Die besten Tipps für eine warme Nacht im Schlafsack

Die besten Tipps für eine warme Nacht im Schlafsack

Es gibt Menschen, die nur bei dem Gedanken in einem Schlafsack zu liegen frieren und es gibt Menschen, die mit einem leichten Sommerschlafsack durch den Winter kommen. Ist es reine Kopfsache oder kann man sich wirklich auf die angegebenen Temperaturangaben verlassen? Natürlich spielen Faktoren wie Füllmenge des Isolationsmaterials und die Umgebungstemperatur eine Rolle.

Die Temperatur-Angaben werden nach der europäischen Norm 13537 ermittelt und durch drei Temperaturwerte dargestellt. Wichtig hierbei ist, dass es sich um Standartwerte handelt, die in der Praxis stark variieren können.

Komforttemperatur Tcom: Dieser Wert wird für eine “Standard-Frau“ (25 Jahre, 60 Kg, 1,60 m) errechnet, die gerade noch nicht friert.

Grenztemperatur Tlim: Dieser Wert wird für einen “Standard-Mann“ (25 Jahre, 70 Kg, 1,73 m) berechnet, der gerade noch nicht friert.

Extremtemperatur Text: Dieser Wert wird für eine “Standard-Frau“ (25 Jahre, 60 Kg, 1,60 m) unter starker Kältebelastung berechnet. Hier besteht ein erhöhtes Risiko der Unterkühlung.

Kälteempfinden und Wärmehaushalt

Das Kälteempfinden beziehungsweise der Wärmehaushalt wir von vielen Faktoren beeinflusst. Wenn man sich erschöpft und durchgefroren ins Zelt legt, braucht man natürlich viel länger, um den Schlafsack aufzuwärmen. Beim Stichwort “aufwärmen“ erhalten wir einen weiteren Hinweis, wovon die Temperatur im Schlafsack ebenfalls beeinflusst wird. Schlafsäcke wärmen nicht, sondern isolieren. Die Wärme wird von der Person, die in dem Schlafsack liegt, durch Verbrennung von Kalorien produziert. Ordentliches Ernähren beim Campen im Freien führt dazu in der Nacht seltener zu frieren.

Oft wird die Schlafunterlage unterschätzt, weil die Füllung durch das Körpergewicht platt gedrückt wird. Deshalb benötigt man nicht eine Matte, die weich ist, sondern eine Matte, die die Bodenkälte abhält. Der sogenannte R-Wert gibt Auskunft darüber, wie gut die Isolationsfähigkeit beziehungsweise Dämmwirkung der Schlafmatte oder der Isomatte ist. Liegt der R-Wert zwischen 3 und 4 kommt man beinahe das ganze Jahr durch die Nacht.

Die Passform und die Größe des Schlafsacks spielen ebenfalls eine sehr große Rolle. Gute Modelle sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Der Schlafsack darf nicht zu klein sein, sonst drückt man die Füllung mit den Füßen platt. Zu groß sollte er auch nicht sein, da natürlich die Aufheiz-Phase möglichst schnell gehen und die Luftzirkulation gering sein sollte.

 

Die besten Tipps für eine warme Nacht im Schlafsack

  1. Den Schlafsack so früh wie möglich auspacken und aufschütteln
    + Nur mit optimal entfalteter Bauschkraft kann der Schlafsack seine Wärmeleistung bringen.

  1. Bodenisolation verbessern
    + zum Beispiel mit Tannenzweigen oder Kleidung – Not macht erfinderisch!

  1. Warme Unterwäsche
    +
    Macht eine Menge aus und ist mit Socken, Mütze und mit weiteren dünnen Schichten zu ergänzen.

  1. Flasche mit heißem Wasser ins Fußteil legen
    +
    Einer der besten Tricks überhaupt.

  1. Schlafsack lüften
    +
    Gilt für Daune- und für Kunstfaser Füllungen. Schlafsäcke funktionieren nur im trockenen Zustand optimal.

  2. Sport machen, bevor es ins Bett geht
    +
    Einmal kurz zehn Runden um das Zelt rennen, das regt den Kreislauf an und beschleunigt das Aufheizen des Körpers.

  3. Ein Betthupferl
    + Wenn es kalt ist, ruhig noch etwas naschen, denn die zusätzlichen Kalorien sorgen für Wärme.

Fazit

Das Temperaturempfinden und der Wärmehaushalt des Körpers variieren stark und unterliegen vielen Einflüssen. Als Entscheidungskriterium sollte immer der oberste Tcom Wert dienen, jedoch besteht selbst für diesen keine Garantie. Wer ohne zweiten oder dritten Schlafsack auskommen möchte, der entscheidet sich lieber für ein Modell, das den 0°-Bereich im oberen Komfort-Wert abdeckt. Im Zweifelsfall sollte man liebe ein paar Grad als Reserve einrechnen. Mit etwas mehr Erfahrung und Spezial-Tricks lassen sich dann auch kältere Nächte überstehen.

Winter Outdoor-Touren – 10 Tipps für warme Füße

Winter Outdoor-Touren – 10 Tipps für warme Füße

Christophe unser Schlittenhunde- und Norden-Experte möchte mit dieser Liste seine 10 besten Tipps gegen kalte Füße vermitteln. Es bedarf keiner großen Mühe, um seine Tour mit schönen warmen Füßen genießen und beenden zu können:

1. Passendes Schuhwerk

Naja, das klingt mal selbstverständlich. Aber die Auswahl ist so groß bei Winterschuhen, dass man schon ein paar Kriterien übersehen kann. Vor allem ist die Passform wichtig. Die Schuhe sollten perfekt sitzen und nicht zu eng sein. Denn das würde die Durchblutung stören.

Welche Isolierungstärke?

Das gehört zu den Grundfragen. Wie warm die Schuhe sein dürfen, sollte jeder für sich entscheiden, denn jeder Mensch empfindet die Kälte anders und sollte entsprechendes Schuhwerk kaufen. Mit Schnee, Regen und Schlamm kann man im Winter immer rechnen, also mit viel Feuchtigkeit. Aber nur ein trockener Innenschuh wird uns vor Kälte schützen. Gut gepflegtes, wasserabweisendes Obermaterial wird uns dabei helfen. Eine atmungsaktive und wasserfeste Membran macht das ganze noch effizienter.

2. Socken

Eine Mischung aus Merinowolle und Kunstfaser ist meistens die beste Lösung, um die Füße warm und trocken zu halten. Wenn die Dicke eurer Socken richtig angepasst ist, sollte für eine Tageswanderung ein Paar Socken ausreichen. Bei längeren Touren in kalten Gebieten und im Zelt ist es sinnvoll, mehrere Lagen zu tragen. Eine davon sollten VBL Socken (Vapour Barrier Liner) sein. Zwischen zwei anderen Lagen getragen, sind die VBL Socken dampfdicht, blockieren den Schweiß aus unserer ersten Sockenschicht und sorgen für trockene Isolationsmaterialien und eine oberste wärmespeicherende Sockenschicht.

3. Trocken und Sauber

Wer länger auf Tour, ist sollte seine Socken immer sauber halten. Socken verlieren an Funktion , wenn sie mit Schweiß und Körpersalz voll sind. Also öfters wechseln und waschen. Nass sollten sie auch nicht werden, da sonst sind die Chance warme Füße zu haben eher gering ist. Daher immer ein Ersatzpaar in einem wasserdichten Drypack dabei haben.

4. Wellness

Wellness auf Touren? Also unter Wellness verstehen wir eine Fußmassage. Besonders gut abends bevor man ins Bett oder in den Schlafsack kriecht. Einfach mit beiden Händen jeden Fuß einzeln massieren, damit lösen wir die Muskelspannung und regen vor allem die Durchblutung an. Warme Füße sind dann garantiert.

5. Im Zelt

Wer in seinem Schlafsack übernachtet, sollte auf seinen ganzen Körper achten, um warme Füße zu haben. Lange Thermounterwäsche und eine Mütze sorgen für ein allgemeines Warmgefühl und vermeiden Körperwärmeverlust. Eine Trinkflasche gefühlt mit Warmwasser (schön zu gemacht!) und zu den Füße gelegt, dient als Wärmflasche. Und wenn man trotz allem Nachts mit kalten Füßen kämpft, dann ist es Zeit für eine kleinen Snack. Dadruch wird der Stoffwechsel angeregt und der Körper erwärmt.

6. Ernährung

Apropos Essen: Suppen, Tees und allgemein warme Mahlzeiten laden uns wieder mit Wärme auf, der Körper braucht weniger Energie zum Verdauen, hat somit mehr Energie, um uns warm zu halten und kann die Wärme besser verteilen. Wenn der Rumpf warm genug ist, bleibt etwas übrig für die Extremitäten.

7. Kein Alkohol

Obwohl es scheint, dass uns der erste Schluck Hochprozentiges schön wärmt, hat Alkohol genau den gegenteiligen Effekt. Er setzt unseren Wärmehaushalt außer Kraft. Einen leckeren Glühwein sollte man daher lieber am Ende der Tour genießen, wenn man auf der Hütte, direkt neben dem Kamin sitzen kann.

8. Bewegung

Das ist kein Geheimnis: solange man sich bewegt, ist meistens alles in Ordnung. Das geht leider nicht immer. Pausen müssen nun mal sein. Wichtig ist aber, nicht auszukühlen. Man kann während der Rast in „Fuß-Bewegung“ bleiben. Bewegt eure Zehen in den Schuhen oder hüpft auf der Stelle, das hilft die Wärme zu halten.

9. Mütze & Co

Wenn man schön eingepackt ist, mit warmen Klamotten und ohne Kopfbedeckung unterwegs ist, gehen 75% unserer Körperwärme über den Kopf verloren und das heißt, weniger Wärme für die Füße. Daher ist es sehr wichtig, eine warme Mütze und Handschuhe zu tragen. Zusätzlich empfiehlt sich ein Funktionstuch, weil es für alles nutzbar ist: als Schal, zusätzliche Mütze, Sturmhaube usw.

10. Notlösung

Sollten wirklich nur die Füßen sehr kalt sein, gibt es ein – zugegebenermaßen etwas unkonventionellen – Trick, um sie wärmer zu bekommen. Stellt euch barfuß in den Schnee oder taucht die Füße in kaltes Wasser. Dann schön trocknen und wieder warm einpacken. Das hört sich erst mal irre an, aber es funktioniert wirklich. Nachher kann man ein richtig angenehmes, warmes Gefühl genießen.

Viele Spaß draußen!

Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!
Test: Mammut Nordwand Serie

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Nach Eintreffen der Nordwand Serie wurde diese natürlich sofort getestet. Eine tolle Outdoorjacke mit passender Hose für den ganzjährigen Gebrauch.
Christophe de Montigny

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Testbericht Lundhags Authentic Pants

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Die Lundhags Authentic Pant wurde auf Herz und Nieren getestet. Die robuste Hose punktet in allen Bereichen und ist ein toller Begleiter bei Wanderungen aller Art.
Christophe de Montigny

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Rucksack & Regen

Rucksack & Regen

Was tun bei Regen? Viele von uns waren schon auf Tour und sind plötzlich von einem Regenschauer überrascht worden. Ein Schauer ist zwar nicht so schlimm, denn viele Rucksäcke sind mit einem wasserabweisenden ( nicht wasserdichten ) Stoff hergestellt. Aber wer eine größere Tour unternehmen möchte, sollte sich Gedanken über den Schutz seiner Ausrüstung machen, um für heftige Schauer oder länger anhaltende Regenperioden gewappnet zu sein.

Regenhülle

Deuter AC Lite 18 mit RegenhülleHeutzutage ist fast jeder Trekking- oder Wanderrucksack mit einer Regenhülle ( Rain Cover ) ausgestattet. Sie ist in einer kleinen Tasche mit Reißverschluss, meistens direkt am Rucksack befestigt. Die Regenhülle ist in dem Fall immer dabei und schnell im Einsatz. Einfach öffnen, Hülle rausziehen und über der Rucksack stülpen.

Die Regenhülle ist in etwa 10% bis 20% größer als der Rucksack. Rundherum verläuft ein Gummizug, damit die Regenhülle optimal am Rucksack anliegt. Bei älteren Modellen kann dies noch eine Schnurr sein die festgezogen werden muss.

Warum ist die Hülle größer als der Rucksack? Weil wir öfters noch ein paar Sachen auf dem Rucksack befestigt haben und die auch geschützt sein sollen. Die Regenhülle ist zu 100% wasserfest und schützt den Rucksack von außen vor Regen. Achtung: sie ist keine allgemeine Schutzhülle für den Transport, weil sie nicht sehr robust ist.

Daher ist es nicht empfehlenswert, sie als Schutz zu nutzen, wenn wir unsere Rucksäcke in den Frachtraum von Bussen oder Flugzeugen legen. Dafür gibt es spezielle geeignete Schutzsäcke, mit oder ohne Tragegriffe. Diese sind entweder schwarz oder durchsichtig und in unterschiedlichen Größen erhältlich.

Bei Alpinrucksäcken gibt es meistens aus Gewichtsgründen keine integrierte Regenschutzhülle. Gewisse Modelle sind aus einem wasserfesten Stoff hergestellt und benötigen keinen zusätzlichen Schutz. Wenn das nicht der Fall ist, kann man immer noch zusätzlich eine Regenhülle kaufen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben.

Drysack

Im Drysack bleibt alles schön trockenSollte es mal doch mal so richtig regnen und ihr seid unterwegs, werdet ihr wahrscheinlich eure Regenjacke anziehen. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass das Wasser über die Kapuze der Regenjacke den Rücken herunterläuft. Dieser Bereich ( Rücken-Tragesystem ) ist auch durch die Regenhülle nicht geschützt.

Es gibt leider keinen Schutz hierfür. Aber es gibt eine Lösung und die hat zwei Vorteile!

Das Zauberwort heißt Drysack. Mit ihm können wir den Inhalt unseres Rucksacks vor Wasser schützen und haben zusätzlich ein verbessertes Organisationssystem. Die Drysäcke sind besonders leicht und 100% wasserfest. Man findet sie in verschiedene Volumen von 3 bis 35 Liter und in verschiedene Farben.

Damit findet jedes Kleidungsstück oder Ausrüstungsteil seinen Platz und dank der Farbauswahl haben wir einen besseren Überblick. Empfindliche Teile wie zum Beispiel Daunenjacke und Schlafsack sollten immer in einem Drysack aufbewahrt werden. Es ist wirklich nicht schön abends und nachts zu frieren, weil die Ausrüstung nass wurde.