Wanderbericht: Der Kammweg

Wanderbericht: Der Kammweg

Der Kammweg

Auf historische Pfade sollte uns unsere letzte Wanderung in der diesjährigen Pfingstwoche führen. Bereits 1904 eröffnet, war der knapp 289 Kilometer lange Fernwanderweg Kammweg durch die heutigen Bundesländer Sachsen und Thüringen bis zum Zweiten Weltkrieg der längste Wanderweg in Deutschland. Bedingt durch die politische Teilung Europas war der Weg über Jahrzehnte von Westen aus so gut wie nicht zugänglich.

Erst nach dem Ende des Eisernen Vorhangs ab 1990 wurde die landschaftlich so reizvolle Strecke durch die Böhmische Schweiz sowie entlang der Kammlinien von Elster-, Erz- und Lausitzer Gebirge, Jeschken-, Iser- und Riesengebirge sowie Glatzer Schneegebirge und Altvatergebirge wieder für alle erreichbar. Seit 2011 kann man auf deutscher Seite den neu ausgeschilderten Kammweg durch das Erzgebirge und das Vogtland wieder begehen. Im Folgenden schildere ich die Höhepunkte unserer Wanderung für alle interessierten Gleichgesinnten.

Die Etappen des Kammwegs

Kammweg Etappe 1: Von Geising nach Holzhau

Der Startpunkt unserer Wanderung war der Bahnhof von Altenberg-Geising nahe der tschechischen Grenze. Der Aufstieg zum 824 Meter hohen Geisingberg wurde uns mit fantastischer Fernsicht bis nach Dresden und in die Sächsische Schweiz verschönt. 

Oben angekommen stärkten wir uns in der Bergbaude und stiegen auf den Aussichtspunkt Louisenturm. Beim Abstieg in Richtung Altenberg bewunderten wir die Überbleibsel des Bergbaus in der Gegend, es folgte der Aufstieg auf den 905 Meter hohen Kahleberg mit Aussicht bis ins Riesengebirge.

Weiter ging es über den Lugsteinweg bis nach Rehefeld-Zaunhaus, durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh bis nach Neurehefeld, wo wir das Eisenbahnmuseum besichtigten. Nach einer kurzen Rast an der Fischerbaude in Holzhau sanken wir müde, aber zufrieden in unseren Betten im ehemaligen, heute modern renovierten Betriebsferienheim.

Länge: 24,5 km

Kammweg Etappe 2: Von Holzhau nach Sayda

Nach einem kräftigen Frühstück führte uns der Weg am nächsten Morgen am Waldrand mit Sicht auf das Muldental über den Bahnhof Rechenberg bis nach Rechenberg-Bienenmühle. Dort statteten wir dem Sächsischen Brauereimuseum und dem Flößerhaus im Ortskern einen kurzen Besuch ab.

Nach einem Abstecher im Ökobad und einem Gang auf dem Kräuterpfad durch das Naturschutzgebiet Trostgrund gelangten wir über den Mittelweg, die Clausnitzer Dorfstraße und den Martinsweg bis zum Bachlauf der Rachel und zur Schutzhütte an der Rachelbrücke.

Bevor wir im Hotel Kreuztanne an der Alten Poststraße in Richtung Sayda zu Mittag aßen, besichtigten wir noch das Landwirtschafts-und Mühlenmuseum in Friedebach.

Länge: 12,5 km

Kammweg Etappe 3: Von Sayda nach Seiffen

Gut gesättigt führten wir unseren Weg weiter in Richtung Neuhausen über die König-Friedrich-August-Höhe und durch den Fichtenhochwald bis zur Schutzhütte fort. Mit Blick auf Neuhausen erreichten wird das dortige Glashüttenmuseum, warfen einen Blick auf Schloss Purschensteinund besuchten auch noch das Nussknackermuseum.

Unsere nächste Station war das Berggasthaus auf dem Schwartenberg, bevor wir unser Etappenziel, das Spielzeugdorf Seiffen, erreichten.

Nach einem Rundgang durch den Ort und einem Besuch im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum absolvierten wir noch den Lehrpfad zur Bergbaugeschichte und besichtigten die Seiffener Barockkirche, um dann unser Nachtquartier im Camping- und Ferienpark Regenbogen zu beziehen.

Länge: 10 km

Kammweg Etappe 4: Von Seiffen nach Olbernhau

Ausgeruht und guter Dinge folgten wir am nächsten Tag dem Kammweg bis zum Waldrand an der Spitzbergkreuzung. Über den Sielen-, Ringel- und den Wettinweg ging es weiter über Hirschberg in Richtung Olbernhau.

Nach Überquerung der Flöha stiegen wir bis zum Zechenweg recht steil bergauf, bevor wir Oberneuschönberg und den nahen Gnade-Gottes-Erbstollen erreichten.

Nach dem malerischen kleinen Ort Grünthal kamen wir schließlich zum imposanten metallurgischen Museumskomplex Saigerhütte, wo wir uns die Schauwerkstätten ansahen und dem Bergbaulehrpfad folgten sowie im Wirtshaus ein herzhaftes Mittagessen genossen. Spontan entschlossen wir uns, an die relativ kurze Etappe eine weitere anzuhängen.

Länge: 11,5 km

Kammweg Etappe 5: Von Olbernhau nach Kühnhaide

Am Hüttenteich des Denkmalskomplexes Saigerhütte vorbei liefen wir weiter auf dem Sedanweg in Richtung Rübenau und Rothenthal bis zum Aussichtspunkt Stößerfelsen, wo wir eine kleine Rast einlegten.

An der folgenden Wanderwegekreuzung Große Steinbach mit Schutzhütte erfrischten wir uns im kühlen Wasser und folgten dem Hammerweg bis zur früheren Lochmühle am Grenzfluss Natzschung.

Über den Neulsweg ging es dann bis zur Streusiedlung Rübenau, vorbei am Hirschberg und durch den Hochwald am Lehmheider Teich. Die Tagestour führte uns weiter auf dem Grenzweg bis nach Kühnhaide, wo wir uns kurz umsahen, um dann doch etwas erschöpft unsere schöne Unterkunft im Erholungsort Pobershau zu beziehen.

Länge: 20,6 km

Kammweg Etappe 6: Von Kühnhaide nach Satzung

Ausgeschlafen und frisch geduscht folgten wir am nächsten Morgen dem künstlichen Wasserkanal „Grüner Graben“ aus dem 17. Jahrhundert durch das Naturschutzgebiet Schwarzwassertal und dem Neubrückenweg bis zum aufwendig renaturierten Moor- und Torfstichgebiet „Wirtsgarten“.

Weiter ging es in Herrenhaide auf dem Moorlehrpfad Stengelhaide und auf dem Poetenweg in Richtung Reitzenhain. An der Reißigmühle legten wir eine Rast ein und folgten anschließend dem Auerhahnweg bis zum Wanderparkplatz, um von dort den 890 Meter hohen Hirtstein zu erklimmen.

Von oben hat man bei gutem Wetter mitunter Sicht bis zum Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, für das leibliche Wohl sorgt das Berggasthaus. Von unserem gestrigen „Marathon“ noch etwa mitgenommen, verbrachten wir auch die Nacht auf dem erloschenen Vulkan im Erzgebirgskreis.

Länge: 14 km

Kammweg Etappe 7: Von Satzung nach Bärenstein

Unsere erste Station am kommenden Morgen war der Rastplatz Lustiger Hans. Weiter ging es über Schmalzgrube durch das Pressnitztal und den Ort Schlössel auf dem Dürrenberg.

Von dort machten wir einen Abstecher in die traditionsreiche Bergstadt Jöhstadt und folgten den weißen Grenzsteinen auf den Bärenstein, wo wir die Aussicht vom Gipfelrundweg genossen.

Nach einer gehaltvollen Stärkung im Gasthof Brettmühle ging es entlang des Pöhlbaches bis zum Pöhlagrund mit dem gleichnamigen Gasthof. Im gemütlichen Hotel Fichtenhäusel ließen wir die Eindrücke des Tages langsam sacken und den Abend gemächlich ausklingen.

Länge: 22,5 km

Kammweg Etappe 8: Vom Bärenstein zum Fichtelberg Kurort Oberwiesenthal

Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Talsperre Cranzahl, wo wir auf der Toskabank eine erste Ruhepause einlegten. In Richtung Kretscham-Rothensehma ging es dann zum Gelben Weg und Waldlehrpfad des Staatsbetriebs Sachsenforst und über den Fürstenweg bis zum Erlebnispfad Bimmelbahn.

Vom Fuße des Fichtelbergs näherten wir und stetig dem bekannten Wintersportort Oberwiesenthal, der Kreuzbrückfelsen-Rastplatz liegt genau richtig für eine längere Pause.

In dem traumhaft gelegenen staatlich anerkannten Luftkurort besichtigten wir das sehenswerte Regionalmuseum Wiesenthaler K3 und bezogen schließlich am frühen Abend unsere schönen Zimmer in der ruhig gelegenen Pension „Am Zechengrund“.

Länge: 18,5 km

Kammweg Etappe 9: Von Oberwiesenthal nach Rittersgrün

Nach dem Frühstück und einem ausgedehnten Spaziergang über das Fichtelberg-Gipfelplateau folgten wir dem Kammweg bis zum Rastplatz Bächelhütte. Auf dem Börnerweg ging es zunächst in das Naturschutzgebiet Börnerwiese und weiter auf dem Klingenbachweg bis zur Häusergruppe Zweibach.

Auf dem Wettinplatz in der Siedlung Ehrenzipfel lässt es sich hervorragend rasten, über den Reitsteig gelangten wir zur Schutzhütte mit tollem Blick auf den Ausflugs- und WintersportortRittersgrün.

Dort angekommen besuchten wir das Sächsische Schmalspurbahnmuseum im stillgelegten Bahnhof, machten einen Spaziergang zum spätbarocken Rockstrohgut und besichtigten den Ernst-Thälmann-Ehrenhain am Ortsausgang, bevor wir unseren Weg fortsetzten.

Länge: 14 km

Kammweg Etappe 10: Von Rittersgrün nach Johanngeorgenstadt

Nach dem Aufstieg auf den Fritschberg ging es über den Mückenbachweg zur Waldsiedlung Halbemeile und weiter bis zum Flächennaturdenkmal Himmelswiese, in dem sich seltene Schmetterlinge und Insekten tummeln.

Wir wählten dann den Abstecher zum Sportpark Rabenberg, den viele deutsche Sportvereine und Nationalmannschaften verschiedener Länder als Trainingslager schätzen.

Über den Anton-Günther-Lehrpfad und Pachthaus liefen wir über die über die Schwarzwasser-Brücke bis in die „Stadt des Schwibbogens“ Johanngeorgenstadt, wo wir den Schillerbrunnen auf dem Marktplatz bewunderten und nach einem späten Abendessen in unsere bequemen Betten in der kleinen, aber sehr gemütlichen Wander- und Sportpension „Edelweiß“ fielen.

Länge: 10 km

Kammweg Etappe 11: Von Johanngeorgenstadt nach Weitersglashütte

Nach einer morgendlichen Besichtigung des Schaubergwerks Glöckl gelangten wir über den Ziegelhüttenweg und die Eisenstraße auf den idyllischen Lehrpfad Steinbachtal.

Vor dem Parkplatz Sauschwemme bewältigten wir den anspruchsvollen Aufstieg auf den Auersberg, auf dessen Gipfel wir die tolle Sicht vom Aussichtsturm genossen und den reizvollen Bergwaldgarten durchstreiften. Über Serpentinen durch dichten Buchenwald ging es bis nach Wildenthal.

Weiter auf dem Flößholzzechenweg erreichten wir den Altbergbaustandort „Alter Fritz“ und den kleinen Ortsteil Weitersglashütte der Stadt Eibenstock. Nach einem Abstecher in das romantische Naturschutzgebiet Hochmoor Großer Kranichsee kehrten wir dorthin zurück, um im Gasthaus Talsperre zu übernachten.

Länge: 19,5 km

Kammweg Etappe 12: Von Weitersglashütte nach Mühlleithen

Nach einem Besuch der Trinitatiskirche Carlsfeld machten wir eine Tour über den 3-Talsperren-Wanderweg und folgten danach wieder dem Kammweg über den Schneehübel in Richtung Morgenröthe-Rautenkranz bis in das Naturschutzgebiet Drei Bächle.

Am Rastplatz Drei-Bächle-Hütte lässt es sich herrlich unter alten Fichten pausieren, ebenso in der nahen Waldarbeitersiedlung Sachsengrund. Entlang des Markersbachs ging es weiter bis nach Morgenröthe-Rautenkranz, den Geburtsort von Siegmund Jähn, dem ersten deutschen Kosmonauten.

Ein Besuch der Deutschen Raumfahrtausstellung war natürlich auch für uns Pflicht. Unser Nachtquartier bezogen wir nach einer guten Stunde Marsch im Wintersportort Mühlleithen.

Länge: 14 km

Kammweg Etappe 13: Von Mühlleithen nach Schöneck

Von Mühlleithen liefen wir auf dem Lehrpfad bis zum ehemaligen Naturschutzzentrum Winselburg über den Köhlermeiler bis zum Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“ und zum Vogtländisch-Böhmischen Mineralienzentrum.

Nach dessen Besichtigung führte uns der Weg auf den Schneckenstein, von dessen Gipfel man tolle Sicht auf die 2006 eröffnete Vogtland Arena in Klingenthal hat. Nach einer willkommenen Einkehr im Schützenhaus wanderten wir weiter zur Talsperre Muldenberg, die wir direkt auf der Staumauer umrundeten.

Parallel zu den Bahngleisen der Vogtlandbahn folgten wir dem Wanderpfad bis zum Sägewerk Schöneck, passierten die Muldenquelle und erreichten unser Etappenziel, den IFA-Ferienpark Schöneck.

Länge: 15 km

Kammweg Etappe 14: Von Schöneck nach Eichigt

Ohne viel Zeit zu verlieren, setzten wir unseren Weg in Richtung Wohlbach fort und wanderten mit Blick auf Gunzen bis zum Pfarrwald.

Über Wohlbach ging es dann in Richtung Hermsgrün sowie über die Weiße Elster bis nach Adorf, wo wir das Perlmutter- und Heimatmuseum im Freiberger Tor besuchten. Auf dem Lehr- und Wanderpfad Zeidelweidetal gelangten wir ins sorgfältig renaturierte Tetterweintal und weiter zu den Zollhäusern kurz vor Gettengrün.

Vorbei am Geburtshaus des Karikaturisten Erich Ohser (e.o.plauen) folgten wir dem Waldweg bis nach Eichigt, wo wir uns im Naturbad erfrischten und anschließend in der Gaststätte „Blechnapf“ unser Quartier für die Nacht bezogen.

Länge: 22 km

Kammweg Etappe 15: Von Eichigt ins Burgsteingebiet

Nach der Wanderung durch den Wald vor Tiefenbrunn im Schutzgebiet „Grünes Band“ rasteten wir am Weißen Steines und bestiegen danach den Platzerberg.

Über den Weiler Haselrain gelangten wir nach Bobenneukirchen, zur Talsperre Dröda und bis nach Engelhardtsgrün.

Weiter ging es über die Vorsperre Ramoldsreuth und die Auenlandschaft am Weißigbach bis zum Anwesen von Schwarzenreuth und zum Etappenziel des Wanderparkplatzes an den Burgsteinruinen.

Nachdem wir die Burgsteinruinen aus dem 15. Jahrhundert besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft im historischen Gasthof Ruderitz bei Weischlitz.

Länge: 20,5 km

Kammweg Etappe 16: Vom Burgsteingebiet nach Hirschberg

Am vorletzten Tag unserer Wanderung auf dem Kammweg durchquerten wir zunächst das märchenhafte Kemnitzbachtal und legten an der Kienmühle eine erste Rast ein. Über die Unterkemnitzmühle und die Anhöhe vor Gutenfürst ging es zum lokalen Haltepunkt der Vogtlandbahn und weiter oberhalb des Dreifreistaatensteins bis nach Gebersreuth.

Auf dem Saale-Orla-Weg ging es dann bis nach Blankenstein und in den einst geteilten Ort Mödlareuth, wo das Museum zur deutschen Teilung einen Besuch lohnt. Über den Aussichtspavillon Öhninger Hütte wanderten wir mit Blick auf das Hirschberger Schloss am rechten Ufer der Saale entlang bis in das Naturschutzgebiet Hag.

Weiter ging es bis zum Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte in Hirschberg. Nach unserem Besuch dort ließen wir es uns in der Gaststätte und Pension „An der Lohmühle“ schmecken und verbrachten auch die Nacht dort.

Länge: 23 km

Kammweg Etappe 17: Von Hirschberg nach Blankenstein

Etwas wehmütig und nostalgisch, am Ende unserer Reise angekommen zu sein, aber doch auch glücklich, ohne Probleme alle Etappen absolviert zu haben, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Sparnberg.

Nachdem wir auch Pottiga in Thüringen passiert hatten, machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt am Wachhügel, bevor wir weiter bis nach Blankensteinzogen. Hier besichtigten wir die Schlossruinen und den Aussichtspunkt „Hochzeitskorb“ mit tollem Blick auf das Saaletal.

Nach ein paar Erinnerungsfotos am „Drehkreuz des Wanderns“ am Selbitzplatz machten wir uns mit Leihrädern noch auf in das Höllental im Frankenwald und das Muschwitztal, bevor wir uns um viele Eindrücke reicher auf den Heimweg machten.

Länge: 13,5 km

Der Kammweg ist 289 Kilometer lang und führt durch Sachsen und Thüringen. Er kann in 17 Etappen absolviert werden, die leicht bis mittel eingestuft werden. Entlang des Weges gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Weihnachtsdorf Seiffen.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
Packliste Hüttentour / Mehrtagestour

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Produkttest – Luftmatratze: Robens Vapour

Produkttest – Luftmatratze: Robens Vapour

Robens Vapour

  • Abmessungen: 190 x 50 x 6 cm
  • Außenmaterial: 20D 390T polyester with double line square ripstop
  • Materialzusammensetzung: Gesamt: 100% Polyester
  • Packmaß:  23 x 7 cm
  • Gewicht: 395 g
  • R-Wert (*):  1,6
(*)  Was verbirgt sich hinter dem R-Wert? Der R-Wert gibt den Wärmedurchgangswiderstand eines Materials an. Dabei wird bei Matten nicht jeder einzelne Stoff betrachtet sondern das komplette Produkt an sich, inkl. Außenmaterial und Füllung. Dadurch spricht man eher von der Isolationsfähigkeit bzw. Dämmeigenschaft von Isomatten. Je höher der R-Wert liegt, umso besser isoliert die entsprechende Schlafunterlage.
  • R-Wert 0: bis +15°C (reine Sommermatten)
  • R-Wert 1: bis +7°C (Sommer und warme Frühlings bzw. Herbstnächte)
  • R-Wert 2: bis +2°C (3-Jahreszeiten Matten ohne Bodenfrost)
  • R-Wert 3: bis -5°C (3-Jahreszeiten bis in den milden Winter rein)
  • R-Wert 4: bis -11°C (4-Jahreszeiten, bereits Wintertauglich)
  • R-Wert 5: bis -17°C (Wintertauglich)
  • R-Wert 6: bis -24°C (Wintertauglich, insbesondere für hochalpine Touren)
  • R-Wert 7: bis -32°C (Wintertauglich, Expeditionen, hochalpin, etc.)
  • R-Wert 8: bis -38°C (Extrem-Expeditionen)
  • R-Wert 9: bis -45°C (Extrem-Expeditionen, in Europa selten benötigt)
  • R-Wert 10: bis -50°C (Extrem-Expeditionen)

Als ich die technischen Daten dieses Teils im Internet gesehen hatte, dachte ich mir, das Ding ist das müsste das Optimum für Trecking und Paddelreisen sein: Sehr geringes Gewicht, dazu noch ein fast unschlagbares Packmaß und eine wünschenswerte Dicke, dass man nicht gleich mit einem harten Untergrund Kontakt aufnehmen muss.

Produkttest

Geliefert wurde die Luftmatratze nebst des Packbeutels, so wie auf dem Bild links oben ersichtlich. So ist die Matratze in ihrer Breite 1 x zur Hälfte gefaltet. Die Matratze noch einmal gefaltet, bekommt man sie erstens vollständig in den Beutel und zweitens, verformt sich das Packmaß auf ca. 10 x 19 cm. Aber das ist genauso akzeptabel  wie o.g. Angaben des Herstellers. Außerdem kann man sie sehr flexibel falten, so dass man sich die Lücken im Rucksack regelrecht aussuchen kann – super -.
Wer’s genau nehmen will, der falte die Matratze in ihrer Breite zum Drittel, und rolle sie längs auf. Dann passt es genau. Allerdings stimmt das nicht mit den Herstellerangaben, was die Länge von 23,0 cm angeht. Es sind ziemlich genau 28,5 cm (Ein bisschen viel, um darüber hinweg zu gehen!). Das sollte der Hersteller, bei aller Achtung vor diesem Produkt, und trotz harter Konkurrenz korrigieren. Die Breite stimmt.
Die Matratze hatte ich mit der persönlichen Lungenmaschine , ohne Stress in 75 sek. aufgeblasen. Ein Ventil in Form einer flexiblen Gummischeibe in der Öffnung sorgt dafür, dass beim Luftholen keine, bzw. nur sehr wenig Luft entweicht. Extra Pumpe also überflüssig. Das Materialgefühl: Das Material fühlt sich glatt, leicht samtig, flexibel, aber dennoch robust an. Trotzdem Vorsicht mit spitzen Gegenständen rund um die Matratze: Um so ein Packmaß hinzubekommen, ist das Polyester entsprechend dünn! Das Liegegefühl nach 1. Test: Durch die quadratischen Noppen richtig  gut. Nicht ganz prall aufgeblasen, passen sich die kleinen Polster sehr gut an den Körper und isolieren zusätzlich durch die zwischenliegenden Hohlräume. Die 6 cm Dicke machen sich wohlfühlend bemerkbar. Mit 73 kg Körpergewicht habe ich bei voll aufgepumter Matratze habe ich nicht einmal mehr Bodenkontakt. Die Luftpolster gleichen das Gewicht gut aus. Die seitliche Klebenaht ist mit 10 mm relativ breit gestaltet, so dass ein gewichtiger Mensch keine Angst haben muss, dass das zierliche Teil kaputt geht. Wünschenswert: Bei dem kleinen Packmaß und Gewicht hätte die Matratze durchaus noch ein Stück breiter sein können. Ich könnte sie mir 2 oder 3 Größenvarianten vorstellen, auch was die Dicke angeht. Denn die Ideen, die mit dieser Matratze umgesetzt wurden, sind richtig gut. Das werden Kunden sehen. Natürlich kann man bei so einer Matratze nicht voraussetzen, sie bei  – 10 grd.C einzusetzen. Der R-Wert ist deshalb akzeptabel. Zudem kann man sich bei dem kleinen Packmaß erlauben, beispielsweise noch eine preiswerte Picknickdecke o.ä. mitzunehmen, die man unterlegen kann.
Das Zusammenpacken: Nicht zu empfehlen ist, die Matratze zunächst in die Hälfte, Viertel usw. zu falten. Da möchte nämlich mit einmal, auf eine zu große Fläche, zu viel Luft raus. Über das Rückschlagventil in Form der runden Gummilippe in der Öffnung geht das erst recht nicht (Bild Links). Durch Umlegen der Gummilippe nach innen funktioniert das auch nicht, weil sich die Gummilippe wieder stur in die Ausgangslage begibt. Wenn man allerdings die Matte langsam aufrollt, so entweicht die Luft auch langsam durch das Rückschlagventil. In ca. 2 min. Ist das Zusammenpacken auch erledigt. Preis – Leistung:  Für Outdoor-Freunde, die länger unterwegs sind, minimalistisch und sehr speziell  denken müssen, o.k. Wenn ich die Möglichkeit für etwas mehr Gepäck habe, z.B. unterwegs per Auto, dann würde ich mich schon nach etwas Preiswerterem Im Luftmatratzensektor umsehen. Und da gibt’s reichlich. Wer eine gute ISO-Matte haben will, muss in eine andere Richtung schauen. Diese Luftmatratze sollte man nicht im ISO-Mattensektor ansiedeln, obwohl sie einer High-Tech-Isomatte ähnelt. Ergo: Trotz der Innovation, die in diesem Produkt steckt, ist sie für eine Luftmatratze mit diesen Maßen schon richtig teuer. Erster Gesamteindruck: Physik einfach, leicht und sparsam, mit heutigen technologischen Möglichkeiten gut umgesetzt. Sehr empfehlenswert für Leute, die sehr spezielle und längere Outdoor-Touren unternehmen (Trecking, Bergsteigen, Paddeln ….) Fazit nach 8 Tagen Test: Das Liegegefühl vom 1. Test hat sich bestätigt – allerdings nur im Stilliegen. Durch die sehr glatten Oberflächen beider Seiten und sommerlichen Temperaturen klebt die Matratze logischerweise und unangenehm am Körper. Durch Unterlegen einer Decke und wenden des Körpers verrutscht selbige plus Mann sehr schnell von der Matratze. Hier gibt es definitiv Nachholbedarf seitens des Herstellers. Das Aufbringen eines beispielweise dünnen und abwaschbaren Velourstoffes dürfte machbar sein. Im preiswerteren Bereich dieses Produktes ist das Standard. Packvolumen und Gewicht dürften sich damit zwar etwas erhöhen. Aber ein weitaus besserer Schlafkomfort, was eines der wichtigsten Dinge für einen leistungsfähigen Tag ist, macht das gut wieder wett.
Wanderbericht: Harzer Hexenstieg

Wanderbericht: Harzer Hexenstieg

Der Harzer Hexenstieg

Wer in der Walpurgisnacht den Brocken erklimmt, kann angeblich die Hexen tanzen sehen. Aber auch für Wanderer, die sich eine andere Zeit für einen Ausflug in den Harz aussuchen, hat die Gegend um den Brocken viel Beeindruckendes zu bieten. So etwa für diejenigen, die sich auf den Weg über den Harzer Hexenstieg machen, der von Osterode in Niedersachsen bis nach Thale in Sachsen-Anhalt führt. Wir planen für unsere Wanderung 5 Tages-Etappen ein, mit Übernachtungen in Buntenbock, Torfhaus, Drei Annen Hohne und Altenbrak. Vor uns liegen 97 Kilometer Wanderweg durch eine Landschaft, die uns Dank ihrer wunderschönen Natur und der Geschichten, die mit ihr verwoben sind, immer wieder neu in ihren Bann ziehen wird. 

Die Etappen des Harzer Hexenstiegs

Harzer Hexenstieg Etappe 1: Von Osterode nach Buntenbock

Los geht es um 10 Uhr morgens in Osterode und ab hier erst einmal direkt bergauf. Osterode selbst gilt als Tor zum Harz und ist ein hübscher Ort mit historischen Fachwerkhäusern, für den es sich lohnt, auch schon etwas früher anzureisen. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben kommen wir gegen Mittag am Marienblick an.

Eigentlich wollten wir hier nur eine kurze Mittagspause einlegen, aber die schöne Aussicht über das Lerbachtal lässt uns dann doch etwas länger trödeln. So erreichen wir Buntenbock erst nach etwa 4 Stunden und 330 Höhenmetern. In normalem Schritttempo ist diese Strecke aber gut in 3 Stunden zu schaffen – ein guter Einstieg, denn morgen wartet eine Etappe der doppelten Länge auf uns.

Harzer Hexenstieg Etappe 2: Von Buntenbock nach Torfhaus

Buntenbock gehört zum Luftkurort Clausthal-Zellerfeld, liegt aber etwas abseits der Stadt. Jährlich am 13. August kann man hier übrigens ein Volksfest mitsamt dem traditionellen Viehtrieb der Oberharzer Bergbauern besuchen. Leider sind wir dieses Mal nicht im Sommer unterwegs, dafür zeigt sich der Harz allerdings jetzt im Herbst von seiner besonders farbenprächtigen Seite.

Wir befinden uns nun im Oberharz, und beim Weiterwandern kommen wir neben dem Wald immer wieder an Wiesen und Teichen vorbei – willkommen im UNESCO-Welterbe „Oberharzer Wasserwirtschaft“! Der Weg führt uns durch Altenau und mitten hinein in den Nationalpark Harz.

Informative Schilder am Wegrand erzählen die Geschichte des Bergbaus in der Gegend, welcher durch die Kraft der Wasserräder unterstützt wurde. So gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken, und die knapp 21 Kilometer bis Torfhaus vergehen trotz des teils unebenen Untergrunds wie im Flug.

Harzer Hexenstieg Etappe 3: Von Torfhaus über den Brocken nach Drei-Annen-Hohne

Auf unserem heutigen Weg begeben wir uns auf die Spuren deutscher Geschichte: Auf dem Goetheweg geht es bergauf bis zum Brocken, entlang auch dem Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Nach ungefähr 400 Höhenmetern haben wir erschöpft aber zufrieden unser Mittagsziel erreicht.

Der Weg hinauf zum Brocken ist durchaus anstrengend, aber jetzt genießen wir die einmalige Aussicht vom Brocken. Wenn auch keine Hexen in Sicht sind, so ist die Aussicht über die Wald- und Heidelandschaften des Naturschutzparks Harz doch auf jeden Fall magisch.

Leider können wir nicht den ganzen Tag bleiben. Dafür jetzt es ab jetzt bergab: Auf dem Glashüttenweg erreichen wir schließlich das idyllische Feriendorf Drei-Annen-Hohne. Der Weg hierhin führt vor allem durch den Wald und enthält zahlreiche Aussichtspunkte.

Harzer Hexenstieg Etappe 4: Von Drei Annen Hohne über Rübeland nach Altenbrak

Von Drei Annen Hohne ist es nicht weit bis zum Stadtkern von Wernigerode. Wer gerne etwas Nostalgie im Alltag mag, sollte sich eine Fahrt mit der berühmten Brockenbahn nicht entgehen lassen, die hier startet. Da wir keinen Zwischenhalt eingeplant haben, wandern wir weiter über den Hexenstieg. In Königshütte gabelt sich der Weg: Wer hier der Südroute folgt, kommt durch den Luftkurort Hasselfelde.

Wir wählen die Nordvariante, da wir die Gelegenheit nutzen möchten, unterwegs eine der Tropfsteinhöhlen bei Rübeland zu besichtigen. Für diese Entscheidung werden wir unterwegs unter anderem mit einem einmaligen Blick auf die Ruine Königsburg belohnt.

Die Höhlenbesichtigung lassen wir dann aber doch ausfallen, da die Zeit drängt – sieben bis acht Stunden sollte man für diese Etappe durchaus einplanen! Von Rübeland gelangen wir über die Staumauer in Wendfurth nach Altenbrak.

Insgesamt ist die Strecke aber trotz der Dauer relativ einfach zu begehen und landschaftlich lohnt sie sich unbedingt.

Harzer Hexenstieg Etappe 5: Von Altenbrak nach Thale

Auf dem letzten Abschnitt unserer Wanderung zeigt sich der Harz noch einmal von seiner spektakulären Seite. Das Bodetal zwischen Treseburg und Thale ist mit seinen mehrere hundert Meter hohen Granitwänden wirklich atemberaubend. Wir wandern zwischen Fluß und Bergwänden durch die Bodetalschlucht.

Der Weg wird etwas steinig, ist dafür aber nicht allzu schwer. Kurz vor Thale gönnen wir uns noch einen Abstecher und fahren mit der Seilbahn hoch auf den Hexentanzplatz – immerhin befinden wir ja auf dem Hexenstieg! Bei einem Picknick auf dem berühmten Bergplateau genießen wir die Aussicht und blicken auf die letzten Tage zurück.

Wir halten fest: Die Wanderung auf dem Harzer Hexenstieg ist ein Naturerlebnis und hat uns viel Spaß gemacht. Man sollte die Strecke aufgrund der Höhenunterschiede nicht unterschätzen, aber bei guter Vorausplanung ist sie hervorragend machbar und jeden Ausblick wert!

Dieser Wanderweg ist von der Länge her nicht sonderlich anspruchsvoll, 97 Kilometer sind gut zu absolvieren. Der Wanderweg führt durch wunderbare Landschaften, tolle Geschichten sind damit verbunden. Der Harzer Hexenstieg weist einige Höhenunterschiede auf, daher sollte man diesen Wanderweg nicht unterschätzen. Dennoch ist der Weg recht einfach zu wandern mit einer guten Vorausplanung.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
Packliste Hüttentour / Mehrtagestour

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Testbericht Trekkingzelt – TATONKA Narvik 2

Testbericht Trekkingzelt – TATONKA Narvik 2

Dieses Zelt ist ein Trekkingzelt – nicht weniger und nicht mehr – .

Es soll also in Qualität und Nutzung mehr sein, als ein Festivalzelt oder für ein Wochenendtrip, also für ausgedehnte Treckingtouren bei jedem Wetter. Für alpine Bergtouren gibt es spezielle Zelte hinsichtlich Gewicht und Packmaß.

Entscheidend für die Qualität eines guten Trekkingzeltes sind neben Gebrauchskomfort, Gewicht und Packmaß, die Stoffqualität sowie dessen Wasserabweisbarkeit. Beschäftigen wir uns also kurz damit.

Angaben des Herstellers bezüglich der Stoffqualität:

  • Material Außenzelt: 75D Polyester 185T PU, Polyester
  • Material Boden: 70D Nylon Taffeta 190T PU
  • Material Innenzelt: 30D Nylon Ripstop 190T WR

Was bedeutet das?

Man bewertet Polyesterstoffe anhand zwei verschiedener Kriterien, die Fadenanzahl und die Fadenstärke.

Die Fadenanzahl (Bsp. 185T, T = Threads /Faden).

Ein Polyesterstoff der Qualität 185T besteht pro Quadratinch (2,54×2,54 cm) aus 185 Fäden. Dabei werden die Fäden sowohl in Längs- als auch Querrichtung gezählt. Durch diese Angabe kann eine Aussage zur Dichtheit des gewebten Stoffs getroffen werden.

Die Fadenstärke (Bsp. 75D, D=Denier/Stärke des Garns)

Ein Polyesterstoff der Qualität 75D wurde aus Garn der Stärke 75 Denier hergestellt (1 Denier = 1 Gramm pro 9.000 Meter). Je höher der Denier-Wert desto reißfester und robuster ist der Zeltstoff. Allerdings wird das Zelt dadurch auch schwerer. Auf Basis dieses Wissens können Zeltstoffe direkt miteinander verglichen werden und Qualitätsunterschiede in punkto Material sind schnell ersichtlich.

Denn eine gute Stoffqualität aus viel dünnerem Garn, welches mit einer sehr hohen Fadendichte gewebt ist. Daraus resultieren Zeltstoffe, die extrem leicht sind (Zelte für den alpinen Einsatz) und bei denen das Gewebe von sich aus schon eine hohe Wasserabweisbarkeit aufweist, ohne mit PU oder Silikon beschichtet zu sein.

Beschichtung ist so eine Sache:

Polyurethan (PU) und Silikon (Si). Polyurethan füllt die Gewebezwischenräume des Trägerstoffes aus, verklebt die Fäden miteinander und schafft so eine absolut dichte, aber relativ starre Fläche, die im Neuzustand im Drucktester hohe Wassersäulen aufweist. In der Regel wird dabei nur die Innenseite des Materials beschichtet.

Auf die Außenseite kommt eine herkömmliche Wasser abweisende DWR oder DW-Ausrüstung (Durable Water Repellency). Diese lässt mit der Zeit nach und der Oberstoff kann Nässe aufnehmen. Mit einer Zeltimprägnierung kann jedoch der Abperleffekt des Außenstoffes immer wieder hergestellt werden.

Innen muss es trocken sein.

Eine hohe Anfangsdichte der PUBeschichtung garantiert, dass während der Nutzung Abrieb und UV-Strahlung die Wasserdichte des Zeltes nicht beeinträchtigen.

Silikon-Beschichtungen sind die Alternative zu Polyurethan. Silikon ist kein „Kleber“, im  Gegenteil: Wir kennen Silikon aus dem Baumarkt als ein Mittel, um bewegliche Maschinenteile beweglich zu halten. Silikon ummantelt die Fäden und verklebt sie nicht.

Damit wird deren Flexibilität erhalten. Die bewegliche Fadenstruktur führt, gegenüber dem starren PU-beschichteten Gewebe, zu einer überlegenen Weiterreißfestigkeit. Bei Silikonbeschichtungen können kleine Durchstiche, die die Fasern nicht beschädigt haben, sogar „zugerieben“ werden.

Die Flexibilität der Fäden bewirkt jedoch auch, dass die Wassersäulenwerte nicht so hoch sind, da die Fäden durch den punktuell hohen Druck im Drucktester weggedrückt werden. In der Outdoor-Wirklichkeit tritt dieses Phänomen dagegen nicht auf: Aufgrund seiner guten UV-Resistenz wird Silikon nämlich auch außen aufgebracht.

Da es sehr glatt ist und dadurch einen hohen, dauerhaft haltbaren Abperleffekt (Spraywert) hat, entsteht auf dem Gewebe kein derart bedrohlicher Wasserdruck.

Apropos Wasserdruck!

Angaben des Herstellers:

  • Wassersäule Außenzelt: 8 000 mm
  • Wassersäule Boden: 10 000 mm

Was heißt das schon wieder:

Hierbei wird lediglich der beschichtete Stoff einem Wasserdruck ausgesetzt, der dann in mm-Wassersäule umgerechnet wird.

8.000 mm Wassersäule heißt also, dass das beschichtete Gewebe noch gerade dicht hält, wenn eine zwei Meter hohe Wassersäule darauf lastet.

Natürlich sollte man wissen, ab welchem Wassersäulen-Wert ein Zelt als wasserdicht eingestuft werden kann. Hierfür gibt es genaue Vorgaben, die in der DIN-Norm festgehalten werden. Demnach gilt ein Zelt ab einer Wassersäule von mindestens 1300 mm als wasserdicht. Da es sich hierbei um die absolute Untergrenze handelt, ist ein deutlich höherer Wert empfehlenswert.

Die Normalempfehlung liegt bei 3.000 mm. Diese Werte liegen bei diesem Zelt gegenüber anderen (!PU-beschichteten!) Zelten wesentlich höher!

Aber –  Wassersäule ist nicht gleich Wassersäule

Letztlich ist selbst das Testverfahren zur Bestimmung der Wassersäule nicht standardisiert. Während europäische Hersteller Wassersäulen prinzipiell am neuwertigen Zelt ermitteln (dürfen), sind ihre US-Konkurrenten an amerikanische Standards gebunden und geben dementsprechend nur Wassersäulen nach einer simulierten fünfjährigen Nutzung an.

Gewicht des Narvik 2: 2,8 kg (mit Gestänge); 2,,5 kg (ohne Gestänge)

Packmass: 50,0 x 19,0 cm (die Maße stimmen – mit Gestänge und Heringen im Zeltsack!)

Ego: Was bedeuten nun diese Vorgaben für das Narvik 2:

Stoffqualität: Es besteht aus einem  sehr starken, strapazierfähigen Stoff.

Beschichtung: Polyurethan (PU) Stoff steifer als bei Silikonbeschichtung, aber dann wäre das Zelt wesentlich teurer!

Wasserwiderstand: mit 8.000 mm WS; gegenüber mit anderen vergleichbaren Zelten unschlagbar!

Strapazierfähigkeit: Wenn man allein die bisherigen Fakten für sich sprechen lässt, ist dieses Zelt für mindestens 3 Jahreszeiten geeignet. Was die Abriebfestigkeit der Beschichtung angeht, kann ich noch nicht viel sagen.

Packmass: gegenüber anderen vergleichbaren Tunnel,- und PU– beschichteten Zelten der Firmen Vango, Robens und Nordisk , ca. 4 – 6 Zentimeter größer, wahrscheinlich dem starken Zwirn und der Beschichtung zu verdanken.

Gewicht: 2,8 kg: liegt im mittleren bis oberen Bereich seiner Artgenossen

Endlich der Aufbau

Was ich an diesem Zelt sehr schätze ist, dass das Innenzelt bereits vor dem Auspacken in das Außenzelt eingeknüpft ist. Wer einmal bei Regen ein Zelt aufbauen musste, weiß das zu würdigen. Das Zelt ist mit 16 Heringen richtig gut bestückt.

Man beachte die Heringsform: richtig stabil und nicht so leicht umzubiegen wie die Roulladenspieße vieler anderer Zelte. Dieser Komfort, der sich auf lange Sicht lohnt, hat natürlich seinen Preis in Packmaß und Gewicht.

Zu Heringen und Gestänge sind noch extra Packbeutel im Lieferumfang mit dabei. Der weitere Aufbau ist bei dieser Zeltart recht simpel.

Man nehme 2 Heringe und suche sich die hintere, schmalere Seite des Zeltes, den Lüftungsschlitz, dem Wind entgegen und fixiere diese im Boden. Die kürzere der beiden Stangen durch den Stangenkanal schieben bis in die Lasche der anderen Seite. Geht einfach und problemlos. Das andere Ende des Stangenkanals hat eine Plastikbuchse. Das Stangenende, dass ich jetzt in der Hand halte, in die Plastikbuchse stecken, fertig. Auch allein bei miesem Wetter einfach und schnell auszuführen.

Anschließend mit der Anderen Zeltstange genauso verfahren und den vorderen Teil des Zeltes, die Apsis, ebenso mit Heringen fixieren. Das Zelt steht schon mal in einer stabilen Lage da, auch mit dem Gefühle, dass es durch seine Form bei starkem Wind auch stehen bleibt. Man beachte: Das Innenzelt ist bereits drin. Bei Regen wird mich innen ein trockenes Zelt erwarten.

Beim ersten Anblick des aufgebauten Zeltes fallen mir lichtreflektierenden und am Zelt befestigten Abspannleinen auf, die ich vor dem Zusammenpacken wieder an Selbigen befestigen kann. Das macht nicht nur das Zusammenpacken leichter, sondern schont auch die PU – Beschichtung gegen Abrieb.

Je nach Geländelage spanne ich dann das Zelt mit entsprechend viel Abspannleinen ab. Auch das geht hier sehr einfach.

Eine Besonderheit bei Tatonka-Zelten: Die scheinbar überdimensionierten Lüftungsschlitze kann man mit abspannen. Äußerst clevere Involvierung in die kompakte Zeltkonstruktion: Bei jederzeit guter Durchlüftung dient der vordere Lüftungsschlitz gleichzeitig als Dach für die Apsis.

Hervorzuheben ist auch die Optimierung der Lage des Zeltes auf dem jeweiligen Untergrund (Trimmung).

Auf der Seite, an der sich die Plastiksteckbuchsen für das Gestänge befinden, gibt es jeweils eine Schlaufe, mit der man das Gurtband am Boden straff ziehen kann. Das Ergebnis sieht man auch an der ebenmäßigen Glattheit des Zeltes, bei beispielsweise vorhergehender Verwindung.

Gut bei der Öffnung des Einganges an der Apsis: Überlappender Klettverschluss, um den Reißverschluss vor eindringendem Wasser zu schützen.

Die Apsis ist sehr geräumig. Sehr gut ist zu sehen, dass der Lüftungsschacht als Dach und Vergrößerung der Apsis dient. Er ist auch in einem solchem Winkel gestaltet, dass ich nach vorn und hinten Sicht nach draußen habe. In diesem Vorraum kann ich einiges Gepäck abstellen oder kleinere Tätigkeiten durchführen.

Das Fenster des Innenzeltes ist ein Doppelfenster: 1x noch ein Moskitonetz und noch einmal in Zeltstoffstärke ein Fensterverschluss, falls es zu sehr und/ oder zu kalt durchzieht.

Das Innenzelt: mit 1,35 m Frontbreite, 2,15 m Länge u. 0,85 m am Fußende, reichlich für 1 Person, für 2 schlanke Personen mit wenig Platzansprüchen gerade o.k.

Eingenähte nützliche Dinge wie: Spannleine für nasse Klamotten, viele kleine Schlaufen z.B. für Lampen.

Tipp für den schonenden Abbau:

Sand oder ähnliches aus dem Innenzelt rauskehren, um unnötigen Abrieb zu vermeiden.

Abspannleinen einrollen und wieder in die dafür vorgesehenen Halterungen stecken.

Gesamteindruck nach einer Woche Test:

Sehr robust, windschlüpfrig, stabil, kompakt, trotzdem mit vielen nützlichen Applikationen.

Was für ein gutes Trekkingzelt wichtig ist: Keine Feststellung von Verschleiß nach täglichem Auf, – und Abbauen, wobei ich hier über die Beschichtung nichts sagen kann. Das muss die Zeit bei entsprechender Zeltpflege bringen.

  • Sehr schneller, einfacher Auf – und Abbau, auch allein.
  • Absolute Dichtheit nach 2 Tagen Regenwetter.
  • Schnelles Abtrocknen nach dem Regen bzw. der Taunässe morgens.
  • Stabile Lage auch bei Windböen der Stärke 5 – 6.
  • Sehr gute Be, – und Entlüftung durch die großen Lüftungsschlitze.
  • Kleines Manko: relativ großes Packmaß, was der Stärke und der Beschichtung des Stoffes wahrscheinlich geschuldet ist.
  • Das Packgewicht liegt für ein 2-Personen-Treckingzelt, verglichen mit anderen Zelten der gleichen Kategorie, im Rahmen.

Kaufempfehlung:

Ein überaus gutes Preis – Leistungsverhältnis. Für alle, die nicht so viel Wert auf Platzkomfort legen, sofern sie zu zweit reisen, auf jeden Fall empfehlenswert.

Als Alternative für etwas mehr Platzkomfort zur gleichen Qualität: das TATONKA ARCTIS 2.235; allerdings für 150,- € teurer.

Wanderbericht: Der Heidschnuckenweg

Wanderbericht: Der Heidschnuckenweg

Der Heidschnuckenweg

Die Heide blüht… noch nicht, dachten wir, als wir im Frühjahr über den Heidschnuckenwegsprachen. Im Frühsommer ist es in der Lüneburger Heide noch nicht so voll wie im August, wenn Millionen Heidepflanzen die Landschaft in ein lila Blütenmeer verwandeln. Dennoch wollten wir die Heide in ihrer vollen Blüte erleben und entschieden uns dafür, uns im August auf den Weg zu machen, die 13 Etappen des Heidschnuckenweges zu begehen (der zur Heideblüte natürlich auch ein Traum ist!). Der Heidschnuckenweg ist in 13 Tagesetappen zu schaffen. Geübte Wanderer können einige Etappen zusammenfassen, weil meist nur leichte Steigungen zu bewältigen sind.

Der Heidschnuckenweg führt auf fast komplett autofreien Wegen vom Südwesten Hamburgs quer durch die jahrhundertealte Kulturlandschaft bis nach Celle. Die Namensgeber, die zotteligen Heidschnucken, werden hier in großen Herden gehalten. Die Schafe mit ihren charakteristischen schwarzen Köpfen und den nach hinten gebogenen Hörnern fressen fleißig die nachwachsenden, kleinen Bäume ab. So können die durch Abholzung entstandenen Heideflächen in ihrer Einmaligkeit erhalten werden.

Gemütliche Einkehr und Übernachtungsmöglichkeiten

Urige Landhotels, Pensionen und Campingplätze liegen am Weg. Unterwegs konnten wir uns mit wildwachsenden Blaubeeren stärken. Und natürlich durfte in den zahlreichen Bauernhofcafés die süße Heide-Spezialität, ein Stück Buchweizentorte, nicht fehlen.

Der Heidschnuckenweg ist vom Deutschen Wanderverband als Qualitätswanderweg zertifiziert. Wer keine zwei Wochen Zeit hat oder im Großraum Hamburg, Bremen, Hannover wohnt, kann es sich besonders leichtmachen – und den Heidschnuckenweg nach und nach in Tagesetappen absolvieren, und so ebenfalls die Heideblüte erleben.

An- und Abreise umweltfreundlich und staufrei

Die Regionalbahn Erixx verkehrt zwischen Buchholz in der Nordheide und Hannover. Die Triebwagen halten an vielen Punkten der nördlichen Heidschnuckenweg-Etappen. Buchholz sowie auch der südliche Endpunkt des Weges, die Residenzstadt Celle, sind mit den Metronom-Zügen gut erreichbar. Tipp: Insbesondere beim Wandern mit zwei oder mehr Personen das günstige Niedersachsen-Ticket nutzen (erste Person 23 Euro, jede weitere 4 Euro). Den nördlichen Startpunkt in der Fischbeker Heide erreichen wir mit der Hamburger S-Bahn (Linie 3 bis Fischbek). Gut gelaunt, mit festem, knöchelhohen Schuhwerk, Rucksack mit Regensachen, Brotzeit und zwei Liter Wasser geht es auf die erste Etappe.

Die Etappen des Heidschnuckenweg

Heidschnuckenweg Etappe 1: Fischbek – Buchholz in der Nordheide

Zu Füßen der dicht bewaldeten Hügellandschaft der (Hamburg-) Harburger Berge wandern wir durch die ersten Heideflächen bis nach Buchholz. Der Heidschnuckenweg ist keine Bergwanderung, aber auf den herrlich einsamen Waldwegen geht es hier manchmal ganz schön auf und ab!

Länge: 26 km

Heidschnuckenweg Etappe 2: Buchholz i.d. Nordheide – Handeloh

Aus Buchholz heraus wandern wir am Schmetterlingspark vorbei ins Büsenbachtal. Als wir aus dem dichten Nadelwald treten, blicken wir unvermittelt in eine weite Senke voller Heideflächen. Ein Traumblick! Auf dem nun feinsandigen Weg überschreiten wir die Brücke über den sanft dahin plätschernden Bach.

Länge: 15 km

Heidschnuckenweg Etappe 3: Handeloh – Undeloh

Durchs wildromantische, teils wie ein norddeutscher Urwald zugewachsene Seevetal geht es von Handeloh ins typische Heidedorf Undeloh (übrigens angenehm autofrei, im August zur Heideblüte allerdings mit viel Pferdekutschenverkehr…). Hier bestaunen wir die uralten Bauernhäuser mit ihrem mächtigen Fachwerk, und die bereits 1244 urkundlich erwähnte Feldsteinkirche. Im Undeloher Heide-Erlebnis-Zentrum erfahren wir vieles über die Entstehung der Heidefläche und die frühgeschichtliche Besiedelung, von der zahlreiche Hügelgräber zeugen.

Länge: 17 km

Heidschnuckenweg Etappe 4: Undeloh – Niederhaverbeck

Wir wandern über den Pastor-Bode-Weg auf die höchste Erhebung der Heide, den 169 Meter hohen Wilseder Berg und genießen den Panoramablick. Er führt über Heideflächen, bewaldete Hügellinien und fast bis zur Elbe. Rund um Wilsede sehen wir die ersten Heidschnucken zwischen den charakteristischen Wacholderbäumen umherstreichen. Wer Glück hat, kommt mit einem der Berufsschäfer, die mit ihren Hunden die Herden zusammenhalten, ins Gespräch. Ein weiterer Höhepunkt wird unser Abstecher zum Totengrund: Das tief eingeschnittene Heidetal ist sicher einer der Gründe, warum der Heidschnuckenweg vom Wandermagazin 2014 zum schönsten Tourenwanderweg Deutschlands erkoren wurde.

Länge: 14 km

Heidschnuckenweg Etappe 5: Niederhaverbeck – Bispingen

Wir entscheiden uns für die zweite Alternative und spazieren durchs Tal der Haverbeeke zum Pietzmoor. Die in der Sonne schillernden Moor- und Wasserflächen sind ein beliebtes Fotomotiv. Die “puscheligen” Blütenstände des Wollgrases stammen ausnahmsweise nicht von den Heidschnucken.

Länge: 17 km

oder alternativ: Niederhaverbeck – Schneverdingen – Behringen
(21 Kilometer)

Heidschnuckenweg Etappe 6: Bispingen/Behringen – Soltau

Weiter geht es durchs Luhe- und Böhmetal. Der Weg verläuft kurz vor Soltau unmittelbar am mäandernden Fluss Böhme entlang – sehr idyllisch.

Länge: 23 km / 24 km

Heidschnuckenweg Etappe 7: Soltau – Wietzendorf

Soltau hat neben den Mega-Achterbahnen im Heidepark, circa drei Kilometer nördlich der Stadt, auch kulturell einiges zu bieten: SpielzeugmuseumFelto Filz-Erlebnis- und Spielwelt sowie das über 500 Jahre alte Bürgermeisterhaus lohnen einen Besuch. In Soltau-Friedrichseck wird an das größte deutsche Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkrieges erinnert.

Länge: 18 km

Heidschnuckenweg Etappe 8 und 9: Wietzendorf – Müden (Örtze) – Faßberg

Wer geschichtlich interessiert ist, sollte einen Abstecher zu den vielen Gedenkstätten einplanen – wie zum Beispiel dem ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen. Sie erinnern daran, dass die abgelegene Heidegegend auch Schauplatz düsterer Geschehnisse war. Auf dem Heidschnuckenweg geht es weiter auf den Häteler Berg, der einen Panoramablick auf Wietzendorf bietet. Auf dem Wietzer Berg erinnert ein massiger Findling an Hermann Löns. Für den Heidedichter war die Heide ein Idealbild einer Landschaft, was wir Wanderer voll und ganz bestätigen können!

Länge: 21 km

Heidschnuckenweg Etappe 11 und 12: Oberoher Heide – Weesen – Dehningshof

Wir genießen bei Oberohe den Blick auf eine der letzten großen (und hier in der Südheide größten) Heideflächen unserer Wandertour. Am Ende dieser Etappe erinnern wieder aufgeforstete, fast gleich hohe Kiefern und ein Denkmal daran, dass diese Region in den 1970er Jahren von einem verheerenden Waldbrand heimgesucht wurde.

Länge: 25 km

Heidschnuckenweg Etappe 13: Dehningshof – Residenzstadt Celle

Bald geschafft! Auf der letzten Etappe geht es am Zugvogelparadies der Wildecker Teiche in die Residenzstadt Celle. Es empfiehlt sich, in Dehningshof früh aufzubrechen. Denn es braucht etwas Zeit, um die vielen Fachwerkfassaden der Altstadt und das imposante Celler Welfenschlossanzuschauen. Ein würdiger Abschluss der unvergesslichen Wanderung auf dem Heidschnuckenweg!

Länge: 27 km

Highlights auf dem Heidschnuckenweg

Entlang des Wanderwegs gibt es viele schöne Highlights, die durchaus einen Abstecher wert sind. Wenn Ihr ein wenig mehr Zeit eingeplant habt solltet Ihr überlegen, das eine oder andere Highlight zu besuchen.

Der Brunsberg mit seinem 360 Grad Panorama

Der Brunsberg befindet sich im Norden der Lüneburger Heide. Er ist 129 Meter hoch und somit nicht sonderlich kleiner als der Wilseder Berg. Er bietet das wohl schönste 360 Grad Panorama, das es in der gesamten Lüneburger Heide gibt. Der Berg ist komplett umgeben von Wäldern. Der Heidschnuckenweg führt über den Brunsberg, eine wunderbare Aussicht ist also vorprogrammiert. Der Brunsberg ist eines der 32 „Naturwunder Lüneburger Heide“, er wurde vom Naturpark dazu auserwählt.

Büsenbachtal bei Handeloh

Die Heideflächen sind ein Markenzeichen des Heidschnuckenwegs. Wohl eine der schönsten Heideflächen ist bei Handeloh zu finden, das Büsenbachtal. Dort gibt es eine sehr weite Heidefläche, die wirklich unglaublich schön ist. Mitten durch das Tal fließt der Büsenbach, an beiden Seiten steigen Hügel an, die mit Heide bewachsen sind. Lila Heideflächen, und als Kontrast dazu knorrige Wacholder – eine wirklich schöne Szenerie. Der Büsenbach versickert zwischendurch im Untergrund, um dann später wieder zu erscheinen – dieses Phänomen nennt sich Bachschwinde, und Ihr solltet Euch das auf jeden Fall einmal anschauen. Von dem höchsten Hügel dort, dem Pferdekopf, hat man die beste Aussicht auf dieses wunderbare Tal. Viele Bänke stehen ebenfalls zur Verfügung. Es ist ein tolles Gebiet für eine schöne Wanderung.

Die Weseler Heide

Die Weseler Heide ist immer einen Besuch wert, egal zu welcher Jahreszeit. Sie bietet atemberaubende Ausblicke über die gesamte Heidelandschaft zwischen Undeloh und Wesel. Die Anhöhen sind eine große Besonderheit. Durch sie hindurch bekommt man eine wunderbaren Panoramablick über die ganze Heide. Dort gibt es auch ein paar Seen, sehr bekannt sind die Pastorenteiche. Auch das sogenannte Hexenhaus in Wesel ist immer einen Besuch wert. Der Heidschnuckenweg führt auch durch einige Teile der Weseler Heide.

Wilseder Berg

Mitten im Naturpark Lüneburger Heide befindet sich der Wilseder Berg mit seinen 169 Meter an Höhe. Damit ist er die höchste Erhebung in der gesamten nordwestdeutschen Tiefebene. Er ist auch gleichzeitig das Zentrum der größten Heideflächen in ganz Europa. Auch hier gibt es wieder einen tollen Blick zu erleben.

Der Totengrund

Der Totengrund ist ein mystisches Tal, das sich südöstlich von Wilsede befindet. Auch wenn es sich mystisch anhört, Geister gibt es dort nicht. Aber eine unglaubliche Schönheit, die Heideflächen. Aber nicht nur zur Heideblüte ist der Totengrund sehenswert, er bietet zu jeder Jahreszeit ein Naturschauspiel. Wenn der Nebel durch das Tal zieht, hat es aber wirklich einen leicht mystisches Aussehen, fast wie auf einem Bild.

Das Pietzmoor

In Schneverdingen befindet sich das Pietzmoor, es ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die es in der ganzen Lüneburger Heide gibt. Es umfasst eine Fläche von rund 2,5 km². Es gibt einen 5 Kilometer langen Rundwanderweg, der aus Bohlenstegen besteht. Er führt quer durch das Pietzmoor. Diese Hochmoorlandschaft ist an sich schon sehr beeindruckend, aber die sehr spezielle Tier- und Pflanzenwelt ist schon etwas ganz Besonderes.

Misselhorner Heide

Die schönsten Heideflächen der Naturparks Südheide sind wohl die Flächen der Misselhorner Heide bei Hermannsburg. Weitläufige Heideflächen und sanfte Hügel wechseln sich ab, und auch hier immer wieder der Anblick von knorrigen Wacholdern.

Auf dem Heidschnuckenweg sind 223 Kilometer zu absolvieren, die auch für ungeübte Wanderer problemlos in 13 Etappen absolviert werden können. Geübte Wanderer können auch ein paar Etappen zusammenfassen. Auf dem Weg gibt es nur leichte Steigungen, dennoch ist eine gewisse Kondition schon erforderlich, um die Strecken zu absolvieren. Landschaftlich ist dieser Heidschnuckenweg absolut sehenswert.

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