Alpenüberquerung auf dem europäischen Fernwanderweg E5  von Oberstdorf nach Meran

Alpenüberquerung auf dem europäischen Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran

Heute möchte ich euch von meiner 7-tägigen Nord-Süd Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran auf dem europäischen Fernwanderweg E5 berichten. Der Wanderweg ist wirklich toll angelegt und führt durch wechselnde Landschaften von Deutschland nach Italien. Wir hatten das Glück fast allein auf dem Weg zu sein, da schlechtes Wetter angekündigt war, wir aber verschont wurden und viele Bergsteiger die Tour abgesagt haben dürften. Ansonsten ist der E5 mittlerweile doch schon sehr überlaufen, sodass man bereits sehr früh Plätze auf der Hütte reservieren muss, um einen sicheren Schlafplatz zu bekommen.

Der Abschnitt von Oberstdorf nach Meran ist die kürzere Variante (von etwa 100 km Strecke) neben der anderen Möglichkeit die Alpenüberquerung in Bozen zu beenden. Natürlich sind das beides nur kurze Wegabschnitte des E5, der von Pointe du Raz (F) auf einer Länge von 3050km nach Verona (I) führt. Insgesamt durchziehen 11 Fernwanderwege auf etwa 55.000 Kilometern Europa.

Auf unserer ersten Etappe machen wir am Christlesee RastDie Tagesetappen sind gut zu schaffen, etwa 15-20 km pro Tag bei etwa 1100 Höhenmetern im Auf- und Abstieg. Eine körperliche Vorbereitung ist aber angesagt, um sich nicht „tot zu laufen“, Auf unserer ersten Etappe machen wir am Christlesee Rastdenn die Kilometer und Höhenmeter wollen bewältigt sein, vor allem da ja auch ein Rucksack zu tragen ist. Demnach darf der Rucksack nur das Nötigste enthalten. Für mich war die Überquerung eine gute Möglichkeit mein Material auf Herz und Nieren zu prüfen und mich auf Peru vorzubereiten.

Der Weg selbst ist ein auch ein kulinarischer Genuss, da es auf dem Weg viele Einkehrmöglichkeiten gibt, die zum Verweilen einladen. Auf dem Weg treffen sich verschiedene Bergsteigermentalitäten. Nutzen die einen das Angebot das Gepäck mit der Materialseilbahn auf die Hütte transportieren zu lassen, ist das für andere nicht nachvollziehbar. Im Prinzip muss jeder selbst wissen, was er will. Gleiches gilt für die Fahrt mit dem Taxi oder Bus, um einige Streckenabschnitte abzukürzen. Als eher klassisch orientierte Bergsteiger haben wir unsere Rucksack selbst getragen und auch einiges an Verpflegung mit uns herumgetragen…

1.Tag: Oberstdorf (814m)-Kemptner Hütte (1844m)

Wir starten mit dem Zug von Fulda und erreichen Oberstdorf (814m) gegen Mittag. Zur An- und Abreise zum E5 bietet sich der Zug geradezu an, da die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wirklich gut ist und man sich Umwege sparen kann.
Kaum haben wir uns orientiert, beginnen wir auch schon mit dem Aufstieg. Heute erwarten uns 1050 Höhenmeter und eine Strecke von knapp 15 km, um auf die Kemptener Hütte (1844) zu gelangen. Nach einigen Metern haben wir schon bald die Zivilisation hinter uns gelassen. Am Christlesee machen wir eine Rast und genießen die Aussicht. Die Berge des Allgäu kommen mit jedem Meter ein Stückchen näher und wir haben das Glück ein Murmeltier beobachten zu können. Durch eine Klamm zieht sich der Weg vorbei an Schneeresten zur Hütte, die wir nach etwa 4½ Stunden erreichen. Auf der Terrasse können wir bei Kaffee und Kuchen den Sonnenschein genießen. Der Abend klingt mit einem guten Essen aus und nach einer Nacht mit einem tiefen Schlaf starten wir schon früh morgens Richtung Memminger Hütte (2242m).

2.Tag: Kemptner (1844m) – Memminger Hütte (2242m)

Heute wollen 1300 Höhenmeter im Aufstieg, etwa 900 Höhenmeter im Abstieg und eine Strecke von 25 km bewältigt werden. Wir sind noch dabei uns einzulaufen und unser Tempo zu finden, was diesen Tag sehr anstrengend macht. Los geht es um 07.00 Uhr. Kurz hinter der Hütte kommen wir schon nach Österreich. Der Weg führt uns an einem Wasserfall vorbei in das Dorf Holzgau (1103m). Wir sind nun im Lechtal unterwegs. Ein lohnender Abstecher auf dem Weg ist der Höhenweg Hermine, der nach einer knappen Stunde wieder auf den E5 zurückführt.
Wir laufen entlang des Parseierbaches bis der Weg schließlich steiler wird. Zunächst führt der Weg durch Latschenkiefern, dann über Wiesen bis wir schließlich die Memminger Hütte erreichen. Die Lage ist traumhaft, da sie von vielen Gipfeln in einer Art Kessel umrahmt wird.

3. Tag: Von der Memmimger Hütte nach Zams

Heute starten wir um 08.00 Uhr. Kurz nach der Hütte führt der uns der Weg an einigen kleinen Seen vorbei, bis er immer steiler wird und wir über die Seescharte (2600m) das Inntal betreten. Den Großteil der 500 Höhenmeter im Aufstieg haben wir so schon geschafft. Allerdings steht uns noch der 15 km lange Abstieg von 2000 Höhenmetern bevor. Über Geröllfelder und Altschneefelder zieht sich der Weg bergab. Zwischendurch gönnen wir uns eine leckere Brotzeit mit Speck und Käse auf einer Alm. Der Weg führt weiter entlang eines Baches und schließlich durch Nadelwald abwärts. Zum Schluss steht noch das Zammer Loch an, ein ausgesetzter Weg, der wirklich toll angelegt ist. Der Gedanke daran, dass hier Kühe von den Almen ins Tal getrieben werden, ist wirklich etwas verrückt. In Zams bekommen wir kein Quartier, sodass wir uns dazu entschließen mit dem Bus nach Mittelberg zu fahren. Die Entscheidung fällt nicht so schwer, da es das Wetter am Nachmittag nicht gut mit uns meint.

4.Tag: Mittelberg (1736m) – Braunschweiger Hütte(2758m)

Blick zum GletscherHeute steht uns ein Aufstieg von 1000 Höhenmetern und etwa 5 km Strecke bevor. Wir sind froh, dass wir nicht absteigen müssen, da uns der lange Abstieg von gestern noch in den Knochen sitzt. Der Weg auf die Braunschweiger Hütte führt entlang eines Baches und vorbei an einem Wasserfall. Ein Teil des Weges führt entlang der Skipiste. Im Sommer kann man das sehen, was im Winter verborgen bleibt.

Das Gletschergebiet um die Braunschweiger Hütte ist eine wirkliche Augenweide und ein starker Kontrast zu dem bisherigen Weg. Der Weg ist sehr steil und bietet tolle Blicke ins Pitztal. Nach einer kurzen Rast auf der Hütte entschließen wir uns noch eine kleine Gipfeltour zu unternehmen, da wir früher als gedacht die Hütte erreichen und noch Kraft haben. Wir wandern bis zum Pitztaler Jöchl und kraxeln die letzten Meter über den Grat auf das Pitztaler Jochköpfl (3023m).

5.Tag: Braunschweiger Hütte – Martin Busch Hütte

Abstieg übers Schneefeld - Blick Richtung Martin Busch HütteDer Tag heute beginnt früh, da uns heute eine Strecke von 21,5 km erwartet. Der Aufstieg zum Pitztaler Jöchls (3000m) ist sehr steil und mit Stahlketten versichert. Diesen Abschnitt kennen wir ja noch von gestern, aber mit dem Gepäck geht es doch etwas schwerer. Der Abstieg führt uns über ein dauerhaftes Schneefeld, sodass wir uns kurzerhand dazu entschließen eine kleine Rodelfahrt einzulegen und uns auf den Hintern setzten und das Schneefeld runtersausen.

Am Parkplatz des Restaurant Rettenbachgletscher steigen wir in den Bus, um den Rosi Mittermeier Tunnel zu überwinden, der uns bis zum Parkplatz am Tiefenbachferner bringt. Von dort führt ein toller Panoramaweg (Via Alpina) nach Vent (1896m). Anschließend geht es lang über den Fahrweg bergan bis wir die Martin Busch Hütte (2501m) erreichen. Auf dem Weg kommen wir an einer alten Schäferhütte vorbei. Trotz des nur mäßigen Wetters ist hier viel los, da für die nächsten Tage gutes Wetter gemeldet ist.

Wir hatten vergessen zu reservieren, sodass wir zunächst ohne Unterkunft dastehen. Das Personal ist uns aber gnädig gestimmt und wir werden im letzten freien Zimmer untergebracht: im Bergführerzimmer. Die 950m Auf- und 1350m Abstieg haben uns doch ganz schön geschafft.

6.Tag: Martin Busch Hütte

Unser Ausblick von der KreuzspitzeDer Tag heute war als Puffertag eingeplant, da wir die Zugfahrt bereits früh gebucht hatten und schauen wollten, ob unsere Planungen aufgehen. Kurzerhand unternehmen wir also eine Gipfeltour zur Kreuzspitze (3457).

Danach tut es richtig gut, sich auf der Hütte auszuruhen, das Panorama zu genießen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Zudem ist es schön bereits im Voraus zu wissen, wo man heute Abend schlafen wird. 😉

7.Tag: Martin Busch Hütte (2501m) – Meran

Heute steht uns die letzte Etappe unserer Alpenüberquerung mit 560m Aufstieg, 1340m Abstieg und einer Strecke von 10km bevor. Wir sind früh unterwegs und haben das Glück zu sehen, wie der Nebel im Tal hängt, während wir im Sonnenschein stehen.

Blick zum SimilaunZunächst wandern wir über Almwiesen, dann über Geröll und Schutt. Kurz bevor wir die Similaunhütte (3019m) erreichen, gilt es den Niederjochferner zu überqueren. Hierfür ist aber keine Gletscherausrüstung nötig und wir schaffen den Abschnitt ohne Probleme. Wir können viele Seilschaften beobachten, die auf Weg zum Similaun sind. Mittlerweile sind wir in Italien angekommen, unweit der Ötzi-Fundstelle.

Bei einer Rast auf der Hütte genießen wir den Blick auf das Ortlermassiv. Der smaragdgrüne Vernagtstausee im Schnalstal (1711m), unser nächstes Ziel, schimmert schon im Tal. Über einen steilen, felsigen Steig steigen wir ab, bis der Weg breiter wird und uns durch einen Lächenwald zum Vernagtstausee führt. Mit einer Tasse Kaffee auf der Veranda eines Restaurants überbrücken wir die Wartezeit auf den Bus nach Meran und genießen das großartige Gefühl die Überquerung geschafft zu haben.

Mit dem Bus geht es anschließend in 1.30 h nach Meran. Als wir schließlich ankommen, fühlen wir uns im Trubel der Stadt noch nicht so richtig wohl. Bei einer leckeren Pizza in der herrlichen Altstadt in Meran unter den Arkaden legt sich dieses Gefühl aber bald und die schmerzenden Füße sind bald vergessen…

Hier findet ihr nochmal alle Bilder der Alpenüberquerung:

Wanderschuhe Passform Check

Wanderschuhe Passform Check

Wanderschuhe sollen richtig passen. Klar! Schließlich will niemand Blasen, Druck oder Scheuerstellen vom Wandern bekommen. Es gilt hierbei nicht die Regel, dass der teuerste auch gleich der beste Schuh ist, sondern der, der am gemütlichsten ist und gleichzeitig den Fuß gut stütz und führt.

Für die sorgfältige Anprobe wählen sie am besten den Nachmittag oder frühen Abend. Die Füße schwellen im Laufe des Tages etwas an und werden minimal länger. Außerdem ist man empfindsamer, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war. Tragen Sie zur Anprobe am besten ihre gewohnten Wandersocken.

Die Wahl des richtigen Wanderschuh Modells

Das Schuhmodell der Wahl sollte zum geplanten Einsatzzweck, bzw. zum Terrain passen. Schusters Rappen sollen nicht nur die Füße im schwierigen Gelände stützen und führen, sie müssen auch den Beanspruchungen standhalten. Gerade Einsteiger und Untrainierte wünschen sich einen leichten, flexiblen Schuh. Diese sollten sich im Zweifel jedoch für das stabilere Modell entscheiden. Bei Ermüdung und schwierigen Touren bieten festere Modelle deutlich mehr Trittsicherheit. Schließlich enden Bergtouren nicht auf dem Gipfel. Auch Vielläufer sind mit robusten Schuhen gut beraten. Die höhere Lebenserwartung macht sich bemerkbar.

Größencheck

Die vom Hersteller angegebene Schuhgröße sollte nur als Anhaltspunkt genommen werden. Abweichungen zwischen den Herstellern und verschiedenen Modellen können bis zu 3 ganzen Größen betragen. Die meisten Hersteller geben bei der Schuhgröße mittlerweile auch die Fußlänge in mm an. Die stimmt immer.

Um festzustellen, ob der Schuh die richtige Größe hat, nimmt man beide Einlegesohlen aus dem Schuh heraus und stellt sich auf sie. Steht die Ferse hinten bündig auf, sollte vor der großen Zehe noch ein Finger breit Platz vorhanden sein. Ein zu kleiner Schuh fällt oft erst beim Bergablaufen auf, wenn die Zehen vorne anstoßen. Ist der Schuh zu groß, entsteht beim Gehen eine Falte die störend wirken kann und den Schuh an dieser Stelle zu schnell verschleißen lässt. Eine Ausnahme bilden alpine Felskletterstiefel. Die Leistenform dieser Schuhe ist so konzipiert, das sich die Zehen möglichst nah an der Schuhspitze befinden. Dies unterstützt einen direkten und sicheren Felskontakt. Eingeschränkten Komfort beim Abstieg nimmt man hierbei in Kauf.

Passformcheck

Nehmen sie sich ausreichend Zeit und tragen sie die Schuhe am besten ein oder zwei Stunden in ihrer Wohnung oder unter dem Schreibtisch. Schnüren Sie den Schuh anfangs nur mäßig fest und wiederholen sie das Schnüren nach 15-20min. Dann hat sich der Schuh etwas erwärmt und passt sich so besser ihrem Fuß an. Achten Sie beim Probetragen darauf, dass der Schuh im Fersenbereich gut sitzt und die Ferse nicht „schlupft“. Der Mittelfuß sollte fest umschlossen sein, während im vorderen Bereich ausreichend Platz vorhanden sein sollte. Wichtig ist auch das Abrollverhalten, besonders bei den stabileren Modellen. Der Abrollpunkt sollte am besten direkt unter dem Ballen liegen. Der Schaft sollte den Knöchel fest umschließen, natürlich ohne zu drücken oder zu scheuern. Schließlich sollte die Schnürung nicht auf den Fußrücken drücken.

Spezialfüße

Fuß ist nicht gleich Fuß. Lange schmale, kurze kräftige oder „Hallux valgus“-Füße finden nicht so leicht das richtige Schuhwerk. Renommierte Hersteller wie Hanwag oder Lowa bieten ausgewählte Modelle in einer schmalen bzw. weiteren Version an. Wer mit Großzehenschiefstand zu kämpfen hat, findet beim Hersteller Hanwag einige Modelle zur Auswahl.

Der Schuh passt nicht?

Der bestellte Schuh ist doch nicht der richtige? Bei Fragen zu Passformproblemen steht Ihnen gerne unser Serviceteam telefonisch (+49 (0) 661 480 199 0) oder per Email ( info@doorout.com ) zur Verfügung.

Einlaufen

Hat sich der Schuh bei der Anprobe in der Wohnung bewährt, kann es endlich raus gehen. Starten Sie am besten mit einem kleinen Spaziergang oder einer leichten Wanderung. So können sich Schuh und Füße langsam aneinander gewöhnen.

Outdoorbekleidung richtig waschen und pflegen

Outdoorbekleidung richtig waschen und pflegen

Bernd Bergsteiger ist stolzer Besitzer einer Gore-Tex Jacke. Mit dieser Jacke hat er schon einige Gipfel gemeistert und Expeditionen überlebt.
Allein der Gedanke an den Schneesturm am “Vanillegipfel“ lässt ihm heute noch das Blut in den Adern gefrieren. Auch Estbefahrung des Freibierkogels mit Skiern war ein außergewöhnliches Erlebnis, das er nie vergessen wird.
Gewaschen hat er seine Jacke noch nie. Das bringt Glück sagt er. Und er mag den Geruch der Jacke. Die riecht nach Nordwänden und unvergesslichen Bergabenteuern.
Die schönen Erinnerungen in allen Ehren – ABER: Regenkleidung sollte regelmäßig gewaschen und gepflegt werden. Salze und Fette werden vom Körper abgegeben, verstopfen die Poren und ziehen Feuchtigkeit an. Die Kleidung wird viel zu schnell klamm und trocknet nur zaghaft.

Staub und Sand setzen dem Obermaterial zu. Waschen schadet der Kleidung nicht, ganz im Gegenteil. Die Lebenserwartung steigt dadurch deutlich und die Wasserdichtigkeit sowie die Atmungsaktivität werden aufrechterhalten.
Hochwertige Funktionskleidung sollte aber nicht einfach mit der normalen Buntwäsche zusammen in die Trommel geschmissen werden. In die Reinigung sollte man seine Outdoorkleidung lieber nur dann geben, wenn sich der Betrieb nachweislich auf die Reinigung von Regen-& Funktionskleidung versteht. Das Ganze selbst zu Hause in der Waschmaschine zu machen, ist aber wirklich ganz einfach:

Outdoorbekleidung waschen

Regenkleidung wird meist bei 30° bzw.40°C gewaschen. Etikett beachten!

Alle Reiß- und Klettverschlüsse schließen und die Innenseite der Kleidung nach außen krempeln.

Stark verschmutzte Stellen am besten mit Spezialwaschmittel vorbehandeln.

Nicht oder nur leicht schleudern. Das Textil ist wasserdicht, Schleudern funktioniert also eh kaum. Wichtiger ist, dass die Wäsche gut gespült und sämtliche Waschmittelreste entfernt werden. Regenkleidung trocknet auch ohne schleudern sehr schnell.

Warum Spezialwaschmittel

Für Regen- und Funktionsbekleidung sollte immer ein flüssiges Spezialwaschmittel verwendet werden. Flüssige Waschmittel lösen sich bei niedrigen Waschtemperaturen besser auf und spülen sich auch besser aus. Der Unterschied zu herkömmlichen Waschmitteln ist auch, dass der Inhalt der waschaktiven Substanzen (Tenside) auf die Funktionstextilien abgestimmt ist. Die Tenside sind in höherer Konzentration vorhanden und schonen Membrane und Textil. Spezialwaschmittel verzichten auf den Einsatz von Bleichmitteln oder Weichspüler. Diese sind nicht notwendig und würden die Funktionalität beeinträchtigen.

Outdoorbekleidung imprägnieren

Wasserdicht ist Regenkleidung auch ohne Imprägnierung. Notwendig ist sie für den Tragekomfort: das Kleidungsstück nimmt nicht so viel Wasser auf, trägt sich angenehmer und die Atmungsfähigkeit wird unterstützt. Bildet sich auf einer unbehandelten Jacke ein Wasserfilm, nimmt die Wasserdampfdurchlässigkeit deutlich ab. Es kann sogar der Eindruck entstehen, die Jacke sei auf einmal undicht. Nicht nur beim Waschen verliert sich die Imprägnierung, sondern auch durch Schnee, Regen und ganz normalen Abrieb. Nach jeder 2. Wäsche zu imprägnieren ist völlig ausreichend.

Die Imprägnierung wird am besten mit einem Spray auf die noch leicht feuchte Jacke aufgetragen. Gut trocknen lassen und anschließend kurz in den Wäschetrockner um die Imprägnierung zu aktivieren. Eine halbe Stunde bei ca. 60°C ist okay. Mit niedrigster Stufe bügeln geht natürlich auch.

Imprägnierung und Pflegemittel:

Hier findet ihr in unserem Shop geeignete Wasch- und Pflegemittel für eure Outdoorbekleidung.

Schlafsack – Temperaturbereich und Temperaturinterpretation

Schlafsack – Temperaturbereich und Temperaturinterpretation

Schlafsack Temperaturbereich – Darauf muss Du achten! – Temperatur- und Jahreszeiteinstufungen.

Seit 2002 existiert für die Temperaturdefinition von Schlafsäcken die europäische Norm E13537 . Sie legt Temperaturangaben anhand von genormten Klimakammertestverfahren fest. Mit Hilfe eines computerüberwachten Wärmemodells, was in Form und Größe der menschlichen Anatomie nachempfunden wird, werden die Temperaturbereiche der Schlafsäcke festgelegt.

Ein Schlafsack mit einer Modellpuppe wird in eine Kältekammer mit Temperaturregelung gelegt und dort gemäß einer vorgeschriebenen Prozedur getestet, um die wärmeisolierenden Eigenschaften des Schlafsacks zu prüfen. Die empfohlenen Temperaturgrenzwerte basieren auf den gemessenen Isoliereigenschaften sowie auf dem Wissen, wie der menschliche Körper im Schlaf auf thermische Bedingungen reagiert.

Der Komfortbereich ist so ausgelegt, dass ein gekleideter Schläfer (Thermounterwäsche, Socken, Mütze) mit guten Schlafvoraussetzungen (siehe obgenannte Einflussfaktoren) in Winterschlafsäcken ungestört durchschlafen kann. Für Sommerschlafsäcke ist der Testmannequin nackt. Im Endeffekt handelt es sich aber um Laborwerte. Die Temperaturangaben dürfen daher nicht als Garantiewerte verstanden werden. Sie dienen lediglich als Anhaltspunkt und ermöglichen zudem einen relativen Vergleich unterschiedlicher Schlafsackmodelle. Der Extrembereich darf nur als Überlebensschutz interpretiert werden. In diesem Bereich sind gesundheitliche Schäden nicht auszuschließen.

Hinsichtlich aller Schlafsäcke ergeben sich dann folgende Bereiche:

TComf (Komfortbereich)
unterer Komfort-Grenzwert bei einem Standardgebrauch bei einer Frau

TLimit (Limitbereich)
unter Grenzwert beim Standardgebrauch in einer zusammengerollten Position bei einem Mann

TExtrem (Extrembereich)
unterster Grenzwert für das Überleben einer Frau

TMax (Maximalbereich)
oberster Komfort-Grenzwert ohne Überhitzung bei einem Mann

Am besten Ihr richtet Euch nach dem Temperatur Komforbereichs Euren Schlafsacks, dann sollte alle passen. Von den anderen Werten halte ich nicht so viel.

Zu den oben genannten Temperaturangaben geben einige Schlafsack- Hersteller auch eine Einteilung nach Jahreszeiten an. Das sieht dann wie folgt aus, obschon diese Einteilung des Schlafsackes nur sehr grob einzuhalten ist:

Season 1
nur für die Verwendung während der Sommermonate

Season 2
für die Verwendung vom Spätfrühling bist zum Frühherbst

Season 3
für die Verwendung von Frühling bis zum Winteranfang

Season 4
für die ganzjährige Verwendung, speziell jedoch für kältere Bedingungen.

Schlafsack Temperatur Interpretation

Die Wahrnehmung der Temperatur ist bei Menschen stark subjektiv bedingt und von einer Vielzahl von Faktoren abhängig.  Hier sind nur die wichtigsten Kausalitäten zu erwähnen.

  • Geschlecht (aufgrund der Anatomie frieren Frauen schneller als Männer)
  • Grad der Erschöpfung (nach Belastung ist das Kälteempfinden viel größer)
  • ein gesättigter Mensch friert nicht so schnell
  • Gewohnheit des Schlafens im Schlafsack
  • Einfluss von Alkohol

Dazu kommen objektiv messbare Kriterien, die den Wärmehaushalt im Schlafsack entscheidend beeinflussen.

  • Windexponiertheit (immer windgeschützt platzieren!)
  • Isolationsleistung der Unterlage: am Boden wird die Isolation des Schlafsackes komprimiert und verliert dadurch erheblich an Isolationskraft. Tipp: immer eine Isomatte verwenden.
  • Grad der Feuchtigkeit

Das Temperaturempfinden ein und derselben Person kann deshalb je nach Situation um bis zu 8°C variieren.

So jetzt Ihr! Was sind Eure Erfahrungen mit den Temperaturbereichen bei Schlafsäcken? Ich bin gespannt und freue mich auf Kommentare.

30 Outdoor Tipps & Tricks

30 Outdoor Tipps & Tricks

Heute nutze ich mal die Ruhe im Büro, um eine nützliche Sammlung an Outdoor Tipps & Tricks zusammenzustellen. Die Liste wird gewiss nicht komplett sein, darum freue ich mich auf viele ergänzende Kommentare von Euch.

Outdoor-Tipp #1
Als Kopfkissen eignet sich eine in den Packsack geknuddelte Fleece Jacke. Im Packsack verrutscht die Jacke nicht so leicht und ist damit viel angenehmer als Kissen zu gebrauchen.

Outdoor-Tipp #2
Die Trinkflasche im Seitenfach des Rucksacks einfach mit einer Kordel befestigen. Dabei darauf achten, dass man trotz Kordel vernünftig trinken kann.

Outdoor-Tipp #3
Manche Isomatten sind derart rutschig, dass man oftmals neben der Matte wach wird. Einfach einen Badewanneneinsatz (Babybedarf) an die Matte anbringen. Die Lösung sieht dabei auch noch richtig cool aus.

Outdoor-Tipp #4
Birkenrinde brennt auch feucht sehr gut und ist somit perfekt als Anzünder zu benutzen.

Outoor-Tipp #5
Wichtige Utensilien für die Nacht (Taschenlampe, Pfefferspray, etc.) mit einem phosphoreszierenden Klebeband versehen.

Outdoor-Tipp #6
Als Unterlage für den Hintern, Kocher o.ä. eine Mousepad verwenden. Das Mousepad eignet sich auch als Einlegesohle für kalte Tage.

Outdoor-Tipp #7
Reflektierende Schuhbänder nutzen als Wegweiser in der Nacht.

Outdoor-Tipp #8
Bei Wanderungen im Dauerregen sollten die Gamaschen unter der Hose getragen werden, so bleiben die Füße länger trocken

Outdoor-Tipp#9
Damit die Füße und Hände schön warm bleiben, einfach mit Cayenne Pfeffer bestreuen, dann wird es schön warm >>> VORSICHT!!!!!

Outdoor-Tipp #10
Mehrere Wattebällchen in Petroleum tränken und in einer Filmdose aufbewahren. So hat man mind. 20 perfekte Anzünder zu Hand.

Outdoor-Tipp #11
Mit Zeltgestänge-Ersatzsegmenten kann man hervorragend eine Glut anblasen.

Outdoor-Tipp #12
Hat man in der Nacht kalte Füße im Schlafsack, schnell einen Schokoriegel essen. Dieser regt den Stoffwechsel an und erwärmt so den Körper.

Outdoor-Tipp #13
Beim Schlafen eine warme Kopfbedeckung tragen, da hier die meiste Körperwärme verloren geht.

Outdoor-Tipp #14
Wer in der Nacht Pippi muss, sollte das sofort erledigen, da der Körper viel Energie aufwenden muss, um den Inhalt der vollen Blase auf Körpertemperatur zu halten. Mit einer leeren Blase kann die Energie sinnvoller genutzt werden.

Outdoor-Tipp #15
Eine leere Tic-Tac Dose ist der ideale Aufbewahrungsort für Zahnbürstenköpfe

Outdoor-Tipp #16
Mit einer Alu Schneeschaufel kann man über dem Feuer perfekte Omeletts zubereiten und ganz wunderbar Brot toasten.

Outdoor-Tipp #17
Backpulver – das Allroundmittel für jeden Outdoorer. Mit Zimt vermischt ergibt sich eine Zahnpasta. Backpulver eignet sich als Fuß-Deo, als Spülmittel, hilft gegen Insektenstiche und vieles mehr.

Outdoor-Tipp #18
Alufolie eignet sich gut zur Herstellung von kleinen Töpfen.

Outdoor-Tipp #19
Berghaferl ist ein Alleskönner, Kaffee, leckere Suppe und trinken aus der Quelle, alles ist möglich.

Outdoor-Tipp #20
Den Rucksack nach dem Prinzip „Was brauche ich wann?“ packen.

Outdoor-Tipp #21
Ist der Packsack kaputt oder verlorengegangen, eignet sich als Ersatz ein Kinderturnbeutel. Kostet so gut wie nix und gibt es in verschiedenen tollen Farben

Outdoor-Tipp #22
Spannriemen von der Matte am besten direkt an den Rucksack befestigen, so findet man die Riemen direkt wieder

Outdoor-Tipp #23
Tape Band eignet sich für die Reparatur vieler Ausrüstungsgegenstände, wie Zelt, Schlafsack, Rucksack und vieles mehr

Outdoor-Tipp #24
Packsack als Moskitoschutz benutzen. Einfach über das Gesicht ziehen.

Outdoor-Tipp #25
Ketchup, Majo und Senf aus dem Fast Food Lokal sammeln, kann man auf Touren sehr gut verwenden.

Outdoor-Tipp #26
Ein Paar Reiskörner in den Salzstreuer, so kann bei Feuchtigkeit nichts verklumpen.

Outdoor-Tipp #27
Ohropax! In der Hütte ist es nachts oftmals lauter als tagsüber 😉

Outdoor-Tipp#28
Gebrauchtes Geschirr nachts rausstellen, so ist es morgens schön eingeweicht und lässt sich besser säubern.

Outdoor-Tipp #29
Nasse Schuhe trocknet man am besten mit am Feuer erwärmten Steinen.

Outdoor-Tipp #30
Mit etwas Asche versetztes Regenwasser ist ein Elektrolyt.

Habt Ihr noch Tipps für mich, damit die Liste möglichst komplett wird?