Der schönste Trek in Europa

Der GR20 zählt für viele Wanderer zum schönsten Trek in Europa, er führt durch schattige Wälder, über schroffe Felsen und luftige Grate. Atemberaubende Ausblicke entschädigen für den mühsamen Aufstieg und verschaffen unvergessliche Eindrücke. Die wunderschöne Flora der Region wird durch den Duft von Wacholder, Kiefer, Thymian und Lavendel eingerahmt, dieser Duft wird als einmalig bezeichnet. Der Weg führt vorbei an rauschenden Wasserfällen, glasklaren Bergseen, eiskalten Bergbächen, tiefen Tälern, schroffen Felswänden und grellen Schneefeldern. Kurz vor dem Ziel gelangt der Wanderer auf grüne saftige Wiesen, die Berge wechseln in kleine Hügel und Hänge und lichte Wälder spenden wohltuenden Schatten. Weniger geübte Wanderer sollten sich auf den südlichen Teil des GR 20 zwischen Vizzavona und Conca konzentrieren. Zum größten Teil sind die Etappen des Fernwanderweges in der Schwierigkeitsstufe drei, allerdings sind auch Etappen dabei, die von weniger geübten Wanderern bewältigt werden können.

Die Etappen des GR20 auf Korsika

1. Etappe von Calenzana zum Refuge d´ Ortu di u Piobbu

Calenzana ist Ausgangspunkt des Wanderweges, der Ort mit den zwei kleinen Kirchen ist ein typisches korsisches Dorf. Von hier gelangen Wanderer auf die erste, recht anstrengende Etappe, die einen Aufstieg von 1200 Meter verlangt.

2. Etappe vom Refuge d´Ortu di u Piobbu zum Refuge de Carozzu

Diese Etappe führt durch felsiges Gelände, glatte Felsplatten und grober Granitblöcke reihen sich am Wegrand auf. Eine langgezogene Rinne, die an eine Schlucht erinnert, zieht sich durch die Felslandschaft bergauf. In etwa 1950 Meter Höhe befindet sich etwa auf halber Etappenstrecke die letzte Quelle vor dem Tagesziel.

3. Etappe vom Refuge de Carozzu nach Haut Asco / Altore

Bei der ersten Hälfte der Etappe etwa 800 Höhenmetern zu bewältigen, danach steht die Wahl zwischen zwei Wegen bevor. Zunächst muss die Schlucht des Spasmiata-Baches bewältigt werden. Eine spektakuläre aber auch gefährliche Schlucht, die bei nassem Wetter nicht zu meistern ist. Bei diesem Wetter ist der Weg sehr glatt und tückisch. Der Bach findet seinen Weg über Terrassen und kleinen Kaskaden durch diese Schlucht, der Weg folgt dem Bach. Am Zusammenfluss mit einem Bach geht es dann weiter in ein idyllisches Tal. Der Weg ist nur teilweise gesichert und führt zum Lac de la Muvrella.

4. Etappe von Haut Asco / Altore zum Refuge de Tighiettu

Haut Asco bietet sich an, die Wanderung auf dem GR 20, an diesem Punkt bietet sich die Besteigung des Monte Cinto an. Hier wird allerdings ein hohes Klettervermögens trotz kleiner Schwierigkeiten benötigt und der Kletterer sollte eine gute Kondition mitbringen. Dieser Abstecher auf den Monte Cinto kann keinesfalls als normale Wanderung unternommen werden, denn diese dauert dauert hin und zurück etwa zehn Stunden. Die reguläre Etappe auf dem GR 20 wird als schwierigste Etappe des Fernwanderweges GR 20 angesehen.

5. Etappe vom Refuge de Tighiettu zum Refuge de Ciottulu di i Mori

Der Weg zum Refuge de Tighiettu von Haut Asco aus kann auch über eine alternative Strecke genommen werden, allerdings ist dieser Weg länger und erfordert eine ausgezeichnete Kondition. Denn bei dem langen Weg kann es bei schlechter Kondition passieren, dass Wanderer von der Dunkelheit überrascht werden können.

6. Etappe vom Refuge de Ciottulu zum Refuge de Manganu

Diese Etappe ist mit 22 Kilometern die längste Etappe des GR 20, sie ist dafür einfach und führt durch leichtes, oft sogar fast ebenes Gelände und führt stetig bergab. Der Weg schwenkt in einem Bogen nach Westen ab und es folgt nach kurzer Zeit einer der schönsten Abschnitte des GR 20. Der Weg entlang des Golobaches ist atemberaubend schön und führt an einer Vielzahl kleiner Kessel im Bach vorbei. Der Weg wird dann auf uralten Hirtenpfaden fortgeführt.

7. Etappe vom Refuge de Manganu zum Refuge de Petra Piana

Diese Etappe bietet vor allem Geröll, Felsen sowie einige Kletterpartien die aber nicht zu schwer sind. Meistens befindet sich der Weg oberhalb der 2000-Meter-Grenze. Da es hier so gut wie keinen Schatten gibt, ist ein optimaler Sonnenschutz empfehlenswert. Wanderer, die nicht in der Sommersaison hier unterwegs sind, sollten wohl auch Pickel und Steigeisen mitführen. Um Trinkwasserflaschen aufzufüllen, können die Quellen am Wegesrand genutzt werden.

8. Etappe vom Refuge de Petra Piana zum Refuge de l’Onda

Auf der achten Etappe haben die Teilnehmer die Möglichkeit, zwischen der Route durch das Manganello– und das Grottaccia Tal oder den Weg über die Serra Bianca und die Serra di Tenda zu nehmen. Beide Routen sind anspruchsvoll und führen durch einzigartige Landschaften.

9. Etappe vom Refuge de l’Onda nach Vizzavona

Diese Etappe verlangt auch eine Wahl zwischen einer alpinen Version sowie einer niedriger verlaufenden Variante. Die niedrigere Variante geleitet den Wanderer über die Crête de Muratelloins Agnone-Tal und von dort aus nach Vizzavona. Dieser Weg ist nicht sehr lang und kann ganz gemächlich absolviert werden. Einige Abstecher von der üblichen Route locken mit atemberaubenden Fernblicken.

10. Etappe von Vizzavona zum Refuge de Capannelle

Vizzavona stellt sich als Drehscheibe des GR 20 dar, denn diese teilt den Weg in einen langen Nordabschnitt sowie einen kürzeren südlichen Abschnitt. Für alle, die den ganzen Fernwanderweg GR 20 nicht an einem Stück laufen können oder wollen, besteht die Möglichkeit, dass sie die Route hier beginnen oder enden. Vizzavona ist gleichzeitig der am niedrigsten gelegene Etappenort, der sich zwischen Calenzana und Conti befindet. Der an dieser Stelle beginnende Südteil zeigt sich weniger alpin als der Nordteil. Die atemberaubende Schönheit der Berge sowie die einzigartige Natur der korsischen Berge findet der Wanderer auch auf dem südlichen GR 20.

11. Etappe vom Refuge de Capannelle zum Refuge de Prati

Ein geruhsamer Höhenweg führt durch grüne Wälder wobei sich die Höhenmeter bei 1500 Metereinpegeln. Bergeries de Tragette, ein kleines malerisches Bergdorf, überzeugt mit seinem Charme. Der Casso-Bach wird überquert und der Anstieg zum Bergeries des Pozzi und zum Marmano-Bach beginnt.

12. Etappe vom Refuge de Prati zum Refuge d`Usciolu

Diese Etappe des GR20 führt zum größten Teil über Berggrate und belohnt mit atemberaubenden Ausblicken. Das obere Taravo-Tal mit den Orten Palneca, Ciamanacce und Cozzano liegt dabei meistens im Rücken des Wanderers, die ferne Küstenebene des Fium´Orbo liegt dabei stets in Laufrichtung.

13. Etappe vom Refuge d`Usciolu zum Refuge d‘ Asinao

 

Diese Etappe führt durch das Coscione-Plateau, eine Hochebene mit fast 70 Quadratkilometern, die als größte Hochebene Korsikas bekannt wurde. Der Start beginnt zunächst in südwestlicher Richtung auf den Arrête des Statues, den Denkmalsgrat. Die vielfältigen bizarr geformten Felsen gaben diesem Grat seinen Namen, das sie stark an Denkmäler und Statuen erinnern. Von diesem Grat aus wird der Wanderer mit eindrucksvollen Blicken ins Umland belohnt.

14. Etappe vom Refuge d‘ Asinao zum Refuge de Paliri

 

Die 14. Etappe steht im Zeichen der Bavella-Gruppe, die Felstürme der Gruppe gehören zu den reizvollsten bergsteigerischen Aufgaben, die den Kletterern Europa zu bieten hat. Man nennt die Bavella-Gruppe auch die Dolomiten von Korsika. Das Besteigen der Berge ist beim Wandern auf dem GR 20 allerdings nicht vorgesehen, auch bei dieser Etappe sind verschiedene Varianten von Wegen möglich.

15. Etappe vom Refuge de Paliri nach Conca

Die letzte Etappe vom Fernwanderweg GR 20 Tag führt aus den Bergen heraus zwischen sanfte Hügel, der Wald weicht letztendlich der korsischen Macchia. Die letzte Etappe ist ein langsamer und erholsamer Abstieg, der hinunter zum Meer führt. Conca liegt auf einer Höhe von etwa 400 Meter. Der GR 20 führt am Punta di i Paliri vorbei und der Blick zurück zeigt eine majestätische Aussicht auf die Punta Tafunata di i Paliri und die Ferriate-Gruppe, diese Gegend möchte der Wanderer kaum verlassen.

Übernachtungsmöglichkeiten

Bei der Planung der Tour stellt sich selbstverständlich immer die Frage nach den passenden Übernachtungsmöglichkeiten. Wer jetzt denkt, dass es sicherlich am einfachsten ist, ein Zelt mitzunehmen und irgendwo zu campen, der liegt leider falsch. Wild zu campen ist auf dem ganzen GR20 strikt verboten! Bitte nicht glauben, dass dort in der Wildnis sowieso niemand kontrolliert, genau das Gegenteil ist der Fall. Daher ist es besser, die Übernachtungsmöglichkeiten zu nutzen, die sich auf dem Weg bieten.

Berghütten

Der GR20 führt durch das Innere der Insel, das allgemein nur recht spärlich besiedelt ist. Es gibt auch nur sehr wenige Dörfer, und somit nur sehr wenige Pensionen oder Hotels, in denen man die Nacht verbringen kann. Daher wurden entlang des Weges verschieden Berghütten errichtet, bekannt als Refuges. Diese Berghütten sind vom Komfort her überhaupt nicht zu vergleichen mit Berghütten in den Alpen beispielsweise. Es gibt nur sehr einfache Sanitäreinrichtungen, geduscht wird kalt. Zur Verfügung stehen lediglich Matratzen, und es gibt einen Aufenthaltsraum mit einer Küche.

Biwakplätze

Rund im die Refuges herum gibt es aber auch die Möglichkeit zu zelten. Hier ist das Zelten erlaubt, und wer sich nicht mit einem eigenen Zelt abschleppen möchte auf dem Weg, kann auch ein entsprechendes Zelt leihen. Der Hüttenwart des jeweiligen Refuges hält Leihzelte bereit. Es sind einfache Zelte für 2 Personen, aber es gibt auch eine Isomatte dazu. Eigentlich besteht seit 2009 auf dem Weg die Pflicht, schon im Voraus einen Platz reservieren zu müssen, zumindest dann, wenn man in der Hütte übernachten möchte, oder ein Leihzelt benötigt. Problem ist dabei, dass man diese Übernachtungen auch meistens im Voraus bezahlen muss. Wer mit eigenem Zelt anreist, muss keinen Platz reservieren. Allerdings zeigt die Praxis, dass es auch ohne Reservierung möglich ist, in oder an den Hütten zu übernachten. Mehrere Wanderer berichten, dass sie auch ohne Reservierung und sogar bei recht vollen Hütten noch einen Platz bekommen haben.

Info: Die Online-Reservierung scheint zur Zeit nicht zu funktionieren, aber in den jeweiligen Büros des Parcs können die Plätze reserviert werden.

Verpflegung

Selbstverständlich darf die Küche in dem jeweiligen Refuge nur von Wanderern genutzt werden, die auch für ihre Übernachtung in der Hütte bezahlt haben. Wer im Zelt übernachtet, kann die zur Verfügung gestellte Kochstelle nutzen. Wer zur Hochsaison die Tour unternehmen möchte, sollte besser einen eigenen Kocher dabei haben, denn sonst können recht lange Wartezeiten auftreten. Es gibt auch einige bewirtschaftete Hütten, dort ist es sogar möglich, etwas zu essen zu bestellen. Generell ist es sinnvoll, eher ausreichend Proviant in den Wanderrucksack zu stecken, als ein Zelt. Denn es gibt unterwegs nicht viele Möglichkeiten, um Proviant aufzunehmen.

Hütten auf dem Wanderweg

Hier sind einige der Hütten, die auf dem Weg zu finden sind:

Refuge d’Ortu di u Piobbu auf 1.520 Metern

32 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Refuge de Carozzu auf 1.270 Metern

36 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Diese Hütte gehört zu den Hütten, die gut ausgestattet sind und auch ein gutes Essen bieten.

Etappenort Haut Asco auf 1.422 Metern

In diesem Etappenort gibt es unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten:

  • Refuge de Asco Stagnu

    32 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

  • Hotel le Chalet

    Schönes Hotel mit Restaurant, aber recht teuer. Das Hotel betreibt auch noch ein Gite d’Étape, das um einiges günstiger ist.

Refuge de Tighjettu auf 1.683 Metern

36 Matratzenlager, 10 Leihzelte, 30 Plätze Biwak

Im Gegensatz den den anderen Refuges verfügt dieses nur über sehr wenige Biwakplätze.

Refuge Ciottulu di i Mori auf 1.991 Metern

36 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Allein der Blick von diesem Standpunkt aus ist eine Übernachtung wert. Aber auch das gute Essen lockt viele Wanderer an.

Refuge de Manganu auf 1.601 Metern

31 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Diese Hütte zählt zu den komfortableren auf dem GR20. Auch sie bietet eine tolle Aussicht, und verfügt über mehr Leihzelte als viele andere Refuges.

Refuge de Petra Piana auf 1.842 Metern

25 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Diese Hütte ist eher etwas für Camper, da die Matratzenplätze begrenzt sind, dafür stehen mehr Leihzelte zur Verfügung.

Refuge de l’Onda auf 1.430 Metern

16 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Auch hier muss man schnell sein, wenn man eine Matratze ergattern möchte, ansonsten bleibt noch das Zelten.

Vizzavona auf 950 Metern

Das einzige Dorf, das Wanderer auf ihrem Weg passieren werden. Hier steht ein Refuge zur Verfügung mit Schlafplätzen für 12 Personen und einem Restaurant, zwei Hotels und ein Zeltplatz.

Refuge de Prati auf 1.840 Metern

32 Matratzenlager, 25 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Gut ausgestattete Hütte.

Refuge de Matalza auf 1.400 Metern

18 Matratzenlager, 12 Leihzelte

Hierbei handelt es sich um eine private Hütte, die zwar keine Biwakplätze zur Verfügung stellt, und auch die Matratzenlager sowie Leihzelte sind begrentz. Dafür wird Halbpension und Frühstück angeboten.

Refuge d’Asinau auf 1.536 Metern

28 Matratzenlager, 30 Leihzelte, 100 Plätze Biwak

Refuge d’I Paliri auf 1.055 Metern

22 Matratzenlager, 18 Leihzelte, 100 Biwakplätze

Dies ist die letzte Hütte, bevor man auf der Wanderung das Ziel Conca erreicht.

Wer sich auf das Korsika-Abenteuer einlassen will, muss gut in Form sein sowie Ausdauer und Kondition haben. Auch wenn es hier zahlreiche alternative Einstiege, Touren-Varianten, Teilstrecken sowie Rundwanderungen am Fernwanderweg GR 20 gibt, muss eine Wandertour immer gut geplant werden. Selbst das Wetter muss beim Wandern optimal sein, plötzliche Wetterumschwünge dürfen nicht unterschätzt werden. Entlang der Strecke vom GR 20 kann man sich in den Schutzhütten und Unterkünften immer nach der aktuellen Wetterlage erkundigen.

Cover Packliste Hüttentour / Mehrtagestour
Packliste Hüttentour / Mehrtagestour

Kennst du schon unsere Packlisten? Mit diesen Packlisten für unterschiedliche Abenteuer bist Du immer optimal vorbereitet. 

Dir fehlt noch passende Ausrüstung für deine Wanderung?

Index