Der Zagoria Trek in Griechenland

Der Zagoria Trek ist ein Trekkingpfad im Vikos-Aoos Nationalpark im nördlichen Griechenland. Nahe der albanischen Grenze zeigt sich Griechenland hier von einer Seite, wie man sie auf den wenigsten Postkarten zu Gesicht bekommt. Die Landschaft ist überwiegend grün und das Klima deutlich feuchter als in den meisten Mittelmeerregionen. Wilde Berglandschaften mit bis zu 2500 Meter hohen Gipfeln lassen es auch im Juni immer wieder regnen, und sorgen ab und an sogar für Schneefall in den Frühsommermonaten. Man durchwandert auf den teilweise anspruchsvollen, aber gut befestigten Pfaden idyllische Dörfer und malerische Ortschaften, wo Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Pensionen oder Hotels zu finden sind. Auch kulturell Interessierte kommen bei alten Klöstern und beeindruckenden Bogenbrücken auf ihre Kosten.

Aufgrund des Wetters liegt die beste Reisezeit zwischen Mai und Oktober. Für die Wanderung sollte man exklusive An- und Abreisezeit in etwa eine Woche einplanen. Ausgeprägte Naturfreunde können sich mit Zelt auf die Reise machen, und in diesem unter dem freien Sternenhimmel übernachten. Wer ein Dach über dem Kopf bevorzugt, sollte in den Hotels und Pensionen sicherheitshalber ein Zimmer reservieren. Der Trekkingpfad und seine Umgebung sind in dieser Zeit nämlich auch unter den Einheimischen äußerst beliebte Reiseziele.

Die Anreise

Vom Flughafen Thessaloniki aus nehmen wir zwei verschiedene Busse. Die beiden Fahrten dauern insgesamt gute fünf Stunden und enden in Ioannina, einer großen Stadt an einem wunderschönen Bergsee in der nordwestlichen Region Epirus.

Wir laden unser Gepäck in einem gemütlichen Hotel ab, und machen uns sogleich auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Die Zeit reicht für einen Rundgang durch die idyllischen Gassen, wobei wir an der historischen Burg von Ionnina Stadt und dem antiken Theater von Dodoni vorbeikommen. Die Museen ersparen wir uns und suchen uns stattdessen eine kleine Taverne für ein Abendessen. Wenig später liegen wir in unseren Betten, um für den Start unserer Wanderung am nächsten Tag fit zu sein.

Die Etappen des Zagoria Treks in Griechenland

1.Etappe von Klidhonia nach Papigo

Noch einmal nehmen wir den Bus, um nach Klidhonia, dem Ausgangspunkt des Weges, zu gelangen. Nach weiteren 45 Minuten Fahrt haben wir unser Ziel erreicht. Bereits zu Hause erfuhren wir bei unseren Erkundigungen über den Zagoria Trek, dass die Wege teilweise schlecht beschildert sind und auch der Einstieg schwer zu finden sei. Sicherheitshalber haben wir uns mit guten und detaillierten Karten und einem Kompass ausgerüstet, und die meisten Mitglieder unserer kleinen Gruppe verfügen über einen ganz passablen Orientierungssinn.

Trotzdem müssen wir uns jetzt zum Einstieg durchfragen, da dieser wirklich ziemlich gut versteckt ist. Dafür werden wir mit einem wunderbar angelegten Weg durch Wälder und über Wiesen belohnt, der uns nach etwa zwei Stunden zur Kapelle von Ano Klidhonia bringt. Wir sehen hier kaum Menschen, und die wenigen Häuser wirken bis auf ein paar Ausnahmen verlassen. Nachdem wir uns eine Weile an der umwerfenden Aussicht sattgesehen haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Nach stetem Auf und Ab erreichen wir schließlich Papigo, unser heutiges Tagesziel. Da wir mit eher leichtem Gepäck reisen und auf die Mitnahme von Zelten verzichteten, suchen wir uns zuerst ein Hotel und lassen dann den Tag auf gemütliche Weise ausklingen.

2. Etappe von Papigo zur Astraka-Hütte

Heute wird es zum ersten Mal richtig anstrengend, denn wir haben etwa drei Stunden Marsch vor uns, bei dem wir ungefähr 900 Höhenmeter überwinden müssen. Der gut beschilderte Pfad verläuft hauptsächlich im Schatten und führt uns in Serpentinen über Geröll und Steine, vorbei an Quellen und einem freundlich grüßenden Einheimischen.

Um die Mittagszeit erreichen wir die Astraka-Hütte und haben am Nachmittag Zeit für eine Tour zum nahegelegenen Drachensee, der zwischen mehreren Grashügeln eingebettet liegt.

3. Etappe von der Astraka-Hütte nach Tsepelovo

Wir verlassen die Astraka Hütte und machen uns zeitig auf den Weg, der uns heute an der Vikos-Schlucht vorbei führt. Sie ist mit bis zu 1000 Metern die tiefste Schlucht der Welt und bietet ein faszinierendes Naturschauspiel. Die zerklüfteten Felsen und unberührten Wälder geben den letzten Bären, Wölfen und Wildkatzen Europas ein Zuhause. Über die Dörfer Beloi und Vradhetogelangen wir zum Treppenweg nach Tsepelovo, unserem heutigen Tagesziel. Wir erklimmen die vielen Stufen und fallen bald darauf in unsere Hotelbetten.

4. Etappe von Tsepelovo nach Kipi

Auch heute sind wir bald auf den Beinen und marschieren zügig nach Kipi, wo wir unser Gepäck in einem hübschen, traditionellen Hotel abgeben und anschließend einen Ausflug zu den zahlreichen Bogenbrücken in der Umgebung machen.

Am Abend gönnen wir uns ein leckeres griechisches Essen in dem Restaurant, das unserem Hotel gegenüber liegt.

5. Etappe von Kipi nach Monodhendhri

An mehreren idyllischen Dörfern und gut erhaltenen Bogenbrücken vorbei kommen wir am frühen Nachmittag nach Monodhendhri, wo wir übernachten wollen.

Die Zeit reicht allemal für einen Spaziergang in die Umgebung. Wir besichtigen das Kloster Aghia Paraskevi, von dem aus man einen herrlichen Ausblick über die Schlucht hat. Eine weitere Möglichkeit ist ein Ausflug zum Aussichtspunkt Oxia, wo das Panorama erneut die Fotoapparate heißlaufen lässt.

6. Etappe von Monodhendhri nach Papigo

Nun beginnen wir den Rückweg unserer Reise, der uns erneut nach Papigo führt. Noch einmal kommen wir an der beeindruckenden Vikos-Schlucht vorbei und genießen ein letztes Mal die herrliche Aussicht.

In Papigo übernachten wir im selben Hotel wie beim letzten Mal, ehe wir den letzten Tag unserer Reise antreten.

7. Etappe von Papigo nach Klidhonia

Den Rückweg bestreiten wir so, wie wir gekommen sind – zu Fuß bis Klidhonia und von dort mit dem Bus nach Ioannina und weiter zum Flughafen.

Eine wunderbare Woche liegt hinter uns, und wir schließen nicht aus, irgendwann wiederzukommen.

Infos Reisezeit

Die beste Reisezeit für die Wanderung des Zagoria-Treks ist die Zeit zwischen Mai und Oktober. In den anderen Monaten ist die Wanderung aufgrund des Wetters nicht empfehlenswert.

 

Fazit

Der Zagoria Trek ist ein relativ leicht zu gehender Wanderweg. Auf dieser Route kann man ohne Zelt auskommen, es gibt aber Routen, die etwas von dieser abweichen, und die Mitnahme eines Zeltes erfordern. Die Landschaft, die einen auf diesem Weg begleitet, ist wirklich großartig und einmalig schön. Gewandert wird zwischen Schluchten, romantischen Bergseen und steilen Gipfeln. Ohne Zweifel ist der Zagoria Trek einer der schönsten Wanderwege Europas, auch wenn er noch nicht ganz so bekannt ist.

Der Zagoria Trek ist eine leichte bis mittelschwere Wanderroute. Da oft einige Höhenmeter überwunden werden müssen, sollte ein wenig Kondition vorhanden sein. Die Pfade und Wege sind meistens gut, allerdings sind sie nur sehr selten gut markiert. Darum empfiehlt sich unbedingt die Mitnahme einer Karte, und auch ein Kompass ist empfehlenswert.
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