Wanderbericht: Der Jakobsweg in Spanien – die Etappen

Wanderbericht: Der Jakobsweg in Spanien – die Etappen

Route Jakobsweg Spanien – Camino Francés, der bekannteste und beliebteste Jakobsweg

Der französische Weg nach Santiago de Compostela, der Camino Francés, ist der älteste Jakobsweg und zudem wohl auch der beliebteste. Er führt auf einer Länge von etwa 800 Kilometern über die Pyrenäen und durch ganz Nordspanien bis zum Grab des Jakobus. Die Etappe durch die Bergwelt der Pyrenäen ist anspruchsvoll, während der Weg durch Nordspanien eher einfach zu gehen ist, aber auch kräftezehrende Steigungen aufweist. 

Die Etappen des Camino Francés – unser Jakobsweg Erfahrungsbericht

Jakobsweg Spanien – 1. Etappe von Saint-Jean-Pied-de-Port bis Roncesvalles – der Start der Jakobsweg Route

Wir starten in Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich und machen uns auf den Weg ins 25 Kilometer entfernte Roncesvalles, das bereits in Spanien liegt. Man muss dabei immer darauf achten, dass man den gelben Pfeilen folgt.

Der Weg über den Pass ist gleich ein kräftezehrender Anstieg. Wer es gemütlicher mag, geht über Valcarlos durchs Tal. Einen Pullover kann man auf dieser Etappe brauchen, denn es ist recht frisch. Im Winter liegt hier Schnee, und der Weg über die Pyrenäenhöhen kann gefährlich werden.

Jakobsweg Spanien – 2. Etappe von Roncesvalles bis Zubiri

Auf der zweiten Etappe können wir uns entspannen – etwa 300 Höhenmeter sind bis nach Zubirizu überwinden, und diese erstrecken sich auf etwas mehr als 20 Kilometer.

Das Dorf an der Brücke, so die Übersetzung von Zubiri aus dem Baskischen, wartet mit einer schönen historischen gotischen Brücke auf uns.

Jakobsweg Spanien – 3. Etappe von Zubiri nach Pamplona

Am dritten Tag geht es in die berühmte Stierkampfstadt Pamplona.

Auch diese Etappe meint es gut mit uns: 20 Kilometer und 180 Höhenmeter sind über geteerte und unbefestigte Wege zu bewältigen.

Pamplona ist mehr als nur einen Blick wert: 2.000 Jahre Stadtgeschichte wollen in der Hauptstadt Navarras bestaunt werden.

Jakobsweg Spanien – 4. Etappe von Pamplona nach Puente la Reina – eine der spannendsten Jakobsweg Spanien Etappen

Auf den 23 Kilometern nach Puente la Reina gibt es in der Region viel zu sehen: Geisterdorf, Mohnfelder, die Skulptur eines Pilgerzugs, aber auch die Sierra del Perdón will passiert werden.

Dabei legt man 370 Höhenmeter zurück, bis man die navarrische Architektur im Zielort bestaunen kann.

Jakobsweg Spanien – 5. Etappe von Puente la Reina nach Estella

In Puente la Reina treffen sich der Camino Francés, von dem wir kommen, und der navarrische Weg aus Somport.

Ab hier laufen die Pilgerströme nach Santiago de Compostela zusammen, und wir erreichen nach etwas mehr als 20 Kilometern und 350 Höhenmetern unser heutiges Tagesziel.

Auf dem Weg dahin kommt man an einer alten Templerkirche vorbei. Estella selbst sieht man fast nicht – es wird gut bewacht von den umliegenden Bergen.

Jakobsweg Spanien – 6. Etappe von Estella nach Los Arcos

Nach einem guten Abendessen mit frischem spanischem Fisch geht es auf der nächsten Etappe unserer Pilgerreise wieder etwa 20 Kilometer nach Westen. 

310 Höhenmeter sind inzwischen für uns keine Herausforderung mehr. Der Weg verläuft angenehm durch Wälder und an Feldern entlang.

Jakobsweg Spanien – 7. Etappe von Los Arcos nach Logroño

29 Kilometer erwarten uns bis zu unserem Ziel, aber die Aussicht, in die Weinbauregion Rioja zu kommen, macht uns Beine. 

270 Höhenmeter sind ebenfalls zu bewältigen, aber am Wegesrand liegen eine schöne Kirche in Torres del Río, und Viana mit schöner Altstadt und leckerem Joghurt aus Schafsmilch.

So gestärkt kommen wir in Logroño an, wo wir uns noch die Altstadt ansehen.

Jakobsweg Spanien – 8. Etappe von Logroño nach Nájera

Auch der Abschnitt nach Nájera ist etwas länger als die 20 Kilometer, an die wir uns schon gewöhnt hatten – sechs Kilometer länger müssen heute Schusters Rappen halten.

Von etwas weniger als 400 Meter geht es hinauf auf 600 Meter auf den Tedéon Hügel mitsamt Burg und schönem Ausblick. Nájera war einst die Hauptstadt von Navarra.

Heute ist hier besonders das Benediktinerkloster mit seiner Geschichte zu bewundern.

Jakobsweg Spanien – 9. Etappe von Nájera nach Santo Domingo de la Calzada

Der Anstieg auf fast 700 Meter erwartet uns am Ende der Etappe, und so sparen wir unsere Kräfte auf der 22 Kilometer langen Strecke.

Wein begleitet uns, und in Santo Domino de la Calzadawartet der angeblich schönste Kirchturm des Barock in der Rioja auf uns.

Jakobsweg Spanien – 10. Etappe von Santo Domingo de la Calzada nach Belorado

Unser Ziel Belorado ist durch seine kirchlichen Bauten geprägt.

Auf dem Weg dahin kommen wir an einer Einsiedelei in einem Wald vorbei und die Steigung ist eher mäßig und auf die gesamte Wegstrecke verteilt – sogar einigermaßen gleichmäßig.

Jakobsweg Spanien – 11. Etappe von Belorado nach San Juan de Ortega

San Juan de Ortega ist zur Abwechslung mal kein Dorf, sondern ein Kloster, wo wir bei dieser Etappe einkehren.

Bis dahin geht es oft auf und ab, und die Kniegelenke bedanken sich – 23 Kilometer und insgesamt fast 400 Höhenmeter wollen geschafft werden.

Trotzdem machen wir einen Stopp an der Ermita Nuestra Señora de la Peña, die Teile des Berges in die Anlage integriert hat.

Jakobsweg Spanien – 12. Etappe von San Juan de Ortega nach Burgos

Wir steigen ab in die Meseta von Spanien – die Ebene macht sich besonders auf dem letzten Teil dieser Etappe bemerkbar, denn es geht kontinuierlich bergab. Dabei kommen wir durch ein archäologisch hochinteressantes Gebiet, in der zahlreiche Fossilien und menschliche Überreste gefunden wurden die nahelegen, dass die Gegend schon vor 800.000 Jahren besiedelt war. 

Burgos wartet mit seiner Kathedrale, die zum UNSECO Weltkulturerbe gehört, und der kulinarischen Spezialität Morcilla de Burgos. Da sie aus Reis, Blut, Fett und Gewürzen besteht, haben wir uns die Verkostung gespart.

Jakobsweg Spanien – 13. Etappe von Burgos nach Hornillos del Camino

Eine Etappe von 20 Kilometern und einem Höhenunterschied von nur 100 Metern sind Balsam für unsere Kondition.

Trotzdem bewegen wir uns auf etwa 800 Metern, und die Morgen- und Abendstunden sind kühl. 

Hornillos del Camino ist winzig, aber auch geschichtlich bedeutsam durch seine westgotischen Grabstellen.

Jakobsweg Spanien – 14. Etappe von Hornillos del Camino nach Castrojeriz

An den 1.000 Höhenmetern kratzen wir heute nur, danach geht es wieder abwärts: 20 Kilometerund 210 Meter Gefälle sagt die Statistik.

Vorbei kommt man an einer angeblich wundertätigen Quelle und einem weiteren Kloster.

Unser Ziel hat wiederum sakrale Bauten vom 12. bis 14. Jahrhundert zu bieten.

Jakobsweg Spanien – 15. Etappe von Castrojeriz nach Frómista

Steil hinauf und wieder hinab geht es gleich am Anfang der 25 Kilometer.

Danach geht es eher gemächlich weiter über Feldwege und entlang eines alten Kanals.

In Frómista steht eine der ältesten romanischen Kirchen von ganz Spanien.

Jakobsweg Spanien – 16. Etappe von Frómista nach Carrión de los Condes

Halbzeit! Wie zur Belohnung warten deshalb heute nur 19 Kilometer und quasi keine Steigung auf uns.

Das kantabrische Küstengebirge grüßt herüber, aber wir müssen nicht hinauf. 

Carrión de los Condes war einst eine reiche Stadt, und diese Pracht bewundern wir gut gelaunt am Abend.

Jakobsweg Spanien – 17. Etappe von Carrión de los Condes nach Sahagún

Karg und lang (39 Kilometer!) sieht die nächste Etappe aus. Wenigstens die Höhenmeter halten sich in Grenzen: 200 sind es.

Trotzdem sind wir froh, als wir Sahagún erreichen.

Jakobsweg Spanien – 18. Etappe von Sahagún nach Reliegos – ein besonderer Punkt auf der Jakobsweg Karte

Flach, aber lang ist diese Teilstrecke. Ruhiger geht es auf der Via Traiana zu, die auch nach Reliegos führt.

Dieses Etappenziel hat Bodegas, archäologische Funde und sogar einen Meteoriten zu bieten: Abwechslung und viele Informationen garantiert!

Jakobsweg Spanien – 19. Etappe von Reliegos nach León

25 Kilometer trennen uns von León mit seinen leckeren Tapas und vielen Sehenswürdigkeiten.

Der fiese Anstieg liegt am Ende der heutigen Strecke – bis dahin muss die Kraft reichen!

Jakobsweg Spanien – 20. Etappe von León nach Villadangos del Páramo

Unspektakulär und nicht sonderlich anstrengend ist es bis nach Villadangos del Páramo. Vorbei geht es an Flug- und Golfplatz und Gewerbegebieten.

Jakobsweg Spanien – 21. Etappe von Villadangos del Páramo nach Astorga

Gemächlich lassen wir die vor uns liegenden 27 Kilometer und 120 Höhenmeter angehen, denn am Ziel erwarten uns wieder einmal Bauten Gaudís, ein Schokoladenmuseum und andere süße Naschereien, und das Museum der Wege.

Bis dahin begegnen wir unterwegs unter anderem einem Schmelzwasserbach, der die Landschaft zum Ergrünen bringt – wir freuen uns auf das spanische Abendessen!

Jakobsweg Spanien – 22. Etappe von Astorga nach Rabanal del Camino

Auf 20 Kilometern geht es nach Rabanal kontinuierlich bergauf, und als wir endlich ankommen, sind wir trotz nur etwa 300 Höhenmetern ganz schön erschöpft.

Trotzdem bietet sich im Kloster Monte Irago die Möglichkeit, einen Gottesdienst im gregorianischen Stil mitzufeiern.

Jakobsweg Spanien – 23. Etappe von Rabanal del Camino nach Ponferrada

Ein wenig unheimlich ist das verlassene Foncebadón, das gleich das erste Teilziel ist. Von hier aus sind es aber keine 32 Kilometer mehr bis nach Ponferrada und es geht beständig bergab von 1.300 bis auf etwa 500 Meter.

Der Monte Irago mit seinen 1.500 Metern wächst beständig durch die von Pilgern mitgebrachten Steine und andere Gegenstände. Unser Ziel erwartet uns durch seine Burg trutzig und abweisend, aber es gibt dann doch viel zu sehen: Kirchen, Stadtbefestigungen, Museen und natürlich auch eine Einkehrmöglichkeit.

Jakobsweg Spanien – 24. Etappe von Ponferrada nach Villafranca del Bierzo

21 Kilometer und 210 Höhenmeter sind dieses Mal zu schaffen, aber am Wegesrand der historischen Route gibt es so viel Interessantes, dass wir uns beeilen müssen, denn wir verweilen in Weinbergen, römischen Kastellen, Einsiedeleien und Herrenhäusern.

Jakobsweg Spanien – 25. Etappe von Villafranca del Bierzo nach O Cebreiro

Ganze 30 Kilometer und ein heftiger Anstieg von 1130 Metern machen diese Etappe zu einer von uns gefürchteten.

Als wir endlich in O Cebreiro ankommen, haben wir viele Fotos von den malerischen Pallozas gemacht, keltischen Rundhütten, aber wir freuen uns auf Queso con Miel – eine Delikatesse von O Cebreiro.

Jakobsweg Spanien – 26. Etappe von O Cebreiro nach Triacastela

Vom hohem Niveau von 1.300 Metern über dem Meer steigen wir heute auf etwa 700 Meter ab und passieren auf 21 Kilometern viele Feldsteinkirchen, alte Friedhöfe und Einsiedeleien. Auf dem Alto de Poio genießen wir unser Mittagessen.

Jakobsweg Spanien – 27. Etappe von Triacastela nach Sarria

Endlich! Die letzten 120 Kilometer brechen mit dem Einlaufen in Sarria an. Ab jetzt gibt es für die Pilger eine Compostela, die berühmte Pilgerurkunde.

Über 24 Kilometer geht es bergab, wenn da nicht kleine, gemeine Steigungen wären. Unterwegs gibt es aber ein schönes Kloster und eineuralte Zypresse zu sehen.

Jakobsweg Spanien – 28. Etappe von Sarria nach Portomarin – immer weniger Punkte auf der Jakobsweg Etappen Karte

In Sarria ist viel los, denn die Pilgerströme scheinen sich hier zu vervielfachen. Auf dem Weg nach Portomarin erreichen wir die größte Höhe etwa in der Mitte der 21 Kilometer, und danach geht es wieder gemächlich bergab.

Unterwegs kommen wir an alten keltischen Siedlungen mit historischen Wegen vorbei, und in Portomarin können wir die alten Reste des ursprünglichen Dorfs leider nur bei Niedrigwasser bestaunen. Dann ragen sie aus dem Stausee heraus.

Jakobsweg Spanien – 29. Etappe von Portomarin nach Palas de Rei

Zwar nur 24 Kilometer aber immerhin fast 500 Höhenmeter wollen heute von uns abgelaufen werden.

Nur drei Tage vor Santiago nochmal eine echte Herausforderung!

Da sind wir froh, als wir in Palas de Rei ankommen, auch wenn das Städtchen wenig königlich auf uns wirkt.

Jakobsweg Spanien – 30. Etappe von Palas de Rei nach Ribadiso de Baixo

Durch Wald und immer wieder auf und ab geht es 25 Kilometer bis zum Tagesziel. Unterwegs stärken wir uns mit Tintenfisch und am Saleta-Brunnen in Boente.

Wir kommen auch an Castañeda vorbei, der mittelalterlichen Kalkbrennerei für die Kathedrale. Die Steine dafür haben die Pilger damals 100 Kilometer weit getragen – Respekt!

Uns sind ja schon die Rucksäcke beim pilgern zu schwer…

Jakobsweg Spanien – 31. Etappe von Ribadiso de Baixo nach O Emplame

Nicht viel zu sehen gibt es auf dieser vorletzten Etappe bis nach Santiago, aber wir sind dankbar dafür, denn inzwischen schauen wir fast nur noch auf unsere Füße und den Weg, der vor uns liegt. 20 Kilometer sind es bis zum Tagesziel und nur 310 Höhenmeter, aber durch ein beständiges Auf und Ab machen sich nun wirklich alle Gelenke bemerkbar.

Jakobsweg Spanien – 32. Etappe von O Emplame nach Santiago de Compostela – die letzten Kilometer auf dem Pilgerweg

Wir befinden uns im Dunstkreis von Santiago de Compostela, das können wir heute ganz deutlich spüren. Es sind ja auch nur noch 22 Kilometer bis zu unserem Ziel, aber das ständige, kleinräumige Auf und Ab der letzten Tage geht auch heute weiter und zehrt an unseren Nerven – auch wenn es laut Statistik nur 270 Höhenmeter sind.

Von San Marcos sehen wir bereits die Türme der Kathedrale, die in den Himmel über Santiago ragen, aber die große Pilgerherberge auf dem Monte do Gozo ist eher abschreckend und wir wollen nur noch die letzten fünf Kilometer hinter uns bringen. Seit dem neunten Jahrhundert ruht hier in Santiago der Heilige Jakobus, und tausende Pilger kommen seitdem jedes Jahr hierher – und das seit 1.000 Jahren!

Unterkünfte

Selbstverständlich wird bei einer solch langen Tour auch eine entsprechende Unterkunft für die Nacht benötigt. Da der Jakobsweg mittlerweile wieder ein sehr beliebter Wanderweg geworden ist, stehen auch wieder ausreichend Unterkünfte zur Verfügung. Für welche Art von Unterkunft man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen.

Pilgerherbergen

Diese Pilgerherbergen sind die absoluten Klassiker unter den Unterkünften auf dem Jakobsweg. Hier gibt es zwei verschiedene Varianten, die kirchlichen und die privaten Herbergen. Zu beachten ist hier, dass man in den kirchlichen Herbergen wirklich immer nur für eine Nacht bleiben darf, es sei denn, dass man durch eine Krankheit beispielsweise nicht weiter gehen kann. In den privaten Herbergen nimmt man dies nicht ganz so eng. Die Preise für die Übernachtung schwanken zwischen einer freiwilligen Spende und etwa zehn Euro. Nur in seltenen Fällen gibt es die Möglichkeit, auch ein Frühstück zu bekommen.

Ausstattung

Von der Ausstattung darf man sich bei den Herbergen allgemein nicht zu viel erwarten, das sind keine Hotels. Oft bekommt man lediglich eine Matratze gestellt, aber keine Decke. Dafür muss jeder Wanderer schon selbst sorgen. In einigen Herbergen übernachtet man in relativ kleinen Räumen, die zwischen vier und acht Betten haben. Aber es gibt auch die Herbergen mit Räumen im Format einer Turnhalle, hier schlafen dann schon einmal 50 Menschen in einem Raum. Die Kleidung kann dort per Hand gewaschen werden, manchmal steht auch eine Küche für die Selbstversorgung zur Verfügung. Natürlich sind auch sanitäre Anlagen vorhanden, aber hier sollte man nicht zimperlich sein und keine zu großen Erwartungen haben. Der große Vorteil dieser Herbergen ist, dass sie alle relativ nahe am Jakobsweg liegen und zudem recht günstig sind.

Wichtige Voraussetzung: Der Pilgerpass

Es gibt eine Voraussetzung, wenn man in einer dieser Herbergen übernachten möchte, und das ist der Pilgerpass. Ohne diesen Pass ist man nicht berechtigt, die Unterkunft zu nutzen. Dieser Pass gilt als eine Art Eintrittskarte auf dem Jakobsweg. Auch für den Erhalt der Pilgerurkunde ist der Pass eine wichtige Voraussetzung. Erhältlich ist der Pass bei einigen Anlaufstellen in Deutschland, aber auch in der Schweiz und in Österreich. Selbstverständlich ist er auch gleich vor Ort in Spanien zu bekommen, für gewöhnlich an den bekannten Startpunkten.

Auch wenn auf dem ganzen Weg mehr als 200 Pilgerherbergen zur Verfügung stehen, sind diese in der Hauptsaison, also im Juli und August, sehr oft überfüllt. Da eine Reservierung hier nicht möglich ist, sollte man immer rechtzeitig eintreffen, um noch eine Matratze zu erhalten. Schlimmstenfalls muss man weiter nach einem Platz suchen, oder mit dem Boden vorlieb nehmen. Wer außerhalb der Saison, also im Winter, läuft muss damit rechnen, dass einige Herbergen geschlossen sind. Die beste Pilgerzeit ist zwischen Mitte April und Mitte Juni, und auch im September und Oktober.

Weitere Unterkünfte auf dem Jakobsweg

Herbergen sind zwar die Klassiker auf dem Jakobsweg, aber man kann natürlich auch in PensionenHotels und in Klöstern übernachten. Auch das Campen ist möglich. Wer es auf sich nehmen möchte, das zusätzliche Gewicht des Zelts über diesen langen Weg zu tragen, kann übernachten wo er möchte.

Infos Reisezeit:

Wandern kann man in Spanien und Frankreich eigentlich das ganze Jahr über, nur bei der ersten Etappe durch die Pyrenäen sollte man je nach Jahreszeit mit wärmerer Kleidung ausgestattet sein, denn dort kann es auch im Sommer etwas kühler werden. Im Winter ist diese Etappe sehr gefährlich, hier empfiehlt es sich, eine andere Route zu nutzen, oder einfach eine Etappe später zu beginnen. Die beste Zeit für den Jakobsweg sind Frühling und Herbst. Im Sommer kann es nicht nur sehr heiß werden, was die Wanderung erschwert, sondern auch sehr voll. Viele Menschen nutzen die Ferien und die Urlaubszeit im Sommer, um den Jakobsweg zu gehen, und dementsprechend voll sind dann auch die Wege und vor allen Dingen die Herbergen. Wer es sich aussuchen kann, sollte die Zeit im Sommer besser nicht wählen für den Jakobsweg. Ebenso sieht es aus, wenn man in Zeiten von religiösen Feiertagen unterwegs ist, auch dann steigt der Pilgerstrom immens an. Oft ist es so, dass man sich am besten bereits morgens im Dunkeln auf den Weg macht, damit man rechtzeitig abends am Etappenziel eintrifft, um noch einen Herbergsplatz zu bekommen. Das ist nicht nur in der Hauptsaison so, sondern kann auch in der Nebensaison passieren.

Fazit:

Allein schon durch seine Länge von 800 km ist der Jakobsweg ein recht anspruchsvoller Weg, zumindest wenn man ihn von Beginn an läuft. Selbstverständlich steht es jedem frei, einfach an einer beliebigen Etappe in die Wanderung einzusteigen. Wer befürchtet, die ganzen Kilometer nicht laufen zu können, oder einfach nicht ausreichend Zeit zur Verfügung hat, der kann den Weg selbstverständlich auch abkürzen, uns zum Beispiel in der Mitte der Strecke beginnen. Wer allerdings die Pilgerurkunde, auch als Compostela bekannt, erhalten möchte, der muss unbedingt als Fußpilger mindestens die letzten 100 km absolviert haben. Um dies festzuhalten gibt es den sogenannten Pilgerausweis, den man sich vor der Tour bestellen kann, und in den dann die einzelnen Etappen eingetragen werden können. Dieser Credencial ist nicht nur dafür dar, sich nach den jeweiligen Etappen einen Stempel abzuholen als Beweis, dass man an der Station auch wirklich war. Das Credencial weist jeden Wanderer als Jakobspilger aus. Dies bedeutet, dass man sich der Pilgertradition in Verhalten und Auftreten verpflichtet. Gleichzeitig ermöglicht der Pass aber auch die Unterkunft in Pilgerherbergen gegen ein sehr geringes Entgelt.

Häufige Frage: Kann man den spanischen Jakobsweg mit dem Fahrrad fahren?

Um es kurz zu machen: Ja, man darf mit dem Fahrrad “pilgern”. Dieses Thema wird immer häufiger angesprochen und wirft ein paar Fragen auf, die wir gerne beantworten wollen. Allem voran gilt natürlich, dass die Pilger, die zu Fuß unterwegs sind, auf der Straße bzw. dem Weg immer Vorrang haben.

Insgesamt sind es aber laut Statistiken sogar 10% aller Pilger, die fahren anstatt zu laufen. Dennoch hat man mit dem Fahrrad den Anspruch auf die Pilgerurkunde, der einzige Unterschied ist jedoch, dass man mindestens 200km zurückgelegt haben muss.
Man fährt neben dem Camino auf dem Eurovelo 3 Fahrradweg, dieser verläuft fast immer parallel dazu. Nur an schwer zugänglichen Stellen verläuft der Radweg ein wenig anders.

Das einzige Problem könnte die Anreise mit dem Rad werden. Nun ist es jedem selbst überlassen, ob er die weite Reise in Richtung Westen von Spanien läuft oder fährt, und ob man das Feeling des Pilgerns wie damals im Mittelalter und früher erleben möchte.

Der Camino Francés gilt als der bekannteste und beliebteste Jakobsweg Europas. Er verläuft auf einer Länge von rund 800 Kilometern. Der Weg wird als leicht bis mittelschwer eingestuft. Die ideale Reisezeit für diesen Weg ist die Zeit vom Frühjahr bis zum Herbst, wobei der Sommer recht heiß werden kann.

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Wanderbericht: Pembrokeshire Coast Path in Wales

Wanderbericht: Pembrokeshire Coast Path in Wales

Atemberaubende Landschaften und eine Wanderung durch die Geschichte

Malerische Strände, romantische Dörfer, zerklüftete Schluchten, Felsen aus Vulkangestein und der Ausblick über das Meer, so weit das Auge reicht – das und noch viel mehr bietet der Pembrokeshire Coast Path, der nicht umsonst von National Geographic zu einem der besten langen Wanderwege der Welt in einer der schönsten Küstenregionen gekürt wurde. 15 Tage lang erlebten wir diesen wundersamen Einklang aus Natur und von Menschenhand Geschaffenem. 

Die Etappen des Pembrokeshire Coast Path

1. Etappe von Amroth nach Tenby

Mit Flugzeug, Zug und Taxi erreichen wir Amroth, den Ausgangspunkt des rund 300 Kilometer messenden Pembrokeshire Coast Path. Als ein Abschnitt des 1400 Kilometer langen Wales Coastal Path führt er über mehrere Etappen an der Küstenlinie von Wales entlang und wird uns über die kommenden 15 Tage mit seiner wunderschönen Landschaft und dem atemberaubenden Ausblick über das Meer verzaubern. 

Nach einer Übernachtung in Amroth beginnen wir unsere erste, gut elf Kilometer lange Etappe. Unter dem strahlend blauen Himmel eines Septembertages, wie er schöner nicht sein könnte, marschieren wir an den Klippen entlang.

Diese erste Etappe ist vom Schwierigkeitsgrad her eher einfach, was uns einen gelungenen Einstieg in den Weg erlaubt und die Zeit bis zum Erreichen Tenbys beinahe wie im Fluge vergehen lässt.

2. Etappe von Tenby nach Stackpole

Am nächsten Tag stehen wir bald auf, denn vor uns liegen mehr als 24 Kilometer. Vor dem Aufbruch nehmen wir uns aber die Zeit, Tenbys traumhafte Strände zu besuchen.

Der Himmel ist heute leicht bewölkt, aber das tut dem umwerfenden Panorama keinen Abbruch. Der Auslöser unseres Fotoapparates klickt beinahe ununterbrochen, doch bereits jetzt ist uns klar, dass die Bilder später niemals denselben Eindruck der Szenerie vermitteln können.

Der Weg bis Stackpole ist weit, doch wir kommen gut voran. An unserem Ziel suchen wir uns ein gemütliches Bed and Breakfast und fallen schon bald nach einem schnellen Abendessen in unsere Betten.

3. Etappe von Stackpole nach Freshwater West

Vor uns liegt ein ähnlich langer Marsch wie gestern auf dem Pembrokeshire Coast Path, weshalb wir wieder zeitig auf der Strecke sind. Unterwegs stoßen wir immer wieder auf die Möglichkeit, einzelne Etappen mit dem Bus zurückzulegen.

Praktischerweise kann man sich den Wanderweg individuell zusammenstellen. Es ist nicht erforderlich, ihn von Beginn bis zum Ende zu gehen.

Viele Wanderer bewältigen anscheinend nur kurze Abschnitte oder nutzen zwischendurch die öffentlichen Verkehrsmittel, um ihre Füße nicht übermäßig zu strapazieren.

Wir haben uns allerdings vorgenommen, auf den Bus zu verzichten und die gesamten 300 Kilometer auf Schusters Rappen zurückzulegen.

4. Etappe von Freshwater West nach Pembroke

Heute steht uns der bisher anstrengendste Teil unserer Reise bevor. Knappe 30 Kilometer sind es, die zwischen uns und unserem nächsten Etappenziel liegen. Auf der einen Seite erstreckt sich das Meer, so weit das Auge reicht, auf der anderen bestimmen Wiesen und Weiden das Landschaftsbild.

Hier vertreiben sich Kühe und Schafe die Zeit mit Nichtstun. Auch wilde Ponyskann man beobachten, doch diese Tiere sind sehr scheu und im Gegensatz zu ihren heimischen Artgenossen aus den Pferdehöfen nicht für Streicheleinheiten zu begeistern.

Ab der Hälfte des Weges beginnt sich das Landschaftsbild zu verändern. Nun ist es weniger natürlich, sondern von Hafenanlagen geprägt.

Gegen Abend erreichen wir Pembroke, stolz darauf, so gut in der Zeit zu liegen.

5. Etappe von Pembroke nach Milford Haven

Die heutige Strecke kommt uns mit gut 18 Kilometern beinahe wie ein Katzensprung vor. Wieder einmal fällt uns auf, dass außer uns recht wenige Wanderer unterwegs sind.

Wir dürften eine gute Zeit erwischt haben, denn von einem unserer Gastgeber haben wir bereits erfahren, dass die Gegend während der Ferienzeit bei weitem nicht so ruhig und ungestört ist.

Dennoch sind die Unterkünfte auch außerhalb der Hauptsaison auf Wanderer eingestellt, da der Weg bereits einen gewissen Grad an Bekanntschaft gewonnen hat.

Und so genießen wir die stille Idylle, während sich unser heutiger Marsch dem Ende zuneigt.

6. Etappe von Milford Haven nach Dale

Wir verlassen die Hafengegend und erfreuen unsere Augen an den wunderbaren Buchten, die sich unter uns erstrecken. Wenn man Glück hat, kann man unten im Wasser Robben entdecken, doch bisher konnten wir noch keine sichten. 

Von einem Einheimischen erfuhren wir, dass der Stein unter uns von zahlreichen Höhlen durchzogen ist, die früher angeblich von Piraten und Schmugglerngenutzt wurden. Mutige können einem neuen Trend folgen, dem Coasteering.

Dabei springt man in Neoprenanzügen und unter Aufsicht eines Guides von den Klippen ins Meer, um die Höhlen zu erforschen und vielleicht auch die eine oder andere Robbe zu Gesicht zu bekommen.

Wir sind uns allerdings einig, dass wir diesen Sprung aufgrund mangelnder Abenteuerlust lieber nicht wagen wollen.

7. Etappe von Dale nach St. Bride’s Haven

Heute liegt wieder eine längere Strecke vor uns. Auf den knapp 25 Kilometern freuen wir uns darüber, dass der Himmel bewölkt ist, denn die Vegetation ist eher karg und Schatten rar.

Wieder einmal fallen uns die vielen keltischen Schriftzeichen auf, die sogar auf Mülleimern zu finden sind.

Wir haben Glück, dass hier neben Walisisch auch Englisch als Amtssprache gilt, denn ansonsten hätten wir wohl etliche Kommunikationsschwierigkeiten.

8. Etappe von St. Bride’s Haven nach Newgale

Auf den gut 20 Kilometern des heutigen Tages scheint die Sonne auf den Weg, der uns vorbei an kleinen Häfen und Sandstränden führt.

Das schöne Wetter begünstigt die Aussicht, und wir haben das Gefühl, dass hinter dem Meer überhaupt kein Horizont existiert.

Unseren zu Hause gebliebenen Freunden werden wir etliche Fotos zu zeigen haben!

9. Etappe von Newgale nach St. Non’s

Zu Beginn ist die Strecke hügelig und teilweise steil, erst nach einer Weile wird es leichter. Generell erwarten den Wanderer unterwegs immer wieder Steigungen und Gefälle, wodurch man oft auch für kurze Strecken etwas mehr Zeit einplanen muss.

Doch wir bringen den anstrengenden Abschnitt ohne größere Schwierigkeiten hinter uns und können danach wieder völlig entspannt die Schönheit des Landes genießen, das man früher Gwlad Hud a Lledrith nannte – Land der Rätsel und Zauber.

10. Etappe von St. Non’s nach Whitesands Bay

Da wir heute nur gut zwölf Kilometer zu bewältigen haben, nehmen wir uns gleich zu Beginn die Zeit für einen Abstecher nach St. David’s.

Hier besichtigen wir die Kathedrale, die zu den ältesten Anlagen Großbritanniens zählt. Vieles hat dieses alte Gemäuer bereits miterlebt – von Überfällen durch die Wikinger bis zum zeitlichen Verfall.

Obwohl manche Elemente aufgrund der über Jahrhunderte fortschreitenden Verwitterung nicht mehr erkennbar sind, beeindruckt uns die Architektur zutiefst.

Leider kommen wir nicht in den Genuss der riesigen Orgel, die im Jahr 2000 erneuert wurde und die Messen mit epischen Klängen untermalt.

11. Etappe von Whitesands Bay nach Aber Draw

Den Start der nächsten 18 Kilometer verschieben wir auf die Mittagszeit und verbringen den Vormittag an den Stränden der Whitesands Bay, die ihrem Namen alle Ehre macht. Der weiße Sand und das azurblaue Meer sind ein Paradies für Badeurlauber, außerdem trifft man hier Surfer und Angler, die ihrem Sport frönen.

Es fällt uns nicht leicht, diesen wundervollen Ort zu verlassen, doch der Weg geht sich nicht von selbst und wir wollen ihn in der Zeit schaffen, die wir uns vorgenommen haben.

In den Buchten hinter der Whitesands Bay stehen die Chancen angeblich gut, Delfine zu sehen. Wir bemühen unsere Augen redlich und brechen beinahe in lauten Jubel aus, als wir in der Ferne etwas im Wasser entdecken, das möglicherweise eine Rückenflosse sein könnte. Für uns ist die Sache klar – wir haben einen Delfin gesehen!

12. Etappe von Aber Draw nach Pwell Deri

Die Strecke ist heute etwas kürzer als gestern und führt uns weiter an den Küstenfelsen entlang, die ihr Aussehen aufgrund der Erosion jährlich ändern. Wir verlassen den Weg für eine Weile und marschieren ein Stück landeinwärts, um uns Carreg Samson anzusehen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Dolmen, einen Steintisch, wobei ein Deckstein auf drei der sieben Steine ruht. Früher war das Gebilde von Erde oder Stein bedeckt und wurde erst im Laufe der Zeit freigelegt. Vor etwa hundert Jahren wurde es von Bauern als Stall für Schafe oder Rinder verwendet.

Heute kommen diese Tiere immer noch hierher, um sich im Schatten der Steine eine Auszeit von der Sonne zu gönnen. Fraglich ist, ob es sich bei dem Gebilde früher einmal um eine Grabstätte handelte. Für uns ist jedenfalls völlig unklar, wie die Menschen damals den 4,5 mal 2,7 Meter messenden Deckstein auf die Spitze der Konstruktion heben konnten.

Der Legende zufolge ist dafür der Heilige Samson verantwortlich, der den Stein mit nur einem Finger dorthin gesetzt haben soll. Praktisch, oder?

13. Etappe von Pwell Deri nach Goodwick

Langsam werden unsere Füße müde und unsere Beine schwer, doch wir weigern uns weiterhin, den Bus zu benutzen. In unserem Ehrgeiz stacheln wir uns gegenseitig an, keiner will sich vor den anderen eine Blöße geben.

Und so marschieren wir tapfer die knapp 17 Kilometer bis Goodwick, vorbei an bis zu 70 Meter hohen Klippen. Die Landschaft, der Ausblick und das schöne Wetter entschädigen uns für die müden Glieder und die eine oder andere Blase.

14. Etappe von Goodwick nach Newport

Unsere anfängliche Motivation neigt sich gegen den Nullpunkt, und wir müssen uns gegenseitig motivieren, um bis zum Ende durchzuhalten. Unterwegs kommen wir an der Halbinsel Dinas Head, oder Ynys Dinas, wie sie auf walisisch heißt, vorbei.

Der sagenhafte Ausblick, den man von der höchsten Stelle hat, entschädigt uns sogar für den Aufstieg auf 142 Meter. Nicht zu glauben, dass wir dafür nochmals mehrere Kilometer zu unserer heutigen Strecke hinzugefügt haben!

15. Etappe von Newport nach St. Dogmaels

Es ist geschafft! Die Schlussetappe hatte es in sich. 26 Kilometer lang und voller steiler Anstiege behält sich der Pembrokeshire Coast Path das schwierigste Stück für den Schluss auf. Wir mussten all unsere Kräfte mobilisieren, um durchzuhalten, doch schlussendlich haben wir St. Dogmaels erreicht und können auf 15 anstrengende sowie ereignis- und abwechslungsreiche Tage zurückblicken.

Wir sind uns einig – die Reise hat sich gelohnt!

Auf rund 300 Kilometern führt der Pembrokeshire Coast Path an der Südwestküste von Wales entlang. Er verläuft größtenteils durch Nationalparkgebiet.

Vom technischen Schwierigkeitsgrad her ist der Pembroke Coast Path eher als einfache Strecke einzustufen, allerdings gibt es zum Teil recht lange Etappen mit einigen Aufs und Abs. Dafür wird Kondition benötigt.

Übernachtungsmöglichkeiten

Mittlerweile ist der Pembrokeshire Coast Path ein sehr beliebter Wanderpfad geworden. Dementsprechend stellt er für Wanderer auch ausreichend Unterkünfte für die Nacht zur Verfügung. Wer gerne mit dem Zelt unterwegs ist, sollte sich zum Übernachten auf dieser Route einen entsprechenden Zeltplatz suchen. Auf dem Weg gibt es einige sehr einladende Zeltplätze, aber leider nicht am Ende jeder Etappe. Wer jetzt denkt, einfach wild zelten zu können, sollte dies besser unterlassen, denn wild zelten ist verboten.

Allerdings ist das Campen auf dieser Tour auch nicht die Tradition, das ist eher das Übernachten im Bed & Breakfast. Dies ist relativ günstig, und um das Frühstück muss man sich auch nicht mehr kümmern. Alternativ gibt es auch einige Jugendherbergen, die nicht nur Jugendlichen zur Verfügung stehen. Aber auch diese sind nicht an allen Zielen der Etappen zu finden. Bei einigen Hostels gibt es die Möglichkeit, gleich online zu reservieren. Besonders in der Ferienzeit, wo viele Wanderer unterwegs sind, ist dies eine sehr gute Lösung.

Verpflegung für unterwegs

Zur Sicherheit ist es besser, sich zu Beginn einer Etappe mit ausreichend Wasser und Verpflegung für den Tag zu versorgen. Die Etappen sind unterschiedlich, auf einigen kommt man auch durch schöne kleine Orte, in denen man dann auch etwas essen oder einkaufen kann. Dies ist aber nicht überall der Fall, somit sollte immer ausreichend Verpflegung für den Wandertag eingepackt werden. Dies gilt ganz besonders für das Wasser, denn unterwegs gibt es im Gelände keine Möglichkeiten, sich mit Wasser zu versorgen.

Die beste Reisezeit

Der Pembrokeshire Coast Path kann theoretisch das ganze Jahr über genutzt werden. Allerdings ist es natürlich so, dass das Wandern bei guten Wetter und Sonnenschein gleich noch viel mehr Spaß macht. Daher ist der Sommer eine sehr gute Reisezeit für diese Tour. Ganz besonders beliebt sind die Monate Juni und September. Dann ist es nicht zu heiß, aber dennoch schön. Man sollte bei der Planung immer darauf achten, nicht in der Zeit der walisischen Ferien zu wandern, da es viele Einheimische gibt, die die Ferien auch zu einer Wanderung auf diesem Pfad nutzen.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
Packliste Hüttentour / Mehrtagestour

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Test: Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack

Test: Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack

Ich habe den Wanderrucksack Osprey Ketrel 38 auf einer Mehrtageswanderung (8 Tage) getestet. Insgesamt hatte der Rucksack etwa 10 kg Gewicht. Mit einer Größe von 163 cm habe ich mich für die Rucksackgröße S/M und die Farbe jungle green entschieden. Ich habe das Unisex-Modell genommen, da es mir einfach besser gepasst hat.

Hinweis: Es gibt eine spezielle Damenvariante dieses Rucksacks, welche „Kyte“ heißt.

Ich hatte den Wanderrucksack täglich ca. 30 km auf dem Rücken, bin viele Höhenmeter über Waldwege, Trails und Teer gelaufen.

Der Aufbau des Wanderrucksacks Osprey Kestrel 38

Der Rucksack kann über das Deckelfach gepackt werden. Auf der linken Seite befindet sich ein Reißverschluss, über den der Zugriff auf das Innere des Wanderrucksacks auch möglich ist. Im Rucksack kann ein Zwischenboden eingezogen werden. Dieser wird mit zwei Bändern befestigt, die eingeschlauft werden müssen. Auf der Innenseite des Deckelfachs befindet sich eine Netztasche mit Reißverschluss; eine weitere Tasche mit Reißverschluss befindet sich auf dem Deckel außen. Auf der Vorderseite hat der Kestrel ein großes elastisches Fach, an den beiden Außenseiten je ein kleines elastisches Fach. Im unteren Bereich hat der Rucksack ein separat zugängliches Bodenfach, welches bei nicht eingezogenem Zwischenboden auch von oben zu erreichen ist. Unter dem Bodenfach ist eine Regenhülle in einem Reißverschlussfach verstaut. Im Rücken befindet sich ein externes Fach für eine Trinkblase. Am Hüftgurt befinden sich zwei Reißverschlussfächer, am Brustgurt eine Signalpfeife. Der Brustgurt ist in der Höhe verstellbar. Sonst befinden sich am Rucksack viele Befestigungsmöglichkeiten für z.B. Wanderstöcke, Isomatte oder Schlafsack. Nicht zu vergessen die Kompressionsriemen an den Seiten.

Die Passform des Rucksacks

Grund für den Kauf dieses Modells war, dass der Rucksack sehr leicht ist und eine  unglaublich gute Passform hat. Die gute Passform hat sich auch während der Wanderung bestätigt. Der Rucksack schmiegt sich gut am Rücken an und ich empfand ihn zu keiner Zeit als störend. Dank der einfachen Verstellmöglichkeit der Rückenlänge konnte ich den Osprey Kestrel 38 sehr schnell und gut auf mich anpassen. Der Wanderrucksack war während der gesamten Tour vollgepackt und fühlte sich nie übermäßig schwer an.

Highlights des Osprey Kestrel 38

Besonders gut hat mir das externe Trinkblasenfach gefallen. An dieses gelangt man ohne den Rucksack öffnen zu müssen. Auch die Reißverschlussfächer am Hüftgurt waren total praktisch um Kleinigkeiten zu verstauen. Die Lamellen am Rückenhaben für ausreichende Belüftung gesorgt, was ich sehr positiv empfand. Die Zipper vom Reißverschluss sind verstärkt und können gut mit Handschuhen bedient werden.

Mängel des Wanderrucksacks

Während der Wanderung fiel mir aber auf, dass mir eine seitliche Balgtasche mit Reißverschluss gefehlt hat. Auch die Befestigung des Zwischenbodens mit eingeschlauften Bändern fand ich nicht gelungen. Hier hätte ich mir einen Reißverschluss gewünscht. Vermutlich um Gewicht zu sparen ist dieser nicht vorhanden; mich persönlich hat diese Art der Befestigung aber gestört, da sie an den Seiten nicht abschließt.

Fazit des Kestrel 38 Rucksacks

Trotz der kleineren „Mängel“, haben mich der hohe Tragekomfort und die Lüftung am Rücken überzeugt. Auch die Farbe finde ich besonders schön. Für mich war das endlich mal eine Abwechslung zu schwarz, blau und rot. Ich nutze den Wanderrucksack aufgrund des hohen Tragekomforts und niedrigen Gewichts auch für Tagestouren. Das Volumen lässt sich durch die Kompressionsriemen gut regulieren.

Der Osprey Kestrel 38 ist eine klare Kaufempfehlung!

Zusätzlich gibt es den Kestrel 38 neben der Damenvariante Kyte auch noch mit 48 und 68 Litern Volumen. Jeweils in S/M und M/L.

 

Wanderbericht – Dolomiten-Höhenweg 1

Wanderbericht – Dolomiten-Höhenweg 1

Der Klassiker – Dolomiten-Höhenweg 1

Die Dolomiten überqueren. So wie damals Hannibal. Das war schon immer und ist noch für viele Menschen ein Traum. Doch natürlich gibt es eine Menge Wege, die berühmten Berge zu durchqueren. Wir haben den Dolomiten-Höhenweg 1 genommen. Er ist wohl der bekannteste unter den Wegen über die Alpen und führt vom Prager Waldsee im Pustertal nach Belluno, welches am südlichen Rand der Alpen liegt. Unterwegs sieht man alle Hauptkämme der wichtigsten Dolomitengruppen. Der Weg bietet sich von Natur aus an und führt durch den östlichen Teil der Dolomiten (Alpen). Seine Länge beträgt etwa 150 km, für die ein durchschnittlich trainierter Bergsteiger etwa 9 Tage benötigt. Im Durchschnitt ist man dabei in einer Höhe von 2000 Metermaß über Normalfall unterwegs, wobei die Route an den Prager sowie an den Ennebergser Dolomiten vorbei führt.

Ein wenig Kondition verlangen die Pässe Passo Falzarego, Passo Staulanza, Passo Giau und Passo Duran. Dafür liegen unterwegs ganze 18 bewirtschaftete Hütten, in denen eine Schlafmöglichkeit sowie zum Teil ein rustikales Speiseangebot bereitgestellt wird.

Die absoluten Highlights der Tour sind dabei der Aufstieg zum Rif. Lagazuoi, das wunderschön gelegene Rif. Croda da Lago sowie die Durchquerung der Gebirgsgruppen Civetta und Schiera. 

Die Etappen des Dolomiten-Höhenwegs Nr. 1

1. Etappe vom Pragser Wildsee zur Seekofelhütte

Der Aufstieg führt vom Pragser See durch das Hochtal des Nabigen Lochs. Die Strecke ist gut zu begehen, mit Drahtseilen gesichert und stellt auch bei schlechtem Wetter keine allzu große Herausforderung dar. Schließlich gelangt man zur Ofenscharte. Hier vor dem Bildstöckl am Fuße des Seekofels einige Meter abwärts findet man dann auch schon die Hütte. 

Wer dann noch nicht genug hat, kann von hier aus in etwa 2,5 h den Seekofel besteigen, der eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Täler ermöglicht. Von der Hütte aus in ca. 2.30 h möglich und dank des Ausblicks lohnend. 

Der Pragser Waldsee

Der Pragser Waldsee liegt in der Gemeinde Prags in Südtirol und nahe dem Plustertal. Er hat eine Fläche von 31 Hektar und liegt auf einer Höhe von 1494 m s.l.m.. Dabei hat er eine Uferlänge von gut drei Kilometern, so dass er leicht umrundet ist und eine durchschnittliche Wasserlinie von 17 m aufweist. 

Der schöne See ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten und einer der am meist besuchten Seen in Südtirol. Laut der Südtiroler Sagenwelt konnte man von dort in das Reich der Toten gelangen. 

Auf jeden Fall aber ist sein kühles und glasklares Wasser ein tolles Erlebnis und macht fit für den ersten Wandertag. Auf jeden Fall ein erstes Highlight auf dem Dolomiten-Höhenweg 1.

Der Seekofel

Der Seekofel gehört zu den Pragser Dolomiten und hat eine Höhe von 2810 m. Er befindet sich an der Grenze zwischen Südtirol und Belluno.

2. Etappe von der Seekofelhütte zur Faneshütte / Lavarellahütte

Unser Weg führt uns von der Seekofelhütte über eine Hochebene zur Senneshütte. Hier kann es bei Neuschnee und Nebel zu leichten Orientierungsschwierigkeiten kommen, ansonsten handelt es sich aber um eine leichte Etappe, die sogar manchmal etwas eintönig auf Naturstraßenverläuft. Später geht es dann über eine sehr kurvenreiche Bergstraße zum Berggasthof Pederü, bevor es schließlich zur Fanes- oder alternativ zur Lavarellahütte geht.

Die Seekofelhütte

Die alpine Schutzhütte liegt auf einer Höhe von 2327 m s.l.m. auf der Fosses-Alm nicht weit von der Ofenscharte. Sie kann bis zu 45 Besucher aufnehmen, die sich hier in einer wunderbaren Ruhe für den nächsten Tag erholen können.

3. Etappe von der Faneshütte zum Lago Lagazuoi

Nachdem wir von der Faneshütte aus losmarschiert sind, wartet gleich ein kurzer Aufstieg auf uns, bevor wir nach kurzer Zeit auf 2172 m Höhe das Limojoch erreichen, und dann entlang der Fanes-Hochfläche zum Passo di Lago wandern, der auf etwa 2500 m Höhe liegt. Von hier sieht man den Lago Lagazuoi, zu dem es noch einmal fast 300 m nach oben geht. Über die Forc. Lagazuoi, wobei das Wort forc vom italienischen forcetta kommt und soviel bedeutet wie Gabel oder hier halt auch Felsenrinne, geht es dann zum Gipfel des Lagazuoi. Dieser ist bequem mit einer Seilbahn anzufahren. Die Hütte steht dann direkt auf dem Gipfel. Von hier hat man einen wirklich wunderschönen Ausblick auf das Bergpanorama, das der Dolomiten-Höhenweg 1 seinen Besuchern verspricht. Der Tag endet schließlich in der Schutzhütte.

Das Limojoch

Das Limojoch ist leider seit einigen Jahren gesperrt, bietet aber dennoch einen wunderschönen Anblick.

Passo di Lago – Heißt soviel wie “Weg zum See”

Der Lagazuoi ist ein Berg aus der Fanesgruppe der Dolomiten. Seine beiden Gipfel werden “Der Große Lagazuoi” und “Der Kleine Lagazuoi” genannt. Zu dem höheren Gipfel führt eine Seilbahn, die ihn bei den Wanderern sehr beliebt sein lässt.

4. Etappe von Lagazuoi nach Croda da Lago

Erstes Ziel unserer heutigen Etappe ist der Falzarego Pass, der einst als Frontlinie des Ersten Weltkrieges diente. Hier gibt es einen Felsentunnel, durch den man hinuntersteigen kann. Er ist ziemlich eng, verläuft in vielen Kurven und ist auch sehr dunkel, so dass man Stirnlampen braucht, um sich hier zurechtzufinden. Wenn wir dann den Pass erreicht haben, können wir über wunderschöne Wiesenwege bis zur Schutzhütte Scoiattoli gehen. Sie liegt auf 2.255 m, auf die wir in einem gemütlichen Sessellift zufahren. Das Gefühl dabei, über den Bergwerken mitten in den Dolomiten dort in der Luft zu baumeln, ist einfach wunderbar, und gerade nach dem doch eher schwierigem Abstieg durch den engen Tunnel eine wahre Wohltat für die Seele. 

Schließlich wandern wir noch bis zum Passo Giao und gelangen dann über die Forc. Ambrizzola zur schön gelegenen Berghütte Croda.

Die schöne Berghütte Croda da Lago

Diese besuchenswerte Schutzhütte liegt in einem wahren Naturparadies direkt am Ufer des Federa-Sees und unmittelbar vor dem riesigen Bergkoloss Croda da Lago. Diese ist auf alle Fälle einen Besuch wert und wird von einer äußerst netten Familie geführt, die sich immer wieder gerne auf ein Gespräch mit den vielen Besuchern einlässt, so dass man sich hier schnell Zuhause fühlt.

5. Etappe von Croda da Lago nach Rif. Coldai

Nachdem man in der Berghütte Croda da Lago übernachtet hat, bietet es sich an, wieder zur For. Ambrizzola zu steigen, um von dort aus den beeindruckenden Monte Pelmo zu umwandern. Der Monte Pelmo ist einer der größten Berge in den gesamten Dolomiten, und trennt zusammen mit dem Monte Rite und anderen Gipfeln das Val di Zoldo vom Valle del Boite.

Nach der Besichtigung dieses beeindruckenden Kolosseum geht es weiter vom Passo Staulanza, dieser Berg hat 1766 m Höhe, über den Col Baldi, der auf 1920 m ü. NN liegt, die Rif. Coldai auf 2.132 m Höhe zu besuchen.

Dieser Etappenteil des Dolomiten-Höhenwegs 1 ist etwas anstrengender als die vorherigen und mit 17 km auch recht lang, doch ist man ja nun auch schon etwas in Übung, so dass dies kein Hindernis darstellen sollte. Bedenkt man das tolle Gefühl, wenn man es am Abend schließlich geschafft hat und in die Berghütte einkehrt, ist er es auf jeden Fall wert.

6. Etappe von Form. Coldai nach Riff. Carestiato

Heute ist der mit Abstand schwierigste und längste Weg unserer Reise. Wir wandern über die Forc. Coldai und dann zum Lago Coldai. Schließlich werden wir die Rif. Tissi am Monte Civettabesuchen, sie liegt auf 2626 m über NN und ist nach dem Bergsteiger und Patriot Attilio Tissibenannt, der im Jahr 1959 nach einem Unfall starb, und man kann hier die Mauer der Civetta-Nordwestwand aus einer einmalig schönen Perspektive bestaunen. Schließlich geht es zum Val Civetta, welcher östlich vom Val Cordevole und westlich des Val di Zoldo liegt. Es geht weiter zur Rif. Vazzoler. Diese liegt auf 1714 m über N.N. und von dort aus noch einmal hinauf zum Forc. del Camp. Anschließend steigen wir wieder hinab zur Rif. Carestiato, wo man ganz in der Nähe einen wunderschönen, botanischen Garten begutachten kann.

Val Civetta

Der Val Civetta ist ein Berg in den Dolomiten, welcher zwischen dem Val Cordevole im Osten, dem Val Fiorentina im Süden und dem Val di Zoldo im Westen liegt.

Gemeinsam mit einigen kleineren Gipfeln bildet der Val Civetta die Civetta-Moiazza-Gruppe, welche wiederum eine 6 km lange Gruppe bildet und dann in einer hohen Felsmauer über 1000 m gegen Westen abfällt, was ein herrliches Panorama ergibt.

7. Etappe von Riff. Carestiato nach Rifugio Pramperét

Es geht auf und ab, die Naturstraße hinunter bis zum Passo Duran. Dann wandern wir weiter über die Passstraße Richtung Süden und biegen in eine Waldpfad ein.

Durch einen wuchernden Bergwald geht es nach oben, bis zur Malga Moschesìn. In der Trockenzeit gibt der Brunnen hier kein Wasser, die nächste Möglichkeit ergibt sich erst wieder kurz vor der Forcella Moschesìn.

Wir queren den Nordhang in Richtung Rifugio Pramperét über schöne Wiesen.

8. Etappe von Rifugio Pramperét nach Rifugio Pian de Fontana

Ein besonders schönes landschaftliches Bild bietet der Übergang über den Berg Cime de Zità. Dieser Steig ist recht kurz und wird als schwieriger Steig gekennzeichnet, allerdings ist uns nicht ganz klar, warum das so ist, da gibt es andere Steige auf dem Dolomiten-Höhenweg 1, die weitaus schwieriger sind.

Der Steig ist recht gut markiert und weder gefährlich noch besonders ausgesetzt. Etwas schwieriger ist dann schon der steile Abstieg durch die Wiesen hindurch zum Rifugio Pian de Fontana.

9. Etappe von Rifugio Pian de Fontana nach Rifugio 7° Alpini

Diese Etappe hat sich als die mit Abstand anspruchsvollste des ganzen Dolomiten-Höhenwegs 1 entpuppt.

Der Klettersteig “Via ferrata Màrmol” wird als mittelschwer eingestuft.

Noch dazu ist er recht lang, und schon nach recht kurzer Zeit wissen wir, dass diese Einstufung berechtigt ist.

Am Ende wartet als Belohnung die Hütte Rifugio 7° Alpini auf uns.

10. Etappe von Rifugio 7° Alpini nach Belluno

Der letzte Teil des Abenteuers. Der Abstieg ist zunächst recht steil, dann wird er aber doch wieder sanfter, hinab geht es in den Klamm des Baches Ardo. Dann wird es wirklich einfach, auf kleineren Straßen gelangen wir durch schöne Dörfer letztendlich nach Belluno. Nach der vorherigen Etappe war dies wirklich ein sehr leichter Abschluss des Dolomiten-Höhenwegs 1. 

Hier endet unsere Reise der Überquerung der Alpen, und man kann sich nun noch ein paar Tage im schönen Italien erholen und ein wenig Urlaub machen. Einfach etwas die herrliche Landschaft und das gute Essen zu genießen, bevor man sich mit der Bahn oder dem Flugzeug auf den Rückweg begibt. Oder, vielleicht hat einem die Bergtour ja so gut gefallen, dann lesen Sie den Bericht von unten nach oben als Reiseanleitung für den Rückweg und gehen Sie den schönen Weg noch einmal. Sicher haben Sie bei all der ursprünglichen Schönheit noch immer das ein oder andere übersehen. Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß und allzeit gutes Gelingen bei Ihren wunderschönen Bergtouren.

Der Dolomiten-Höhenweg 1 ist auch für Wanderer geeignet, die nicht sehr bergerprobt sind. Er wird auch als der klassische Weg bezeichnet, da er der älteste von den zehn Routen ist, auf denen man die Dolomiten durchqueren kann.

Allerdings hat es die Etappe zum Rif. Lagazuoi sehr in sich, und auch die letzten Etappen sind recht herausfordernd. Wer diese Etappen wandern möchte, sollte auf jeden Fall Schwindelfreiheit, Ausdauer und Trittsicherheit mitbringen. Alle anderen Etappen können auch von ungeübten Wanderern problemlos absolviert werden.

Übernachtungsmöglichkeiten

Auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 1 stehen selbstverständlich auch einige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben Hotel und Pension gibt es einige Hütten, in denen die Übernachtung möglich ist. Diese befinden sich für gewöhnlich recht nahe an dem eigentlichen Weg und sind somit gut zu erreichen. Traditionell werden auf dem Weg die entsprechenden Rifugios genutzt, so werden die Hütten auf dem Weg bezeichnet. Hier stehen einige sehr eindrucksvolle Hütten zur Verfügung. Die Preise für die Übernachtungen schwanken schon sehr, zwischen zehn Euro und sechzig Euro die Nacht stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung. Die folgenden Übernachtungsmöglichkeiten sind sehr beliebt, aber es gibt auch noch weitere Angebote:

  • Hotel Pragser Wildsee
  • Rifugio Lavarella
  • Rifugio Lavarella / Lavarellahütte
  • Rifugio Lagazuoi
  • Rifugio Croda da Lago
  • Rifuigo Sonino al Coldai
  • Rifugio Mario Vazzoler
  • Rifugio Cesare Tomé
  • Rifugio Pian de Fontana
  • Rifugio Sommariva al Pramperèt

Hier sind noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten, die sich entweder direkt am Weg, oder auch in der unmittelbaren Umgebung des Weges befinden:

  • Rifugio Biella / Seekofelhütte
  • Rifugio Sennes / Senneshütte
  • Schutzhütte Fodara Vedla /
  • Berggasthof Pederü / Albergo Alpino Pederu
  • Rifugio Fanes / Faneshütte
  • Große Fanesalm / Malga Fanes Grande
  • Rifugio Col Gallina
  • Rifugio Averàu
  • Rifugio Scoiattoli
  • Rifugio Cinque Torri
  • Rifugio Città di Fiume
  • Rifugio 7° Alpini
  • Rifugio Passo Staulanza
  • Rifugio Adolfo Sonino al Coldài
  • Rifugio Attilio Tissi
  • Rifugio Bruto Carestiato
  • Rifugio Nuvolàu
  • Rifugio San Sebastiano
  • Bivacco del Màrmol

Welche Unterkunft man wählt, bleibt einem natürlich selbst überlassen. Allerdings ist es nicht unbedingt ratsam, auf dieser Tour ein schweres Zelt mitzunehmen, da bietet sich eine Übernachtung in einer Hütte eher an. Zwar erwartet einen in den meisten Hütten nicht zu viel Komfort, aber das muss ja auch nicht sein.

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Packliste Hüttentour / Mehrtagestour

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Test: Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Test: Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Letztes Wochenende hatte ich Gelegenheit das Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt zu testen. Bei diesem Zelt handelt es sich um ein Polycotton Zelt und schon bei der In Empfangnahme des Zeltes im verpackten Zustand machte es mächtig Eindruck und zwar durch das Gewicht. Gute 19 Kilo bringt das Zelt in der Zelttasche auf die Waage. Ganz schön schwer für ein Zelt dieser Größe! Natürlich hatte ich mich im Voraus schon etwas schlau gemacht und Christophe hat in einem Video bereits erklärt, wieso Polycotton Zelte grundsätzlich schwerer sind. Es liegt am Material! Durch den enthaltenen Baumwollanteil im Mischgewebe bestehend aus Breathable Terylene Cotton Ripstop (65% Polyester / 35% Cotton) ist dieses Zelt schwerer als herkömmliche Zelte, die ausschließlich aus Polyester oder ähnlichen Kunststoffen bestehen.

Zeltaufbau auf dem Campingplatz

Als wir auf dem Campingplatz angekommen sind, hieß es Zelt aufbauen. Da es sich bei diesem Zelt um ein aufblasbares Tunnelzelt handelt, bei dem die 3 mittleren Luftsäulen mit Hilfe einer Luftpumpe aufgepumpt werden, gestaltete sich der Aufbau echt flott und einfach.
  1. Die 4 Eckschlaufen des ausgefalteten Zeltes mit Heringen befestigen
  2. Alle 3 Luftkanäle des Zeltes mit Hilfe der zugehörigen Pumpe aufpumpen
  3. Alle weiteren ca. 15 – 20 Leinen und Schlaufen mit Heringen befestigen
  4. Alle Leinen straff ziehen
Der einfache und schnelle Aufbau ist wirklich erstaunlich. Man spart durch das Aufpumpen der Luftsäulen definitiv Zeit und muss sich nicht mit dem Ineinanderstecken von Gestängen rumplagen. Die Aufbauzeit laut Hersteller von 10- 15 Minuten haben wir zwar bei unserem ersten Zeltaufbau um 10 Minuten überschritten, doch beim nächsten Aufbau ist diese Zeit bestimmt zu erreichen.
Aufbau des Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt. Leicht gemacht durch Luftkanäle.

Aufbau

Raumangebot des Eureka Poso Creek BTC RS Zelt

Aufgebaut macht das Zelt einen sehr stabilen Eindruck. Der Stoff der Zeltplane und die 3 feststehenden Luftkanäle lassen das Zelt von außen sehr fest und wertig wirken. Beim Betreten des Zeltes wird man zunächst überrascht vom Platzangebot. Das Zelt ist innen in 2 fast gleichgroße Bereiche aufgeteilt und die Deckenhöhe von 2,05 m sorgt für genug Kopffreiheit. Besonders erstaunt war ich außerdem von der guten Luftdurchlässigkeit und dem Geruch (absolut KEIN Kunststoffgeruch), der bei neuen Zelten ja bekanntlich gewöhnungsbedürftig sein kann, hier aber absolut neutral und somit angenehm war.
Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt aufgeebaut. Raumangebot für 4 Personen.

Eureka Poso Creek BTC RS

Raumangebot Vorraum

Direkt beim Betreten des Zeltes gelangt man zuerst in eine Art Vorraum, der durch eine Deckenhöhe von 2,05 m, eine Tiefe von 2,15m und eine Breite von 2,4 m genug Bewegungsspielraum bietet, um gemütlich zu sitzen, Isomatten auszubreiten, oder in Taschen zu kramen, die In diesem Vorraum gelagert werden können.

Raumangebot Innenzelt

Geht man zwei Schritte weiter, gelangt man in eine Art Innenzelt, welches als Schlafkabine vorgesehen ist. In diesem Innenzelt kann man sich das Raumangebot gut einteilen. Entweder man schafft zwei durch eine Trennwand aus Stoff getrennte Schlafkabinen, in die jeweils eine 1,20m x 2,0m Isomatte / Luftmatratze passt, oder man verbindet diese beiden Schlafkabinen zu einer großen Schlafkabine, indem man ganz einfach per Reißverschluss die Stofftrennwand entfernt. Wem dieses Schlafraumangebot immer noch zu gering ist, kann selbstverständlich das Innenzelt komplett entfernen und so noch 30 cm Breite und 10cm Höhe für diesen Bereich des Zeltes dazugewinnen. Dadurch verliert man aber den Schutz vor Mücken, die, falls sie in das Zelt gelangt sind, zumindest nicht direkt in das Innenzelt und somit den Schlafbereich gelangen. Außerdem wird es morgens ohne das Innenzelt etwas heller, weil das Innenzelt auch eine gewisse Abdunkelung bietet.
Die Schlafkabine des Polycotton Zeltes kann in zwei Kabinen geteilt werden. Durch einen Reißverschluss.

Schlafkabine

Ausstattung des Eureka Polycotton Zelt

Das Zelt ist insgesamt mit 4 Fenstern im Vorraum ausgestattet, wovon 2 Fenster einen Mesheinsatz haben, 2 Fenster aus Kunststoff sind und eine permanente Sicht aus dem bzw. in das Zelt bieten. Des Weiteren bietet das Zelt an der Hinterseite und an der Vorderseite neben dem Eingang Lufteingänge durch Mesheinsatz.
Das Fenster des Eureka Poso Creek BTC RS. Detail des Eureka Polycotton Zelt

Fenster

In das Zelt kommt man durch einen breiten Eingang an der Vorderseite des Polycotton Zeltes, der sich sowohl mit Hilfe von hochwertigen Klettverschlüssen als auch Reißverschlüssen öffnen und schließen lässt. Wer einen schmaleren Eingang bevorzugt, kann den Seiteneingang mit integriertem Meshfenster nutzen. Auch der Seiteneingang lässt sich mit Hilfe von hochwertigen Klettverschlüssen und Reißverschlüssen öffnen und schließen. Der Innenraum bietet außerdem für das Aufhängen von Kleiderbügeln einige Schlaufen.

Tipp

Wir hatten während unseres Ausfluges auch Regenwetter und konnten so die Regenfestigkeit des Zeltes prüfen. Das Zelt blieb absolut wasserdicht, doch sollte man beim Aufbau des Zeltes ein wichtiges Detail beachten: Befestigt man das Zelt genau nach Plan, so dass alle Schlaufen von einem Hering gehalten werden, steht die Plane am Vordereingang etwas hervor. Somit kann sich auf dieser 3-5cm überstehenden Plane Wasser sammeln und ungehindert durch den Spalt am Vordereingang in das Zelt fließen (siehe Foto). Hierzu empfiehlt es sich, die Plane an dieser Stelle nicht mit Heringen am Boden zu befestigen, sondern in der Innenseite der Vordereingangsplane an den dafür vorgesehenen Ösen zu befestigen. So bleibt es im Inneren des Zeltes garantiert trocken.
Beachte nützliche Tipps. So bleibt es im Polycotton Zelt immer trocken.

Tipp

Fazit über das Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Nach einem Campingwochenende mit dem Poso Creek BTC RS von Eureka kann ich sagen, dass es sich bei dem Zelt um ein wirklich gut verarbeitetes Polycotton Zelt handelt, welches sich für Familien (2 Erwachsene + 2 Kinder) eignet und ideal für 2 erwachsene Personen ist. Das atmungsaktive Material sorgt für ein absolut angenehmes Klima im Zelt und wer glaubt, Zelte mit Baumwollanteil seien nicht Wasserdicht bei Regenwetter, den muss ich enttäuschen. Das ist definitiv nicht so.
Das Eureka Poso Creek BTC RS Polycottonzelt bei Nacht. Ein schönes Polycotton Zelt.

Zelt bei Nacht

Hier haben wir noch ein paar nützliche Tipps in Videos für euch festgehalten: Zeltaufbau Zeltabbau Unterschied Luftkanal vs Gestänge