Wanderbericht: Pembrokeshire Coast Path in Wales

Wanderbericht: Pembrokeshire Coast Path in Wales

Atemberaubende Landschaften und eine Wanderung durch die Geschichte

Malerische Strände, romantische Dörfer, zerklüftete Schluchten, Felsen aus Vulkangestein und der Ausblick über das Meer, so weit das Auge reicht – das und noch viel mehr bietet der Pembrokeshire Coast Path, der nicht umsonst von National Geographic zu einem der besten langen Wanderwege der Welt in einer der schönsten Küstenregionen gekürt wurde. 15 Tage lang erlebten wir diesen wundersamen Einklang aus Natur und von Menschenhand Geschaffenem. 

Die Etappen des Pembrokeshire Coast Path

1. Etappe von Amroth nach Tenby

Mit Flugzeug, Zug und Taxi erreichen wir Amroth, den Ausgangspunkt des rund 300 Kilometer messenden Pembrokeshire Coast Path. Als ein Abschnitt des 1400 Kilometer langen Wales Coastal Path führt er über mehrere Etappen an der Küstenlinie von Wales entlang und wird uns über die kommenden 15 Tage mit seiner wunderschönen Landschaft und dem atemberaubenden Ausblick über das Meer verzaubern. 

Nach einer Übernachtung in Amroth beginnen wir unsere erste, gut elf Kilometer lange Etappe. Unter dem strahlend blauen Himmel eines Septembertages, wie er schöner nicht sein könnte, marschieren wir an den Klippen entlang.

Diese erste Etappe ist vom Schwierigkeitsgrad her eher einfach, was uns einen gelungenen Einstieg in den Weg erlaubt und die Zeit bis zum Erreichen Tenbys beinahe wie im Fluge vergehen lässt.

2. Etappe von Tenby nach Stackpole

Am nächsten Tag stehen wir bald auf, denn vor uns liegen mehr als 24 Kilometer. Vor dem Aufbruch nehmen wir uns aber die Zeit, Tenbys traumhafte Strände zu besuchen.

Der Himmel ist heute leicht bewölkt, aber das tut dem umwerfenden Panorama keinen Abbruch. Der Auslöser unseres Fotoapparates klickt beinahe ununterbrochen, doch bereits jetzt ist uns klar, dass die Bilder später niemals denselben Eindruck der Szenerie vermitteln können.

Der Weg bis Stackpole ist weit, doch wir kommen gut voran. An unserem Ziel suchen wir uns ein gemütliches Bed and Breakfast und fallen schon bald nach einem schnellen Abendessen in unsere Betten.

3. Etappe von Stackpole nach Freshwater West

Vor uns liegt ein ähnlich langer Marsch wie gestern auf dem Pembrokeshire Coast Path, weshalb wir wieder zeitig auf der Strecke sind. Unterwegs stoßen wir immer wieder auf die Möglichkeit, einzelne Etappen mit dem Bus zurückzulegen.

Praktischerweise kann man sich den Wanderweg individuell zusammenstellen. Es ist nicht erforderlich, ihn von Beginn bis zum Ende zu gehen.

Viele Wanderer bewältigen anscheinend nur kurze Abschnitte oder nutzen zwischendurch die öffentlichen Verkehrsmittel, um ihre Füße nicht übermäßig zu strapazieren.

Wir haben uns allerdings vorgenommen, auf den Bus zu verzichten und die gesamten 300 Kilometer auf Schusters Rappen zurückzulegen.

4. Etappe von Freshwater West nach Pembroke

Heute steht uns der bisher anstrengendste Teil unserer Reise bevor. Knappe 30 Kilometer sind es, die zwischen uns und unserem nächsten Etappenziel liegen. Auf der einen Seite erstreckt sich das Meer, so weit das Auge reicht, auf der anderen bestimmen Wiesen und Weiden das Landschaftsbild.

Hier vertreiben sich Kühe und Schafe die Zeit mit Nichtstun. Auch wilde Ponyskann man beobachten, doch diese Tiere sind sehr scheu und im Gegensatz zu ihren heimischen Artgenossen aus den Pferdehöfen nicht für Streicheleinheiten zu begeistern.

Ab der Hälfte des Weges beginnt sich das Landschaftsbild zu verändern. Nun ist es weniger natürlich, sondern von Hafenanlagen geprägt.

Gegen Abend erreichen wir Pembroke, stolz darauf, so gut in der Zeit zu liegen.

5. Etappe von Pembroke nach Milford Haven

Die heutige Strecke kommt uns mit gut 18 Kilometern beinahe wie ein Katzensprung vor. Wieder einmal fällt uns auf, dass außer uns recht wenige Wanderer unterwegs sind.

Wir dürften eine gute Zeit erwischt haben, denn von einem unserer Gastgeber haben wir bereits erfahren, dass die Gegend während der Ferienzeit bei weitem nicht so ruhig und ungestört ist.

Dennoch sind die Unterkünfte auch außerhalb der Hauptsaison auf Wanderer eingestellt, da der Weg bereits einen gewissen Grad an Bekanntschaft gewonnen hat.

Und so genießen wir die stille Idylle, während sich unser heutiger Marsch dem Ende zuneigt.

6. Etappe von Milford Haven nach Dale

Wir verlassen die Hafengegend und erfreuen unsere Augen an den wunderbaren Buchten, die sich unter uns erstrecken. Wenn man Glück hat, kann man unten im Wasser Robben entdecken, doch bisher konnten wir noch keine sichten. 

Von einem Einheimischen erfuhren wir, dass der Stein unter uns von zahlreichen Höhlen durchzogen ist, die früher angeblich von Piraten und Schmugglerngenutzt wurden. Mutige können einem neuen Trend folgen, dem Coasteering.

Dabei springt man in Neoprenanzügen und unter Aufsicht eines Guides von den Klippen ins Meer, um die Höhlen zu erforschen und vielleicht auch die eine oder andere Robbe zu Gesicht zu bekommen.

Wir sind uns allerdings einig, dass wir diesen Sprung aufgrund mangelnder Abenteuerlust lieber nicht wagen wollen.

7. Etappe von Dale nach St. Bride’s Haven

Heute liegt wieder eine längere Strecke vor uns. Auf den knapp 25 Kilometern freuen wir uns darüber, dass der Himmel bewölkt ist, denn die Vegetation ist eher karg und Schatten rar.

Wieder einmal fallen uns die vielen keltischen Schriftzeichen auf, die sogar auf Mülleimern zu finden sind.

Wir haben Glück, dass hier neben Walisisch auch Englisch als Amtssprache gilt, denn ansonsten hätten wir wohl etliche Kommunikationsschwierigkeiten.

8. Etappe von St. Bride’s Haven nach Newgale

Auf den gut 20 Kilometern des heutigen Tages scheint die Sonne auf den Weg, der uns vorbei an kleinen Häfen und Sandstränden führt.

Das schöne Wetter begünstigt die Aussicht, und wir haben das Gefühl, dass hinter dem Meer überhaupt kein Horizont existiert.

Unseren zu Hause gebliebenen Freunden werden wir etliche Fotos zu zeigen haben!

9. Etappe von Newgale nach St. Non’s

Zu Beginn ist die Strecke hügelig und teilweise steil, erst nach einer Weile wird es leichter. Generell erwarten den Wanderer unterwegs immer wieder Steigungen und Gefälle, wodurch man oft auch für kurze Strecken etwas mehr Zeit einplanen muss.

Doch wir bringen den anstrengenden Abschnitt ohne größere Schwierigkeiten hinter uns und können danach wieder völlig entspannt die Schönheit des Landes genießen, das man früher Gwlad Hud a Lledrith nannte – Land der Rätsel und Zauber.

10. Etappe von St. Non’s nach Whitesands Bay

Da wir heute nur gut zwölf Kilometer zu bewältigen haben, nehmen wir uns gleich zu Beginn die Zeit für einen Abstecher nach St. David’s.

Hier besichtigen wir die Kathedrale, die zu den ältesten Anlagen Großbritanniens zählt. Vieles hat dieses alte Gemäuer bereits miterlebt – von Überfällen durch die Wikinger bis zum zeitlichen Verfall.

Obwohl manche Elemente aufgrund der über Jahrhunderte fortschreitenden Verwitterung nicht mehr erkennbar sind, beeindruckt uns die Architektur zutiefst.

Leider kommen wir nicht in den Genuss der riesigen Orgel, die im Jahr 2000 erneuert wurde und die Messen mit epischen Klängen untermalt.

11. Etappe von Whitesands Bay nach Aber Draw

Den Start der nächsten 18 Kilometer verschieben wir auf die Mittagszeit und verbringen den Vormittag an den Stränden der Whitesands Bay, die ihrem Namen alle Ehre macht. Der weiße Sand und das azurblaue Meer sind ein Paradies für Badeurlauber, außerdem trifft man hier Surfer und Angler, die ihrem Sport frönen.

Es fällt uns nicht leicht, diesen wundervollen Ort zu verlassen, doch der Weg geht sich nicht von selbst und wir wollen ihn in der Zeit schaffen, die wir uns vorgenommen haben.

In den Buchten hinter der Whitesands Bay stehen die Chancen angeblich gut, Delfine zu sehen. Wir bemühen unsere Augen redlich und brechen beinahe in lauten Jubel aus, als wir in der Ferne etwas im Wasser entdecken, das möglicherweise eine Rückenflosse sein könnte. Für uns ist die Sache klar – wir haben einen Delfin gesehen!

12. Etappe von Aber Draw nach Pwell Deri

Die Strecke ist heute etwas kürzer als gestern und führt uns weiter an den Küstenfelsen entlang, die ihr Aussehen aufgrund der Erosion jährlich ändern. Wir verlassen den Weg für eine Weile und marschieren ein Stück landeinwärts, um uns Carreg Samson anzusehen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Dolmen, einen Steintisch, wobei ein Deckstein auf drei der sieben Steine ruht. Früher war das Gebilde von Erde oder Stein bedeckt und wurde erst im Laufe der Zeit freigelegt. Vor etwa hundert Jahren wurde es von Bauern als Stall für Schafe oder Rinder verwendet.

Heute kommen diese Tiere immer noch hierher, um sich im Schatten der Steine eine Auszeit von der Sonne zu gönnen. Fraglich ist, ob es sich bei dem Gebilde früher einmal um eine Grabstätte handelte. Für uns ist jedenfalls völlig unklar, wie die Menschen damals den 4,5 mal 2,7 Meter messenden Deckstein auf die Spitze der Konstruktion heben konnten.

Der Legende zufolge ist dafür der Heilige Samson verantwortlich, der den Stein mit nur einem Finger dorthin gesetzt haben soll. Praktisch, oder?

13. Etappe von Pwell Deri nach Goodwick

Langsam werden unsere Füße müde und unsere Beine schwer, doch wir weigern uns weiterhin, den Bus zu benutzen. In unserem Ehrgeiz stacheln wir uns gegenseitig an, keiner will sich vor den anderen eine Blöße geben.

Und so marschieren wir tapfer die knapp 17 Kilometer bis Goodwick, vorbei an bis zu 70 Meter hohen Klippen. Die Landschaft, der Ausblick und das schöne Wetter entschädigen uns für die müden Glieder und die eine oder andere Blase.

14. Etappe von Goodwick nach Newport

Unsere anfängliche Motivation neigt sich gegen den Nullpunkt, und wir müssen uns gegenseitig motivieren, um bis zum Ende durchzuhalten. Unterwegs kommen wir an der Halbinsel Dinas Head, oder Ynys Dinas, wie sie auf walisisch heißt, vorbei.

Der sagenhafte Ausblick, den man von der höchsten Stelle hat, entschädigt uns sogar für den Aufstieg auf 142 Meter. Nicht zu glauben, dass wir dafür nochmals mehrere Kilometer zu unserer heutigen Strecke hinzugefügt haben!

15. Etappe von Newport nach St. Dogmaels

Es ist geschafft! Die Schlussetappe hatte es in sich. 26 Kilometer lang und voller steiler Anstiege behält sich der Pembrokeshire Coast Path das schwierigste Stück für den Schluss auf. Wir mussten all unsere Kräfte mobilisieren, um durchzuhalten, doch schlussendlich haben wir St. Dogmaels erreicht und können auf 15 anstrengende sowie ereignis- und abwechslungsreiche Tage zurückblicken.

Wir sind uns einig – die Reise hat sich gelohnt!

Auf rund 300 Kilometern führt der Pembrokeshire Coast Path an der Südwestküste von Wales entlang. Er verläuft größtenteils durch Nationalparkgebiet.

Vom technischen Schwierigkeitsgrad her ist der Pembroke Coast Path eher als einfache Strecke einzustufen, allerdings gibt es zum Teil recht lange Etappen mit einigen Aufs und Abs. Dafür wird Kondition benötigt.

Übernachtungsmöglichkeiten

Mittlerweile ist der Pembrokeshire Coast Path ein sehr beliebter Wanderpfad geworden. Dementsprechend stellt er für Wanderer auch ausreichend Unterkünfte für die Nacht zur Verfügung. Wer gerne mit dem Zelt unterwegs ist, sollte sich zum Übernachten auf dieser Route einen entsprechenden Zeltplatz suchen. Auf dem Weg gibt es einige sehr einladende Zeltplätze, aber leider nicht am Ende jeder Etappe. Wer jetzt denkt, einfach wild zelten zu können, sollte dies besser unterlassen, denn wild zelten ist verboten.

Allerdings ist das Campen auf dieser Tour auch nicht die Tradition, das ist eher das Übernachten im Bed & Breakfast. Dies ist relativ günstig, und um das Frühstück muss man sich auch nicht mehr kümmern. Alternativ gibt es auch einige Jugendherbergen, die nicht nur Jugendlichen zur Verfügung stehen. Aber auch diese sind nicht an allen Zielen der Etappen zu finden. Bei einigen Hostels gibt es die Möglichkeit, gleich online zu reservieren. Besonders in der Ferienzeit, wo viele Wanderer unterwegs sind, ist dies eine sehr gute Lösung.

Verpflegung für unterwegs

Zur Sicherheit ist es besser, sich zu Beginn einer Etappe mit ausreichend Wasser und Verpflegung für den Tag zu versorgen. Die Etappen sind unterschiedlich, auf einigen kommt man auch durch schöne kleine Orte, in denen man dann auch etwas essen oder einkaufen kann. Dies ist aber nicht überall der Fall, somit sollte immer ausreichend Verpflegung für den Wandertag eingepackt werden. Dies gilt ganz besonders für das Wasser, denn unterwegs gibt es im Gelände keine Möglichkeiten, sich mit Wasser zu versorgen.

Die beste Reisezeit

Der Pembrokeshire Coast Path kann theoretisch das ganze Jahr über genutzt werden. Allerdings ist es natürlich so, dass das Wandern bei guten Wetter und Sonnenschein gleich noch viel mehr Spaß macht. Daher ist der Sommer eine sehr gute Reisezeit für diese Tour. Ganz besonders beliebt sind die Monate Juni und September. Dann ist es nicht zu heiß, aber dennoch schön. Man sollte bei der Planung immer darauf achten, nicht in der Zeit der walisischen Ferien zu wandern, da es viele Einheimische gibt, die die Ferien auch zu einer Wanderung auf diesem Pfad nutzen.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
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Test: Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack

Test: Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack

Ich habe den Wanderrucksack Osprey Ketrel 38 auf einer Mehrtageswanderung (8 Tage) getestet. Insgesamt hatte der Rucksack etwa 10 kg Gewicht. Mit einer Größe von 163 cm habe ich mich für die Rucksackgröße S/M und die Farbe jungle green entschieden. Ich habe das Unisex-Modell genommen, da es mir einfach besser gepasst hat.

Hinweis: Es gibt eine spezielle Damenvariante dieses Rucksacks, welche „Kyte“ heißt.

Ich hatte den Wanderrucksack täglich ca. 30 km auf dem Rücken, bin viele Höhenmeter über Waldwege, Trails und Teer gelaufen.

Der Aufbau des Wanderrucksacks Osprey Kestrel 38

Der Rucksack kann über das Deckelfach gepackt werden. Auf der linken Seite befindet sich ein Reißverschluss, über den der Zugriff auf das Innere des Wanderrucksacks auch möglich ist. Im Rucksack kann ein Zwischenboden eingezogen werden. Dieser wird mit zwei Bändern befestigt, die eingeschlauft werden müssen. Auf der Innenseite des Deckelfachs befindet sich eine Netztasche mit Reißverschluss; eine weitere Tasche mit Reißverschluss befindet sich auf dem Deckel außen. Auf der Vorderseite hat der Kestrel ein großes elastisches Fach, an den beiden Außenseiten je ein kleines elastisches Fach. Im unteren Bereich hat der Rucksack ein separat zugängliches Bodenfach, welches bei nicht eingezogenem Zwischenboden auch von oben zu erreichen ist. Unter dem Bodenfach ist eine Regenhülle in einem Reißverschlussfach verstaut. Im Rücken befindet sich ein externes Fach für eine Trinkblase. Am Hüftgurt befinden sich zwei Reißverschlussfächer, am Brustgurt eine Signalpfeife. Der Brustgurt ist in der Höhe verstellbar. Sonst befinden sich am Rucksack viele Befestigungsmöglichkeiten für z.B. Wanderstöcke, Isomatte oder Schlafsack. Nicht zu vergessen die Kompressionsriemen an den Seiten.

Die Passform des Rucksacks

Grund für den Kauf dieses Modells war, dass der Rucksack sehr leicht ist und eine  unglaublich gute Passform hat. Die gute Passform hat sich auch während der Wanderung bestätigt. Der Rucksack schmiegt sich gut am Rücken an und ich empfand ihn zu keiner Zeit als störend. Dank der einfachen Verstellmöglichkeit der Rückenlänge konnte ich den Osprey Kestrel 38 sehr schnell und gut auf mich anpassen. Der Wanderrucksack war während der gesamten Tour vollgepackt und fühlte sich nie übermäßig schwer an.

Highlights des Osprey Kestrel 38

Besonders gut hat mir das externe Trinkblasenfach gefallen. An dieses gelangt man ohne den Rucksack öffnen zu müssen. Auch die Reißverschlussfächer am Hüftgurt waren total praktisch um Kleinigkeiten zu verstauen. Die Lamellen am Rückenhaben für ausreichende Belüftung gesorgt, was ich sehr positiv empfand. Die Zipper vom Reißverschluss sind verstärkt und können gut mit Handschuhen bedient werden.

Mängel des Wanderrucksacks

Während der Wanderung fiel mir aber auf, dass mir eine seitliche Balgtasche mit Reißverschluss gefehlt hat. Auch die Befestigung des Zwischenbodens mit eingeschlauften Bändern fand ich nicht gelungen. Hier hätte ich mir einen Reißverschluss gewünscht. Vermutlich um Gewicht zu sparen ist dieser nicht vorhanden; mich persönlich hat diese Art der Befestigung aber gestört, da sie an den Seiten nicht abschließt.

Fazit des Kestrel 38 Rucksacks

Trotz der kleineren „Mängel“, haben mich der hohe Tragekomfort und die Lüftung am Rücken überzeugt. Auch die Farbe finde ich besonders schön. Für mich war das endlich mal eine Abwechslung zu schwarz, blau und rot. Ich nutze den Wanderrucksack aufgrund des hohen Tragekomforts und niedrigen Gewichts auch für Tagestouren. Das Volumen lässt sich durch die Kompressionsriemen gut regulieren.

Der Osprey Kestrel 38 ist eine klare Kaufempfehlung!

Zusätzlich gibt es den Kestrel 38 neben der Damenvariante Kyte auch noch mit 48 und 68 Litern Volumen. Jeweils in S/M und M/L.

 

Wanderbericht – Dolomiten-Höhenweg 1

Wanderbericht – Dolomiten-Höhenweg 1

Der Klassiker – Dolomiten-Höhenweg 1

Die Dolomiten überqueren. So wie damals Hannibal. Das war schon immer und ist noch für viele Menschen ein Traum. Doch natürlich gibt es eine Menge Wege, die berühmten Berge zu durchqueren. Wir haben den Dolomiten-Höhenweg 1 genommen. Er ist wohl der bekannteste unter den Wegen über die Alpen und führt vom Prager Waldsee im Pustertal nach Belluno, welches am südlichen Rand der Alpen liegt. Unterwegs sieht man alle Hauptkämme der wichtigsten Dolomitengruppen. Der Weg bietet sich von Natur aus an und führt durch den östlichen Teil der Dolomiten (Alpen). Seine Länge beträgt etwa 150 km, für die ein durchschnittlich trainierter Bergsteiger etwa 9 Tage benötigt. Im Durchschnitt ist man dabei in einer Höhe von 2000 Metermaß über Normalfall unterwegs, wobei die Route an den Prager sowie an den Ennebergser Dolomiten vorbei führt.

Ein wenig Kondition verlangen die Pässe Passo Falzarego, Passo Staulanza, Passo Giau und Passo Duran. Dafür liegen unterwegs ganze 18 bewirtschaftete Hütten, in denen eine Schlafmöglichkeit sowie zum Teil ein rustikales Speiseangebot bereitgestellt wird.

Die absoluten Highlights der Tour sind dabei der Aufstieg zum Rif. Lagazuoi, das wunderschön gelegene Rif. Croda da Lago sowie die Durchquerung der Gebirgsgruppen Civetta und Schiera. 

Die Etappen des Dolomiten-Höhenwegs Nr. 1

1. Etappe vom Pragser Wildsee zur Seekofelhütte

Der Aufstieg führt vom Pragser See durch das Hochtal des Nabigen Lochs. Die Strecke ist gut zu begehen, mit Drahtseilen gesichert und stellt auch bei schlechtem Wetter keine allzu große Herausforderung dar. Schließlich gelangt man zur Ofenscharte. Hier vor dem Bildstöckl am Fuße des Seekofels einige Meter abwärts findet man dann auch schon die Hütte. 

Wer dann noch nicht genug hat, kann von hier aus in etwa 2,5 h den Seekofel besteigen, der eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Täler ermöglicht. Von der Hütte aus in ca. 2.30 h möglich und dank des Ausblicks lohnend. 

Der Pragser Waldsee

Der Pragser Waldsee liegt in der Gemeinde Prags in Südtirol und nahe dem Plustertal. Er hat eine Fläche von 31 Hektar und liegt auf einer Höhe von 1494 m s.l.m.. Dabei hat er eine Uferlänge von gut drei Kilometern, so dass er leicht umrundet ist und eine durchschnittliche Wasserlinie von 17 m aufweist. 

Der schöne See ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten und einer der am meist besuchten Seen in Südtirol. Laut der Südtiroler Sagenwelt konnte man von dort in das Reich der Toten gelangen. 

Auf jeden Fall aber ist sein kühles und glasklares Wasser ein tolles Erlebnis und macht fit für den ersten Wandertag. Auf jeden Fall ein erstes Highlight auf dem Dolomiten-Höhenweg 1.

Der Seekofel

Der Seekofel gehört zu den Pragser Dolomiten und hat eine Höhe von 2810 m. Er befindet sich an der Grenze zwischen Südtirol und Belluno.

2. Etappe von der Seekofelhütte zur Faneshütte / Lavarellahütte

Unser Weg führt uns von der Seekofelhütte über eine Hochebene zur Senneshütte. Hier kann es bei Neuschnee und Nebel zu leichten Orientierungsschwierigkeiten kommen, ansonsten handelt es sich aber um eine leichte Etappe, die sogar manchmal etwas eintönig auf Naturstraßenverläuft. Später geht es dann über eine sehr kurvenreiche Bergstraße zum Berggasthof Pederü, bevor es schließlich zur Fanes- oder alternativ zur Lavarellahütte geht.

Die Seekofelhütte

Die alpine Schutzhütte liegt auf einer Höhe von 2327 m s.l.m. auf der Fosses-Alm nicht weit von der Ofenscharte. Sie kann bis zu 45 Besucher aufnehmen, die sich hier in einer wunderbaren Ruhe für den nächsten Tag erholen können.

3. Etappe von der Faneshütte zum Lago Lagazuoi

Nachdem wir von der Faneshütte aus losmarschiert sind, wartet gleich ein kurzer Aufstieg auf uns, bevor wir nach kurzer Zeit auf 2172 m Höhe das Limojoch erreichen, und dann entlang der Fanes-Hochfläche zum Passo di Lago wandern, der auf etwa 2500 m Höhe liegt. Von hier sieht man den Lago Lagazuoi, zu dem es noch einmal fast 300 m nach oben geht. Über die Forc. Lagazuoi, wobei das Wort forc vom italienischen forcetta kommt und soviel bedeutet wie Gabel oder hier halt auch Felsenrinne, geht es dann zum Gipfel des Lagazuoi. Dieser ist bequem mit einer Seilbahn anzufahren. Die Hütte steht dann direkt auf dem Gipfel. Von hier hat man einen wirklich wunderschönen Ausblick auf das Bergpanorama, das der Dolomiten-Höhenweg 1 seinen Besuchern verspricht. Der Tag endet schließlich in der Schutzhütte.

Das Limojoch

Das Limojoch ist leider seit einigen Jahren gesperrt, bietet aber dennoch einen wunderschönen Anblick.

Passo di Lago – Heißt soviel wie “Weg zum See”

Der Lagazuoi ist ein Berg aus der Fanesgruppe der Dolomiten. Seine beiden Gipfel werden “Der Große Lagazuoi” und “Der Kleine Lagazuoi” genannt. Zu dem höheren Gipfel führt eine Seilbahn, die ihn bei den Wanderern sehr beliebt sein lässt.

4. Etappe von Lagazuoi nach Croda da Lago

Erstes Ziel unserer heutigen Etappe ist der Falzarego Pass, der einst als Frontlinie des Ersten Weltkrieges diente. Hier gibt es einen Felsentunnel, durch den man hinuntersteigen kann. Er ist ziemlich eng, verläuft in vielen Kurven und ist auch sehr dunkel, so dass man Stirnlampen braucht, um sich hier zurechtzufinden. Wenn wir dann den Pass erreicht haben, können wir über wunderschöne Wiesenwege bis zur Schutzhütte Scoiattoli gehen. Sie liegt auf 2.255 m, auf die wir in einem gemütlichen Sessellift zufahren. Das Gefühl dabei, über den Bergwerken mitten in den Dolomiten dort in der Luft zu baumeln, ist einfach wunderbar, und gerade nach dem doch eher schwierigem Abstieg durch den engen Tunnel eine wahre Wohltat für die Seele. 

Schließlich wandern wir noch bis zum Passo Giao und gelangen dann über die Forc. Ambrizzola zur schön gelegenen Berghütte Croda.

Die schöne Berghütte Croda da Lago

Diese besuchenswerte Schutzhütte liegt in einem wahren Naturparadies direkt am Ufer des Federa-Sees und unmittelbar vor dem riesigen Bergkoloss Croda da Lago. Diese ist auf alle Fälle einen Besuch wert und wird von einer äußerst netten Familie geführt, die sich immer wieder gerne auf ein Gespräch mit den vielen Besuchern einlässt, so dass man sich hier schnell Zuhause fühlt.

5. Etappe von Croda da Lago nach Rif. Coldai

Nachdem man in der Berghütte Croda da Lago übernachtet hat, bietet es sich an, wieder zur For. Ambrizzola zu steigen, um von dort aus den beeindruckenden Monte Pelmo zu umwandern. Der Monte Pelmo ist einer der größten Berge in den gesamten Dolomiten, und trennt zusammen mit dem Monte Rite und anderen Gipfeln das Val di Zoldo vom Valle del Boite.

Nach der Besichtigung dieses beeindruckenden Kolosseum geht es weiter vom Passo Staulanza, dieser Berg hat 1766 m Höhe, über den Col Baldi, der auf 1920 m ü. NN liegt, die Rif. Coldai auf 2.132 m Höhe zu besuchen.

Dieser Etappenteil des Dolomiten-Höhenwegs 1 ist etwas anstrengender als die vorherigen und mit 17 km auch recht lang, doch ist man ja nun auch schon etwas in Übung, so dass dies kein Hindernis darstellen sollte. Bedenkt man das tolle Gefühl, wenn man es am Abend schließlich geschafft hat und in die Berghütte einkehrt, ist er es auf jeden Fall wert.

6. Etappe von Form. Coldai nach Riff. Carestiato

Heute ist der mit Abstand schwierigste und längste Weg unserer Reise. Wir wandern über die Forc. Coldai und dann zum Lago Coldai. Schließlich werden wir die Rif. Tissi am Monte Civettabesuchen, sie liegt auf 2626 m über NN und ist nach dem Bergsteiger und Patriot Attilio Tissibenannt, der im Jahr 1959 nach einem Unfall starb, und man kann hier die Mauer der Civetta-Nordwestwand aus einer einmalig schönen Perspektive bestaunen. Schließlich geht es zum Val Civetta, welcher östlich vom Val Cordevole und westlich des Val di Zoldo liegt. Es geht weiter zur Rif. Vazzoler. Diese liegt auf 1714 m über N.N. und von dort aus noch einmal hinauf zum Forc. del Camp. Anschließend steigen wir wieder hinab zur Rif. Carestiato, wo man ganz in der Nähe einen wunderschönen, botanischen Garten begutachten kann.

Val Civetta

Der Val Civetta ist ein Berg in den Dolomiten, welcher zwischen dem Val Cordevole im Osten, dem Val Fiorentina im Süden und dem Val di Zoldo im Westen liegt.

Gemeinsam mit einigen kleineren Gipfeln bildet der Val Civetta die Civetta-Moiazza-Gruppe, welche wiederum eine 6 km lange Gruppe bildet und dann in einer hohen Felsmauer über 1000 m gegen Westen abfällt, was ein herrliches Panorama ergibt.

7. Etappe von Riff. Carestiato nach Rifugio Pramperét

Es geht auf und ab, die Naturstraße hinunter bis zum Passo Duran. Dann wandern wir weiter über die Passstraße Richtung Süden und biegen in eine Waldpfad ein.

Durch einen wuchernden Bergwald geht es nach oben, bis zur Malga Moschesìn. In der Trockenzeit gibt der Brunnen hier kein Wasser, die nächste Möglichkeit ergibt sich erst wieder kurz vor der Forcella Moschesìn.

Wir queren den Nordhang in Richtung Rifugio Pramperét über schöne Wiesen.

8. Etappe von Rifugio Pramperét nach Rifugio Pian de Fontana

Ein besonders schönes landschaftliches Bild bietet der Übergang über den Berg Cime de Zità. Dieser Steig ist recht kurz und wird als schwieriger Steig gekennzeichnet, allerdings ist uns nicht ganz klar, warum das so ist, da gibt es andere Steige auf dem Dolomiten-Höhenweg 1, die weitaus schwieriger sind.

Der Steig ist recht gut markiert und weder gefährlich noch besonders ausgesetzt. Etwas schwieriger ist dann schon der steile Abstieg durch die Wiesen hindurch zum Rifugio Pian de Fontana.

9. Etappe von Rifugio Pian de Fontana nach Rifugio 7° Alpini

Diese Etappe hat sich als die mit Abstand anspruchsvollste des ganzen Dolomiten-Höhenwegs 1 entpuppt.

Der Klettersteig “Via ferrata Màrmol” wird als mittelschwer eingestuft.

Noch dazu ist er recht lang, und schon nach recht kurzer Zeit wissen wir, dass diese Einstufung berechtigt ist.

Am Ende wartet als Belohnung die Hütte Rifugio 7° Alpini auf uns.

10. Etappe von Rifugio 7° Alpini nach Belluno

Der letzte Teil des Abenteuers. Der Abstieg ist zunächst recht steil, dann wird er aber doch wieder sanfter, hinab geht es in den Klamm des Baches Ardo. Dann wird es wirklich einfach, auf kleineren Straßen gelangen wir durch schöne Dörfer letztendlich nach Belluno. Nach der vorherigen Etappe war dies wirklich ein sehr leichter Abschluss des Dolomiten-Höhenwegs 1. 

Hier endet unsere Reise der Überquerung der Alpen, und man kann sich nun noch ein paar Tage im schönen Italien erholen und ein wenig Urlaub machen. Einfach etwas die herrliche Landschaft und das gute Essen zu genießen, bevor man sich mit der Bahn oder dem Flugzeug auf den Rückweg begibt. Oder, vielleicht hat einem die Bergtour ja so gut gefallen, dann lesen Sie den Bericht von unten nach oben als Reiseanleitung für den Rückweg und gehen Sie den schönen Weg noch einmal. Sicher haben Sie bei all der ursprünglichen Schönheit noch immer das ein oder andere übersehen. Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß und allzeit gutes Gelingen bei Ihren wunderschönen Bergtouren.

Der Dolomiten-Höhenweg 1 ist auch für Wanderer geeignet, die nicht sehr bergerprobt sind. Er wird auch als der klassische Weg bezeichnet, da er der älteste von den zehn Routen ist, auf denen man die Dolomiten durchqueren kann.

Allerdings hat es die Etappe zum Rif. Lagazuoi sehr in sich, und auch die letzten Etappen sind recht herausfordernd. Wer diese Etappen wandern möchte, sollte auf jeden Fall Schwindelfreiheit, Ausdauer und Trittsicherheit mitbringen. Alle anderen Etappen können auch von ungeübten Wanderern problemlos absolviert werden.

Übernachtungsmöglichkeiten

Auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 1 stehen selbstverständlich auch einige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben Hotel und Pension gibt es einige Hütten, in denen die Übernachtung möglich ist. Diese befinden sich für gewöhnlich recht nahe an dem eigentlichen Weg und sind somit gut zu erreichen. Traditionell werden auf dem Weg die entsprechenden Rifugios genutzt, so werden die Hütten auf dem Weg bezeichnet. Hier stehen einige sehr eindrucksvolle Hütten zur Verfügung. Die Preise für die Übernachtungen schwanken schon sehr, zwischen zehn Euro und sechzig Euro die Nacht stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung. Die folgenden Übernachtungsmöglichkeiten sind sehr beliebt, aber es gibt auch noch weitere Angebote:

  • Hotel Pragser Wildsee
  • Rifugio Lavarella
  • Rifugio Lavarella / Lavarellahütte
  • Rifugio Lagazuoi
  • Rifugio Croda da Lago
  • Rifuigo Sonino al Coldai
  • Rifugio Mario Vazzoler
  • Rifugio Cesare Tomé
  • Rifugio Pian de Fontana
  • Rifugio Sommariva al Pramperèt

Hier sind noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten, die sich entweder direkt am Weg, oder auch in der unmittelbaren Umgebung des Weges befinden:

  • Rifugio Biella / Seekofelhütte
  • Rifugio Sennes / Senneshütte
  • Schutzhütte Fodara Vedla /
  • Berggasthof Pederü / Albergo Alpino Pederu
  • Rifugio Fanes / Faneshütte
  • Große Fanesalm / Malga Fanes Grande
  • Rifugio Col Gallina
  • Rifugio Averàu
  • Rifugio Scoiattoli
  • Rifugio Cinque Torri
  • Rifugio Città di Fiume
  • Rifugio 7° Alpini
  • Rifugio Passo Staulanza
  • Rifugio Adolfo Sonino al Coldài
  • Rifugio Attilio Tissi
  • Rifugio Bruto Carestiato
  • Rifugio Nuvolàu
  • Rifugio San Sebastiano
  • Bivacco del Màrmol

Welche Unterkunft man wählt, bleibt einem natürlich selbst überlassen. Allerdings ist es nicht unbedingt ratsam, auf dieser Tour ein schweres Zelt mitzunehmen, da bietet sich eine Übernachtung in einer Hütte eher an. Zwar erwartet einen in den meisten Hütten nicht zu viel Komfort, aber das muss ja auch nicht sein.

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Test: Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Test: Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Letztes Wochenende hatte ich Gelegenheit das Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt zu testen. Bei diesem Zelt handelt es sich um ein Polycotton Zelt und schon bei der In Empfangnahme des Zeltes im verpackten Zustand machte es mächtig Eindruck und zwar durch das Gewicht. Gute 19 Kilo bringt das Zelt in der Zelttasche auf die Waage. Ganz schön schwer für ein Zelt dieser Größe! Natürlich hatte ich mich im Voraus schon etwas schlau gemacht und Christophe hat in einem Video bereits erklärt, wieso Polycotton Zelte grundsätzlich schwerer sind. Es liegt am Material! Durch den enthaltenen Baumwollanteil im Mischgewebe bestehend aus Breathable Terylene Cotton Ripstop (65% Polyester / 35% Cotton) ist dieses Zelt schwerer als herkömmliche Zelte, die ausschließlich aus Polyester oder ähnlichen Kunststoffen bestehen.

Zeltaufbau auf dem Campingplatz

Als wir auf dem Campingplatz angekommen sind, hieß es Zelt aufbauen. Da es sich bei diesem Zelt um ein aufblasbares Tunnelzelt handelt, bei dem die 3 mittleren Luftsäulen mit Hilfe einer Luftpumpe aufgepumpt werden, gestaltete sich der Aufbau echt flott und einfach.
  1. Die 4 Eckschlaufen des ausgefalteten Zeltes mit Heringen befestigen
  2. Alle 3 Luftkanäle des Zeltes mit Hilfe der zugehörigen Pumpe aufpumpen
  3. Alle weiteren ca. 15 – 20 Leinen und Schlaufen mit Heringen befestigen
  4. Alle Leinen straff ziehen
Der einfache und schnelle Aufbau ist wirklich erstaunlich. Man spart durch das Aufpumpen der Luftsäulen definitiv Zeit und muss sich nicht mit dem Ineinanderstecken von Gestängen rumplagen. Die Aufbauzeit laut Hersteller von 10- 15 Minuten haben wir zwar bei unserem ersten Zeltaufbau um 10 Minuten überschritten, doch beim nächsten Aufbau ist diese Zeit bestimmt zu erreichen.
Aufbau des Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt. Leicht gemacht durch Luftkanäle.

Aufbau

Raumangebot des Eureka Poso Creek BTC RS Zelt

Aufgebaut macht das Zelt einen sehr stabilen Eindruck. Der Stoff der Zeltplane und die 3 feststehenden Luftkanäle lassen das Zelt von außen sehr fest und wertig wirken. Beim Betreten des Zeltes wird man zunächst überrascht vom Platzangebot. Das Zelt ist innen in 2 fast gleichgroße Bereiche aufgeteilt und die Deckenhöhe von 2,05 m sorgt für genug Kopffreiheit. Besonders erstaunt war ich außerdem von der guten Luftdurchlässigkeit und dem Geruch (absolut KEIN Kunststoffgeruch), der bei neuen Zelten ja bekanntlich gewöhnungsbedürftig sein kann, hier aber absolut neutral und somit angenehm war.
Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt aufgeebaut. Raumangebot für 4 Personen.

Eureka Poso Creek BTC RS

Raumangebot Vorraum

Direkt beim Betreten des Zeltes gelangt man zuerst in eine Art Vorraum, der durch eine Deckenhöhe von 2,05 m, eine Tiefe von 2,15m und eine Breite von 2,4 m genug Bewegungsspielraum bietet, um gemütlich zu sitzen, Isomatten auszubreiten, oder in Taschen zu kramen, die In diesem Vorraum gelagert werden können.

Raumangebot Innenzelt

Geht man zwei Schritte weiter, gelangt man in eine Art Innenzelt, welches als Schlafkabine vorgesehen ist. In diesem Innenzelt kann man sich das Raumangebot gut einteilen. Entweder man schafft zwei durch eine Trennwand aus Stoff getrennte Schlafkabinen, in die jeweils eine 1,20m x 2,0m Isomatte / Luftmatratze passt, oder man verbindet diese beiden Schlafkabinen zu einer großen Schlafkabine, indem man ganz einfach per Reißverschluss die Stofftrennwand entfernt. Wem dieses Schlafraumangebot immer noch zu gering ist, kann selbstverständlich das Innenzelt komplett entfernen und so noch 30 cm Breite und 10cm Höhe für diesen Bereich des Zeltes dazugewinnen. Dadurch verliert man aber den Schutz vor Mücken, die, falls sie in das Zelt gelangt sind, zumindest nicht direkt in das Innenzelt und somit den Schlafbereich gelangen. Außerdem wird es morgens ohne das Innenzelt etwas heller, weil das Innenzelt auch eine gewisse Abdunkelung bietet.
Die Schlafkabine des Polycotton Zeltes kann in zwei Kabinen geteilt werden. Durch einen Reißverschluss.

Schlafkabine

Ausstattung des Eureka Polycotton Zelt

Das Zelt ist insgesamt mit 4 Fenstern im Vorraum ausgestattet, wovon 2 Fenster einen Mesheinsatz haben, 2 Fenster aus Kunststoff sind und eine permanente Sicht aus dem bzw. in das Zelt bieten. Des Weiteren bietet das Zelt an der Hinterseite und an der Vorderseite neben dem Eingang Lufteingänge durch Mesheinsatz.
Das Fenster des Eureka Poso Creek BTC RS. Detail des Eureka Polycotton Zelt

Fenster

In das Zelt kommt man durch einen breiten Eingang an der Vorderseite des Polycotton Zeltes, der sich sowohl mit Hilfe von hochwertigen Klettverschlüssen als auch Reißverschlüssen öffnen und schließen lässt. Wer einen schmaleren Eingang bevorzugt, kann den Seiteneingang mit integriertem Meshfenster nutzen. Auch der Seiteneingang lässt sich mit Hilfe von hochwertigen Klettverschlüssen und Reißverschlüssen öffnen und schließen. Der Innenraum bietet außerdem für das Aufhängen von Kleiderbügeln einige Schlaufen.

Tipp

Wir hatten während unseres Ausfluges auch Regenwetter und konnten so die Regenfestigkeit des Zeltes prüfen. Das Zelt blieb absolut wasserdicht, doch sollte man beim Aufbau des Zeltes ein wichtiges Detail beachten: Befestigt man das Zelt genau nach Plan, so dass alle Schlaufen von einem Hering gehalten werden, steht die Plane am Vordereingang etwas hervor. Somit kann sich auf dieser 3-5cm überstehenden Plane Wasser sammeln und ungehindert durch den Spalt am Vordereingang in das Zelt fließen (siehe Foto). Hierzu empfiehlt es sich, die Plane an dieser Stelle nicht mit Heringen am Boden zu befestigen, sondern in der Innenseite der Vordereingangsplane an den dafür vorgesehenen Ösen zu befestigen. So bleibt es im Inneren des Zeltes garantiert trocken.
Beachte nützliche Tipps. So bleibt es im Polycotton Zelt immer trocken.

Tipp

Fazit über das Eureka Poso Creek BTC RS Polycotton Zelt

Nach einem Campingwochenende mit dem Poso Creek BTC RS von Eureka kann ich sagen, dass es sich bei dem Zelt um ein wirklich gut verarbeitetes Polycotton Zelt handelt, welches sich für Familien (2 Erwachsene + 2 Kinder) eignet und ideal für 2 erwachsene Personen ist. Das atmungsaktive Material sorgt für ein absolut angenehmes Klima im Zelt und wer glaubt, Zelte mit Baumwollanteil seien nicht Wasserdicht bei Regenwetter, den muss ich enttäuschen. Das ist definitiv nicht so.
Das Eureka Poso Creek BTC RS Polycottonzelt bei Nacht. Ein schönes Polycotton Zelt.

Zelt bei Nacht

Hier haben wir noch ein paar nützliche Tipps in Videos für euch festgehalten: Zeltaufbau Zeltabbau Unterschied Luftkanal vs Gestänge
Test: Osprey Atmos 65AG Trekkingrucksack

Test: Osprey Atmos 65AG Trekkingrucksack

Der Osprey Atmos 65AG ist einer unserer Lieblings Trekkingrucksäcke und das ganz einfach weil er uns mit seinem ultra- bequemen Rahmen und hängendem Tragesystem total überzeugt hat.

AG steht für Anti Gravity (Anti-Schwerkraft), dank dieses Systems werdet ihr beim ersten Mal aufsetzten staunen, wie gleichmäßig der Atmos sitzt, es gibt einfach keinerlei Druckstellen zu spüren. Das Anti-Schwerkraft System wird nicht nur im Rückenbereich eingesetzt sondern auch im Hüft Gurt, was für ein sehr angenehmes Gefühl sorgt auch bei Lasten über 20 Kg.

Das Tragesystem ist extrem bequem, aber damit noch nicht genug: der Atmos bietet auch noch viele clevere Organisationsfächer und eine tolle Ausstattung, die sogar einen sehr organisierten Trekker zufrieden stellen wird.

Komfort des Osprey Atmos 65AG

Der Atmos 65 AG ist, bepackt mit unter 18 Kg, der bequemste von uns getestete Rucksack und bleibt definitiv unter den Top 10, wenn er mit über 20 Kg bepackt ist.

Das Rückensystem ist vergleichbar mit einem Trampolin, im Grunde ist das Gewicht wie aufgehängt und wird nicht direkt auf den Körper übertragen, sondern erst einmal abgefedert. Wie schon erwähnt ist das neue Anti-Schwerkraft System bis in den Hüft Gurt durchgezogen, und das führt zu einer gleichmäßigen Lastenverteilung am Körper. Dadurch vermeidet der Osprey Rucksack Druck- und Reibungsstellen.

Aber das ist ja nicht alles, das AG System besteht aus einem Netz, welches nicht nur bequem zu tragen, sondern auch noch richtig belüftet ist. Man schwitzt weniger und der Stoff ist angenehm auf der Haut.

Definitiv ein „Must have“ unter 18 Kg! Über 20 Kg ist der Osprey Atmos AG 65 ein bisschen wackelig. Wer öfters längere Touren in Selbstversorgung macht, sollte eher nach dem Fjällräven Kajka oder Deuter Aircontact Pro schauen um größere Last transportieren zu können.

Gewicht des Osprey Trekkingrucksacks

 Mit 2180 Gramm ist der Atmos 65 AG der leichteste Rucksack in diesem Segment. Er wiegt fast 1 Kg weniger als ein Deuter Aircontact Pro 60 + 15. Um dieses Ultraleichtgewicht zu erreichen ist nicht an der Ausstattung oder dem Tragesystem gespart worden und der Benutzer muss keinerlei Kompromisse eingehen um dieses Leichtgewicht zu genießen.

Einstellung und Anpassung des Atmos

Der Atmos 65 AG ist erhältlich in 3 Größen und ist mit dem Osprey „Fit on the Fly“ System ausgestattet. Damit werden Rückenlänge- und weitere Einstellungen vereinfacht und sogar währen dem Tragen ermöglicht. 

Das „Fit on The Fly“ hat einen erweiterten Rückenlängen Einstellungsbereich (im Vergleich zum durchschnittlichen Einstellungsbereich), damit kann man eine bessere Einstellung der Schultergurte erreichen und eine bessere Gewichtverteilung.

Der Hüft Gurt ist nicht vergessen worden! Da hat Osprey eine erweiterbare Polsterung eingebaut, die im Anschluss an die Hüftösen rausgezogen werden kann, so dass die Gurte nicht mehr direkt am Bauch drücken.

Mit 3 Größen und dem cleveren System „Fit on the Fly“ sollte es möglich sein, den Atmos AG auf jede Anatomie anpassen zu können, und er sollte vor allem bei jeder Last perfekt sitzen.

Bedienkomfort des Osprey Atmos 65AG

Der Atmos AG Rucksack ist sehr benutzerfreundlich! Wir lieben die riesigen Hüfttaschen, da passen locker eine kleine Kamera + Handy + GPS rein und alles ist direkt griffbereit.

Die große Frontnetztasche ist unser Favorit: für Regenjacke, Mütze, Handschuhe usw… da verstaut man alles, was man tagsüber braucht ohne den Rucksack öffnen zu müssen.

Der Abnehmbare Deckel sorgt für mehr Flexibilität und zwei Große Außentaschen mit Reißverschluss helfen organisiert zu bleiben.

Die Seitennetztaschen für die Trinkflasche sind super durchdacht, die Flasche kann man traditionell von Oben einstecken oder Quer, was mit Rucksack auf dem Rücken viel einfacher ist.

Und wie immer bei Rucksäcken dieser Größe, findet man im unteren Bereich ein Nassfach. Ein Bereich mit direktem Zugriff und abnehmbarer Trennung.

Und unsere Lieblingsstück, das „Stow on the Go“ System, damit kann man seine Wanderstöcke für ein Moment seitlich verstauen ohne seinen Rucksack absetzen zu müssen.

Einsatzbereich des Rucksacks

Der Osprey Atmos 65AG ist ein Allrounder, mit seinem belüfteten und bequemen Tragesystem ist er der perfekte Begleiter für Backpacking Reisen in wärmere Länder.

Mit seinem sehr bequemen Anti-Schwerkraft System, wird er genauso gute Dienste auf einer Trekkingtour leisten, wo man jeden Tag 6 bis 8 Stunden seine Gepäck tragen muss.

Preis

Mit 249,95€ ist der Osprey Atmos 65 ein preiswerter Rucksack und ein Hauch günstiger als Standard Rucksäcke in diesem Segment.

Vergleicht man den Osprey Atmos 65AG Rucksack mit direkten Leichtgewicht Konkurrenten, ist er im Schnitte € 100 günstiger – also auf alle Fälle eine gute Investition!

Fazit über den Osprey Atmos 65AG Trekkingrucksack

Ein sehr innovativer Rucksack mit viel durchgedachten Details. Der Atmos AG 65 AG ist ein Technologie Konzentrat zum kleinen Preis. Sehr bequem (solang man unter 18Kg bleibt) und besonders gut belüftet. Er wird dein perfekter Begleiter auf Backpacking Reisen und Trekkingtouren sein.

Weitere Osprey Rucksäcke im Test: Osprey Flap Jack Pack