Stinkende Wanderschuhe – woran es liegt und was dagegen hilft

Stinkende Wanderschuhe – woran es liegt und was dagegen hilft

sag dem Gestank den Kampf an
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Stinkende Wanderschuhe, ein Problem, das viele Wanderbegeisterte kennen. Du kommst von einer langen Tour zurück, und beim Ausziehen der Schuhe breitet sich ein unangenehmer Geruch aus. Aber was genau verursacht diesen Geruch und was kann man dagegen tun? In diesem Blogbeitrag gehen wir den Ursachen auf den Grund und geben praktische Tipps, wie du deine Wanderschuhe (oder auch andere Schuhe) frisch halten kannst. Ob es um die richtige Pflege geht oder um innovative Lösungen zur Geruchsbekämpfung, hier erfährst du, wie du stinkenden Wanderschuhen den Kampf ansagst.

Wodurch entsteht den eigentlich der unangenehme Geruch in Wanderschuhen

Der unangenehme Geruch in Wanderschuhen ist ein „Problem“, das viele Wanderer kennen. Aber wie entsteht dieser Geruch eigentlich? Die Hauptursache für den Geruch in Wanderschuhen ist Schweiß. Unsere Füße haben Tausende von Schweißdrüsen, die Feuchtigkeit produzieren, besonders während körperlicher Aktivität wie z.B. Wandern. Wenn die Feuchtigkeit nicht richtig verdunsten kann, weil die Schuhe nicht atmungsaktiv sind oder die Socken die Feuchtigkeit nicht aufnehmen, entsteht ein feuchtes Umfeld, in dem Bakterien gedeihen können. Diese Bakterien sind für den Abbau von Schweiß verantwortlich und produzieren dabei die üblen Gerüche.

Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die zu diesem Problem beitragen können. Dazu gehören das Material der Schuhe, die Art der Socken, die man trägt, und die Hygiene der Füße selbst. Wanderschuhe aus Materialien, die keine gute Belüftung bieten, können dazu führen, dass Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Das Tragen von Socken, die nicht für die Feuchtigkeitsregulierung ausgelegt sind, kann ebenfalls dazu beitragen, dass sich Schweiß ansammelt. Unzureichende Fußhygiene oder das Tragen der Schuhe ohne Socken können auch die Ansammlung von Bakterien fördern, die den Geruch verursachen.

Um den unangenehmen Geruch in Wanderschuhen zu bekämpfen, gibt es verschiedene Methoden. Eine gute Fußhygiene ist entscheidend. Dazu gehört das Waschen der Füße mit antibakterieller Seife und das gründliche Trocknen zwischen den Zehen. Es ist auch wichtig, immer frische und geeignete Socken zu tragen und die Schuhe regelmäßig zu lüften und zu trocknen. Einige Wanderer verwenden spezielle Fußsprays oder Antitranspirant-Cremes, um die Schweißproduktion zu reduzieren. Hausmittel wie Backpulver oder Katzenstreu können auch helfen, Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Darauf gehen wir aber weiter unten noch etwas genauer ein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der unangenehme Geruch in Wanderschuhen hauptsächlich durch Bakterien verursacht wird, die in einem feuchten, warmen Umfeld gedeihen. Durch die richtige Pflege und Hygiene kann man dieses Problem jedoch effektiv angehen und die Freude am Wandern ohne unangenehme Gerüche genießen.

Wanderschuh riecht nach längerem Tragen unangenehm
diverse Helferlein aus dem eigenen Haushalt wie Natron, Kaffee, Salz, Tee oder Backpulver

Fußklima in Wanderschuhen – wasserdichte Membran vs. Reines Leder

Das Fußklima in Wanderschuhen ist ein entscheidender Faktor für Komfort und Fußgesundheit bei langen Wanderungen. Wanderschuhe mit wasserdichter Membran bieten einen hohen Schutz gegen Nässe von außen, was besonders bei feuchten Wetterbedingungen von Vorteil ist. Marken wie GORE-TEX haben sich in diesem Bereich etabliert und ermöglichen dadurch die Herstellung von atmungsaktiven und wasserdichten Schuhen. Die Membran ermöglicht es, dass Schweiß in Form von Wasserdampf nach außen transportiert wird, während Wasser von außen nicht eindringen kann. Dies sorgt für trockene Füße, auch wenn man durch nasses Gelände wandert.

Im Gegensatz dazu bieten Wanderschuhe aus reinem Leder natürliche Atmungsaktivität und Haltbarkeit. Leder ist ein Material, das sich mit der Zeit dem Fuß anpasst und somit einen individuellen Tragekomfort bietet. Es ist von Natur aus wasserabweisend und kann, wenn es gut gepflegt wird, eine hohe Wasserdichtigkeit erreichen. Allerdings ist Leder weniger atmungsaktiv als moderne Membranmaterialien und kann bei langen Wanderungen in warmem Klima zu einem wärmeren Fußklima führen. Zudem benötigt Leder regelmäßige Pflege, um seine wasserabweisenden Eigenschaften zu erhalten.

Die Wahl zwischen Wanderschuhen mit wasserdichter Membran und solchen aus reinem Leder hängt letztlich von den persönlichen Vorlieben und den geplanten Wanderbedingungen ab. Für feuchte und wechselhafte Wetterbedingungen sind Schuhe mit wasserdichter Membran zu empfehlen, während für trockene Bedingungen und kältere Temperaturen Lederstiefel eine gute Wahl sein können. Wichtig ist, dass der Schuh gut sitzt, die Füße unterstützt und ein angenehmes Fußklima bietet, um Blasen und andere Fußprobleme zu vermeiden.

Wie funktioniert ein wasserdichtes Membran?

Wasserdichte Membranen sind ein Wunder der modernen Textiltechnologie, die es ermöglichen, Kleidung zu schaffen, die uns vor den Elementen schützt, während sie gleichzeitig atmungsaktiv bleibt. Aber wie funktionieren sie genau?

Die Magie liegt in der mikroporösen Struktur der Membran. Diese Poren sind winzig klein – viel kleiner als ein Wassertropfen, aber größer als ein Molekül Wasserdampf. Das bedeutet, dass Wasser von außen nicht durch die Membran dringen kann, aber Schweiß in Form von Wasserdampf von innen nach außen entweichen kann. Dieser Prozess wird durch die Körperwärme des Trägers verstärkt, da Wärme den Wasserdampf durch die Membran nach außen treibt.

Ein bekanntes Beispiel für eine solche Membran ist die GORE-TEX® Technologie, die eine Membran aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE) verwendet. Die GORE-TEX® Membran enthält über 1,4 Milliarden Poren pro Quadratzentimeter, die dafür sorgen, dass Kleidungsstücke wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sind.

Die Anwendung dieser Technologie hat die Outdoor-Bekleidungsindustrie revolutioniert, indem sie Kleidung ermöglicht hat, die nicht nur Schutz vor Regen und Wind bietet, sondern auch Komfort durch Atmungsaktivität. Dies ist besonders wichtig für Aktivitäten, bei denen der Körper schwitzt und Kleidung schnell feucht werden kann, was ohne eine solche Membran zu einem unangenehmen und kalten Erlebnis führen würde.

Die Entwicklung und Verwendung wasserdichter Membranen ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Materialwissenschaft und Ingenieurskunst dazu beitragen können, unsere Interaktion mit der natürlichen Umwelt zu verbessern und gleichzeitig unseren Komfort und unsere Leistung zu steigern.

Wie funktioniert das Leder-Innenfutter in Wanderschuhen?

Leder ist ein bevorzugtes Material für Wanderschuhe, das aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften geschätzt wird. Es bietet eine hervorragende Haltbarkeit und kann bei richtiger Pflege viele Jahre halten. Leder passt sich der Form des Fußes an und bietet so eine individuelle Passform, die mit der Zeit immer bequemer wird. Die natürliche Porosität des Leders ermöglicht eine gute Atmungsaktivität, wodurch Feuchtigkeit vom Fuß weggeleitet und ein angenehmes Fußklima erhalten wird. Diese Eigenschaften machen Leder zu einem idealen Material für Wanderschuhe, insbesondere für lange Wanderungen in unterschiedlichen Umgebungen.

Ein weiterer Vorteil von Lederschuhen ist ihre Fähigkeit, sich bei Nässe zu dehnen und sich noch besser an den Fuß anzupassen, was den Tragekomfort erhöht. Allerdings erfordert Leder regelmäßige Pflege, um seine Eigenschaften zu bewahren und nicht spröde oder rissig zu werden. Es muss regelmäßig gereinigt und mit speziellen Produkten behandelt werden, um seine Wasserbeständigkeit und Atmungsaktivität zu erhalten.

Insgesamt bietet Leder eine Kombination aus Komfort, Haltbarkeit und Funktionalität, die es zu einer ausgezeichneten Wahl für Wanderschuhe macht, die den vielfältigen Anforderungen von Outdoor-Aktivitäten gerecht werden sollen. Trotz der Konkurrenz durch moderne Materialien wie Gore-Tex, die wasserdicht und atmungsaktiv sind, bleibt Leder ein zeitloser Klassiker unter den Materialien für hochwertige Wanderschuhe.

Natronpulver wird in den Wanderschuh gekippt
frisch gemahlener Kaffee im Wanderschuh

Was hilft wirklich bei stinkenden Wanderschuhen?

Stinkende Wanderschuhe können das Wandererlebnis trüben und sind ein häufiges und unangenehmes Problem. Glücklicherweise gibt es einige bewährte Hausmittel und andere Utensilien, die helfen können, unangenehme Gerüche zu beseitigen und die Frische deiner Schuhe wiederherzustellen.

Katzenstreu

Katzenstreu ist bekannt für seine Fähigkeit, Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Es ist ein effektives Mittel gegen stinkende Wanderschuhe. Einfach ein kleines Säckchen mit Katzenstreu füllen und über Nacht in die Schuhe legen. Die Streu nimmt die Gerüche auf und hinterlässt einen neutraleren Duft. Am nächsten Morgen das Katzenstreu entfernen und die Schuhe lüften.

Backpulver

Backpulver ist ein weiteres hervorragendes Mittel zur Geruchsneutralisierung. Streue eine großzügige Menge Backpulver in die Wanderschuhe und lasse es einige Stunden einwirken. Das Backpulver absorbiert Gerüche und Feuchtigkeit. Nach der Einwirkzeit das Pulver ausschütteln und die Schuhe gut auslüften.

Teebeutel

Teebeutel, insbesondere solche mit starken Aromen wie Pfefferminz oder Zitrone, können ebenfalls helfen, den Geruch in Wanderschuhen zu bekämpfen. Lege dazu ein paar trockene Teebeutel über Nacht in die Schuhe. Die Teebeutel helfen, Feuchtigkeit aufzunehmen und hinterlassen einen angenehmen Duft.

Kaffee

Eine weitere überraschende, aber effektive Lösung bietet Kaffee. Kaffee ist nicht nur ein belebendes Getränk, sondern kann auch dabei helfen, den miesen Geruch von Wanderschuhen zu neutralisieren. Streue dazu zwei bis drei Esslöffel Kaffeepulver in jeden Schuh und lass es über Nacht einwirken. Am nächsten Tag schüttelst du das Pulver aus und saugst die Reste gegebenenfalls mit einem Staubsauger auf. Allerdings sollte man vorsichtig sein, wenn die Wanderschuhe ein helles Innenfutter haben, da der Kaffee hier zu Verfärbungen führen kann.

Natron

Natron, das auch als Natriumhydrogencarbonat bekannt ist, hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Eine kleine Menge Natron über Nacht in den Wanderschuhen verteilt, kann Wunder wirken. Am nächsten Morgen einfach das Pulver ausschütteln und die Schuhe sind wieder frisch für das nächste Abenteuer.

Salz

Salz, ein weiterer Küchenklassiker, wirkt ähnlich wie Natron. Es hilft, Feuchtigkeit aufzunehmen und Gerüche zu neutralisieren. Einfach das Salz in die Schuhe streuen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag entfernen. So einfach kann es sein, den stinkenden Schuhen Adieu zu sagen.

Kälte

Eine unkonventionelle, aber wirksame Methode ist die Verwendung von Kälte. Indem du deine Wanderschuhe in eine Plastiktüte packst und über Nacht in die Gefriertruhe legst, können Bakterien abtöten werden, die für schlechte Gerüche verantwortlich sind. Achte darauf, die Schuhe vor dem Tragen vollständig aufzutauen und zu trocknen.

Schuhtrockner

Der Sidas Dryer Bag Cedar Wood ist ein Schuhtrockner, der feuchte Schuhe schnell mit Zedernholz trocknet. Er absorbiert Feuchtigkeit viermal schneller als Lufttrocknung. Einfach über Nacht in die Schuhe stecken und der Dryer-Bag sorgt für Trockenheit und zusätzlich angenehme Frische.

LaSportiva TX4 mit Dryer Bags
Sidas Dryer Bag passend für Wanderschuhe, Zustiegsschuhe, Kletterschuhe uvm.

Weitere nützliche Tipps gegen stinkende Wanderschuhe

Neben den oben genannten Methoden gibt es weitere Tipps, die hilfreich sein können:

  • Regelmäßiges Lüften und Trocknen der Schuhe nach jeder Wanderung.
  • Verwendung von antibakteriellen Sprays oder Einlegesohlen, die speziell für die Geruchskontrolle entwickelt wurden.
  • Tragen von Funktionssocken, um die Feuchtigkeitsbildung zu reduzieren.
  • Regelmäßige Reinigung der Schuhe gemäß den Pflegehinweisen des Herstellers.

Durch die Kombination dieser Methoden und Tipps kannst du sicherstellen, dass deine Wanderschuhe frisch bleiben und du deine Wanderungen in vollen Zügen genießen kannst.

Kann man vorbeugend etwas gegen unangenehme Gerüche in Wanderschuhen tun?

Unangenehme Gerüche lassen sich so gut wie nie ganz und gar vermeiden. Wichtig ist aber, wie wir weiter oben schon erfahren haben, die richtige Wahl zwischen einem Wanderschuh mit wasserdichter Membran oder mit einem Leder-Innenfutter. Darüber hinaus ist eine gute Fußhygiene unerlässlich um die Entstehung von Schweiß und die damit verbundenen Gerüche weitestgehend zu minimieren. Das tragen der richtigen Socke fördert ebenfalls ein angenehmes Fußklima im Wanderschuh und sorgt zum Beispiel durch eingenähte Silberfäden dafür, das dank einer antimikrobiellen Wirkung der Entstehung von Schweißfüßen entgegengewirkt wird.

Und sollten sich doch merkwürdige und unangenehme Gerüche breit machen, kannst du dank den genannten Tipps dem Problem schnell und einfach Herr werden. Somit sollte auch der nächsten Wandertour nichts mehr im Wege stehen, oder? Denn Wandern ist ja bekanntlich eine sehr beliebte Freizeitaktivität, die Körper und Geist belebt. Also nichts wie raus in die Natur und fleißig Wanderkilometer sammeln.

Fazit

Wie du siehst, müssen deine Wanderschuhe nicht dauerhaft unangenehm riechen. Es gibt viele nützliche Helferlein aus dem eigene Haushalt oder gar diverse Produkte von einigen Herstellern, wie zum Beispiel antibakterielle Einlegesohlen oder Schuhtrockner, die ebenfalls dabei hilfreich sind, ungeliebte Gerüche zu beseitigen.

Kennst Du noch andere Methoden stinkenden Wanderschuhen Herr zu werden? Dann lass es uns gerne in den Kommentaren wissen. Ansonsten hoffen wir, wir konnten dir bei einem nicht so angenehmem Thema nützliche Tipps an die Hand geben, sollte es dich mit stinkenden Wanderschuhen betreffen.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Abenteuer Kilimanjaro – ein Reisebericht

Abenteuer Kilimanjaro – ein Reisebericht

Der höchste Berg Afrikas
Lesezeit: 10 min.Autor:

Seit über 34 Jahren lebe ich mit Diabetes, und die Besteigung des Kilimanjaro war für mich mehr als nur ein Abenteuer – es war ein echter Lebenstraum, der in Erfüllung gehen sollte. Die Vorbereitung fand bei uns im malerischen Allgäu statt, wo ich in vier Monaten unglaubliche 26.000 Höhenmeter erklomm, Schritt für Schritt, Gipfel für Gipfel. Diese intensive Vorbereitung füllte mich mit Vorfreude und einem unbändigen Abenteuergeist.

Anreise nach Tansania

Schon die Ankunft in Tansania war ein Erlebnis für sich. Nach etwa 17 Stunden Flug landete ich endlich am Kilimanjaro Airport. Die warme afrikanische Sonne begrüßte mich freundlich, und ich traf Richard, meinen Hauptguide. Ein herzliches Lächeln und ein kräftiger Händedruck – Richard strahlte die Ruhe und Erfahrung aus, die man nur durch zahlreiche Besteigungen gewinnt. Er arbeitet seit Jahren für Extrek und hat zusammen mit Thomas Lämmle eine gemeinnützige Organisation gegründet, die unter anderem Besteigungen des höchsten Berges Afrikas ermöglicht.

Richard ist ein echter Profi – der Kilimanjaro ist für ihn fast wie ein zweites Zuhause. Unzählige Male hat er den Gipfel erreicht, genau da, wo ich auch hinwollte. Sein Wissen und seine Gelassenheit gaben mir sofort ein gutes Gefühl.

Akklimatisierung am Mount Meru

Unser Plan sah eine Akklimatisierung am Mount Meru vor, dem etwa 4.566 Meter hohen Nachbargipfel des Kilimanjaro. Akklimatisierung bedeutet, den Körper an die Höhe zu gewöhnen: hoch gehen, tief schlafen. In Tansania heißt das: Pole, Pole. Lass dir Zeit, genieße jeden Schritt.

Der Meru wird in Etappen bestiegen. Erst von 1500 auf 2500 Meter, dann weiter auf 3500 Meter und schließlich kurz auf 3800 Meter, dem Little Meru. Danach geht es zurück auf 3500 Meter zur Übernachtung. Die Natur um uns herum war atemberaubend – saftig grüne Wälder, exotische Tiere und ein sternenübersäter Himmel, der einem den Atem raubt. Der Mount Meru mit seinen steilen Hängen und dichten Wäldern bot uns einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns am Kilimanjaro erwarten würde.

Der nächste Tag war ein echter Gipfeltag. Um Mitternacht aufstehen und anziehen – in Afrika kann es ganz schön kühl sein. Gegen 1:30 Uhr starteten wir den Aufstieg. Der Meru ist anspruchsvoll, mit steilen Passagen und einem langen Weg vor uns. Während ich im Allgäu 1000 Höhenmeter in unter zwei Stunden schaffe, dauert es hier fast dreimal so lange. Jeder Schritt fühlte sich an wie eine kleine Ewigkeit, aber die Motivation und die Vorfreude trieben mich an.

Mitter mit Kind auf den Schultern schaut durch ein Fernglas beim Wandern
Kind hat einen Geocach im Wald gefunden
Kind hat einen Geocach im Wald gefunden

Aber der Ausblick machte alles wett. In rund 65 Kilometer Entfernung sahen wir den Kilimanjaro in der aufgehenden Sonne. Ein Traum wurde wahr! Die Anstrengungen und die Kälte waren in diesem Moment vergessen, als wir den faszinierenden Anblick des höchsten Berges Afrikas genossen.

Nach einer weiteren Übernachtung auf 3500 Metern war mein Körper gut akklimatisiert für den höchsten Berg Afrikas. Dann ging es zurück ins Tal, ins Hotel. Eine Dusche und etwas Erholung waren genau das Richtige vor der großen Besteigung. Ich konnte es kaum erwarten.

Aufbruch zum Kilimanjaro

Gut vorbereitet machten wir uns auf die Umbwe Route, die von Süden aus direkt zum Barranco Camp führt. Nach zwei Übernachtungen auf etwa 3900 Metern hatten wir einen beeindruckenden Blick auf die berühmte Barranco Wall, die auch Breakfast Wall genannt wird, weil man sie direkt nach dem Frühstück angeht. Der Kissing Rock, ein Felsvorsprung, an dem man ganz nah an der Felswand entlanggehen muss, war weniger schwierig, als ich gedacht hatte. Die Nervosität wich einer tiefen Zufriedenheit, als wir den Fels überwanden.

Oben angekommen, bot sich uns ein spektakulärer Blick auf den Mount Meru. Die Sonne strahlte, und ich fühlte mich, als ob ich die Welt erobern könnte. Jeder Schritt, jeder Atemzug brachte mich dem Ziel näher, und die Gemeinschaft mit den anderen Bergsteigern schuf ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Freundschaft.

Kind unterwegs in einem Hochseilgarten
Kind mit Familie auf einem Kanu
Kind mit Familie auf einem Kanu

Weiter ging es durch ein Tal zum Karanga Camp, wo wir eine Nacht verbrachten, bevor es zum Kosovo Camp weiterging. Der Aufstieg von Barafu zum Kosovo Camp ist nicht einfach, aber die Mühe lohnt sich. Bei Tageslicht ist es machbar, in der Dunkelheit jedoch eine Herausforderung. Die Sterne über uns schienen zum Greifen nah, und die Stille der Nacht war fast magisch. Jeder Stern erzählte seine eigene Geschichte, und wir fühlten uns wie Teil eines großen, wunderbaren Universums.

Das Kosovo Camp ist klein und benötigt eine Genehmigung für die Übernachtung. Doch die Nacht dort spart uns gut 200 Höhenmeter am Gipfeltag. Früh ins Bett, gut schlafen, damit wir ausgeruht die letzten 1000 Höhenmeter zum Gipfel in Angriff nehmen können. Die Spannung und die Vorfreude waren greifbar. Die letzte Nacht war erfüllt von nervöser Aufregung und leiser Erwartung.

Ankunft am Uhuru Peak

Um Mitternacht wurden wir geweckt. Nach einem Frühstück starteten wir um 1:30 Uhr den Aufstieg. Die Kälte war beißend, aber der Gedanke an den bevorstehenden Erfolg hielt mich warm. Um 5:05 Uhr fragte ich den Guide, wie lange es noch bis zum Stella Point sei. „45 Minuten“, sagte er. Diese Minuten fühlten sich an wie eine Ewigkeit, aber schließlich sah ich um 5:50 Uhr im Dunkeln die Bretter, die auf 5756 Meter montiert sind.

Ab hier waren es nur noch etwa 150 Höhenmeter zum Uhuru Peak. Die Sonne ging auf und es wurde taghell. Ein magischer Moment. Es war kalt.

Um 06:25 Uhr stand ich auf dem höchsten Punkt Afrikas, auf 5895 Metern, und war überglücklich. Die Anstrengungen, die Herausforderungen, all die kleinen und großen Momente – sie alle führten mich zu diesem einen Augenblick. Ich fühlte mich lebendig, frei und unbesiegbar. Der Kilimanjaro hatte mich gefordert, aber er hatte mir auch ein Geschenk gemacht: die Erinnerung an ein unvergessliches Abenteuer. Die Welt zu meinen Füßen, der Himmel so nah – es war der Höhepunkt einer Reise, die ich nie vergessen werde.

Vater mit Kindern beim gemeinsamen Bogenschießen
Sternenpark Rhön am Fliegerdenkmal
Sternenpark Rhön am Fliegerdenkmal
Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Outdoor-Abenteuer für Kinder – Tipps für die Sommerferien

Outdoor-Abenteuer für Kinder – Tipps für die Sommerferien

Abenteuer für die ganze Familie
Lesezeit: 20 min.Autor: Stefan Feldpusch

Die Natur bietet einen unerschöpflichen Spielplatz für Kinder aller Altersstufen. Outdoor-Aktivitäten bieten Kindern und Familien eine Vielzahl von Vorteilen. Sie fördern nicht nur die körperliche Gesundheit durch Bewegung, sondern unterstützen auch die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern. Noch dazu fördern sie das Bewusstsein für die Umwelt und bringen die ganze Familie raus in die Natur. Bereits im Kleinkindalter können einfache Aktivitäten wie Spaziergänge in der Natur oder Spielplatzbesuche wertvoll sein.

Für Familien bieten gemeinsame Outdoor-Aktivitäten die Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen und die Familienbindung zu stärken. Sie können auch dazu beitragen, Stress abzubauen und die mentale Gesundheit zu verbessern. Zudem ermöglichen sie es, gemeinsame Erinnerungen zu schaffen und die Natur zu schätzen.

Ab dem Alter von drei oder vier Jahren können Kinder an strukturierteren Outdoor-Aktivitäten teilnehmen, wie organisierten Sportarten oder Lernspielen, die ihre motorischen Fähigkeiten und ihr Selbstvertrauen fördern. Der Nutzen für die ganze Familie ist umfassend, da solche Aktivitäten nicht nur Spaß machen, sondern auch lehrreich sind und zur Entwicklung eines gesunden Lebensstils beitragen.

Wir haben für euch 10 Outdoor-Abenteuer zusammengestellt:

Wandern

Wandern mit Kindern in Deutschland bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Natur zu erkunden und gleichzeitig Spaß und Bildung zu verbinden. Zwei besonders kinderfreundliche Wanderwege sind der Märchenwanderweg im Reinhardswald und der Saurier-Erlebnispfad in Kelheim.

Der Märchenwanderweg im Reinhardswald ist ein magischer Ort, der die Welt der Märchen zum Leben erweckt. Über 40 markierte Rundwanderwege führen durch den Wald und das Diemeltal, wo Familien mächtige Huteeichen, artenreiche Kalkmagerrasen und märchenhafte Schlösser entdecken können. Der Weg ist gesäumt von Schautafeln, die über die Märchen der Gebrüder Grimm informieren, und Skulpturen, die die Geschichten illustrieren. Dieser Weg bietet nicht nur eine wunderschöne Landschaft, sondern auch eine interaktive Lernerfahrung, die Kinder in die Welt der Fantasie eintauchen lässt.

In Bayern bietet der Saurier-Erlebnispfad in Kelheim eine ebenso spannende Erfahrung. Auf einer Strecke von 7 km können Besucher zwanzig lebensgroße Saurierfiguren bestaunen, die entlang des Weges platziert sind. Jede Figur ist mit einer Informationstafel versehen, die Wissenswertes über die prähistorischen Kreaturen vermittelt. Der Pfad führt von Georgenthal über die Saurierfundstätte „Bromacker“ bis zur Lohmühle und ist ein Publikumsmagnet für Familien und Fachleute gleichermaßen. Die Route ist nicht nur lehrreich, sondern auch ein Abenteuer, das die Vorstellungskraft anregt und einen Einblick in die Erdgeschichte bietet.

Beide Wanderwege sind hervorragend geeignet, um Kindern die Natur näherzubringen und gleichzeitig spannende Geschichten und historische Fakten zu vermitteln. Sie bieten eine perfekte Kombination aus körperlicher Aktivität und geistiger Anregung für die ganze Familie.

Aber auch die Rhön, oft als das „Land der offenen Fernen“ bezeichnet, bietet eine Vielzahl von Wanderwegen, die für Familien geeignet sind. Familienfreundliche Wanderwege gibt es viele. Unter anderem sind einige der „Rhöner-Rundweg„, die durch sanfte Hügel und vorbei an historischen Stätten führen, sehr gut für Familien geeignet. Auf diesen Wegen gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Rast, bei denen Kinder die Natur entdecken und spielerisch lernen können.

Geocaching

Geocaching mit Kindern ist ebenfalls eine spannende Aktivität, die Abenteuer mit Lernen verbindet und Familien die Möglichkeit bietet, gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen. Zunächst sollte man hierbei nach geeignete Touren Ausschau halten. Es gibt spezielle Geocaching Touren die als kinderfreundlich gekennzeichnet sind. Diese sind oft leichter zu erreichen und erfordern keine gefährlichen Kletterpartien. Zusätzlich machte es Sinn eine kurze Routen mit einer überschaubaren Anzahl an Caches zu suchen. Hierbei liegen die Caches nicht zu weit auseinander und die Geduld und Ausdauer der Kinder wird nicht überstrapaziert. Des weiteren machen Routen sinn, die an Orten mit interessanten Landschaften, historischen Stätten oder Lehrpfaden vorbeiführen, um die Neugier der Kinder zu wecken.

Die Vorteile für die Familie liegen bei Cachen auf der Hand. Geocaching fördert die Zusammenarbeit und stärkt die Familienbande, da alle Mitglieder bei der Schatzsuche zusammenarbeiten. Kinder lernen durch Geocaching spielerisch den Umgang mit Koordinaten, Landkarten und Dinge über die Natur. Geocaching ermutigt Kinder und Erwachsene dazu, sich zu bewegen und fördert so die allgemeine Gesundheit von Groß und Klein. Und als Familien kann man dabei oft neue und interessante Orte in ihrer Umgebung kennenlernen, die man sonst vielleicht nie besucht hätten.

Die Sicherheit bei Geocaching sollte natürlich immer an erster Stelle steht. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Kinder bei der Suche nach Caches nicht unbeaufsichtigt sind und dass die Umgebung sicher ist. Mit der richtigen Vorbereitung kann Geocaching zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie werden.

Mitter mit Kind auf den Schultern schaut durch ein Fernglas beim Wandern
Kind hat einen Geocach im Wald gefunden

Klettern im Hochseilgarten

Klettern im Hochseilgarten ist eine spannende und lehrreiche Aktivität, die nicht nur in den Sommerferien für Kinder ein großes Abenteuer darstellen kann. In der Nähe von Fulda bieten sich mehrere Möglichkeiten für diesen Freizeitspaß. Der Europa Kletterwald in Steinau an der Straße, nur eine kurze Fahrt von Fulda entfernt, ist einer der größten und schönsten Hochseilgärten in Deutschland. Mit über 100 verschiedenen Kletterelementen, die in einer traumhaften Lage auf 30.000 Quadratmetern verteilt sind, bietet dieser Kletterpark sowohl erfahrenen Kletterern als auch Anfängern jede Menge Platz für Sport und Spaß. Ein besonderes Highlight ist die Europaseilbahn, eine der längsten Seilrutschen Europas, die einen etwa 800 Meter langen Flug über die Sonnenwiese ermöglicht.

Auch der Kletterwald an der Wasserkuppe, der Hochseilgarten am Hoherodskopf und der Hochseilgarten Bad Brückenau bieten vielfältige Parcours und Herausforderungen für kletterbegeisterte Familien. Diese Orte sind nicht nur für den Klettersport geeignet, sondern fördern auch Teamgeist, Selbstvertrauen und die motorischen Fähigkeiten der Kinder in einer sicheren und kontrollierten Umgebung. Ein Besuch in einem dieser Hochseilgärten kann somit zu einem unvergesslichen Erlebnis in den Sommerferien werden. An allen Standorten gibt es auch noch viele weitere Angebote für die ganze Familie.

Kanu- und Kajakfahren

Kanu- und Kajakfahren ist eine wunderbare Sommeraktivität, die Spaß und Abenteuer für die ganze Familie bietet. An den Flüssen Fulda und Lahn gibt es zahlreiche Anbieter, die Touren und Ausrüstungen speziell für Familien bereitstellen. Bei Kanutours-Fulda kann man beispielsweise eine entspannte Fahrt auf der Fulda genießen, die sowohl für Naturliebhaber als auch für sportlich Aktive geeignet ist. Für Familien gibt es hier speziellen Angebote. Rhön-Adventures bietet ebenfalls Kanutouren auf der Fulda an.

Lahntours bietet eine breite Palette an Kanutouren entlang der Lahn an, einem der beliebtesten Kanu-Wanderflüsse Deutschlands. Hier kann man nicht nur die malerische Landschaft genießen, sondern auch kulturelle Sehenswürdigkeiten entlang des Flusses erkunden. Lahn Kanu ist ein weiterer erfahrener Anbieter, der verschiedene Tages- und Mehrtagestouren auf der Lahn anbietet, inklusive aller notwendigen Ausrüstungen und Transfers.

Für diejenigen, die eine persönlichere Erfahrung suchen, bietet KRUMOS Kanuvermietung maßgeschneiderte Touren für Familien an. Fulle Fun schließlich ermöglicht es, das Fuldatal aus einer anderen Perspektive zu entdecken und bietet neben Kanu- auch einen SUP-Verleih an. Alle Anbieter stellen sicher, dass die Kanu- oder Kajakfahrt mit Kindern sicher, unterhaltsam und unvergesslich wird.

Mountainbiking

Für ältere Kinder, die eine Herausforderung suchen, bieten die deutschen Mittelgebirge, wie z.B.  Rhön und Vogelsberg, ausgezeichnete Mountainbike-Strecken. Mountainbiken ist nicht nur Erwachsenen vorbehalten. Auch ältere Kinder können die Freude am Fahren auf abwechslungsreichen Trails erleben, besonders in landschaftlich reizvollen Gebieten wie unseren Mittelgebirgen vor der Haustür. Diese Regionen bieten eine Vielzahl von Routen, die sich für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade eignen und somit perfekt sind, um mit der ganzen Familie auf Entdeckungstour zu gehen.

Die Rhön ist bekannt für ihre einzigartigen Hochmoore, Basaltberge und weiten, offenen Landschaften. Hier finden sich Routen, die durch Biosphärenreservate führen und atemberaubende Ausblicke bieten. Der Vogelsberg, der größte Vulkan Deutschlands, besticht durch seine bewaldeten Hügel und Täler, die eine natürliche Herausforderung für Mountainbiker darstellen.

Beim Mountainbiken mit älteren Kindern in diesen Gebieten sollte Sicherheit immer an erster Stelle stehen. Es ist wichtig, dass die Kinder angemessene Ausrüstung tragen und die Grundlagen der Fahrsicherheit beherrschen. Ebenso sollte man Routen wählen, die ihrem Können entsprechen und genügend Pausen einlegen, um die Natur zu genießen und Überanstrengung zu vermeiden.

Ein weiterer Aspekt, der das Mountainbiken mit Kindern bereichert, ist die Möglichkeit, die lokale Flora und Fauna zu erkunden und Wissen über die geologischen Besonderheiten der Region zu vermitteln. Dies kann eine wertvolle Bildungserfahrung sein, die das Bewusstsein für den Umweltschutz fördert.

Ihr wollt mit der ganzen Familie eure Fahrtechnik auf dem Mountainbike verbessern? Dann schaut doch mal bei Rhöntrail oder Kokopelli vorbei. Hier findet ihr Kurse für unterschiedliche Farhlevel und Angebote für Familien.

Kind unterwegs in einem Hochseilgarten
Kind mit Familie auf einem Kanu

Reiten

Das Reiten ist eine wunderbare Aktivität, die nicht nur Spaß macht, sondern auch das Vertrauen und die Verbindung zwischen Mensch und Tier stärkt. Besonders für Kinder kann das Reiten ein unvergessliches Erlebnis sein, das ihnen hilft, Verantwortung zu lernen und ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. In Deutschland gibt es zahlreiche Orte, an denen Familien mit ihren Kindern reiten können, sei es am Strand, im Wald oder auf dem Land.

An den Stränden der Nordseeinseln, wie beispielsweise auf Langeoog, bieten viele Reiterhöfe spezielle Programme für Kinder an. Hier können die kleinen Reiter das Reiten auf sanften Ponys lernen und gleichzeitig die frische Meeresbrise genießen. Einige Höfe bieten sogar geführte Strandritte an, bei denen Kinder und Eltern gemeinsam die Küstenlandschaft erkunden können. Diese Ausritte sind nicht nur eine tolle Möglichkeit, die Natur zu erleben, sondern bieten auch eine einzigartige Perspektive auf das Meer und die Inseln.

Der Schwarzwald, mit seinen ausgedehnten Wäldern und malerischen Pfaden, ist ein weiteres Paradies für Reitbegeisterte. Hier können Kinder auf dem Rücken der Pferde durch die Wälder streifen und die Ruhe der Natur erleben. Viele Reiterhöfe im Schwarzwald bieten spezielle Kurse für Kinder an, bei denen sie das Reiten in einer sicheren und kontrollierten Umgebung lernen können. Die Reitwege sind gut beschildert und bieten für jeden Schwierigkeitsgrad etwas, sodass sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Reiter auf ihre Kosten kommen.

In der Nähe von Fulda gibt es ebenfalls eine Vielzahl von Angeboten für das Reiten mit Kindern. Von professionellen Reitschulen, die Kurse für alle Altersklassen anbieten, bis hin zu gemütlichen Ponyhöfen, die speziell für die jüngsten Reiter konzipiert sind, ist für jeden etwas dabei. Diese Reitschulen legen großen Wert auf eine kindgerechte und spielerische Herangehensweise, sodass die Kinder nicht nur das Reiten, sondern auch den Umgang mit den Tieren lernen.

Das Reiten mit Kindern ist eine Aktivität, die nicht nur Freude bereitet, sondern auch lehrreich ist. Es fördert die körperliche und emotionale Entwicklung der Kinder und stärkt die Bindung zur Natur. Egal ob am Strand, im Wald oder auf dem Land – Deutschland bietet eine Fülle von Möglichkeiten, um diese faszinierende Freizeitbeschäftigung zu erleben.

Naturbeobachtung

Naturbeobachtungen mit Kindern, ein Abenteuer in der Wildnis. Die Natur bietet eine unendliche Quelle der Entdeckung und des Staunens, besonders für Kinder. Mit einem Fernglas in der Hand und Bestimmungsbüchern im Rucksack öffnet sich eine Welt voller Wunder in den Nationalparks Deutschlands, wie z.B. dem Bayerischen Wald oder der Rhön. Diese Orte sind nicht nur Refugien für die heimische Flora und Fauna, sondern auch fantastische Outdoor-Klassenzimmer für junge Entdecker.

Die frühe Einbindung von Kindern in die Naturbeobachtung fördert nicht nur die Neugier und das Lernen, sondern auch den Respekt und die Wertschätzung für die Umwelt. Durch das direkte Erleben der Natur können Kinder die Bedeutung von Ökosystemen und Biodiversität verstehen lernen. Sie erfahren, wie Pflanzen und Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum interagieren und welche Rolle jeder Organismus spielt.

Im Bayerischen Wald, einem der größten Waldgebiete Mitteleuropas, können Kinder die Spuren von Luchsen verfolgen oder das Rauschen der Blätter im Wind lauschen. In der Rhön kann man viele Vögel am Himmel beobachten oder die vielfältigen Insekten, die sich in den Wiesen tummeln.

Die Ausstattung mit Ferngläsern und Bestimmungsbüchern ist dabei essentiell. Sie ermöglicht es den Kindern, Tiere aus sicherer Entfernung zu beobachten, ohne sie zu stören, und Pflanzen zu identifizieren, ohne sie zu beschädigen. Es ist ein praktischer Ansatz, der das Lernen durch Tun fördert und gleichzeitig die Bedeutung des Naturschutzes vermittelt kann.

Naturbeobachtungen mit Kindern sind mehr als nur ein Ausflug – es ist eine Investition in die Zukunft. Indem wir Kindern die Schönheit und Fragilität unserer Welt zeigen, inspirieren wir die nächste Generation von Naturschützern, Forschern und Abenteurern. Es ist eine Erfahrung, die das Leben prägt und die Liebe zur Natur für immer im Herzen verankert.

Orientierungslauf

Orientierungsläufe sind eine spannende und gesunde Freizeitaktivität, die Menschen jeden Alters und jeder Fitnessstufe zusammenbringt. Es ist eine einzigartige Kombination aus körperlicher Betätigung und geistiger Herausforderung, bei der die Teilnehmer mit Hilfe einer Karte und eines Kompasses verschiedene Kontrollpunkte in der Natur finden müssen. Dieser Sport fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern schärft auch das räumliche Bewusstsein und die Entscheidungsfindung.

Für einen erfolgreichen Orientierungslauf ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Zu den Grundlagen gehören eine detaillierte Karte des Gebiets, ein zuverlässiger Kompass und geeignete Outdoor-Kleidung, die vor den Elementen schützt. Festes Schuhwerk ist unerlässlich, da das Gelände oft uneben und rutschig sein kann. Eine Trillerpfeife für Notfälle, eine Uhr zur Zeitmessung und ein Rucksack mit Wasser und Snacks sind ebenfalls empfehlenswert.

Die Faszination des Orientierungslaufs liegt in den unvorhersehbaren Erlebnissen, die die Natur bereithält. Jeder Lauf ist anders, da sich die Umgebung und die Wetterbedingungen ständig ändern. Familien können die Schönheit der Natur genießen, während sie gemeinsam Rätsel lösen und sich durch unbekanntes Terrain navigieren. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, Teamarbeit und Kommunikation zu fördern, während man gleichzeitig ein Abenteuer erlebt.

Orientierungsläufe bietet die perfekte Gelegenheit, von Bildschirmen wegzukommen und die Verbindung zur Natur zu stärken. Es ist eine Freizeitaktivität, die Respekt für die Umwelt lehrt und gleichzeitig Spaß und Spannung bietet. Ob man ein erfahrener Orientierungsläufer ist oder gerade erst anfängt, die Herausforderungen und Freuden, die diese Aktivität mit sich bringt, sind unendlich und warten darauf, von der ganzen Familie entdeckt zu werden. Und das beste daran, man kann quasi direkt vor der eigenen Haustür starten.

Vater mit Kindern beim gemeinsamen Bogenschießen
Sternenpark Rhön am Fliegerdenkmal

Bogenschießen

Bogenschießen, ein Sport, der ins Schwarze trifft. Bogenschießen ist eine faszinierende Sportart, die nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder begeistert. In der Nähe von Fulda bietet der Bogensport eine wunderbare Möglichkeit für Familien, gemeinsam aktiv zu werden und die Freizeit in der Natur zu genießen.

Anbieter wie die Bogenschützen der Rhön organisieren im Park von Schloss Fasanerie in Fulda Turniere und bieten Kurse an, die sich perfekt für den Einstieg eignen. Auch der Bogen-Sport-Club Fulda e.V. 1981 richtet sich mit seinem Angebot an Kinder, Jugendliche und Erwachsene und fördert den Bogensport als inklusive Aktivität.

Für Familien gibt es zahlreiche Möglichkeiten, gemeinsam den Bogen zu spannen. Ob im Urlaub oder als Wochenendaktivität, Bogenschießen stärkt den Teamgeist und fördert die Konzentration. Es ist eine Aktivität, die Eltern und Kinder gleichermaßen herausfordert und verbindet.

Die Vorteile des Bogenschießens sind vielfältig. Es ist ein Sport, der die Körperhaltung verbessert, die Muskulatur stärkt und die Konzentrationsfähigkeit schult. Kinder lernen, geduldig zu sein und ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Darüber hinaus ist Bogenschießen ein Ganzkörpertraining, das Spaß macht und gleichzeitig das Selbstbewusstsein steigert.

Bogenschießen ist also mehr als nur ein Sport, es ist eine Aktivität, die Körper und Geist fordert und fördert. Für Familien in und um Fulda, aber auch darüber hinaus, bietet sich eine großartige Gelegenheit, diesen Sport gemeinsam zu entdecken und zu erleben.

Sternbeobachtung

Die Rhön bietet nicht nur tagsüber eine beeindruckende Aussicht, sondern entfaltet nachts eine ganz besondere Magie. Als Internationaler Sternenpark anerkannt, ist die Rhön ein idealer Ort, um mit Kindern die Wunder des Nachthimmels zu entdecken. Die geringe Lichtverschmutzung ermöglicht es, Tausende von Sternen, die Milchstraße und andere astronomische Phänomene mit bloßem Auge zu betrachten.

Ein Besuch im Sternenpark Rhön ist eine hervorragende Gelegenheit, um Kindern die Astronomie näherzubringen und ihr Interesse für die Naturwissenschaften zu wecken. Die Region bietet zahlreiche Himmelsschauplätze, die mit Polarsternfindern, drehbaren Sternkarten und Fernglasaufsetzern ausgestattet sind. Diese Instrumente erleichtern es auch Anfängern, sich am Sternenhimmel zu orientieren und die Faszination der Sterne zu erleben.

Einige der besten Standorte für eine Sternenbeobachtung mit Kindern in der Rhön sind:

  • Himmelsschauplatz Nüsttal-Hofaschenbach: Hier können Besucher den Polarstern mit Hilfe von zwei Ringen auf einem Masten leicht finden und die Sterne mit einer drehbaren Sternkarte erkunden.
  • Beobachtungsplattformen auf der Hohen Geba: Diese sind speziell für Astronomen mit Teleskopen konzipiert, bieten aber auch für Laien und Kinder eine exzellente Sicht auf den Himmel.
  • Sternenkinos im Ulstertal: Diese bieten eine einzigartige Erfahrung, bei der Besucher in Wellenliegen entspannen und den Sternenhimmel betrachten können.

Zusätzlich zu diesen Beobachtungspunkten informieren Schautafeln über die Bedeutung des Schutzes der Nacht und die Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf Mensch und Natur. Diese Bildungsaspekte sind besonders wertvoll, um Kindern ein Bewusstsein für den Erhalt unserer natürlichen Umgebung zu vermitteln.

Die Rhön als Sternenpark bietet somit nicht nur ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie, sondern auch eine lehrreiche Umgebung, in der Kinder und Erwachsene gemeinsam lernen können. Ob bei geführten Sternenwanderungen oder auf eigene Faust, die Sternebeobachtung in der Rhön ist ein Abenteuer, das den Blick für das Große und Ganze schärft und für lange Zeit in Erinnerung bleibt.

Microabenteuer für kleines Budget

Microabenteuer bieten ebenfalls eine wunderbare Möglichkeit, mit Kindern die Natur zu erkunden und gemeinsam Spaß zu haben, ohne weit reisen zu müssen. Hier sind einige Ideen für kleine Abenteuer rund ums eigene Haus bzw. die eigene Wohnung:

  • Stockbrot am Lagerfeuer: Ein Lagerfeuer im eigenen Garten ist nicht nur romantisch, sondern auch ein Ort für kulinarische Experimente. Mit ein paar Stöcken und Teig können Kinder ihr eigenes Stockbrot über den Flammen backen und dabei die Grundlagen des Feuermachens lernen.
  • Picknick im Garten: Ein einfaches Picknick kann zu einem besonderen Erlebnis werden, wenn man es mit einer Schatzsuche oder einer Natur-Rallye kombiniert. Eine Decke, leckere Snacks und ein paar Spiele genügen, um einen unvergesslichen Tag zu gestalten.
  • Glühwürmchen beobachten: In den Sommermonaten kann das Beobachten von Glühwürmchen eine magische Erfahrung sein. Mit etwas Geduld und Ruhe können Kinder lernen, wie diese faszinierenden Insekten kommunizieren und ihren eigenen kleinen „Sternenhimmel“ am Boden erschaffen.
  • Waldbaden: Auch wenn der nächste Wald nicht direkt vor der Tür liegt, kann ein kurzer Spaziergang dorthin eine erfrischende Abwechslung sein. Das sogenannte Waldbaden, bei dem man bewusst die Atmosphäre des Waldes aufnimmt, stärkt das Immunsystem und fördert die Entspannung.
  • Camping im Garten: Was in Zeiten von Corona für viele eine Option war, eignet sich sowieso immer, um aus den eigenen vier Wänden rauszukommen und ein kleines Abenteuer zu erleben. Dazu einfach das Zelt im Garten aufstellen, die Schlafmatten und Schlafsäcke ausbreiten, Stirnlampen, was zu Trinken und Snacks nicht vergessen und schon kann es ohne große Vorbereitung losgehen.

Microabenteuer sind eine hervorragende Möglichkeit, den Alltag zu bereichern und die Welt mit Kinderaugen neu zu entdecken.

Weitere Nützliche Infos

Für Übernachtungen bieten sich familienfreundliche Jugendherbergen oder Campingplätze an, die oft selbst spezielle Angebote für kleine Abenteurer haben. Egal, für welche Aktivität man sich entscheidet, wichtig ist, dass die Sicherheit an oberster Stelle steht. Eine gute Planung und Vorbereitungen sollte bei jeder Outdoor-Aktivität die Grundlage sein. Die benötigte Ausrüstung kann häufig, gerade bei speziellen Angeboten wie Hochseilgarten oder Kanufahren, vor Ort geliehen werden, und viele Anbieter bieten geführte Touren an, die speziell auf Familien zugeschnitten sind.

Die Natur bietet einen unerschöpflichen Spielplatz für Abenteuer und Entdeckungen, der besonders für Familien mit Kindern attraktiv ist. Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Klettern oder Kanufahren sind nicht nur unterhaltsam, sondern fördern auch die Gesundheit, das Wohlbefinden und die familiäre Bindung. Und die Vorteile bei gemeinsamen Abenteuern wie gesundheitliche Förderung, psychisches Wohlbefinden, Lernmöglichkeiten, soziale Kompetenzen sowie Abenteuer und Kreativität liegen auf der Hand.

Kinder sind von Natur aus neugierig und voller Energie. Die Natur bietet einen idealen Rahmen, um diese Eigenschaften positiv zu nutzen. Durch gemeinsame Erlebnisse in der Natur können Eltern ihren Kindern wichtige Lebenskompetenzen vermitteln, wie zum Beispiel Selbstvertrauen, Unabhängigkeit und Respekt vor der Umwelt.

Outdoor-Abenteuer für Familien sind eine wertvolle Investition in die Gesundheit, Bildung und das familiäre Glück. Sie bieten eine Pause vom digitalen Alltag und eine Chance, als Familie zusammenzuwachsen. In einer Welt, die zunehmend von Technologie dominiert wird, ist es umso wichtiger, Zeit in der Natur zu verbringen und die Verbindung zur Erde zu stärken.

Dir oder deiner Familie fehlt noch die richtige Ausrüstung für das ein oder andere Outdoor-Abenteuer? Dann schau doch mal in unserem Onlineshop vorbei oder besuche uns direkt in Fulda in unserem Ladengeschäft. 

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Wassersparen beim Camping: Tipps und Tricks für umweltbewusste Camper

Wassersparen beim Camping: Tipps und Tricks für umweltbewusste Camper

bewusster Umgang mit der Ressource Wasser
Lesezeit: 10 min.Autor: Stefan Feldpusch

In Hessen sind kürzlich die Ferien gestartet und das bedeutet für viele Familien, ab in den Campingurlaub. Camping erfreut sich immer größerer Beliebtheit als Familienurlaub. Es bietet die Möglichkeit, gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen, Abenteuer zu erleben und dem Alltag zu entfliehen. Dabei spielt das Thema Wassersparen eine wichtige Rolle, denn gerade beim Camping ist Wasser oft eine begrenzte Ressource.

Effizienter Wasserverbrauch kann nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch den Komfort und die Nachhaltigkeit des Campingurlaubs erhöhen. Von sparsamen Duschköpfen über das Auffangen von Regenwasser bis hin zu bewussterem Umgang mit Trinkwasser – es gibt viele einfache Maßnahmen, die jeder Camper ergreifen kann. So wird der Familienurlaub nicht nur zu einem unvergesslichen Erlebnis, sondern auch zu einem umweltfreundlichen Abenteuer.

Denn Wasser ist bekanntlich eine der wertvollsten Ressourcen, die wir haben, und beim Camping kann der bewusste Umgang damit einen großen Unterschied machen. Hier sind einige praktische Tipps und Tricks, wie du beim Camping Wasser sparen kannst.

Vorbereitung ist alles

Bevor du dich auf den Weg machst, plane deinen Wasserverbrauch sorgfältig. Überlege, wie viel Wasser du für Trinken, Kochen, Waschen und andere Bedürfnisse benötigst. Nimm ausreichend Wasser mit, aber vermeide es, unnötig viel zu transportieren. Eine gute Planung hilft dir, Wasser effizient zu nutzen und Verschwendung zu vermeiden.

Wiederverwendbare Wasserbehälter

Verwende wiederverwendbare Wasserbehälter anstelle von Einwegflaschen. Diese sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern helfen dir auch, den Überblick über deinen Wasserverbrauch zu behalten. Achte darauf, dass die Behälter sauber und dicht sind, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Wasserquellen vor Ort nutzen

Informiere dich im Voraus über Wasserquellen in der Nähe deines Campingplatzes. Viele Campingplätze bieten Trinkwasserstationen oder natürliche Quellen an. Nutze diese Möglichkeiten, um deine Wasservorräte aufzufüllen, anstatt alles Wasser von zu Hause mitzubringen.

Effizientes Kochen

Beim Kochen kannst du ebenfalls Wasser sparen. Verwende Deckel auf Töpfen, um die Kochzeit zu verkürzen und weniger Wasser zu verdampfen. Nutze das Kochwasser mehrfach, zum Beispiel zum Abwaschen oder für andere Zwecke. Auch das Kochen mit wenig Wasser, wie beim Dämpfen, kann helfen, den Wasserverbrauch zu reduzieren.

spare Wasser beim Abspülen mit einer Spülschüssel
auch beim Kochen im Camper kann man mit den richtigen Tipps Wasser sparen

Sparsames Waschen

Beim Waschen von Geschirr und Kleidung kannst du ebenfalls Wasser sparen. Nutze eine Schüssel oder ein Becken, anstatt das Wasser laufen zu lassen. Verwende biologisch abbaubare Seifen, um die Umwelt nicht zu belasten. Auch das Sammeln von Regenwasser kann eine gute Möglichkeit sein, Wasser für das Waschen zu nutzen.

Kurze Duschen

Wenn du die Möglichkeit hast, zu duschen, halte die Duschzeit so kurz wie möglich. Nutze einen Eimer, um das Wasser aufzufangen, während du dich einseifst, und verwende es anschließend zum Spülen. Eine Solardusche kann ebenfalls eine umweltfreundliche Alternative sein, da sie kein zusätzliches Wasser benötigt und das Wasser durch die Kraft der Sonne erwärmt wird.

Trockenreinigung

Für die Körperpflege kannst du auch auf Trockenreinigungsmethoden zurückgreifen. Feuchttücher oder ein feuchtes Tuch können helfen, sich zu erfrischen, ohne viel Wasser zu verbrauchen. Achte darauf, dass die verwendeten Produkte umweltfreundlich und biologisch abbaubar sind.

Bewusstsein schaffen

Teile dein Wissen und deine Erfahrungen mit anderen Campern. Je mehr Menschen sich bewusst mit dem Thema Wassersparen auseinandersetzen, desto größer ist der positive Effekt auf die Umwelt. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Natur zu schützen und nachhaltiger zu leben.

Fazit

Wassersparen beim Camping ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für dich selbst. Es hilft dir, bewusster mit Ressourcen umzugehen und deinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Mit ein wenig Planung und einigen einfachen Maßnahmen kannst du deinen Wasserverbrauch deutlich senken und trotzdem ein unvergessliches Camping-Erlebnis genießen. Also, pack deine Sachen, mach dich auf den Weg und genieße die Natur – aber vergiss nicht, Wasser zu sparen!

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Testbericht – Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille

Testbericht – Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille

sportliches und dynamisches Erfolgsmodell
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Erst kürzlich habe ich für den Doorout-Blog den Sportbrillen-Ratgeber verfasst. Dabei habe ich mich schon ausgiebig mit der Thematik der Sportbrillen auseinandergesetzt. Kurz nach der Veröffentlichung des Ratgebers stand fest, dass ich diesbezüglich eine Bergsportbrille aus dem Hause Julbo testen darf. Julbo ist eine Outdoor-Brillenmarke, die 1888 im Herzen der französischen Jura-Bergregion gegründet wurde. Heut zu Tage steht Julbo für Innovation und Know-how im Bereich der Outdoor-Brillen. Als unabhängiges, mittelständisches Familienunternehmen hat Julbo seine Entwicklung durch die dynamische Erschließung internationaler Märkte und die Schaffung neuer Produktsegmente erfolgreich vorangetrieben.

Mit der Zeit hat Julbo seine Produktpalette erweitert und bietet heute eine Vielzahl von Brillen an, die für unterschiedlichste Aktivitäten und Bedingungen geeignet sind, von Hochgebirgstouren bis hin zu Wassersportarten. Die Marke ist bekannt für ihre Hightech-Gläser, die optimale Sicht und maximalen Schutz in verschiedenen Umgebungen bieten. Julbo entwickelt Produkte, die den Anforderungen von Extremsportlern und Freizeitnutzern gleichermaßen gerecht werden. Mit einem klaren Fokus auf Qualität und Benutzererfahrung hat sich Julbo als führende Marke in der Outdoor-Brillenindustrie etabliert.

Im Doorout-Sortiment ist Julbo seit dieser Saison neu mit einigen Modellen vertreten. 

Was sagt der Hersteller selbst über die Monterosa 2

Die MONTEROSA 2 ist der perfekte Begleiter zum Genießen grandioser Berglandschaften. Die Linienführung dieses Julbo-Erfolgsmodells wurde komplett überarbeitet und modernisiert, um dessen sportliche, dynamische Wirkung zu unterstreichen. Zur Maximierung des Tragekomforts ist die Brille zudem mit Grip-Tech Bügeln und einem rutschfesten Nasensteg ausgestattet, was sie zu einem absoluten Must-have im Gebirge macht. Ihr umschließendes Design mit abnehmbaren Seitenteilen bietet in Höhenlagen zuverlässigen Schutz beim weiten Blick zum Horizont.
(Quelle: Julbo.com)

Wichtig zu wissen!

Die Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille ist in vielen Shops und auch bei Julbo selbst als Damenmodell gekennzeichnet. Dabei handelt es sich aber um ein Unisex-Modell, dass für Personen mit kleinerem Kopfumfang ideal ist. Wer einen größeren Kopfumfang hat, für den ist die Julbo Montebianco 2 Bergsportbrille besser geeignet.

Zahlen, Daten & Fakten zur Monterosa 2

  • Höhe der Gläser: 41 mm
  • Breite der Gläser: 54 mm
  • Abstand: 15 mm
  • Bügellänge: 125 mm
  • Basiskurve: 8
  • Gewicht: 26 g
  • Rahmentyp: Vollrand
  • Rahmenmaterial: Kunststoff
  • Rahmenfarbe: matt schwarz/braun
  • Glasfarbe: braun
  • Glasmetrial: Trivex
  • Schutzklasse: Schutzklasse 2-4
  • sichtbare Lichtdurchlässigkeit (VLT): 5-20%
  • geeignet für: Wandern, Bergsteigen, Skitouren, Schneeschuhwandern, Hochtouren

Die meisten Angaben verstehen sich hierbei sicher ohne weiteren Erklärungsbedarf. Allerdings haben mich die Angaben Kaliber, Basiskurve, VLT und Trivex dazu veranlasst, noch weiter zu recherchieren.

Kaliber

Das Kaliber von Brillengläsern bezieht sich auf die Breite der Gläser. Dieser Wert kann wichtig sein, wenn man mal neue Gläser in die Brillenfassung einsetzen lassen will.

Basiskurve

Die Basiskurve bei Sportsonnenbrillen bezieht sich auf die Krümmung der Gläser. Eine Basiskurve 8 bedeutet, dass die Gläser eine stärkere Krümmung haben als herkömmliche Brillengläser. Im Vergleich zu einer Basiskurve von 4,5 bei klassischen Fassungen sind Sportsonnenbrillen mit Basiskurve 8 stärker gewölbt. Diese Krümmung erweitert das Sichtfeld und ermöglicht ein um 20% vergrößertes Sichtwinkel. Julbo hat sogar Gläser mit variablen Stärken entwickelt, um eine verzerrungsfreie, scharfe Sicht in jede Richtung zu gewährleisten.

VLT

Der VLT-Wert bei Brillengläsern oder Skibrillen gibt an, wie viel Prozent des sichtbaren Lichts durch das Material hindurchtreten kann. Ein VLT-Wert von 5 bis 20 % bedeutet, dass nur 5 bis 20 % des Lichts durchgelassen werden, während 80 bis 95 % blockiert werden.

Trivex

Trivex (Polyurethan) wird zur Herstellung von Kunststoff-Brillengläser verwendet. Diese Gläser sind sehr stabil (bruchsicher) und weniger anfällig für Verkratzen. 

Julbo Brillenetui
aufgeklapptes Etui mit Julbo Monterosa 2 Brille mit Aufklebern auf den Brillengläsern
Lieferumfang mit Brillenetui, Brillenbeutel, Silikonband und Monterosa 2 Bergsportbrille

Erster Eindruck der Bergsportbrille

Packt man die Brille das erste Mal aus und hält das Brillenetui in der Hand, könnte man sich auch fragen, ob es sich dabei um eine Schlafbrille/Schlafmaske handelt. Zumindest hat mich das Etui, das sowohl mit einem Julbo-Logo und einem Julbo-Schriftzug versehen ist, gleich daran erinnert. Was das Etui angeht, habe ich eine zweigeteilte Meinung. Ich kenne andere, deutlich stabilere Etuis von Julbo, die ich irgendwie besser finde. Das im Lieferumfang enthaltene ist nicht ganz so stabil, lässt sich aber dank seiner Bauweise, sehr schmal zusammendrücken, sobald die Brille entnommen wurde. Der Reißverschluss des Etui macht auf mich auch nicht den besten Eindruck. Vermutlich hält dieser nicht sehr lange. Ich mag mich aber auch täuschen.

Im Inneren befindet sich neben der eigentlichen Brille noch ein weißer Brillenbeutel, eine Kurzanleitung sowie ein Silikon-Brillenband. Auf den beiden Gläsern der Brille befindet sich jeweils ein Aufkleber. Zum einen ein Reactiv Polarized Aufkleber und zum anderen eine Aufkleber mit der Beschriftung Developed in association with ENSA. Was das bedeutet musste ich zunächst erst einmal via Google in Erfahrung bringen. ENSA steht für Ecole Nationale de Ski et d’Alpinisme und ist die Nationale Ski- und Bergsteigerschule Frankreichs.

Die Brille selbst ist mit nur 26 Gramm extrem leicht. Alles scheint perfekt verarbeitet zu sein. Die Brillengläser passen wie angegossen in die Fassung und die Brillenbügel lassen sich weder zu leicht noch zu schwer bewegen. Die abnehmbaren Seitenteile sitzen stabil an der Brille und können bei Bedarf schnell gelöst und auch genauso fix wieder angebracht werden.

Die Farben der Brillenfassung, der Brillenbügel sowie der Gläser sind gut aufeinander abgestimmt und gefallen mir gut. Die Monterose 2 sowie die Montebianco 2 sind in mehreren Farben erhältlich. Apropos Farbe. Die angegebene Rahmenfarbe ist matt schwarz/braun. Das braun ist für mich jedoch eher ein beige. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Ich finde die Farbabstimmung sehr gelungen. Das Julbo-Logo darf auf der Brille natürlich auch nicht fehlen und findet sich somit dezent auf der jeweiligen Außenseite der Brillenbügeln.

Monterosa 2 Brille in linker Seitenansicht
Monterosa 2 in rechter Seitenansicht
Monterosa 2 mit davor liegenden Seitenteilen

Technische Eigenschaften der Monterosa 2

Abnehmbare Seitenteile

Wie etwas weiter oben schon erwähnt, lassen sich die Seitenteile, welche bei einer Hochtour für zusätzlichen Schutz vor Sonneneinstrahlung von der Seite sorgen, abnehmen. Da die Brille, durch ihre Reactiv-Polarized-Gläser den Schutzkategorien 2-4 zugeordnet werden kann, ist die Brille natürlich nicht nur für Hochtouren geeignet, sondern auch für alle anderen Bergsportarten wie Bergsteigen, Klettern oder Bergwandern sehr gut geeignet. Ist man also nicht in Eis und Schnee unterwegs, die Seitenteile einfach abnehmen und sicher aufbewahren.

Gewölbte Bügel

Durch die gewölbten Bügel hat die Monterosa 2 ein ergonomisches Profil, was dafür sorgt, dass der Halt der Brille beim Tragen optimal ist. Aber nicht nur das. Schiebt man die Brille nach oben, sitzt sie auch so perfekt am Kopf ohne zu verrutschen.

Grip Nose

Der weiche, stoßfeste und rutschsichere Nasensteg-Einsatz sorgt für einen idealen Sitz auf dem Nasenrücken ohne Druckstellen zu hinterlassen.

Grip-Tech Bügel

Julbo hat, laut eigenen Angaben, die Brillenbügel mit einem exklusiven Soft-Material ausgestattet. Das sorgt dafür, dass die Bügel nicht an den Haaren haftet und soll einen absoluten Tragekomfort und einen sicheren Sitz gewährleisten.

Silikonband

Das Silikonband lässt sich ganz leicht auf die jeweiligen Enden der Bügel aufschieben, passt sich der Form ideal an und hält perfekt. Somit hat die Brille einen noch festeren Sitz, was z.B. beim Trailrunning von Vorteil sein kann. 

mit der Monterosa 2 macht man auch am Seeufer eine gute Figur

Reaktiv Polarized Gläser der Monterosa 2

Die Reactiv-Polarized-Gläser der Schutzkategorie 2-4 sind selbsttönende Gläser, die sich in Sekundenschnelle an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen. Diese Gläser bieten gestochen scharfe Sicht bei jedem Wetter. Noch dazu filtern sie, dank der Polarized-Technik, reflektierendes Blendlicht heraus. Des Weiteren sind die Gläser mit einem Antibeschlagschutz ausgestattet und wurden mit einer ölabweisenden Beschichtung und einer wasserabweisenden Behandlung versehen.

Selbsttönungstechnologie (NTS)

Diese Technologie macht den absoluten Unterschied aus. Die Gläser passen sich automatisch an unterschiedliche Lichtverhältnisse an. Mehr als 10 Jahre Entwicklungsarbeit und Praxistests durch Hochleistungssportler machen Reactiv-Gläser zu den besten selbsttönenden Gläsern auf dem Markt.

Polarized

Diese Gläser bieten zusätzlich zur Selbsttönung eine Polarisierung. Der Polfilter filtert reflektiertes Blendlicht von Oberflächen wie Straßen, Wasser oder Schnee heraus. Dadurch wird der Sehkomfort erheblich verbessert.

Antibeschlagschutz

Der Antibeschlagschutz bei Julbo-Brillen ist eine weitere wichtige Funktion, die das Beschlagen der Gläser bei jedem Wetter verhindert und für klare Sicht sorgt.

Ölabweisende Beschichtung:

Diese spezielle Beschichtung auf der Oberfläche der Gläser verhindert das Anhaften von Fingerabdrücken, Fett und anderen öligen Substanzen. Dadurch bleiben die Gläser länger sauber und erfordern weniger häufiges Reinigen.

Wasserabweisende Behandlung:

Diese Behandlung sorgt dafür, dass Wasser vom Brillenglas abperlt, anstatt sich darauf zu verteilen. Eine nützlich Eigenschaft also bei Regen oder wenn die Brille bei Wassersportarten nass werden sollte.

Julbo-Brillengläser gehören der optischen Klasse 1 an und bieten zu 100% Schutz vor UVA-, UVB- und UVC-Strahlung. Die optische Klasse 1 steht für „beste optische und verzerrungsfreie Qualität“ der Gläser. Solche Brillen können dauerhaft getragen werden ohne die Augen zu schädigen.

Monterosa 2 getragen am Ufer des Lago Maggiore
Beim Bergwaandern ein guter Begleiter, die Monterosa 2
mit der Julbo Monterose 2 unterwegs im Steinernen Meer

Die Monterosa 2 Bergsportbrille im Praxistest

Zum Einsatz kam die Brille das erste Mal bei einem kurzen Urlaub im Schweizer Kanton Tessin. In der Nähe des Lago Maggiore waren Berg- und Wandertouren geplant, aber auch mal ein Spaziergang an den italienischen Uferpromenaden etwas weiter südlich. Denn, obwohl die Brille natürlich für unterschiedliche Touren in den Bergen konzipiert ist, so macht man mit ihr, beim Flanieren an den Ufern eines Sees, auch eine gute Figur.

Aufgesetzt hatte ich die Monterosa 2 zunächst im Laden. Aber in der Natur habe ich durch die Brille erstmals auf die Berge im Vallemaggia geschaut. Die braune Tönung der Gläser sorgte dabei für ein erstes Wow-Gefühl. Die Brillengläser verstärken nämlich die Reliefwirkung, was ganz besonders in schneebedeckten Gebieten von Vorteil ist, aber auch jedem anderen Bergpanorama ein gewisses etwas verleiht.

Was bedeutet verstärkte Reliefwirkung?

Die verstärkte Reliefwirkung bezieht sich auf die visuelle Wahrnehmung von dreidimensionalen Strukturen und Oberflächen. Dabei werden die Kontraste und Details in der Umgebung stärker dargestellt. Verschiedene Ebenen lassen sich dadurch besser unterscheiden. Ist man in Schnee und Eis unterwegs, kann man dank der Brille Unebenheiten, Spuren oder Hindernisse im Schnee besser erkennen. Die braune Tönung der Gläser verstärkt ebenfalls die Konturen und Texturen von Objekten. Dadurch wirken sie plastischer und greifbarer.

Die Brille trägt sich wirklich sehr angenehm. Bei meinem kleine Kopfumfang von 53 Zentimetern sitzt die Brille wie angegossen. Druckstellen gibt es weder durch die Bügel noch durch den Nasensteg.

Nutzt man die Brille auf einer normalen Bergtour oder anderweitig, kann man die Seitenteile zum Schutz vor seitlicher Sonneneinstrahlung ganz leicht abnehmen. Geht es dann doch in höhere Lagen oder gar in Gefilde mit Eis und Schnee die Seitenteile aus dem Brillenetui nehmen und ganz leicht wieder anklippen. Die Seitenteile selbst sitzen passgenau am Brillenrahmen ohne das diese wackeln oder in irgendeiner Art stören.

Die erste Tour, auf der ich die Brille testen konnte, führte uns zur Ponte Tibetano Carasc unweit der Tessiner Hauptstadt Bellinzona. An den überwiegend bewaldeten Hängen der Cima dell’Uomo hat es auf der Tour immer mal wieder freie oder weniger bewachsene Abschnitte. Somit ließ sich die Reaktionszeit der Brillengläser bei wechselnden Lichtverhältnissen gut testen. Kommt man von sonnigen Wegabschnitten zu Abschnitten, an denen der Wald sehr dicht ist und viel Schatten spendet, regieren die Reaktiv-Polarized-Gläser tatsächlich relativ schnell und man nimmt den Unterschied merklich wahr. Ich hätte aber tatsächlich mit einem noch deutlicheren Unterschied gerechnet.

Eine Tour in schneebedecke Regionen sollte es in der Nähe des 3273 Meter hohen Basodino geben. Aus diversen Gründen konnte das Geplante aber nicht in die Tat umgesetzt werden. Um dennoch einige Bilder und auch Aussagen zur Monterosa 2 bei Bedingungen mit Schnee und Eis machen zu können, blieb der San-Bernardino-Pass mit einer Passhöhe von 2067 Metern, auf der Heimreise. Der Pass, der von einigen Dreitausendern umgeben ist, wurde tatsächlich erst am 24. Mai geöffnet und auf der Passhöhe hatte es dann noch mehr als 1,5 Meter Schnee. Genug also um eine Tour zu unternehmen. Allerdings macht uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung, was „schöne Bilder“ angehet. Aber Bilder bei Sonnenschein kann ja jeder.

Und… noch viel wichtiger. In größeren Höhen soll man eh selbst bei schlechteren Wetterbedingungen eine Sonnenbrille mit ausreichendem Schutz tragen, da die Intensität der Sonneneinstrahlung mit der Höhe zunimmt. Dies liegt daran, dass die Atmosphäre in höheren Lagen dünner ist und somit weniger UV-Strahlen filtert. In größeren Höhen kann die UV-Strahlung so stark sein, dass sie nicht nur die Haut, sondern auch die Augen schädigen kann. Daher ist es wichtig, in höheren Lagen einen angemessenen Schutz zu tragen, insbesondere eine Sonnenbrille mit einem hohen UV-Schutz. Dies gilt somit auch bei bewölktem Himmel, da die UV-Strahlen Wolken durchdringen. Kommt dann noch Schnee hinzu, werden die Strahlen reflektiert und die Intensität der UV-Strahlung erhöht. 

Somit wurde die Brille mit den Seitenteilen versehen und schon konnte es losgehen. Ich persönlich bin jemand, der bei wenig Sonnenschein oder diffusem Licht schon die Augen zukneifen muss. Erst recht wenn noch reflektierende Dinge dazukommen. Mit der Brille war das dann auf dem Schnee so gar kein Problem. Und selbst bei teils tiefhängenden Wolken, die einem die grandiose Aussicht hier oben vermiesten, war zumindest die Sicht auf die direkte Umgebung klar und deutlich. Spuren oder Hindernisse lassen sich auf der Schneeoberfläche tatsächlich sehr gut ausmachen, was mir ohne Sonnenbrille vermutlich deutlich schwerer fallen würde. Sowieso war der Blick durch die braun getönten Gläser auf die Schneemassen etwas besonderes. Dort oben lag nämlich so viel Saharastaub auf dem Schnee, wie ich es bislang noch nirgends gesehen habe. Und durch die Tönung der Gläser kam gefühlt jedes einzelne Staubkorn zur Geltung.

Bei einer späteren kurzen Tour in den Berchtesgadener Alpen leistete die Brille ebenfalls gute Dienste bei herrlich sommerlichen Bedingungen und vielen Altschneefeldern im Anstieg von Pürzelbach zum Ingolstädter Haus. 

Was die Beschichtung bzw. die speziellen Behandlungen der Brillengläser angeht, so kann ich sagen, dass der Antibeschlagschutz wirklich gut funktioniert. Wovon ich tatsächlich etwas enttäuscht war, ist de Tatsache, dass ich trotz der ölabweisenden Beschichtung ziemlich schnell Flecken und Fingerabdrücke auf den Gläsern hatte. Und genau das soll ja laut Julbo eben nicht passieren. Allerdings perlen Regen- bzw. Wassertropfen hingegen gut ab.

Reinigung & Aufbewahrung

Für die Reinigung der Reactiv Polarized Gläser empfiehlt Julbo, die Gläser zunächst unter lauwarmem Wasser abzuspülen, um gröbere Partikel wie Staub und Sand zu entfernen, die Kratzer verursachen könnten. Anschließend sollte ein mildes Spülmittel verwendet werden, um Fett und Fingerabdrücke sanft zu lösen. Nach der Reinigung mit Spülmittel sollten die Gläser gründlich mit klarem Wasser abgespült werden, um alle Seifenreste zu entfernen. Danach kann man die Gläser mit einem weichen, fusselfreien Tuch abtrocknen. Dabei ist es wichtig, sanft vorzugehen, um die Oberfläche nicht zu beschädigen. Vermeiden sollte man auf jeden Fall die Verwendung von rauen Materialien oder Chemikalien, da diese die speziellen Beschichtungen der Gläser angreifen könnte. Aber das versteht sich ja von selbst.

Die Reactiv Polarized Gläser von Julbo verfügen über eine hydrophobe Beschichtung, die das Abperlen von Wasser unterstützt, sowie eine ölabweisende Behandlung, die das Reinigen erleichtert und ebenfalls dafür sorgt, dass Wasser auf dem Glas abperlt. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass die Gläser auch bei anspruchsvollen Bedingungen eine klare Sicht bieten und leicht zu reinigen sind.

Wird die Monterosa 2 länger nicht genutzt, sollte man sie im Brillenetui aufbewahren, um sie zusätzlich vor Kratzern und Verschmutzung zu schützen. Somit hat man sicher lange Vergnügen mit der Julbo-Brille.

selbst bei schlechteren Wetterbedingungen schützt die Monterosa 2 die Augen gekonnt
die Monterrosa 2 fühlt sich in Eis und Schnee am wohlsten
die Monterosa 2 sitzt auch unter dem Helm sehr gut

Fazit

Ich hätte tatsächlich gar nicht gedacht, dass man so viel bei einem Testbericht zu einer Bergsportbrille schreiben kann. Aber wie man sieht, lohnt es sich definitiv mal etwas tiefer in die Thematik einzutauchen und zu schauen, was sich tatsächlich alles hinter so machen Zahlen oder Angaben verbirgt. Mich hat Julbo mit der Monterosa 2 Bersportbrille auf jeden Fall überzeugt. Sicher sind die hochwertigeren Brillenmodelle nicht gerade günstig, spielen aber in der selben Liga, wie Brillen für den selben Einsatzbereich, von anderen Herstellern.

Sehr gut gefallen hat mir die Passform der Brille. Wie gesagt, ich habe eher einen kleinen Kopfumfang, wer einen größeren Kopf hat, der ist mit der Montebianco 2 besser beraten. Die Ausstattungsmerkmale lassen keine Wünsche offen, auch wenn es hier und da ein paar klitzekleine Kritikpunkte gibt. Alles in Allem bekommt man aber mit der Julbo Monterosa 2 Bergsportbrille einen hochwertigen Begleiter für die unterschiedlichsten Bergtouren oder den ein oder anderen Tripp, bei dem Wasser das grundlegende Medium ist. Soll heißen, selbst bei Wassersportarten punktet die Brille dank ihrer Reactiv-Polarized-Gläser und sieht dabei noch schick aus.    

Monterosa 2, die ideale Brille für Hochtouren
Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.