegenseitig die Erfahrungen über jeden geschafften Boulder (Kletterroute).

Bouldern in der Boulderhalle

Durch das Schrauben von Klettergriffen in verschieden Farben auf einer künstlichen Kletterwand (bis 4 Meter hoch), entstehen die Boulder (Route). Dazu gibt es auf dem Boden eine Empfangsmatte, um eventuelle Stürze abzufedern.

Jede Farbe steht für einen bestimmten Schwierigkeitsgrad und gibt jedem die Möglichkeit, seine Vorschritte zu messen. Jeder Boulder fängt mit ein oder zwei Startgriffen an, danach folgt man der Boulderfarbe bis zu einem Topgriff. Der Boulder ist geschafft, wenn beide Hände drei Sekunden die Topgriffe berührt haben. Neben der Kletterhöhe gibt es einen weiteren Unterschied zum normalen Klettern: Denkarbeit ist nötig und eine gute Portion Technik, denn jeder Boulder hat ein „Problem“ zu lösen. Diese Lösung erlaubt es, einen optimalen Weg zum Top zu finden, für die manchmal eine sehr gute Klettertechniken von Nöten ist.

Bouldern am Fels

Vom Prinzip her ähnlich zum Bouldern in der Halle, nur dass man in diesem Fall keiner Farbe folgen muss. Die Boulder sind meistens im Boulder-Topo bzw. -Führer gelistet und mit Hilfe von Bildern wird der Boulder-Weg erklärt. Um den Schwierigkeitsgrad zu bestimmten, gibt es hier verschiedenes Bewertungssysteme: zwei aus den Vereinigten Staaten: B- und V-Skala. Dazu gibt es zwei Fb.-Skalen (Fontainebleau Scala). Hier wird unterschieden, ob das zu lösende Problem rein bouldertechnisch lösbar ist (Fb.-Bloc) oder ob es sich um ein Traversenproblem (Fb.-Trav) (Boulderquergang) handelt. Zur Sicherheit der Kletterer werden Crashpads (Sturzpolster) benutzt und in der Regel wird auch die Hilfe eines Spotters (Sicherheitspartner) in Anspruch genommen. Dieser soll (bspw. in starken Überhängen) den Fall des Kletternden mit den Händen steuern, um ihn in eine aufrechte Position zu drehen, die eine Landung auf den Füßen ermöglicht. Ziel ist es dabei nicht, den Kletterer „aufzufangen“, sondern ein unkontrolliertes Aufschlagen von Rücken und Kopf auf den Boden zu verhindern.

Fazit:

Bouldern ist ein toller Einstieg und eine schöne Ergänzung zum Klettern. Dabei ist es mehr als reines körperliches Üben. Es trainiert die Technik, das „Routenverständnis“ und die Muskulatur.

Ausrüstungstipps fürs Bouldern

Chalkbag: Beim Bouldern ist nicht wichtig, dass man den Chalkbag (Magnesiabeutel) umhängen kann, im Gegenteil, dieser liegt meistens auf der Seite.

Kletterschuhe: Die Auswahl bei Kletterschuhen ist ziemlich groß. Flache Sohlen eigenen sich gut für Anfänger, stark vorgebeugte für erfahrene Kletterer. Aber wie immer im Outdoor- und Sportbereich, ist es auch eine Sache des Gefühls. Also ab in den Doorout Shop zum Anprobieren!

Hose: Eine Kletterhose, da die Hose einiges an Reibung an der Wand aushalten muss. Eine strapazierfähige Hose, die die Knie schützt und super bequem ist.

Wo kann man in Fulda Bouldern?

Mit einem 160 qm großen Boulderraum und einer Außenboulderwand ist das Kletterzentrum Fulda ein Traum für Boulderer bei jedem Wetter. Egal ob an schönen Sommerabenden oder langen Winternächten.

  • Kletterzentrum Fulda
    des Deutschen Alpenverein Sektion Fulda e.V.
  • Goerdelerstr. 72
  • 36100 Petersberg
  • 0 66 1 – 96 25 68 85
  • www.kletterzentrum-fulda.de
Zelttest: Trekkingzelt Robens Goshawk

Zelttest: Trekkingzelt Robens Goshawk

Daten und Fakten

Test Ort: Fränkische Schweiz Test Dauer: 2 Nächte Wetter: Schön mit leichtem Regen über Nacht Zelttyp: Tunnelzelt Wassersäule: 3000 mm Überzelt: Silikonbeschichtetes 40D Ripstop-Nylon und innen PU-beschichtet, mit bandverschweißten Nähten. Innenzelt: 100% Ripstop-Polyester 30D Räume: 1 Schlafkabine, 2 Vorräume Gestänge: DAC Pressfit Boden: 100% Polyester-Taft 75D, 10.000 mm Wassersäule Gewicht: 3,6 kg Packmaß: 44 x 20 cm UVP: 449,95€

Wir haben uns über das lange Fronleichnam-Wochenende auf in die Fränkische Schweiz gemacht und haben dort das neue Robens Goshawk Trekkingzelt für euch getestet. Unsere Erfahrungen damit und ob wir darin gut geschlafen haben, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Aufbau

Nach dem Auspacken werden wir zu Beginn gleich positiv überrascht: das Zelt ist in einem leichten Drybag (wasserfester Trockensack) gepackt. Ein großer Vorteil, wenn man bei Wind und Wetter unterwegs ist (besonders bei den derzeitig unzuverlässigen Wetterprognosen). Zum Material: Gestänge und Heringe bietet Roben aus sehr robustem DAC extra-leichtem Aluminium. Die V-profilerten Heringe lassen sich sehr einfach in den Boden stecken und sind trotz ihres leichten Gewichts stark und formfest. Das Zelt besteht aus zwei Teilen: Außen- und Innenzelt. Da diese trennbar sind, muss erst mal das Außenzelt aufgebaut werden, in welches dann das Innenzelt „reingeclippt“ wird. Super praktisch bei Regenwetter. Um bei Trockenwetter Zeit zu sparen, kann es aber auch als Gesamtkonstrukt aufgebaut werden. Das Goshawk ist grundsätzlich leicht und intuitiv aufzubauen. Nur das Finden der Stangentunnel hat uns anfangs ein Rästel aufgegeben. Aber auch dies haben wir nach kurzem Experimentieren schnell herausgefunden (siehe Bild). Als 2-Mann-Zelt konzipiert, lässt es sich zu zweit auch am besten aufbauen. Die Gestänge fädeln sich einfach durch das innenliegende Stangenkanalsystem und bilden dadurch die Hauptform. Die Abspannleinen sind optimal verteilt und stabilisieren das Zelt optimal.

Materialdetails

Wassersäule: 3000 mm: Gibt die Wassermenge auf 1 cm² an, welche die Beschichtung noch nicht durchdringt. Flammhemmend: Das Gewebe brennt nicht, sondern schmilzt bei direktem Kontakt mit Feuer Versiegelte Nähte: Ein flexibles und strapazierfähiges Tape wird über die Nähte des Überzelts geklebt und hitzeversiegelt. So werden diese kritischen Stellen effektiv und langanhaltend wasserdicht gemacht. DAC-Stangen: Noch leichter, aber dennoch robust, zuverlässig und strapazierfähig. Innenliegendes Stangenkanalsystem: Das innenliegende Stangenkanalsystem findet in der Lite Reihe Anwendung und verleiht dem Überzelt ein gleichmäßiges Profil. Gleichzeitig verhindert es die Ansammlung von Schnee und bricht den Wind. Der Zugang von außen sorgt gerade bei widrigen Bedingungen für eine einfache Benutzung. Clip zur Aufhängung des Innenzelts: Der Clip hält Innen- und Überzelt während des Aufbaus zusammen. Ausrüstungs-Leine: Längenverstellbare Wäscheleine zum Trocknen von Kleidung und Ausrüstung. Fixierung für die Abspannleine: Beim Zusammenpacken wird durch die Fixierungen sichergestellt, dass die Abspannleinen nicht durcheinander geraten oder verknoten. Staufach für die Innentür: Die Innentüren können in den jeweiligen Fächern verstaut werden, um den Raum zu öffnen und Schäden an den Türen zu vermeiden. Regendichte Lüftungsöffnungen: Großzügige Abdeckungen schützen die Lüftungsöffnungen, die für einen erfrischenden, regulierbaren Luftstrom in das Zelt sorgen, vor Wind und Wetter. Dreieckige Abspannpunkte: Das Design der verstärkten Abspannpunkte ist dreieckig, um die Belastung des Überzelts bei starkem Wind zu verteilen. Die reflektierenden Schlaufen zur Befestigung der Spannleinen sind nachts und bei schlechtem Wetter im Licht einer Stirnlampe sehr gut sichtbar. Moskitonetz: Netz zur Belüftung und zum Schutz vor Insekten (ausreichend vorhanden) Packsack: Packsack mit variablem Rollverschluss Robens Windtest: Der Leistungstest zur Feststellung, welchen Belastungen ein Robens Zelt unter Windbedingungen standhält. Er basiert auf den zum Zeitpunkt der Tests verfügbaren technischen Verfahren und dem Kenntnisstand von Robens. Während des Tests wird die maximale Windkraft (MAX), der das jeweilige Zelt ausgesetzt war, sowie die durchschnittliche Windgeschwindigkeit (AVG), bei der es zu Instabilitäten in der Zeltstruktur kommt, gemessen. Solche Instabilitäten manifestieren sich in Form gebrochener/verbogener Stangen, oder das Zelt fällt zusammen und erlangt seine ursprüngliche Form erst wieder, nachdem der Wind nachgelassen hat. Bei Robens Zelten haben sich jedoch selbst bei höchsten Windgeschwindigkeiten keinerlei gravierende Ausfälle ereignet. MAX 156km/h AVG 140km/h Bilder zu den Materialdetails:

Praxistest

So viel zu den technischen Details. Jetzt kommt der Praxistest: wie schläft es sich in dem Zelt, ist genug Platz zum Kleiderwechseln und Gepäckverstauen? Liegefläche und Innenraum sind wirklich großzügig. Aufrechtes Sitzen ist problemlos möglich, was aus eigener Erfahrung absolut kein Standard bei vielen Tunnel-Trekkingzelten ist!. Die Liegefläche kann sich sehen lassen: ganz locker haben zwei Person (bis ca. 1,80m Größe) Platz. Das kann sich sehen lassen, denn wir haben sogar noch Stauraum für ein bisschen Material übrig, ohne Kompromisse eingehen zu müssen und das Buch unter den Kopf schieben und Kulturtasche unter die Beine schieben zu müssen. Mit allem, was wir mit ins Zelt nehmen können, fühlen wir uns fast wie zu Hause im Wohnzimmer. Nette Atmosphäre! Eine schöne Idee ist die Wäscheleine an der Zeltdecke. Optimal, um Socken oder andere feuchte Austrüstungsteile zu trocknen. Klar, dass tropfnasse Kleider lieber draußen aufgehängt werden sollten. Die Taschen in jeder Ecke sind optimal für kleine Sachen wie Stirnlampe, Handy und verhindern nervenaufreibendes Suchen, wenn man mitten in der Nacht aufwacht. Außerdem hat alles hat seinen Platz, besonders wichtig auf längeren Touren. Wohin mit den Rucksäcken? Auch hier bietet uns das Robens Goshawk mehr Komfort, als wir es bisher gewohnt sind: an jeder Seite befinden sich große Vorräume für Wanderschuhe, Rucksack, Campingmaterial, die dort wettergeschützt und griffbereit verstaut werden können. So erübrigt sich das umständliche über den Zeltpartner Hinwegrollen, um an seinen Rucksack zu kommen. Egal, auf welcher Seite man schläft: Zelttür auf – Rucksack da. Zudem erhöht sich dadurch natürlich der Stauraum auf das Doppelte. Auf der einen Seite ist dieser Vorraum über zwei Öffnungen betretbar, was die Flexibilität bei der Auswahl des Standorts erhöht. Der andere Vorraum verfügt über einen einzigen Eingang, den man in ein Vordach umwandeln kann. Alles, was man dazu braucht, sind zwei Trekkingstöcke. Für uns, die mit Outdoorküche unterwegs sind, ideal und bei schlechtem Wetter goldwert. Es erlaubt risikolos unter Dach, aber trotzdem an der frischen Luft den Gaskocher zu nutzen und so das fiese Kondenswasser, das beim Kochen entsteht, im Zelt zu vermeiden. Und da kommen wir zum Thema Kondenswasser und Lüftung. Schon mal im Zelt aufgewacht und die Tropfen an der Innenwand des Zelts entdeckt? Woher kommt das? Über Nacht schwitzen und vor allem atmen wir ca. einen Liter Wasser aus. Besonders für ein synthetisches Zelt ist ein gut ausgebautes Lüftungssystem wichtig, damit sich nicht alles im Zelt, Schlafsack und Ausrüstung staut und den Komfort extrem verschlechtert. Aber auch hier war Robens clever: viele Moskitonetze und regendichte Lüftungsöffnungen ermöglichen eine optimale Lüftung bei jedem Wetter.

Fazit:

Ein super Zelt mit durchdachter Ausrüstung. Das Robens Goshawk bietet sehr viel Komfort, Platz und ein einfaches Auf- und Abbau-System. Die gut verarbeiteten, sehr hochwertigen Materialien sind robust und erfüllen die Erwartungen, die man an ein gutes Zelt hat: standhaft und zuverlässig bei jedem Wetter. Besonders gefallen haben uns die Möglichkeiten der Zeltöffnung. Halb Moskitonetz, halb Zelttür, hat uns der Schein des Mondes einen traumhaften Schlaf beschert. Einziger Minuspunkt, den wir persönlich für unsere Bedürfnisse sehen, ist das Gesamtgewicht von 3,6 kg. Bei einer Trekking-Tour sind also ca. 1,8 kg/Person zu tragen, was ein bisschen über unserem persönlichen Limit von 1,5 kg/Person liegt. Aber ein geringeres Gewicht macht sich in geringerem Komfort bemerkbar. But all life is a compromise… Unsere Empfehlung: Allen, denen Komfort wichtig ist und die auf der Suche nach einem langlebigen und zuverlässigen Zelt sind und das bisschen Extragewicht nicht scheuen, sind mit dem Robens Goshawk bestens bedient.
Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!
doorout Infoabend – Wandertouren durch die schöne Rhön

doorout Infoabend – Wandertouren durch die schöne Rhön

„Wir waren schon überall in der Rhön. Jetzt weiß ich auch, welcher Weg direkt auf die Große Nalle führt.“ Uli war einer von rund 50 Wanderfreunden, die bei den Wandervorschlägen des Ebersburger Touristikfachwirtes Volker Nowatschka genau hingehört haben. Beim Infoabend des Fuldaer Outdoorspezialisten doorout.com stellte der Dozent für Weiterbildung im Tourismus wenig bekannte Touren durch die Rhön vor und Uschi Griebel von der Bergsportschule erläuterte, was in den Rucksack gehört und was nicht. „Weniger ist mehr“, lautet ihr Credo.

„Lassen Sie das Auto stehen und nutzen Sie den öffentlichen Nahverkehr. Die meisten Ziele in der Rhön sind an den ÖNV angeschlossen. Fahren Sie mit der Rhönbahn nach Gersfeld oder steigen Sie in den Hochrhönbus ein. Ein Hessenticket für fünf Personen von Frankfurt auf die Wasserkuppe kostet z.B. nur 33 Euro“, ist einer der Tipps von Volker Nowatschka. Bei seinen Tourenvorschlägen setzt er auf Erreichbarkeit, herrliche Aussichtspunkte, kulturelle und geologische Besonderheiten und die Rhöner Brotzeit. „Wir müssen uns entschleunigen. Da gehört die Einkehr in urige Gasthöfe, die Rhöner Spezialitäten anbieten, einfach dazu.“ Wer die leckere Knoblauchsauce „Rhönschlamm“ zu den Folienkartoffeln kosten will, muss in der „Kneshecke“ in einer kleinen Waldsiedlung bei Dipperz vorbeischauen.

Gespannt war Wanderprofi Wilfried, was der Touristikfachwirt so an abseits gelegenen Ecken in petto hatte. Das waren die Große Nalle bei Gersfeld mit dem ehemaligen Basaltsteinbruch, der Blick vom Hohe Geis auf den Gersfelder Talkessel und die Hähnchen bei Paula in Sparbrod. Für die 15 Kilometer-Wanderung, die in Schmalnau beginnt, ist festes Schuhwerk Pflicht. „Während der Woche haben viele Gaststätten erst um 17 Uhr auf. Die Gastronomie wird schlechter“, meinte der 71-Jährige. „Der Rhöner ist der Schönste. Dann folgen Heidelstein, Guckaisee, Wasserkuppe.“ Der Wilfried kennt halt die Rhön in- und auswendig. Heike und Friedel meinen, dass die vorgeschlagenen Strecken mit 15 bis 18 Kilometern zu lang seien. „Das Auto weglassen, ist ein guter Ansatz.“ Auch Uli kennt sich aus.

Sein Tipp: der Steinkopf mit dem Panoramablick in die bayerische Rhön. Und Tina fasst zusammen: „Die Highlights sind uns Rhönern bekannt, aber die Zusammenstellung der Strecken ist schön. Ziel bekannt, Kombination neu.“ Dem Thomas hat es der Eisgraben mit dem Wasserfall angetan.

Thomas findet die 2-Tagestour vom Schloss Fasanerie, über die Haunequelle zum Frickenhäuser Weiher spannend. „Ich mache mit Freunden viele 2-Tages-Wanderungen. Die Ausrüstungstipps von Uschi Griebel fand er spitze. „Wir sind als Pfadfinder vorbelastet und betreiben unsere Wanderungen minimalistisch.“

Uschi Griebel ist überzeugt, dass ein Rucksack mit 20 bis 25 Liter Volumen für eine Tageswanderung ausreicht. „Was wirklich in den Rucksack gehört sind Apotheke, Rettungsdecke, Notfallrationen wie Müsliriegel, dünne Regenjacke, Biwaksack, Trinkschlauch und Stirnlampe.“ Wer in der Rhön am Tag mehr als vier bis fünf Kilo schleppt, nehme sich die Freude am Wandern.“ Die Faustformel lautet: maximal 20 Prozent des Eigengewichts. Bei Mehrtageswanderungen sollte bei zwölf Kilo Schluss ein. Danach werde es unangenehm und sorgt für einen verspannten Nacken. „Nur nicht einseitig packen. Und alles wasserdicht. Der Schwerpunkt sollte nah auf Schulterhöhe liegen.“

Auf Schusters Rappen trägt der richte Schuh einiges zum Wohlbefinden bei. Bergstiefel in der Rhön machen wenig Sinn. Was da benötigt wird, ist ein halbhoher, wasserdichter Schuh mit fester Sohle. Trekkingschuhe geben natürlich mehr Halt im unwegsamen Gelände, sind aber schwerer.“ Ein weiteres Kriterium sei es, dass der Schuh gut passe. „Reinschlüpfen und wohlführen. Kaufen Sie nur Schuhe, wenn sie Zeit dazu haben. Und nicht morgens nach dem Aufstehen. Denken Sie an die passende Wandersocke. Und wenn es scheuert, sofort handeln. Wenn eine Blase Flüssigkeit gezogen hat, mit zwei Löchern aufstoßen, aber die Haut drüber lassen. Dann hilft auch das Pflaster.“

Damit hatte bei dem Vortrag niemand gerechnet: Die Bergsportlerin empfiehlt Wanderstöcke. „Die sind im alpinen Gelände nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen die Balance, entlasten Wirbelsäule und Kniegelenke. Das ist Training für den ganzen Körper“. Uschi Griebel war es schon klar, dass so mancher männliche Zuhörer hier diskret weg hört. „Wichtig sind Handschlaufe und Griff. Und die richtige Länge. Bergab darf es ein wenig länger sein.“

Doorout.com-Geschäftsführer Martin Küppers war froh, dass die beiden Experten richtig gute Tipps parat hatten und lud die Gäste zur individuellen Beratung mit dem Doorout-Fachteam ein. Da gab es Lob von Christa für einen gelungenen Abend. „Was habe ich bei meinen bisherigen Wanderungen alles so falsch gemacht. Heute habe ich einen neuen Bezug zu meinem Hobby gefunden. Und die Touren von Volker Nowatschka laufe ich ganz bestimmt nach!“

Schuhe neu besohlen

Schuhe neu besohlen

Bei Wanderschuhen ist es ähnlich wie mit den Autoreifen. Auch das beste Profil nutzt sich irgendwann ab. Je griffiger die Gummimischung, umso schneller der Abnutzungsprozess.

Eine abgelaufene Sohle ist aber kein Grund für einen neuen Schuh. Sind Schaft und Obermaterial noch in Ordnung, lohnt sich das Einschicken zum Hersteller. Schließlich ist der Schuh jetzt richtig eingelaufen und wer weiß, ob beim nächsten Schuhkauf wieder solch ein Glücksgriff gelingt.

Jedoch ist eine komplette Neubesohlung nicht bei jedem Modell möglich. Voraussetzung für eine Neubesohlung ist, dass der Schuh in gezwickter Machart gefertigt ist.

Gezwickt oder Gestrobelt

Bei der gezwickten Machart wird der Schaft des Schuhs zunächst mit einer Brandsohle fest verbunden. Die Brandsohle ist sozusagen das Fundament des Schuhs und besteht aus Leder oder Kunststoff. Brandsohle und Schaft bilden dann eine stabile Einheit. Die Dämpf- und Profilsohle werden separat montiert.

Mit dieser Konstruktionsweise gefertigte Schuhe sind sehr stabil und langlebig. Diese Bauart ist jedoch relativ aufwendig und kostenintensiv, macht sich dafür aber in der Qualität des Schuhs bemerkbar.
Die gestrobelte Machart ist nach den Spezial-Nähmaschinen der Firma Strobel benannt. Auch hier wird eine Brandsohle verwendet. Diese ist meist nicht so stabil, wie die der gezwickten Modelle. Die Brandsohle wird in diesem Fall nur vernäht, um den Schuh für den nächsten Produktionsschritt zu stabilisieren. Anschließend wird die Laufsohle angespritzt. Ein sauberes Entfernen der abgelaufenen Profilsohle ist nicht möglich.

Woher weiß ich, was für einen Schuh ich habe? – Schau selbst mal nach!

Einfach die Einlegesohle herausnehmen. Sieht man zwischen Brandsohle und Futter keine Nähte, ist der Schuh in gezwickter Machart gefertigt. Ist das Modell von gestrobelter Machart, ist unter der Einlegesohle die Strobelnaht sichtbar.

Muss ich das mit der neuen Sohle selber machen? – NEIN! So einfach geht das:

Bevor die Schuhe zum Fachhändler gebracht werden, sollten diese gesäubert werden. Verschmutzte Schuhe werden von den Herstellern zurecht nicht angenommen. Gründlich unter warmen Wassern abschrubben reicht völlig aus. Der Fachhändler schickt die Schuhe dann zum Hersteller. Die Neubesohlung kostet je nach Aufwand, Hersteller und Modell zwischen 60 und 80 €.
Der Schuh bekommt die Original-Sohle, auch kleinere Reparaturen können durchgeführt werden.

Auf einmal fällt die Sohle runter

Gelegentlich kommt es bei Wanderschuhen zum plötzlichen Sohlenverlust. Erfahrungsgemäß ab dem verflixten 7.Jahr bei Schuhen mit PU- Dämpfungskeil. Blöderweise gerade dann, wenn diese eher selten genutzt werden. Das ist kein böswilliger Qualitätsmangel, sondern leider ein ganz normaler chemischer Prozess der Material-Alterung, Hydrolyse genannt. Hierbei verflüchtigen sich die im Polyurethan enthaltenen Weichmacher und es fängt an zu bröseln. Dieser Prozess ist bei Kontrolle durch kleine Risse zu erkennen.

Vorbeugen kann man dieser Hydrolyse indem man

  • Die Schuhe dunkel, trocken und kühl lagert
  • Die Schuhe regelmäßig benutzt
  • Jauche und Mist nach der Tour direkt abwäscht
  • Die Schuhe vor Hitze fernhält

Wir wünschen frohes Wandern mit euren Schuhen bzw. Sohlen! 😉