Mit dem Rucksack auf Flugreisen – Wichtige Infos vor dem Start

Mit dem Rucksack auf Flugreisen – Wichtige Infos vor dem Start

Für mehr Sicherheit beim Fliegen
Lesezeit: 10 min.Autor: Stefan Feldpusch

Packe deinen Rucksack, schnalle ihn fest und mach dich bereit für das Abenteuer deines Lebens – egal ob du nur in den Urlaub fliegst, auf einer Trekkingtour die Berge erklimmst, in den Gassen einer neuen Stadt verloren gehst oder die Welt umrundest! Aber halt, bevor du durch die Sicherheitskontrolle sprintest und dich in den nächsten Flieger schwingst, gibt es ein paar wichtige Dinge, die du über das Reisen mit deinem treuen Rucksack wissen solltest. Denn wir wollen sicherzustellen, dass dein Rucksack und sein Inhalt möglichst unbeschadet am Ziel ankommen.

Vorab bei der Fluggesellschaft informieren

Bevor du dich mit deinem Rucksack auf den Weg zum Flughafen machst, solltest du dich schlau machen, welche Bestimmungen deine Fluggesellschaft für Handgepäck und das aufzugebende Gepäck hat. Informiere dich über die zulässigen Maße und das Gewicht, damit dein Rucksack nicht am Gate zurückbleibt. Auch die Anzahl der erlaubten Gepäckstücke ist wichtig, manchmal ist ein zusätzlicher kleiner Rucksack erlaubt. Checke auch, ob es Beschränkungen für Flüssigkeiten oder Elektronik gibt, damit du nicht am Sicherheitscheck ausgebremst wirst. Ein Anruf oder ein Blick auf die Website der Airline kann dir viel Stress ersparen!

Größe und Gewicht des Handgepäcks

Die zulässigen Maße für Handgepäck variieren je nach Fluggesellschaft. Häufig sind Abmessungen von 55 x 40 x 23 cm Standard, aber es gibt auch Abweichungen. Überprüfe die Bestimmungen deiner gewählten Airline, um Überraschungen am Check-in zu vermeiden.

Das zulässige Gewicht für Handgepäck liegt oft bei etwa 8 kg, kann aber je nach Fluggesellschaft und gebuchter Klasse variieren. Schwere Rucksäcke können zusätzliche Gebühren verursachen oder müssen aufgegeben werden.

Hier noch einige Beispielmaße für Handgepäck an denen man schnell erkennt, wie unterschiedliche dieses Thema bei den Fluggesellschaften behandelt wird.

  • Lufthansa: 55 x 40 x 23 cm, max. 8 kg
  • British Airways: 56 × 45 × 25 cm, max. 23 kg
  • KLM: 55 × 35 × 25 cm, 12 kg
  • Air France: 55 x 35 x 25 cm, max. 12 kg
  • Eurowings: 55 x 40 x 23 cm, max. 8 kg
  • Ryanair: 55 x 40 x 20 cm, max. 10 kg
  • American Airlines: 56 × 36 x 23 cm, keine Gewichtsbeschränkung
  • TUIFly: 55 × 40 × 20 cm, 10 kg

(Quelle: Wikipedia)

Flugzeug auf Flughafen durch Glasscheibe hindurch gesehen

Was darf ins Handgepäck?

Allgemein dürfen persönliche Gegenstände wie Dokumente, Elektronik und Kleidung im Handgepäck mitgeführt werden. Flüssigkeiten sind meist nur in Behältern bis zu 100 ml erlaubt. Scharfe Gegenstände, Werkzeuge und gefährliche Stoffe sind verboten.

Gaskartuschen auf Flugreisen

Gaskartuschen sind aufgrund ihrer Entflammbarkeit in der Regel weder im Handgepäck noch im aufgegebenen Gepäck erlaubt.

Beim Packen für eine Flugreise mit Trekking-Ausrüstung stellt sich daher oft die Frage, ob und wie Gaskartuschen transportiert werden dürfen. Die Mitnahme von Gaskartuschen im Flugzeug ist ein Thema, das besondere Aufmerksamkeit erfordert, da sie als Gefahrgut eingestuft werden. Daher sollte man sich bei seiner Fluggesellschaft genauestens informieren. Denn die Bestimmungen zum Transport von Gaskartuschen variieren je nach Fluggesellschaft. Einige erlauben das Mitführen im aufgegebenen Gepäck unter sehr starken Einschränkungen, andere schließen es gänzlich aus.

Werden bei deiner Fluggesellschaft gar keine Gaskartuschen befördert, muss also eine alternative Lösungen in Betracht gezogen werden. Aber keine Sorge! In vielen Reisezielen können Gaskartuschen mit den gängigsten Anschlüssen vor Ort gekauft oder gleich die ganze Ausrüstung geliehen werden.

Camping- & Trekkingkocher auf Flugreisen

Grundsätzlich ist es erlaubt, Campingkocher bzw. Trekkingkocher auf Flugreisen mitzunehmen, allerdings müssen sie bestimmten Sicherheitsvorschriften entsprechen. Die Kocher dürfen beispielsweise keine Reste von entflammbaren Flüssigkeiten enthalten und müssen gründlich gereinigt werden, bevor sie im aufgegebenen Gepäck verstaut werden. Gaskartuschen oder Brennstoffbehälter dürfen hingegen nicht mitgeführt werden und sollten am Zielort erworben werden.

Die Bestimmungen können je nach Fluggesellschaft variieren, daher ist es auch hier ratsam, sich vor der Reise direkt bei der Airline über die genauen Richtlinien zu informieren. Einige Fluggesellschaften, wie z.B. Lufthansa, verbieten beispielsweise explizit den Transport von Behältern mit Gasen oder entflammbaren Flüssigkeiten, was auch Camping- bzw. Trekkingkocher einschließen kann.

Flugzeug auf Flughafen durch Glasscheibe hindurch gesehen

Trekkingstöcke, Messer und andere gefährliche Gegenstände auf Flugreisen

Beim Packen für eine Flugreise mit dem Rucksack ist es wichtig, sich über die Bestimmungen für das Mitführen von Trekkingstöcken, Messern und anderen als gefährlich eingestuften Gegenständen zu informieren. Diese Artikel sind in der Regel im Handgepäck verboten und müssen im aufgegebenen Gepäck transportiert werden.

Trekkingstöcke sind für viele auf ihren Wander- oder Trekkingabenteuern unverzichtbar, jedoch gelten sie aufgrund ihrer spitzen Enden und der Möglichkeit, sie als Waffe zu verwenden, als potenziell gefährlich. Daher müssen sie sorgfältig im aufzugebenden Gepäck verstaut werden. Messer, selbst kleine Taschenmesser, fallen ebenfalls unter diese Kategorie und sind im Handgepäck nicht gestattet.

Und auch bei diesem Thema ist es ratsam, sich vor der Reise bei der Fluggesellschaft über die genauen Bestimmungen zu erkundigen, da diese von Airline zu Airline variieren können. Zudem sollten Reisende bedenken, dass auch die Einfuhrbestimmungen des Ziellandes für bestimmte Gegenstände gelten. Ein Verstoß gegen diese Vorschriften kann zu Verzögerungen am Flughafen und sogar zu Bußgeldern führen.

Indem man sich im Voraus informiert und entsprechend plant, kann man sicherstellen, dass die Reise reibungslos verläuft und die Ausrüstung sicher am Zielort ankommt.

Schutz des Rucksacks auf Flugreisen

Der Schutz des Rucksacks auf Flugreisen ist essentiell, um Beschädigungen oder Verlust von Gegenständen oder gar dem ganzen Rucksack zu vermeiden. Spezielle Transport- und Packsäcke, so genannte Flightcover, sind nicht nur eine Voraussetzung einiger Airlines, sondern bieten auch eine zusätzliche Sicherheitsebene. Sie schützen vor Verschmutzung, Nässe und dem Verhaken von Gurten. Darüber hinaus erleichtern sie das Handling beim Check-in und bei der Gepäckausgabe. Alternativ können eventuell auch einfache Müllsäcke mit Klebeband verwendet werden. Daher ist es auch hierbei ratsam, sich vorab über die Bestimmungen der jeweiligen Fluggesellschaft zu informieren und den Rucksack entsprechend vorzubereiten.

Zusätzliche Tipps für die Mitnahme eines Rucksacks auf Flugreisen

Wertgegenstände und wichtige Dokumente

Es ist essentiell, Wertgegenstände wie Schmuck, elektronische Geräte und wichtige Dokumente wie Reisepässe und Tickets im Handgepäck zu verstauen. So bleiben sie während der Reise sicher bei dir und sind vor Diebstahl oder Verlust durch aufgegebenes Gepäck geschützt.

Organisation mit Packsäcken oder Meshtaschen

Packsäcke und/oder Meshtaschen sind hervorragende Hilfsmittel, um den Inhalt deines Rucksacks zu organisieren. Sie ermöglichen es, ähnliche Gegenstände zusammen zu packen und sorgen dafür, dass man schneller findet, was man benötigt, ohne alles andere durcheinander zu bringen.

Sicherheitsbestimmungen für Elektronik

Achte darauf, die aktuellen Sicherheitsbestimmungen für die Mitnahme elektronischer Geräte und Batterien zu kennen. Diese können sich je nach Fluggesellschaft und Zielort unterscheiden. Informiere dich also lieber im Voraus, um Verzögerungen am Sicherheitscheck zu vermeiden.

Reiseversicherung für Gepäck

Überprüfe vor deiner Abreise die Details der Reiseversicherung, solltest du eine abgeschlossen haben. Prüfe dabei insbesondere in Bezug auf Gepäckschäden oder -verlust. Stelle sicher, dass der Rucksack und dessen Inhalt angemessen abgedeckt sind, um im Falle eines unerwarteten Ereignisses abgesichert zu sein.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Den Rucksack richtig packen

Den Rucksack richtig packen

für angenehmen Tragekomfort
Lesezeit: 10 min.Autor: Christophe de Montigny

Das richtige Packen eines Rucksacks ist eine Kunst für sich und essentiell für jede Wanderung oder Reise. Eine gute Gewichtsverteilung kann nicht nur die Last erleichtern, sondern auch die Balance verbessern und somit die Sicherheit erhöhen. Wenn der Rucksack optimal eingestellt ist, tragen wir 80% des Gewichts über die Hüftgurte, die restlichen 20% sind über die Schultergurte verteilt. Ist der Rucksack richtig gepackt sind die Punkte Balance, Bewegungsfreiheit und Komfort gut aufeinander abgestimmt.

Im Folgenden findest Du einen detaillierter Ratgeber, wie man einen Rucksack effizient und rückenschonend packt.

Rucksack richtig packen: unterer Bereich/Schlafsackfach

Der Rucksack wird meistens von oben gefüllt, dass heißt, das wir uns erst mal auf den unteren Bereich konzentrieren. In diesem Bereich sollten wir möglichst leichte Sachen packen, sodass wir eine gute Balance haben und großen Druck im unteren Rücken vermeiden. Bei größeren Trekkingrucksäcken haben wir ein abtrennbares Schlafsackfach. Hier passen Schlafsack und andere leichte Gegenstände, wie zum Beispiel eine Daunenjacke, rein. So kann man 1/3 der gesamten Rucksackhöhe nutzen.

Rucksack richtig packen: Mittlerer Bereich

Dieser Bereich sollte nicht überfüllt werden, sodass das Gepäck nicht zu hoch wird. Das hat auch balancetechnisch einen Grund. Je höher, umso instabiler wird der Rucksack. Am besten trennt man diesen Bereich senkrecht in zwei Teile. Ganz nah am Rücken werden die schwersten Teile der Ausrüstung wie Kocher, Wasserreserven, Essen, Outdoorküche und zum Beispiel ein Tablett oder die Kamera verstaut, sollte man so etwas dabei haben. Somit hat man den größten Anteil des Gewichts direkt am Rücken in Höhe der Schulterblätter liegen. Das sorgt so für ein optimales Gleichgewicht und super Tragekomfort. Den zweiten Teil dieses Bereichs kann man mit mittelschweren Gegenständen füllen. Hier finden sich dann Gegenstände wie Softshelljacke, Becher, Teller, Klamotten usw.

Einige Hersteller geben beim Rucksackvolumen ein + von bis zu 10 Litern zusätzlich an. Dies ist zum Beispiel bei großen Trekkingrucksäcken der Fall, bei denen man das Deckelfach an den Zuggurten verlängern kann, um somit ein zusätzliches Rucksackvolumen zu generieren. Dieser zusätzliche Platz ist mehr für den temporären Gebrauch gedacht, wie beispielsweise auf der Reise im Zug, im Flugzeug oder eventuell zu Beginn von größeren Trekkingtouren. Auf einer Selbstversorger-Tour wird ja die mitgenommene Nahrung mit der Zeit weniger. In diesem Bereich lassen sich also voluminöse Sachen verstauen, die aber ein geringes Gewicht haben.

Rucksack Packanleitung

Rucksack richtig packen: Deckelfach

Das Deckelfach eignet sich hervorragend für kleinere, leichtere Gegenstände, die schnell zur Hand sein müssen, wie zum Beispiel eine Regenjacke, Erste-Hilfe-Set, Snacks, die Sonnenbrille oder eine Stirnlampe. Da diese Gegenstände oben liegen, beeinflussen sie die Gewichtsverteilung weniger stark. Bei Alpinrucksäcken findet man unter dem Deckelfach gelegentlich Notsignale aufgedruckt, die einem zum Beispiel erklären, wie man sich beim Laden eines Hubschraubers verhalten sollte. Hilfreiche Infos also, die man nicht alltäglich benötigt.

Rucksack richtig packen: Außen- und Seitenfächer

Außenfächer sind ideal für Gegenstände, die man schnell erreichen muss, ohne den Hauptteil des Rucksacks öffnen zu müssen. Hier können zum Beispiel Trinkflaschen, Kartenmaterial oder ein kleiner Regenschirm verstaut werden. Seitenfächer bieten zusätzlichen Stauraum und sind gut geeignet für Gegenstände, die man im Laufe des Tages benötigt, wie Sonnencreme oder Insektenschutzmittel.

Rucksack richtig Packen: Fächer am Hüftgurt

Sollte dein Rucksack über Fächer am Hüftgurt verfügen, kannst du hier das Handy, eine Schlüssel, Snacks oder ein Taschenmesser verstauen. Für viel mehr ist hier auch selten mehr Platz.

Rucksack richtig packen: Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ziel beim Packen eines Rucksacks darin besteht, das Gewicht so zu verteilen, dass der Schwerpunkt optimal liegt und die Last gleichmäßig auf die Hüften und Schultern verteilt wird. Dies sorgt für mehr Komfort und Ausdauer auf langen Strecken. Mit diesen Tipps sollte das Packen des Rucksacks für das nächste Abenteuer kein Problem mehr darstellen. Gute Reise!

Rucksack richtig packen: Video

Du bist dir beim Rucksackpacken doch noch ein wenig unsicher? Kein Problem, Chris begleitet dich gerne dabei und zeigt das Ganze nochmal step-by-step in einem Video:

Ratgeber Wander- und Walkingstöcke

Ratgeber Wander- und Walkingstöcke

Wander- & Walkingstöcke, alles was man wissen sollte!

Viele Leute denken, dass Wander- und Walkingstöcke nicht so unterschiedlich sein können. Es sind doch nur Stöcke zum Gehen, ob schnell oder mit Höhenmetern, was soll das für einen Unterschied machen?

Aber da liegen sie falsch. Die Unterschiede zwischen Trekking- und Walkingstöcke sind enorm. Hersteller wie Leki und Black Diamond, zum Beispiel, haben sich richtig Gedanken gemacht und bieten hoch angepasste Stöcke für beide Disziplinen.

Nordic Walking, woher kommt es und wie geht es genau?

Diese Sportart hat ihren Ursprung im Jahre 1979 und wurde erstmals als Sommertrainingsprogramm für Profi-Skiläufer entwickelt. Erst 1997 sind aber die ersten Walkingstöcke auf den Markt gebracht worden. 1999 entsteht der Fachausdruck „Nordic Walking“ und wird durch ein Werbeflugblatt weltweit bekannt.
Ob Leistungssportler oder untrainierte Menschen, Nordic Walking kann jeder lernen und praktizieren. Es ist ein optimales Training, um eine Grundkondition aufzubauen und bleibt dabei gelenk- und wirbelsäulenschonend.

Jetzt zur Technik: Die Stöcke werden schräg und nach hinten ausgerichtet. Dies erlaubt es, einen Druck auf die Stöcke auszuüben, der uns nach vorne schiebt. Dazu wird der linke Stock eingesetzt, wenn die rechte Ferse den Boden berührt und umgekehrt: der rechte Stock, wenn die linke Ferse auftritt.

Trekking- oder Wanderstöcke, wofür genau?

Trekking als Begriff in „Trekkingstöcke“ benutzt, ist ein Allgemeinbegriff. Allgemein versteht man darunter Wandern als Tagestour oder Mehrtagestour sowie richtige Trekkingtouren mit schwerem Rucksack. In dem Fall werden die Stöcke mehr als Stütze benutzt und haben den schönen Nebeneffekt, die Kniegelenke beim Absteigen zu entlasten. Soweit man zurückblicken kann, sind Äste als Wanderstäbe benutzt worden, aber bereits 1974 hat die Firma Leki die ersten teleskopischen Wanderstöcke auf den Markt gebracht.

Welche Länge für meine Stöcke?

Bevor man ein Paar Stöcke auswählt und sich mit der Technik auseinandersetzt, ist es erst mal wichtig, die passende Größe zu finden. Und die hängt davon ab, ob man Nordic Walking oder Wandern möchte und basiert auf unsere Körpergröße.

Walkingstöcke haben meist eine feste Länge. Da man so keine Einstellungsmöglichkeit hat, ist die Auswahl der richtigen Länge um so wichtiger. Am besten schaut mal direkt bei Leki auf der Homepage, den Link findet ihr unten.

Wanderstöcke stellt man auf ebenem Gelände auf die empfohlene Stocklänge ein (der Arm zeichnet ein 90° Winkel). Beim Aufstieg werden die Stöcke 5cm bis 10 cm kürzer eingestellt und beim Abstieg 5cm bis 10cm länger, je nach Neigung und Schrittlänge. Trekkingstöcke haben im Schnitt einen einstellbaren Längenbereich von 60/70cm bis 130 cm bei teleskopischen Stöcken und 110cm bis 130cm bei faltbaren Stöcken.

Bei Leki findet ihr hier einen tollen Stocklängenberater.

 

Stöcke und Technik

Griffe:

Generell sind die Walkingstockgriffe lang und schmal. Das ist ausreichend, da man beim Nordic Walking keinen Druck auf die Griffe selbst ausübt. Trekkingstöcke haben ergonomische und breitere Griffe, da er beim Laufen über Stock und Stein gut in der Hand liegen muss und bequem sein sollte.

Es gibt 3 Hauptmaterialien bei Stockgriffen: Kork, Schaumstoff und fester Kunststoff.

Kork als Naturmaterial ist feuchtigkeitsregulierend und bietet ein besonders angenehmes Greifgefühl. Bestimmt das angenehmste Material, aber schock- und reibungsempfindlich.

Schaumstoff ist das meist benutzte Material, weil es einen guten Greifkomfort bietet und sehr langlebig ist. Man findet auch bei vielen Trekkingstöcke einen verlängerten Schaumgriff am Stock entlang, was erlaubt, auch mal unter dem Griff zuzupacken, wenn man zum Beispiel im Hang unterwegs ist und nicht ständig die Stöcke verstellen will.

Kunststoff findet man meistens bei günstigeren Varianten. Sie sind sehr robust, können aber keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Strap/Schlaufe:

Bei Wanderstöcken spielt der Strap keine entscheidende Rolle. Er ist nur dazu da, die Stöcke zum Beispiel in schwierigem Gelände oder beim Abrutschen zu sichern. Sollte dabei der Stock aus den Händen fallen, bleibt er sicher am Handgelenk hängen.

Bei Walkingstöcken verhält es sich anders. Erstens gibt es einen linken und ein rechten Strap. Der Strap sitzt fest um das Handgelenk; dank einstellbarem Klettverschluss kann man ihn schön anpassen. Und das ist wichtig, weil der Strap dem Walker erlaubt, Druck auf seine Stöcke auszuüben , damit seine Geschwindigkeit zu steigern und den Oberkörper in Einsatz zu bringen. Es gibt auch eine Technik beim Nordic Walken bei der man die Hände um den Griff ständig auf- und zumacht, was dank der besonderen Straps möglich ist. Dazu gibt es bei vielen Walkingstöcken abnehmbare Straps, damit kann man mit voller Bewegungsfreiheit erst mal den Strap richtig anpassen und ihn dann beim Start direkt an den Stock „klicken“.

Rohrmaterial:

Heutzutage gibt es hauptsächlich zwei Rohrmaterialen: Carbon und Aluminium.

Beide Materialien sind extrem stabil und lastfest und werden entweder allein oder kombiniert bei der Stockherstellung benutzt. Die Carbonstöcke sind teurer als Aluminiumstöcke, dafür aber viel leichter. Es gibt zahlreiche Modele und Rohrfertigungen. Daher sollte erst mal genau wissen, wie und wofür die Stöcke benutzt werden. Bei Leistungs-Nordic Walking ist Carbon ein Muss, für gemütliche Tageswanderungen ist ein Aluminiumstock ausreichend.

Teleskopisch/Faltbar:

Walkingstöcke haben meistens eine fixierte Länge, weil man so weniger Material braucht und damit leichtere Stöcke produzieren kann. Diese Stöcke sind auch eher gedacht für Trainingsstrecken. Da sie die gesamte Trainings-/Nutzungszeit im Einsatz sind, müssen sie nicht an einem Rucksack verstaut werden. Trotzdem gibt es gewisse Modele mit Längeneinstellung, die für Leute gedacht sind, die viel reisen und immer Walkingstöcke dabei haben möchten.
Bei Trekking- oder Wanderstöcken ist die Verstellbarkeit der Länge zum Standard geworden, weil man Trekkingstöcke nicht unbedingt die ganz Zeit auf einer Tour braucht und öfters am Rucksack befestigt. Es gibt zwei Kategorien: Teleskopisch mit Drehverstellsystem oder mit Speedlocksystem. Die erste Variante ist einfach zu bedienen, leicht und günstiger, die zweite ist stabiler und greift fester.

NEU: bei Wanderstöcken gibt es jetzt faltbare Stöcke, die ebenfalls einstellbar sind, wobei der Längenbereich kleiner ist als bei Teleskopstöcken. Der größte Vorteil bei faltbaren Stöcken ist ein geringes Packmaß: zusammengefaltet ist die Packlänge viel kürzer als bei anderen Varianten.

Spitze/Gummipuffer:

Beim Trekking ist meistens eine Hartmaterialspitze ausreichend, da sie auf nahezu allen Untergründen greift und extrem reibungsfest ist. Es ist trotzdem sinnvoll immer ein Paar Trekkinggummipuffer dabei zu haben, wenn man ein längere Strecke auf geteerter Straße gehen muss, um das Klack-Klack-Klack-Geräusch ausschalten zu können.

Beim Nordic Walking eignen sich bei flachem Gelände und harten Untergründen Gummipuffer. In anspruchsvollerem Gelände oder bei weichem Boden ist die Hartmaterialspitze im Einsatz. Leki hat ein Smart Tip System entwickelt , bei dem beide Varianten bereits eingebaut sind und über einen kleinen Hebel den Wechsel ermöglicht.

Reisebericht: Wandern auf dem Jakobsweg

Reisebericht: Wandern auf dem Jakobsweg

Vor gut einem Jahr habe ich mich auf eine interessante Reise begeben. Im letzten Sommer bin ich den Jakobsweg nach Santiago de Compostella gepilgert!

Als nach meiner Abschlussprüfung klar war, dass ich unerwartet etwas mehr Zeit haben würde, überlegte ich mir, wie ich die neu gewonnene Zeit nutzen könnte. Andere wären bestimmt ins Ausland gegangen, doch bei mir keimte der Wunsch nach Spanien zu gehen. Ich hatte mich weder vorab mit dem Thema Jakobsweg beschäftigt noch hatte ich das Buch von Hape Kerkeling gelesen. Und trotzdem wurde ich diesen Gedanken einfach nicht mehr los!

Schließlich war es dann am 1. Juli soweit und ich begann meine Reise auf dem Jakobsweg. Mit Flieger und Bus angereist begann ich meinen Weg in Burgos, rund 500 km vor Santiago de Compostella. Und gleich zu Beginn war ich mit den Sprachproblemen konfrontiert. Doch im Endeffekt geht alles mit Händen und Füßen, denn ein Pilger brauch nicht viel: Ein Bett, eine Dusche, etwas zu essen oder Blasenpflaster. Und das bekommt man auch mit kryptischen Handzeichen vermittelt. 😉

Landschaftlich ist der spanische Norden sehr abwechslungsreich. Die Iberische Meseta besticht eher durch ihren kargen Charakter. Viel plattes trockenes Land mit wenig Bergen und Bäumen. Dieser Teil, so heißt es, ist für den Kopf gedacht. Da ich die Pyrenäen ausgelassen hatte (was ich mittlerweile als Fehler betrachte), hatte ich nun Kopf- und Körperstrecke vor mir. Aber die Meseta gefiel mir gut, der Mohn war noch in voller Blüte und überall flogen Schmetterlinge um einen herum. Durch die Ebenen bekam man schnell ein Gefühl für sein eigenes Tempo und bald konnte man sagen: „Noch 2 km? In einer halben Stunde bin ich da.“ So kamen am Tag schnell 20-25 km zusammen. Je näher man Santiago kam, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Galicien war bergiger und hatte auch mehr Wälder. Besonders schön fand ich die Eukalyptuswälder.

Viele haben ja immer Sorge wegen den Herbergen, weil sie oft nicht dem gewohnten „luxuriösen“ Standard entsprechen, aber gerade in den kleinen schnuckeligen Herbergen hat man den meisten Spaß und so bleiben diese Aufenthalte unvergessen. Ich hatte das Glück nie mit Bettwanzen konfrontiert worden zu sein, aber ich bekam den Tipp, dass vorbeugend Lavendel helfen soll. Es ist schon ein Erlebnis, auf das man sich einlassen muss, was ich aber auf keinen Fall bereue. Meine schlimmste Nacht war, nebenbei erwähnt, in einem Hotel.

Endlich in Santiago de Compostella angekommen!Jeder auf dem Jakobsweg hat sein Päckchen zu tragen, doch trotz alledem merkt man sofort, dass die Hilfsbereitschaft und das Gemeinschaftsgefühl sehr groß sind. Man ist nie alleine, wenn man es nicht will. Man vertraut wildfremden Menschen seine bewegendsten Geheimnisse und Geschichten an und geht dann wieder seiner Wege, aber das ist vollkommen okay. Oder man findet Freunde fürs Leben, so wie ich. Nach zwei Wochen des „himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt“-Seins und schon einigen gelaufenen Kilometern, Tränen, Blut und verlorenen Zehennägel, lernte ich Anna und Martin in der Nähe von O Cebreiro kennen. Und ab dem Zeitpunkt trennten wir uns auch nicht mehr. Mitten in Spanien zwei Menschen zu finden, bei denen man das Gefühl bekommt, man würde sich schon Jahre kennen, überraschte mich etwas.

Wir sangen Tag für Tag Pfadfinderlieder, lachten oder saßen einfach nur schweigend da und genossen das Hier und Jetzt. ! Am 21. Juli kamen wir als Dreiergespann in Santiago de Compostella an. Leider war es für uns lange nicht so aufregend, wie für manch andere. Für uns war es eine Stadt, wie jede andere auf dem Weg und ich war wirklich ernüchtert, das meine Reise hier zu Ende sein sollte. Gegen Mittag stellten wir uns an die gefühlt 2 km lange Schlage am Pilgerbüro für die Compostella an. Und nach einer gefühlten Ewigkeit hatte man sein Stück Papier in den Händen. Doch für Martin, Anna und mich war die Reise hier nicht zu Ende.

Gleich am nächsten Morgen gingen wir weiter, davon getrieben, immer weiter nach Westen zu gehen. Und nach drei Tagen erreichten wir Fisterra (galicisch), den „angeblich“ westlichsten Punkt des Jakobswegs. Nachdem wir in einer Herberge eingecheckt hatten, gingen wir zum Kap Finisterre und setzten uns auf die Steine, schauten auf das Meer und vergaßen komplett die Zeit. In diesem Moment waren wir einfach nur da. Man könnte sagen, wir hatten unseren inneren Frieden gefunden. Und alleine wegen diesem Gefühl, würde ich es jedem empfehlen, diese Reise zu machen!

Mein Tipp: In Fisterra unbedingt ins Café La Frontera zu Christine gehen. Bei ihr gibt es das beste Frühstück und sie kennt den Weg zu den heiligen Steinen! 😉

Für mich war es eine unglaubliche Reise, auf der viel passiert ist, auf der ich viele tolle und inspirierende Menschen kennengelernt habe und die mir eine neue Sicht auf mich selbst gegeben hat! Man hört das zwar immer, aber dieser Weg verändert einen wirklich. In diesem Sinne: „Bon Camino!“

Testbericht Wanderschuh Hanwag Tatra

Testbericht Wanderschuh Hanwag Tatra

Chris hat für euch den Trekkingstiefel Tatra von Hanwag unter die Lupe genommen. Schaut euch das Video an oder lest euch die Transkription durch. Viel Spaß!

Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!