Klettern im Pfälzerwald

Klettern im Pfälzerwald

Das Dahner Burgen- & Felsenland liegt im Pfälzerwald und ist ein traditionsreiches Klettergebiet in dem schon seit über 100 Jahren geklettert wird. Insgesamt zählt das Gebiet nahe der französischen Grenze mehr als 200 steil aufragende, zum Teil bis über 60 Meter hohe Wände und Türme in mitten einer atemberaubend schönen Mittelgebirgslandschaft.

Die meisten der steil aufragenden Felsmassive aus Buntsandstein liegen überwiegend im südlichen Pfälzerwald nahe Pirmasens. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Felsstrukturen von Rissen, Kaminen, Wabenwänden, Reibungsplatten sowie Kieseleinlagerungen bieten jedem Kletterer eine abwechslungsreiche Kletterei.

Das Klettergebiet in der Pfalz zählt, neben dem Frankenjura, zu einem der bedeutendsten in Deutschland. Die meisten Routen müssen jedoch selber mit mobilen Sicherungsgeräten wie Klemmkeile & Friends abgesichert werden und der Umgang mit diesen sollte sicher sitzen. Oder man macht dort einen Kurs mit einem erfahrenen Trainer der das Gebiet sehr gut kennt.

Hohe Felswände aus Buntsandstein
Schafsfelsen im Erfeiler Gebiet
imposanter Felsturm

Zur Pflege und Förderung des Klettersports an den Felsen im Pfälzerwald wurde Anfang des 19. Jahrhunderts die Vereinigung der Pfälzer Kletterer e.V. gegründet. Dieser Verein setzt sich für den Erhalt des Gebiets ein und gibt den Kletterern Verhaltensregeln an die Hand, welche in Zusammenarbeit mit Behörden, Naturschutzverbänden und den DAV Sektionen aus der Region zusammen erstellt wurden. Aktuelle Felssperrungen zu bestimmten Brutzeiten kann man der Vereins-Webseite entnehmen.

Sollte es während eines Kletter-Aufenthalts in der Region doch mal regnen oder die Arme ein Kletterpause benötigen hat das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald noch viel mehr zu bieten. Unzählige Burgen und Burgruinen sowie Aussichtsplattformen laden auch bei schlechterem Wetter dazu ein, die Region zu erkunden oder sich einen Überblick über das Umland zu verschaffen.

Stefan im Eckriss
aus dem Schatten ans Licht
Stefan im Doppelriss

Ausrüstung

Neben der Standartausrüstung zum Felsklettern wie z.B. Klettergurt, Kletterhelm, Kletterschuhe, Kletterseil und Expresskarabineren benötigt man für das Klettern in der Pfalz noch zusätzliche Bandschlingen, Klemmkeile und Friends/Cams.

Diese und weitere Ausrüstung dazu findest Du in unserem Shop oder direkt vor Ort im Ladengeschäft.

Bandschlingen

Klemmkeile

Cams

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Testbericht – Garmont Dragontail LT GTX

Testbericht – Garmont Dragontail LT GTX

Wer sich für schön gemachte Zustiegsschuhe interessiert sollte sich den Garmont Dragontail anschauen. Ob der Schuh für euch passt, erfahrt ihr hier.

Garmont bewirbt den Dragontail als leichten Wanderschuh für jeden Untergrund der aber auch für Touren mit schwerem Gepäck und anspruchsvolle Zustiege in den Bergen geeignet ist.

Aufbau und Ausführung

Der Dragontail hat einen hohen und fast umlaufenden Geröllschutzrand aus robustem Gummi. Die Schnürung beginnt bei den Zehen, ist durchweg mit Metallösen versehen und lässt sich gut Anziehen.

Zwei gut gemachte Schlaufen an der Zunge und an der Ferse sind praktisch beim Anziehen und lassen sich mit einem Karabiner komfortabel an den Klettergurt hängen.

Die Ferse ist  stabil eingefasst und wird sich sicherlich nicht austreten.

Die hochwertige Brandsohle im inneren Sorgt für ein angenehmes Fußgefühl. Die Zwischensohle ist aus mikroporösem Gummi mit unterschiedlichen Härten zusammengesetzt. Das ermöglicht gute Dämpfung bei gleichzeitiger Stabilität und gibt dem Schuh die nötige Festigkeit in der Spitze für Klettereien. Die Laufsohle kommt von Vibram und ist aufgrund der eher geschlossenen Profilform für steinigen Untergrund optimiert.

Die Gummimischung ist sehr griffig und die Antrittsfläche an der Schuhspitze funktioniert prima.

Modellvariationen

Getestet wurde die „LT GTX“ Ausführung des Dragontail.  Hierbei steht LT für „Leather/Leder“;  und bezieht sich auf das hier verwendete 1,8mm starke Suede Leder Außenmaterial.  GTX beschreibt die Innenausstattung mit der der Wasserdichten Goretex Membran.

Des Weiteren gibt es den Schuh in der einfachen Dragontail „LT“ Ausführung,  also ohne Goretex Membran.

In der „N.AIR.G GTX“  Ausführung verwendet Garmont ein netzartiges Obermaterial  was den Dragontail etwas leichter macht, aber vor allem die Goretex Membran beim „Atmen“ unterstützt.

De Ledervariante ist  die robusteste Wahl, -sinnvoll wenn viel durch Unterholz oder  durch und über scharfkantiges Gestein gelaufen wird. Die Variante ohne Goretex ist für Leute die überwiegend bei warmen Temperaturen unterwegs sind und keinen 100% Nässeschutz brauchen.

Die N.Air.G Ausführung ist mit 50gramm pro Schuh merklich leichter als die Ledervariante. Auch die Goretexmembran kann bei Temperaturen über 15C merklich besser die Feuchtigkeit ausdampfen. Das Netzmaterial oberhalb des Geröllschutzrandes ist aber sicherlich weniger Strapazierfähig.

Passform

Der Schuh ist für Menschen mit ägyptischer und griechischer Fußform zu empfehlen. Ein sehr breiter Fuß und der römische Fuß werden sich bei richtiger Größenauswahl nicht wohl fühlen. Der Schuh fällt richtig aus – gemessene Fußgröße  ergibt den richtigen Sitz. 

Die Ferse wir für einen Halbschuh erstaunlich gut eingeschlossen.

Fazit

Mit dem Dragontail bekommt man ein stimmiges gesamt Paket. Wenn ich persönlich nur einen Schuh haben könnte wäre es mit ziemlicher Sicherheit ein mittelschwerer Zustiegsschuh wie es der Dragontail ist. Sofern ein sportlicher Look im Alltag akzeptabel ist, hält mich nichts davon ab den Schuh täglich an der Arbeit und beim Einkaufsbummel in der Stadt zu tragen. Von leichten Wanderungen im Mittelgebirge, Mehrtageshüttentouren in den Alpen mit moderatem Rucksackgewicht, sportliche Klettersteige oder der anspruchsvolle Zustieg zur Kletterroute ist alles machbar.  Auch auf einer Mountainbike Tour mit Plattformpedal fühlt sicher der Dragontail gut an.

Mir gefällt der satte Sitz am Fuß in Verbindung mit dem sehr angenehmen und gemütlichen Fußgefühl. Ich fühle mich im technischen Gelände sicher und habe auf einem Wald und Wiesenweg auch nicht das Gefühl einen klobigen Schuh anzuhaben.  Die Sohle ist sensibel und dennoch Kantenstabil.  Klettereien machen Spaß und der Garmont Dragontail läuft sich sehr gut.

Der Schuh ist  aufgrund des Sohlenprofils nichts für matschige Erde oder weichen Schnee und auch bei Mehrtagestouren mit einem Rucksackgewicht über 15KG würde ich wegen des niedrigen Schafts und der biegsamen Sohle sicherlich einen festeren Schuh anziehen.

Nach 300 gelaufenen Kilometern zeigt der Schuh noch keine relevanten Abnutzungserscheinungen.

Der Garmont Dragontail ist sehr empfehlenswert!

Michael Nitsch

Michael Nitsch

doorout.com

Schon viel unterwegs gewesen. Immer aus eigener Kraft, zu Fuß oder auf dem Fahrrad und dann unter freiem Himmel draußen. Skandinavien, Russland, Mongolei, Australien und in der europäischen Heimat. Arbeitet im Ladengeschäft von Doorout und steht unseren Kunden mit Rat und Tat bei der Suche nach der passenden Ausrüstung für kleine Ausflüge oder große Abenteuer zu Seite. Die Reisen sind kürzer geworden, aber nicht weniger interessant….
El Chorro – Klettern in Andalusien

El Chorro – Klettern in Andalusien

El Chorro ist nicht nur ein kleiner Ort in Südspanien, sondern mittlerweile zählt El Chorro zu den Kletterhighlights Europas. Gerade in der Zeit von Oktober bis März ist El Chorro bei Kletterern aus aller Welt ein beliebtes Ziel.

El Chorro ist ein Ortsteil der etwa 12 Kilometer entfernten Stadt Álora in der Provinz Málaga im südspanischen Andalusien.

Den kleinen Ort gibt es seit dem zwanzigsten Jahrhundert und er wurde für die Arbeiter errichtet die den Staudamm und das Stromkraftwerk am Rio Guadalhorce erbauten. Der Stausees El Conde de Guadalhorce, an dem sich auch der berühmte Caminito del Rey befindet, liegt etwas unterhalb des kleinen Ortes.

Links oberhalb thront ein steinerner Turm des Pumpspeicherkraftwerks auf dem Gipfel des Berges Bobastro auf dem sich ebenfalls ein großes Speicherbecken befindet.

Direkt hinter El Chorro türmt sich das Felsmassiv der Sierre de Huma auf, welches im Naturpark „Parque Natural de Ardales“ liegt.

In den bis zu 300 Meter hohen Wänden aus Kalkstein finden Kletterer aktuell etwa 2000 Routen in allen Schwierigkeitsgraden.

29 Sektoren mit über 2000 Routen

Nicht nur Sportkletterrouten sondern auch zahlreiche Mehrseillängen finden sich in den 29 Sektoren.

  • Encantadas
  • Cocina Caliente & Olivitos
  • Coral east (don-de)
  • Rocabella
  • Serena
  • Escalera Suiza
  • Escalera Árabe
  • Tango & Sin Futuro
  • Austria
  • Momia & Poema de Roca
  • Las Encantadas
  • Escalera Arabe
  • Frontales Medias (Poema de Roca)
  • Suizo
  • Frontales Bajas
  • Los Albercones
  • Castrojo
  • The Gorge
  • El Polvorín
  • Los Tigres
  • Makidromo
  • Antimaki
  • MC Claud
  • Desplomilandia
  • Tinieblas
  • Fisuras
  • Diagonal & Central
  • Escalón
  • Caliza

Übersichtskarte und Topos zum Download

Eine tolle Übersichtskarte sowie kostenlose Topos zum Download findet man auf der Climbing Lodge Webseite: https://www.klettern-in-spanien.de/el-chorro/topo-download/

Die meisten Klettersektoren liegen an der Straße von El Chorro nach Valle de Abdalajis oder an den Felswänden im kleinen Tal dahinter, in dem sich ein Kiefernwald befindet, und welches unmittelbar vor dem Sierra de Huma ( 1191 m ) liegt.

Laut dem Klettern Magazin ist El Chorro „die Top Adresse“ und eines der größten Klettergebiete Europas. In den Sommermonaten wird es mit Temperaturen um die 40 Grad jedoch viel zu heiß um sich im Freien aufzuhalten und erst recht an den meist südlich ausgerichteten Felswänden.

Vegetation und Tierwelt

Die Vegetation an den einzelnen Spots ist so unterschiedlich und artenreich wie die Tierwelt, die sich schon über viele Jahre an die Kletterer gewöhnt hat.

Steinadler und Aasgeier kreisen weit über einem oder begleiten einem auf den Mehrseillängen nach oben. Eine große Herde Steinböcke hat hier ebenfalls Ihre Heimat. Sie springen oftmals an einem vorbei oder schauen einem beim Klettern zu.

Die sehr gut abgesicherten Sportkletterrouten von 3a bis 8c+ bieten von Anfänger bis Profi jedem das richtige Gelände. In manchen Mehrseillängen benötigt man jedoch auch Zusatzmaterial wie Klemmkeile und Freinds.

Beim Kletterseil empfiehlt es sich 70 bis 80 Meter dabei zu haben. Es gibt zwar auch kürzerer Routen aber die lohnenswerteren Routen sind 30 bis 35 Meter lang.

Kletterführer

Es gibt aktuell drei Kletterführer:

  • Escalada en Malaga – El Chorro von Javier Romero Rubiols
  • Rockfax: El Chorro von Alan James und Mark Gaister
  • Roca Espania Band Süd

Vor Ort konnten wir in alle Bücher einen Blick werfen und mussten leider feststellen, dass die Sektoren, Routen und Bewertungen in allen drei Büchern unterschiedlich beschrieben werden. Auch die Zustiegsbeschreibung ist nicht immer einfach und verständlich gehalten.

Somit kommt es aber am Fels immer wieder zur Kontaktaufnahme mit anderen Kletterern die auf der Suche sind oder einem selber freundlich weiterhelfen.

Die Topos der Climbing Lodge sind wohl auf dem neuesten Stand und können ja größtenteils kostenlos downgeloadet werden.

Climbing Shop & Unterkünfte

Wer vor Ort feststellt, dass er Kletterausrüstung vergessen hat oder vielleicht noch neue Kletterschuhe benötigt, für den hält der Rock-Climbing-Shop der sich unweit der Felsen findet, ein großes Sortiment an Ausrüstung bereit. Die Auswahl an Ausrüstung hätte ich vor Ort nicht erwartet und der Laden ist besser sortiert als manche Kletterabteilung in deutschen Läden.

Unterkünfte gibt es rund um die Felswände zahlreiche zu fairen Preisen. Die Climbing Lodge oder das Olive Branch B&B sind dabei wohl die namhaftesten. Es finden sich aber auch tolle kleine Fincas zu günstigen Preisen in toller Lage.

Anreise

Flüge von Frankfurt a.M. nach Malaga bekommt man für 150 – 200 € ( Hin- und Rückflug ) und ca. 2,5 bis 3 Stunden beträgt die Flugzeit.

Von Málaga aus kann man bequem bis El Chorro mit dem Zug anreisen. Wer mit dem Auto vor Ort ist, der ist bei der Zufahrt zu den einzelnen Spots etwas flexibler.

Ansonsten bleibt nur der Fußweg durch den Kiefernwald. Wer sich ein Auto ausleiht sollte darauf achten das es für etwas gröbere Straßenverhältnisse geeignet ist. Teilweise finden sich fiese Schlaglöcher und ausgewaschene Spurrinnen oder größere Felsbrocken die einem im Weg liegen.

Es gibt auch viele Möglichkeiten zu campieren oder sich auf einem Campingplatz einzumieten. An den angesagtesten Sektoren finden sich immer mehrere Van-Camper die vor Ort nächtigen.

In El Chorro selber gibt es auch einen Campingplatz, welcher aber wohl auf Grund von Baumängeln und sanitären Problemen geschlossen wurde.

Klettertreff & Wandern

Wer sich mit anderen Kletteren treffen und austauschen möchte, dem sei die Bar Punto De Encuentro direkt am Bahnhof in El Chorro empfohlen. Hier treffen sich Kletterer schon seit 1970 und neben kühlen Getränken bekommt man auch Tapas und Bocadillos.

Benötigen die geschundenen Kletterhänden mal eine Pause, dann finden sich in der Umgebung zahlreiche Alternativen zum Klettern. Z.B. eine Wanderung vorbei an den zahlreichen Kletterspots der Region hinauf zum Monte Huma ( 1191 m ) in der Sierra de Huma.

Oder man begeht den Caminito del Rey. Der Königsweg liegt in der Gaitanes Schlucht oberhalb des Stausees El Conde de Guadalhorce am Fluss Rio Guadalhorce und ist in der Region neben den tausenden Kletterrouten ein weiteres Highlight.

Wer diesen „Klettersteig“ begehen will, der sollte sich online auf der offiziellen Webseite für seinen Besuch registrieren. Wer spontan anreist und vor Ort um Einlass bittet wird höchstwahrscheinlich enttäuscht. Es darf immer nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern gleichzeitig auf den neuen Wanderweg und die Besuchstermine sind meist schon über Tage und Wochen ausgebucht.

Fazit

Jährlich wächst das Klettergebiet um ca. 50 neue Routen. An vielen Felswänden gibt es noch reichlich Platz für weiterern Kletterspaß. Man darf also gespannt sein wie viele Routen in den nächsten Jahren noch dazu kommen und man sollte sich El Chorro nicht entgehen lassen.

Ein perfektes Reiseziel für Kletterer die dem kalten Winter noch mal entfliehen wollen und für günstiges Geld einen der Top Kletterspots in Europa kennen lernen wollen.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Sportklettern Teil 2: Klettern in der Halle

Sportklettern Teil 2: Klettern in der Halle

Bevor man am Fels klettert, macht es Sinn, erste Erfahrung in einer Kletterhalle zu sammeln. Klettern bedeutet nicht nur einfach eine Wand hoch zu kraxeln. An erster Stelle steht die Sicherheit der Kletterer, und Sicherheitstechnik lernt man am besten in einer Halle.

Probeklettern

Wie kann ich wissen, ob Klettern überhaupt etwas für mich ist? Bin ich höhetauglich? Und wie geht das alles mit diesem Seil, Karabiner und Sicherungsgerät? Wie bedient man das alles? Antworten auf diese Fragen kann man bei einem Probeklettern finden. In solch einem „Kurs“ taucht man mit einem Klettertrainer zwei Stunden lang in die Kletterwelt ein. Themen sind vor allem das Sichern und die Sicherheitsgeräte sowie eine Einführung ins Klettern. Natürlich wird man das alles selbst probieren können; Spaß ist garantiert. So ein Kurs kann man in jeder Kletterhalle machen. Im Kletterzentrum Fulda sind die Kurstermine auf der Homepage ausgeschrieben und ein Anmeldungsformular ist auch vorhanden.

Toprope Einstiegkurs

Toprope was ist das eigentlich? Toprope bedeutet kurz gesagt: Klettern mit Seilsicherung von oben, sprich, bei der zu kletternden Routen hängt bereits ein Seil durch die Umlenkung (ganz oben). Es ist für den Anfang die beste und die sicherste Methode, weil das Seil immer über den Kletterer weiter gezogen wird und er so im Falle eines Sturzes gleich in seinen Klettergurt fällt. Es verhindert längere Stürze und gibt ein großes Sicherheitsgefühl. Die komplette Aufmerksamkeit kann auf das Klettern gerichtet werden, da der Kletterer nichts mit dem Seil machen muss. Aber Klettern können reicht nicht. Im Gegenteil, der wichtigerer Part ist das Sichern und das lernt man in einem Einstiegskurs. Bei zwei mal drei Stunden wird unter der Leitung eines zertifizierten Trainers die Bedienung eines halbautomatischen Sicherungsgeräts erklärt und geübt. Am Ende wird eine Prüfung in realer Situation durchgeführt. Bei Bestehen wird ein „Topropeschein“ ausgehändigt. Dieser befähigt zum sicheren Sichern und Klettern in jeder Kletterhalle.

Vorstieg-Klettern

Man klettert schon seit ein paar Wochen im Toprope und ist immer beeindruckt von diesen Personen, die im Vorstieg klettern. Es sieht anders aus, aber ist es wirklich so schwierig oder kann ich das auch? Für alle, die sich unter Vorstieg nichts vorstellen können: es ist das Klettern mit Seilsicherung von unten, d.h. der Kletterer muss sein Sicherungsseil selbst während des Kletterns immer wieder in Zwischensicherungen einhängen. Jeder der schon Erfahrung im Toprope hat und bequem in der Höhe und beim Sichern ist, kann sich am Vorstiegsklettern probieren. Das setzt unbedingt eine Teilnahme an einem Vorstiegskurs voraus. In zwei mal drei Stunden erklärt der Klettertrainer die Unterschiede zwischen Toprope und Vorstieg. Sowohl Klettern als auch Sichern sind anders. Im Vorstieg muss der Kletterer sein Seil nachziehen und immer wieder in eine Expressschlinge einhängen, bis er oben am Umlenker angekommen ist. Der Sicherer auf der anderen Seite muss Seil nachgeben und ein dynamisches Sichern durchführen. Es ist anstrengender als das Klettern im Toprope (mehr Material), erfordert mehr Technik und auch die Stürze können ein wenig länger sein (längere Fallhöhe), bis man von seinem Klettergurt aufgefangen wird. Aber was für eine Herausforderung und erst das Gefühl, wenn man das alles beherrscht!

Griffe und Schwierigkeitsbewertungssystem

Die Griff-Farben in der Halle sind nicht ausgewählt, um einen Schwierigkeitsgrad zu signalisieren wie beim Bouldern. Die Farben dienen lediglich zur Unterscheidung mehrerer Routen auf derselben Seillänge, um dadurch mit weniger Wandfläche mehr Routen nutzen zu können. Der Schwierigkeitsgrad ist auf einem kleinen Kärtchen am Anfang jeder Route notiert. Auch hier gibt es besondere Bewertungsskalen. Beispiele sind Sierra für die USA, British für das UK, Französisch, Australien, Brasilien, Skandinavien…. und noch mehr. In Deutschland wird die UIAA mitteleuropäische Skala genutzt, die geht von 1 bis mittlerweile 13 und hat für die Zahlen von 5 bis 12 zusätzlich Minus (-) und Plus (+) Bewertungen. Kleines Beispiel: 1 wäre die Treppe hoch, eine 5- ist einfacher als ein 5+ und ein 6+ leichter als ein 7-. Die Griffgrößen, -ergonomie, -abstand machen eine Route einfacher oder schwerer. Auch die Wand selbst entscheidet über die Schwierigkeit: im Überhang ist alles schwieriger.

Ausrüstung

Zum Toprope-Klettern reichen ein paar Kletterschuhe, Klettergurt, Sicherungsgerät mit HMS-Karabiner und ein Chalkbag. Im Vorstieg sollte man ein mindestens 40 Meter langes Seil mitbringen. Als Anfänger oder in der Not ist eine komplette Kletter-Ausrüstung in fast allen Kletterzentren ausleihbar.

Klettern in Fulda

Mit zwischen neun und 14 Meter hohen Wänden und einer großen Auswahl an Schwierigkeitsgraden, kann jeder eine paar passende Routen zum Klettern finden. Dazu ist ungefähr die Hälfte der Hallen mit Toprope ausgestattet. Überhang und Reibungsplatten fehlen natürlich auch nicht!

  • DAV Kletterzentrum Fulda
    Deutschen Alpenverein Sektion Fulda e.V.
  • Goerdelerstr. 72
  • 36100 Petersberg
  • 0 66 1 – 96 25 68 85
  • www.kletterzentrum-fulda.de

Rabattgutschein

Jeder erfolgreiche Kletterschüler im Kletterzentrum Fulda, bekommt einen Rabattgutschein für der Kauf seiner Ausrüstung bei Doorout.com!