Forststeig – Über Wurzel und Fels durchs Elbsandsteingebirge

Forststeig – Über Wurzel und Fels durchs Elbsandsteingebirge

Eine anspruchsvolle Mehrtagestour mit tollen Ausblicken, durch eine der schönsten Regionen Deutschlands? – Die Kurzbeschreibung des Forststeigs klingt wahrlich perfekt für unsere spontane Tour Ende Mai diesen Jahres. Also nicht lange überlegt, Züge von Fulda nach Bad Schandau / Schöna in der Sächsischen Schweiz gebucht und möglichst leicht gepackt.

In unserem dreiteiligen Tourenbericht erfahrt Ihr nun, wo Ihr die schönsten Ausblicke findet, warum lange Hosen Pflicht sind und wie es mit Wasser auf der Tour aussieht.

  • Teil 1: Über Wurzel und Fels durchs Elbsandstein
  • Teil 2: Felsen, Festung und tolle Fernblicke
  • Teil 3: Tipps rund um Ausrüstung & Verpflegung

1. Tag: Schöna – Zischirnsteiner Biwak

Los gehts! Zunächst fahren wir mit dem ICE von Fulda nach Dresden und anschließend mit der S-Bahn nach Bad Schandau. Der eigentliche Startpunkt für unsere Tour ist der Bahnhof von Schöna, aber da die notwendigen Hütten/Biwak-Tickets nur in Bad Schandau verkauft werden, machen wir hier einen kleinen Zwischenstop. Ein Landbus bringt uns anschließend ins kleine Örtchen Schöna. Nach gut sechs Stunden Anreise schnüren wir endlich die Wanderstiefel fest und machen uns auf den Weg.

Vorbei am Zirkelstein gelangen wir über einfache Feldwege auf unseren Begleiter der 105 km langen Tour: der gelbe Strich am Baum – das Zeichen für den Forststeig. Was sich später herausstellt: Der Zirkelstein mit seiner einzigartigen Form wird uns auf der gesamten Tour als Orientierungspunkt in der Ferne begleiten.

Die ersten Kilometer des Forststeigs führen auf kleinen Pfaden rauf und runter, neben sprudelnden Bächen und durch dichten und urigen Wald – starker Beginn, der gleich Lust auf mehr macht. Vorbei an einigen idyllischen Fleckchen erreichen wir nach wenigen Kilometern das erste Highlight: den Großen Zschirnstein. Die hier gebotene Aussicht gibt einen tollen Fernblick auf die Tafelberge, welche in den kommenden Tagen bestiegen werden.

Nach einem schönen Abstieg erreichen wir gegen 18 Uhr unseren ersten Übernachtungsplatz – das Zschirnsteiner Biwak. Mit einem tollen Felspanorama im Hintergrund, bauen wir unser Zelt auf und fallen nach einer kurzen Zeckenkontrolle müde und zufrieden ins Bett.

2. Tag: Zischirnsteiner Biwak – Taubenteich Biwak

Nach einer schönen, langen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Bereits nach kurzer Zeit erreichen wir einen kleinen, sauberen Bach und füllen unsere Wasservorräte wieder auf. Nun geht es Mitten in den Wald und nach nicht einmal 500m stoppen wir erneut und ziehen die Beine der Zip-Off Hose wieder an – denn der Weg führt oft durch dichtes, hüfthohes Gestrüpp.

Relativ direkt führt der Weg über einige Höhenmeter zum Taubenteich Biwak. Hier wollten wir eigentlich nur eine lange Mittagspause einlegen, entscheiden dann uns aber Angesicht des schönen Platzes und der Hitze (30°C) für eine kurzen Tag und springen ins kühle Nass. Mit dem großen Teich, zwei Schutzhütten, einer Feuerstelle und fünf Zeltplätzen ist der Platz hier sicher mit
der schönste Platz auf dem Forststeig. Einziger Wermutstropfen: Unzählige Zecken lechzen nach frischem Wandererblut!

Erstmals auf der Tour treffen wir hier auch andere Wanderer (8 Personen) und verbringen mit diesen einen angenehmen Abend. Nachdem wir noch zwei Blutsauger aus dem Zelt befördert haben fallen wir recht früh in unsere Schlafsäcke.

TIPP: Mit kürzeren Anreise ist es auch kein Problem unsere ersten beiden Etappen zusammenzufassen.

3. Tag: Taubenteich Biwak – Ostrov

Gegen ca. 5 Uhr weckt mich ein ganzes Vogelorchester, wow!

Im Hinterkopf, dass es auch heute wieder grandiose 30°C werden sollen, machten wir uns dann nach kurzem Zusammenpacken inkl. Frühstück als erste Gruppe gegen 6.30 auf den Weg zum Schneeberg. Dieser liegt auf der tschechischen Seite der Tour und ist mit 723 m auch der höchste Punkt.

Der Weg ist zwischenzeitlich steil, aber sehr einfach zu gehen. Insgesamt besteht der 3. Tag aus vielen Feldwegen und auch Straßenabschnitten und führt bei weitem nicht durch so dichten Wald wie die ersten beiden Etappen. Dadurch ist auch die Hitze um einiges spürbarer.

Als wir dann zur Mittagszeit im kleinen tschechischen Örtchen Ostrov ankommen und den Campingplatz inkl. kleinem Badesee erblicken, wissen wir sofort: hier bleiben wir und machen uns einen schönen Nachmittag! So weichen wir also bereits den zweiten Tag hintereinander von unserer geplanten Route ab. Aber kein Problem, wir haben genug Zeitreserven eingeplant.

Nach einem kurzen Gewitter und einem guten und günstigen Abendessen kraxeln wir in den Abendstunden noch ein wenig auf den umliegenden Hügeln herum und genießen den Sonnenuntergang.

4. Tag: Ostrov – Kamphütte

Der Morgen beginnt für uns wie schon am Abend vorher mit einem Sprung in den wunderschönen kleinen Badesee.

Nach einem schönen und steilen Aufstieg durch die Felsen, verlassen wir die offizielle Route des Forststeigs Richtung Tissa. Im kleinen Markt stocken wir zunächst einmal unsere stark dezimiertes Proviant auf. Anschließend noch ein kurzer Abstecher zur Wasserquelle im Ort (bei der Kirche) und wir sind wieder auf dem Weg – den Berg hinauf Richtung Forststeig.

Als wir uns nach zahlreichen Kilometern Forst- und Wiesenwege ohne Aussicht schon auf unser Tagesziel – die Kamphütte – freuen, überraschte uns die Tour mit einem weiteren Highlight: die Sachsenspitze. Ein freistehender Fels, der von uns über steile Leitern und enge Spalten erklommen wir und uns mit einer tollen Aussicht belohnt.

Gegen 15.30 Uhr erreichen wir anschließend die Hütte und entschieden uns, noch einmal den etwa 1 km langen Weg zum nächsten Fluss anzutreten (wie die meisten Hütten und Biwakplätze hat auch die Kamphütte keine Wasserquelle).

Der kurze Weg hinab ins Tal lässt für die kommenden Tage allerlei erhoffen: Es geht auf verschlungenen Pfaden immer entlang am Fels – mehr nach unserem Geschmack! Nach einem kurzen Bad im Fluss, geht es mit vollen Wasserflaschen zurück zur nagelneuen und schönen Hütte die wir heute Nacht mit einer weiteren Wandersfrau teilen. Kein Problem, die Hütte ist super ausgebaut!

Michael Steigerwald

Michael Steigerwald

www.doorout.com

 

Seit über 10 Jahren ist Michael begeistert an der frischen Luft unterwegs: Egal ob zu Fuß quer über die Alpen, mit Dachzelt durch das Nullarbor in Australien oder Zelten bei -8°C und Schneesturm. Michael liebt die Abendteuer unterm Sternenhimmel und teilt seine Geschichten und Erfahrungen gerne mit euch.

Extratour Vogelsberg – Sagenhaftes Schächerbachtal

Extratour Vogelsberg – Sagenhaftes Schächerbachtal

Wandern im sagenhaften Schächerbachtal bei Homberg ( Ohm ), das verspricht viel Erlebnis in kurzer Zeit. Denn die kleine Rundtour hat nur eine maximale Länge von 9,8 km.

Und die Kurzbeschreibung auf der Webseite der Vogelsberger Extratouren verspricht nicht zu viel. Man bekommt wirklich sehr viel zu sehen auf der kurzen Runde.

Wer mag, kann sich dabei noch auf vielen Infotafeln über die Sagen und Legenden aus einer Zeit der Räuber informieren. Die so genannten „Schächer“ trieben wohl damals Ihr Unwesen in dieser Region.

Ausgangspunkt ist ein kleiner Parkplatz an der Stadthalle der ca. 7500 Einwohner zählenden Stadt im Vogelsberg. Wie auf jeder Extratour im Vogelsberg folgt man auch hier den Wegmarkierungen mit dem rot-grünen Vulkanlogo.

Da es eine Rundwanderung ist kann man diese natürlich in beide Richtungen laufen. Die hier beschriebene Variante ist gegen den Uhrzeigersinn.

Ein schmaler Pfad, welcher leider im Moment verbreitert und befestigt wird, bringt einen hinab zur Hainmühle. Durch die Baumaßnahmen geht der schöne Weg über viele Wurzeln verloren, allerdings ist der Weg zur Mühle somit auch für jemanden zu bewältigen, der zu Fuß nicht mehr ganz so gut unterwegs ist.

Man gelangt direkt durch das Anwesen der Hainmühle zum kleinen Biergarten und auf einer kurzen Brücke über die Ohm vorbei am Mühlrad auf eine Wiese. Wenig später gilt es auf einigen Schrittsteinen den kleinen Bach zu überqueren.

Es folgt ein kurzer befestigter Wegabschnitt bevor es dann vorbei an einer Grillhütte zurück auf Pfade und Wirtschaftswege geht. Mais- und Getreidefeldern säumen den Weg und es geht hinab ins Schächerbachtal.

Wer den Blick zurück schweifen lässt, erblickt das schön gelegene Homberg mit seinem Schloss und der historischen Altstadt auf dem Hochberg.

Eine steinerne Brücke bringt einen über den Schächerbach hinweg, oder man nutz die Chance des kleinen natürlichen Kneipbeckens und durchquert das erfrischende Nass.

Über eine kleine Lichtung und durch das anschließende kurze Waldstück führt ein Pfad zurück zum Bach, wo es erneut Schrittsteine möglich machen, den wildromantisch daher fließenden Bach zu queren.

Ein kurzes Stück mit Feldwegen wechselt sich mit Forstwegen ab, die nun zunächst das Bild prägen und es geht vorbei an kleineren Seen die so tolle Namen tragen wie: Zoberwiesenteich, Schwarzes Meer oder Jungfernloch.

Auf schmalem Pfad gelangt man dann zum Goldborn, einer naturbelassenen Waldquelle aus der glasklares Quellwasser sprudelt. Nur wenige Schritte später steht man an der nächsten Quelle, dem Dorotheabrunnen. Auch hier sprudelt erstklassiges Trinkwasser aus dem Boden.

Vorbei am Herrnteich gelangt man allmählich wieder zurück Richtung Homberg ( Ohm ). Wälder und Lichtungen wechseln sich hier so oft ab wie der Wechsel zwischen schmalen Pfaden und befestigten Wegen.

Da die Schächerbachtour auch für Familien mit Kindern bestens geeignet ist, darf ein Erlebnissspielplatz natürlich nicht fehlen. Die Freizeitanlage Buchholzbrücke bietet einen überdachten Rastplatz sowie einen sehr schön angelegten Waldspielplatz, wo Kinder viel enddecken und erleben können.

Auch das Pfadfinder-Zeltlager Buchholz liegt nur unweit dieser Anlage. Durch ein letztes kleines Waldstück gelangt man dann zuerst zur Pletschmühle und dann zur Herrnmühle direkt an der Ohm.

Offiziell verläuft der Wanderweg von hier aus nochmal rechtsseitig durch eine kleine Gartenanlage hinauf zum Parkplatz an der Stadthalle. Wer aber am Ende der Tour noch auf ein kühles Getränk aus ist, der nimmt den Weg vorbei an der alten Rennbahn zur Hainmühle.

Bei Speis und Trank kann man das Erlebte nochmal sacken lassen, bevor man sich dann auf den kurzen Anstieg zum Ausgangspunkt macht, an der diese sehr zu empfehlende Wanderung endet.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Das Vango Edoras 500XL AirBeam

Das Vango Edoras 500XL AirBeam

Heute stellen wir euch das Familienzelt Vango Edoras 500XL vor. Das Zelt ist für bis zu fünf Personen geeignet und bietet eine hochwertige Ausstattung für längere Campingausflüge. Angefangen von der Erweiterungsmöglichkeit des Vorzeltes, großen Fenstern, großzügiger Stehhöhe, zwei Eingängen und vieles mehr.

Der große Innenraum lässt sich in bis zu drei einzelne Schlafkabinen einteilen. Das Zelt lässt sich dank der AirBeam® Technologie schnell und einfach aufbauen, aber überzeugt euch einfach selbst in unserem Video zum Familienzelt Vango Edoras 500XL.

Christophe

Christophe

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!
Via Ferrata – die richtige Ausrüstung und weitere Infos

Via Ferrata – die richtige Ausrüstung und weitere Infos

Ferienzeit bedeutet Urlaubszeit. Und für viele heißt das: Urlaub in den Bergen. Hierbei wird das Begehen von Klettersteigen zunehmend beliebter und bieten von leicht bis schwer atemberaubende Aussichten auf die umliegende Bergwelt.

Damit Du für dein nächstes ( oder erstes ) Klettersteigabenteuer gut vorbereitet bist, findest Du im Folgenden alle wichtigen Informationen zum Klettersteig gehen sowie Tipps zur richtigen Ausrüstung.

Via Ferrata – was ist das?

Jahrhunderte alte Bergpfade, welche früher oft als Wirtschaftswegen zwischen Dörfern und Almen dienten, wurden an schwierigen Felspassagen mit Stahlseilen versehen um die Begehung auch nicht ganz so passionierten Kletterern zu ermöglichen.

Daraus entwickelten sich wohl die heute bekannten Klettersteige. Im 19. Jahrhundert entstand der erste Klettersteig am Dachstein, woraufhin bis zu den heutigen Sportklettersteigen tausende folgten.

Der Begriff Via Ferrata ist der italienische Begriff für Klettersteige und bedeutet übersetzt „Eisenweg“. Und treffender kann die Übersetzung nicht sein. Denn Klettersteige sind Wege in den Alpen, welche mit Stahlseilen versichert ( gesichert ) sind. Hinzu kommen Eisenleitern, Eisenstiften oder Klammern als Trittstufen.

Dabei dient das Stahlseil sowohl als Hilfe zum Aufstieg als auch der Eigensicherung mit Hilfe eines Klettersteigsets, welches als Absturzsicherung dient. In regelmäßigen Abständen ist das Seil mit Stahlstiften im Fels verankert. Hier muss dann das Klettersteigset umgehängt werden.

In manchen Sport- oder Fun Klettersteigen finden sich auch Elemente wie Seilbrücken oder Seilbahnelemente ( Flying Fox ) wozu man zum Teil spezielle Ausrüstung benötigt, bzw. mit geschulten Personen oder Bergführern den Klettersteig begeht.

Schwierigkeitsbewertung von Klettersteigen

Leider gibt es bis heute keine einheitliche Schwierigkeitsskala zur Bewertung der Klettersteige. Am verbreitetsten sind aber die österreichische Skala nach Kurt Schall ( A bis E ) sowie die deutsche Skala nach Eugen Hüsler ( K1 bis K5 ).

Diese gliedern sich wie folgt:

  • A / K1 – leicht
  • B / K2 – mäßig schwierig
  • C / K3 – schwierig
  • D / K4 – sehr schwierig
  • E / K5 – extrem schwierig

Oft werden auch Zwischenstufen wie z.B. A/B, B/C, C/D oder D/E angegeben.

In guten und übersichtlichen Klettersteigführern wie z.B. vom Schall-Verlag findet man neben der Schwierigkeitsangabe noch Informationen über benötigte Kondition, Armkraft, Technik, Mut & Psyche sowie Bergerfahrung.

Diese Angaben sind sicher hilfreich und sollten bei der Auswahl des richtigen Klettersteigs berücksichtigt werden um sich nicht unnötig in eine Notsituation zu begeben. Leider kommt es jedoch immer wieder zu Situationen bei denen Personen aus Klettersteigen gerettet werden müssen, da Sie sich und Ihr Können selbst überschätzt haben.

Die richtige Klettersteigausrüstung

Die UIAA (Internationale Union der Alpinismusvereinigungen ) sowie die Alpenvereine aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien empfehlen klettersteigspezifische Ausrüstung zum Begehen von allen Klettersteigen.

Hierzu zählen:

Klettergurt

Der Klettergurt ist der zentrale Ausrüstungsgegenstand beim Klettern oder Bergsteigen. Am Klettergurt wird jede weitere Ausrüstung zur Absturzsicherung befestigt.

Bei Anfängern oder weniger geübten Personen wird eine Brust/Sitzgurt – Kombination empfohlen um die Gefahr des Rückwärtskippen bei einem evtl. Sturz zu verringern.

Personen, die mit einem größeren und schwereren Rucksack unterwegs sind, wird ebenfalls ein Kombigurt empfohlen.

Unsere Empfehlung

Klettersteigset

Ein Klettersteigset ist eine Vorrichtung zur Absturzsicherung des Klettersteiggehers. Das Klettersteigset bildet dabei die Verbindung des Klettergurts mit dem Stahlseil.

Bei einem Sturz bremst ein sogenannter Bandfalldämpfer den Sturz dynamisch ab und vermeidet somit einen harten Sturz. Durch das „Aufreißen“ der vernähten Bandschlinge ( Bandfalldämpfung ) wird somit die auftretende Energie absorbiert und der Bremsweg verlängert. Dadurch wird das Risiko ernsthafter Verletzungen deutlich gesenkt.

Das Klettersteigset wird mit einem Ankerstich am Anseilring des Klettergurts befestigt. Zwei Seil- bzw. Bandstücke mit je einem Klettersteigkarabiner bieten die Möglichkeit der überschlagenen Selbstsicherung, sodas beim Umhängen immer ein Seil/Band im Stahlseil hängt.

Seit 2017 gibt es die neue Klettersteigset-Norm EN 958:2017. Mittlerweile werden nur noch Klettersteigsets die nach dieser Norm getestet wurden verkauft. Hierbei wurde der Bereich der Sturzmasse bei einem Fangstoß deutlich nach oben und unten korrigiert. Die Sicherheit für Personen von 40 bis 120 kg Körpergewicht wird dadurch deutlich erhöht.

Unsere Empfehlung

Kletterhelm

Ein Kletterhelm gehört ebenso zur Standardausrüstung für Klettersteige wie die vorangegangene Ausrüstung.  Er schützt den Kopf nicht nur bei einer Sturzsituation sondern auch vor alpinen Gefahren wie z.B. einem Steinschlag.

Insgesamt unterscheidet man drei verschiedene Kletterhelmarten. Hartschalenhelme die aus einer stabilen Kunststoffschale mit einem innenliegenden Gurtsystem bestehen. In-Mold-Helme bestehen aus einem stoßdämpfenden Styroporschaum der in eine Schale aus Polycarbonat gespritzt wird. Und Hybridschalenhelme sind eine Kombination aus beiden vorrangegangenen Varianten.

Bei der Auswahl des richtigen Helms sollte man darauf achten das der Helm fest und möglichst bequem auf dem Kopf sitzt.

Klettehelme gibt es in unterschiedlichen Größen und alle Helme lassen sich in der Regel an den Kopfumfang anpassen.

Unsere Empfehlung

Klettersteighandschuhe

Das Tragen von Handschuhen beim Begehen eines Klettersteigs schützt die Hände vor Blasenbildung oder auch vor Verletzungen durch z.B. aufgespleisste Stahlseile.

Handschuhe bei denen das erste Fingerglied frei bleibt empfehlen sich eher als komplett geschlossene Handschuhe.

Unsere Empfehlung

Grundlegende Ausrüstung

Da man sich beim Begehen von Klettersteigen überwiegend in alpinem Gelände bewegt, gehört eine grundsätzliche Ausrüstung wie Funktionskleidung, festes Schuhwerk, Sonnenschutz, Biwaksack, Stirnlampe sowie Trinkwasser und Proviant zu jeder Tour dazu.

Darüber hinaus kann ein Erste-Hilfe-Set, Wanderstöcke, und eine Gebietskarte für Abstiegswege bzw. alternative Routenvarianten bei Bedarf hilfreich sein.

In schwierigen Klettersteigen können Kletterschuhe dazu genutzt werden, um sich besser fortbewegen zu können.

Will man sich an einer schwierigen Stelle mal am Drahtseil fixieren, oder einfach mal ne kurze Pause machen, dann kann man einen weiteren HMS Karabiner und eine Bandschlinge ( 60 cm ) als Standplatzschlinge für diesen Zweck nutzen. Dies ist prinzipiell auch mit dem Klettersteigset möglich. Auf Grund der Länge der Seile / Bänder aber nicht zu empfehlen da man sonst zu weit vom Stahlseil entfernt ist.

Ist man mit einer Gruppe ( oder mit Kindern ) im Klettersteig unterwegs kann ein Kletterseil ( + 2 HMS Karabiner ) hilfreich sein um Personen an schwierigen Stellen zusätzlich zu sichern. Achtung: Klettererfahrung bzw. Sicherungskenntnisse sind dazu zwingend erforderlich!

Alpine Gefahren

Wer im Gebirge unterwegs ist sollte sich auch auf alpine Gefahren vorbereiten bzw. Kenntnisse über Gefahren und Verhalten bei Notfällen haben. Auf Grund mangelhafter Vorbereitung kommt es immer wieder zu zahlreichen Notrufen die einen Einsatz der Bergrettung nach sich ziehen.

Klimatische Einflüsse / Wetter

Es gibt viele wetterbedingte Einflüsse die einem das Begehen von Klettersteigen erschweren oder schnell in eine gefährliche Situation umschlagen können.

Bei Wetterstürzen kann sich zu Beginn gutes Wetter schnell ins Gegenteil wandeln und ein Temperatursturz kann zu Unterkühlung führen.

Dichter Nebel kann die Orientierung erschweren.

Zieht ein Gewitter auf ist man auf Gipfeln, an Graten und besonders in der Nähe von Stahlseilen stark von Blitzschlag gefährdet.

Vor jeder Tour sollte man sich bestens über die aktuelle und zu erwartende Wettersituation informieren. Dazu können Wetter-Apps und Alpenvereinswebseiten genutzt werden oder man fragt vor Ort z.B. einen Hüttenwirt.

Schnee

In größeren Höhen kann es bis in den Sommer hinein Restschneefelder geben. Müssen diese gequert werden gilt besondere Vorsicht.

Nässe

Nässe führt dazu, dass der Fels und die Stahlelemente rutschig werden und dadurch der Schwierigkeitsgrad eines Klettersteigs deutlich erhöht wird. In steilen Passagen kann dies auch einen erhöhten Kraftaufwand nötig machen um diese Stellen zu bewältigen.

Große Höhen

Ab einer Höhe von 2500 Metern übern NN kann man höhenkrank werden. Wer in diesen Höhen eher ungeübt ist, sollte sich langsam an größere Höhen vortasten und ausreichend akklimatisieren. Erste Anzeichen können Müdigkeit, Kopfschmerzen und ein deutlich erhöhter Puls sein. Im schlimmsten Fall kann sich daraus ein Lungenödem entwickeln.

Sollte man diese Symptome feststellen ist es ratsam besser Abzusteigen bzw. die Tour abzubrechen.

Steinschlag

Vor Steinschlag ist leider kein Bergsteiger gefeit. Immer wieder kommt es bedingt durch Steinschlag zu schweren Unfällen.

Ausgelöst werden kann ein Steinschlag z.B. von Tieren, anderen Bergsteigern oder Wettereinflüsse.

Daher ist es zu jeder Zeit ratsam einen Helm zu tragen.

Verhalten bei Unfällen

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall im Gebirge kommen, sollte man versuchen ruhig zu bleiben, Erste-Hilfe zu leisten und bei Bedarf die Bergrettung verständigen.

Für diesen Fall sollte auch jeder Bergsteiger ein Handy mit sich führen um über die europaweite Notrufnummer 112 Hilfe zu verständigen. Achtung! In Italien gilt diese Notrufnummer nicht. Hilfe bekommt man hier unter der Nummer 118.

Leider kann es im Gebirge auch dazu kommen, das man keinen Handyempfang hat. In diesem Fall muss man die nächstmögliche Hütte oder ein Dorf im Tal aufsuchen um Hilfe zu verständigen.

Ein Verletzter sollte möglichst nicht alleine gelassen werden. Im besten Fall wird eine weitere Person losgeschickt um Hilfe zu holen.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

OutDoor – Messe Friedrichshafen

OutDoor – Messe Friedrichshafen

Vom 17. Bis 20. Juni 2018 fand die europäische Outdoor Fachmesse auf dem Messegelände in Friedrichshafen am Bodensee statt. Jeder der mit dem Thema Outdoor zu tun hat, tummelt sich in den 4 Tagen in den insgesamt 12 Hallen und dem Außengelände.

Rund 950 Aussteller aus insgesamt 40 Ländern präsentieren sich dabei dem internationalen Publikum. Von A wie Arc’teryx bis Z wie Zootility sind alle großen und kleinen Outdoor Brands zugegen und zeigen dabei Ihre neuen Produkte für die kommende Saison.

Neben den Ausstellern hat die Fachmesse aber noch mehr zu bieten. Zahlreiche Vorträge und Konferenzen finden ebenfalls an allen Messetagen statt.

Im Rahmen der OutDoor 2018 fand auch die Deutsche Meisterschaft im Bouldern am Samstag und Sonntag in der Halle B5 statt. Aber nicht nur dieses Event zog viele prominente Gäste in seinen Bann.

Im kommenden Jahr wird die Fachmesse nach München wechseln. Für die meisten Austeller und Besucher aus aller Welt bietet die bayrische Hauptstatt bessere Verkehrsanbindungen und Unterbringungsmöglichkeiten.

Ein verständlicher Schritt und man darf gespannt sein auf die OutDoor 2019.

Hier haben wir einige Impressionen von der Messe für Euch: