Der Rheinsteig

Der Rheinsteig ist ein Premium-Wanderweg, der zwischen Bonn und Koblenz verläuft. Auf ganzen 320 Kilometern schlängelt sich dieser Wanderweg durch die Landschaft. Der Weg ist eher etwas für erfahrene Wanderer, da die Wege meistens recht schmal sind, und teilweise recht steile Anstiege zu bewältigen sind. Wir haben uns von diesem Wanderweg so einiges versprochen, und das wurde auch gehalten. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich die Etappen dieses Wanderwegs aufzuteilen. Für welche Variante mit 21 Etappen wir uns entschieden haben, zeigt unser Wanderbericht zum Rheinsteig. 

Die Etappen des Rheinsteigs

Rheinsteig Etappe 1: Von Bonn nach Königswinter

Gleich am ersten Tag haben wir eine relativ lange Strecke vor uns. Etwas mehr als 21 Kilometerwollen wir heute wandern, geplant sind rund sieben Stunden Wanderzeit. Wir trafen uns mit anderen Wanderern auf dem Marktplatz in Bonn, und von dort ging es los. Wir gingen direkt zum Rheinufer, und wanderten durch den Freizeitpark Rheinaue. Der Weg nach Küdinghoven führt ein wenig vom Rhein weg. Dann lag der erste Aufstieg vor uns, er führte uns zum Rastplatz Foveaux-Häuschen, wo wir natürlich auch gleich eine Pause einlegten. Weiter führte uns der Weg zum Wanderparkplatz Dornheckensee.

Auf dem Weg bieten sich uns wundervolle Aussichten. Ganz besonders interessant waren die Ausblicke am Dornheckensee und Blauen See. Weiter geht es über das Geländeplateau Kuckstein bis zum Aussichtsplatz Rheinblick. Durch das Mühlental führt es uns zum Kloster Heisterbach. Der Klosterpark ist sehr weitläufig und ein wunderbarer Anblick. Über den Rastplatz Walter-Guilleaume-Hütte geht es schließlich nach Königswinter, wo wir uns in einer hübschen Pension einquartierten.

Rheinsteig Etappe 2: Von Königswinter nach Bad Honnef

Heute geht es hinauf zum Drachenfels. Wer sich diese Wanderung nicht zutraut, kann auch mit der Bahn hinauffahren. Die Drachenburg ist hier ein absolutes Highlight, sie erinnert an die berühmte Siegfried-Sage. Direkt an der Aussichtsterrasse geht es dann auch weiter, dort beginnt der Abstieg hin zum Ulanendenkmal von Rhöndorf. Der Abstieg ist recht steil, ein wenig Wandererfahrung sollte schon vorhanden sein, wenn man sich auf diese Strecke begibt. Wir gehen weiter zum Gasthaus Löwenburger Hof, um uns ein wenig zu stärken, bevor es weiter geht.

Wir wollen gerne noch die Ruine Löwenburg besichtigen. Der Aufstieg ist recht steil, aber die sagenhafte Aussicht macht alle Anstrengungen wieder wett. Man sagt, dass man von dort aus bei gutem Wetter sogar den Kölner Dom sehen kann, aber leider war es an diesem Tag bedeckt. Zurück geht es dann wieder auf den Hauptweg, der uns ins Ohbachtal führt, ebenfalls wieder ein sehr steiler Abstieg. An diesem Tag haben wir einige Anstiege hinter uns gebracht, so dass wir abends müde in die Betten unserer Pension in Bad Honnef fallen.

Rheinsteig Etappe 3: Von Bad Honnef nach Linz

Nach einer erholsamen Nacht machen wir uns auf den Weg nach Linz. Wir entscheiden uns dafür, den Aufstieg zum Leyberg auf uns zu nehmen, dabei handelt es sich um einen Basaltkegel, von dem aus man einen herrlichen Blick auf das Siebengebirge haben soll. Und wir wurden auch nicht enttäuscht. Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen haben, geht es wieder zurück zum Fuß der Kuppe.

Wir steigen hinab ins Breitbachtal, und betrachten unterwegs die Reste einer V-1-Abschussrampe, die mitten im Wald zu sehen ist. Nachdem wir im Tal angekommen sind, geht es auch schon wieder bergauf zum Marienberg. Auf dem Geländeplateau angekommen nutzen wir einen schmalen Pfad, und erreichen im Hähnerbachtal einen schönen Wasserfall. Von dort aus steigen wir auf den Stux, von dem aus man einen atemberaubenden Fernblick hat. Weiter geht es nach Orsberg und hinauf zum Erpeler Ley. Dort haben wir uns wieder ausgiebig gestärkt, um danach an der Burg Ockenfels vorbei weiter bis nach Linz zu wandern.

Rheinsteig Etappe 4: Von Linz nach Bad Hönningen

Bevor wir uns nach Bad Hönningen aufmachen, müssen wir noch einen Blick auf das älteste Rathaus in ganz Rheinland-Pfalz werfen. Wir sind rechtzeitig losgegangen, so dass noch Zeit blieb, die historische Altstadt von Linz kurz zu besichtigen. Auf jeden Fall etwas, das auch so eine Reise wert ist. 

Nach unserem kleinen Bummel durch die Stadt geht es hinauf auf den Kaiserberg, der 174 Meter hoch ist. Vorbei geht es an einer spätromanischen Kirche und der Donatus-Kapelle. Wir erreichen das Gipfelkreuz, von dem aus wir eine wunderschöne Sicht ins Rheintal haben. Weiter geht es hinunter ins Tal, danach folgt der Aufstieg nach Dattenberg. Wir gehen durch den Ort, und erreichen einen steilen Wiesenweg, der uns wieder bergab führt. Weiter geht es nach Leubsdorf, einem sehr romantischen Weindorf. Von dort aus wandern wir nach Ariendorf, und genießen den Blick auf Schloss Arenfels, auch bekannt als „Schloss des Jahres“. Schon bald darauf erreichten wir das Ziel der Etappe, den Weinort Bad Hönningen.

Rheinsteig Etappe 5: Von Bad Hönningen nach Leutesdorf

In unserer Pension haben wir ein tolles Frühstück genossen, so dass wir uns gut gestärkt auf den Weg nach Leutesdorf machen können. Vorbei an der Römerwelt geht zum Rheinbrohler Lampenthal. Das nächste Highlight ist der Aussichtspavillon am Rheinbrohler Lay in 198 Meter Höhe. Von hier aus können wir einen schönen weiten Blick ins Rheintal hinein genießen. Über spannende Wege führt uns die Wanderung zur Ruine Hammerstein.

Zwar mussten wir den eigentlichen Weg kurz verlassen, um diese ehemalige Burg zu besichtigen, aber allein schon wegen der sagenhaften Aussicht hat sich der Abstecher mehr als gelohnt. Von hier aus geht es jetzt abwärts, mitten durch die Weinberge. Am Nachmittag erreichen wir den Bachhof. Ein Serpentinenweg, der mitten durch die Natur führt, bringt uns zu einer Schutzhütte, in der wir kurz verweilen. Wir wandern weiter durch das Naturschutzgebiet Langenbergskopf bis zur Edmund-Hütte, einem Naturfreundehaus. Der Blick von der Terrasse aus ist wirklich wunderbar. Ein steiler Weinbergshang führt uns schließlich nach Leutesdorf, wo wir gleich unsere Zimmer in der Pension bezogen.

Rheinsteig Etappe 6: Von Leutesdorf nach Rengsdorf

Wieder einmal geht es in Serpentinen weiter, schon nach kurzer Zeit erreichen wir den Hüllenberger Stolperstein. Wir werden mit einem schönen Ausblick auf den Ort Andernachbelohnt. Direkt am Limes entlang wandern wir weiter nach Feldkirchen.

Auf und ab geht es weiter, hinab ins Reichelbachtach, und dann führt uns der Weg weiter durch Buchenwald. Das Eiszeit-Museum Monrepos ist hier auf jeden Fall einen Besuch wert. Durch den Wald führt uns der Weg zur Burg Altwied. Wir machen Rast im Restaurant Laubachsmühle. Dort finden wir einen Gewässerlehrpfad, der bergauf führt zum Almblick. Und wieder führt der Weg in Serpentinen bis zum Aussichtspunkt Schauinsland. Ziel der heutigen Etappe ist Rengsdorf, wo wir ein schönes Abendessen mit einem Glas Wein genießen, und den Tag abschließen.

Rheinsteig Etappe 7: Von Rengsdorf nach Sayn

Von Rengsdorf aus geht es auf einem sehr schmalen Pfad weiter. Er führt uns mitten durch den Wald, auf dem Weg passieren wir die Jonashütte. Aufwärts geht es weiter zu einer alten Wehranlage mit Römerturm, die dort rekonstruiert worden ist.

Wir fühlen uns gleich zurückversetzt ist in die damalige Zeit. Von dort aus nutzen wir den Waldlehrpfad Wingertsberg, der uns ins Aubachtal hinab führt. Anschließend schickt uns der Weg wieder bergauf, vorbei am Schnepfenteich, bis wir den Vogelpfad erreichen, der am Kuckuckberg endet. Ein kleiner Pfad führt uns zum Zoo Neuwied, der sicherlich auch einen Besuch wert ist. Allerdings fehlt uns dafür die Zeit, daher gehen wir weiter zur Bismarckhöhe, wo es eine Schutzhütte gibt. Hier verweilen wir kurz, und nehmen dann den Abstieg vom Friedrichsberg in das Saynbachtal in Angriff. Kurze Zeit später erreichen wir das Ziel dieser Etappe, Sayn.

Rheinsteig Etappe 8: Von Sayn nach Vallendar

Das Schloss Sayn sollte selbstverständlich immer auf dem Plan stehen, so viel Zeit muss sein. Von der Schlossterrasse aus geht es dann auch gleich weiter bis zur Burg Sayn. Die Burg ist 800 Jahre alt, und bietet einen tollen Rundblick, der vom Westerwald bis hin zu den Vulkankuppen in der Eifel führt. So schön, wie der Blick auch ist, wir müssen weiter, und erreichen später die Oskarhöhe, auf der es auch eine Schutzhütte gibt.

Die guten alten Serpentinen führen uns hinab ins Tal. Nach einer kurzen ebenen Strecke steht schon wieder der nächste Aufstieg an auf den Pulverberg. Am Römerturm legen wir eine wohlverdiente Pause ein. Feldwege führen uns über die Deutsche-Limes-Straße, die Autobahn 48 unterqueren wir. Als wir im Tal angekommen sind, geht es wieder aufwärts, der Weg führt uns zum Wüstenhof. Selbst wenn wir nicht hungrig gewesen wären, allein schon wegen des Ausblicks wären wir eine gewisse Zeit dort geblieben. Der Abstieg nach Vallendar, unserem heutigen Etappenziel, geht uns leicht von den Füßen.

Rheinsteig Etappe 9: Von Vallendar nach Koblenz-Ehrenbreitstein

Die Fachwerkhäuser am Rathausplatz der Stadt sind sehr sehenswert. Wir wandern an der Theologischen Fakultät vorbei, und erreichen den Eingang des dortigen Klostergartens. Wir folgen dem Weg nach Wambachtal

Wir erreichen den Bischofsbour, das ist ein Brunnen, um den sich die Sage um einen Bischof rankt. Angeblich soll der Bischof nach ausgiebigem Fluchen dort vom Erdboden verschluckt worden sein, und direkt danach soll die Quelle erschienen sein. Wir wandern weiter zu einem Festungsplateau, einer spannenden Aussichtsplattform, die uns einen beeindruckenden Blick gewährt auf Koblenz und das Tal. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die imposante Festungsanlage zu besichtigen. Danach ging es an den Abstieg nach Ehrenbreitstein, einem Ortsteil von Koblenz.

Rheinsteig Etappe 10: Von Koblenz-Ehrenbreitstein nach Niederlahnstein

Heute folgen wir dem Rheinufer nach Pfaffendorf. Die Geländeterrassen, die vom Bienhorntal aus gut zu erkennen sind, wurden künstlich angelegt.

Weiter geht es aufwärts zum Wachecker Kopf. Auf den Serpentinen geht es wieder hinunter nach Allerheiligenberg. Hier wandern wir über einen sehr schmalen Pfad, auf dem Stahlseile vorhanden sind, um ausreichend Halt zu bieten. Unten angekommen werden wir mit einem tollen Blick auf die Allerheiligenkapelle belohnt, auch die Burgen Lahneck und Stolzenfels sind zu sehen. Bald erreichen wir unser heutiges Ziel, Niederlahnstein, und unsere schönen weichen Betten.

Rheinsteig Etappe 11: Von Niederlahnstein nach Braubach

Am Ufer der Lahn entlang starten wir heute in die 11. Etappe. Wir überqueren die Lahn auf einer Fußgängerbrücke, und nehmen den steilen Weg zum Lahnsteiner Kurzentrum. Der Weg führt uns durch einen schönen Wald zu einem Wiesenplateau. Über eine sehr schmale, kleine Felsenrippe führt hier der Weg in ein kleines Tal, und vor dort aus wieder nach oben. Nächster Punkt ist die Kerkertser Platte. Über die Geländerippe geht es immer weiter bergab, bis der Weg zu den Ruinen von der Grube Rosenberg führt. Braubach ist bereits in greifbarer Nähe, und wir freuen uns auf ein leckeres Abendessen.

Rheinsteig Etappe 12: Von Braubach nach Kamp-Bornhofen

Wir entscheiden uns dafür, noch die Burg anzuschauen, bevor es wieder weiter geht auf dem Rheinsteig. Vom Burghügel aus geht es hinunter bis zur St. Martinskirche, und weiter über einen Treppenweg. An den Bahngleisen angekommen, beginnt auch schon der Zecherweg, ein recht steiler Weg, der jedoch auch wieder tolle Ausblicke beschert, wie zum Beispiel auf die Marksburg. Nach einem anstrengenden Aufstieg erreichen wir den Aussichtspavillon. Danach geht es parallel weiter am Hang, bis wir wieder abwärts wandern zum Sauerbrunnen. Während wir dem Tal folgen, genießen wir die Tatsache, dass es hier nur einen leichten Anstieg gibt. Das dauert aber nicht lange an, dann geht es wieder steil bergauf, das Ziel ist der Dinkholder Berg.

Dort gibt es nicht nur einen Rastplatz und eine Schutzhütte, sondern zudem auch einen faszinierenden Ausblick. Ab hier geht es immer wieder auf und ab. Das Hexenköpfel erinnert an die Hexenverfolgungen im Mittelalter. Wir erreichen Filsen, und wandern weiter aufwärts zu einem Aussichtspavillon. Von dort aus haben wir einen guten Blick auf die Filsener Ley und Boppard. Den nun folgenden Pfad genießen wir, denn er gilt zurecht als einer der schönsten Strecken auf dem Rheinsteig. Schon bald haben wir das heutige Ziel, Kamp-Bornhofen, erreicht.

Rheinsteig Etappe 13: Von Kamp-Bornhofen nach Kestert

Heute starten wir schon recht früh in den Tag. Wir nutzen den Weg, der zur „Allee der Bäume“ führt. Dieser zieht sich recht in die Länge, aber endlich geht es dann auch wieder steil bergauf. Ziel ist der Aussichtspavillon Jakobstempel auf dem Pfählsberg.

Wir wandern weiter, und erreichen die Wilhelmshöhe. Die Burgen Sterrenberg und Liebenstein können wir von hier aus ganz wunderbar sehen. Wir haben noch einen guten Anstieg vor uns, der uns zum höchsten Punkt des gesamten Rheinsteigs führt, dem Geländeplateau Lykershausen. Der Abstieg gestaltet sich als sehr gemächlich, bis wir einen weiteren Aussichtspavillon erreichen, den an der Hindenburghöhe. Er befindet sich bereits oberhalb von Kestert, so dass ein kurzer, aber steiler Abstieg ausreicht, um Kestert und unsere Pension zu erreichen.

Rheinsteig Etappe 14: Von Kestert nach St. Goarshausen

Heute startet der Weg mit einem Anstieg nach Oberkestert. Durch einen Wald führt der Weg, es geht über einen schmalen Pfad, der zu einem Graben führt, der zum Ehrenthaler Bach gehört. In der dortigen Schutzhütte rasten wir ein wenig, bevor wir uns an der Burg Maus vorbei zum Wanderparkplatz namens Nocherner Brünnchen begeben. Ein Serpentinenpfad führt uns hinab nach St. Goarshausen.

Rheinsteig Etappe 15: Von St. Goarshausen nach Kaub

Diese Etappe wird als Königsetappe bezeichnet. Sie ist die längste Etappe, und hat insgesamt die meisten Höhenmeter. Zunächst geht es steil bergauf, dann wieder steil bergab. An der Burg Katz vorbei führt der Rheinsteig nun zur Loreley, dem sagenumwobenen Felsen. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, gehen wir weiter und folgen den Weinlehrpfad Loreley. Danach geht es wieder steil nach unten ins Urbachtal, anschließend wieder bergauf. Hier gibt es einige Aufstiege, die mit Festhalteseilen und Eisentritten bewältigt werden müssen. Nach einem langen Abstieg erreichen wir Kaub, und erhaschen dabei einen Blick auf die Zollburg Pfalzgrafenstein.

Rheinsteig Etappe 16: Von Kaub nach Lorch

Die heutige Etappe führt uns an der Burg Gutenfels vorbei. Über Serpentinen geht es ins Niederthal. Mitten im Wald werden wir von einem Weinstand überrascht, dem wir einfach nicht widerstehen können. Weiter geht es, hinaus aus dem engen Tal, zurück ins Rheintal. Über die Clemenskapelle und die Ruine Nollig geht es schließlich hinunter nach Lorch.

Rheinsteig Etappe 17: Von Lorch nach Rüdesheim

Das heutige Etappenziel wird Rüdesheim sein. Wir wandern bis zur Georgs Ruh, und gönnen uns dort eine kurze Rast. Über einen kurzen aber steilen Anstieg geht es über den Panoramawegweiter bis hin zur Paul-Claus-Hütte. Nachdem wir die Ausblicke genossen haben, müssen wir uns wieder auf den Weg konzentrieren, denn dieser führt nun über einen gerade einmal fußbreiten Pfad am Hang entlang zu einer Weinbergsmarkierung. Wir genießen noch den Blick von der Germania, und laufen hinunter nach Rüdesheim.

Rheinsteig Etappe 18: Von Rüdesheim nach Johannisberg

Heute haben wir uns dazu entschieden, die Gondelbahn zu nutzen, um zur Abtei St. Hildegard zu wandern. Anschließend besuchen wir das Kloster Nothgottes. Wir folgen dem sogenannten „Philosophenweg“ hinauf in den Rheingauer Wald. Wieder geht es bergauf und bergab, mitten durch Felder und Wald, bis wir schließlich in Johannisberg ankommen, und unsere Zimmer beziehen.

Rheinsteig Etappe 19: Von Johannisberg nach Kiedrich

Schloss Johannisberg ist auf jeden Fall einen Besuch wert, darum haben wir uns heute auch die Zeit dafür genommen. Von dort aus geht es los auf dem Rheinsteig, Richtung Schloss Vollrads.

Wir wandern durch die Weinberge und ersteigen den Susberg. Zunächst geht es hinunter, und dann wieder hinauf zum Wegekreuz am Unkenbaum. Danach folgt ein langer Abstieg hinunter zum Steinberg. Wir machen uns auf den Weg zum ehemaligen Zisterzienserkloster, das als Drehort für die Verfilmung des Krimis „Der Name der Rose“ genutzt wurde. Nach der ausgiebigen Erkundung dieses tollen Klosters folgen wir weiter den Markierungen des Rheinsteigs, es geht aufwärts zum Honigberg, und danach wieder herunter. Den letzten Teil der Etappe nach Kiedrich können wir gemütlich laufen.

Rheinsteig Etappe 20: Von Kiedrich nach Schlangenbad

Heute haben wir eine sehr leichte Etappe vor uns. Wir starten in Kiedrich, und wandern an der Ruine Scharfenstein vorbei bis zu einem Aussichtspunkt, der sich in der Kiedricher Gemarkungbefindet. In der Waldgaststätte legen wir eine kurze Pause ein, und genießen eine leckere Brotzeit. Danach geht es weiter nach Schlangenbad.

Rheinsteig Etappe 21: Von Schlangenbad nach Wiesbaden-Biebrich

Heute ist der letzte Teil des Rheinsteigs angesagt. Gemütlich laufen wir zur Lochmühle, wo es wieder steil bergauf geht. Von Georgenborn aus wandern wir durch einen Wald bis zur Ludwig-Schwenk-Hütte.

Von hier an geht es hinunter ins Erlenbachtal. Der Abstieg zieht sich recht lang hin, was aber auch einmal sehr angenehm ist. Selbstverständlich geht es hier wieder bergauf zum Schloss Sommerberg, und wieder hinunter nach Frauenstein. Wir laufen bergab nach Schierstein, und wandern weiter entlang des Rheins nach Biebrich. Hier hat unser Abenteuer Rheinsteig nach 320 Kilometern ein Ende. Wir werden noch das Schloss Biebrich besichtigen, und dann unsere Pension beziehen. Morgen geht es wieder nach Hause.

Der Rheinsteig hat mit seinen 320 Kilometern eine Länge, die in 21 Tagesetappensehr gut absolviert werden kann. Es gibt sehr viele Highlights, so wie beispielsweise die Loreley. Allerdinges sind einige Etappen sehr schwer zu wandern, es geht über steile Treppen und Klettersteige. Daher ist dieser Weg, so wie wir ihn gegangen sind, eher etwas für erfahrene Wanderer mit entsprechender Ausrüstung. Wer nicht so erfahren ist, kann auch einfach andere Etappen wählen, und die sehr schwierigen Passagen umgehen.

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Testbericht – Petzl – Reactik+ Stirnlampe

Testbericht – Petzl – Reactik+ Stirnlampe

Petzl – Reactik+ Stirnlampe

Die Performance Stirnlampe aus dem Hause Petzl ist eine kompakte, intelligente und mit 300 Lumen leuchtstarke Lampe für Outdoor-Enthusiasten. Der Name „Reactik+“ ist bei dieser 115 Gramm leichten Stirnlampe Programm. Über einen Sensor passt sie, je nach gewähltem Profil, die Leuchtstärke automatisch an die Umgebung an.

Reactive Lighting & weitere Funktionen

Reactive Lighting schimpft sich die Technologie, wodurch die Akkulaufzeit optimiert wird. Optional lässt sich aber auch eine konstante Leuchtstärke (Constant Lighting) einstellen. Bis zu 110 Meter (300 Lumen) weit reicht die Leuchtweite bei maximaler Leuchtkraft. 35 Meter (30 Lumen) ist die kürzeste Reichweite. Drei unterschiedliche Lichtkegel (breit, kombiniert oder fokussiert) lassen sich über die zwei Tasten am Gehäuse einstellen.
An der oberen Taste lässt sich die Lampe einschalten und ist sofort Einsatzbereit. Über diese Taste lassen sich insgesamt drei Modi (max. Automatik, Standard, max. Power) wählen. Über die seitliche Taste kann man die Lampe in den konstanten Leuchtmodus  umschalten. Hier gibt es ebenfalls nochmal drei unterschiedliche Einstellmöglichkeiten. Drückt man die seitliche Taste für 2 Sekunden aktiviert man das Rotlicht. Beide Tasten für 2 Sekunden zusammen gedrückt schalten die Tastensperre ein.

Akku & schweißabsorbierendes Stirnband

Ein Lithium-Ionen-Akku mit 1800 mAh Leistung bietet genügend Power für eine Leuchtdauer von maximal bis zu 15 Std. Über das mitgelieferte Micro-USB-Kabel kann man den Akku wieder aufladen. Das schweißabsorbierende Stirnband trägt sich sehr angenehm und lässt sich über zwei Schnallen ruck zuck an die gewünschte Größe anpassen und an der Plastikschale, welche am Stirnband befestigt ist, kann man die Stirnlampe in mehreren Stufen nach unten kippen.

App MyPetzl Light über Bluetooth-Funktion

Ein weiteres Highlight der Lampe lässt sich einschalten, wenn man die seitliche Taste für ca. 4 Sekunden gedrückt hält. Damit schaltet man die Bluetooth-Funktion ein und das kleine Blinklicht an der rechten Seite leuchtet blau. Über dieses kleine Licht zeigt die Lampe sonst die Akkukapazität an (grün = 66 – 100 %, gelb = 33 – 66 %, rot = < 33 %). Aber zurück zur Bluetooth-Funktion. Hierüber lässt sich die Reactik+ Stirnlampe mit einem Smartphone und der dazugehörigen App MyPetzl Light verbinden. Über die App lassen sich die vorgegebenen ProfileBergsteigen, Trailrunning, Trekking und Biwak laden. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit ein eigenes Profil anzulegen.

Die Leuchtdauer bzw. Akkuleistung kann in Echtzeit abgerufen werden. Eine weitere kleine aber feine Spielerei ist das Notsignal, welches automatisch über die Lampe gesendet werden kann. Einfach die gewünschte Nachricht eingeben und schon fängt die Stirnlampe wie verrückt an zu blinken um den Morse-Code zu übermitteln.

Fazit

Eine tolle und zugleich vielseitige Stirnlampe mit vielen Einsatzmöglichkeiten die voll und ganz überzeugt. Einziges Manko, wenn es denn eins ist, sind die beiden Tasten an der Lampe, welche sich nur schwer auffinden lassen wenn man die Lampe auf der Stirn trägt.
Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Deep Water Soloing (DWS) auf Mallorca

Deep Water Soloing (DWS) auf Mallorca

Was ist Deep Water Soloing?

Als Deep Water Soloing (DWS) bezeichnet man das Klettern über tiefem Wasser. Der Kletterer verzichtet dabei auf seine Sicherung und Ausrüstung, da er bei einem Sturz vom Wasser aufgefangen wird. Bei dem freien Klettern besteht keine Lebensgefahr, jedoch sind Gefahren aufgrund der Klippenhöhe nicht auszuschließen. Auf der Welt gibt es einige bekannte DWS-Orte, die immer wieder Kletterer anlocken. Dazu gehören zum Beispiel Mala, Thailand oder Mallorca. Simon Borst war dieses Jahr in Mallorca, um dort einige DWS-Spots zu besuchen…

DWS-Ort Mallorca

Mitte August 2017 war ich mit ein paar Freunden für eine Woche im Urlaub auf Mallorca, da ich mich sehr für die DWS-Spots dort interessiert habe. Nicht alle von ihnen sind Kletterer, weshalb wir vornehmlich schöne Strände mit DWS Möglichkeiten ansteuerten, um jedem einen schönen Urlaub zu bieten und trotzdem etwas gemeinsam zu unternehmen.

Das hat wirklich sehr gut funktioniert, denn die Strände und Buchten auf Mallorca sind nicht nur zum Klettern und DWS gut geeignet, sondern auch zum Schnorcheln, Schwimmen oder einfach zum Entspannen.

Nicht unwesentlich ist vielleicht erstmal weshalb die Wahl auf Mallorca fiel: die Anreise ist super unkompliziert. Nichtmal zwei Flugstunden von Frankfurt aus und die Flüge kann man mehrmals täglich recht günstig buchen.

Zum Klettern ist es im August eher zu warm, es sei denn man legt schon in den frühen Morgenstunden los und ist bis zur Mittagszeit fertig. Für die DWS- Spots ist das Klima natürlich umso besser!

Ideal ist windstilles Wetter, um einen trockenen Felsen zu gewährleisten und bei wenig Wellengang trockenen Fußes an die Startpositionen zu gelangen.

Sehr schöne und relativ günstige, typisch rustikale Fincas sind in Santanyi oder Ses Salines zu finden (ca. eine Stunde fahrt vom Flughafen entfernt).

Ich persönlich würde immer nach etwas außerhalb gelegenen Unterkünften ausschau halten, perfekt um mit Freunden den Abend ausklingen zu lassen, lecker zu kochen und bei einem Glas Rotwein die Touren für den nächsten Tag zu planen. Ein Mietauto ist empfehlenswert, um zu den Spots zu gelangen. Dabei ist auf jeden Fall auf die Höhe der Kaution zu achten, die auf eurer Kreditkarte geblockt werden soll. Viele Kreditkarten können nicht über 1000€ belastet werden und ihr seid gezwungen die teurere Vollkaskoversicherung zu zahlen, was bei einer Kaution unter 1000€ nicht nötig ist!

Die Umgebung

Der Tourismus ist auch im Südosten der Insel angekommen, was besonders in diesem Jahr zu spüren war. Allerdings konnten wir an eigentlich allen Spots trotzdem ruhige Ecken finden, an denen wir unser Lager aufschlagen konnten. Der einzige Punkt, an dem wir den Andrang wirklich unschön fanden war die Parksituation. Wer aber am Morgen oder frühen Vormittag startet, sollte damit keine Probleme haben.

Vorteil beim Tourismus ist natürlich, dass es zahlreiche Cafes und Restaurants, sowie kleine Souvenierläden gibt, falls man an so etwas Interesse hat. Besonders in Ses Salines und auch Santanyi ist die Atmosphäre trotzdem sehr angenehm und eher ruhig. Wer, wie wir, in einem Ferienhaus wohnt und selber kocht kommt mit den normalen Supermärkten, die ebenfalls zahlreich vorhanden sind, gut über die Runden. Zu empfehlen ist der Agromarkt in Santanyi. Hier werden allerlei einheimische Köstlichkeiten angeboten, auch Ses Salines kann man in kleinen Wein- und Feinkostgeschäften fündig werden!

Die verschiedenen Spots

Alle beschriebenen Spots sind für DWS Einsteiger geeignet! Allerdings sollte man psychisch stabil sein und fit im sechsten Franzosengrad. So macht es einfach mehr Spaß!

Die meisten DWS Spots befinden sich im Südosten der Insel in der Gegend um Santanyi. Hier ist übrigens der durch Chris Sharma berühmte Torbogen an dem er vor zehn Jahren die Route Es Pontas erstbeging! Bis heute wurde sie übrigens erst einmal wiederholt (Jerney Kruder).

Cala Santanyi

-Perfekt für den Anfang oder einen “ruhigen“ Tag.

Der Zustieg liegt bei ungefähr zehn Minuten. Der Strand ist eher touristisch, hat aber den Vorteil, dass er mit dem Auto sehr gut zu erreichen ist und man sich mit Getränken oder Eis erfrischen kann. Auch wenn am Strand viel los ist, kann man in direkter Nähe beim DWS-Spot in Ruhe schwimmen und schnorcheln. Von dort aus gibt es eine Leiter um ins oder aus dem Wasser zu kommen.

Man fährt nach Cala Santanyi und parkt nach Möglichkeit direkt am Strand. Von dort läuft man rechter Hand am Ufer entlang und erreicht am Ende eine Art Plateou. Eine Treppe führt runter zum Einstieg der Routen. (es gibt keinen leichteren Zugang)

Was man nicht auslassen sollte, ist “Es Pontas”, was zu Fuß in rund 10-15 Minuten zu erreichen ist. Dazu geht man rechts vom Strand die Treppe bis zur Straße nach oben, hält sich links und folgt dann der Beschilderung.

Cala Mitjana

-Einfach Wunderschön!

Küstenseitig von S Horta liegen die Buchten Cala Mitjana und Cala Sa Nau. Cala Mitjana ist eine sehr schöne, kleine Bucht, die in ca. 20 Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Man läuft linker Hand am Strand auf einem gut gepflasterten Weg vorbei und erreicht einen großen einzelnen Schiffsmast.

Hier gibt es eine große (ca.12m) und eine kleine (ca. 7m) Höhle. In der kleinen Höhle gibt es drei Routen, die alle super sind! Eine 6a perfekt zum Aufwärmen, eine 7a und eine 7a plus.

Rechts neben der Höhle gibt es eine gute Möglichkeit abzuklettern (meistens findet man Chalkspuren, um den Abstieg zu finden). Man quert von rechts in die Höhle und hat kurz davor eine gute Möglichkeit Chalk zu deponieren.

Die große Höhle ist moralisch deutlich anspruchsvoller, da sie erstens höher ist, zweitens zum offenen Meer ausgerichtet ist, weshalb man sich ausgesetzter fühlt und drittens bietet bereits der Abstieg eine ordentliche Portion Nervenkitzel.

Wer die Routen auf der rechten Seite der Höhle klettern will und somit den anspruchsvolleren Abstieg wählt, sollte ausreichend Chalk mitnehmen. Auch hier gibt es, für den Fall das man baden geht, eine gute Möglichkeit Chalk zu deponieren.

Es lohnt sich definitiv die Schnorchel einzupacken, denn der Sandstrand ist sehr klein, aber einfach wunderschön!

Cala Barques ( Varques )

– Der Hotspot!

Südlich von Porto Cristo ist Cala Barques. Der Spot bietet drei Abschnitte. Die bekanntesten sind die Snatch Area und die Metrosexual Area die direkt nebeneinander liegen und einen angenehmen Zugang haben. Hier gibt es eine Vielzahl von Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, angefangen bei 6a dann aber stark ansteigend. Wer also im 7. Franzosengrad fit ist kann sich hier richtig austoben!

Hier gelang mir im übrigen „Bisexual“, eine der bekanntesten Routen auf Mallorca. Cala Barques bietet ebenfalls zwei weitere Abschnitte, die Cova Area und die Tarantino Cave. Die Tarantino Cave allerdings ist, wie der Name schon sagt, nur etwas für wirklich starke Nerven.

Die ganze Gegend ist wunderschön und sehr gut für angenehme Urlaubstage geeignet. Es empfiehlt sich aber ausreichend Wasser mitzunehmen da man ungefähr 30-45 min zum Cala Barques läuft.

Der Sandstrand ist relativ groß und mit etwas Glück kann man hier auch Landschildkröten sehen.

Cala Llombards

-Gut zugänglich und Fussläufig super zu erreichen da es direkt im Touristengebiet neben Cala Santanyi und Es Pontas liegt.

Die Klettereien sind nur geeignet für jene, die fit im 8. Franzosengrad sind. Der Mallorca Kletterführer von Rockfax enthält alle Informationen die man dazu braucht. Alle Beschreibungen sind auf englisch und gut verständlich. Im Rockfax Kletterführer sind
außerdem alle Felsen beschrieben, nicht nur die DWS Spots.

Ähnlich wie bei Cala Santanyi kann man auch hier gekühlte Getränke oder ähnliches kaufen. Allerdings gefiel uns persönlich die Atmosphäre bei Cala Santanyi etwas besser.

Insgesamt kann ich den Südosten von Mallorca wärmstens zum DWS, aber auch einfach für einen entspannten Urlaub empfehlen und meine Freunde und ich freuen uns schon sehr auf das nächste Mal auf der wunderschönen und vielseitigen Balearen-Insel!

Schwitzwasser im Luftvorzelt: Entstehung und Vermeidung

Schwitzwasser im Luftvorzelt: Entstehung und Vermeidung

Heute morgen im Zug auf den Weg zu einem Termin ist es mir diese Saison zum ersten mal aufgefallen: Bodennebel. Im Grunde nix anderes als Kondensat und das führt uns direkt zum Thema Schwitzwasser. Das wird – gerade im Zusammenhang mit Luftvorzelten – immer wieder diskutiert. Gerade jetzt im Herbst kommt man dann morgens aus dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil und sieht dicke Tropfen an der Zeltdecke hängen. Wenn es ganz heftig kommt, dann sind auch Pfützen auf dem Boden – gerade dann unangenehm, wenn dort Schuhe stehen oder gar Bücher liegen. Um Schwitzwasser zu vermeiden ist es wichtig zu verstehen, wie es entsteht. Eine Entwarnung gleich vorab: Schwitzwasser ist keine Luftvorzelt-typische Erscheinung, sondern sie ist unabhängig von der Gestängeart des Luftvorzeltes.

Wie entsteht Schwitzwasser?

Schwitzwasser ist immer dann, wenn ein Temperaturunterschied entsteht. In unserem Fall ist es in der Regel im Vorzelt wärmer als außerhalb. Damit ist auch klar, warum Nachts das meiste Schwitzwasser entsteht: die Zeltumgebung kühlt schneller ab, als das Zeltinnere.

Jetzt hat der Temperaturunterschied erst mal nix mit Wasserbildung zu tun. Der Zusammenhang wird klar, wenn man berücksichtig, dass warme Luft mehr Wasser in Form von Wasserdampf aufnehmen kann, als kalte Luft. Bedeutet, dass bei einer gleichen Menge Wasser in der Luft, die Luftfeuchtigkeit unterschiedlich hoch sein kann – abhängig von der Temperatur. Daher spricht man auch immer von der „relativen Luftfeuchtigkeit“. Es sind unterschiedliche Wassermengen in der Luft, wenn die relative Luftfeuchtigkeit 70% bei 20 Grad oder bei 30 Grad beträgt.
Solange die relative Luftfeuchtigkeit nicht 100% erreicht, ist das Wasser in der Luft unsichtbar. Kühlt sich nun die Luft ab, so steigt die relative Luftfeuchtigkeit an. Erreicht sie 100%, so kondensiert der nun übermäßige Wasserdampf und wird zu Wasser. Dies passiert natürlich überwiegend in den Bereichen eines Vorzeltes, in dem die warme Luft (innen) der kalten Luft (außen) am nächsten kommt, denn dort kühlt die Luft am stärksten ab. Dies ist in erster Linie das Dach und in zweiter Linie die Wände. Das auskondensierte Wasser schlägt sich am Dach oder an der Wand nieder und bildet dort diese Tropfen.

Wie kann man Schwitzwasser nun vermeiden?

Grundsätzlich ergeben sich daraus nun zwei Möglichkeiten Schwitzwasser zu verhindern bzw. zu reduzieren:

  • Temperaturunterschied minimieren = Lüften

    Je geringer der Temperaturunterschied, desto geringer die Kondensation, da die Luft kaum abkühlen kann. Den Temperaturausgleich erreicht man am besten durch Lüften. Viele Zelte enthalten eine Art Zwangsentlüftung: hier sollte man sehen, dass diese frei sind und die Luft gut aus dem Zelt kann. Gerade bei Wetter mit starker Nachtabkühlung sollte man das noch unterstützen. Das geht durch das (teilweise) entfernen der Windschürze oder das öffnen eines Fensters oder eines Teils eines Fensters über Nacht. Hier kann man sich vieles Überlegen – auch Stoßlüften vor dem Schlafengehen hilft, aber man muss bedenken, dass die niedrigsten Temperaturen in der Regel in den frühen Morgenstunden erreicht werden und es so auch über Nacht zu weiterer Abkühlung kommt.Eine weitere – wenn auch nicht sehr Energie-effiziente – ist das dauerhafte beheizen des Vorzeltes. Lässt man einen Heizlüfter die Nacht durchlaufen, dann wird die Temperatur auf einem Niveau gehalten, dass keine Feuchtigkeit auskondensiert. Wie gesagt: das soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden – energetisch ist es natürlich definitiv nicht zu empfehlen. Bedeutet aber auch: solange man das Vorzelt nutzt und dabei heizt, wird es kein (oder kaum) Kondenswasser geben, da die Temperatur fortlaufend über dem Taupunkt (= Temperatur bei der die Sättigungsgrenze erreicht ist) gehalten wird.

  • Wassergehalt in der Luft minimieren

    Auch hier hilft im täglichen Betrieb das Lüften weiter: lässt man kühle Luft in das Vorzelt, so enthält diese weniger Wasser als wärmere Luft. Dadurch sind die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur kann stärker fallen, ohne das Wasser auskondensiert. Aber hier gibt es noch viele Quellen! Wer abends mit mehreren Personen lange im Vorzelt sitzt, evtl. mit Hunden, der wird einiges an Feuchtigkeit an die Luft abgeben. So gibt eine vierköpfige Familie innerhalb von 24h insgesamt 10 bis 15 Liter ab. Auch Kochen im Vorzelt setzt einiges an Feuchtigkeit frei. Starker Regen der am Rand den Boden feucht macht sorgt auch für viel Feuchtigkeit im Zelt. Dies gilt auch, wenn man im Regen oder auf einer durchnässten Wiese aufbaut. An all diesen Stellen kann man ansetzen! Natürlich sollen nun nicht weniger Personen im Vorzelt sitzen – aber am Ende hilft: lüften. Wenn der gesellige Abend zu Ende geht, dann empfiehlt es sich noch mal kräftig durchzulüften.Man kann auch beim Aufbau schon etwas darauf achten, nicht am Abend aufzubauen, wenn die Wiese schon wieder klamm wird, sondern dann lieber am nächsten Tag am späten Vormittag, wenn es getrocknet ist.Auch eine Plane – wenn möglich wasserdicht – minimiert die Feuchtigkeit im Zelt und damit das Potenzial für Schwitzwasser. Wasser was sich nach dem Aufbau im Vorfeld befindet braucht lange, bis es abgetrocknet ist. Zusammenfassend kann man sagen: Wassergehalt in der Luft minimieren und Temperaturdifferenzen vermeiden. Einfachstes und bestes Mittel ist lüften, lüften, lüften. Gerade in den Übergangsjahreszeiten sollte man sehen, dass man das beherzigt, denn hier ist die Bildung von Schwitzwasser am stärksten.

Warum hatte ich in meinem letzten Vorzelt kein oder weniger Schwitzwasser?

Das kann viele Ursachen haben. Eine davon ist sehr banal: Wir können beobachten, dass Luftvorzelte wesentlich öfter auf- und abgebaut werden, als Stangenvorzelte. Das bedeutet: an kurzen Trips im Herbst oder über ein Wochenende wird das Zelt aufgebaut. Stangenzelte sind da oft in den Taschen geblieben. Dadurch steigt natürlich die Chance auf Schwitzwasser ebenso. Wichtiger ist aber ein anderer Grund – und der ist in der Historie der Luftzelte zu suchen. Sie wurden entwickelt, um den Auf- und den Abbau von Vorzelten einfacher zu machen und das hat die größte Relevanz bei Zelten die häufig auf- und abgebaut werden sollen. Dies sind Reisevorzelte. Es geht also um schnellen Auf- und Abbau verbunden mit leichtem Gewicht und nach Möglichkeit einem recht günstigen Preis. Dies erreicht man in der Regel mit Polyestergewebe mit beidseitiger PU-Beschichtung – deswegen sind die meisten Luftvorzelte auf dem Markt eben genau aus diesem Material.  Der Nachteil: die PU-Beschichtung ist wasserdicht und wasserabweisend. Kommt Feuchtigkeit auf, so perlt sie schön ab. Was einen auf der Außenseite freut wie bei einem frisch polierten Auto führt auf der Innenseite zu dem Schwitzwasser! Im Bereich der Stangenvorzelte die für längere Aufenthalte konzipiert wurden, gibt es andere Materialen die auf der Außen- und der Innenseite unterschiedliche Beschichtungen aufweisen. So erreicht man Wasserdichtigkeit von außen, kombiniert mit unterschiedlicher UV-Resistenz und Wasseraufnahmefähigkeit auf der Innenseite. Wenn man in diese Vorzelte kommt und mit der Hand über die Innenseite des Daches streicht fühlt es sich „textiler“ an. Diese Innenseite ist in der Lage Feuchtigkeit aufzunehmen und so zu sagen zu speichern. Dabei entstehen keine Tropfen, sondern der Himmel saugt die Feuchtigkeit so zu sagen auf. Natürlich bleibt das nicht so, denn sonst würden – wie bei einem Schwamm – irgendwann die Saugfähigkeit zu Ende gehen. Erwärmt sich das Zelt wieder von innen, gibt der Himmel die Feuchtigkeit wieder in Form von Wasserdampf in das Zelt ab. So wird Tropfenbildung effektiv vermieden. Der Nachteil dieser Materialien: höherer Preis, höheres Gewicht und längere Trocknungsdauer und damit Anfälligkeit gegen Stockflecken.

Was bringt der Innenhimmel bei Luftvorzelten?

Der Innenhimmel, der für viele Luftvorzelte als Zubehör erworben werden kann, soll diesen Effekt simulieren. Er wird in das Dach gespannt und besteht auch aus Feuchtigkeitsaufnehmenden Material. Der Effekt ist der Gleiche: Feuchtigkeit die am Himmel kondensiert wird aufgenommen, ebenso Feuchtigkeit die am Zeltdach kondensiert und heruntertropft. Über den Tag trocknet der Himmel wieder – gibt also die Feuchtigkeit an die Luft im Zelt ab. Der Innenhimmel ist also ein echtes Hilfsmittel und empfiehlt sich auch jeden Fall bei Reisen mit dem Luftvorzelt in der Vorzelt-Heizperiode. Die Innenhimmel benötigen aber auch eine gewisse Aufmerksamkeit, da sie eben auch länger brauchen, um zu trocknen und anfällig gegen Stockflecken sind. Es empfiehlt sich also den Innenhimmel beim Abbau herauszunehmen und gesondert zu trocknen. Glücklicherweise ist das auch deutlich einfacher als das ganze Zelt zu trocknen.

Zusammenfassung: Verliert Schwitzwasser im Luftvorzelt seinen Schrecken?

Schwitzwasser ist kein Luftvorzelt-spezifisches Problem und tritt grundsätzlich in allen Vorzelten auf. Helfen kann man durch Feuchtigkeitsminimierung und eine Reduzierung der Temperaturunterschiede zwischen innen und außen. Das beste Hilfsmittel für beides: lüften! Wenn man das berücksichtigt, wird man mit Schwitzwasser keine großen Probleme haben!

Wolf-Steffen Schau

Wolf-Steffen Schau

doorout.com

Geprägt durch frühkindliche Campingerfahrung in Zelt und Wohnwagen, dennoch kam der Rückfall spät und überraschend. Hat den Hang, sich in Dinge hinein zu steigern und dabei einen regelrechten Wahn zu entwickeln. Liest seit 3 Jahren durchschnittlich 5 Camping-Fachzeitschriften pro Monat und würde am liebsten alles an den Wohnwagen schrauben, was ihm in den Sinn kommt. Wird hierbei nur vom zulässigen Gesamtgewicht und dem Budget gebremst – aber natürlich von der neuen AL-KO AAA Premium Brake!

Wanderbericht: Der Hochrhöner

Wanderbericht: Der Hochrhöner

Der Hochrhöner

Der Fernwanderweg „Der Hochrhöner“ gehört zu den Premiumwanderwegen mit dem GütesiegelWanderbares Deutschland“. Mit diesem Siegel ausgezeichnete Strecken stellen hohe Ansprüche an Pflege und Beschaffenheit der Wanderwege, garantieren dem Wanderer abwechslungsreiche Naturerlebnisse und beziehen kulturelle Höhepunkte mit ein. Zum Fernwanderweg „Der Hochrhöner“ gibt es eine westliche und eine östliche Route. Wir erwandern den „Hochrhöner – Lange Rhön“, die östliche Tour, die uns auf rund 120 km durch Hessen, Thüringen, und Bayernführt, und das Biosphärenreservat Rhön mit einbezieht.

Unsere Wanderung beginnt in Bad Kissingen und endet in Bad Salzungen. Wir ersteigen die höchsten Erhebungen – Wasserkuppe, Kreuzberg, Heidelstein, Ellenbogen – und erleben an vielen Aussichtspunkten die ungeahnte Weite und Schönheit der Rhön. Unsere Wanderung führt über Felsen und durch Moorlandschaften, wir tauchen ein in zauberhafte Wälder und passieren kulturelle Stätten. Die Strecke ist in 8 Etappenaufgeteilt und mit dem „gelben Ö auf weißem Grund“ gut ausgezeichnet. 

Die Etappen des Hochrhöners

Hochrhöner Etappe 1: Von Bad Kissingen bis Stralsbach

Wir beginnen unsere Wanderung in Bad Kissingen – der wohl bekanntesten deutschen Kurstadt. Unsere erste Etappe beginnt am Wanderportal beim Bahnhof. Bevor wir Bad Kissingen verlassen, genießen wir die Innenstadt mit ihren gepflegten Parkanlagen, eleganten Villen und historischen Gebäuden und erinnern uns, dass die Kurstadt über viele Jahrhunderte mit der Salzgewinnungihren Reichtum sicherte. Wir verlassen die Stadt und gehen entlang der Saale durch die großzügigen Auen, atmen den Duft von feuchten Wiesen und Kräutern, und biegen bei den Salinen ab in Richtung Altenburgerhaus. 

Wir wandern durch den Wald entlang des Kaskadenbachs, der hier über viele Stufen munter bergab ins Kaskadental plätschert. Vorbei an Tiergehegen führt unser Weg durch den Wald hinauf zum Klaushof, wo wir unbedingt eine Rast einplanen sollten. Hier ist für Verpflegung gesorgt, und man kann im Wildpark Hirsche, Rehe und Dammwild hautnah erleben.

Danach geht es weiter zum Forsthaus Herrmannsruh, wo uns die freie Sicht schon einen Blick auf Stralsbach erlaubt. Aber zunächst führt unser Weg noch einmal durch den Wald, bis wir am Rande einer Wiese auf eine Kapelle stoßen. Wir wandern vorbei an mehreren Kreuzwegstationen und erreichen Stralsbach – unser erstes Etappenziel.

Länge: 9,8 km / höchster Punkt 407 m / 200 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 2: Von Stralsbach nach Langenleiten

Von Stralsbach aus wandern wir entlang der Dorfgärten und folgen dem Hochrhöner an einem Bach, vorbei an der Borstmühle, nach Frauenroth zum Zisterzienserinnen-Kloster. In der romanischen Klosterkirche liegt der Minnesänger Otto von Botenlauben begraben, der Gründer von Frauenroth. Am Rande des Dorfes rasten wir unter den ausladenden Ästen der Hutbuche von Frauenroth – einer denkmalgeschützten Rotbuche, deren Alter auf bis zu 350 Jahre geschätzt wird. 

Danach geht es am Waldrand entlang des Lederbachs weiter, bis wir an den Abstieg nach Premichgelangen. Für diesen Teil des Weges sollten wir uns viel Zeit nehmen. Der steile Abstieg lädt uns an vielen Stellen ein zu ungeahnten Ausblicken.

Wir genießen die Schönheit der rauen, unbewaldeten Röhn, lassen den Blick zu den Schwarzen Bergen, zum Sendemast auf dem Kreuzberg und über die Lange Rhön schweifen. Unten angekommen wandern wir durch das Tal des Kellerbachs. Gekrümmte, windzerzauste Buchen säumen den Weg bei Langenleiten – unserm zweiten Etappenziel.

Länge: 14,2 km / höchster Punkt 542 m / 380 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 3: Von Langenleiten nach Oberweißenbrunn

Heute wandern wir von Langenleiten über den Kreuzberg nach Oberweißenbrunn. Durch Wiesengrund führt der Weg in Richtung Kreuzberg, wir überqueren den Moosbach, und tauchen ein in ein Waldgebiete der Rhön. Es geht stetig bergauf vom Oberen Guckas zum Großen Guckashinauf zum Kreuzberg, wo wir ausgiebig rasten werden. Der Kreuzberg ist mit 864 m der dritthöchste Berg der Rhön. 

Das Kloster Kreuzberg, bewirtschaftet und verwaltet von Franziskanern, ist ein viel besuchter Wallfahrtsort und Ausflugsziel. Bekannt und beliebt durch seine Brauerei mit Klosterschänke, Gasthof und Pension, verzeichnet der Kreuzberg jährlich eine halbe Million Besucher.

Die barocke Wallfahrtskirche, errichtet Ende des 17. Jahrhunderts, lädt zur Stille und Besinnung ein. Von der Kreuzigungsgruppe aus genießen wir einen sagenhaften Blick über die Hessische Rhön, den Thüringer Wald, den Spessart und ins Frankenland. Gut gestärkt und erholt begeben wir uns auf den Abstieg nach Oberweißenbrunn – unserem dritten Etappenziel.

Länge: 12 km / höchster Punkt 864 m / 407 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 4: Von Oberweißenbrunn nach Birx

Von Oberweißenbrunn aus führt unser Weg am Hang des Himmeldunkelbergs entlang. Hier weiden die Rhönschafe – die Schwarzköpp! Als „Landschaftspfleger“ halten sie die Hochflächen frei von allem, was hier nicht gedeihen soll. Wir zweigen ab vor der Hohen Hölle (894 m) und überqueren den Schwedenwall aus dem 30-jährigen Krieg. Danach begeben wir uns in das Naturschutzgebiet Rotes Moor, wo bis Mitte der 50er Jahre noch Torf abgebaut wurde. 

Am „Haus am Roten Moor“ biegen wir ab zum Fernsehsender Heidelstein. Auf der weiteren Strecke über das Plateau der Hohen Rhön zum Schwarzen Moor laden uns viele Aussichtspunkte zum Verweilen ein. Hier befinden wir uns im Dreiländereck wo Hessen, Thüringen und Bayern aneinandergrenzen.

Über das Schwarze Moor führt ein zwei Kilometer langer Holzbohlen-Weg. Wer genügend Zeit eingeplant hat, sollte auf jeden Fall eine geführte Wanderung buchen. Über die ehemalige innerdeutsche Grenze, wo als Mahnmal der Grenzturm erhalten ist, gelangen wir nach Birx – unserem vierten Etappenziel.

Länge: 22 km / höchster Punkt 921 m / 520 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 5: Von Birx nach Kaltensundheim

Wir verlassen Birx und nehmen am alten Grenzturm die Wanderroute wieder auf. Bald erreichen wir das am höchsten gelegene Dorf der Rhön: Frankenheim. Die weitere Route führt durch Wiesen, Weiden und Wald zum Ellenbogen. Hier werden wir reich belohnt mit einem wunderschönen Ausblick in die Weite nach Norden.

Unterhalb des Gipfels, vom Eisenbacher Haus (Hotel und Restaurant) aus, geht es ein langes Stück des Weges durch jungen Buchenwald, der im Frühjahr übersät ist von weißen und gelben Buschwindröschen. Wo sich der Wald wieder öffnet, empfangen uns mächtige alte Buchen, teils in vollem Grün, teils als blattlos kahle Stämme.

Auf einer Zickzack-Route wandern wir hinab ins Tal. Wir begleiten einen kleinen Wasserlauf, der sich in einer Senke verbirgt, und folgen dem Weg, der uns zwischen Kaltenwestheim und Mittelsdorf nach Kaltensundheim bringt – unserem fünften Etappenziel auf dem Hochrhöner Wanderweg.

Länge: 10,8 km / höchster Punkt 810 m / 60 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 6: Von Kaltensundheim nach Dermbach

Von Kaltensundheim ausgehend nehmen wir hinter Mittelsdorf die Wanderung wieder auf, gehen vorbei an Hecken, Streuobstwiesen, Wald und Wachholderheide, die hier auf den Magerwiesen besonders gut gedeiht. In Höhe des Städtchens Kaltennordheim sind wir auf einer Höhe von ca.600 m, und haben herrlich weite Sicht ins Feldatal. Wir passieren die Hexenlinde bei Klings und umrunden fast den Berg Hobel, der eine Höhe von 665 m erreicht.

Hier stößt der Hochrhöner auf die ehemalige Zonengrenze. und wir gehen ein Stück auf dem Plattenweg der alten Grenze. An der Biegung vor Andenhausen treffen Ost- und Westroute des Hochrhöners wieder zusammen. Wir durchqueren Andenhausen auf dem Weg zum Katzenstein. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick auf das Barockkloster Zella.

Wir wandern über Wiesen, haben viel freie Sicht, und biegen vor Föhlritz am Waldrand ab und steigen auf den Waltersberg. Weiter geht es bis zum Gläserberg, wo wir eine Rast- und Ruhepause einlegen, bevor wir den Abstieg beginnen und Dermbach erreichen – unser sechstes Etappenziel.

Länge: 21,7 km / höchster Punkt 663 m / 500 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 7: Von Dermbach nach Bernshausen

Wir setzen unseren Weg am Hang des Gläserbergs fort und kommen, begleitet von Hecken und Obstbäumen, nach Glattbach, wo in der Nähe des Dorfes der Rhönpaulus hauste. Der Legende nach ein Räuber, an den eine Holzfigur auf dem Dorfplatz erinnert. Wir kommen zum Flüsschen Felda, und steigen steil hinauf in das Naturschutzgebiet Ibengarten.

Wie durch einen grünen Tunnel wandeln wir unter den dichten Ästen alter Eiben und fühlen uns wie im Märchenwald. Auf dem langgezogenen Höhenweg streifen wir das Dörfchen Wiesenthal, und steigen weiter hinauf ins Naturschutzgebiet zum Gipfel des Hohen Horn. Die Anstrengung wird reich belohnt mit dem Blick auf Roßdorf, das eingebettet im Tale liegt – und den angrenzenden Nebelberg, der 1866 als Schlachtfeld diente.

Nach erholsamer Rast machen wir uns auf den Weg nach Bernshausen, der durch einen üppigen Buchenwald führt, und uns schon bald einen Blick auf den See „Bernshäuser Kutte“ gewährt. Wir übernachten in Bernshausen – unserem siebten Etappenziel.

Länge: 11,6 km / höchster Punkt 563 m / 390 Höhenmeter

Hochrhöner Etappe 8: Von Bernshausen nach Bad Salzungen

Auf unserer letzten Tour auf dem Hochrhöner sehen wir uns den See „Bernshäuser Kutte“ in Ruhe an. Er ist kreisrund und verdankt seine Form einem geologischen Einbruch. In weitem Bogen umwandern wir die Stoffelskuppe auf dem Weg zur mittelalterlichen Landwehr, wo Gräben und Wälle noch gut zu erkennen sind. Wir steigen hinauf auf den Gipfel des Pleß, und nehmen uns Zeit für eine Rast an der Rhönklubhütte. Der neue Aussichtsturm erlaubt uns die Sicht weit über den Thüringer Wald.

Vorbei an der Pleßtannenwiese und der Ruine des Jagdschlösschens steigen wir hinab ins Tal. Entlang des Polsambachs wandern wir auf direktem Weg nach Langefeld. Nach einer kurzen Pause und etwas Wehmut im Herzen gehen wir weiter zum Ziel unserer Fernwandertour.

Vor uns liegt Bad Salzungen, das Solo-Heilbad, eingebettet ins Werratal und Tor zum Thüringer Wald. Wir genießen den Bummel durch die Kurstadt mit ihren Fachwerkbauten und Grünanlagen, und sind am Ende unserer Wanderung auf dem Hochrhöner – Lange Rhön angelangt.

Länge: 17,5 km / höchster Punkt 638 m / 260 Höhenmeter

Der Fernwanderweg „Der Hochrhöner – Lange Rhön“ führt auf rund 120 Kilometerndurch Hessen, Thüringen und Bayern. Auch das Biosphärenreservat Rhön liegt auf der Strecke. Die Strecke ist in 8 Etappen aufgeteilt, und kann in 8 Tagen gut gewandert werden. Vom Schwierigkeitsgrad her ist der Hochrhöner als mittelschwer einzustufen. Etwas Kondition ist erforderlich, um die Höhenunterschiede zu absolvieren. Die unglaublich schöne Landschaft mit ihren vielen weiten Aussichten macht den Hochrhöner zu einem Wanderweg mit einem sehr hohen Erlebniswert.

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