Die Etappen des Albsteigs

Albsteig Etappe 1: Von Donauwörth bis Mönchsdeggingen

Einige von uns sind in der Vergangenheit einzelne Abschnitte des Albsteigs schon gewandert. Doch nun haben wir uns die ganze Tour vorgenommen. Werden wir durchhalten? Wird das Wetter mitspielen? Der Weg ist das Ziel, mit diesem Gedanken im Kopf loszulaufen, ist immer noch die beste Motivation.

Schließlich besteht unserer Gruppe ausschließlich aus passionierten Wanderern. Nun wandern wir bei einem klaren Himmel entlang der Wörnitz durch das Ried und besichtigen die Harburg. Für den weiteren Weg orientieren wir uns am Gipfelkreuz des Bocksberges, der Blick geht weit bis nach Nördlingen, die Seele kann frei fliegen. Die erste Etappe ist geschafft, wir belohnen uns mit einem gemütlichen Abend in der Klosterschenke Martinsklause, schließlich haben wir heute 26 km gepackt.

Albsteig Etappe 2: Von Mönchsdeggingen bis Bopfingen

Am nächsten Morgen sind wir schon sehr früh aus den Federn unserer gemütlichen Unterkunft und folgen dem leisen Rauschen des Bautenbaches, entlang am Waldrand, schließlich liegen heute rund 28 km vor uns. Über die Domäne Karlshof und die alte Koppelmühle geht es in Richtung eines Wildgeheges, wir hatten Glück und konnten Rehe und Wildschweine erspähen.

Wer mit Hund wandert, muss einen Umweg laufen. In Schweindorf angekommen, haben wir noch 11,5 km bis Bopfingen. Zeit, ein ausgiebiges Picknick in der Natur einzulegen, inmitten von blühenden Wiesen und summenden Bienen. Wir wandern weiter, ganz im Einklang mit uns selbst und der Natur auf unser Ziel zu, den Zeugenberg Ipf als Wahrzeichen der Stadt Bopfingen fest im Blick. Nach einem Schlummertrunk geht es am Abend recht früh in die Federn, denn das Wandern muss sich erst wieder einspielen.

Albsteig Etappe 3: Von Bopfingen bis Unterkochen

Die dritte Etappe hat es in sich, das wird klar, nachdem wir in Bopfingen gestartet sind. Im Wald müssen wir erst einmal bis zum Bergrücken hochkraxeln, was anstrengend ist, da es an diesem Sommertag schon in der Früh drückend heiß ist. Doch nach einer knappen halben Stunde ist auch das geschafft.

Vorbei am alten jüdischen Friedhof in Aufhausen, der Walkenmühle und einem Sägewerk gelangen wir schließlich zur malerischen Egerquelle. Danach heißt es noch einmal Zähne zusammenbeißen, denn der nächste Anstieg wartet. Im Zickzack geht es hinauf, in Hülenerhaschen wir einen Blick auf die Kapfenburg und arbeiten uns langsam aber sicher auf 723 Meterhoch. Heute wird unser Durchhaltevermögen erstmals so richtig auf die Probe gestellt. Auf verwunschenen kleinen Pfaden geht es hinunter zum Kocherursprung, an der Quelle legen wir eine Rast ein und lassen die Seele baumeln.

Albsteig Etappe 4: Von Aalen/Unterkochen bis Heubach

Auch heute wird es zunächst steil, was uns ordentlich auf Betriebstemperatur bringt. Mittlerweile sind wir alle gut im Fluss und freuen uns am Abend schon auf die nächste Etappe.

Ruhe senkt sich über unsere Gruppe, als wir durch uralten Eichen- und Buchenwald zur Friedahütte wandern. Pause legen wir dann am nächsten Etappenziel Aalbäumle ein, die 123 Stufen des Aussichtsturmes zu erklimmen lohnt sich, denn es winkt ein herrlicher Panoramablick.

Nach kurzem Abstieg ins Wolfertstal müssen wir wieder unsere Kräfte zusammennehmen und auf 743 Meterhoch zum Volkmarsberg. Über bizarr anmutende Felsen gelangen wir zur Ruine Rosenstein, die wir kurz erkunden, bevor es auf einem kleinen Pfad nach Heubach geht.

Albsteig Etappe 5: Von Heubach bis Weissenstein

Gute Kondition ist alles lautet die Devise gleich am frühen Morgen, denn zuerst kraxeln wir auf den Hohen Fels, und nach dem Naturfreundehaus geht es wieder steil bergauf zum Gipfelkreuz. Doch damit ist noch nicht Schluss, während wir uns weiter zum Falkenberg hocharbeiten, denken manche in der Gruppe ans Aufgeben. Doch geht nicht gibt es nicht, denn als wir an der Lützelalbvorbei waren, klettert ein kleiner Naturpfad steil nach unten und da merkten einige, dass ein Abstieg im Grunde viel anstrengender als ein Aufstieg sein kann. Schweigend erreichen wir Weissenstein, doch ein reichhaltiges Abendessen entschädigt uns schnell wieder für die Strapazen.

Albsteig Etappe 6: Von Weissenstein bis Gingen an der Fils

Es hätte die Möglichkeit gegeben, am Vortag straff bis nach Gingen an der Fils zu wandern, doch so wir entschieden uns für eine stressfreie Variante. Unaufgeregt ist auch der Streckenabschnitt heute. Vom Messelstein aus genießen wir den Ausblick auf das Lautertal und die drei Kaiserberge mit den Hohenstaufen. Interessant ist hier der Waldlehrpfad. In meditativer Ruhe geht es zum nächsten Panoramablick bei den Rötelsteinen. Am Waldrand entlang laufen wir auf 701 Meter Höhe hinauf zum nächsten Aussichtspunkt Hohenstein. Bis Gingen ist der Weg sehr naturbelassen, über Wurzeln lässt sich leicht stolpern, vor allem, da wir heute alle irgendwie versunken in uns selbst wandern.

Albsteig Etappe 7: Von Gingen an der Fils bis Wiesensteig

Unmittelbar nach Gingen präsentiert sich der Weg als eine Art kleine Achterbahn. Angekommen auf 700 Meter Höhe werden wir mit einer tollen Sicht auf den Hohenstaufen belohnt. Der folgende Abstieg hat es in sich, ab und zu müssen wir eine kleine Verschnaufpause einlegen, da einige in unserer Gruppe heute einen leichten Blues haben.

Kaum unten angekommen, müssen wir wieder hoch hinaus auf das Fuchseck. Auf dem Bergkamm geht es zum Rotelstein und danach kommt endlich wieder etwas Aufregung, denn an An- und Abstiegen wird die ganze Palette geboten, die der Albsteig zu bieten hat. Die Herausforderung tut uns gut, die Lebensgeister kehren zurück. Am Bossler heißt es, noch einmal die Aussicht und die mitgebrachten Snacks genießen, und danach geht es weiter auf einem abwechslungsreichen Pfad durch Feld, Wald und Wiesen bis nach Wiesensteig, das wir noch schnell vor dem einsetzenden Sommerregen erreichen.

Albsteig Etappe 8: Von Wiesensteig bis Owen

Heute ist Halbzeit. Haben wir je etwas anderes als Wandern gemacht? Gemütlich geht es zur Burgruine Reußenstein und von dort aus weiter auf naturbelassenen Pfaden, nur der Gesang der Vögel begleitet uns. Der Regen gestern hat den Weg zuweilen etwas schlüpfrig gemacht.

Von der Hindenburghütte genießen wir die Sicht auf das Randecker Maar, ringsherum nur Wacholderheide, eine alte, von Schäfern geschaffene Kulturlandschaft, die einmalig ist. Wenig später können wir am Breitenstein dank des sonnigen Wetters und des wolkenlosen Himmels eine Sicht bis auf die Alpen genießen, und von der anderen Seite bis zum Pfälzer Wald und zum Odenwald. Nach dem Abstieg geht es durch traumhaft schöne Wiesen. Zwischen Ruine Rauber und Burg Teck geht es durch ein Naturschutzgebiet, heute sind wir fit, wir beschließen, die Burg zu besichtigen. Danach heißt es ein wenig klettern, denn hinunter nach Owen wird es steil.

Albsteig Etappe 9: Von Owen bis Bad Urach

Bei Sonnenaufgang geht es von Owen über Streuobstwiesen steil bergauf auf den Brucker Fels. Tau liegt noch auf den Wiesen, ausser uns und ein paar Hasen ist um diese Zeit noch niemand unterwegs. Über einen Wiesenpfad und ein paar Meter Landstraße kommen wir nach Erkenbrechtsweiler und marschieren weiter bis zur Weltraumbank.

Nun geht es an der Hangkante bei schönem Panorama zur Burg Hohen Neuffen. Die imposante Burgruine verdient eine ausgiebige Besichtigung. Da heute Sonntag ist, haben wir Glück und auf der Grillstation gibt es rote Bratwürste und den legendären Flammkuchen. Der Wind frischt auf und wir ziehen bald weiter, denn wir wollen heute noch die Grabhügel aus der älteren Hallstattzeit besichtigen. Wir kennen Bad Urach und seine wunderschöne Altstadt mit dem vielen Fachwerk schon von einem anderen Besuch, daher gönnen wir uns einen Besuch im Thermalbad.

Albsteig Etappe 10: Von Bad Urach bis Holzelfingen

Heute regnet es in Strömen, so sind wir dankbar für die Schutzhütte, die nach dem Uracher Wasserfall auf uns wartet. Zugegebenermaßen, das Klettern auf den Rutschenfelsen geht uns heute nicht so leicht von der Hand, als wir am Fohlenhof ankommen, legt sich jedoch der Regen. Die Sonne bricht durch, was uns auf dem Aussichtsturm Hohe Warte entgegenkommt. Interessant ist die Eninger Weide, eine Wildsträuchersammlung, die ein Reservat ist. Schön wie der Weg den Blick schärft für Dinge, die man bislang nie beachtet hat. Vom Übersberg aus ziehen wir weiter zur Ruine Stahleck, nach dem Aussichtspunkt Eckelstein begegnen uns weitere Ruinen. Da muss früher viel los gewesen sein in der heute so menschenleer wirkenden Gegend.

Albsteig Etappe 11: Von Holzelfingen bis Genkingen

Nachdem wir den Buren Weg hinauf sind, zieht uns das Schloss Lichtenstein in seinen Bann. Schweren Herzens reißen wir uns aus dieser Märchenwelt los, marschieren aber weiter stramm auf das Schloss los. Die Fantasie geht auf Reisen, in alte Zeiten, der Wald wird zum magischen Ort, man hört fast die Rosse der Ritter, die zu tollkühnen Abenteuern ziehen. Ein verwunschener Ort auch die Nebelhöhle. Die Tropfsteinhöhle fasziniert, wir lassen uns Zeit, denn der Weg nach Genkingen präsentiert sich nun recht gemütlich, und wir können in den Tageserlebnissen schwelgen.

Albsteig Etappe 12: Von Genkingen bis Jungingen

Vom Hirschhäusle auf 650 Metern geht es in Serpentinen bis auf den Bolberg auf 880 Meter Höhe. Wir verzichten darauf, hier den Grill zu befeuern, denn nach einem kurzen Abstieg geht es auf den nächsten Berg. Auf dem Riedernberg veranstalten wir statt Brotzeit ein Minibarbarbecue, genießen die Aussicht und ziehen dann weiter Richtung Dreifürstenstein. Danach wird es richtig steil, gut, dass wir mittlerweile topfit sind. Belohnt werden wir nach dem Hohlweg mit einer atemberaubenden Fernsicht. Wir bleiben relativ lange auf der Höhe, bis es plötzlich abrupt steil nach unten geht, wo unser Ziel Jungingen liegt.

Albsteig Etappe 13: Von Jungingen bis Albstadt/ Burgfelden

Auf dem Himberg schauen wir bewundernd auf die Burg Hohenzollern, auch der weitere Weg offeriert den Ausblick auf das Bauwerk in allen Perspektiven. Auf 956 Metern legen wir auf dem Raichberg im Nägelehaus eine Rast ein. Es folgt ein abwechslungsreicher Wanderweg, der von allem etwas zu bieten hat. Für die Schlussetappe heißt es jedoch Kraft sammeln, denn in Serpentinen geht es auf den Bergkamm, bis auf 920 Meter hoch, und dann zu unserem Etappenziel Albstadt.

Albsteig Etappe 14: Von Burgfelden bis Ratshausen

Diese Etappe ist recht gemütlich, jedenfalls bis zu einem Bannwald, nach dem Serpentinen warten. Doch statt Anstrengung herrscht bei uns der Wille vor, auch diese Herausforderung zu meistern. Durch ein Naturschutzgebiet geht es über den Lochpass bis hin zum Schafsberg mit dem gespaltenen Fels. Angelangt auf dem Plettenberg in 1002 Metern Höhe werden wir ganz still angesichts der imposanten Natur. Das Schweigen hält immer noch an, während wir uns an den steilen Abstieg nach Ratshausen machen.

Albsteig Etappe 15: Von Ratshausen bis Klippeneck

Schneller, weiter, höher – uns alle packt der Ehrgeiz, unsere Etappen zügiger zu beenden, und gleichzeitig den maximalen Genuss herauszuholen. Mit dem 1015 Meter hohen Lemberg wartet der höchste Punkt der Schwäbischen Alb auf uns. Wer hätte am Anfang gedacht, dass wir solche Herausforderungen am Ende der Tour quasi nebenbei erledigen? In Gosheim ist noch nicht Schluss, der nächste Tausender wartet auf uns zum Aussichtspunkt Kehlen. Panorama satt und hervorragende Küche gibt es am Ende in Klippeneck, und wir haben heute tatsächlich von der Zeit her einen Streckenrekord aufgestellt.

Albsteig Etappe 16: Von Klippeneck bis Tuttlingen

Die letzte Etappe verwöhnt uns mit gleichmäßigem Wandern auf einem Bergkamm und später durch Felder und Wiesen. Auf naturbelassenen Pfaden passieren wir ein paar Aussichtspunkte, unsere Sinne sind geschärft, wir saugen jedes Detail dieser wunderbaren Landschaft in uns auf. Es ist ein langsamer Abschied, nur schwer kommen wir in Tuttlingen zurück in der Wirklichkeit an. Gewachsen sind wir als Gruppe, aber auch jeder von uns alleine, denn wir haben Dinge bewältigt, von denen wir vorher geglaubt hatten, sie nicht meistern zu können.

Der Albsteig gehört zu den schönsten Wanderwegen in Deutschland. Er ist rund 350 Kilometer lang, und führt auf wunderschönen ursprünglichen Wegen durch die Schwäbische Alb. Es handelt sich hier um einen Wanderweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Wer diesen Weg wandern möchte, sollte über ein wenig Wandererfahrung verfügen.

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