Wanderbericht – vom Seelände am Königssee zur Archenkanzel!

Wanderbericht – vom Seelände am Königssee zur Archenkanzel!

Königssee in Bayern: Ein Paradies für Wanderer und Kletterer

Der Königssee befindet sich im schönen Berchtesgadener Nationalpark in Bayern. Dieser See ist wohl der schönste See in Deutschland. Vor allem dadurch, dass keine Autos fahren ist die Ruhe einfach wunderschön. Wer diesen traumhaften See von oben sehen möchte, der kann zu verschiedenen Aussichtspunkten wandern.

Außerdem gibt es viele Klettersteige im Berchtesgadener Land, wie zum Beispiel den Grünsteig oder Rinnkendlsteig. Diese sind aber nur für absolute Profis geeignet und auf den Schildern mit einem schwarzen Punkt für den höchsten Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet.

Wer eine lange und angenehme Wanderung haben möchte, der kann sich die Archenkanzel als Ziel nehmen. Dort hat man eine unfassbare Sicht auf den Königssee und kann in Ruhe ein paar schöne Erinnerungsfotos schießen.

Aussichtspunkt auf den Königssee: Archenkanzel

Die Archenkanzel ist ein auf 1346 Metern gelegener Aussichtspunkt auf den Königssee. Von hier hat man eine grandiose Aussicht auf die St. Bartholomä Kirche und die Halbinsel im See. Zudem ist der Weg durch den Nationalpark Berchtesgaden ein absolutes Natur Highlight.

 

Unsere Erfahrungen mit der Wanderung vom Seelände am Königssee zur Archenkanzel

Am Vorabend stand fest: Wir möchten wandern gehen! Wohin? Da sind wir flexibel. So kam uns die Idee, einfach auf MapsMe nach einem Aussichtspunkt am Königssee zu schauen. In ca. 6 km Entfernung wurde uns ein Aussichtspunkt angezeigt – die Archenkanzel. Der Aufstieg würde laut MapsMe ca. 4 Stunden dauern. Es wäre doch sicherlich cool, von dort oben den Sonnenaufgang zu sehen, oder? Ohja. Wir machten uns also um 21 Uhr in unser Zelt, um zu schlafen und genug Energie zu tanken.

Um 1:00 Uhr morgens klingelte auch schon unser Wecker. Nachdem wir mit unseren Taschenlampen die Waschräume aufgesucht hatten, ging es um 1:30 Uhr los. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe machten wir uns auf den Weg zur Archenkanzel. Im Gepäck viel Wasser, Snacks und Kamera-Equipment für ein paar tolle Erinnerungsfotos und Videos.

Der Weg zur Archenkanzel

Bei dieser Wanderung haben wir mal wieder gemerkt: Der Weg ist das Ziel! Dieser führte uns steile Wanderwege nach oben, vorbei an beeindruckenden Berglandschaften und als dann die Vögel auch noch angefangen haben zu zwitschern, war der Morgen einfach nur perfekt.

Pünktlich um 5 Uhr zum Sonnenaufgang waren wir fast da. Auf dem Weg zur Archenkanzel kommt man an ein paar Sitzbänken vorbei und an einer von diesen haben wir den Sonnenaufgang genossen. Ein unglaubliches Erlebnis voller Ruhe und Entspannung. Hier kann man richtig durchatmen!

Auf dem gesamten Weg zu diesem Aussichtspunkt sind wir keiner einzigen Menschenseele begegnet. Den ein oder anderen könnte sowas sicherlich abschrecken. Wir haben die Ruhe jedoch sehr genossen. 

Mitten in der Natur

Von der Bank mit der atemberaubenden Aussicht sind wir dann noch ca. eine halbe Stunde zur Archenkanzel gewandert. Auf dem Weg durch den Wald sind wir auch auf ein paar wilde Tiere gestoßen. Einfach wundervoll.

Aussicht an der Archenkanzel

Endlich oben angekommen waren wir vor allem eins: Sprachlos. So eine Aussicht haben wir zuvor noch nie gesehen. Von der Archenkanzel sieht alles aus wie gezeichnet. Die Berglandschaft im Hintergrund, die St. Bartholomä Kirche und auch die Halbinsel.

Wir haben noch einige Bilder gemacht und dann die Ruhe auf der Bank am Aussichtspunkt genossen, die Elektroboote beobachtet, die über den Königssee fahren und etwas gegessen. Hier oben fühlt man sich wie der König der Welt.

Abstieg von der Archenkanzel

Bitte gehe auf keinen Fall über den Rinnkendlsteig von der Archenkanzel zur St. Bartholomä Kirche, wenn du keine Erfahrung im Klettern hast! Dieser Weg ist ein schwarzer Klettersteig, was wir leider erst beim Herunterlaufen gemerkt haben. Wir haben kein Zurück mehr gesehen und sind somit fast 4 Stunden einen sehr gefährlichen Weg nach unten gegangen, auf dem wir hätten sterben können. Das ist keine Übertreibung. Der Rinnkendlsteig ist ein Klettersteig für sehr erfahrene Kletterer. Bitte achte im Berchtesgadener Land immer auf die Beschreibung der ausgeschilderten Wanderwege. Diese sind mit Punkten in verschiedenen Farben gekennzeichnet: Es gibt blaue, rote und schwarze Punkte, welche nach Schwierigkeitsgrad sortiert sind. Wenn ihr also noch keine Klettererfahrung habt, dann solltet ihr allenfalls die roten Wege entlang gehen. Diese sind zwar anstrengend, aber nicht gefährlich.

Der Weg von der Archenkanzel zur St. Bartholomä Kirche ist sehr steil. An vielen Stellen geht es direkt nebenan einige hundert Meter nach unten. Die Aussicht ist selbstverständlich hervorragend, aber dieses Risiko sollte man ohne Erfahrung nicht eingehen.

Fazit zur Archenkanzel und dem Königssee

Die Archenkanzel ist ein absolut toller Aussichtspunkt auf den Königssee. Die Wanderung vom Seelände zur Archenkanzel ist innerhalb von 4-5 Stunden machbar und für sportliche Menschen gut geeignet. Man sollte sich aber immer überlegen, dass man den ganzen Weg auch wieder zurück gehen muss. Außer natürlich man hat Klettererfahrung und geht über den Rinnkendlsteig zur St. Bartholomä Kirche. Von hier aus kann man dann mit einem Elektroboot zurück zum Seelände vom Königssee fahren. Das kostet 8,50€.

Wir waren 5 Tage mit dem Zelt am Königssee. Diese Zeit hat uns gezeigt, wie schön Deutschland eigentlich ist. Für Naturliebhaber ist das Berchtesgadener Land ein absolutes Traumziel. Hier kann man Kanu fahren, Wandern und viele andere Ausflüge machen.

In unserem Beitrag zu den Sehenswürdigkeiten am Königssee findest du 7 weitere Wanderwege, Aussichtspunkte und Aktivitäten für eine Reise ins Berchtesgadener Land. 

Valentin & Jasmin

Valentin & Jasmin

www.vakuya.com

Valentin & Jasmin vom Reiseblog Vakuya sind vor allem in Südostasien unterwegs und absolute Abenteurer und Kameraliebhaber. Das gemeinsame Ziel: So viele Erinnerungen wie nur möglich sammeln und auf Fotos für immer festhalten, so dass man sich auch später noch an alles erinnern kann.

Auf dem Reiseblog Vakuya findest du alles vom Tauchen in Thailand bis hin zu Sehenswürdigkeiten in Tokio oder anderen tollen Bucketlist-Momenten.

Auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlichen sie außerdem Videos zu allen ihren Reisen. Wer sich dafür interessiert oder selbst eine Reise plant, findet dort viele persönliche Erfahrungen und spannende Orte!

EXTRATOUR KELTENPFAD

EXTRATOUR KELTENPFAD

Ausgangspunkt dieser Extratour ist das Keltendorf bei Sünna. Hier liegt auch das Kelten-Hotel Goldene Aue wo Wanderer und Besucher des Keltendorf Übernachtungsmöglichkeiten finden und sich bei guter Küche stärken können.

Auf dem Keltenpfad, welcher mit einem roten K gekennzeichnet ist, gilt es also auf Spuren der Kelten die Rhön zu erkunden. Die Überreste aus der Zeit der Kelten sind wohl ca. 2500 Jahre alt. Und über das Leben aus dieser Zeit kann man sich im Keltendorf informieren.

Um den Öchsenberg und den Dietrichsberg verläuft der Weg überwiegend in Buchenwäldern und bietet an vielen Stellen eine herrliche Aussicht und bei gutem Wetter tolle Fernblicke.

Hinter dem Hotel steigen wir also auf einem kurzen Pfad ein, der durch ein Tor zur oberhalb verlaufenden Straße führt. Nach etwa 500 Metern muss man sich entscheiden welche Runde man zuerst laufen möchte.

Die hier beschriebene Variante folgt erst zum Geiskopf am Dietrichsberg ( 669 m ) und seinen bizarren Basaltsäulen, wo sich die vulkanische Geschichte der Rhön erahnen lässt.

Immer wieder gilt es schmalen Pfaden zu folgen, jedoch verläuft der überwiegende Teil des Weges auf Wald- und Forstwegen. Für meinen Geschmack dürfte es bei dem Namen Keltenpfad auch etwas mehr Pfad sein.

Aber auch so ist der Weg sehr angenehm zu laufen. Auf Höhe des Ortes Wölferbütt steigt der Wanderweg das erste Mal so richtig an, und es gilt bis zum Aussichtspunkt am Geiskopf ganze 200 Höhenmeter zu bezwingen.

Bevor man jedoch die Aussicht am Steinernen Meer genießt, sollte man kurz dem kleinen Trail zu den Basaltsäulen folgen. Dieser ehemalige Steinbruch liegt kurz unterhalb des Geiskopf. Hier bietet ein Unterstand auch Möglichkeit zur Rast und man kann sich in das Wanderbuch eintragen.

Danach geht es wieder etwas abwärts, vorbei am heutigen Steinbruch am Dietrichsberg. Sobald man den Wald hinter sich lässt, hat man einen Blick auf Sünna und die Kaliberge von Unterbreizbach und Heringen.

In der Nähe des Startpunkts der Tour kreuzt man die Straße und gelangt auf die Seite des Öchsenberg ( 627 m ). Hier kommt der Begriff Pfad auch endlich mal zur Geltung. Dieser Teil des Rundweges ist meiner Meinung nach der schönere Abschnitt.

Der Weg verläuft einmal komplett um den Berg um oberhalb von Vacha erneut einen ordentlichen Anstieg zum Keltenkreuz auf dem Gipfel des Öchsenberg hinzulegen. Vorbei an der Öchsenberghütte und über eine kleine Stahltreppe gelangt man auf das Plateua von dem aus man einen tollen Rundumblick hat.

Von hier aus geht es nochmal etwa 1,5 Kilometer abwärts zum Ausgangspunkt am Keltendorf. Am Ende zählt das Garmin 18,8 Kilometer und 624 Höhenmeter.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Reisetipp Madeira – 5 lohnenswerte Wanderungen

Reisetipp Madeira – 5 lohnenswerte Wanderungen

Die portugiesische Insel Madeira liegt westlich der marokkanischen Küste im Atlantischen Ozean. Die 57 Kilometer lange und nur etwa 22 Kilometer breite Insel vulkanischen Ursprungs wird auch gerne als Frühlingsinsel bezeichnet.

Im Norden der Insel regnet es häufig, der Süden ist dagegen subtropisch warm und es gibt endlose Bananen- und Zuckerrohrplantagen. Der Artenreichtum Madeiras hat der Insel auch den Beinamen Blumeninsel beschert.

Von den steil abfallenden Küsten, übers Hochmoor Paul da Serra bis zum höchsten Berg der Insel, dem 1862 Meter hohen Pico Ruivo, hat die Insel sehr viel zu bieten und gerade für Wanderer ist Madeira ein wahres Paradies.

Wer nicht gerade mit den großen Kreuzfahrtschiffen in der Hauptstadt Funchal anlandet, gelangt mit dem Flieger von Deutschland aus in etwa 4 Stunden auf die Insel. Es gibt einige Direktverbindungen von deutschen Flughäfen aus oder man fliegt zuerst nach Lissabon um von dort aus nach Madeira zu fliegen.

Viele lohnenswerte Wanderungen verlaufen entlang der weltbekannten Levadas. Levadas sind künstlich angelegte Wasserwege die sich über mehr als 2000 km über die ganze Insel erstrecken. Die ersten Levadas wurdem im 15 Jahrhundert angelegt.

Dieses System versorgt die steilen Plantagen mit Wasser aus den Quellen sowie dem regenreichen Zentrum mit den hohen Bergen in der Mitte Madeiras. Die Wege entlang der Levadas dienten der Instandsetzung der Kanäle.

Die Halbinsel SÃO LOURENÇO

Die Halbinsel mit den zerklüfteten Anstiegen und grandiosen Buchten, welche man beim Landeanflug auf Madeiras Flughafen in Santa Cruz überfliegt, ist wegen seiner Landschaft ein der beliebtesten Inseltouren auf Madeira.

Vom Parkplatz an der Bucht Baía d’Abra aus verläuft der Wanderweg zuerst auf Holzbohlen um dann zu steinigem Untergrund zu wechseln, der sich bis auf den höchsten Punkt der Tour durchzieht.

Trotz des felsigen Pfads und der ein oder anderen ausgesetzten Stelle kommen einem auf diesem Weg auch immer wieder Personen mit Sandalen oder sogar Flip-Flops entgegen. Nicht alles das man noch Frauen mit High-Heels antrifft.

An- und Abstiege wechseln sich immer wieder ab sodass die Wanderung nie langweilig wird.

Relativ zu Beginn hat man gleich die Möglichkeit in eine Bucht mit steinigem Strand abzusteigen. Wenige Meter nach dem Abzweig bietet ein Aussichtspunkt jedoch die spektakulärere Aussicht auf Madeiras Nordküste.

An der schmalsten Stelle, die nur wenige Meter breit ist, fallen die Felsklippen bis zu etwa 100 Meter steil in Meer. Von da an ist es nur noch ein kurzer Weg bis an die Casa do Sardinha.

Das letzte Highlight ist dann der 160 Meter hohe Morro do Sardinha dessen Anstieg sehr steinig ist. Aber der Ausblick von oben lohnt sich wirklich. Man erblickt die komplette Halbinsel, den Flughafen und die hohen Berge in Madeiras Zentrum.

Bei gutem Wetter hat man von dort auch einen tollen Fernblick auf die nördlich gelegene Insel Porto Santo sowie den etwas südöstlich gelegenen Desertas Inseln und dem nicht zu übersehenden Leuchtturm auf der Ilhéu do Farol.

Das Tal der Ribeira da Ponta do Sol

Die Levadawanderung im Tal der Ribeira da Ponta do Sol liegt auf der Südseite der Insel und führt in das schmale und tief eingeschnitte Tal. Man bewegt sich dabei aber nur auf der östlichen Seite auf zwei unterschiedlichen Höhen.

Der Weg kann in beiden Richtungen begangen werden. Die schönere Variante ist aber zuerst der unteren Levada zu folgen um dann am Ende des Tals über eine Treppe auf die obere Levadaebene aufzusteigen, welche in schwindelerregender Höhe wieder aus dem Tal heraus läuft.

Der Untergrund ist hier so abwechslungsreich wie die Pflanzenwelt, lässt sich aber sehr angenehm begehen. Ohne größere Höhenunterschiede überwinden zu müssen, folgt man der Levada weiter hinein ins Tal.

Nach etwa 5 Kilometern erreicht man eine Treppe die ca. 40 Höhenmeter überwindet. Wer möchte folgt noch dem Flussbett bergauf bis zur Quelle der Levada Nova, an dessen Weg man dann wieder aus dem Tal hinausgelangt.

Etwa 1 Kilometer, nachdem man nun der weiter oben im Tal gelegenen Levada folgt, biegt der Kanal in eine kleine Schlucht nach links ab und verläuft in einer kleinen Schleife direkt hinter einem Wasserfall entlang. Dieser hat sich eine richtige Rinne in den Fels gespült und donnert dort gewaltig in die Tiefe.

Kurz danach gilt es einen ca. 200 Meter langen Tunnel zu durchqueren. Hierzu sollte man ( wie auf den meisten Levadawanderungen ) immer eine Stirnlampe im Gepäck haben.

Auf den letzten Kilometern merkt man dann Stück für Stück, dass sich das Tal wieder öffnet und man erreicht den Ausstieg der Levada.

Durch den grünen Kessel ins Höllental

Eine der spektakulärsten Levadawanderungen beginnt an der „Casa do Abrigo„ in Queimadas. Das mit einem Strohdach bedeckte Gasthaus liegt auf knapp 900 Metern Höhe, und die Anfahrt hat es schon in sich.

Von hier aus lassen sich die Tour „Caldeirão Verde“ und die Tour in den Höllenkessel „Caldeirão do Inferno“ perfekt miteinander verbinden.

In vielen Beschreibungen fallen die Worte spektakulär, Abenteuertripp der Superlative, faszinierend! Und es wird einem nicht zu viel versprochen. Jedoch sollte man schwindelfrei und trittsicher sein. Der Weg entlang der Levada do Caldeirão Verde ist teilweise in die steil abfallende Felswand gehauen, und vor einem unfreiwilligen Absturz hält einen nur ein kleiner Zaun an diesen Stellen ab.

Eine Stirnlampe sollte im Ruckssack auch nicht fehlen, da einen hier mehrere zum Teil lange Tunnel erwarten und der Weg entlang der Levada wird teilweise recht schmal.

Der Kanal mit samt dem Wanderweg überquert im Tal der Ribeira dos Cedros eine Brücke und ein Wasserfall lässt auch nicht lange auf sich warten. Die Vegetation wird immer dichter und man hat wirklich das Gefühl sich immer weiter in einen Dschungel zu begeben.

Im Tal der Ribeira Grande warten einige kleine Tunnel auf die Wanderer. Die Ausblicke dazwischen auf die hohen Berge ringsum sind wirklich beeindruckend und man sollte sich ab und an Zeit nehmen und kurz innehalten. Einfach atemberaubend!

Dann steht man im grünen Kessel „Caldeirão Verde“ in dem ein Wasserfall ein kleines türkisfarbenes Becken füllt. Die Felswände Drumherum gehen senkrecht nach oben. Hier endet der erste Abschnitt.

Wenn man sich kurz gestärkt hat und evtl. sein Trinkwasser wieder aufgefüllt hat, folgt man dem Weg Richtung „Caldeirão do Inferno“.

Nach wenigen Minuten erreicht man eine Stelle an der der Weg entlang der Levada nicht passierbar ist und man muss kurz in ein kleines Becken absteigen um auf der anderen Seite wieder aufzusteigen.

In Sachen Aufstieg war das jedoch noch nicht alles. Wenig später folgt eine steile Treppe, die ca. 75 Meter weiter oben auf einen Tunnel stößt, in den verrostet Schienen einer alten Loren-Bahn hineinlaufen. Dieser Tunnel ist ganze 2,5 Kilometer lang und verläuft unter dem Pico Ruivo Massiv hindurch.

Direkt am Tunneleingang biegt man rechts ab und folgt der Levada auf einem betonierten breiten Stück mit Wasserbecken an dem einen ein Schild daran erinnert, das man hier nicht schwimmen soll. Auf knapp 1000 Höhenmeter etwas surreal.

Nun folgen mehrere Tunnel hintereinander. Und gleich am ersten Tunneleingang wird man wohl nicht ganz trocken ankommen. Direkt davor stürzt ein kleiner Wasserfall in die Levada. Die weiteren Tunnel sind dann zum Teil wieder sehr niedrig. Zur Abwechslung haben einige aber kleinere Fenster im Fels.

Und dann steht man plötzlich in der beeindruckenden Klamm der Ribeira Grande in die sich gleich zwei Wasserfälle ergießen. Über zwei kleine Stahlbrücken, die max. von 3 Personen gleichzeitig begangen werden sollen, gelangt man ans andere Ende. Lautes Getöse verschlingt fast jedes Wort.

Wer nicht genau hinschaut, könnte meinen dass die Tour hier zu Ende ist. In einer kleinen Nische versteckt sich jedoch ein weiterer kurzer Tunnel auf den noch 3 weitere folgen, bevor man endlich im Caldeirão do Inferno steht. An den gebogenen Felswänden läuft hier überall Wasser herunter.

Vom Boca da Encumeada auf die Rote Spitze

Der Pico Ruivo ist Madeiras höchster Berg und ragt ganze 1862 Meter aus dem Atlantik empor. Wer auf der Insel ist sollte sich eine Bergtour nicht entgehen lassen.

Wenn man vom Pass her aufsteigt hat die Tour, mit 13,7 Kilometern Länge und 1368 Höhenmetern im Aufstieg, schon alpinen Charakter.

An der Südküste kann man bei Sonnenschein starten während es am Encumeada Pass stürmt und regnerisches Wetter vorherrscht. Wer aber Glück mit dem Wetter hat kann die spektakulären Aussichten nach Currral das Freiras oder Ribeira Brava auf der Tour genießen.

Vorbei am Pico da Cabra ( 1575 m ) und dem Pico Ferreiro ( 1587 m ) verläuft der Weg hauptsächlich auf dem Kamm und schlängelt sich weiter ansteigend Richtung Pico do Jorge ( 1577 m )  den man nach etwa 5 km überquert.

Nach 7,3 Kilometern erreicht man nach einem steileren Abstieg die Weggabelung Boca das Torrinhas auf 1440 Metern gelegen. Von hier aus kann man nach Curral das Freiras oder nach Lombo do Urzal absteigen.

An manchen Stellen hat man einen perfekten Blick auf die höchsten Berge des Pico Ruivo Massiv. Dazu zählen der Pico das Torres ( 1853 m ) und der Pico do Arieiro ( 1818 m ) auf dessen Gipfel sich eine Radarstation steht.

Nach ca. 6 Std Aufstieg steht man dann endlich auf dem Dach Madeiras und man kann den Blick über das zerklüftetet Gebirge vulkanischen Ursprungs schweifen lassen. Vorbei an der Berghütte an der Flanke des Pico Ruivo geht es dann abwärts Richtung Achada do Teixeira, dem Endpunkt der Tour.

Im Märchenwald von Rabaçal

Vom Parkplatz Rabaçalauf der Hochebene Paul da Serra gelegen, geht es weit hinein ins Tal Ribeira da Janela. Hierbei lassen sich gleich 3 Touren gleichzeitig begehen. Die Levadawanderungen zum Risco Wasserfall und zur Levada der 25 Quellen zählen zu den schönsten Wanderungen auf ganz Madeira.

Kurz nach dem Forsthaus Rabaçalal beginnt dann die Levada do Risco. Nach etwa 20 Minuten Fußweg erreicht man dann den schmalen Kessel in dem sich der Risco Wasserfall ganze 100 Meter ins Tal stürzt. Gespeist wird der Wasserfall vom Lagoa da Vento oberhalb.

Man folgt dem Weg wieder zurück, bis man eine Treppe erreicht, die hinab zur Levada das 25 Fontes führt. Es geht weiter bergab ins Tal der Ribeira Grande wo man eine Steinbrücke überquert, bevor es auf der anderen Seite wieder aufwärts zum Kanal geht.

Faszinierende Bäume säumen den Weg und bilden ein tunnelartiges Geflecht über der Levada. Baumheide und Lorbeerbäume prägen auch hier das Bild an den steilen Hängen. Ca. 30 Minuten später erreicht man dann den Kessel der 25 Quellen. 

Wer bis hier her gekommen ist sollte noch eine weiter Levadawanderung anschließen. Die Levada da Rocha Vermelha ist hier fast unberührt und man befindet sich abseits der Touristenschaaren. In aller Ruhe folgt man den Windungen ins Tal Ribeira da Janela. An einer Brücke quert man die Ribeira dos Cedros in der sich zwei Wasserfälle in die Steinbecken ergießen.

Am Eingang des Seixal Tunnel biegt man links ab. Einige Stellen entlang der Levada sind hier extrem ausgesetzt und wer nicht absolut trittsicher und schwindelfrei ist, sollte besser umkehren. Solche Stellen folgen bis zum Umkehrpunkt noch einige Male.

Extratour Vogelsberg – Naturtour

Extratour Vogelsberg – Naturtour

Eine sehr schöne und abwechslungsreiche kleine Tour am südlichen Rand des Vogelsbergkreises startet im Schottener Stadtteil Eichelsdorf.

Naturtour – der Name ist Programm

Oberhalb des Sportplatzes befindet sich ein kleiner Parkplatz am Ortseingang von Schotten aus kommend. Hier stellt man sein Auto ab und gelangt in östlicher Richtung am Sportplatz entlang hinaus aus dem kleinen Ort.

Über landwirtschaftliche Wege geht es vorbei an Obstwiesen hinauf zum Eichköppel. Einige Holzbänke laden zum Verweilen ein und bieten einen tollen Blick über Eichelsdorf hinweg gen Süden.

Im Zick-Zack geht es über einige Feldwege weiter Richtung Osten und auf der Anhöhe, auf der der Weg verläuft, hat man einen guten Blick zum Hoherodskopf mit seinem weithin sichtbaren Fernsehturm.

Nach gut zweieinhalb Kilometern biegt der Weg Richtung Süden ab und durch einen kleinen Waldpfad gelangt man zur K 204 die man kreuzt um auf der anderen Seite zum kleinen Eichelbach zu gelangen.

Bogen-Steinbrücke und schmale Pfade

Auf einer kleinen Bogen-Steinbrücke gelangt man über den Bach zum Waldrand. Hier ist das gefunden Plätzchen für zahlreiche Pilze in allen Variationen und Farben. Zusammen mit dem Herbstlaub ein toller Anblick.

Wenig später biegt ein schmaler Pfad nach links ab und man gelangt abwärts zurück zum Bach um dem Pfad zu folgen.

Der befestigte Waldweg verläuft zwar in Sichtweite, aber an vielen Stellen verläuft der Weg auf der gesamten Tour eben nicht auf diesen breiten Wegen, sondern folgt schmalen Pfaden quer durch den tollen Wald.

Ein Punkt der definitiv für diese Naturtour spricht und dieser Extratour ein besonderes Etwas verleiht.

Nach etwa der Hälfte der Rundtour gelangt man dann wieder auf breitere Wege und folgt der guten Beschilderung in südlicher Richtung zum Haissbacher Teich.

Haissbachgrund und Bärensteine

Dieser liegt im Naturschutzgebiet Haissbachgrund von Michelnau. Hier finden sich weitläufige Wiesen von Wald umrandet die zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten.

In westlicher Richtung geht es dann zurück in den Wald in grober Richtung zum Friedrichsberg. Der Weg verläuft weiter in einem weiten Bogen erneut auf einem Pfad durch den Wald zu den Bärensteinen.

An dieser kleinen Felsformation geht es dann zurück auf den Forstweg und man befindet sich nun schon wieder oberhalb von Eichelsdorf.

Über die Feldwege gelangt man zurück in den kleinen beschaulichen Ort und man folgt dem befestigten Weg entlang des Bachs in den Ort hinein.

Links und rechts des Weges gibt es zahlreiche guterhaltene Fachwerkhäuser zu bestaunen die für die Region typisch sind.

Nach 13.9 Kilometern erreicht man dann den Ausgangspunkt unweit des Sportplatzes.

Stefan Feldpusch

Stefan Feldpusch

Freelancer by doorout.com

Wenn es die Zeit zulässt, bin ich so oft es geht gerne aktiv draußen unterwegs. Egal ob Klettern, Bergsteigen, Wandern, Mountainbiken oder im Winter mit den Langlaufskiern. Im Sommer gerne mit dem Zelt oder dem Caddy-Camper unterwegs und noch dazu seit einigen Jahren Outdoor-Blogger mit Herz auf dem eigenen Blog www.see-you-on-the-outside.de, sowie als Klettertrainer beim DAV aktiv. Als Freelancer im Doorout-Team seit 2017.

Forststeig – Tipps rund um Ausrüstung & Verpflegung

Forststeig – Tipps rund um Ausrüstung & Verpflegung

Ausrüstung

  • Guter Wasserfilter
    Bäche und Quellen waren auf dem Forststeig rar gesät. Auch wenn die meisten Stellen sauber aussahen, haben wir unser Trinkwasser mit Ausnahme von drei Stellen (Tissa, Herkulesquelle und Quelle im Fuchsbachtal) zur Sicherheit immer gefiltert. Da dies bei zwei Personen und ca. 3,5 Liter Wasser am Tag (es war sehr heiß) recht lange gedauert hat, empfehlen wir euch einen Wasserfilter mit guter Durchflussmenge.
  • Faltflasche / Liquitainer
    Diese federleichten und zusammenfaltbare Flaschen waren uns auf dem Forststeig wirklich von großem Nutzen. Gerade wenn man nicht weiß, wann die nächste Wasserstelle kommt, kann man so sehr einfach zwei Liter Wasser Reserve mitnehmen. Und bei Nichtgebrauch, nimmt die Flasche im Rucksack kaum Platz weg. Absolut empfehlenswert!
  • Leichte & lange Wanderhose / Zip-Off
    Schon relativ früh zeigt sich die Krux des Forststeigs: Es geht häufig durch hohes Gras und damit vorbei an den allgegenwärtigen Zecken. Daher sind auch bei sehr hohen Temperaturen um die 30°C lange Hosen oder Gamschen sinnig. Mir hat eine sehr leichte Zip-Off Hose von Salewa tolle Dienste geleistet, da ich auf Feldwegen schnell zu Kurzbeinig umsteigen konnte. Wenn Regen oder Morgentau abzusehen ist, empfehlen wir zusätzlich Gamaschen.
  • Anti-Zecken Spray oder Kokosöl
    Regelmäßiges einsprühen mit Anti-Zeckenschutz (mit deet!) gehörte für uns zum Tagesprogramm. Guter Tipp den wir auf der Tour erhalten haben und das nächste Mal sicher ausprobiert wird: Kokosöl ist ein ganz natürliches Anti-Zeckenschutzmittel und pflegt dabei auch noch die Haut.
  • Leichte Ausrüstung
    Der Großteil der Tour ist hat keine großen Schwierigkeiten führt aber größtenteils über kleine Pfade und hat ein paar enge Stellen z.B. Falkenschlucht oder Sachsenspitze wo ein kleinerer Rucksack (ca. 45l) aus Platzgründen empfehlenswert ist. Außerdem tragen sich 10 oder 12 kg Ausrüstung plus Wasser einfach deutlich angenehmer durchs Unterholz als 20kg.
  • (Leichte) Wanderstiefel
    Unsere Bergstiefel waren auf dem Forststeig nie wirklich gefordert. Die steinigen Passagen sind leicht zu gehen und Geröllfelder o.Ä. mussten wir nie queren. Gerade mit max 14 kg Rucksackgewicht und den heißen Temperaturen hätten wir uns im Nachhinein für leichtere Wanderschuhe entschieden.
  • GPS-Gerät oder gute Karten-App
    Fast unabdingbar um viel Frust zu vermeiden. Die Wege sind an einigen Stellen unserer Meinung nach nicht ausreichend gekennzeichnet.
  • Trekkingnahrung
    Ihr solltet das Essen nicht zu knapp kalkulieren. Es gibt zwar ein paar Verpflegungspunkte (siehe unten), wir haben diese aber fast nie zu den üblichen Essenszeiten (Mittags) erreicht, oder sie lagen zu weit ab vom Nachtlager.

Verpflegungspunkte

Hier die Verpflegungspunkte, welche uns bekannt sind:

  • Pension vor dem Schneeberg (kurz hinter der tschechischen Grenze)
  • Restaurant auf dem Schneeberg
  • Restaurant & Hotel in Ostrov – keine Einkaufsmöglichkeiten
  • Kleiner Supermarkt (nimmt keine Euros, aber Kartenzahlung möglich) in Tissa
  • Pension und Bistro an der Ottomühle
  • Restaurant auf dem Papsstein – sehr zu empfehlen!

Extratipps

  • Probiert in Tschechien mal eine Knoblauchsuppe. Super lecker!
  • Es gibt in Tissa ein kleines Klettergeschäft, falls ihr noch zusätzliche Ausrüstung benötigt.
Michael Steigerwald

Michael Steigerwald

www.doorout.com

Seit über 10 Jahren ist Michael begeistert an der frischen Luft unterwegs: Egal ob zu Fuß quer über die Alpen, mit Dachzelt durch das Nullarbor in Australien oder Zelten bei -8°C und Schneesturm. Michael liebt die Abendteuer unterm Sternenhimmel und teilt seine Geschichten und Erfahrungen gerne mit euch.