Testbericht – Scrubba Washbag

Testbericht – Scrubba Washbag

Waschmöglichkeit für unterwegs
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Als reisefreudige Familie mit Kind kennen wir eins nur zu gut. Schon nach wenigen Tagen auf Tour türmt sich die Wäsche, besonders wenn Outdoor-Abenteuer, Matschepfützen, Sandburgen und spontane Regengüsse zum Alltag gehören. Da wir mit unserem Dachzelt bislang überwiegend auf Landvergnügen Stellplätzen übernachten, wo es in der Regel keine Waschmaschinen oder ähnliches gibt, braucht es kreative Lösungen. Hier kommt der Scrubba Washbag ins Spiel. Der Washbag ist eine tragbare, leichte Waschhilfe, die überall schnell zum Einsatz kommen kann. Wir haben ihn während unserem Sommerurlaub getestet und berichten hier von unseren Erfahrungen.

Was ist der Scrubba Washbag?

Der Scrubba Washbag ist im Grunde genommen ein wasserdichten Beutel mit integriertem Waschbrett. Die Idee dahinter: Wäsche einfüllen, Wasser und etwas Waschmittel dazugeben, Beutel verschließen, Luft herauspressen, und dann durch Reiben waschen. Ganz ohne Strom oder schwere Ausrüstung.

Für viele ist der Scrubba Washbag bestimmt ein Gadget, dass man nicht unbedingt benötigt. In den meisten Fällen reicht sicher eine normale Handwäsche. Bei vielen unterschiedlichen Verschmutzungen, gerade an den Kinderklamotten, fanden wir das Waschergebnis allerdings besser als bei normaler Handwäsche.

Technische Details

  • Gewicht: ca. 145 g
  • Packmaß: ca. 16 x 6 x 6 cm (zusammengerollt)
  • Material: robustes, wasserdichtes TPU (thermoplastisches Polyurethan)
  • Fassungsvermögen: ca. 13 Liter (Nutzvolumen ca. 3–4 Liter Wasser + Kleidung)
  • Besonderheiten: integriertes Noppen-Waschbrett, durchsichtiges Fenster mit Füllstandsanzeige, Ventil zum Ablassen der Luft

Der Scrubba Washbag ist so konzipiert, dass er sich kompakt verstauen lässt – ideal für Rucksacktouren oder den Einsatz im Van oder Mini-Camper.

Scrubba Wasgbag mit Verpackung an Baum hängend
aufgedruckte Zertifikate und Labels
coole Zeichnungen zum passend zum Scrubba Wasgbag auf der Verpackung

Zertifikate und Labels

Wer das Produkt nicht gleich auspackt um mit dem Waschen loszulegen, sondern sich die schick gestaltete Verpackung etwas genauer anschaut, der entdeckt schnell zwei aufgedruckte Labels. 

Climate Neutral Certified – Unternehmen mit dem Climate Label bieten klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen an und übernehmen Verantwortung für ihre Treibhausgasemissionen. Um das Label zu erhalten, müssen sie jährlich ihre Emissionen messen, in Klimaschutzprojekte investieren, die ihren Emissionen entsprechen, und Maßnahmen zur Emissionsreduktion nachweisen. Das Change Climate Project prüft jährlich die Anträge und vergibt das Label an Unternehmen, die die festgelegten Standards erfüllen.

1% for the Planet – Produkte mit diesem Label stammen von Unternehmen, die sich verpflichten, mindestens 1 % ihres Jahresumsatzes an geprüfte Umweltorganisationen zu spenden. Die Initiative steht für nachhaltiges und transparentes Engagement im Umweltbereich. Unterstützt werden konkrete Projekte in Bereichen wie Klimaschutz, Biodiversität oder sauberes Wasser. Die Einhaltung der Kriterien wird jährlich überprüft, wodurch das Label für glaubwürdige und wirkungsvolle Umweltverantwortung steht.

der ausgepackte Scrubba Washbag
Scrubba Washbag mit aufgedruckter Anleitung
stabiler Rollverschluss des Washbags

Funktionsweise

Die Funktionsweise des Scrubba Washbags ist simpel, aber durchdacht:

  1. Wäsche einfüllen – am besten 2–3 kleinere Teile (z. B. T-Shirts, Unterwäsche, Socken oder Babybodys).
  2. Wasser und Waschmittel hinzufügen – wir nehmen biologisch abbaubares Outdoor-Waschmittel.
  3. Beutel verschließen – durch den Rollverschluss ähnlich wie bei Drybags.
  4. Luft herauspressen – über das integrierte Ventil.
  5. Waschen durch Reiben – den Beutel ca. 30 Sekunden bis 3 Minuten auf einer festen Unterlage oder im Schoß kneten.
  6. Ausspülen – Wasser ablassen, Kleidung auswaschen.
  7. Trocknen lassen – fertig!

Der Waschvorgang in der Praxis

Die Nutzung ist wirklich einfach – selbst mit Kind in der Nähe, das daneben spielt oder auf dem Schoß sitzt, weil es zuschauen will oder gar selber den Washbag ausprobieren mag. Der Beutel kann überall eingesetzt werden: auf der Picknickdecke, im Zeltvorraum oder im Van. Die meiste Zeit verbringt man mit dem Kneten. Das ersetzt die mechanische Bewegung einer Waschmaschine. Je nach Verschmutzungsgrad dauert der Waschvorgang bis zu 3 Minuten.

Wer sich bei den ersten Nutzungen noch etwas unsicher im Umgang ist, für den ist auf dem Bag die Anleitung nochmal  aufgedruckt. Man kann also gar nicht so wirklich viel falsch machen, außer vielleicht zu viel Wäsche auf einmal waschen zu wollen. Die besten Ergebnisse haben wir erzielt, wenn wir nicht zu viel Wäsche auf einmal gewaschen haben. Denn bei zu voller Befüllung wird es schwierig, die Kleidung richtig durchzukneten.

Übrigens darf der Scrubba Washbag mit einer Wassertemperatur bis 50 Grad genutzt werden. Wir hatten zwar kein Thermometer dabei um die Temperaturangabe genau überprüfen zu können, aber es waren bei weitem keine 50 Grad. Etwas mehr wie handwarm würde ich behaupten. Und das Ergebnis der Wäsche war auch so schon überzeugend.

Noppen des Washbags auf der Innenseite
Anleitung zum Einrollen auf dem Washbag
Wäsche einfüllen in den Washbag

Waschergebnis

Überraschend gut! Wie oben schon kurz erwähnt haben wir mit leicht warmem Wasser selbst stark verschwitzte oder mit Matsch verschmutzte Kinderkleidung sichtbar sauber bekommen. Natürlich darf man keine Wunder erwarten.  Hartnäckige Flecken brauchen manchmal einen zweiten Durchgang oder eine Vorbehandlung.

Besonders überzeugt hat uns das Ergebnis bei:

  • Unterwäsche und Socken
  • Funktionsshirts
  • Kinderklamotten (Hemden, Hosen usw.)

Weniger effektiv ist der Washbag bei:

  • stark verschmutzter Outdoorhose
  • sehr dickem Stoff (z. B. Jeans)
biologischen Waschmitten hinzufügen
Wasser einfüllen in den Scrubba Washbag
Rollverschluss einrollen und verschließen

Vorteile des Scrubba Washbag

Leicht & kompakt – passt in jeden Rucksack

Ohne Strom – ideal für autarke Touren

Einfache Bedienung – auch unterwegs problemlos nutzbar

Hygienisch – Kleidung wird wirklich sauber

Schnell einsatzbereit – keine Aufbauzeit

Nachhaltiger als ständiges Waschen in Hotelwaschsalons

Nachteile des Scrubba Washbag

Nur für kleine Waschmengen geeignet – nichts für große Familienladungen

Kneten kostet Kraft und Zeit – wenn man viel waschen muss, wird es mühsam

Wasserverbrauch nicht zu unterschätzen – gerade in sehr trockenen Gebieten schwierig

Nicht für alle Materialien gleich effektiv

Alternativen

Wer regelmäßig unterwegs Wäsche waschen muss, hat ein paar Alternativen:

 

  • Ziploc-Beutel-Methode – superleicht, aber weniger effektiv
  • Ultraleichte Waschbeutel anderer Marken 
  • Waschservice / Waschsalon – oft teuer und selten verfügbar in abgelegenen Gegenden
  • Tragen & Waschen in der Dusche / im Fluss – funktioniert, aber nicht sehr angenehm oder hygienisch
Entlüften des Washbags
kneten des Bags mit samt dem Inhalt
Wäsche und Washbag nach dem Waschvorgang trocknen

Fazit

Der Scrubba Washbag hat sich bei uns als fester Bestandteil der Reiseausrüstung etabliert. Gerade als Familie mit Kind, bei der täglich etwas dreckig wird, ist es beruhigend, jederzeit die Möglichkeit zu haben, schnell und unkompliziert Wäsche zu waschen. Der Beutel ersetzt zwar keine vollwertige Waschmaschine, bietet aber eine erstaunlich effektive Lösung für den Alltag auf Reisen.

Ideal für alle, die mit leichtem Gepäck unterwegs sind, keine Lust auf stinkende Wäsche haben und unabhängig von Strom und Waschsalons waschen möchten. Für lange Touren oder Familien mit mehreren Kindern kann er sicher eine sinnvolle Ergänzung sein.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Rucksäcke: Von der Idee zum fertigen Produkt

Rucksäcke: Von der Idee zum fertigen Produkt

Ein Blick hinter die Kulissen
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Rucksäcke gehören zu den vielseitigsten und praktischsten Begleitern des Alltags. Ob für den Wanderurlaub in den Alpen, den täglichen Arbeitsweg oder die nächste Fernreise – sie bieten nicht nur Stauraum, sondern auch Komfort und Halt. Doch wie werden diese praktischen Alltagshelfer eigentlich hergestellt? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf den Herstellungsprozess von Rucksäcken namhafter Hersteller wie z.B. Deuter, Osprey und Tatonka. Eine weitere Frage, die uns in Beratungsgesprächen häufig gestellt wird, ist die, wie Hersteller von Rucksäcken das Volumen eines Rucksacks bemessen. Denn oft, wenn man Rücksackmodelle optisch miteinander vergleicht, ist nicht immer gleich sofort ersichtlich, wie die aufgebrachte Zahl am Rucksack zu erklären ist. Findest Du diese Fragen genauso spannen wie wir? Dann les unbedingt weiter…   

Die Grundidee – was macht einen guten Rucksack aus?

Bevor der Herstellungsprozess eines Rucksacks beginnt, muss zunächst die Frage beantwortet werden, welche Anforderungen der Rucksack erfüllen soll. Ein guter Rucksack sollte leicht, funktional, komfortabel und strapazierfähig sein. Zudem spielt das Design eine entscheidende Rolle. Je nach Verwendungszweck – etwa Trekking, Reisen oder Alltag – unterscheiden sich die Rucksäcke in Größe, Material und Ausstattung. Hersteller wie zum Beispiek Deuter, Osprey und Tatonka haben sich auf unterschiedliche Bedürfnisse spezialisiert und entwickeln ihre Produkte mit den neuesten Technologien und Materialinnovationen.

Der Designprozess – vom Konzept zum ersten Entwurf

Bevor Rucksäcke überhaupt produziert werden können, müssen die Designteams eine funktionale und ansprechende Lösung entwerfen. Hierbei kommen digitale Modellierung und computergestützte Designprogramme zum Einsatz. Besonders bei renommierten Marken wie Deuter und Osprey wird auf ein präzises Design geachtet, das die Bedürfnisse der Zielgruppe widerspiegelt.

Dabei setzen alle auf durchdachte Designs, die speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Bergsteigern und Radfahrern zugeschnitten sind. Der Entwicklungsprozess beginnt häufig mit einer genauen Analyse des Verwendungszwecks, etwa der Notwendigkeit von viel Stauraum und einer guten Lastenverlagerung beim Trekking. Innovationen wie belüftete Rückensysteme verbessern den Tragekomfort erheblich, während anpassbare Passformen für individuellen Sitz sorgen. Zudem bieten viele Modelle praktische Zusatzfunktionen, darunter abnehmbare Rucksackdeckel oder flexible Möglichkeiten zur Befestigung von Ausrüstung.

Designprozess
Materialzuschnitt

Materialien – was steckt im Rucksack?

Die Wahl der Materialien ist ein zentraler Faktor für die Haltbarkeit und das Gewicht eines Rucksacks. Hier kommen moderne High-Tech-Gewebe und innovative Technologien zum Einsatz. Die wichtigsten Materialeigenschaften eines Rucksacks sind Strapazierfähigkeit, Wasserfestigkeit und Gewicht.

Die Materialien moderner Outdoor-Rucksäcke sind auf Langlebigkeit und Funktionalität ausgelegt. Häufig werden besonders robuste Gewebe verwendet, die eine hohe Abrieb- und Reißfestigkeit aufweisen. Viele Modelle sind zudem mit wasserabweisenden Beschichtungen versehen, um bei Nässe besseren Schutz zu bieten. Neben der Widerstandsfähigkeit achten einige Hersteller auch auf umweltfreundliche Produktion, etwa durch den Einsatz PVC-freier Stoffe oder durch die Verwendung zertifizierter, nachhaltiger Materialien.

Rucksackvolumen – woraus ergibt sich die angebrachte Liter-Zahl?

Um diese Frage zu klären, haben wir die deuter Sport GmbH konntaktiert und deren Expertise geben wir euch hier weiter.

In der Deuter Zentrale in Gersthofen bei Augsburg beschäftigt man sich intensiv mit der Entwicklung und dem Testen der eigenen Rucksäcke. Ein wichtiger Schritt, um das Volumen eines Rucksacks möglichst genau zu ermitteln, ist die Verwendung von Säcken, die in verschiedenen Volumina (z.B. 1, 2, 5 oder 10 Liter) vorliegen. Ähnliche Säcke kennt ihr sicher auch von unseren Rucksack-Anprobe im Laden, wobei wir die Rucksäcke mit Gewichtsäcken befüllen. Diese Säcke werden dann, sobald das gewünschte Rucksackmodell gefertigt wurde, sorgfältig in alle Fächer (Hauptfach, Deckelfach, Seitenfächer) des Rucksacks gefüllt. Wichtig dabei ist, dass man hier sorgfältig arbeitet und das Volumen optimal ausreizt.

Im nächsten Arbeitsschritt werden all diese Säcke wieder herausgenommen, und nebeneinander auf einem Tisch ausgelegt. Jetzt kann die präzise Ermittlung des Rucksackvolumen beginnen. Hat man die alle Säcke und die angegebenen Volumina ermittelt, erhält man das Gesamtvolumen des Rucksacks. Diese Methode ist für die Produktentwicklung von entscheidender Bedeutung.

Ein Beispiel für Deuteres Produktbezeichnung ist der „Trans Alpin 30“. Diese Produktbezeichnung gibt nicht nur aufschluss über die Produktkategorie, in diesem Fall handelt es sich um einen Bike-Rucksack, sondern auch über das spezifische Volumen, das in diesem Fall 30 Liter beträgt. Bei anderen Modellen fügt Deuter sogar ein Zusatzangabe zum Volumen hinzu. Ein BEispiel dafür ist der „Aircontact Lite 50 + 10“. Die Angabe +10 spiegelt das Reservevolumen des Rucksacks wider. In dem man die Zurgurte vom Deckelfach verlängert und den Sack vom Hauptfach vergrößert, erhält man 10 Liter Extravolumen.

Mit freundlicher Unterstützung von Jens, Deuter Gebietsvertreter: Saarland, Rheinland Pfalz & Hessen

Rucksack mit Volumensäcken gefüllt
Hauptfach eines Rucksacks mit Volmensack gefüllt

Der Herstellungsprozess – vom Zuschnitt bis zum fertigen Rucksack

Nachdem die Materialwahl getroffen und das Design entworfen wurde, beginnt die eigentliche Produktion. Zunächst werden die einzelnen Teile des Rucksacks – also Rücken-, Schulter- und Hüftgurte sowie die Taschen – zugeschnitten. Dies erfolgt häufig mit computergestützten Maschinen, die die Teile präzise auf die gewünschten Maße anfertigen.

Im nächsten Schritt wird der Rucksack zusammengebaut. Hierbei kommen Nähmaschinen und teilweise spezielle Maschinen zum Einsatz, um die einzelnen Teile miteinander zu verbinden. Die Nähte sind dabei besonders wichtig, da sie den Rucksack stabil und langlebig machen. Marken wie Deuter und Osprey legen besonderen Wert auf eine hohe Qualität der Nähte, da diese die Belastung und das Tragegefühl direkt beeinflussen.

Nach dem Zusammennähen wird der Rucksack auf seine Funktionalität geprüft. Dazu gehören Tests zur Wasserfestigkeit, Traglast und Strapazierfähigkeit.

Qualitätssicherung – der letzte Schritt vor der Auslieferung

Bevor die Rucksäcke das Werk verlassen, durchlaufen sie einen strengen Qualitätssicherungsprozess. Bei Deuter, Osprey und Tatonka werden die Rucksäcke auf ihre Alltagstauglichkeit hin überprüft. Hierzu gehören nicht nur Tests zur Materialfestigkeit, sondern auch Tests zum Tragekomfort. Dabei werden die Rucksäcke auf verschiedene Körpergrößen und -formen angepasst, um sicherzustellen, dass sie für möglichst viele Menschen geeignet sind.

Ein weiteres wichtiges Element der Qualitätssicherung ist die Prüfung der Rucksäcke auf mögliche Mängel, wie z.B. beschädigte Nähte oder fehlerhafte Reißverschlüsse. Diese werden vor dem Versand ausgemerzt, um eine hohe Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.

Materialien werden zusammen genäht
Produktionshalle

Nachhaltigkeit und Innovation – der Weg in die Zukunft

Viele Hersteller wie Deuter, Osprey und Tatonka haben sich auch der Nachhaltigkeit verschrieben und arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Produktionsmethoden. Insbesondere Osprey setzt auf recycelte Materialien und nutzt die bluesign®-zertifizierte Produktion, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte zu minimieren.

Deuter geht noch einen Schritt weiter und bietet mit dem Green Button eine besonders nachhaltige Linie, bei der auch soziale Standards eingehalten werden. Tatonka setzt auf eine langfristige Haltbarkeit ihrer Rucksäcke, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und Abfall zu minimieren.

Fazit – Handwerkskunst und Innovation vereint

Die Herstellung eines Rucksacks ist ein komplexer Prozess, der modernste Technologien mit traditioneller Handwerkskunst kombiniert. Marken wie Deuter, Osprey und Tatonka setzen dabei auf hochwertige Materialien, durchdachtes Design und eine hohe Fertigungsqualität. Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien und innovative Produktionsmethoden gehen diese Unternehmen den Weg in eine umweltfreundlichere und ressourcenschonendere Zukunft.

Ob für Outdoor-Abenteuer oder den täglichen Weg zur Arbeit – der richtige Rucksack ist ein unverzichtbarer Begleiter, der durch Funktionalität, Komfort und Langlebigkeit überzeugt.

Du willst noch mehr zum Thema Rucksack erfahren? Dann schau gleich mal in unseren Ratgeber 

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Stirnlampen Ratgeber

Stirnlampen Ratgeber

Was sind Stirnlampen?

Stirnlampen sind tragbare Lichtquellen, die an einem elastischen Band um den Kopf befestigt werden. Sie sind besonders nützlich in Situationen, in denen man beide Hände frei haben muss, wie beim Wandern, Klettern, Laufen oder bei anderen Outdoor-Aktivitäten in der Dämmerung oder Dunkelheit. Stirnlampen bieten eine Vielzahl von Funktionen, die je nach Modell variieren können, wie verschiedene Helligkeitsstufen, Blinkmodi, Rotlichtoptionen und sogar wasserdichte Eigenschaften.

Beim Kauf einer Stirnlampe solltest du auf bestimmte Merkmale achten, um sicherzustellen, dass sie deinen Bedürfnissen entspricht. Dazu gehören die Leuchtkraft und Reichweite des Lichts, die Lebensdauer der Batterie oder des Akkus, die Passform und der Tragekomfort sowie zusätzliche Funktionen wie ein verstellbarer Lichtkegel oder eine Batteriestandanzeige. Einige moderne Stirnlampen bieten sogar die Möglichkeit, die Einstellungen über eine App zu steuern.

Es gibt viele verschiedene Stirnlampen auf dem Markt, und die Preise können stark variieren. Es ist wichtig, eine Lampe zu finden, die eine ausreichende Beleuchtung für Ihre Aktivitäten bietet, ohne dabei Ihr Budget zu sprengen. Für weitere Informationen und Tipps zum Kauf einer Stirnlampe können Sie sich auf Fachseiten und in Testberichten informieren.

Stirnlampen sind also unverzichtbare Begleiter für alle, die sich nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen sicher draußen bewegen wollen. Mit der richtigen Stirnlampe kannst du die Dunkelheit erhellen und dein Abenteuer sicher genießen.

Stirnlampe vs. Taschenlampe

Die Wahl zwischen einer Stirnlampe und einer Taschenlampe kann je nach Aktivität und Bedarf variieren. Stirnlampen bieten den entscheidenden Vorteil, dass sie freihändiges Arbeiten ermöglichen, da sie am Kopf getragen werden und der Lichtkegel sich mit der Blickrichtung bewegt. Dies macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Aktivitäten, bei denen beide Hände benötigt werden, wie z.B. beim Klettern, Campen oder bei Reparaturen im Dunkeln.

Taschenlampen hingegen bieten oft eine höhere Lichtintensität und können gezielter eingesetzt werden, um bestimmte Bereiche auszuleuchten. Sie sind ideal für Situationen, in denen eine präzise Kontrolle des Lichtstrahls erforderlich ist, wie bei der Inspektion von Maschinen oder beim nächtlichen Spaziergang.

Mann mit Stirnlampe auf dem Kopf aus Zelt heraus auf Kochstelle schauend
Person mit Stirnlampe nach Sonnenuntergang in den Bergen unterwegs

Worin liegen die Unterschiede bei Stirnlampen?

Die Wahl der richtigen Stirnlampe kann entscheidend sein, ob eine nächtliche Wanderung, eine Bergtour oder ein Lauf im Dunkeln zu einem sicheren und angenehmen Erlebnis wird. Stirnlampen sind in einer Vielzahl von Modellen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Funktionen erhältlich. Hier sind einige der wichtigsten Unterschiede, die beim Kauf einer Stirnlampe berücksichtigt werden sollten:

Lumen

Die Lumen-Zahl gibt an, wie viel Licht eine Lampe insgesamt ausstrahlt. Eine höhere Lumen-Zahl bedeutet in der Regel eine hellere Beleuchtung, was besonders in absoluter Dunkelheit oder bei schlechten Sichtverhältnissen von Vorteil ist.

Lichtkegel und Reichweite

Der Lichtkegel bestimmt, wie breit das Licht gestreut wird. Ein breiter Lichtkegel erhellt einen großen Bereich, während ein enger Lichtkegel eine größere Reichweite hat und weiter in die Ferne leuchtet.

Batterie / Akku

Die Art der Stromversorgung ist ein weiterer wichtiger Faktor. Während Batterien oft günstiger und überall erhältlich sind, bieten Akkus die Möglichkeit, wiederaufgeladen zu werden, was langfristig umweltfreundlicher und kosteneffizienter sein kann.

IP Standard

Die IP-Zertifizierung gibt an, wie gut die Lampe gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt ist. Eine höhere IP-Zahl bedeutet einen besseren Schutz, was für Outdoor-Aktivitäten in rauen Umgebungen wichtig ist.

Unterschiedliche Lichtmodi

Viele Stirnlampen bieten verschiedene Lichtmodi, wie z.B. Weiß, Rot und Grün. Die verschiedenen Lichtmodi, die moderne Stirnlampen bieten, sind nicht nur praktisch, sondern auch wissenschaftlich fundiert, um verschiedene Sehbedürfnisse zu erfüllen.

Weißes Licht ist bekannt für seine Helligkeit und Effizienz. Es ist ideal für die allgemeine Navigation und Aufgaben, bei denen eine klare Sicht erforderlich ist. Weißes Licht wird durch die Kombination aller Farben des Spektrums erzeugt und ist daher das vielseitigste Licht, das zur Verfügung steht.

Rotes Licht hingegen ist besonders nützlich in Situationen, in denen die Erhaltung der Nachtsicht wichtig ist. Es stört die Dunkeladaptation des Auges weniger als weißes Licht und ist daher ideal für Astronomen oder Tierbeobachter, die ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt halten müssen. Darüber hinaus wird rotes Licht oft als Signallicht verwendet, da es von weitem sichtbar ist, ohne zu blenden. Und noch einen weiteren Vorteil bringt rotes Licht mit sich. Licht mit hohem Rotanteil sorgt eher dafür, das ungeliebte Insekten eher fern bleiben.

Grünes Licht ist ein weiterer spezieller Modus, der bei Stirnlampen zu finden ist. Es ist bekannt, dass es von Wildtieren weniger leicht wahrgenommen wird, was es zu einer guten Wahl für Jäger macht. Außerdem hilft grünes Licht, Karten und andere Dokumente in der Dunkelheit zu lesen, ohne die Augen zu sehr zu belasten.

Die Wahl des richtigen Lichtmodus hängt von der Aktivität und den Bedingungen ab. Während weißes Licht für die meisten Situationen geeignet ist, können rotes und grünes Licht in spezifischen Szenarien von Vorteil sein. Es ist wichtig, eine Stirnlampe zu wählen, die leicht zwischen diesen Modi wechseln kann, um maximale Flexibilität und Nutzen zu gewährleisten.

Drei Personen sitzen im Licht von Stirnlampen um eine Grillstelle herum
zwei Personen mit Stirnlampen leuchten sich gegenseitig an

Wie lange leuchtet eine Stirnlampe?

Die Leuchtdauer einer Stirnlampe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Leuchtmittels, der Batterie- oder Akkukapazität und der eingestellten Helligkeitsstufe. Moderne LED-Stirnlampen bieten eine beeindruckende Lebensdauer und sind energieeffizient, was zu längeren Leuchtzeiten führt. Im Durchschnitt können kleine, leichte LED-Stirnlampen im gedimmten Dauerlichtbetrieb 10 Stunden und mehr leuchten. Bei stärkster Leuchtkraft kann die Laufzeit jedoch auf etwa sechs Stunden reduziert sein, während sie bei geringerer Einstellung bis zu 19 Stunden erreichen kann.

Die maximale Helligkeit einer Stirnlampe wird in Lumen gemessen, und die Reichweite hängt von der Power ab. Eine handelsübliche Kerze leuchtet beispielsweise mit circa 15 Lumen, während moderne LED-Lampen 2000 Lumen und mehr liefern können. Die Reichweite variiert je nach Modell und kann von etwa 10 Metern bei Ultralight- oder Notfall-Lampen bis zu 120 Metern bei leistungsstarken Modellen reichen.

Beim Kauf einer Stirnlampe ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ob für Camping, Laufen, Bergsteigen oder einfach zum Lesen im Zelt, es gibt eine Vielzahl von Modellen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Preispunkten. Einige Stirnlampen verfügen über integrierte Akkus, die per USB-Kabel aufgeladen werden können, während andere auf klassische Batterien setzen, die unterwegs schnell gewechselt werden können. Zusätzliche Features wie verschiedene Leuchtmodi, Lichtfarben oder eine automatische Helligkeitsregulierung können ebenfalls die Entscheidung beeinflussen.

Weitere Funktionen einer Stirnlampe

Die Welt der Stirnlampen ist vielfältig und die Technologie entwickelt sich ständig weiter. Neben den grundlegenden Merkmalen wie Lumen, Lichtkegel, Reichweite, Energiequelle, und verschiedenen Lichtmodi, gibt es eine Reihe weiterer Funktionen, die eine Stirnlampe zu einem multifunktionalen Werkzeug machen können.

Eine dieser Funktionen ist die Flutlicht- oder Nahbereichs-LED, die neben der Haupt-LED für eine breitere und weniger fokussierte Beleuchtung sorgt. Dies ist besonders nützlich für Aktivitäten wie Lesen oder Zeltaufbau, wo eine weniger intensive, aber breitere Lichtverteilung gewünscht ist.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist ein gut gestalteter Schalter oder Taster. Dieser sollte einen spürbaren Druckpunkt haben und auch mit Handschuhen bedienbar sein. Einige Modelle bieten sogar eine Sperrfunktion, um ein versehentliches Einschalten während des Transports zu verhindern.

Die Anzeige der Akkukapazität ist ebenfalls eine nützliche Funktion die das ein oder andere Modell bietet. Viele moderne Stirnlampen bieten eine mehrstufige oder farbige Anzeige, die den verbleibenden Akkustand anzeigt, sodass Nutzer die Leuchtkraft entsprechend anpassen können, um ihr Ziel sicher zu erreichen. Zudem gibt es Apps, die es ermöglichen, die Leuchtkraft und -dauer sowie den Akkustand einzustellen.

Das Batteriefach und/oder der USB-Anschluss sind weitere Aspekte, die bei der Auswahl einer Stirnlampe berücksichtigt werden sollten. Einige Modelle ermöglichen es, die Akkulampen auch mit Batterien zu betreiben, was auf Touren ohne Lademöglichkeit von Vorteil sein kann.

Ein robustes Gehäuse ist für die Langlebigkeit einer Stirnlampe entscheidend. Der Nässeschutz, der durch die IP-Klasse angegeben wird, ist hierbei besonders wichtig. IP-Klassifizierung angegeben wird. Modelle mit IPx4 sind regendicht, während solche mit IPx7 kurzzeitige Tauchbäder überstehen und ab IPx8 dauerhaft wasserdicht sind.

Black Diamond Stirnlampe in Verpackung
Informationen auf einer Stirnlampenverpackung von Petzl

Gibt es Stirnlampen für Kinder?

Stirnlampen sind, wie für die Erwachsenen unter uns, ein unverzichtbares Hilfsmittel für kleine Abenteurer. Sie ermöglichen es Kindern, die Welt auch nach Einbruch der Dunkelheit zu erkunden, sei es bei einer Nachtwanderung, beim Camping oder beim Lesen unter der Bettdecke. Doch nicht jede Stirnlampe ist für die Bedürfnisse von Kindern geeignet. Daher gibt es spezielle Stirnlampen für Kinder, die bestimmte Merkmale aufweisen, um sowohl Sicherheit als auch Komfort zu gewährleisten.

Gewicht und Tragekomfort sind entscheidend, da Kinder-Stirnlampen nicht mehr als 80 Gramm wiegen und über weiche, verstellbare Bänder verfügen sollten. Die Bedienung muss kinderleicht sein, oft mit nur einem Knopf, um alle Funktionen zu steuern. Robustheit ist ebenfalls wichtig, wobei hochwertige Modelle gemäß dem Standard IPX4 gegen Spritzwasser geschützt sind und eine Sollbruchstelle besitzen, um Strangulationsgefahren zu vermeiden. Reflektierende Elemente auf dem Kopfband erhöhen die Sichtbarkeit bei Dunkelheit.

Die Leuchtkraft ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Kinder-Stirnlampen haben in der Regel eine geringere Leuchtkraft als Modelle für Erwachsene, um empfindliche Kinderaugen vor Blendung zu schützen. Eine Helligkeit von etwa 30 Lumen reicht aus, um das nähere Umfeld bis zu ca. 10 Meter auszuleuchten.

Beim Kauf einer Stirnlampe für Kinder sollten Eltern also auf folgende Punkte achten: geringes Gewicht, bequemer Sitz, einfache Bedienung, Robustheit, ansprechende Optik und Sicherheitsmerkmale. Darüber hinaus sind innere Werte wie Leuchtkraft und Ausdauer nicht zu vernachlässigen. Es gibt zahlreiche Modelle auf dem Markt, die diese Kriterien erfüllen und sich für verschiedene Aktivitäten eignen.

Es lohnt sich, in eine hochwertige Kinder-Stirnlampe zu investieren, die den kleinen Entdeckern Freude bereitet und sie sicher durch ihre Abenteuer begleitet.

Welche Informationen liefert mir die Verpackung einer Stirnlampe?

Die Verpackung von Stirnlampen bietet bei der Kaufentscheidung eine Fülle von Informationen, die für den Verbraucher von Bedeutung sind. Diese Angaben, die weiter oben schon alle mehr oder weniger erörtert wurden, helfen dabei, das richtige Produkt für die individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Hier sind die wichtigsten Informationen nochmal aufgelistet, die man typischerweise auf der Verpackung von Stirnlampen finden kann:

Lichtleistung

Die Lichtleistung wird in Lumen (lm) angegeben und beschreibt, wie hell die Lampe leuchtet. Je höher der Lumenwert, desto heller die Lampe.

Leuchtweite

Die maximale Distanz, über die die Stirnlampe effektiv leuchten kann, oft angegeben in Metern. Meistens finden sich hier auch unterschiedliche Weiten je nach Modi

Leuchtdauer

Wie lange die Stirnlampe bei voller Ladung oder mit neuen Batterien leuchten kann, meistens angegeben in Stunden.

Gewicht

Das Gewicht der Stirnlampe ist besonders für Outdoor-Aktivitäten relevant, wo jedes Gramm zählt.

Schutzklasse

Oft als IP-Code angegeben, informiert über den Schutzgrad gegen Eindringen von Staub und Wasser.

Energiequelle

Informationen über den Batterie- oder Akkutyp sowie die Ladeoptionen.

Leuchtmodi

Verschiedene Einstellungen für die Helligkeit oder Blinkmodi, die für unterschiedliche Situationen nützlich sein können.

Garantie

Angaben zur Herstellergarantie können Aufschluss über die Qualität und Lebensdauer der Stirnlampe geben.

Zusätzliche Funktionen

Wie z.B. das Advanced Focus System oder die Temperature Control, die für eine bessere Handhabung und Sicherheit sorgen können.

Diese Informationen sind nicht nur nützlich, um die Qualität und Funktionalität der Stirnlampe zu beurteilen, sondern auch, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Anforderungen des Nutzers entspricht. Beim Kauf einer Stirnlampe ist es daher ratsam, sich diese Angaben genau anzusehen und zu vergleichen.

Hersteller von Stirnlampen in unserem Sortiment

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Stinkende Wanderschuhe – woran es liegt und was dagegen hilft

Stinkende Wanderschuhe – woran es liegt und was dagegen hilft

sag dem Gestank den Kampf an
Lesezeit: 15 min.Autor: Stefan Feldpusch

Stinkende Wanderschuhe, ein Problem, das viele Wanderbegeisterte kennen. Du kommst von einer langen Tour zurück, und beim Ausziehen der Schuhe breitet sich ein unangenehmer Geruch aus. Aber was genau verursacht diesen Geruch und was kann man dagegen tun? In diesem Blogbeitrag gehen wir den Ursachen auf den Grund und geben praktische Tipps, wie du deine Wanderschuhe (oder auch andere Schuhe) frisch halten kannst. Ob es um die richtige Pflege geht oder um innovative Lösungen zur Geruchsbekämpfung, hier erfährst du, wie du stinkenden Wanderschuhen den Kampf ansagst.

Wodurch entsteht den eigentlich der unangenehme Geruch in Wanderschuhen

Der unangenehme Geruch in Wanderschuhen ist ein „Problem“, das viele Wanderer kennen. Aber wie entsteht dieser Geruch eigentlich? Die Hauptursache für den Geruch in Wanderschuhen ist Schweiß. Unsere Füße haben Tausende von Schweißdrüsen, die Feuchtigkeit produzieren, besonders während körperlicher Aktivität wie z.B. Wandern. Wenn die Feuchtigkeit nicht richtig verdunsten kann, weil die Schuhe nicht atmungsaktiv sind oder die Socken die Feuchtigkeit nicht aufnehmen, entsteht ein feuchtes Umfeld, in dem Bakterien gedeihen können. Diese Bakterien sind für den Abbau von Schweiß verantwortlich und produzieren dabei die üblen Gerüche.

Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die zu diesem Problem beitragen können. Dazu gehören das Material der Schuhe, die Art der Socken, die man trägt, und die Hygiene der Füße selbst. Wanderschuhe aus Materialien, die keine gute Belüftung bieten, können dazu führen, dass Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Das Tragen von Socken, die nicht für die Feuchtigkeitsregulierung ausgelegt sind, kann ebenfalls dazu beitragen, dass sich Schweiß ansammelt. Unzureichende Fußhygiene oder das Tragen der Schuhe ohne Socken können auch die Ansammlung von Bakterien fördern, die den Geruch verursachen.

Um den unangenehmen Geruch in Wanderschuhen zu bekämpfen, gibt es verschiedene Methoden. Eine gute Fußhygiene ist entscheidend. Dazu gehört das Waschen der Füße mit antibakterieller Seife und das gründliche Trocknen zwischen den Zehen. Es ist auch wichtig, immer frische und geeignete Socken zu tragen und die Schuhe regelmäßig zu lüften und zu trocknen. Einige Wanderer verwenden spezielle Fußsprays oder Antitranspirant-Cremes, um die Schweißproduktion zu reduzieren. Hausmittel wie Backpulver oder Katzenstreu können auch helfen, Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Darauf gehen wir aber weiter unten noch etwas genauer ein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der unangenehme Geruch in Wanderschuhen hauptsächlich durch Bakterien verursacht wird, die in einem feuchten, warmen Umfeld gedeihen. Durch die richtige Pflege und Hygiene kann man dieses Problem jedoch effektiv angehen und die Freude am Wandern ohne unangenehme Gerüche genießen.

Wanderschuh riecht nach längerem Tragen unangenehm
diverse Helferlein aus dem eigenen Haushalt wie Natron, Kaffee, Salz, Tee oder Backpulver

Fußklima in Wanderschuhen – wasserdichte Membran vs. Reines Leder

Das Fußklima in Wanderschuhen ist ein entscheidender Faktor für Komfort und Fußgesundheit bei langen Wanderungen. Wanderschuhe mit wasserdichter Membran bieten einen hohen Schutz gegen Nässe von außen, was besonders bei feuchten Wetterbedingungen von Vorteil ist. Marken wie GORE-TEX haben sich in diesem Bereich etabliert und ermöglichen dadurch die Herstellung von atmungsaktiven und wasserdichten Schuhen. Die Membran ermöglicht es, dass Schweiß in Form von Wasserdampf nach außen transportiert wird, während Wasser von außen nicht eindringen kann. Dies sorgt für trockene Füße, auch wenn man durch nasses Gelände wandert.

Im Gegensatz dazu bieten Wanderschuhe aus reinem Leder natürliche Atmungsaktivität und Haltbarkeit. Leder ist ein Material, das sich mit der Zeit dem Fuß anpasst und somit einen individuellen Tragekomfort bietet. Es ist von Natur aus wasserabweisend und kann, wenn es gut gepflegt wird, eine hohe Wasserdichtigkeit erreichen. Allerdings ist Leder weniger atmungsaktiv als moderne Membranmaterialien und kann bei langen Wanderungen in warmem Klima zu einem wärmeren Fußklima führen. Zudem benötigt Leder regelmäßige Pflege, um seine wasserabweisenden Eigenschaften zu erhalten.

Die Wahl zwischen Wanderschuhen mit wasserdichter Membran und solchen aus reinem Leder hängt letztlich von den persönlichen Vorlieben und den geplanten Wanderbedingungen ab. Für feuchte und wechselhafte Wetterbedingungen sind Schuhe mit wasserdichter Membran zu empfehlen, während für trockene Bedingungen und kältere Temperaturen Lederstiefel eine gute Wahl sein können. Wichtig ist, dass der Schuh gut sitzt, die Füße unterstützt und ein angenehmes Fußklima bietet, um Blasen und andere Fußprobleme zu vermeiden.

Wie funktioniert ein wasserdichtes Membran?

Wasserdichte Membranen sind ein Wunder der modernen Textiltechnologie, die es ermöglichen, Kleidung zu schaffen, die uns vor den Elementen schützt, während sie gleichzeitig atmungsaktiv bleibt. Aber wie funktionieren sie genau?

Die Magie liegt in der mikroporösen Struktur der Membran. Diese Poren sind winzig klein – viel kleiner als ein Wassertropfen, aber größer als ein Molekül Wasserdampf. Das bedeutet, dass Wasser von außen nicht durch die Membran dringen kann, aber Schweiß in Form von Wasserdampf von innen nach außen entweichen kann. Dieser Prozess wird durch die Körperwärme des Trägers verstärkt, da Wärme den Wasserdampf durch die Membran nach außen treibt.

Ein bekanntes Beispiel für eine solche Membran ist die GORE-TEX® Technologie, die eine Membran aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE) verwendet. Die GORE-TEX® Membran enthält über 1,4 Milliarden Poren pro Quadratzentimeter, die dafür sorgen, dass Kleidungsstücke wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sind.

Die Anwendung dieser Technologie hat die Outdoor-Bekleidungsindustrie revolutioniert, indem sie Kleidung ermöglicht hat, die nicht nur Schutz vor Regen und Wind bietet, sondern auch Komfort durch Atmungsaktivität. Dies ist besonders wichtig für Aktivitäten, bei denen der Körper schwitzt und Kleidung schnell feucht werden kann, was ohne eine solche Membran zu einem unangenehmen und kalten Erlebnis führen würde.

Die Entwicklung und Verwendung wasserdichter Membranen ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Materialwissenschaft und Ingenieurskunst dazu beitragen können, unsere Interaktion mit der natürlichen Umwelt zu verbessern und gleichzeitig unseren Komfort und unsere Leistung zu steigern.

Wie funktioniert das Leder-Innenfutter in Wanderschuhen?

Leder ist ein bevorzugtes Material für Wanderschuhe, das aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften geschätzt wird. Es bietet eine hervorragende Haltbarkeit und kann bei richtiger Pflege viele Jahre halten. Leder passt sich der Form des Fußes an und bietet so eine individuelle Passform, die mit der Zeit immer bequemer wird. Die natürliche Porosität des Leders ermöglicht eine gute Atmungsaktivität, wodurch Feuchtigkeit vom Fuß weggeleitet und ein angenehmes Fußklima erhalten wird. Diese Eigenschaften machen Leder zu einem idealen Material für Wanderschuhe, insbesondere für lange Wanderungen in unterschiedlichen Umgebungen.

Ein weiterer Vorteil von Lederschuhen ist ihre Fähigkeit, sich bei Nässe zu dehnen und sich noch besser an den Fuß anzupassen, was den Tragekomfort erhöht. Allerdings erfordert Leder regelmäßige Pflege, um seine Eigenschaften zu bewahren und nicht spröde oder rissig zu werden. Es muss regelmäßig gereinigt und mit speziellen Produkten behandelt werden, um seine Wasserbeständigkeit und Atmungsaktivität zu erhalten.

Insgesamt bietet Leder eine Kombination aus Komfort, Haltbarkeit und Funktionalität, die es zu einer ausgezeichneten Wahl für Wanderschuhe macht, die den vielfältigen Anforderungen von Outdoor-Aktivitäten gerecht werden sollen. Trotz der Konkurrenz durch moderne Materialien wie Gore-Tex, die wasserdicht und atmungsaktiv sind, bleibt Leder ein zeitloser Klassiker unter den Materialien für hochwertige Wanderschuhe.

Natronpulver wird in den Wanderschuh gekippt
frisch gemahlener Kaffee im Wanderschuh

Was hilft wirklich bei stinkenden Wanderschuhen?

Stinkende Wanderschuhe können das Wandererlebnis trüben und sind ein häufiges und unangenehmes Problem. Glücklicherweise gibt es einige bewährte Hausmittel und andere Utensilien, die helfen können, unangenehme Gerüche zu beseitigen und die Frische deiner Schuhe wiederherzustellen.

Katzenstreu

Katzenstreu ist bekannt für seine Fähigkeit, Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Es ist ein effektives Mittel gegen stinkende Wanderschuhe. Einfach ein kleines Säckchen mit Katzenstreu füllen und über Nacht in die Schuhe legen. Die Streu nimmt die Gerüche auf und hinterlässt einen neutraleren Duft. Am nächsten Morgen das Katzenstreu entfernen und die Schuhe lüften.

Backpulver

Backpulver ist ein weiteres hervorragendes Mittel zur Geruchsneutralisierung. Streue eine großzügige Menge Backpulver in die Wanderschuhe und lasse es einige Stunden einwirken. Das Backpulver absorbiert Gerüche und Feuchtigkeit. Nach der Einwirkzeit das Pulver ausschütteln und die Schuhe gut auslüften.

Teebeutel

Teebeutel, insbesondere solche mit starken Aromen wie Pfefferminz oder Zitrone, können ebenfalls helfen, den Geruch in Wanderschuhen zu bekämpfen. Lege dazu ein paar trockene Teebeutel über Nacht in die Schuhe. Die Teebeutel helfen, Feuchtigkeit aufzunehmen und hinterlassen einen angenehmen Duft.

Kaffee

Eine weitere überraschende, aber effektive Lösung bietet Kaffee. Kaffee ist nicht nur ein belebendes Getränk, sondern kann auch dabei helfen, den miesen Geruch von Wanderschuhen zu neutralisieren. Streue dazu zwei bis drei Esslöffel Kaffeepulver in jeden Schuh und lass es über Nacht einwirken. Am nächsten Tag schüttelst du das Pulver aus und saugst die Reste gegebenenfalls mit einem Staubsauger auf. Allerdings sollte man vorsichtig sein, wenn die Wanderschuhe ein helles Innenfutter haben, da der Kaffee hier zu Verfärbungen führen kann.

Natron

Natron, das auch als Natriumhydrogencarbonat bekannt ist, hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Eine kleine Menge Natron über Nacht in den Wanderschuhen verteilt, kann Wunder wirken. Am nächsten Morgen einfach das Pulver ausschütteln und die Schuhe sind wieder frisch für das nächste Abenteuer.

Salz

Salz, ein weiterer Küchenklassiker, wirkt ähnlich wie Natron. Es hilft, Feuchtigkeit aufzunehmen und Gerüche zu neutralisieren. Einfach das Salz in die Schuhe streuen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag entfernen. So einfach kann es sein, den stinkenden Schuhen Adieu zu sagen.

Kälte

Eine unkonventionelle, aber wirksame Methode ist die Verwendung von Kälte. Indem du deine Wanderschuhe in eine Plastiktüte packst und über Nacht in die Gefriertruhe legst, können Bakterien abtöten werden, die für schlechte Gerüche verantwortlich sind. Achte darauf, die Schuhe vor dem Tragen vollständig aufzutauen und zu trocknen.

Schuhtrockner

Der Sidas Dryer Bag Cedar Wood ist ein Schuhtrockner, der feuchte Schuhe schnell mit Zedernholz trocknet. Er absorbiert Feuchtigkeit viermal schneller als Lufttrocknung. Einfach über Nacht in die Schuhe stecken und der Dryer-Bag sorgt für Trockenheit und zusätzlich angenehme Frische.

LaSportiva TX4 mit Dryer Bags
Sidas Dryer Bag passend für Wanderschuhe, Zustiegsschuhe, Kletterschuhe uvm.

Weitere nützliche Tipps gegen stinkende Wanderschuhe

Neben den oben genannten Methoden gibt es weitere Tipps, die hilfreich sein können:

  • Regelmäßiges Lüften und Trocknen der Schuhe nach jeder Wanderung.
  • Verwendung von antibakteriellen Sprays oder Einlegesohlen, die speziell für die Geruchskontrolle entwickelt wurden.
  • Tragen von Funktionssocken, um die Feuchtigkeitsbildung zu reduzieren.
  • Regelmäßige Reinigung der Schuhe gemäß den Pflegehinweisen des Herstellers.

Durch die Kombination dieser Methoden und Tipps kannst du sicherstellen, dass deine Wanderschuhe frisch bleiben und du deine Wanderungen in vollen Zügen genießen kannst.

Kann man vorbeugend etwas gegen unangenehme Gerüche in Wanderschuhen tun?

Unangenehme Gerüche lassen sich so gut wie nie ganz und gar vermeiden. Wichtig ist aber, wie wir weiter oben schon erfahren haben, die richtige Wahl zwischen einem Wanderschuh mit wasserdichter Membran oder mit einem Leder-Innenfutter. Darüber hinaus ist eine gute Fußhygiene unerlässlich um die Entstehung von Schweiß und die damit verbundenen Gerüche weitestgehend zu minimieren. Das tragen der richtigen Socke fördert ebenfalls ein angenehmes Fußklima im Wanderschuh und sorgt zum Beispiel durch eingenähte Silberfäden dafür, das dank einer antimikrobiellen Wirkung der Entstehung von Schweißfüßen entgegengewirkt wird.

Und sollten sich doch merkwürdige und unangenehme Gerüche breit machen, kannst du dank den genannten Tipps dem Problem schnell und einfach Herr werden. Somit sollte auch der nächsten Wandertour nichts mehr im Wege stehen, oder? Denn Wandern ist ja bekanntlich eine sehr beliebte Freizeitaktivität, die Körper und Geist belebt. Also nichts wie raus in die Natur und fleißig Wanderkilometer sammeln.

Fazit

Wie du siehst, müssen deine Wanderschuhe nicht dauerhaft unangenehm riechen. Es gibt viele nützliche Helferlein aus dem eigene Haushalt oder gar diverse Produkte von einigen Herstellern, wie zum Beispiel antibakterielle Einlegesohlen oder Schuhtrockner, die ebenfalls dabei hilfreich sind, ungeliebte Gerüche zu beseitigen.

Kennst Du noch andere Methoden stinkenden Wanderschuhen Herr zu werden? Dann lass es uns gerne in den Kommentaren wissen. Ansonsten hoffen wir, wir konnten dir bei einem nicht so angenehmem Thema nützliche Tipps an die Hand geben, sollte es dich mit stinkenden Wanderschuhen betreffen.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Abenteuer Kilimanjaro – ein Reisebericht

Abenteuer Kilimanjaro – ein Reisebericht

Der höchste Berg Afrikas
Lesezeit: 10 min.Autor:

Seit über 34 Jahren lebe ich mit Diabetes, und die Besteigung des Kilimanjaro war für mich mehr als nur ein Abenteuer – es war ein echter Lebenstraum, der in Erfüllung gehen sollte. Die Vorbereitung fand bei uns im malerischen Allgäu statt, wo ich in vier Monaten unglaubliche 26.000 Höhenmeter erklomm, Schritt für Schritt, Gipfel für Gipfel. Diese intensive Vorbereitung füllte mich mit Vorfreude und einem unbändigen Abenteuergeist.

Anreise nach Tansania

Schon die Ankunft in Tansania war ein Erlebnis für sich. Nach etwa 17 Stunden Flug landete ich endlich am Kilimanjaro Airport. Die warme afrikanische Sonne begrüßte mich freundlich, und ich traf Richard, meinen Hauptguide. Ein herzliches Lächeln und ein kräftiger Händedruck – Richard strahlte die Ruhe und Erfahrung aus, die man nur durch zahlreiche Besteigungen gewinnt. Er arbeitet seit Jahren für Extrek und hat zusammen mit Thomas Lämmle eine gemeinnützige Organisation gegründet, die unter anderem Besteigungen des höchsten Berges Afrikas ermöglicht.

Richard ist ein echter Profi – der Kilimanjaro ist für ihn fast wie ein zweites Zuhause. Unzählige Male hat er den Gipfel erreicht, genau da, wo ich auch hinwollte. Sein Wissen und seine Gelassenheit gaben mir sofort ein gutes Gefühl.

Akklimatisierung am Mount Meru

Unser Plan sah eine Akklimatisierung am Mount Meru vor, dem etwa 4.566 Meter hohen Nachbargipfel des Kilimanjaro. Akklimatisierung bedeutet, den Körper an die Höhe zu gewöhnen: hoch gehen, tief schlafen. In Tansania heißt das: Pole, Pole. Lass dir Zeit, genieße jeden Schritt.

Der Meru wird in Etappen bestiegen. Erst von 1500 auf 2500 Meter, dann weiter auf 3500 Meter und schließlich kurz auf 3800 Meter, dem Little Meru. Danach geht es zurück auf 3500 Meter zur Übernachtung. Die Natur um uns herum war atemberaubend – saftig grüne Wälder, exotische Tiere und ein sternenübersäter Himmel, der einem den Atem raubt. Der Mount Meru mit seinen steilen Hängen und dichten Wäldern bot uns einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns am Kilimanjaro erwarten würde.

Der nächste Tag war ein echter Gipfeltag. Um Mitternacht aufstehen und anziehen – in Afrika kann es ganz schön kühl sein. Gegen 1:30 Uhr starteten wir den Aufstieg. Der Meru ist anspruchsvoll, mit steilen Passagen und einem langen Weg vor uns. Während ich im Allgäu 1000 Höhenmeter in unter zwei Stunden schaffe, dauert es hier fast dreimal so lange. Jeder Schritt fühlte sich an wie eine kleine Ewigkeit, aber die Motivation und die Vorfreude trieben mich an.

Mitter mit Kind auf den Schultern schaut durch ein Fernglas beim Wandern
Kind hat einen Geocach im Wald gefunden
Kind hat einen Geocach im Wald gefunden

Aber der Ausblick machte alles wett. In rund 65 Kilometer Entfernung sahen wir den Kilimanjaro in der aufgehenden Sonne. Ein Traum wurde wahr! Die Anstrengungen und die Kälte waren in diesem Moment vergessen, als wir den faszinierenden Anblick des höchsten Berges Afrikas genossen.

Nach einer weiteren Übernachtung auf 3500 Metern war mein Körper gut akklimatisiert für den höchsten Berg Afrikas. Dann ging es zurück ins Tal, ins Hotel. Eine Dusche und etwas Erholung waren genau das Richtige vor der großen Besteigung. Ich konnte es kaum erwarten.

Aufbruch zum Kilimanjaro

Gut vorbereitet machten wir uns auf die Umbwe Route, die von Süden aus direkt zum Barranco Camp führt. Nach zwei Übernachtungen auf etwa 3900 Metern hatten wir einen beeindruckenden Blick auf die berühmte Barranco Wall, die auch Breakfast Wall genannt wird, weil man sie direkt nach dem Frühstück angeht. Der Kissing Rock, ein Felsvorsprung, an dem man ganz nah an der Felswand entlanggehen muss, war weniger schwierig, als ich gedacht hatte. Die Nervosität wich einer tiefen Zufriedenheit, als wir den Fels überwanden.

Oben angekommen, bot sich uns ein spektakulärer Blick auf den Mount Meru. Die Sonne strahlte, und ich fühlte mich, als ob ich die Welt erobern könnte. Jeder Schritt, jeder Atemzug brachte mich dem Ziel näher, und die Gemeinschaft mit den anderen Bergsteigern schuf ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Freundschaft.

Kind unterwegs in einem Hochseilgarten
Kind mit Familie auf einem Kanu
Kind mit Familie auf einem Kanu

Weiter ging es durch ein Tal zum Karanga Camp, wo wir eine Nacht verbrachten, bevor es zum Kosovo Camp weiterging. Der Aufstieg von Barafu zum Kosovo Camp ist nicht einfach, aber die Mühe lohnt sich. Bei Tageslicht ist es machbar, in der Dunkelheit jedoch eine Herausforderung. Die Sterne über uns schienen zum Greifen nah, und die Stille der Nacht war fast magisch. Jeder Stern erzählte seine eigene Geschichte, und wir fühlten uns wie Teil eines großen, wunderbaren Universums.

Das Kosovo Camp ist klein und benötigt eine Genehmigung für die Übernachtung. Doch die Nacht dort spart uns gut 200 Höhenmeter am Gipfeltag. Früh ins Bett, gut schlafen, damit wir ausgeruht die letzten 1000 Höhenmeter zum Gipfel in Angriff nehmen können. Die Spannung und die Vorfreude waren greifbar. Die letzte Nacht war erfüllt von nervöser Aufregung und leiser Erwartung.

Ankunft am Uhuru Peak

Um Mitternacht wurden wir geweckt. Nach einem Frühstück starteten wir um 1:30 Uhr den Aufstieg. Die Kälte war beißend, aber der Gedanke an den bevorstehenden Erfolg hielt mich warm. Um 5:05 Uhr fragte ich den Guide, wie lange es noch bis zum Stella Point sei. „45 Minuten“, sagte er. Diese Minuten fühlten sich an wie eine Ewigkeit, aber schließlich sah ich um 5:50 Uhr im Dunkeln die Bretter, die auf 5756 Meter montiert sind.

Ab hier waren es nur noch etwa 150 Höhenmeter zum Uhuru Peak. Die Sonne ging auf und es wurde taghell. Ein magischer Moment. Es war kalt.

Um 06:25 Uhr stand ich auf dem höchsten Punkt Afrikas, auf 5895 Metern, und war überglücklich. Die Anstrengungen, die Herausforderungen, all die kleinen und großen Momente – sie alle führten mich zu diesem einen Augenblick. Ich fühlte mich lebendig, frei und unbesiegbar. Der Kilimanjaro hatte mich gefordert, aber er hatte mir auch ein Geschenk gemacht: die Erinnerung an ein unvergessliches Abenteuer. Die Welt zu meinen Füßen, der Himmel so nah – es war der Höhepunkt einer Reise, die ich nie vergessen werde.

Vater mit Kindern beim gemeinsamen Bogenschießen
Sternenpark Rhön am Fliegerdenkmal
Sternenpark Rhön am Fliegerdenkmal
Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.