Biwak – Ratgeber

Biwak – Ratgeber

Schlafen unterm Sternenhimmel
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Was gibt es schöneres als nach Feierabend seine sieben Sachen zu packen und draußen zu schlafen? Auf einer mehrtägigen Wandertour einfach das Nachtlager in der Wildnis aufzuschlagen kann genauso spannend sein wie eine Übernachtung auf dem Berg nach einer erfolgreichen Gipfeltour.

Was bedeutet Biwak überhaupt?

Biwak bedeutet „Nachtlager oder Feldlager im Freien“ und leitet sich vom französischen bivouac ab. Das Nachtlager konnte dabei aber auch in Zelten oder Hütten sein.  Bei Soldaten war es die Nachtwache und bei Bergsteigern steht der Begriff eher für eine behelfsmäßige Unterkunft im Hochgebirge welche aber auch überdacht sein kann. 

Die Königsdiziplin beim Biwaken ist aber das Schlafen unter freiem Himmel und bei gutem Wetter bietet dieser Schlafplatz mehr Sterne als jedes Nobelhotel. Ein Muss für jeden Outdoor-Begeisterten!

Im alpinen Bereich kann es auch mal nötig sein ein Notbiwak einrichten zu müssen. Meist geschieht dies, weil man das Tagesziel nicht rechtzeitig vor Einbruch der Nacht erreicht oder ein Wetterumschwung, welcher in den Bergen sehr rasch auftreten kann, zwingt einen zu einem Notbiwak.

Die Wahl des richtigen Biwakplatzes 

Den perfekten Platz für euer Biwak zu finden kann sich je nach Gelände etwas schwieriger gestalten. Ein weiteres Kriterium ist die Gruppengröße. Seid Ihr alleine unterwegs oder in einer größeren Gruppe die natürlich mehr Platz benötigt.

Eventuell könnt Ihr vor der Tour mit Hilfe einer Wanderkarte schon einen potenziell geeigneten Platz ausmachen oder jemand von Euch kennt bestenfalls sogar das Gelände. 

Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben müsst Ihr euch spontan im Gelände umschauen um den besten Platz zu finden. 

Es empfiehlt sich einen Platz zu finden der eben, trocken und windgeschützt ist. Seid Ihr in alpinem Gelände unterwegs findet Ihr vielleicht einen felsigen Unterschlupf.

Achtet dabei aber auf Gefahrenquellen wie Absturzgelände oder Steinschlag.

Habt Ihr einen geeigneten Platz gefunden befreit den Untergrund von spitzen Steinen, Ästen und oder Dornen. Einfach allem was Eurem Material schaden könnte.

Biwakiert Ihr in der Nähe zu Bächen, Flüssen oder Seen solltet Ihr ansteigende Wasserpegel bedenken. Nicht das Ihr in der Nacht überrascht werdet. Selbst wenn kein Unwetter in Sicht ist kann der Wasserpegel z.B. vom Wetter in einem Nachbartal beeinflusst werden.

Auf Bergen solltet Ihr die Windrichtung noch bedenken um das Biwak auf der Windabgewendeten Seite eines Grates zu errichten.

Biwak - Richtiges Verhalten
Biwak - Richtiges Verhalten

Wetterbedingungen bei Biwak

Das Wetter solltet Ihr im Übrigen immer im Blick haben. Verschafft euch vor Beginn der Tour einen Überblick über die zu erwartenden Witterungsbedingungen. Bei Gewitter ist von einem Biwak unbedingt abzuraten!

Internetseiten oder zahlreiche Wetter-Apps bieten nützliche Informationen und aktuelle Wetterbedingungen. Seid Ihr in den Bergen unterwegs findet Ihr die aktuellste Wetterprognose auf den Seiten des jeweiligen Alpenvereins.

Richtiges Verhalten

Ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Tier und Natur versteht sich von selbst. Achtet dabei besonders auf Schon- und Schutzgebiete.

In Natur- & Landschaftsschutzgebieten sowie in Nationalparks ist das biwakieren weltweit grundsätzlich verboten. Es sei denn Ihr seid in einer Notsituation.

Verhaltet euch möglichst ruhig und macht keinen unnötigen Lärm. Die Tierwelt wird es Euch danken.

Seht davon ab ein großes und offenes Lagerfeuer anzuzünden. Je nach Gebiet und Jahreszeit ( trockener Sommer ) bietet dies nur Gefahr für Waldbrände sowie Schaden für Mensch, Tier und Natur.

Lasst keine Essensreste oder schmutziges Geschirr über Nacht offen rumliegen. Damit lockt Ihr nur ungebetene Gäste in euer Nachtlager.

Seid Ihr mit einem Hund unterwegs, sollte dieser über Nacht selbstverständlich angeleint werden. 

Achtet unbedingt auf Tiere mit Nachwuchs in eurer Nähe. Dies könnte zu Problemen führen, da diese Ihren Nachwuchs schützen wollen. Ansonsten könnt Ihr euch darauf verlassen, dass die Tiere mehr Angst vor euch haben als Ihr vor ihnen.

Eure Hinterlassenschaften in Form von festen Körperausscheidungen sollten möglichst vergraben werden. Achtet darauf das Ihr euch für euer Geschäft einen Platz sucht der weit genug vom Lager und von Gewässern entfernt ist.

Lasst keinen Müll in der Natur! Grundlegend gilt: was Ihr mit in die Natur nehmt, wird auch wieder mit nach Hause gebracht. Entsorgt den Müll in den entsprechenden Vorrichtungen.

Informiert Hüttenwirte, Gasthofpersonal oder Freunde von eurem Vorhaben um nicht unnötige Fehlalarme von z.B. der Bergwacht in Kauf zu nehmen. Solltet Ihr in den Bergen vermisst werden könnte dies schnell geschehen.

Biwak - Richtiges Verhalten
Biwak - Richtiges Verhalten

Biwak vorbereiten: Die Nacht unter freiem Himmel

Empfehlenswert wäre es, wenn Ihr euer Nachtlager 1 bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang erreicht um bei ausreichendem Tageslicht den Biwakplatz einrichten zu können.

Steht euer Lager, könnt Ihr euch um das Essen kümmern und den Abend eventuell mit einem Bier oder einer Flasche Wein ausklingen lassen.

In den Bergen habt Ihr unter Umständen einen tollen Platz um bei gutem Wetter einen tollen Sonnenuntergang genießen zu können.

Bevor Ihr euch dann schlafen legt achtet darauf, dass Ihr alles was nicht nass werden darf, verpackt habt. Vergesst dabei nicht eure Schuhe. Auch diese in einen wasserdichten Packsack stecken oder in einer Plastiktüte verstauen.

Einige Kleidungsgegenstände könnt Ihr im Packbeutel des Schlafsacks verstauen und als Kissen nutzen.

Zum Schlafen solltet Ihr dann spätestens die trockene Wechselwäsche anziehen um nachts nicht unnötig auszukühlen. Vergesst nicht die Stirnlampe in Griffnähe zu platzieren.

Wir wünschen einen erholsamen Schlaf!

Eine umfassende Packliste mit allem, was du zum Biwakieren brauchst findest du hier:

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Draußen richtig anziehen: Das Mehrschicht-Prinzip

Draußen richtig anziehen: Das Mehrschicht-Prinzip

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“, der Klassiker. Aber im Ernst: Wer bei jedem Wetter draußen unterwegs ist, kommt schnell mal an seine oder ihre Grenzen. Ausziehen, anziehen und wieder von vorn, wer kennt es nicht? Wir erklären Euch, wie man die Kleidung so wählt, dass man auf jedes Wetter vorbereitet ist.

Die drei Schichten

Dass mehrere Lagen übereinander getragen besser funktionieren als eine dicke Lage, ist nichts Neues. Warum dies so ist und wie es am besten funktioniert, wollen wir hier kurz beschreiben.

Das Allwetter- Kleidungssystem besteht im Prinzip aus drei Schichten. Allerdings sind nicht bei jedem Wetter oder jeder Aktivität alle drei Schichten erforderlich.

1.Transport-Schicht (Baselayer)
Sie wird direkt auf der Haut getragen, saugt Schweiß auf und transportiert ihn weiter. Hier bieten die Hersteller Funktionsunterwäsche und Funktionsshirts aus Kunstfaser oder Merinowolle an. 

2.Isolations-Schicht (Midlayer)
Je nach Witterung, Aktivität und persönlichem Kälteempfinden kombiniert man eine oder mehrere isolierende Kleidungsschichten. Von Wanderhemd/-Bluse, Fleece oder Wolljacke bis hin zur Daunenjacke ist hier alles erlaubt, was der Kleiderschrank hergibt. Solange es keine oder nur wenig Baumwolle enthält, da diese den Schweiß nicht nach außen abgibt und somit die Funktionsfähigkeit des Mehrschichtprinzips aushebelt.

3.Wetterschutz-Schicht (Shell)
Die letzte Schicht soll schließlich vor Wind, Regen oder Schnee schützen. Sie isoliert so wenig wie möglich, sodass sie für ein breites Aktivitäts- und Temperaturspektrum geeignet ist. Diese Schicht funktioniert jedoch nur, wenn die darunter liegenden Schichten dampfdurchlässig sind.

 

Das man bei sommerlichen 30° C die 2.und 3. Schicht getrost weglassen kann ist wohl jedem klar. Die Wetterschutz-Schicht muss nicht immer hundertprozentig wasserdicht sein, vor allem bei bewegungsintensiven Aktivitäten, die eine höhere Atmungsaktivität erfordern.

Baumwolle, Wolle oder Kunstfaser?

Im Alltag bevorzugen die meisten von uns Baumwolle. Sie trägt sich angenehm auf der Haut, ist pflegeleicht und geruchsneutral. Der Nachteil: Sie speichert sehr viel Feuchtigkeit und trocknet nur langsam. Sie ist als Outdoormaterial also eher ungeeignet.

Wolle ist nach Meinung vieler Experten das beste Material für Funktionstextilien. Sie kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Polyester, trocknet dabei aber viel schneller als Baumwolle. Wolle wirkt temperaturregulierend und nimmt keine Gerüche an, im Gegensatz zu Kunstfasern. Besonders beliebt ist hier Merinowolle. Sie stammt vom Merinoschaf und trägt sich besonders weich.

Die meisten Funktionsmaterialien sind aber nach wie vor aus Polyester, bzw. Kunstfaser. Kunstfasern trocknen extrem schnell und sind deutlich pflegeleichter als Wolle. Dafür nehmen sie schnell und stark Gerüche auf.

Wasserdicht, Winddicht, Atmungsaktiv?

Wasserdicht, Winddicht und Atmungsaktiv. Drei Welten oder alles das Selbe?
Ein wasserdichtes Material ist gleichzeitig auch winddicht. Soviel ist schon mal klar. Bei dem Begriff atmungsaktiv müssen wir jedoch etwas genauer hinschauen. Genauer gesagt geht es hier um Wasserdampfdurchlässigkeit.
Wasserdichte Kleidung ist mit einer Membran, beziehungsweise einer Beschichtung versehen, die Wasserdampf-Moleküle passieren lässt. So kann verdampfender Schweiß nach außen entweichen, große Wassertropfen können jedoch nicht nach Innen gelangen. Die Kapazität der Membranen hat natürlich ihre Grenzen. Schwitzen wir mehr, als die Membran nach außen transportieren kann, bleibt Feuchtigkeit auf der Innenseite der Kleidung zurück. Ist dies der Fall, sind wir jedoch eindeutig zu warm angezogen. Das Reduzieren der Isolationsschicht oder das Öffnen der Belüftungsreisverschlüsse behebt dieses Problem.

Softshell oder Hardshell?

Die Wetterschutzschicht muss also nicht hundertprozentig wasserdicht sein, bzw. sollte nicht nur zum Wetter, sondern auch zur Aktivität passen.
Wir haben die Wahl: Hardshell oder Softshell ist hier die Frage. 
Wasserdichte Textilien werden allgemein als Hardshell bezeichnet, nur winddichte hingegen als Softshell. Das ist fast immer richtig. Denn diese Bezeichnung bezieht sich eigentlich erst mal nur auf das Obermaterial.

Hardshell
Ob das Kleidungsstück wasserdicht ist, hängt davon ab, was sich darunter befindet. Die gängigen Textilien aus Nylon oder Polyester können nie hundertprozentig wasserdicht und nur fast winddicht gemacht werden.
Um dies zu erreichen, wird das Obermaterial auf der Innenseite mit einer Membran oder Beschichtung verbunden. Damit das Obermaterial möglichst wenig Feuchtigkeit aufnimmt, werden hier Textilien mit einer möglichst glatten (harten) Oberflächenstruktur verwendet. Dies wird dann als Hardshell bezeichnet.

Softshell
Die Wettererscheinungen, die es auf unser Wohlbefinden abgesehen haben, äußern sich meist in Wind, leichtem Regen und – wenn wir Glück haben – als Schnee.
Die verwendete Kleidung braucht also nicht immer wasserdicht zu sein und das Obermaterial der Textilien muss nicht immer die perfekten Abperleigenschaften haben. Softshelljacken enthalten meist keine Membran, wenn doch, ist diese nicht wasserdicht. Die hier verwendeten Materialien sind weicher (soft) und raschelärmer. Höhere Atmungsaktivität und angenehmeres Trageempfinden sind die Stärken von Softshellbekleidung.

Mehrschichtprinzip bei Hosen

Das Mehrschichtprinzip bei Hosen ist eine etwas kompliziertere Angelegenheit. Es kommt hier zum Einsatz wenn es entweder auf längere Dauer regnet oder/und es bitter kalt wird.
Um sich gegen Kälte zu schützen, kommt grundsätzlich die klassische lange Unterhose zum Einsatz. Die gibt es aus Wolle in unterschiedlichen Stärken und aus Kunstfasern.
Sollte es extrem kalt werden, kann man mit einer isolierenden Unterziehhose mit Daunenfüllung nachdenken. Die sind atmungsaktiv und isolieren in Verbindung mit langer Unterhose und Soft- oder Hardshellhose selbst bei extremsten Witterungen.

Fazit

Schwitzen und Frieren wird sich nie endgültig vermeiden lassen. Das Mehrschichtprinzip trägt dazu bei, diese beiden Faktoren auf ein Minimum zu reduzieren und ermöglicht es, auf verschiedenste Witterungsbedingungen flexibel reagieren zu können.

 

Reisen mit Zelt & Flugzeug – 5 Tipps für eine stressfreie Reise

Reisen mit Zelt & Flugzeug – 5 Tipps für eine stressfreie Reise

Reisen mit Zelt und Flugzeug

Camping bzw. Trekking geht man mit dem Auto, Bus oder Bahn? Stimmt meistens – muss aber nicht.

Wie wäre es das 1 Mio. Sterne Hotel in Skandinavien aufzuschlagen, ein Zelt in Wurfweite zum Mittelmeer, oder warme, kanarische Nächte im Zelt während es in Deutschland fröstelt? Alles kein Problem, denn mit Flugzeug und Zelt lässt es sich komfortabel Reisen – wenn man dabei ein paar Dinge beachtet.

Während der vielen Reisen die wir nun mit dem Flugzeug und Zelt unternommen haben wurden wir öfter gefragt: Wie macht ihr dies, wie macht ihr das? Daher möchte ich dich in den nächsten Artikeln an meinen Erfahrung teilhaben lassen.

Darf’s ein bisschen mehr sein? – Besser nicht bei Reisen mit dem Flugzeug

Tipp 1: Mach dir eine Packliste

Reist man mit dem Flugzeug und nicht mit dem Auto ist es wichtig, sich vorher genau zu überlegen was man wirklich braucht und was nicht. Denn: Im Auto wird gerne alles eingepackt was irgendwie, irgendwann, vielleicht mal gebraucht wird. Das geht bei Reisen mit dem Flugzeug natürlich nicht.

Ich wage jetzt mal eine spannende These: Ich glaube, dass du alles, was man als Normalsterblicher braucht, in 20-25 kg Fluggepäck und das zusätzliche (+7-10 kg) Handgepäck bekommst. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber wir bleiben hier mal bei einem normalen Trekking-
Urlaub ohne Winter- bzw. Expeditionscharakter.

Vielmehr ist auch bei der Reise per Flugzeug die Verlockung groß, zuviel einzupacken! Das ist okay, wenn du anschließend mit einem Mietwagen weiterreist und deinen Rucksack nur vom Kofferband zur Mietwagen-Station bringst. Soll es hingegen zu Fuß weitergehen, dann packst du besser nur das Nötigste ein. Denn ein halbes Kilo mehr oder weniger merkt man nach einem 20 km Marsch sehr deutlich und spätestens nach einer Woche wünscht man sich sehnlichst die große Familienpackung Duschgel gegen eine kleine Tube einzutauschen.

Daher mein Tipp: Mach dir eine Packliste. Diese unterscheiden sich je nach Reisezeit, Land und Aktivität sehr deutlich. Such dir einfach eine Packliste, die deinen Bedürfnissen am nächsten kommt und ändere sie dann nach deinen Wünschen ab. Wir haben z.B. ein Standard-Packliste, die alles enthält was wichtig ist. Je nach Tour wird diese dann ergänzt oder Positionen gestrichen.

Und keine Panik: Mit mehr Erfahrung läuft das Packen leichter von der Hand.

Tipp 2: Die richtige Ausrüstung auswählen

Wenn es um das Verreisen mit dem Flugzeug geht, gibt es zwei Dinge, die besonders Wichtig sind: Gewicht und Packmaß, denn beides ist stark beschränkt. Im Nachfolgenden gibt es noch ein paar Tipps, wie du die für dich optimale Ausrüstung findest:

  • Der richtige Rucksack fürs Fluggepäck

Der richtige Rucksack macht das Leben und auch das Fliegen leichter. So sollte dieser weder zu groß noch zu klein sein. Es gibt sie mit Rollen oder mit einem großem, umlaufenden Reisverschluss. Welcher davon für dich am besten passt, findest du in unserem ausführlichen Rucksackratgeber.

Außerdem sollte der Rucksack schön stabil sein, denn beim Flug ist dieser großen Belastungen ausgesetzt. Was du tun kannst um deinen Rucksack beim Flug zu schützen, liest du unter Tipp 5.

  • Zelte für Flugreisen

Nicht nur das Gewicht, sondern auch das Packmaß ist beim Fliegen wichtig. Ein Wurfzelt wirst du bei der Fluggesellschaft wahrscheinlich als Sperrgepäck aufgeben müssen. Einfacher hast du es mit sogenannten Trekkingzelten. Diese sind besonders leicht und klein verpackt.

Es gibt gute und kompakte Trekkingzelte für 3 Personen, die weniger als 2 kg wiegen ( z.B.: Oppland 3 LW ). Natürlich ist hier das Gewicht eng verknüpft mit dem Preis, den man für das Zelt bereit ist zu zahlen. Ein guter Kompromiss ist für uns das Denali III von Salewa. Es bietet genug Platz um bequem 2 Personen und ordentlich Gepäck aufzunehmen. Und das bei einem Gewicht
von 2,7 kg. Für uns passt das optimal.

Reist du mit Familie oder in der Gruppe und ihr wollt ein großes Zelt mitnehmen? Dann könnt ihr das Zelt als eigenständiges Gepäckstück aufgeben. Entweder ihr verteilt eure Habseligkeiten auf ein Gepäckstück weniger und habt nun ein freies für das Zelt übrig, oder ihr bucht ein zusätzliches Gepäckstück. Das kann unter Umständen aber recht teuer werden.

  • Schlafsack und Isomatte im Fluggepäck

Ganz klar spielt auch hier das Gewicht und das Volumen eine Rolle – je nachdem ob du dann mit Auto oder Zug weiterreist oder alles per Pedes zurücklegst. Wenn es das Reiseland (Feuchtigkeit) und dein Geldbeutel zulässt, ist ein Daunenschlafsack für eine Reise mit dem Flugzeug eine gute Wahl, da er viel Komfort auf kleinstem Packmaß bietet.

Bei der Isomatte kommt es vor allem auf das Volumen an. Die richtig guten Thermomatten sind mehrfach gefaltet, zusammengepackt nur so groß wie eine 0,5l Flasche und trotzdem urbequem. Eine klassische Isomatte ist da schon bedeutend größer. Hier kannst du mit kleiner Ausrüstung viel Platz gut machen.

  • Campingkocher auf Flugreisen mitnehmen

Wer mit dem Zelt unterwegs ist, wird sich vermutlich auch häufiger selbst verköstigen. Und eine warme Mahlzeit kann die Stimmung entscheidend verbessern. Ein kleiner, praktikabler Kocher hilft hier ungemein. Entscheidend ist, dass der richtige Kocher eingepackt wird. Denn natürlich darf weder Benzin noch eine Gaskartusche im Flugzeug mitfliegen.

• Wer einen Benzinkocher besitzt hat in den meisten Ländern keine Probleme „Treibstoff“ zu besorgen.
• Bei einem Gaskocher sieht es ob der verschiedenen Modelle schon anders aus. Es gibt verschiedene Ventilarten und diese sind nicht in allen Ländern gleich gut verfügbar. Damit es nicht nur bei einer kalten Platte zum Abendessen bleibt, solltest du dich vorab informieren,
welche Arten von Gaskartuschen in deinem Reiseland gebräuchlich sind. Je nach Region unterscheiden sich die Ventile sehr stark. Mal gibt es Stech- und Steckkartuschen, mal Schraubkartuschen.
• Willst du vollkommen flexibel sein, hat sich ein Multifuel-Kocher sehr bewährt. Diesen kannst du mit Gas, aber auch mit Benzin oder sogar Diesel betreiben und hast damit selbst im verschlafensten Nest die Chance auf eine wohltuende warme Mahlzeit.

Tipp 3: Ausrüstung sauber mitnehmen

Hast du die richtige Ausrüstung beisammen, dann kommt hier noch ein wichtiger Hinweis bevor es ans Packen geht:

Einige Länder haben sehr strikte Regeln für das Mitnehmen von Outdoor-Ausrüstung. Diese muss z.B. in Neuseeland picobello sauber sein. Das hat gute Gründe: In der Erde verstecken sich allerlei Samen, Bakterien und Pflanzenreste, welche die endogenen Tier- und Pflanzenarten stören können. Und das wird auch kontrolliert. Wir durften schon mal vor Einreise Zelt und Heringe auspacken.

Mach dich also unbedingt schlau, ob es spezielle Regeln in deinem Reiseland gibt. Und halte dich daran – denn die Strafen fürs Missachten können deiner Reisekasse richtig wehtun. Wenn du einen Kocher dabei hast, solltest du – je nach Modell – Benzinkocher und Brennstofflaschen sauber ausbrennen, auslüften und reinigen. Bei einem Gaskocher ebenfalls Gasreste verbrennen und die Gaskartusche entfernen. So gibt es keine brennbaren Reste und noch dazu riecht dein Equipment nicht unangenehm.

Tipp 4: Handgepäck richtig packen

In das Handgepäck wird von den meisten Flugreisenden mehr eingepackt als ein Buch, Kopfhörer und Nackenhörnchen. Gerade bei den Billigfliegern ist es für viele Reisende das einzige Gepäckstück. Aber aufgepasst:

Vieles was man für den Outdoortrip braucht, darf nicht ins Handgepäck. Daher ist für einige Utensilien die Aufgabe eines Hauptgepäckstücks die einzige Möglichkeit. Hier ein grober Überblick was ins Handgepäck darf und was du besser ins Hauptgepäck packst.

Was darf nicht ins Handgepäck?
• Taschenmesser
• Gaskocher (natürlich ohne Kartusche, die darf überhaupt nicht mit!)
• Zeltstangen und Heringe! (Du wirst mir nicht glauben, wie viele Reisende ihr teures Trekkingzelt lieber mit ins Handgepäck packen und dann beim Security-Check herausgezogen werden).
• Angelruten
• Ebenso gehört dein Kulturbeutel ins Hauptgepäck, wenn er Flüssigkeiten über 100ml beinhaltet.
• WICHTIG: Anders sieht es hingegen mit Ersatzbatterien für die Kopflampe und einem Gas-Feuerzeug aus. Diese müssen ins Handgepäck bzw. an den Körper!

Was packen wir noch ins Handgepäck?
• Wir nutzen das Handgepäck auf unseren Reisen gerne, um dort unsere Kleidung unterzubringen. Diese ist verhältnismäßig leicht – das ist praktisch, falls man mal längere Strecken auf dem Flughafen zurücklegt. Und: Bei teurer Funktionsbekleidung kommt da auch schon ein ordentlicher Wert zusammen.
• Eine leere Wasserflasche – viele Flughäfen bieten kostenlose Wasserspender an.
• Natürlich unsere Wertsachen.
• Hier noch ein Hinweis: Viele Fluggesellschaften erlauben ein kleines zweites Handgepäckstück (z.B. eine Kameratasche). So bleibt noch mehr Platz für anderes. Mach dich auf jeden Fall vorher bei deiner Fluggesellschaft schlau was, wo rein gehört. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der störrische Sicherheitsmann dich zur Taschenkontrolle bittet und das geliebte Taschenmesser anschließend im Müll landet.

Tipp 5: Rucksack für den Flug vorbereiten

Bist du mit einem Rucksack unterwegs und gibst diesen als Hauptgepäck auf, gibt es ein paar Dinge zu beachten:

• Der Rucksack ist während dem Be- und Entladen des Flugzeugs großer Belastung ausgesetzt, daher sollte man hier auf Qualität achten. Ein normaler Trekkingrucksack sollte der Belastung gut standhalten, bei Ultraleicht-Rucksäcken ist das Material entscheidend.
• Um den Rucksack zusätzlich vor Verschleiß und Dreck zu schützen, stülpen wir die Regenhülle vor dem Flug um den Rucksack.
• Schließ vor dem Flug am besten alle Gurte und Schnallen und verstaue diese gut, damit er nirgendwo hängen bleiben kann. Bei einem flexiblen Hüftgurt kannst du diesen verkehrt herum um den Rucksack schnallen. Ist der Hüftgurt sehr steif, lass es besser bleiben, da der Hüftgurt sonst Schaden nimmt.

Hast du dein Gepäck abgegeben und den Security-Check durchlaufen, kannst du dich entspannt zurücklehnen und es bleibt nichts weiter zu sagen als: Guten Flug!

Michael Steigerwald

Michael Steigerwald

www.doorout.com

Seit über 10 Jahren ist Michael begeistert an der frischen Luft unterwegs: Egal ob zu Fuß quer über die Alpen, mit Dachzelt durch das Nullarbor in Australien oder Zelten bei -8°C und Schneesturm. Michael liebt die Abendteuer unterm Sternenhimmel und teilt seine Geschichten und Erfahrungen gerne mit euch.

Winterwanderung – Basaltweg – Extratour Rhön

Winterwanderung – Basaltweg – Extratour Rhön

Anfahrt zum Wanderparkplatz

Die Extratour Basaltweg ist ein Rundwanderweg in der bayrischen Rhön und bietet viel Abwechslung für Groß und Klein. Offizieller Ausgangspunkt der Rundtour ist die Kissinger Hütte auf dem 832 Meter hohen Feuerberg.

Eine gute Alternative zum Tourstart bietet sich jedoch in Oberbach, einem Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Wildflecken im Landkreis Bad Kissingen. Von Fulda aus erreicht man den Ort nach ca. 45 Minuten Fahrzeit über die BAB 7. Vorbei am „Haus der schwarzen Berge“ folgt man der Beschilderung zum Wanderparkplatz am Lösershag am Ortsrand.

Hinauf zum Feuerberg

Hat man das Auto abgestellt folgt man der Beschilderung „rotes B auf weißem Grund“ dem geteerten Weg rechts bergauf. Zum Warmlaufen warten hier gleich mal knapp 250 Höhenmeter bis es dann wieder etwas flacher wird. Durch die regnerischen Tage und den frischen Schnee obenauf ist das Geläuf etwas schwierig und der Boden rutsch trotz gutem Schuhwerk immer mal unter dem Schuh weg. Etwas Trittsicherheit kann deswegen nicht schaden.

Man folgt dem Hohlweg vorbei an einigen Lichtungen und nach gut 2 Kilometern kommt man an eine Weggablung, an der man kurz den eigentlichen Wanderweg verlassen sollte und der Beschilderung zum Geotop Vulkankrater Gebirgsstein folgt.

Der kleine Abstecher lohnt sich sehr! Nach gut 700 Metern erreicht man den ehemaligen Vulkankrater am Gebirgsstein, wo durch den Abbau von Basalt die Struktur des Kraters wieder sichtbar wurde.

Man schlägt sich durch den Wald und dann öffnet sich der weite Krater direkt vor einem und vor den steilen Hängen, an denen es jede Menge Details des Gesteins zu bewundern gibt, findet sich auch eine große Hinweistafel.

Ein absolut sehenswerter Ort der nicht besser zum Namen der Extratour – Basaltweg passen könnte.

Zurück auf dem eigentlichen Wanderweg geht es weiter bergauf zur Kissinger Hütte. Die zum Rhönklub Bad Kissingen gehörende Hütte liegt auf dem Feuerberg im Herzen der Bayerischen Rhön, in den nördlichen Schwarzen Bergen.

Hier finden sich zahlreiche Schlepplifte und Skipisten, die bei passenden Wetterbedingungen den Wintersportlern viele Abfahrten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bieten.

Wer möchte kann sich hier aufwärmen und bei Speisen und Getränken für die restliche Tour stärken.

In südöstlicher Richtung verlässt man den Feuerberg, welcher bei gutem Wetter einen fantastischen Fernblick zum Kreuzberg und auf die Hohe Rhön bietet.

Hat man den Waldrand erreicht, verläuft der Wanderweg abwärts in einem weiten Bogen auf die Hänge des Feuerbergs zurück. Hier sollte man grade im Winter bei guten Schneeverhältnissen darauf achten nicht den Skifahrern in die Quere zu kommen.

Zahlreiche Hinweisschilder weisen darauf hin, dass der Wanderweg hier die Skipisten kreuzt. Wenig später erreicht man wieder den sicheren Wald und es geht nochmal kurz bergauf.

Urwald am Lösershag

Ein schmaler Pfad bringt einen dann, auf der anderen Seite des kleinen Hügels, hinunter ins Zintersbachtal und man folgt der Beschilderung auf breiten Forstwegen.

Dem breiten Weg könnte man hier direkt zum Ausgangspunkt in Oberbach folgen. Jedoch zweigt der Weg nochmal nach rechts ab und verläuft am Hang des 765 Meter hohen Lösershag steil hinauf.

Der Lösershag ist eine, für die Rhön typische, Basaltkuppe um die der Wanderweg einmal ganz herum verläuft. Hier findet sich ein „Urwald“ wie er vor der Besiedelung und Landnutzung der Rhön vorherrschte und die Natur wird sich hier sich selbst überlassen.

Die zahlreichen Basaltblockfelder und die urig gewachsenen Bäume bieten sicher zu jeder Jahreszeit einen tollen Anblick. Im Winter und bei höherer Schneelage sollte man sich hier jedoch vorsichtig fortbewegen.

Hat man den Lösershag einmal umrundet geht es hinab zum Ausgangspunkt am Ortsrand von Oberbach. Die letzten Meter, hinunter zum Zintersbach, verläuft der Weg an einem steileren Hang. Zahlreiche befestigte Stufen bringen einen sicher hinunter und über den Bach hinweg.

5 Tipps zum Wandern im Winter

  • warme und winddichte Kleidung sorgt dafür das Sie nicht auskühlen ( Zwiebelschalenprinzip )
  • festes ( hohes ) Schuhwerk & Gamaschen geben genug Halt und die Hosenbeine bleiben trocken
  • Wanderstöcke mit Schneetellern unterstützen beim Auf- und Abgehen und sinken nicht zu tief im Schnee ein
  • heißer Tee wärmt einen bei kurzen Pausen von Innen
  • Sonnenschutz nicht vergessen! Gerade im Winter, wenn die Sonne scheint und die weiße Pracht stark reflektiert, sind Sonnencreme und Sonnenbrille unverzichtbar
Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Biwakieren – das sollte man vorher wissen!

Biwakieren – das sollte man vorher wissen!

Unser Video-Beitrag zur Doorout Blog-Serie rund ums Biwak! Hier werden die wichtigsten Aspekte zum Thema Biwak in bewegten Bilder zusammengefast!

Wo darf ich biwakieren, vorauf soll ich achten und wie soll ich mein Biwak einrichten.

Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!