Im Land der Viertausender

Im Land der Viertausender

Wenn es ein Gebiet in den Alpen gibt wo sich Gipfel mit mehr als 4000 Metern Höhe in Hülle und Fülle finden, dann ist die Rede von den Walliser Alpen. Diese Alpengruppe liegt in den Westalpen und verteilt sich auf das Schweizer Kanton Wallis sowie die italienischen Regionen Aostatal und Piemont.

Hier gibt es „noch“ das Gebiet mit der größten Vergletscherung und insgesamt 41 Viertausendern. Davon ist die Dafourspitze im Monte-Rosa-Massiv der höchste Berg der Walliser Alpen mit 4634 Metern über NN.

Wer also eine Hochtour auf einen Viertausender machen möchte, ist im Saastal oder im Mattertal genau richtig.

Der erste Viertausender

Wenn man das erste Mal die magische Marke von viertausend Metern überschreiten möchte, dann findet man am Ende des Saastals oberhalb von Saas-Fee das Allalinhorn.

Das Allalinhorn ist ein 4027 Meter hoher Gipfel und zählt in den Alpen zu den leichtesten und am meisten begangenen Viertausendern. Dementsprechend groß ist der Andrang von Gipfelstürmern an Tagen mit stabilen Wetterbedingungen.

Etwa sieben Kilometer südwestlich von Saas-Fee liegt der Gipfel unweit der Grenze zu Italien und erhebt sich zwischen Saastal im Osten und Mattertal im Westen. Zusammen mit dem Alphubl, dem Strahlhorn und dem Rimpfischhorn bildet es die Allalingruppe.

Alpin-Express und Metro-Alpin

Mit dem Alpin-Express und der Metro-Alpin, der höchsten Standseilbahn der Welt, erreicht man sehr bequem die Station Mittelallalin auf 3.456 Metern. Von hier aus sind es dann „nur“ noch 571 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz.

Verlässt man die Station der Bergbahn auf dem Mittelallalin erblickt man direkt den schneebedeckten Gipfel vor sich. Eine breite Trasse, von Pistenraupen gesäumt, bringt einen direkt zum Skigebiet auf dem Feegletscher, welches ein beliebtes Sommer-Skigebiet ist wo auch Nationalteams anwesend sind und für den kommenden Winter trainieren.

Der Aufstieg

Zu Beginn folgt gleich der schwierigste Teil der ganzen Tour. Man muss nämlich die Piste und den Lift queren um den Weg zum Feejoch zu nehmen. Hier rät es sich schon die Steigeisen anzulegen. Oberhalb des Skigebietes, wo der erkennbare Weg dann schmaler wird, gilt es die restliche Ausrüstung anzulegen und sich in die Seilschaft einzubinden. Man folgt einfach den zahlreichen anderen Seilschaften dem stetig ansteigenden Pfad.

Der Feekopf thront direkt vor den Blicken der Bergsteiger und das Gelände wird zunehmend steiler. In etwa auf halbem Weg zum Feejoch wartet eine ca. 5 Meter hohe Holzleiter auf die Gipfelstürmer, mit dessen Hilfe eine hohe Bruchkante überwunden wird. In weiteren Serpentinen folgt man den Spuren im Schnee hinauf zum Joch und bei strahlend blauem Himmel erblickt man alle Seilschaften auf dem Weg zum Gipfel, oder eben jene die schon auf dem Abstieg sind.

Immer wieder bleibt man kurz stehen um etwas durchzuschnaufen und um die atemberaubend schöne Gletscherlandschaft auf sich wirken zu lassen. Wenig später erreicht man dann das Feejoch von wo aus sogar das Matterhorn zu sehen ist, wenn es denn nicht von Wolken verhangen ist.

Südlich gelegen erblickt man das Rimpfischhorn, Adlerhorn, Strahl- und Fluchthorn. All diese Gipfel sind Meterhoch von Firn und Eis bedeckt und nur an wenigen Stellen lugt ein felsiger Abschnitt aus dem Eis.

Der Gipfelanstieg

Über die Westflanke gelangt man dann, am nicht ganz so steilen Firnhang entlang, hinauf zum Gipfel. Etwas unterhalb des Gipfelgrats erreicht man zuerst den südlich ausgerichteten Gratrücken von dem aus es nur noch wenige Meter zum Gipfelkreuz sind. Nach zahlreichen Fotos am Gipfel des Allalinhorn und kurzer Rast am Gratrücken, geht es dann auf genau demselben Weg wieder hinab zur Bergbahn am Mittelallalin.

Alternative Routen zum Allalinhorn

Wer es etwas anspruchsvoller mag, dem sei die Besteigung des Viertausenders über den Ostgrat ( Hohlaubgrat ) oder den Südwestgrat vom Allalinpass aus empfohlen.

Wenn man schon mal hier ist!

Warum also nicht gleich noch einen Viertausender besteigen wenn man schon mal vor Ort ist? Also wurde am zweiten Tag der Gipfel des Weissmies auf 4017 Meter in Augenschein genommen.

Das Weissmies thront oberhalb von Saas-Grund und ist auf der zum Saastal zugewandten Seite vergletschert. Hier hinauf führt der Normalweg vom Hohsaas aus über den spaltenreichen Triftgletscher.

Kreuzboden und Hohsaas

Mit der Bergbahn geht es von Saas-Grund aus zuerst auf die Mittelstation Kreuzboden von wo aus auch zahlreiche Wanderungen in das Gebiet starten. Nach kurzem Umsteigen geht es nochmal ca. 750 Höhenmeter mit der Gondel zur Bergstation Hohsaas.

Vorbei am Hohsaas-Restaurant gelangt man auf einer breiten Schotterpiste hinab zum Einstieg auf den Gletscher. Nach wenigen Gehminuten heißt es dann erneut die Gletscherausrüstung anzulegen und sich direkt in die Seilschaft einzubinden.

Spuren im Schnee

Hoch über einem ragen die Eismassen empor und verbergen den Blick zum Weissmies-Gipfel. Über zahlreiche kleine und große Gletscherspalten gelangt man über die Spaltenzone hinweg zum steileren Anstieg. Dort sind zur frühen Morgenstunde schon zahlreiche Seilschaften auszumachen.

Allmählich wird das Gelände steiler und es geht hinauf zum großen Spaltenbruch unterhalb des Westgipfels. Im Zick-Zack folgt man der schmalen Spur bergauf und so langsam dringen auch die ersten Sonnenstrahlen in den Kessel vor.

Die Eismassen des Gletschers mit unzähligen Séracs bieten eine einmalige Kulisse und im Vergleich zum Allalinhorn merkt man den deutlich schwereren Anstieg. Hat man die steile Passage hinter sich gelassen gelangt man auf einen flacheren Abschnitt bevor es auf einem steilen Firnhang hinauf zum Sattel zwischen Westgifpel und Weissmies geht.

Vom Südwestgrad hinauf zum Gifpel

Auf etwa 3800 Metern gelangt man linksseitig über den überwächteten Südwestgrat zum Gipfelhang der auf den letzten 200 Höhenmetern wieder steil aufragt. Auf der Ost- und Südflanke des Gipfles prägen Felsflanken das Bild und die hänge fallen steil bergab.

Nach knapp dreieinhalb Stunden steht man dann auf dem Gipfel wo mein ein Gipfelkreuz vergebens sucht. Dann muss halt der Eispickel als Gipfelpunkt herhalten…

In gut zwei Stunden gelangt man auf gleichem Weg wieder zurück zum Bergstation Hohsaas. Aber zuerst sollte man die grandiose Sicht vom Weissmies genießen und sich für den Abstieg stärken.

Alternativer Aufstieg

Eine weitere Variante um den Weissmiesgipfel zu besteigen geht von der Almagellerhütte über den Zwischbergenpass und den Südgrat hinauf. Hierfür benötigt man etwa 4 bis 5 Stunden für den Aufsteig.

Bergsportschule Rhön

Vielen Dank an die „Bergsportschule Rhön“ für die Tourenplanung und Führung.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Extratour Vogelsberg – Naturtour

Extratour Vogelsberg – Naturtour

Eine sehr schöne und abwechslungsreiche kleine Tour am südlichen Rand des Vogelsbergkreises startet im Schottener Stadtteil Eichelsdorf.

Naturtour – der Name ist Programm

Oberhalb des Sportplatzes befindet sich ein kleiner Parkplatz am Ortseingang von Schotten aus kommend. Hier stellt man sein Auto ab und gelangt in östlicher Richtung am Sportplatz entlang hinaus aus dem kleinen Ort.

Über landwirtschaftliche Wege geht es vorbei an Obstwiesen hinauf zum Eichköppel. Einige Holzbänke laden zum Verweilen ein und bieten einen tollen Blick über Eichelsdorf hinweg gen Süden.

Im Zick-Zack geht es über einige Feldwege weiter Richtung Osten und auf der Anhöhe, auf der der Weg verläuft, hat man einen guten Blick zum Hoherodskopf mit seinem weithin sichtbaren Fernsehturm.

Nach gut zweieinhalb Kilometern biegt der Weg Richtung Süden ab und durch einen kleinen Waldpfad gelangt man zur K 204 die man kreuzt um auf der anderen Seite zum kleinen Eichelbach zu gelangen.

Bogen-Steinbrücke und schmale Pfade

Auf einer kleinen Bogen-Steinbrücke gelangt man über den Bach zum Waldrand. Hier ist das gefunden Plätzchen für zahlreiche Pilze in allen Variationen und Farben. Zusammen mit dem Herbstlaub ein toller Anblick.

Wenig später biegt ein schmaler Pfad nach links ab und man gelangt abwärts zurück zum Bach um dem Pfad zu folgen.

Der befestigte Waldweg verläuft zwar in Sichtweite, aber an vielen Stellen verläuft der Weg auf der gesamten Tour eben nicht auf diesen breiten Wegen, sondern folgt schmalen Pfaden quer durch den tollen Wald.

Ein Punkt der definitiv für diese Naturtour spricht und dieser Extratour ein besonderes Etwas verleiht.

Nach etwa der Hälfte der Rundtour gelangt man dann wieder auf breitere Wege und folgt der guten Beschilderung in südlicher Richtung zum Haissbacher Teich.

Haissbachgrund und Bärensteine

Dieser liegt im Naturschutzgebiet Haissbachgrund von Michelnau. Hier finden sich weitläufige Wiesen von Wald umrandet die zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten.

In westlicher Richtung geht es dann zurück in den Wald in grober Richtung zum Friedrichsberg. Der Weg verläuft weiter in einem weiten Bogen erneut auf einem Pfad durch den Wald zu den Bärensteinen.

An dieser kleinen Felsformation geht es dann zurück auf den Forstweg und man befindet sich nun schon wieder oberhalb von Eichelsdorf.

Über die Feldwege gelangt man zurück in den kleinen beschaulichen Ort und man folgt dem befestigten Weg entlang des Bachs in den Ort hinein.

Links und rechts des Weges gibt es zahlreiche guterhaltene Fachwerkhäuser zu bestaunen die für die Region typisch sind.

Nach 13.9 Kilometern erreicht man dann den Ausgangspunkt unweit des Sportplatzes.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Zelttest – Eureka Stony Pass 4 BTC Familienzelt

Zelttest – Eureka Stony Pass 4 BTC Familienzelt

Das Stony Pass 4 BTC ist ein 4-Personen-Familienzelt im mittleren Preissegment aus dem Hause Eureka!. Eureka! produziert seit 1895 Zelte in hoher Qualität und kann auf eine langjährige Partnerschaft mit namehaften Bergsteigern, wie z.B. Sir Edmund Hillary, zurückblicken. Kleiner Exkurs in die Namensgebung: der Ausruf „Eureka“ („ich habe es entdeckt“) wird dem griechischen Mathematiker Archimedes zugeordnet, der, nach der Entdeckung des archimedischen Prinzips in seiner Badewanne, unbekleidet und laut „Eureka“ rufend durch die Stadt gelaufen sein soll. Seitdem steht dies als Synonym für den verbalen Reflex, wenn auf schwierige Fragen die plötzliche Eingebung kommt. Zurück zum Zelt. Das Stony Pass 4 BTC gehört zur Kategorie der Tunnelzelte. Es besteht aus nur einem Teil, was den Aufbau deutlich beschleunigt. Das Obermaterial des Zeltes ist ein atmungsaktives Polyester- / Baumwollgemisch, was für den Laien die Frage nach der Wasserdichtigkeit aufwirft, zumal auch keine Wassersäule angegeben ist. Baumwolle als Obermaterial ist ein traditioneller Stoff, der gerade für Langzeitcamper attraktiv ist. Neben der optimalen Atmungsaktivität, dem angenehmen Raumklima bei erhöhter Umgebungstemperatur und hohen UV-Beständigkeit, quillt Baumwolle beim Kontakt mit Regen auf und macht es über diesen Effekt wasserundurchlässig.

Lieferumfang

  • Außenzelt mit eingenähtem Boden, Abspannseilen und integrierter Schlafkabine
  • 4 Zeltstangen
  • 16 Metall-Heringe 6 Kunststoff-Heringe
  • Aufbauanleitung
  • Transporttasche
  • 2 Säckchen für Zeltgestänge und Heringe
  • Flicken

Testbedingungen

Der Sommer 2018 gilt wohl als eine einzige Hitzewelle. Dementsprechend trocken waren die Testbedingungen.

Aufbau

Nachdem man das Zelt aus der geräumigen Tasche entnommen hat, lässt es sich problemlos ausbreiten. Das Außenzelt wirkt äußerst stabil. Als zweiter Schritt wird das Durchschieben der 3 zusammengesteckten Zeltstangen beschrieben, die einen hochwertigen Eindruck machen. Hierbei ergab sich eine kleine Schwierigkeit. Die Aufbauanleitung war in schwarz / weiß und lies leider keinen Rückschluss auf eine evtl. Farbcodierung der Stangen zu. Die vorderen beiden Gestängekanäle sind an beiden Enden grau markiert, ebenso die Zeltstangen. Der hintere Kanal ist orange markiert, wie auch die zugehörige Zeltstange. Nachdem die Zeltstangen durchgeschoben sind, werden diese in die vorgesehenen Stifte gesteckt.
Jetzt werden die ersten beiden Heringe am hinteren Ende des Zeltes eingeschlagen, um ein versehentliches Wegrutschen beim Aufstellen zu verhindern. Das Aufstellen des Zeltes ist relativ einfach und gestaltet sich am Leichtesten, wenn man in der Mitte der vorderen Stange oder an den vorderen Abspannseilen zieht. An den unteren Enden des Sonnensegels, alternativ an den vorderen Abspannseilen, werden jetzt die beiden nächsten Heringe eingeschlagen – das Zelt steht! Im Anschluss wird das Zelt durch 6 Heringe, jeweils an den Enden der Zeltstangen, verankert. Man muss hier etwas auf die Ausrichtung der Zeltstangen achten. Danach kann die vierte Zeltstange durch den Kanal des Sonnensegels gezogen werden und in den Ösen des vorderen Gestängekanals eingesteckt werden. Abschließend werden die restlichen Heringe für die Abspannseile genutzt.

Ausstattung

Der Eingang zum Zelt ist mit Reißverschluss und Klett zu öffnen. Der vordere Wohnbereich ist seitlich und nach vorne mit Fenstern ausgestattet. Diese können zum Schlafen per Reißverschluss abgedunkelt werden. Die eingehängte Schlafkabine aus dem gleichem Material wie das Außenzelt und einem zusätzlichem Boden kann durch eine Trennwand geteilt werden. Beide Hälften lassen sich durch einen separaten Eingang betreten. Die Trennwand, wie auch die beiden Eingänge der Schlafkabine können durch einen Reißverschluss geöffnet und geschlossen werden. Beide Schlafkabinen haben eine eingenähte Seitentasche, in der sich Kleinigkeiten verstauen lassen. Das Material des Zeltbodens macht einen guten Eindruck.

Daten & Fakten

  • Gewicht: 14,3 Kg
  • Höhe Innenzelt: 195 cm
  • Fläche Schlafkabine: 5,28 m2
  • Fläche Wohnbereich: 4,16 m2
  • Außenmaße: (L / B / H) 480 / 260 / 195 cm
  • Außenmaterial: Breathable Terylene Cotton (BTC) 65% Polyester/ 35% Baumwolle
  • Bodenplane: 210D Oxford Polyester, min. 4000mm Wassersäule
  • Beschichtung: keine
  • Gestänge: 13 mm Flugzeug-Aluminium
  • Personen: bis zu 4
  • Optional erhältlich: Bodenunterlage, Vordach / Tarp, Wohnraumteppich

Fazit

Das Stony Pass 4 ist ein gutes Familienwochenendzelt für 3 Jahreszeiten. Es besticht durch einfachen Aufbau und hochwertige Materialien. Mit ein wenig Übung lässt es sich unter Umständen auch alleine aufbauen, was durchaus für Alleinerziehende ein Aspekt sein könnte.
Die Görnerts

Die Görnerts

Das sind Vanessa und Jörg mit ihren Töchtern Emma und Greta. Alle sind sehr naturverbunden und in ihrer Freizeit gerne in der umliegenden Landschaft mit Rucksack und Wanderstock unterwegs. Dabei spielt das Kennenlernen der heimischen Flora und Fauna eine wichtige Rolle. Ob Gangolfsberg, Milseburg oder rotes Moor…überall steckt Lehrreiches und auch ein (Kinder-)Abenteuer drin.
GOBI-WÜSTENLAUF 2018

GOBI-WÜSTENLAUF 2018

Platz 14 und bester Deutscher – einfach unglaublich…

Eine sehr ereignisreiche, unglaubliche, abenteuerliche und besondere Woche Ende Juli / Anfang August in der Mongolei liegt hinter mir, wo ich mein großes sportliches Ziel 2018, der Teilnahme an meinem ersten, 6-tägigen Etappen-Rennen durch die Gobi-Wüste über 250 km und fast 5.000 Höhenmetern meistern und gar übertreffen konnte.

Man musste sich während des Wettkampfes selbst versorgen und alles was man benötigt im Rucksack mitführen. So ging ich mit einem Rucksackgewicht von 10.75 kg an den Start.

Das Miteinander unterhalb der Starter aus sämtlichen Ländern der Welt war einfach sensationell. Werte wie gegenseitiger Respekt, Fairness und Unterstützung suchen seinesgleichen.

Übernachtet wurde zu Siebt in Jurten oder Zelten. Gemeinsam mit drei weiteren Läufern aus Deutschland und drei Dänen durfte ich mir das Zelt teilten.  Jedem stand etwa ein Quadratmeter zur Verfügung. Das heißt auch, die Bereitschaft mitzubringen, seine Privatsphäre aufzugeben und den Verzicht an Schlaf in Kauf zu nehmen. Wir waren eine sehr homogene Gruppe innerhalb des Zeltes Nr. 17, so dass dies kein Problem für mich darstellte.

Der gemeinsame Start der Etappen erfolgte jeweils morgens zu einer am Vorabend festgelegten Uhrzeit. Im Rahmen dessen wurden auch die Besonderheiten der Strecke, das Höhenprofil sowie die zu passierenden Check-Points genannt.

Nach dem täglichen Startschuss liefen zwar alle Teilnehmer gemeinsam los, doch nach wenigen Minuten zog sich das Feld auseinander, so dass ich zahlreiche  Kilometer alleine unterwegs war – nur der Rucksack, meinen Gedanken und die Wüste…

Bei den Check-Points erfolgte je eine Registrierung der Startnummer, das Auffüllen der Wasserflaschen sowie eine medizinische Versorgung falls dies nötig war.

Am vermeintlichen Ende einer jeden Etappe kann man stets Trommelschläge kilometerweit in der Wüste wahrnehmen, die das Tagesziel akustisch markieren. Wer geglaubt hatte, dass man gleich die Tagesaufgabe gemeistert habe, hat sich getäuscht. Denn man läuft und läuft und läuft ohne dass man das Camp visuell ausfindig machen kann.

Nach dem Erreichen des roten Zielbogens, habe ich mich zunächst stets mit Wasser und einem selbst zubereiteten Elektrolytgetränk versorgt, ehe das Einrichten im Zelt auf dem Plan stand. In der Folge wurden die weiteren deutschen Läufer im Zielbereich in Empfang genommen, um anschließend das gemeinsame Abendessen zu genießen. Im Vorfeld fiel meine Entscheidung auf das energiereiche, sättigende und durchaus schmackhafte Essen der Marke „Trek´n & Eat“.  Hierbei handelt es sich um Outdoor-Nahrung, welche mit kochendem Wasser aufgegossen wird. Mein Rucksack war für die Woche mit den folgenden Gerichten ausgestattet:

  • Reispfanne „Balkan Art“
  • Pasta Primavera-Nudeln in Gemüsesoße
  • Waldpilz-Sojaragout mit Nudeln
  • Sahnenudeln mit Hühnchen und Salat

Nach der Stärkung und dem Austausch mit anderen Sportlern ging es auch schon zeitig in den Schlafsack, denn der nächste Tag erwartete mich mit dem gleichen Ablauf.

Die Königsetappe fand am Mittwoch der Rennwoche statt. Es galt 71 km mit vielen Höhenmetern zu bewältigen. Doch dieser Tag war einfach sensationell, denn es lief sportlich gesehen wirklich sehr gut. Nachdem mir bei KM 50 gesagt wurde, dass ich auf Platz 15 liege und 10 km später rund um den Check-Point auch noch drei Läufer überholen konnte, hieß es den erkämpften Platz zu verteidigen.

Umso erstaunlicher war es, dass ich im Ziel von den zahlreichen Helfern sowie der Rennleitung mit großem Beifall empfangen wurde und mir die Verantwortlichen für meine Leistung gratulierten. Ich entgegnete, dass ich es schön finde, dass alle Finisher der langen Etappe auf diese Art und Weise empfangen würden. Doch da bekam ich zur Antwort, dass diese Ehre lediglich den TOP10 des Tages zugedacht sei. Nach anfänglicher Unsicherheit stellte sich große Freude ein – 10. Platz am langen Tag und das bei meiner Wüstenpremiere!

Vor dem letzten Tag lag ich auf dem 15. Gesamtplatz mit fast 70 Minuten Vorsprung auf den Nächstplatzierten. Also entschloss ich mich dazu, auf der Schlussetappe nochmals alles zu geben. Den Platz vor mir belegte die Zweitplatzierte Frau,  Isabelle Sauve aus Kanada mit rund drei Minuten Vorsprung.

Mit entsprechendem Tempo ging ich die abschließenden 9 km mit ein paar Steigungen an und befand mich relativ schnell auf einem der vorderen Plätze. Der der spätere Zweite der Gesamtwertung Lino Wataru aus Japan schloss zu mir auf und fragte mich, ob ich ihn heute bis ins Ziel begleiten wolle. Ungläubig stimmte ich zu und es gesellte sich noch der Brite Ben Fox zu uns. Wir wechselten uns mit der Tempoarbeit prima ab und kamen tatsächlich gemeinsam bei der Zeitnahme auf Platz 5 der Etappe an.

In der Folge lief ich im Beisein der japanischen TV-Crew, welche das Rennen meines Begleiters die komplette Woche live übertrug, Arm in Arm über die Ziellinie der historischen Stadt Karakorum. Ein unbeschreibliches Gefühl stellte sich nach ein paar Minuten bei mir ein, welche ich benötigte, um mir bewusst zu machen, was ich da geleistet hatte – Freude pur.

Beim abschließenden Bankett kam Wataru an den großen deutschen Tisch und bedankte sich mit einer Verbeugung und einer japanischen Spezialität bei mir dafür, dass ich ihm am letzten Tag sehr geholfen habe – es war eine große Ehre für mich, einen sympathischen und zurückhaltenden Topläufer begleiten zu dürfen.

Die täglichen Herausforderungen im sportlichen Bereich empfand ich angesichts der teils atemberaubenden Umgebung und Natur als machbar. Die Vielfältigkeit der Gobi-Wüste ist einfach sensationell und nicht umsonst gehören Teile hiervon zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der „Gobi March“ ist Bestandteil der so genannten „4 Deserts-Serie“, die zu den zehn härtesten Ausdauer-Wettbewerben der Welt zählt. Dabei laufen Extremsportler durch vier faszinierende Wüsten: „Atacama Crossing“ in Chile, „Namib Race“ in Namibia und eben durch die Mongolei. Das Finale findet in der Eiswüste der Antarktis statt.

Bei diesem internationalen Rennen, bei welchem rund 250 Läufer aus 48 Nationen am Start waren, konnte ich tatsächlich den 14. Gesamtplatz für mich verbuchen und somit bester deutscher Teilnehmer werden – unglaublich.

Durch dieses Ergebnis einer kleinen, sportlichen Sensation.

Jetzt lasse ich zunächst die zahlreichen Eindrücke sacken und werde mir im Anschluss Gedanken machen, wie ich das nächste große Wüstenrennen in 2019 angehen könnte.

Am letzten Tag konnte ich tatsächlich noch die zweite Frau in der Gesamtwertung hinter mir lassen. Das hohe Tempo hätte fast noch zu Platz 13 gereicht. Der Pole Michal Gawron hatte vor dem letzten Tag rund fünf Minuten Vorsprung und dieser ist auf 30 Sekunden geschmolzen – aber alles gut wie es ist – ich bin total happy.

Meine Vorbereitung, die Wettkampf- und Verpflegungstaktik sind somit voll aufgegangen.

Gerade die Ausrüstungsfrage stellte eine besondere Herausforderung dar. Hier stand mit DOOROUT stets unkompliziert mit Rat und Tat zur Seite –  vielen Dank dafür.

Fotos by RacingThePlanet / Onni Cao

Sascha Gramm

Sascha Gramm

www.sascha-lauftrainer.de

Seit über 20 Jahren aktiver Ausdauersportler, der immer auf der Suche nach neuen, sportlichen Herausforderungen ist. Mittlerweile auch als Laufrainer unterwegs, um Interessierten mit großer Freunde und Leidenschaft die zahlreichen Vorzüge des Laufens zu vermittlen. Für eine Challenge-Teilnahme mit Joey Kelly stand das Team von Doorout mit Rat und Tat zur Seite. Seitdem resultiert ein regelmäßiger Austausch zudem auch das Verfassen von diversen Blogbeiträgen zählt

Zelttest Eureka Sentinel SUL 2

Zelttest Eureka Sentinel SUL 2

Das Eureka Sentinel SUL 2 ist ein kleines leichtes 2-Personen-Zelt, welches sich aufgrund von Packmaß und Gewicht hervorragend für Wanderungen eignet. Trotz des geringen Gewichts bietet es viel Platz: genügend Raum für das Gepäck und auch den Aufenthalt im Zelt. Das Zelt ist hat einen klassischen Aufbau, mit einem Innenzelt und Außenzelt. Ergänzend verfügt es jedoch über eine Dachstange, welche die Kopffreiheit im Zelt erheblich erweitert. Die Dachstange ist eine kürzere Zeltstange, welche von Eingang zu Eingang das Zeltdach spannt . So kann man auch zu zweit im Zelt bequem sitzen, ohne dass man oben anstößt. Der Aufbau ist schnell und einfach und auch ohne Heringe möglich.

Ausstattung

Die Stoffe des Zeltes sind alle superleicht konstruiert, wirken aber gleichzeitig sehr hochwertig. Die Heringe gehören zur hochwertigen Kategorie und auch die Zeltstangen holen das Maximum aus ‚leicht+stabil‘ heraus.

Aufbau

Die beiden langen Zeltstangen werden über Kreuz in den Ecken des Innenzeltes in Ösen eingesteckt. Das Innenzelt wird anschließend mit Plastikclips mit den Stangen verbunden; dies geht einfach unkompliziert und sehr schnell. Am Kreuzungspunkt werden die beiden Zeltstangen mit einem leichten Karabiner verbunden, an dem die Spitze des Innenzeltes hängt. Die Dachstange schiebt man anschließend zum Aufbau am besten direkt durch diesen Karabiner, auf diese Weise lässt sie sich gut anbringen. (Ein nachträgliches Einklippen des Karabiners hat sich als schwierig erwiesen.) Die Enden der Dachstange werden auch in Ösen des Innenzeltes eingesteckt (an dessen Oberseite). Wenn man das Außenzelt nun anbringt, ist es sinnvoll, dieses als erstes mit der Dachstange zu verbinden. Dafür befindet sich auf jeder Seite über den Türöffnungen kleine Laschen, in die die Enden der Dachstange gesteckt werden. Wichtig: Dieser Punkt wird in der Anleitung nicht beschrieben! Ich denke, wenn man das unterlässt, kann es zum Schaden am Zeltstoff kommen.
Das Außenzelt wird entlang der Zeltstangen mit kleinen Klettverschlüssen befestigt. An den Ecken des Außenzeltes befindet sich dann auch jeweils eine Öse, welche von unten mit den Zeltstangen verbunden wird. So ist das Außenzelt ruckzuck befestigt. Das Zelt ist so auch ohne Heringe nutzbar, es steht durch die Spannung der Zeltstangen. Dann flattern die Apsiden allerdings unbefestigt herum. Darum habe ich mir immer die Zeit für zwei Heringe genommen. Weitere Heringe sind für eine einfache Nutzung nicht nötig, wenn Rucksack oder Schläfer das Zelt am wegfliegen hindern. Nach etwas Routine habe ich es bis hierhin gut in 5 Minuten hinbekommen! Bei Regen habe ich an Kopf und Fußende noch mit jeweils einem Hering die Lasche in der Mitte der kurzen Seite des Außenzeltes gespannt, um den Kontakt zwischen Innen- und Außenzelt zu verhindern. (Hier sind die Laschen etwas weit weg vom Erdboden. Ich habe dann jeweils mit einer kurzen Schnur verlängert!). Wenn das Zelt länger steht, besteht natürlich die Möglichkeit, die vier Ecken mit Heringen zu befestigen. Zudem stehen 4 Abspannleinen zur Verfügung. Damit trotzt es dann auch starken Windböen.

Nutzung

Das Zelt ist symmetrisch konstruiert. Beide Nutzer haben einen eigenen Eingang und Lagerplatz in ‚ihren‘ Apsiden. Der regensichere Boden des Innenzeltes reicht an den Außenseiten ca. 20 cm nach oben, so dass hier ein guter Regenschutz gegeben ist. Ich habe es mehrmals morgens taunass eingepackt und hatte auch in den Nächten Regen. Dennoch hatte ich nie Sorge im Zelt nass zu werden. Jeder Nutzer hat am Kopf- und Fußende eine Netztasche zum Aufbewahren von Gegenständen. An der Decke sind fünf Schlaufen angebracht, so dass neben einer Lampe hier auch Kleidung zum Trocknen aufgehängt werden kann. Ich habe im Zelt auch längere Regenzeiten bequem ausgehalten, ohne dass es mit meinem Gepäck zu eng wurde. Wenn man zu zweit ist, findet das Gepäck dann in den beiden Apsiden Platz. Durch die Konstruktion mit der Dachstange hat man zum aufrechten Sitzen bequem Raum. Bei Regen saß ich entspannt im Zelt und spielte Gitarre – geht super.

Fazit

Praktisch, komfortabel, leicht, sicher. Ein super Rundumpaket!