Testbericht – NOMAD Jade Tent 2 Trekkingzelt

Testbericht – NOMAD Jade Tent 2 Trekkingzelt

Das Jade Tent 2 Trekkingzelt stammt vom niederländischen Outdoor Hersteller NOMAD®. Diese Firma mit Sitz in De Meern ( Nähe Utrecht ) wurde 1978 gegründet und fertigt seit dem neben Zelten auch Schlafsäcke, Schlafmatten und Rucksäcke.

I AM NOMAD“ ist der Slogan der Marke und dieser findet sich auch auf einem angenähten Hinweisschild am Zelt. Dort ist ebenfalls zu lesen:

Seit 1978 hat mich mein Leben um die ganze Welt geführt. Ich war am Nordpol und um die Ecke. Ja, auch bei Dir um die Ecke. Man könnte sagen, ich bin immer in Bewegung. Und es inspiriert mich jeden Tag, genau die richtige Ausrüstung für Deine Reise zu kreieren, egal ob kurz oder lang.

Und wie auf der Firmenwebseite zu lesen ist, bilden die Erfahrungen und das Vertrauen auf großartige Produkte die Grundlage für das, wofür NOMAD steht: Eine möglichst nachhaltige Produktion durch Verwendung von hochwertigen und langlebigen Materialien.

Jade Tent 2 im Packsack mit NOMAD Logo
Seitenansicht des Packsack
Lieferumfang in der Übersicht

Jade Tent 2 Kurzbeschreibung

Das ultraleichte Trekkingzelt Jade Tent 2 ist ideal für 1 bis 2 Personen und wiegt nur 1,6 Kilogramm. Es überzeugt durch ein cooles Design und weis mit seinen Besonderheiten, wie zum Beispiel zwei Seiteneingängen, kleinen Taschen im Innenraum und einer Aufhängung für eine Campinglampe zu überzeugen. Entworfen wurde das Zelt für mehrtägige Wanderungen bei denen man auch mal die ein oder andere Nacht unterm Sternenhimmel campieren möchte, da man das Innenzelt bei passenden Wetterbedingungen auch einfach als Insektenschutz aufbauen kann.

NOMAD Jade Tent 2 Aufdruck auf dem Innenzelt
zusammengepacktes Gestänge auf dem Innenzelt
10 Heringe aus DAC Aluminium v-profile 16 cm

Lieferumfang

  • Innenzelt
  • Außenzelt
  • Aluminium-Gestänge
  • 10 ultraleichte Heringe
  • Kompressions-Aufbewahrungssack
  • separate Aufbewahrungssäcken für Heringen Gestänge
  • Stangenreparaturrohr
ausgebreitetes Innenzelt mit Gestänge
farbliche Haken passend zum Gestänge
Verbindungsstück der Gestängesegmente

Der erste Eindruck

Das eingepackte Zelt ist wirklich erstaunlich leicht und am Aufbewahrungssack fallen einem gleich das groß aufgedruckte Logo mit dem Tuareg-Gesicht und das angenähten Hinweisschild mit dem Slogan I AM NOMAD auf.

Hat man das Zelt mit samt dem Zubehör ausgepackt merkt man direkt, dass die verwendeten Materialien des Innen- sowie Außenzelt sehr dünn sind. So erklärt sich auch schnell das geringe Gewicht von unter 2 Kilogramm. Allerdings stellt man sich zu aller erst die Frage, ob dieser Stoff wirklich Wasserdicht ist. Aber dazu später mehr.

Das Gestänge sowie die Heringe machen ebenfalls einen sehr leichten Eindruck und wurden aus leichtem Aluminium gefertigt.

Die Farben des Zelts sind stimmig und meiner Meinung nach gut gewählt. Während das Außenzelt einen flaschengrünen Farbton ( Drill Green ) aufweist ist das Innenzelt in einem Grau-Grün gehalten. Akzente wurden hier durch den dunkelgrünen Farbton gesetzt.

Kugelkopf am Ende des Gestänges
Verbindungsstück zwischen Gestänge und Zelt
Fixierungspunkte der schwarzen Gestänge

Aufbau

Nachdem man alles aus dem Packsack heraus geholt hat breitet man zunächst das Innenzelt auf dem Boden aus­ und bemerkt dabei schnell die farblich ( schwarz und transparent ) unterschiedlichen Haken um das Innenzelt am Gestänge zu befestigen. Das Gestänge ist ebenfalls in schwarz und grau gehalten und selbst ohne Aufbauanleitung versteht man schnell was wo hin gehört.

Das Material des Innenzelts besteht übrigens aus einem wasserabweisende und atmungsaktiven D20 Nylon Ripstop mit Mesheinsätzen aus dem selben Nylon. Die Bodenplane kommt laut Herstellerangaben auf eine 5000 mm Wassersäule, was für das dünne Material ein hervorragender Wert ist.

Beim ausgeklügelten Gestängesystem kommt ein 8,5 mm dünnes Aluminium ( DAC featherlight NSL aluminium ) zum Einsatz. Das gesamte Gestänge ist komplett zusammenhängend uns lässt sich simpel ineinander stecken. Über zwei transparente Fixpunkte lässt es sich in die benötigte Richtung drehen und über dem Innenzelt ausrichten.

komplett aufgebautes Innenzelt
sichtbares Gestänge und Haken der Aufhängung für das Innenzelt
Jade Tent 2 mit Außenzelt

An beiden Seiten, an denen die durchgehende graue Stange angebracht wird, findet sich ein Kunststoffteil in die der kleine Kugelkopf am Ende des Gestänges eingesteckt wird. Dadurch ist das Gestänge gut fixiert und lässt sich auch alleine ganz leicht aufbauen. Dazu nun einfach das zweite Ende auf der gegenüberliegende Seite ebenfalls befestigen.

Nun nur noch die beiden schwarzen Gestängesegmente in den jeweiligen Ecken fixieren und das Innenzelt mit den Kunststoffhaken am Gestänge einhängen. Die „offenen“ Enden der beiden schwarzen Gestänge werden in eine Kunststofföse gesteckt und geben dem ganzen System dadurch halt.

Somit steht das Innenzelt schon von selber. Um es am Boden zu fixieren befestigt man in allen vier Ecken jeweils einen der ultraleichten Heringe ( DAC Aluminium v-profile 16 cm ), von denen ein Einzelner nur 10,7 Gramm auf die Waage bringt.

Verbindungsstück von Innen- und Außenzelt an allen vier Ecken
eingeschlagener Hering
Spannleine des Jade Tent 2

Als nächsten Schritt breitet man das Außenzelt, aus silikonbeschichtetem 15D Nylon Ripstop Gewebe, über dem aufgestellten Innenzelt aus und steckt die beiden schwarzen Gestänge-Enden in die dafür eingenähte Einschubtaschen auf der Innenseite. Danach wird das Ganze in den Ecken, mit Hilfe der angenähten Clips, an den Kunststoffteilen befestigt. Zum Spannen lassen sich nun die schmalen Gurte noch anziehen.

Mit Hilfe der sechs weiteren Heringen lässt sich nun, als letzten Schritt, das ganze Außenzelt samt Apsiden auf beiden Seiten abspannen. Wie sich später im Dunkeln herausgestellt hat, reflektieren die Spannschüre sobald sie durch z.B. eine Stirnlampe angeleuchtet werden. Ein wirklich sehr cooles Feature!

Besonderheiten im Überblick

  • 2 Seiteneingänge
  • Verringerte Wandhöhe am Innenzelteingang zum einfacheren Zugang
  • 2 Apsiden
  • 2 Lüftungsöffnungen
  • Reflektierende Spannschnüre
  • Lampenaufhängung
  • Taschen im Innenzelt
Lüftungsöffnung im Außenzelt
geöffnete Seitentür und Apside
aufgerollte Innentür

Besonderheiten im Einzelnen

Das Jade Tent 2 verfügt über zwei Seiteneingänge. Diese Tatsache ist sehr praktische, wenn man mit zwei Personen im Zelt schläft, da man so nicht immer über die andere Person steigen muss. Die Reißverschlüsse machen eine hochwertigen Eindruck und laufen einwandfrei. Die Türen am Innen- sowie am Außenzelt lassen sich jeweils zusammenrollen und mit Seilzügen befestigen.

Beide Innenzelteingänge wurden relativ niedrigen angebracht, was für einen einfacheren Zugang ins Zelt sehr praktisch ist. Hier muss man nur darauf achten, dass man nicht zu viel Dreck, Laub, usw. mit ins Zelt trägt.

An jedem Eingang findet sich eine kleine Apside die sich dafür eignet, einen Rucksack zu verstauen oder bei schlechtem Wetter mit geöffnetem Außenzelt sein Essen zuzubereiten.

Auf den Stirnseiten finden sich je eine Lüftungsöffnung die sich mit einem angebrachten Steg und einem Kletterverschluss aufstellen lässt. Somit kann selbst bei geschlossenem Zelt genug frische Luft im Zelt zirkulieren.

Wie oben schon erwähnt verfügt das Zelt über reflektierende Abspannleinen damit man diese im Dunkeln nicht übersieht.

Im Inneren findet sich in der Decke ein angebrachter Haken zum Aufhängen einer Campinglampe

Weitere Taschen im Innenzelt eignen sich dafür um Kleinigkeiten wie z.B. Schlüssel, Geldbeutel oder Stirnlampe zu verstauen.

Reißverschluss der Innentür
Haken für Campinglampe
Blick von Innen auf geschlossenen Seiteneingang

Zahlen und Fakten

  • Packgewicht: 1,59 g
  • Packmaß: 42 x 11 cm
  • Außenlänge: 226 cm
  • Außenzeltbreite: 255 cm
  • Außenzelthöhe: 100 cm
  • Grundfläche: 4,3 m²
  • Schlafbereich 2,7 m²
  • Wassersäule Außenzelt: 3000 mm
  • Wassersäule Bodenplane: 5000 mm
  • Personen: bis zu 2 Personen
  • Zeltform: Kuppelzelt
  • Farbe: Drill Green
  • Material Außenzelt: 15D Nylon Ripstop ( silikonbeschichtet )
  • Material Innenzelt: 20D Nylon Ripstop / 20D Nylon Mesh
  • Material Gestänge: DAC Aluminum V-shaped 16 cm
Außenansicht des Jade Tent 2
Außenansicht des Jade Tent 2
geöffnete Seitentür mit Vorraum

Fazit

Wer auf der Suche nach einem kleinen und leichten Trekkingzelt für bis zu 2 Personen ist, für den könnte das NOMAD Jade Tent 2 wirklich interessant sein. Man merkt schnell das sich, beim Design des Zelts, jemand Gedanken gemacht hat und es nicht einfach ein weiteres Trekkingzelt in der großen weiten Outdoor-Welt ist.

Das anfänglich komisch wirkende Gestänge sowie die Befestigungen, sind beim näheren Hinschauen selbsterklärend und ideal dazu geeignet, das Zelt auch alleine aufzubauen. Die Haptik sowie die Verarbeitung der Materialien hinterlassen einen guten Eindruck.

Anfallendes Schwitzwasser verdunstet dank der beiden Öffnungen zuverlässig und beim Test, in einer kühlen und trockenen Nacht, fanden sich am nächsten Morgen nur kleinere Wassertropfen auf der Innenseite des Außenzelts.

Im Vergleich zum MSR Hubba Hubba NX Trekkingzelt, welches im ähnlichen Preissegment angesiedelt ist, überzeugt das Jade Tent 2 durch eine höhere Wassersäule beim Außenzelt sowie der Bodenplane.

Ein gutes Trekkingzelt das durch ein cooles Design, nette Features und einen fairen Preis überzeugt!

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Zelttest – Robens Lodge 2 & Robens Boulder 2

Zelttest – Robens Lodge 2 & Robens Boulder 2

Es war unsere dritte Kanutour in Kanada und wir sind alle erfahrene Kanuten im Alter zwischen 60 und 69 Jahren. Seit 2014 sind sie im aktuellen Vierer-Team unterwegs und lieben es dabei in freier Natur zu sein. Die beiden Zelte Lodge 2 und Boulder 2 der Firma Robens wurden von doorout.com gestellt.

Die Zelte

Die Zelte der Firma Robens wurden in den vier Wochen 25-mal auf- und wieder abgebaut. Der Untergrund zum Aufbau der Zelte wechselte von sandigem Kiesgrund in Flussnähe bis zu waldigen Böden in den höher gelegenen Waldcamps.

Die beschriebenen Wetterverhältnisse und das zum Teil hohe Aufkommen von Moskitos verlangte oft ein schnelles Aufbauen der Zelte. Der vereinzelt auftretende starke Wind erforderte besondere Aufmerksamkeit bei der Befestigung.

Um den Unterboden auf zum Teil steinigen und sehr sandigen Böden zu schützen, legten wir eine Plane aus. Auf dieser wurden die Zelte dann aufgebaut.

Robens Lodge 2

Kuppelzelt mit kurzer Querfirststange, geeignet für 2 Personen

  • Wassersäule Außenzelt: 5000 mm
  • Wassersäule Boden: 10.000 mm
  • Apsiden: 2
  • Gewicht: 3,3 kg
  • Packmaß: 62 cm x 18 cm

Kurzinformation

Bei dem Robens Lodge 2 handelt es sich um ein komfortables Trekkingzelt für zwei Personen. Es ist als Kuppelzelt mit kurzer, querliegender Firststange konzipiert und verfügt über zwei voneinander unabhängigen und gegenüber liegenden Eingängen. Dadurch sorgt die Konstruktion für ein ausreichendes Platzangebot bei vergleichbar geringem Gewicht.

Die seitlichen Eingänge bieten einen bequemen Zugang. Je nach Windrichtung kann der Eingang flexibel gestaltet und dadurch für eine optimale Belüftung bzw. einen guten Windschutz gesorgt werden. Die Zeltoberfläche ist sehr glatt und daher sehr windstabil, da die Gestänge innenliegend verbaut sind. Das Zelt verfügt über ausreichende Ventilationsöffnungen. Sie sind so ausgeführt, dass kein Regen eindringen kann und stets eine gute Durchlüftung gewährleistet ist.

Testbericht

Der Aufbau ist sehr einfach und benötigt zu zweit weniger als 5 Minuten. Man beginnt mit dem Innenzelt, es wird ausgelegt und an den 4 Ecken fixiert. Dann werden die beiden Kuppelbögen in den stabilen Ösen des Innenzeltes fixiert und das Innenzelt daran angeclipst. Anschließend wird das Außenzelt über die Kuppel gelegt. Mit etwas Übung lässt sich die kurze Firststange leicht in die robusten Taschen des Außenzeltes einführen und am Gestänge befestigen, bevor dann das Außenzelt mit Klettverschlüssen an dem Kuppelgestänge befestigt werden kann.

Der Aufbau ist beendet, nachdem die vier Ecken gespannt und das Außenzelt mit den Heringen am Boden sicher befestigt wurde. Hervorzuheben ist, dass das Zelt über zwei Apsiden verfügt. Damit stehen jedem Nutzer ein eigener Eingang und ein eigener Zeltvorraum für die Ablage persönlicher Gegenstände zur Verfügung. Jeder Nutzer kann seinen Eingang den Witterungsbedingen anpassen, indem er Eingang und Ablage von rechts nach links frei wählen kann. Damit wird ein optimaler Windschutz oder auch eine gute Belüftung ermöglicht.

Das Zelt verfügt über eine ausreichende Innenhöhe, sodass man bei Regen auch im Zelt sitzen kann. Diese Option wurde von uns jedoch nicht genutzt, da wir uns tagsüber bei schlechtem Wetter unter einem separaten Tarp vor Regen schützten konnten.

Die Zelte wurden täglich auf- und wieder abgebaut. Es gab keinerlei Gebrauchsspuren oder Schäden an Stoff, Gestänge, Schnüren oder Nähten. Die Funktion war unter allen Umständen gewährleistet. Bei allen Wetterlagen drang keine Feuchtigkeit in das Innenzelt ein.

Besonders positiv ist die Kombination von zwei voneinander getrennten Eingängen und dem Raumangebot bei kompaktem Packmaß und niedrigem Gewicht zu nennen.

Die Durchlüftung ist sehr gut durchdacht und gewährleistet in allen Temperaturbereichen ein angenehmes Raumklima. Durch die innenliegende Gestängeführung werden eine glatte Oberfläche der Konstruktion und eine gute Windstabilität erreicht.

Sehr gute Detaillösungen runden das Gesamtbild ab. So sind die anpassbaren Hauptabspannpunkte mit robusten Leichtmetallschnallen zu nennen. Sie ermöglichen einfaches Nachspannen aller Befestigungsleinen. Zur Ablage wichtiger Utensilien befinden sich geeignete Taschen im Kopf- und Fußteil. So lässt sich immer eine gewisse Grundordnung im Innenraum halten.

Der mitgelieferte Packsack ist extrem leicht, wasserdicht und ausreichend dimensioniert. Selbst bei Regen am Morgen konnte das nasse Zelt dort sicher verstaut werden.

Nachteile

Die mitgelieferten Profilheringe in Winkelform waren sehr scharfkantig und führten schon bei dem ersten Aufbau zu schmerzhaften Schnittverletzungen. Glücklicherweise konnten wir diese vor unserer Tour noch durch massive Kunststoffheringe ersetzten. 

Empfehlung

Zum Schutz des Zeltbodens ist eine geeignete Plane als Zwischenboden unter dem Zelt empfehlenswert. Auch sollte vor dem Einsatz geprüft werden, welche Heringe für den zu erwartenden Untergrund zum Einsatz kommen sollen.

Das Robens Lodge 2 hat unsere Anforderungen sehr zufriedenstellend erfüllt und kann von uns mit Ausnahme der Heringe nur empfohlen werden.

Robens Boulder 2

Kuppelzelt mit kurzer Querfirststange, geeignet für 1 – 2 Personen

  • Wassersäule Außenzelt: 3000 mm
  • Wassersäule Boden: 6.000 mm
  • Apsiden: 2
  • Gewicht: 2,2 kg
  • Packmaß: 51 cm x 14 cm

Kurzinformation

Das Robens Boulder 2 Trekkingzelt ähnelt sehr stark dem vorher beschriebenen Robens Lodge 2. Im direkten Vergleich zum Robens Lodge ist der Boulder jedoch deutlich kleiner, was sich aber auch positiv auf das geringere Gewicht auswirkt. 

Testbericht

Der Aufbau erfolgt in gleicher Weise wie bei dem Lodge 2. Nachdem das Innenzelt ausgelegt und fixiert ist, werden die beiden Aluminium Bögen an deren Enden in massiven Laschen des Innenzeltes fixiert. Dann wir das Innenzelt daran befestigt. Das Außenzelt wird über die Kuppel gelegt, die Firststange montiert und anschließend das Außenzelt mit Klettbändern an der Kuppelstruktur befestigt. Danach wird das Außenzelt mit Heringen am Boden befestigt und an 4 Abspannleinen gespannt. Mit zwei Personen ist der Aufbau in weniger als 5 Minuten erledigt.

Der Robens Boulder 2 verfügt ebenfalls über zwei voneinander getrennten Eingängen sowie zwei Apsiden. Diese sind entsprechend dem Gesamtkonzept ebenfalls kleiner als bei dem Lodge 2. An den Innentüren sind große Lüftungsgitter angebracht, die mit einen Moskitonetz gesichert sind. Dadurch kommt es zu einer angenehmen Zirkulation bei warmen Witterungsverhältnissen. Im Vergleich zu dem Lodge 2 fehlt hier jedoch eine Möglichkeit, diese Lüftung zu schließen, um niedrigen Temperaturen etwas entgegen wirken zu können.

Im Innenraum sind zweckmäßige Laschen angebracht, um leichte Wäschestücke aufhängen und trocknen zu können. Die mitgelieferten Heringe aus Aluminium waren robust und gut verarbeitet, eine Verletzung durch scharfkantige Ecken konnte nicht festgestellt werden

Resümee

Das Robens Boulder 2 ist deutlich kleiner als das Lodge 2, was sich auch durch ein kleineres Packmaß und ein geringeres Gewicht bemerkbar macht. Der Stauraum in den Apsiden ist ebenfalls kleiner, konnte auf unserer Kanutour jedoch durch die Staumöglichkeit in den wasserdichten Tonnen leicht kompensiert werden. Die verwendeten Materialien sind sehr gut ausgewählt und verleihen dem Boulder 2 einen sehr guten Gesamteindruck.

Nachteile

Der Vorteil des geringen Gewichtes wird mit dem Nachteil des geringeren Platzangebotes erkauft. In unserem Fall wurde die Ausrüstung in den Kanus verstaut und das Gewicht war weniger entscheidend. Etwas mehr Innenraum wäre auf unserer Tour vorteilhafter gewesen.

Empfehlung

Zum Schutz des Zeltbodens ist eine geeignete Plane als Zwischenboden unter dem Zelt empfehlenswert. Für Trekking- und Radabenteuer, bei denen das zu transportierende Gewicht bei gleichzeitig hohen Komfortansprüchen eine große Rolle spielt, ist das Boulder 2 sehr zu empfehlen.

4 Männer in Kanada

4 Männer in Kanada

Zufriedene doorout.com Kunden

Wir sind vier erfahrene Rhöner – Kanuten im Renten-Alter. Wir lieben es in freier Natur zu sein und respektieren die Wildnis. Im Juni 2019 waren wir wieder mit Kanus vier Wochen in der Wildnis des Yukon Territoriums unterwegs. Dabei haben wir ca. 800 km auf Kanadas Flüssen dem Teslin und Yukon River zurückgelegt. Jeden Abend wurde am Ufer unser Camp aufgebaut. Abends genießen wir die selbst gekochten Speisen vom Feuer und Sitzen bis spät in die Nacht unter einem tollen Sternenhimmel am Lagerfeuer.
Es war unsere dritte Kanutour in Kanada. Neben der Verpflegung (Keine Gerichte aus der Dose, um Müll zu vermeiden) haben wir besonderes Augenmerk auf die Ausrüstung gelegt.

Die Kanadier wurden vor Ort in Whitehorse angemietet. Zelte, Isomatten, Schlafsäcke sowie Regenjacken wurden von doorout.com gestellt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Testbericht – F10 Helium UL 2 Trekkingzelt

Testbericht – F10 Helium UL 2 Trekkingzelt

Das Helium UL 2 Trekkingzelt aus dem Hause Force Ten ist ein 1-Bogen-Zelt und gehört daher zu den Zelten der Kategorie Tunnelzelt. Das für bis zu 2 Personen geeignete Zelt ist ein absolutes Leichtgewicht zu einem fairen Preis.

Force Ten ( F10 ) ist die Trekking Range von Vango und gehört zur AMG Group Ltd. mit Sitz in Glasgow.
Die AMG Group vereint eine Familie bekannter Outdoor Marken, die sich darauf konzentrieren, die Natur zu genießen.

Der Slogan „Made for the Mountains“ trifft bei F10 definitiv zu und man erkennt die Leidenschaft, eine Ausrüstung zu entwickeln, die die Erwartungen übertrifft.

Kurzbeschreibung

Das nur 1,4 Kilogramm leichte Trekkingzelt F10 Helium UL 2 ist auf Grund seines Gewichts der ideale Begleiter für Kletter-, Trekking- oder Fahrradtouren.

F10 garantiert einen schnellen und einfachen Auf- und Abbau dank All-in-One Pitching. All-in-One bedeutet dabei, dass das Zelt komplett mit Außen- und Innenzelt gemeinsam aufgebaut werden kann. Bei dieser Aufstellmethode ist das Innenzelt/Schlafkabine bereits an das Außenzelt angehängt und man spart Zeit beim Aufbau.

Das vorgeformte Yunan SD70 7001 Aluminium Gestänge, mit zwei kurzen Gestängeelementen an den Stirnseiten, verleiht dem Zelt zusammen mit dem sogenannten TBS®Pro-System ( Tension Band System ) eine hohe Stabilität selbst bei starkem und wechselhaften Windverhältnissen. Diese Sturmabspannleinen sind aus sehr leichtem und extrem reißfesten Dyneema® um sehr großen Belastungen Stand zu halten.

Das Silikonbeschichtete 15D Nylon Außengewebe aus ProTex® mit einer Wassersäule von 3000 mm ist dank der getapten Nähte absolut wasserdicht. Die seitlich 10 cm hochgezogenen Bodenplane aus 70D Nylon ist sehr leicht und bietet trotzdem eine Wassersäule von 6000 mm und ist wie das Außenzelt ebenfalls absolut wasserdicht.

Beim Innenzelt handelt es sich um ein leichtes und atmungsaktives Ripstop-Nylongewebe welches das Kondenswasser schnell entweichen lässt.

Technische Details

  • Material Außenzelt: Nylon, ProTex® 15.SRN
  • Material Boden: 70D Nylon
  • Material Gestänge: Yunan Eco Alloy
  • Material Innenzelt: 150D 340T atmungsaktives Nylon
  • Material- Zusammensetzung: 100% Polyamid ( Nylon )
  • Beschichtung: Polyurethan ( PU ), Silikon
  • Wassersäule Außenzelt: 3.000 mm
  • Wassersäule Bodenplane: 6.000 mm
  • Gewicht: 1,42 kg
  • Personen: bis zu 2 Personen
  • Packmaß: 40 x 14 cm
  • Aufbau-/ Wohnfläche: 175 x 245 cm
  • Lieferumfang: Abspannleinen, Heringe, Repair Kit

Auf- und Abbau

Das F10 Helium UL 2 kommt in einem Fast-Pack Packsack mit großer Öffnung. Die Zurrgurte am Packsack erlauben ein schnelles Einpacken und nachträgliches Komprimieren des Packsacks. Aber vor dem Einpacken kommt erst mal der Aufbau.

Der erste Eindruck fällt definitiv überraschend aus wenn man das Trekkingzelt in Händen hält, da sofort das wirklich extrem leichte Gewicht auffällt.

Auf der Innenseite des Packsacks befindet sich die eingenähte Aufbauanleitung. Neben dem eigentlichen Zelt finden sich noch in weiteren kleinen Packsäcken das Gestänge, die Heringe und ein Repair Kit.

Hat man das Zelt auf dem Boden ausgebreitet nimmt man sich als erstes das Gestänge zur Hand. Dank des Gummibands ist das vorgeformte Gestänge schnell zusammengesteckt und lässt sich direkt in den abgenähten Gestängekanal einführen.

An den beiden Enden, wo auch das Tension Band System angebracht ist, steckt man das Gestänge in die eingearbeiteten Metallösen.

Als nächstes nimmt man sich eine der beiden kurzen Gestängeelemente ( End Pole ) und bringt diese an einer Stirnseite an. Beim ersten Versuch ist dies etwas knifflig, aber spätestens bei der zweiten Seite hat man den Dreh raus.  Dazu einfach die Stirnseite des Außenzelts umklappen, Gestänge einsetzten, wieder umklappen und mit einem Heringen abspannen. Zwei weitere Heringe bringen das Außenzelt in Position.

Nun folgt die zweite Stirnseite mit denselben Arbeitsschritten. Beim Anbringen des Herings zieht man hier zugleich das Zelt auf sich zu und schon steht das Zelt wie gewünscht. Jetzt nur noch die beiden Ecken mit den Heringen fixieren.

Mit zwei weiteren Heringen bringt man nun die seitlichen Schlaufen mit dem Hauptgestänge in Position und spannt bei Bedarf das Tension Band System noch um die Stabilität zu erhöhen.

Dank des All-in-One Pitching steht das Außenzelt mit eingehängtem Innenzelt in null-komma-nix. Laut Hersteller soll es in 7 Minuten klappen. Beim ersten Aufbau dauert es sicher 1 bis 2 Minuten länger, aber mit etwas Übung geht es sicher auch noch schneller.

Abbauen und Einpacken geht fast genauso schnell. Nach dem das Zelt leer geräumt wurde entfernt man die Heringe und das gesamte Gestänge und packt diese in die vorgesehen Packsäcke. Danach legt man das Zelt zusammen und rollt diese zusammen mit den Heringen und dem Gestänge zusammen.

Das ganze Päckchen wird dann in den in den Fast-Pack Packsack gesteckt und mit den Zurrgurten zusammen gezogen. Einfach und schnell!

Innenraum & Extras

Das F10 Helium UL 2 bietet insgesamt zwei Eingänge die sich zum Lüften oder Einsteigen weit öffnen und aufrollen lassen. Auf der einen Seite bietet das Zelt noch einen kleinen Stauraum zur Unterbringung von Schuhen und Rucksäcken. Ist man mit dem Zelt jedoch zu zweit unterwegs sollten die Rucksäcke nicht zu groß sein, um noch unter das Außenzelt zu passen.

Die beiden großen Innentüren sind mit zusätzlichem Mesh für eine bessere Belüftung versehen und sind so groß, dass man bequem ins Innere gelangt. Eine Innenzelttasche bietet Stauraum für Zubehör und Kleinteile.

Zwei Personen finden im Innenraum genügend Platz. Jedoch sollte man darauf achten, dass man sehr schmale Schlafmatten benutzt, sollte man zu zweit im Zelt schlafen. Zwei normal große Matten passen nicht nebeneinander. Oder man benutzt z.B. eine EXPED SynMat HL MW die dank Ihrer speziellen Konturform auch in kleinste Zelte passt.  Zwei dieser Matten nebeneinander ( Kopf zu Fuß / Fuß zu Kopf ) passen perfekt in das Trekkingzelt.

Die hochgezogene Bodenplane bietet zusätzlichen Wetterschutz und macht einen guten Eindruck. Wer sein Zelt zusätzlich von unten schützen möchte, der kann optional noch die passende Unterlage „F10 Trekking Footprint UL“ erwerben. Diese Zeltunterlage aus 210T Polyester mit PU-Beschichtung und einer 5000 mm Wassersäule wurde exklusiv für die Force Ten Trekkingzelte entwickelt. Sie wiegt 185 Gramm.

Fazit

Das F10 Helium UL 2 ist, wie zu Beginn schon mal erwähnt, der perfekte Begleiter auf Touren bei denen man mit möglichst wenig Gewicht unterwegs sein möchte.

1,4 Kilogramm, ein geringes Packmaß und ein vergleichsweise niedriger Preis sprechen für sich.

Absolut überzeugt hat der schnelle Aufbau dank All-in-One Pitching, wie es Force Ten nennt. Auch alleine ist das Trekkingzelt in wenigen Minuten aufgebaut.

Ideal geeignet ist das Zelt für Solotouren. Aber auch für zwei Personen bietet das Helium UL 2 genügend Platz. Allerdings muss man sich hierbei schon mit den passenden Schlafmatte ausrüsten und mit dem Gepäck im schmalen Stauraum arrangieren.

Ein tolles und durchdachtes Trekkingzelt was auf ganzer Linie überzeugt. Thumbs up!

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Testbericht – Hilleberg Staika Trekkingzelt

Testbericht – Hilleberg Staika Trekkingzelt

Das Hilleberg Staika Trekkingzelt ist ein außerordentlich starkes Kuppelzelt, das für jeden Zweck ideal geeignet ist und völlig frei stehen kann. Das starke Kerlon-1800-Außenzeltgewebe und das 10 mm-Aluminiumgestänge machen das Zelt zu einer stabilen Konstruktion. Es ist für jede Tour geeignet, bei der eine absolute Stabilität gefordert ist. Das Trekkingzelt lässt sich problemlos aufstellen und ist auch fähig, größere Schneelasten zu tragen. Daher kann es ober- und unterhalb der Schneegrenze und bei jedem Wetter aufgestellt werden.

Aufbau

Der Aufbau ist beim ersten Mal intuitiv und ohne Anleitung in Fünf Minuten und 40 Sekunden geglückt. Gegen Ende unserer Motorradtour schafften wir es in zwei Minuten und 55 Sekunden. Hilfe von einer zweiten Person wird nicht benötigt. Praktisch ist bei der Wahl eines Zeltplatzes und auch beim Aufbau in beengten Verhältnissen die geringe Grundfläche des Zeltes. Mit den Steil ansteigenden Wänden kommt einem Das Zelt größer vor als die Grundmaße vermuten lassen. Das Hilleberg Staika ist freistehend und kann zur endgültigen Ausrichtung auch nach dem Aufbau noch beliebig getragen werden. Hierzu empfiehlt sich jedoch ein Helfer, damit der Zeltboden nicht auf dem Boden schleift. Hat man den endgültigen Stellplatz und die Perfekte Ausrichtung nun gefunden kann man je nach erwarteten Wetterverhältnissen Heringe einschlagen. Dies ist nur bei starkem Wind notwendig.

Ausstattung

Das Hilleberg Staika kommt in einer stabilen Transporttasche im wasserdichten und sehr robusten Kerlon 1800 Gewebe, die Stangen und Heringe sind durchdacht in separaten Hüllen zum Schutz des eigentlichen Zeltgewebes verpackt. Vor allem bei langen Motorrad- oder Mountainbiketouren auf vibrationsintensiven Offroadpisten ein wichtiges Detail. Man kann das Staika, so wie es geliefert wird, direkt auf den Sattel schnallen und auch bei Regen kommt kein Wasser ans eingepackte Zelt. Doch wer will schon auf den Spaß verzichten das Zelt auszupacken und sich sein neues Zuhause gleich im Detail anzuschauen. Der erste Blick auf die umfangreiche Ausstattung begeistert. Drei 10 mm Stangen wirken Robust und halten das Zelt schon ohne Heringe in der Korrekten und außerordentlich stabilen Position. Sehr Praktisch bei gefrorenem, felsigen oder hart-versiegeltem ( Asphalt, Beton, Pflasterstein ) Boden. Wobei man die mitgelieferten, hochfesten Heringe dem ersten Eindruck nach auch zwischen Pflastersteinen und Eis versenken kann. Sehr dicke, abriebfeste Bodenwanne, zwei integrierte Apsiden, reflektierende längen verstellbare Abspannschnüre, Abgedeckte-  staubgeschützte- und robuste Metallreißverschlüsse, Dachlüftung und dazugehörige Regenhaube, sehr luftige Moskitonetztüren ( wahlweise abdeckbar gegen Kälte ), Innentaschen und geräumiger Innenraum, ausreichend für zwei Personen mit Motorradbekleidung und zwei Rucksäcken, 4 Satteltaschen passen in die Apside.

Testszenario

Wir haben eine Balkantour mit unseren beiden Reise-Enduros unternommen. Von Mittelhessen sind wir erstmal Richtung Osten gefahren. Tschechien und Slowakei waren unsere ersten Ziele, wobei es dann in der Hohen Tatra auf 1200 Metern angefangen hat zu regnen und empfindlich kalt wurde. wir haben daraufhin entschieden nach Süden zu fahren und sind, geplagt gelegentlichen monsunartigen Regengüssen, meist in Verbindung mit starkem Wind, Drei Tage durch die Ebenen von Ungarn und Serbien gefahren um schließlich in den Zentralen Gebirgszug des Balkan vorzudringen. Entlang der wunderschönen Nationalparks dieser Region, allen voran der Dormitor Nationalpark (MTNGR) mit seinem 2500 Meter hohen Zentralmassiv. Über Montenegro, den Kosovo, Mazedonien und Albanien fuhren wir, immer auf den nahezu unbenutzten kleinen Sträßchen und Schotterpisten nach Bosnien und schließlich in das leider für unseren Geschmack etwas zu touristische Kroatien. Dort hielten wir uns an der Küste und genossen die salzige Luft und das Kühlende Meerwasser. So kalt es in der Slowakei war, so warm wurden wir hier begrüßt. Tagestemperaturen von über 40 Grad und wenig Abkühlung in der Nacht stellten uns und auch das Zelt auf eine ungewohnte Probe. Über Slowenien, wo wir nochmal Halt machten um im Triglav Nationalpark die Bergwelt zu erkunden, und Österreich ging es wieder in die Heimat. In unseren drei Wochen hatten wir mit über 5000 Kilometern auf vielen kleinen Straßen und schönen Campingspots ausreichend Zeit das Zelt zu Testen. Wir haben jede Nacht im Zelt verbracht, und bis auf drei Nächte haben wir uns in die Büsche, Buchten und Berge am Straßenrand geschlagen um unser Zelt dort unauffällig zu platzieren. Die bewusst gewählte „Sand“ Farbe des Staika kam uns dabei zugute. Nebenbei bemerkt hat man uns natürlich des Öfteren Entdeckt, sogar die Polizei kam uns an der Grenze zu Bosnien Besuchen um uns vor eventuell gefährlichen Nachtaktivitäten der Grenzschmuggler zu warnen, doch nie hatten wir Probleme mit den Menschen oder Tieren vor Ort oder mussten gar Nachts umziehen. Im Gegenteil wurden wir sehr oft eingeladen und willkommen geheißen.

Impressionen

Das Staika musste einiges mitmachen und hat uns nicht enttäuscht. Es lässt sich Problemlos in einen Standard Packsack auf der Sitzbank des Motorrads Verzurren, man kann es dank der Stabilen und wasserdichten Hülle aber auch ohne Zusatzsack direkt aufs Bike schnallen. Wir haben das Zelt weder beim Verpacken noch bei der Wahl der Schlafplätze geschont. Schotter, Beton oder Stoppelfeld, der Boden hat es ausgehalten. Starker, mit Sand angereicherter Wind an der Albanischen Küste hat uns im inneren nichts anhaben können. Durch die weit nach unten gezogene Außenplane kommt hier nichts durch. Zum Glück sind auch die Außenreißverschlüsse durch eine  Abdeckung geschützt, was das öffnen am nächsten Morgen erheblich vereinfacht und den Verschluss vor Verschleiß durch die feinen Körnchen schützt. In Ungarn überraschten uns sowohl Tagsüber, als auch des Nachts, immer wieder schnell aufziehende Gewitter und ehe wir uns versahen standen wir in einer Pfütze, wo vorher noch eine schöne Wiese war. Obwohl das Wasser meist schnell wieder versickerte waren wir froh über die am Innenzelt hochgezogene Unterbodenplane des Staika mit der guten Wasserdichtigkeit. Ganz im Gegensatz zu den nassen und windigen Erlebnissen auf dieser Tour steht die in Kroatien allgegenwärtige Hitze, vor der wir uns  am meisten gefürchtet haben. Umso erstaunter waren wir von der guten Belüftung. Man kann beide Innentüren zur Seite und nach oben komplett öffnen und  zusammengerollt fixieren, wodurch zwei Drittel der Zeltwand komplett geöffnet werden. Das sorgt auch bei Nachttemperaturen von über 28°C für gute Luft im Zelt, auch wenn es immer noch warm ist, so ist es zumindest nicht stickig und nicht wärmer als vorm Zelt.

Fazit

Das Staika ist ein Zuverlässiges und Robustes Zelt für alle Jahreszeiten. Es bietet genug Platz für Zwei Personen mit üppigem Gepäck. Es schützt hervorragend vor Regen, Wind, Staub und Sand. Freistehende Konstruktion b. Bd. ohne Heringe, Steile Wände, gute Platzausnutzung, schneller Aufbau machen das Zelt sehr flexibel einsetzbar. Stabiles Material hat sein Gewicht und seinen Preis, wer das einsieht wird mit dem Staika sehr lange zufrieden sein. Das Staika ist unsere Wahl für die kommende Asien-Durchquerung. Geplant sind 18 Monate und 70.000 Kilometer auf dem Motorrad durch alle Klimazonen.
Zelttest – Eureka Stony Pass 4 BTC Familienzelt

Zelttest – Eureka Stony Pass 4 BTC Familienzelt

Das Stony Pass 4 BTC ist ein 4-Personen-Familienzelt im mittleren Preissegment aus dem Hause Eureka!. Eureka! produziert seit 1895 Zelte in hoher Qualität und kann auf eine langjährige Partnerschaft mit namehaften Bergsteigern, wie z.B. Sir Edmund Hillary, zurückblicken. Kleiner Exkurs in die Namensgebung: der Ausruf „Eureka“ („ich habe es entdeckt“) wird dem griechischen Mathematiker Archimedes zugeordnet, der, nach der Entdeckung des archimedischen Prinzips in seiner Badewanne, unbekleidet und laut „Eureka“ rufend durch die Stadt gelaufen sein soll. Seitdem steht dies als Synonym für den verbalen Reflex, wenn auf schwierige Fragen die plötzliche Eingebung kommt. Zurück zum Zelt. Das Stony Pass 4 BTC gehört zur Kategorie der Tunnelzelte. Es besteht aus nur einem Teil, was den Aufbau deutlich beschleunigt. Das Obermaterial des Zeltes ist ein atmungsaktives Polyester- / Baumwollgemisch, was für den Laien die Frage nach der Wasserdichtigkeit aufwirft, zumal auch keine Wassersäule angegeben ist. Baumwolle als Obermaterial ist ein traditioneller Stoff, der gerade für Langzeitcamper attraktiv ist. Neben der optimalen Atmungsaktivität, dem angenehmen Raumklima bei erhöhter Umgebungstemperatur und hohen UV-Beständigkeit, quillt Baumwolle beim Kontakt mit Regen auf und macht es über diesen Effekt wasserundurchlässig.

Lieferumfang

  • Außenzelt mit eingenähtem Boden, Abspannseilen und integrierter Schlafkabine
  • 4 Zeltstangen
  • 16 Metall-Heringe 6 Kunststoff-Heringe
  • Aufbauanleitung
  • Transporttasche
  • 2 Säckchen für Zeltgestänge und Heringe
  • Flicken

Testbedingungen

Der Sommer 2018 gilt wohl als eine einzige Hitzewelle. Dementsprechend trocken waren die Testbedingungen.

Aufbau

Nachdem man das Zelt aus der geräumigen Tasche entnommen hat, lässt es sich problemlos ausbreiten. Das Außenzelt wirkt äußerst stabil. Als zweiter Schritt wird das Durchschieben der 3 zusammengesteckten Zeltstangen beschrieben, die einen hochwertigen Eindruck machen. Hierbei ergab sich eine kleine Schwierigkeit. Die Aufbauanleitung war in schwarz / weiß und lies leider keinen Rückschluss auf eine evtl. Farbcodierung der Stangen zu. Die vorderen beiden Gestängekanäle sind an beiden Enden grau markiert, ebenso die Zeltstangen. Der hintere Kanal ist orange markiert, wie auch die zugehörige Zeltstange. Nachdem die Zeltstangen durchgeschoben sind, werden diese in die vorgesehenen Stifte gesteckt.
Jetzt werden die ersten beiden Heringe am hinteren Ende des Zeltes eingeschlagen, um ein versehentliches Wegrutschen beim Aufstellen zu verhindern. Das Aufstellen des Zeltes ist relativ einfach und gestaltet sich am Leichtesten, wenn man in der Mitte der vorderen Stange oder an den vorderen Abspannseilen zieht. An den unteren Enden des Sonnensegels, alternativ an den vorderen Abspannseilen, werden jetzt die beiden nächsten Heringe eingeschlagen – das Zelt steht! Im Anschluss wird das Zelt durch 6 Heringe, jeweils an den Enden der Zeltstangen, verankert. Man muss hier etwas auf die Ausrichtung der Zeltstangen achten. Danach kann die vierte Zeltstange durch den Kanal des Sonnensegels gezogen werden und in den Ösen des vorderen Gestängekanals eingesteckt werden. Abschließend werden die restlichen Heringe für die Abspannseile genutzt.

Ausstattung

Der Eingang zum Zelt ist mit Reißverschluss und Klett zu öffnen. Der vordere Wohnbereich ist seitlich und nach vorne mit Fenstern ausgestattet. Diese können zum Schlafen per Reißverschluss abgedunkelt werden. Die eingehängte Schlafkabine aus dem gleichem Material wie das Außenzelt und einem zusätzlichem Boden kann durch eine Trennwand geteilt werden. Beide Hälften lassen sich durch einen separaten Eingang betreten. Die Trennwand, wie auch die beiden Eingänge der Schlafkabine können durch einen Reißverschluss geöffnet und geschlossen werden. Beide Schlafkabinen haben eine eingenähte Seitentasche, in der sich Kleinigkeiten verstauen lassen. Das Material des Zeltbodens macht einen guten Eindruck.

Daten & Fakten

  • Gewicht: 14,3 Kg
  • Höhe Innenzelt: 195 cm
  • Fläche Schlafkabine: 5,28 m2
  • Fläche Wohnbereich: 4,16 m2
  • Außenmaße: (L / B / H) 480 / 260 / 195 cm
  • Außenmaterial: Breathable Terylene Cotton (BTC) 65% Polyester/ 35% Baumwolle
  • Bodenplane: 210D Oxford Polyester, min. 4000mm Wassersäule
  • Beschichtung: keine
  • Gestänge: 13 mm Flugzeug-Aluminium
  • Personen: bis zu 4
  • Optional erhältlich: Bodenunterlage, Vordach / Tarp, Wohnraumteppich

Fazit

Das Stony Pass 4 ist ein gutes Familienwochenendzelt für 3 Jahreszeiten. Es besticht durch einfachen Aufbau und hochwertige Materialien. Mit ein wenig Übung lässt es sich unter Umständen auch alleine aufbauen, was durchaus für Alleinerziehende ein Aspekt sein könnte.
Die Görnerts

Die Görnerts

Das sind Vanessa und Jörg mit ihren Töchtern Emma und Greta. Alle sind sehr naturverbunden und in ihrer Freizeit gerne in der umliegenden Landschaft mit Rucksack und Wanderstock unterwegs. Dabei spielt das Kennenlernen der heimischen Flora und Fauna eine wichtige Rolle. Ob Gangolfsberg, Milseburg oder rotes Moor…überall steckt Lehrreiches und auch ein (Kinder-)Abenteuer drin.