Ratgeber Schneeschuhwandern

Ratgeber Schneeschuhwandern

Mit Schneeschuhen den Winter erleben
Lesezeit: 20 min.Autor: Stefan Feldpusch

Hast Du schonmal eine Schneeschuhwanderung unternommen? Nein? Dann wird es höchste Zeit. Es wartet ein ideales Wintererlebnis für Groß und Klein auf Dich. Dafür muss man nicht zwangsläufig in den Alpen unterwegs sein. In schneereichen Wintern sind auch die hiesigen Mittelgebirge ein genialer Spielplatz, um sich mit Schneeschuhen in den Schnee zu stürzen. Mittelgebirge haben übrigens noch einen großen Vorteil gegenüber den Alpen oder anderen Gebirgsregionen. Hier kommen Lawinen nämlich so gut wie nie vor!
 

Du bist doch eher der Typ für steileres Gelände? Kein Problem. Von uns bekommst Du in diesem Blogbeitrag alle nützlichen Informationen für eine gelungenes Schneeschuh-Abenteuer. Egal ob Mittelgebirge oder Alpen. Zunächst einmal möchten wir Dir aber alle Schneeschuhe in unserem Sortiment vorstellen.

Schneeschuhe im Doorout Sortiment

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TUBBS Flex ALP Herren

  • Schneeschuh für jedes Terrain
  • ActiveFit 2.0 Bindung für unterschiedlichste Schuhe
  • Perfekter Halt beim Queren durch 3-D Seitenschienen
  • Hochklappbare ActiveLift-Steighilfe
  • Maximaler Grip durch die Viper 2.0 Frontzacken
  • Natürliches Abrollen durch FlexTail & Torsion Deck
  • Größe 29 bis max. 110 kg
  • Größe 25 bis max. 90 kg
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TUBBS Flex ALP Damen

  • Schneeschuh für jedes Terrain
  • ActiveFit 2.0 Bindung für unterschiedlichste Schuhe
  • Perfekter Halt beim Queren durch 3-D Seitenschienen
  • Hochklappbare ActiveLift-Steighilfe
  • Maximaler Grip durch die Viper 2.0 Frontzacken
  • Natürliches Abrollen durch FlexTail & Torsion Deck
  • Größe 25w bis max. 90 kg
  • Größe 21w bis max. 75 kg
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TUBBS Flex TRK

  • Einsteiger Schneeschuhe für Winterwanderungen
  • Einfach zu bedienende Quick-Fit-Bindung
  • ActiveLift-Steighilfe erleichtert die Anstiege
  • Natürliches Abrollen durch FlexTail & Torsion Deck
  • 3D-geformte Seitenschienen für besten Grip beim Queren
  • Größe 24 bis max. 90 kg
  • Größe 22 bis max. 75 kg
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TUBBS Flex RDG

  • Optimal für Wanderungen in moderatem Gelände
  • CustomWrap-Bindung mit Boa-Verschlusssystem
  • ActiveLift-Steighilfe erleichtert die Anstiege
  • FlexTail lässt den Schuh natürlich abrollen
  • 3D Seitenschienen bieten besten Grip beim Queren
  • Größe 24 bis max. 90 kg
  • Größe 22 bis max. 75 kg
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TUBBS Flex HKE Kinder

  • Ein Schneeschuh für Kinder und Jugendliche
  • 9 bis 14 Jahre
  • Einfach zu bedienende QuickLock2 Bindung
  • ActiveLift-Steighilfe erleichtert die Anstiege
  • FlexTail lässt den Schuh natürlich abrollen
  • 3D Seitenschienen bieten sicheren Halt beim Queren
  • Belastbar bis max. 75 kg
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TUBBS Flex JR Kinder

  • Speziell für 6- bis 10-jährige Kinder
  • Composite-Deck mit Flex Tail™ Design 
  • QuickLock™-Bindung
  • Abgerundete Frontzacken und Seitenschienen
  • Einfache Handhabung der Ratschenbindung
  • Weiches Schneeschuhende
  • Belastbar bis max. 23 kg
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ATLAS Helium Trail

  • Robuster Schneeschuh für Winterwanderungen
  • Wrapp Stretch-Bindung mit verstellbarem Riemen
  • Flexibles Verdeck für ein natürliches Abrollgefühl
  • Steighilfe entlastet die Wadenmuskulatur
  • Helium Lamellen-System gegen Schneeablagerung am Schuh
  • Größe 26 – 70 bis 115 kg
  • Größe 23 bis max 70 kg

Was ist überhaupt ein Schneeschuhe und welche Arten gibt es?

Schneeschuhe sind ein geniales Hilfsmittel zur Fortbewegung bei hohen Schneelagen. Du hast in älteren Filmen vielleicht schonmal diese Tennischlägerartigen Gebilde gesehen, mit denen die Menschen früher durch den Schnee gelaufen sind. Dieses Konstrukt unter den Füßen, bzw. den Schuhen, verteilt das Gewicht einer Person auf eine größere Fläche, so dass man dadurch nicht so tief im Schnee versinkt. Somit kommt man bei viel Schnee mit Schneeschuhen schneller voran als ohne.

Heutzutage gibt es hochentwickelte Schneeschuh-Varianten von vielen namhaften Herstellern. Bei uns, wie oben gesehen, findest Du Modelle aus dem Hause Tubbs und Atlas. In der Regel bestehen moderne Schneeschuhe aus Aluminium oder Kunststoff. Auf die Unterschiede gehen wir im Folgenden nochmal näher ein.

Schneeschuhe mit Aluminiumrahmen

Wer hätte es gedacht? Wie die Überschrift schon verrät, bestehen diese Modelle aus einem Aluminiumrahmen, welcher mit einem stark belastbaren Kunststoffgewebe, dem sogenannten Deck, bespannt ist. Diese Bauweise wird häufig als „Classics“ bezeichnet und eignet sich ideal für Anfänger bis Fortgeschrittene in leichtem bis moderatem Gelände. Allerdings gibt es auch hier Modell für hochalpines Gelände.

Kunsstoffschneeschuhe

Während man bei den Aluminumrahmen von Classics spricht, gehören die Kunstsoffschneeschuhe zu den „Moderns„. Diese Schneeschuhe werden aus einem stabilen Kunststoffteil gefertigt und eignen sich, je nach Modell, für sportliche Touren in anspruchsvollem Gelände. Sie sind in der Regel etwas kleiner und leichter als Schneeschuhe mit Aluminumrahmen. Ideal also für Touren, bei denen auch das Gewicht eine Rolle spielt.

Bindungssysteme

Hier liest man in den Beschreibungen der unterschiedlichen Modelle gerne so begriffe wie Quick-Fit, HyperLink™ oder Wrapp™ MTN. Vereinfacht gesagt, kann man alle Bindungssysteme als Schnellspanner bezeichnen. Egal ob Lochband, Ratschensystem oder die Verwendung des beliebten BOA® Fit System. Eins haben alle gemein, sie sind super schnell angelegt und auch wieder vom Fuß abgeschnallt.

Steighilfen, Steigeisen und Co

Ein Rahmen mit Deck sowie eine geeignete Bindung machen noch lange keinen hochwertigen Schneeschuh aus. Hierzu bedarf es noch etwas mehr. Die Bindungen sind so gelagert, dass sich der Schneeschuh beim Laufen unterm Fuß bewegen kann. Wird das Gelände steiler oder kommt vereistes Gelände hinzu, kommen unterschiedliche Steighilfen zum Einsatz. Manche Modelle nutzen Aluminiumschienen mit gezackten Zähnen auf der Unterseite um Halt zu geben. Auf der Vorderseite der Bindungen kommen robuste Metalkrallen (ähnlich wie bei Steigeisen) zum Einsatz. Eine ausklappbare Fersenerhöhung erleichtert das Steigen in steilem Gelände.

Schneeschuhtour in der Rhön
Schneeschuhtour in den Bergen
Schneeschuhtour bei besten Bedingungen
Hierbei stellt sich zu Beginn erstmal die Frage, ob Du kompletter Neuling bist, oder schon mit Schneeschuhen eigene Erfahrung gesammelt hast. Dann ist es hilfreich zu wissen, in welchem Gelände Du unterwegs sein möchtest. Fast jedes Schneeschuh-Modell ist in unterschiedlichen Größen erhältlich. Dabei geht es nicht um die Schuhgröße, sondern um das Gewicht (inklusive Ausrüstung) desjenigen, der die Schuhe tragen will, also um Dich. Schau Dir dazu mal unterschiedliche Modell an, dort findest Du in den Beschreibungen alle wichtigen Angaben. Hilfreich beim Kauf kann die Kurzübersicht sein:
  • je größer das Gewicht des Schneeschuh-Gehers inklusive Ausrüstung, desto größer muss der Schneeschuh sein
  • kleinere Schneeschuh-Modelle sind gut für steiles Gelände
  • es gibt spezielle Damen- und Herrenmodelle
  • auch für Kinder gibt es passende Schneeschuhe
  • verbaute Frontzacken und Harscheisen sind ideal für steiles Gelände und bei eisigen Verhältnissen hilfreich
  • schau Dir das Bindungssystem gut an und überlege Dir, ob Du es auch mit dicken Handschuhen bedienen kannst
Grundlegend lässt sich schonmal festhalten, dass Du keine komplizierte Technik benötigst um mit Schneeschuhe gekonnt unterwegs zu sein. Allerdings solltest Du, gerade als Anfänger, zu Beginn erstmal in flachem Gelände üben, bevor Du Dich an steilere Hänge wagst. An die breitere Auflage der Schneeschuhe muss man sich erstmal gewöhnen. Laufe nicht zu breitbeinig und hebe die Füße nicht zu hoch an, das benötigt zu viel Kraft. Bewege Dich einfach ähnlich dem normalen Wandern. Das hintere Bein führst Du dann wieder zum Körper ran, indem Du dabei den Schneeschuh leicht angehoben durch den Schnee ziehst. Nutze Trekkingstöcke mit Schneetellern zum Laufen. Gerade abwärts kannst Du damit gekonnt das Gewicht verlagern und Dich abstützen. Aber auch bergauf können Trekkingstöcke hilfreich sein. Wird das Gelände steiler nutzt Du die Steighilfe, damit die Ferse nicht mehr so tief abgesenkt werden muss.

Die richtige Schuhwahl für Schneeschuhtouren

Meine Empfehlung wären Schuhe der Kategorie B oder B/C. für Schneeschuhtouren in leichtem bis mittelschwerem Gelände. Diese Schuhe haben eine gewisse Schafthöhe, die Sohle ist relativ stabil und manche Modelle verfügen über einen Geröllschutzrand. Gescheite Winter-Wanderschuhe mit Fütterung halten die Füße an sehr kalten Tagen schön warm und können ebenfalls für leichte Touren genutz werden.

Bei Touren in alpinem Gelände oder gar auf Hochtouren darf es dann schon ein Schuh der Kategorie C oder D sein. Hier ist der Schaft noch höher, die Sohle deutlich stabiler und verwindungsarm. Die Wärmeregulation lässt sich über geeignete Socken gut steuern.

Schneeschuhtour zu Zweit

Die richtige Ausrüstung für Schneeschuhwanderungen

Schneeschuhe alleine machen noch keine gelungene Tour aus. Hierfür benötigst Du noch etwas mehr an Ausrüstung. Mit unserer Auflistung geben wir Dir eine Übersicht aller Materialien, die auf einer Schneeschuhtour wichtig sein können. Je nach Länge der Tour und aktueller Wetterlage kann und sollte diese Liste natürlich angepasst werden. 

Bekleidung

  • Hardshell-Regenjacke
  • Tourenhose oder technische Trekkinghose
  • Funktionsocken / Skisocken
  • Funktionsshirt
  • Funktionsunterhose lang
  • Longsleeve
  • Isolationsjacke
  • Windweste
  • Halstuch
  • Handschuhe
  • Mütze
  • Gamaschen
  • Wanderschuh / Winterstiefel

Hygiene / Apotheke

  • Erste-Hilfe-Set
  • Blasenpflaster
  • Sonnencreme hoher UV-Schutz
  • Lippenpflegestift mit UV-Schutz
  • benötigte Medikamente
  • Müllbeutel
  • Toilettenpapier/Taschentücher

Ausrüstung

  • Schneeschuhe
  • Trekkingstöcke + Schneeteller
  • Rucksack (20-30L) + Regenschutz
  • Biwaksack
  • Stirnlampe inkl. Ersatzbaterrien
  • Sonnenbrille
  • Gebietskarte 1 : 25000
  • evtl. Kompass
  • evtl. GPS-Gerät
  • Handy + Ladekabel
  • Tagesproviant
  • Trinkblase / Trinkflasche
  • Taschenmesser
  • Sitzkissen
  • Bargeld/EC-Karte/Kreditkarte
  • Personalausweis / DAV Ausweis

für Alpine Touren

  • Lawinenverschüttetengerät (LVS)
  • Lawinensonde
  • Schaufel
  • aktueller Lawinenlagebericht
  • Schneeschuhtourenführer
Packliste Schneeschuhwandern Vorderseite
Packliste Schneeschuhwandern Rückseite

Schneeschuhtouren mit Kindern

Schneeschuh-Wanderungen sind nicht nur etwas für Erwachsene. Mit der richtigen Ausstattung kann hier sogar die ganze Familie Spaß im Schnee haben. Für Kids ab ca. 6 Jahren gibt es, wie oben schon erwähnt, eigene Schneeschuhe. Sind die Knripse doch noch etwas jünger, kann man sie zum Beispiel in einer Kraxe mit auf Tour nehmen. Und selbst für die ganzen Kleinen gibt es eine Möglichkeit dabei zu sein, wenn die Eltern auf Schneeschuh-Tour gehen wollen. Wir selber nutzen dafür den Sportrex 1 Kindersportwagen aus dem Hause Queridoo mit dem dazu passenden Ski & Hike Set. Ähnliche Kombinationen gibt es auch von Thule oder anderen Herstellern. 

Solche Unternehmungen sind natürlich nichts für Alpines Gelände. Aber in schneesicheren Regionen gibt es auch so viele lohnenswerte Touren für die ganze Familie. 

Weitere nützliche Infos zum Schneeschuhwandern

Du bist Dir nicht sicher ob Schneeschuhwandern etwas für Dich ist aber würdest es gerne mal ausprobieren? Dann informiere Dich bei Deiner Alpenverneins Sektion oder einer Sektion in Deiner Nähe. Dort bekommst Du bestimmt weitere Informationen. 

Wenn Du einen Urlaub in den Bergen planst, findest Du eigentlich in allen Regionen Anbieter von geführten Schneeschuhwanderungen wie zum Beispiel im Allgäu. Recherchiere einfach ein bisschen im Internet und Du wirst sicher das richtige Angebot für Dich finden. In den meisten schneesicheren Urlaubsregionen kannst Du vor Ort auch die benötigte Ausrüstung zu fairen Preise ausleihen.

Allen, die eine Schneeschuh-Tour auf eigene Faust unternehmen wollen, kann ich für die Tourenplanung das Tourenportal auf Alpenvereinsaktiv.com empfehlen. Hier kann man sich über die Filterfunktion nur Schneeschuhtouren anzeigen lassen. Es gibt auch eine kostenlosen App in der die jeweilige Tour auch offline gespeichert werden kann. Unterwegs kann man dann jederzeit einen Blick auf die Karte werfen und sich dank GPS auch leiten lassen. 

Die Karten des Alpenvereins können bei einer Tourenplanung ebenfalls hilfreich sein.

Da man bei Schneeschuhtouren aktiv in der Natur unterwegs ist, sollte man sich selbstverständlich Mutter Natur gegenüber auch respektvoll verhalten. Denn im Winter sind Flora und Fauna sehr störungsanfällig und reagieren mitunter empfindlich. Beim Alpenverein findest Du auf der Seite „Schone die Natur“ einen sehr gelungenen kurzen Ratgeber zu diesem Thema. Besser könnte ich es hier gar nicht wiedergeben.

Fazit: Schneeschuhwandern im Einklang mit der Natur

Du suchst eine Möglichkeit im Winter aktiv in der Natur unterwegs zu sein und willst die überfüllten Skipisten meiden, hast keine Lust auf Skilanglauf oder suchst eine neue Herausforderung? Dann ist eine Schneeschuhwanderung in ruhiger Natur mit ziemlicher Sicherheit genau das richtige für Dich. Egal ob in den Alpen oder den Mittelgebirgen. Überall gibt es unzählige und sehr lohnenswerte Touren. Nichts wie raus also! Man sieht sich draußen…

Du hast noch Fragen zum Thema Schneeschuhwandern oder möchtest unseren Lesern eine spezielle Tour ans Herz legen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Testbericht – Deuter Aircontact Ultra 50+5

Testbericht – Deuter Aircontact Ultra 50+5

ideal für ultraleicht Touren
Lesezeit: 10 min.Autor: Anthony

Der Deuter Aircontact Ultra 50+5 ist ein Rucksack, der speziell für ultraleicht Trekkingtouren entwickelt wurde bei denen es auf jedes Gramm ankommt. Getestet wurde der Rucksack auf einer 3 tägigen Tour entlang des Harzer Hexenstieges bei sehr wechselhaftem Wetter und einem ausgewogenen Höhenprofil.

Erster Eindruck

Der Rucksack wirkt auf den ersten Blick sehr simpel aufgebaut. Das heißt ein großes Hauptfach, Deckelfach und elastische netze an den Seiten wie auch der Front. Wenn man sich das gute Stück aber einmal genauer anschaut, fallen einem doch einige Details auf. Angefangen mit dem wirklich bequemen Tragesystem bis zu den praktischen Kompressionsriemen an der Front, den seitlichen Taschen am Hüftgurt und der sehr guten Verarbeitung.

Der Rucksack ist in 2 Farben erhältlich, welche schlicht und neutral sind. Trotzdem wäre eine größere Farbauswahl gern gesehen.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Der Rucksack im Praxistest

Wie bereits erwähnt ist der Rucksack dafür konzipiert, möglichst lange Strecken bei möglichst wenig Gewicht zu bewältigen. Diese Aufgabe erfüllt er auch sehr gut, selbst bei einem Gewicht von insgesamt ca. 16 Kg trägt sich dieser recht angenehm. Durch das in der Länge verstellbare und gut gepolsterte Rückenteil mit Federstahlramen passt sich der Rucksack sehr gut der jeweiligen Körpergröße an und garantiert eine ausgezeichnete Lastenübertragung auf den Beckenbereich. Leider konnte ich den Rucksack noch nicht bei warmen Temperauren testen aber ich bin mir sicher, dass dieser durch sein 3D Mesh Material am Rücken für eine angenehme Ventilation sorgen wird.

Die Tagesstrecke auf dem Harzer Hexenstieg betrug ca 30 Km. Der Rucksack war prall befüllt und ich befestigte zusätzlich mein Zelt mit den Kompressionsriemen an der Front.

Da der Rucksack nur ein großes Hauptfach besitzt ist Organisation das A und O. Alles was für das spätere Nachtlager benötigt wurde verstaute ich am Boden und Dinge wie Kocher, Snacks und eine warme Jacke zum überwerfen wurden im oberen Teil verstaut für schnelleren Zugriff. Praktisch war auch das Rückenfach in dem eine 3L Trinkblase problemlos Platz findet. Am Deckel des Rucksacks habe ich allerdings das Innenfach für z.B. erste Hilfe vermisst. Leider hat der Deckel lediglich ein oben liegendes Fach mit Reißverschluss.

Zudem sind am Rucksack viele Laschen und Schlaufen verarbeitet, die die Möglichkeit diverser Befestigungen bieten.

Einzig und allein die Schultergurte könnten etwas dicker gepolstert sein. Nach einem langen Tag und fast 30 km drückt es schon ein klein wenig an den Schultern, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Außerdem würde ich mir noch eine Befestigungsmöglichkeit für meine Trekkingstöcke wünschen.

Leider muss man sich noch ein passendes Raincover besorgen. Dies ist im Lieferumfang nicht enthalten.

Befestigungsmöglichkeit für Trekkingstöcke am Rucksack
Gummizug zum befestigen der Trekkingstöcke
Salewa ALP TRAINER 20 WS mit Raincover für schlechtes Wetter

Fazit

Im Großen und Ganzen erfüllt der Deuter Aircontact Ultra alle Anforderungen, die man an einen Ultraleicht-Rucksack hat. Er eignet sich wunderbar für Mehrtagestouren mit wenig Gewicht und ich hatte selbst bei einer 3 Tages Tour mit 16 Kg noch ordentlich Platz im Rucksack. Das Außenmaterial ist leichter als bei anderen Modellen von Deuter aber wirkt trotzdem sehr stabil und gut verarbeitet. Auch alle Kompressionsriemen sind schmaler und leichter verarbeitet, halten aber auch höheren Belastungen stand ohne sich zu verstellen. Für Tagestouren ist der Rucksack für meinen Geschmack etwas zu groß aber für kleinere Touren von bis zu 1 Woche ist er genau richtig.

Anthony

Anthony

Bushcraft Harz

Seit dem Kindesalter verbrachte ich viel Zeit in unseren heimischen Wäldern und ließ mich schon immer für die Natur begeistern. Seit nunmehr 6 Jahren ist diese Begeisterung zu meiner Leidenschaft geworden und ich erkunde die Wälder  Deutschlands und Europas mit dem Rucksack und Hund.
Ratgeber Trekkingkocher

Ratgeber Trekkingkocher

Eigener Herd ist Gold wert! Trekkingkocher sind unsere flexiblen Begleiter, die in jedes Gepäck passen und uns bei Wind und Wetter stets zur Seite stehen und unsere Mahlzeiten und Getränke erhitzen. Aber wie findet man den passenden Trekkingkocher für seine Bedürfnisse und worauf muss man beim Kauf sonst noch achten? Diese und noch weitere Fragen wollen wir mit diesem Ratgeber für Dich klären.

Wofür benötigt man einen Trekkingkocher?

Als Trekking bezeichnet man mehrtägige Wanderung mit Zelt in der Natur. Meistens steuert man in solchen Fällen keine feste Unterkunft zum Übernachten an, sondern bleibt für sich in seinem Zelt am Wegesrand oder einer anderen geeigneten Stelle. Und da solche Touren unter Umständen recht anstrengend und kräftezehrend sind, muss man sich natürlich auch unterwegs Essen zubereiten. Denn ohne Mampf kein Kampf. An dieser Stelle kommen dann die Trekkingkocher ins Spiel. Mit ihnen lassen sich im Handumdrehen leckere Mahlzeiten schnell und einfach zubereiten. Da es auch auf diesem Markt viele unterschiedliche Produkte gibt, helfen wir dir im Folgenden den passenden Trekkingkocher für dein Vorhaben zu finden.

Was ist beim Kauf eines Trekkingkocher zu beachten?

Beim Kauf oder der Überlegung sich einen Trekkingkocher anzuschaffen stellt sich schnell die Frage welcher denn nun der richtige beim Wandern, Camping, Draußen Sein, auf Expedition oder so einem Szenario wie z.B. Stromausfall ist?

Da wir uns in diesem Ratgeber speziell mit Trekkingkochern befassen, stellen wir Dir hier Kocher vor, die problemlos beim Wandern, Trekking und Reisen in den Rucksack passen.

 

Trotzdem stellt sich die Frage: Warum will ich mir eigentlich einen Kocher kaufen?

  • Plane ich z.B. eine längere Zeit per Rucksack und Zelt bei jedem Wetter auf den Kocher angewiesen zu sein?
  • Bin ich in der Wildnis unterwegs?
  • Möchte ich mir bei einer Tagestour einen Kaffee mit Gipfelblick kochen?
  • Will ich mir auf dem Festival Nudeln kochen?
  • Soll die ganze Familie mehrere Tage auf dem Campingplatz satt werden?
  • Soll es auf einer Tour mehr geben als immer nur Kaffee und Beutelsüppchen?
  • Will ich vor der Haustür ein bisschen Abenteuer spielen?
  • Oder… zurzeit ein Thema was viele unserer Ladenkunden beschäftigt. Wie koche ich zu Hause ohne Strom und Co.?
unterschiedliche Brennstoffe für Trekkingkocher

Unterschiedliche Brennstoffe für Trekkingkocher

Für jede Kocherart gibt es den spezifischen Brennstoff. Eine Besonderheit sind dabei die Mehrbrennstoffkocher, sie können sowohl mit Flüssigbrennstoffen (außer Spiritus) und mit Gas betrieben werden. Gas ist der Klassiker unter den Brennstoffen. Es gibt jedoch auch noch andere Brennstoffe, mit denen Trekkingkocher betrieben werden können. Welche genau das sind und was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind, erklären wir hier.

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen diesen Trekkingkocher-Brennstoffen: 

  • Spiritus
  • Gas
  • Flüssigbrennstoffe
  • Trockenbrennstoffe
  • Holz

Spiritus

Spiritus ist reiner Alkohol (Ethanol) und wird im Allgemeinen in 1-Liter-Flaschen verkauft. Es ist sinnvoll, eine extra Aufbewahrungsflasche, wie sie Trangia anbietet, anzuschaffen. Sie ist stabil und hat einen speziellen Ausgießer. Spiritus ist in Mittel- und Nordeuropa sehr weit verbreitet und sollte hier gut zu beschaffen sein, sollten mal die eigenen Reserven aufgebraucht sein.

Vorteile Spiritus:

leicht zu besorgen, auch in Supermärkten und Drogerien erhältlich

ist oft ohnehin im Haushalt vorhanden

leicht zu handhaben, unkompliziert

es ist leicht zu erkennen, wieviel Brennstoff noch vorhanden ist

Nachteile Spiritus:

Töpfe verrußen

Brennwert ist geringer als bei Gas und Co

Gas

Gas befindet sich je nach Kocherart in Kartuschen bis max. 470g Füllung oder bei den größeren Campingkochern, die an dieser Stelle aber nicht mit erwähnt werden, in Stahlflaschen ab 2 kg Füllmenge.

Bei Trekkinggaskochern werden ausnahmslos Kartuschen verwendet. Es gibt Stech-, Steck- und Schraubkartuschen. Fast jeder Trekkinggaskochertyp wird mit jeweils nur einer Kartuschenart betrieben, wobei es die ein oder andere Adaptermöglichkeit gibt, z.B. von Primus die Duovariante.

Vorteile Gas:

Sehr einfach zu bedienen

Gas verbrennt rückstandsfrei, Töpfe verrußen nicht

Gas hat einen hohen Brennwert

Nachteile Gas:

Gas nicht längere Zeit ungeschützt im glühend heißen Auto o.ä. lagern, Explosionsgefahr!!!

einige Gaskocherarten, insbesondere Stech- und Steckkartuschenkocher, sind nur für den „Sommerbetrieb“ geeignet. Sie versagen spätestens bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ihren Dienst

Verfügbarkeit der passenden Gaskartuschen am Urlaubsort. Die Kartuschen dürfen nicht im Flugzeug mitgenommen werden, es muss also gewährleistet werden, dass sie am entsprechenden Urlaubsziel auch zu bekommen sind

schwer einsehbar, wieviel Gas in der Kartusche noch vorhanden ist

Unterschiedliche Gaskartuschen

Wie oben schon mal erwähnt, gibt es Stech-, Steck- und Schraubkartuschen, in denen das Gas für den Kocher bereitgestellt wird.

Stechkartuschen

Stechkartuschen sind in der Regel günstiger als Steck- oder Schraubkartuschen. Noch dazu sind diese Kartuschen weit verbreitet und in einigen Ländern gibt es sogar nur diese Art der Gaskartusche. Informiere dich am besten noch vor der Abreise, ob in dem Land deiner anstehenden Tour die Kartuschen für deinen Trekkingkocher erhältlich sind. Das Gasgemisch besteht aus Butan & Propan.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Festivals, Sommercamping mit geringem Kochbedarf

Vorteile Stechkartuschen:

Die Kartuschen sind als „Allerweltskartuschen“ weltweit im Handel, auf Reisen meist leicht zu besorgen

relativ preiswert

Nachteile Stechkartuschen:

Die Stechkartusche muss bis zur vollständigen Entleerung am Kocher verbleiben, dadurch ergibt sich ein recht großes Packmaß, was im Trekkingrucksack nicht vorteilhaft ist.

Der Kocher ist aufgrund seiner Höhe recht windanfällig und nicht allzu standstabil. In den Töpfen sollte also nicht zu wild gerührt werden. Es besteht durchaus die Gefahr, dass diese sonst umkippen oder herunterfallen.

Trekkingkocher mit Stechkartuschen sind nur für die wärmere Jahreszeit geeignet. Durch die Gasmischung schwächelt der Kocher ab Temperaturen unter 10°C. Wird es noch kälter, versagt er seinen Dienst.

Steckkartuschen

Die meisten Steckkartuschen, wie z.B. die Campingaz Kartusche CV 470 Plus, verfügen über ein Sicherheitsventil. Trennt man den Kocher nach Gebrauch vom Trekkingkocher, verschließt das Sicherheitsventil die Kartusche. Das Gasgemisch besteht bei diesen Kartuschen ebenfalls aus Butan und Propan.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Festivals, Sommercamping mit geringem Kochbedarf

Vorteile Steckkartuschen:

Kocher und Kartusche können auch bei gefüllter Kartusche voneinander getrennt und transportiert werden

Kartuschen sind in verschiedenen Größen im Handel, so dass sich der Bedarf an die Tour anpassen lässt (240 bzw. 450g Füllmenge)

einige Kochermodelle für Steckkartuschen gibt es mit Piezo-Zündung

Nachteile Steckkartuschen:

Ähnlich wie beim Stechkartuschenkocher ist diese Kombination, aufgrund seiner Höhe, recht windanfällig und nicht allzu standstabil. In den Töpfen sollte also auch nicht zu wild gerührt werden. Es besteht durchaus die Gefahr, dass diese umkippen oder herunterfallen

Steckkartuschenkocher sind ebenfalls nur für die wärmere Jahreszeit geeignet. Durch seine Gasmischung schwächelt der Kocher ab ca. 10°C. Wird es noch kälter, versagt er seinen Dienst

Eventuell am Urlaubsort Nachschubschwierigkeiten beim Kartuschenkauf

Schraubkartuschen

Schraubkartuschen lassen sich, dank ihres Ventils mit Gewinde, ganz einfach auf einen geeigneten Kocher aufschrauben. Auch Schraubkartuschen werden in verschiedenen Größen von 100 g bis ca. 470 g Füllung angeboten. In der Regel sind diese Gaskartuschen etwas kleiner und leichter als z.B. Stechkartuschen. Für den Transport oder das Verstauen im Trekkingrucksack kann ich die Kartusche vom Kocher trennen. Somit ist diese Art auch deutlich freundlicher, was das Packmaß angeht.

Vorteile Schraubkartuschen:

Kocher und Kartusche können auch bei gefüllter Kartusche getrennt und transportiert werden

Die Gewinde sind genormt, es können also die Kartuschen sämtlicher Hersteller verwendet werden. Eine Ausnahme sind amerikanische Produkte, die haben andere Gewindegänge

Schraubkartuschen sind weltweit zu bekommen. In Nordeuropa sind sie präsenter als im Süden, wo mehr die Steckkartuschen von Campingaz überwiegen

Die Kartuschen gibt es je nach Bedarf in verschiedenen Größen von 100-ca.450 g Füllung

Es werden verschiedene Gasmischungen für Sommer- und Winterbetrieb angeboten

Es gibt eine riesige Palette an Modellen, vom superkleinen, leichten Sommerkocher inkl. Töpfen bis zum Kocher für den Winterbetrieb

Nachteile Schraubkartuschen:

insgesamt keine, außer der, die jeder Gaskocher hat- das Gas muss besorgt werden können

Was sollte man beim Umgang mit Gaskartuschen beachten?

Unkontrolliert austretendes Gas und eine falsche Handhabung mit Gaskartuschen können schnell lebensgefährlich werden. Daher gilt es einiges zu beachten.

  • Gaskartuschen sollten nach Möglichkeit in gut belüfteten Räumen gelagert werden. Ein gewisser Abstand zu brennbaren Materialien versteht sich von selbst.
  • Ideal zur Aufbewahrung, wenn die Kartuschen länger nicht genutzt werden, ist eine Lagerung in kühlen, trockenen und gut belüfteten Räumen.  
  • Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen, wie z.B. im Hochsommer im Auto, sollten dringendst vermieden werden. Steigen die Temperaturen steigt auch der Druck in der Kartusche. Ist der Druck zu hoch, können Gaskartuschen platzen.
  • Der Transport von Gaskartuschen ist im eigenen Auto oder der Bahn kein Problem. Anders sieht es da in Flugzeugen aus. Hier sind Gaskartuschen NICHT erlaubt. Fliegt man in ein bestimmtes Land, müssen Kartuschen am Zielort erworben werden.
  • Trekkingkocher sollten niemals in geschlossenen Räumen verwendet werden. Eine Verwendung in gut belüfteten Räumen oder der freien Natur stellt kein Problem dar.
  • Sollte Gas aus einer Kartusche austreten, sollte dies nicht direkt auf die Haut gelangen, da das Gas sehr kalt ist und der Kontakt unter Umständen zu Hautschäden bis hin zu Erfrierungen führen kann.
  • Wechselt man die Gaskartuschen, sollte sich der Trekkingkocher vorher komplett abgekühlt haben. Andernfalls besteht die Gefahr der Entzündung des Gases.
  • Nutzt man den Trekkingkocher an windigen Tagen, kann ein Windschutz hilfreich sein. Dies erleichtert das Entzünden und senkt den Verbrauch.
  • Bevor Gaskartuschen entsorgt werden können, müssen diese vollständig entleert sein. Danach können die Kartuschen im Altmetall oder an einem Wertstoffhof entsorgt werden. Einige Gaskartuschen sind auch mit dem „Grünen Punkt“ versehen. Diese Kartuschen können im Gelben Sack oder der entsprechenden Mülltonne entsorgt werden.

Flüssigbrennstoffe

Als Flüssigbrennstoffe stehen Benzin, Kocherbenzin, Waschbenzin, Petroleum und Diesel zur Verfügung. Diese Brennstoffe sind weltweit sehr verbreitet und es sollte kein Problem darstellen, an Nachschub ran zu kommen.

Vorteile Flüssigbrennstoffe:

Brennstoffe weltweit verfügbar. Benzin und Diesel sind an jeder Tankstelle zu bekommen

hoher Brennwert

Sommer- und Winterbetrieb möglich

Nachteile Flüssigbrennstoffe:

die genannten Brennstoffe, mit Ausnahme des Kocherbenzins, riechen sehr intensiv

Töpfe verrußen

Die Kocher verlangen Wartung, Reinigung und Pflege von Düse, Zuleitung und Pumpe; Schlamperei rächt sich. Bei den meisten Kochern ist Vorheizen nötig. Insgesamt verlangen Flüssigbrennstoffkocher Sachkenntnis, Fingerfertigkeit und eine Portion Liebe zum Kocher

Transport im Flugzeug kann trotz geleerter und ausgewaschener Brennstoffflasche problematisch sein

Trockenbrennstoffe

Esbit ist ein solcher Trockenbrennstoff. So manch einer erinnert sich sicher an seine Kindheit, als mit Esbit die Dampfmaschine im Kinderzimmer angetrieben wurde. Bei den ersten Kochversuchen im Freien war bzw. ist auch oft Esbit mit im Spiel. Esbit ist ein Trockenbrennstoff, der als kleine Würfel verpackt im Handel ist. Der Name Esbit leitet sich im Übrigen von Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform ab.

Vorteile Trockenbrennstoffe:

während der Lagerung sehr sicher, es kann weder auslaufen noch explodieren

Esbitkocher sind vergleichsweise preiswert

Kocher für Trockenbrennstoffe sind robust, leicht und einfach zu bedienen

Nachteile Trockenbrennstoffe:

sehr geringer Brennwert

zum Erwärmen von Wasser u.ä. geeignet, kleine „richtige“ Speisen gelingen nur unter sehr guten Bedingungen.

Holz

Holz ist natürlich, romantisch, riecht gut und verbreitet das Gefühl von großem Abenteuer. Im Wald steht es praktisch sofort und fast unendlich zur Verfügung. Aber! Es sollte bei aller Begeisterung nur trockenes Totholz vom Boden genommen werden. Frisches Holz sollte am Baum verbleiben und brennt eh sehr schlecht. Gute Brennholzarten sind unter anderem Birke, Buche, Eiche, Fichte, Kiefer und Tanne.

Vorteile Holz:

im Wald leicht zu finden. Im Idealfall nur trockenes Totholz und in Maßen verwenden.

Nachteile Holz:

Funkenflug. Kleidung und Ausrüstung können Brandlöcher bekommen und die Funken Brände auslösen. Ein Holzfeuer ist nicht so präzise regulierbar wie andere Kocher

ACHTUNG Waldbrandgefahr!

Flüssigbrennstoffkocher mit Teekanne auf Wiese

Die Wahl des richtigen Trekkingkocher für unterschiedliche Gefilde

Wie man anhand der Vor- und Nachteile der Brennstoffarten schon erkennen kann, eignet sich nicht jeder Trekkingkocher/Brennstoff für jede Tour. Es macht also Sinn sich für seine Reise einen geeigneten Brennstoff auszuwählen. Idealerweise ist dieser auch im Land Deiner Reise aufzutreiben. Hast Du Dich für einen passenden Brennstoff entschieden, schaust Du, was für Trekkingkocher dafür in Frage kommen. Im Folgenden bekommst Du von uns eine Empfehlung für jede Trekkingkocher-Art sortiert nach Brennstoffen.

Unsere Empfehlungen für Trekkingkocher

Spiritus-Trekkingkocher

Trangia - Sturmkocher

Der Sturmkocher von Trangia macht seinem Namen alle Ehre. Er ist mit einem äußert gutem Windschutz für alle Wetterbedingungen ausgestattet. Gleichzeitig bietet der Windschutz dem Kocher mitsamt Töpfen eine sehr gute Standfestigkeit. Der Sturmkocher ist sowohl zum Wandern und Trekking bestens geeignet als auch für den (vorsichtigen!) Gebrauch bei Stromausfall und Co in der Wohnung.

Der Trangia beinhaltet, neben dem Kocher und Windschutz, 2 Töpfe und einen Deckel, der gleichzeitig als Pfanne dient. Wer möchte, bekommt noch einen kleinen Wasserkessel dazu. Die Töpfe werden in verschiedenen Materialien angeboten. Als einfache Aluminiumtöpfe oder aus hartanodisiertem Aluminium, letzteres ist sehr leicht und robust. Bei den Modellen mit NON-Stick Beschichtung gelingen auch empfindlichere Speisen ohne Anbrennen. Eine äußerst robuste
Variante stellt das DUOSAL dar, eine Materialmischung aus Aluminium und Edelstahl. Die Topfaußenseite aus Alu zur besseren Wärmeverteilung, im Topfinnerem Edelstahl. Alle Ersatzteile und jegliches Zubehör können auch separat und einzeln erworben werden. Es gibt ihn in 2 verschiedenen Größen.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Trekkingtouren zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter, gemütliches Camping bei dem es auch „gutes“ Essen gibt, Ein Gebrauch in der Wohnung ist auch bei Strom- bzw. Gasausfall vertretbar.

Vorteile Trangia Sturmkocher:

Der Kocher ist unkompliziert und stabil

Der Kocher funktioniert bei jedem Wetter. Sehr windstabil, auch bei Sturm noch top.

Der Windschutz bietet einen extrem guten, festen Stand. Die Töpfe sind fest eingebettet und können nicht herunterfallen, auch bei wildem Rühren oder Anstoßen nicht.

Der Windschutz umhüllt die Brennstelle samt Flamme. Das hat gegenüber anderen Trekkingkochern den Vorteil, dass man ihn (mit entsprechender Vorsicht!) bei Stromausfall auch mal in der Wohnung nutzen kann.

Gute Energieausnutzung, da aufgrund der kompakten Form, gern noch ein Topf auf den Deckel des kochenden Topfes gestapelt werden und damit die Abwärme genutzt werden kann. 

Den Kocher gibt es ebenso mit Gaseinsatz für Schraubkartuschen. Auch damit ist der Kocher bestens für den Wintereinsatz geeignet.

Nachteile Trangia Sturmkocher:

Er ist nicht der allerkleinste und leichteste, aber gut für den Rucksacktransport geeignet, denn man sollte nicht vergessen: Hier sind die Töpfe bereits inklusive, bei anderen, kleineren Kochern müssen diese noch dazugerechnet werden.

Spiritus braucht im Vergleich zu Gas etwas länger, um Wasser zum Sieden zu bringen. Es gibt den Trangia auch mit Gaseinsatz für Schraubkartuschen.

Beim Mini Trangia handelt es sich um einen kleinen, leichten, unkomplizierten Kocher mit demselben Spiritusbrenner wie beim Sturmkocher, allerdings ohne diese perfekte Windschutzkonstruktion. Das heißt, hier macht sich der recht geringe Brennwert von Spiritus bemerkbar. Der Mini Trangia ist geeignet, um draußen einen Kaffee oder eine Suppe warmzumachen, nicht als „Notkocher“ in der Wohnung!

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Trekkingtouren zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter, gemütliches Camping, bei dem es auch „gutes“ Essen gibt, Gebrauch bei Strom- bzw. Gasausfall auch in der Wohnung vertretbar

Gas-Trekkingkocher für Stechkartuschen

Campingaz - Camping 206 S

Campingaz - Bleuet 206 Plus

Camping 206 S und Bleuet 206 Plus, beide von der Firma Campingaz

Beides sind unkomplizierte Kocher. Beim Camping 206 S wird die Kartusche von einem Kunstoffgehäuse umhüllt, beim Bleuet 206 Plus mit Metallbügeln gehalten.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Festivals, Sommercamping mit geringem Kochbedarf

Gas-Trekkingkocher für Steckkartuschen

Campingaz - Twister Plus PZ

Der Twister Plus PZ von Campingaz ist robust und mit einer Piezo -Zündung ausgestattet.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Festivals, Sommercamping, Wanderungen von Frühling bis Herbst

Gas-Trekkingkocher für Schraubkartuschen

Robens - Fire Midge Titanium

MSR - PocketRocket Deluxe Kocher

Primus - EasyFuel II

Trangia - Sturmkocher

Der Fire Midge Titanium von Robens ist ein sehr leichter Kocher, gut geeignet für den Kaffee zwischendurch.

Auch klein und spartanisch ist der PocketRocket Deluxe Kocher von MSR. Beim ihm ist ein kleiner Topf, in den sowohl Kocher als auch 100g Kartusche passen, inklusive.

Beide Kocher werden direkt auf die Kartusche geschraubt, dadurch ergibt sich auch hier ein höherer Schwerpunkt für die Töpfe und eine gewisse Windanfälligkeit, der Einsatzbereich liegt auch hier in der wärmeren Jahreszeit ohne allzu große kulinarische Wünsche.

Ein sehr universeller Kocher für jedes Wetter ist der EasyFuel II von Primus. Durch seinen Schlauchanschluss ist er äußerst standfest und windstabil und durch den Generator sehr gut für den Wintereinsatz geeignet. Wie sämtliche Primus-Trekkingkocher gibt es ihn auch in der Duo-Variante, die den Gebrauch von Schraub- und Steckkartuschen erlaubt.

Wie eingangs erwähnt, wird auch der klassische Sturmkocher von Trangia mit Gaseinsatz angeboten. Der Gaseinsatz ist selbstverständlich sehr gut wintertauglich.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Aufgrund der Modellvielfalt ergiebt sich ein sehr weiter Einsatzbereich. Vom leichten Kocher für den Kaffee während der Tagestour bis mehrwöchige Trekkingtouren bei winterlichen Verhältnissen.

Flüssigbrennstoff-Trekkingkocher

Coleman - Unleaded Feather Stove

MSR - WhisperLite International

MSR - XGK Extreme

Primus - Omnifuel II

Der Unleaded Feather Stove von Coleman ist ein leicht zu bedienender Benzinkocher, er ist einer der wenigen seiner Riege, die ohne spektakuläres Vorheizen auskommen. Der Kocher wird mit bleifreiem Benzin oder Kocherbenzin betrieben. Letzteres ist empfehlenswert, da es wenig Rückstände hinterlässt, die Düse oder Generator verstopfen können. Beides kann bei diesem Kocher nicht manuell gereinigt werden, sondern nur ausgetauscht.

Die Firma MSR ist bietet mit dem WhisperLite international und dem XGK Extreme zwei sehr robuste Flüssigbrennstoffkocher. Der XGK Extreme ist etwas robuster und massiver als der WhisperLite International. Brennstoffe: Benzin, Petroleum, Diesel

Mehrbrennstoffkocher

Die Firma Primus bietet den Omnifuel II an. Er ist ein echtes Multitalent und brennt mit Benzin, Petroleum, Diesel und Schraubkartuschen. Die Umstellung von Flüssigbrennstoff auf Kartuschengas bzw. andersherum ist mit wenigen Handgriffen recht einfach zu bewerkstelligen.

Der MSR WhisperLite universal ist für Benzin und Schraubgaskartusche geeignet. Bei ihm wird etwas mehr Fingerfertigkeit zum Wechsel der Brennstoffarten gebraucht.

Trockenbrennstoff-Trekkingkocher

Esbit - Trockenbrennstoff-Kochset

Das Trockenbrennstoff-Kochset von der Firma Esbit, ein Set aus Brenneruntersatz und einem passenden kleinen Töpfchen, sowie ebenfalls von der Firma Esbit die klassischen Taschenkocher mit oder ohne Windschutz in verschiedenen Größen.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Abenteuerspielen vor der Haustür für die ganze Familie. Erste Outdoor- Kocherfahrungen für Jugendliche. Notkocher für unterwegs zum Erwärmen von Wasser bzw. kleinen Speisen

Holz-Trekkingkocher

Petromax - Hobo Stove

Robens - Lumberjack Wood Stove

Robens - Firewood Stove

Am bekanntesten ist vermutlich der HOBO von Petromax, ein kleiner Faltkocher, der gut im Rucksack Platz findet. Tee, Kaffee oder Glühwein gelingen auf alle Fälle.

Einen robusten Kocher bietet die Firma Robens, den Lumberjack Wood Stove.

Der Firewood Stove von Robens ist ein sehr stabiler kleiner Grill bzw. Ofen, der auch gut für Töpfe und Pfannen geeignet ist. Allerdings für den Rucksack schon relativ schwer.

Einsatzbereich/vorrangige Verwendung: Abenteuer erleben, spannendes Erlebnis (nicht nur) für Familien mit Kindern, Romantik des Holzfeuergeruchs, auch als „Notkocher“ für unterwegs

Flüssigbrennstoffkocher mit Teekanne auf Wiese

Windschutz für Trekkingkocher

Manche Trekkingkocher sind durch ihre Bauweise recht anfällig für Wind. Soll heißen, dass diese gerne bei zunehmendem Wind aus gehen oder das Kochen unnötig in die Länge gezogen wird, und man dadurch einen erhöhten Brennstoffbedarf hat. Abhilfe schafft hierbei ein fertiger Windschutz aus dem Outdoor-Laden. Oder man behilft sich vor Ort mit den Gegebenheiten wie z.B. einer Senke im Boden, einem dicken Baumstamm, dem Trekkingrucksack, oder oder oder. Man muss nur etwas kreativ sein. Und schon ist die Mahlzeit ruck zuck warm.

Wartung und Pflege von Trekkingkochern

Je nach Bauart ist die Wartung und Pflege des Trekkingkochers mal mehr mal weniger Aufwendig. Hilfreich ist in jedem Fall die Bedienungsanleitung des jeweiligen Kochers. Lese hier genau nach, worauf es zu achten gilt. Es versteht sich von selbst, dass das Nachlesen vor dem ersten Einsatz in freier Wildbahn erfolgen sollte, und nicht erst wenn man irgendwo in der Wildnis steckt. Denn wer nimmt schon die Bedienungsanleitung mit auf die Tour? Richtig – niemand! Am wenigsten Aufwand für Wartung und Pflege benötigen Spiritus-, Gas- und Trockenbrennstoffkocher. Bei Trekkingkochern für Flüssigbrennstoffe oder den Multifuel-Trekkingkochern sieht das Ganze dann schon wieder anders aus. Hier sollten Düse, Zuleitung und Pumpe regelmäßig gereinigt und gepflegt werden, damit man lange Spaß am Trekkingkocher hat.

Annett Erb

Annett Erb

Annett ist seit vielen Jahren ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Verkaufsteams. Sammelte sie Erfahrungen auf langen Trekkingtouren bei Schnee und Sturm im hohen Norden, oder auf kleinen Abenteuern vor der Haustür, steht sie nun unseren Kunden als absolute Koryphäe in den Bereichen Rucksäcke, Schlafsäcke, Matten, Kocher und Zelte zur Seite.

Testbericht – Salewa ALP TRAINER 20 WS Rucksack

Testbericht – Salewa ALP TRAINER 20 WS Rucksack

Damen-Rucksack für kurze Touren
Lesezeit: 10 min.Autor: Lena

Ich hatte die Möglichkeit während meiner zweiwöchigen Reise durch Nordspanien, den Salewa ALP TRAINER 20 WS zu testen. Der Rucksack kam bei Tageswanderungen an der Atlantikküste und in den Picos de Europa täglich zum Einsatz.

Technische Daten

  • Abmessungen: 55 x 24 x 22 cm
  • Gewicht: 1040 g
  • Volumen: 20 l
  • Hersteller-Farbe: Blue malta (verfügbar auch in Violet dark purple)
  • Damenmodell: ja
  • Ausstattung: Trinksystem kompatibel, Materialschlaufen, Seitentaschen, Stock-/ Pickelhalterung, integrierte Regenhülle
  • Tragesystem: DRY BACK AIR
  • Rückenlänge: kurz (40-49 cm)
Lena auf befestigtem Weg in Spanien mit dem Salewa ALP TRAINER 20 WS

Erster Eindruck

Das sportliche Aussehen des Rucksacks fand ich sofort ansprechend. Auch die türkise Farbe gefiel mir sehr gut. Als ich den Rucksack das erste Mal in der Hand hielt, fiel mir sein leichtes Gewicht positiv auf. Ich war allerdings zunächst etwas skeptisch, ob die dünnen Kompressionsschlaufen auch bei starker Belastung standhalten.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Grundlegendes

Der Rucksack ist ein sogenannter Toploader. Das heißt, er kann nur über seine Deckelfächer befüllt werden. Es gibt ein großes Hauptfach mit einer integrierten Tasche für ein Trinksystem und ein kleineres Deckelfach.

Auf der Vorderseite ist ein Frontfach angebracht, das nur von außen zugänglich ist. Zudem gibt es am Hüftgurt eine kleine Tasche für Handy oder Geldbeutel.

Der Rucksack verfügt über eine Regenschutzhülle, die sich im Boden des Rucksacks befindet und von außen schnell erreichbar ist. Es gibt außerdem eine Befestigungsmöglichkeit für Stöcke.

Komfort

Salewa wirbt mit einem neuen Dry Back Air-Tragesystem. Eine geringere Kontaktfläche und ein integriertes Belüftungssystem mit atmungsaktiven Materialien sollen den Rücken belüften. Das Belüftungssystem hat in meinem Fall das gehalten, was es verspricht. Auch bei warmen Temperaturen war mein Rücken nicht verschwitzt (27° Celsius Außentemperatur). Lediglich im Bereich des Hüftgurtes habe ich leicht geschwitzt.

Die geringen Kontaktflächen zum Körper waren beim Tragen nicht störend. Der Rucksack ist sowohl voll ausgelastet als auch mit wenig Gewicht sehr bequem am Rücken und an den Schultern.

Befestigungsmöglichkeit für Trekkingstöcke am Rucksack
Gummizug zum befestigen der Trekkingstöcke
Salewa ALP TRAINER 20 WS mit Raincover für schlechtes Wetter

Praktikabilität

Der Rucksack hat ein Twin Compression-System (TCS), mit dem er mit Kompressionsschlaufen kompakt zusammengezogen werden kann. So wird die Last näher am Körper getragen und das Fassungsvermögen flexibel angepasst. Dies war für mich sehr praktisch, weil ich aufgrund des wechselhaften Wetters immer eine zusätzliche Jacke im Rucksack hatte und so die Größe anpassen konnte. 

Eine intelligente Lösung ist die schräge Anbringung der beiden seitlichen Mesh-Taschen (Außentaschen). So kam ich, ohne den Rucksack absetzen zu müssen, an meine Trinkflasche und konnte diese auch eigenständig zurückstecken. Es besteht aber auch die Möglichkeit, ein Trinksystem zu installieren. 

Mir persönlich fehlt ein zusätzliches Fach im Inneren des Deckels, um Handy und Geldbeutel dort unterzubringen. Die Hüftgurttasche ist zwar praktisch, allerdings verstaue ich meine Wertsachen lieber im Inneren des Rucksacks. 

Darüber hinaus sinkt das Deckelfach etwas ab, wenn der Rucksack nicht voll beladen ist. Das erschwert das Öffnen und Schließen etwas

integriertes Raincover
Staufach am Hüftgurt
Blick ins Innere
Deckelfach des Salewa ALP TRAINER 20 WS
eine weitere Verstaumöglichkeit auf der Außenseite
Seitenfach für z.B. eine Trinkflasche

Verarbeitung

Zu Beginn war ich über die dünnen Kompressionsschlaufen etwas verwundert. Allerdings konnte ich innerhalb der zwei Wochen keine Abnutzung erkennen. Auch haben sich keine Nähte gelöst. Die Reisverschlüsse laufen flüssig. Kleine Flecken konnte ich mit wenig Wasser ohne Rückstände wegwischen. Spritzwasser perlte vom Rucksack ab.

Fazit

Insgesamt kann ich den Rucksack für Damen, die einen kleinen und leichten Tagesrucksack suchen, empfehlen. Das Belüftungssystem überzeugt. Das Fassungsvermögen von 20 Litern ist perfekt für Tagestouren.

Lena

Lena

Schon als Kind war ich mit meinen Eltern in den Bergen unterwegs. So verbringe ich immer noch gerne Zeit draußen und erkunde unsere Region beim Wandern oder auf dem Rennrad.

In meiner freien Zeit erforsche ich mit Freunden Höhlen in Deutschland und Europa. Am liebsten reise ich mit dem Dachzelt.

Testbericht Uvex Finale 2.0

Testbericht Uvex Finale 2.0

Helm auf beim Radfahren
Lesezeit: 10 min.Autor: Tim Wiegel

Mit einem Mountainbike lässt sich viel anstellen. Ob die gemütliche Feierabend-Tour, eine Tagestour durch Wald und Wiesen oder ein Hardcore-Trail durch steiles Terrain. Doch die Vielseitigkeit eines Fahrrads verliert an Wert, wenn man im Fall der Fälle ungeschützt zu Boden stürzt. Also: Helm auf!
Über mehrere Monate konnte ich einem unserer geliebten Beschützer auf den Zahn fühlen. Auf Trails im Vogelsberg und der Rhön, auf langen, schweißtreibenden Cross-Country Touren und natürlich auf kurzen Ausfahrten nach der Arbeit.

Der erste Eindruck

Es ist ja nicht so, als ob ich nicht schon Unmengen an Helmen besitzen würde. Aber der Uvex finale 2.0 hat mich mit seinem schlanken Design einfach angesprochen. Viele Helme sitzen wie eine Kappe weit oberhalb der Ohren oder sind ausladend wie eine Wassermelone. Das ist hier einfach nicht der Fall.

Schlank und leicht kommt er aus dem Karton. Zu verdanken hat er dies den 20 Belüftungsöffnungen und einer ultraleichten Materialzusammensetzung.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Ausstattung

Und obwohl man hier das Gewicht so weit wie möglich reduziert hat, verfügt der Helm über einen Insektenschutz, eine Crossblende und Clips für eine Stirnlampe.

Angepasst wird der Helm über eine Klammer am Hinterkopf. Durch ein leicht und mit Handschuhen bedienbares Rädchen wird die Klammer enger oder weiter gestellt. Der Kinnriemen verfügt über den für Uvex typischen, mehrstufigen Verschlussriegel und ist außerdem schön gepolstert.

Entwickelt für den Enduro-Einsatz, verfügt der Finale über weit heruntergezogene Seitenteile. Nacken und Schläfen sind also schützend eingebettet.

Auf Downhill- und Singletrails

Egal wie hart die Landungen, egal wie holperig der Untergrund, der Finale 2.0 verrutscht nicht. In schnellen Kurvenwechseln versperrt keine ins Gesicht gerutschte Crossblende die Sicht und der Kopf ist frei und beweglich.

Aber: Es ist natürlich kein Fullface-Helm. Er umschließt den Kopf so gut es geht, aber im Falle eines Downhill-Typischen Sturzes wäre das Gesicht natürlich ungeschützt.

Ich würde den Helm für Trails bis Schwierigkeitsgrad S3 empfehlen.

Salewa ALP TRAINER 20 WS in türkis
Tragesystem des Salewa ALP TRAINER 20 WS
 Belüftungssystem mit atmungsaktivem Material verbessert die Luftzirkulation am Rücken

Cross-Country 

Wenn auf Zeit gefahren wird, sollte ein Helm nicht nur schützen, sondern auch aerodynamisch sein. Beim Finale 2.0 kommt man nicht in die missliche Lage, dass der Helm aufgrund seiner voluminösen Bauart einen Windfang darstellt. Im Gegenteil: 

Selbst bei steilen Abfahrten mit 60 km/h und enormem Seitenwind lässt sich ein Schulterblick durchführen. Der Wind wird durch die Belüftungsöffnungen geleitet und der Kopf wird bei Änderung der Windrichtung nicht verrissen.

Auf Langstrecken

Auf 100 bis 200 km langen Strecken, sind gerne mal sämtliche Terrains abgedeckt, die die deutschen Mittelgebirge zu bieten haben. Dort genügt kein Helm, der auf ein einziges Terrain spezialisiert ist. Der Finale 2.0 trumpft hier mit seiner Vielseitigkeit. Doch was auf diesen Distanzen das absolute Highlight des Helmes darstellt, ist das minimale Gewicht. Wenn man acht, zehn, oder 14 Stunden auf dem Mountainbike sitzt, schmerzt es schon mal an Stellen, von deren Existenz man bisher nichts ahnte. Das letzte was man in solchen Situationen gebrauchen kann, sind Nacken- und Kopfschmerzen, verursacht durch das lang getragene Eigengewicht eines Helmes. Und das kann uns bei diesem Uvex-Helm nicht passieren.

Fazit

Das Fazit, ,,Ein Helm für Jedermann“, wäre mir doch etwas zu platt. Wobei es irgendwie schon stimmt. Er ist leicht, durchlüftet, aerodynamisch und bietet einen umfangreichen Schutz. Ein Helm für jeden, der vielseitig unterwegs ist und den Helm während des Tragens gern vergessen möchte.

Tim Wiegel

Tim Wiegel

Marketing | doorout.com

Von Kleinauf draußen unterwegs, hat es ihn immer wieder in die verschiedensten Facetten des Outdoor-Sports getrieben. Neben dem Wandern und Bergsteigen ist er dann vor allem bei der Höhlenforschung hängengeblieben. Auf der Suche nach den letzten echten Abenteuern zieht es ihn immer wieder in die verborgene Unterwelt.