Daten und Fakten

Test Ort: Fränkische Schweiz Test Dauer: 2 Nächte Wetter: Schön mit leichtem Regen über Nacht Zelttyp: Tunnelzelt Wassersäule: 3000 mm Überzelt: Silikonbeschichtetes 40D Ripstop-Nylon und innen PU-beschichtet, mit bandverschweißten Nähten. Innenzelt: 100% Ripstop-Polyester 30D Räume: 1 Schlafkabine, 2 Vorräume Gestänge: DAC Pressfit Boden: 100% Polyester-Taft 75D, 10.000 mm Wassersäule Gewicht: 3,6 kg Packmaß: 44 x 20 cm UVP: 449,95€

Wir haben uns über das lange Fronleichnam-Wochenende auf in die Fränkische Schweiz gemacht und haben dort das neue Robens Goshawk Trekkingzelt für euch getestet. Unsere Erfahrungen damit und ob wir darin gut geschlafen haben, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Aufbau

Nach dem Auspacken werden wir zu Beginn gleich positiv überrascht: das Zelt ist in einem leichten Drybag (wasserfester Trockensack) gepackt. Ein großer Vorteil, wenn man bei Wind und Wetter unterwegs ist (besonders bei den derzeitig unzuverlässigen Wetterprognosen). Zum Material: Gestänge und Heringe bietet Roben aus sehr robustem DAC extra-leichtem Aluminium. Die V-profilerten Heringe lassen sich sehr einfach in den Boden stecken und sind trotz ihres leichten Gewichts stark und formfest. Das Zelt besteht aus zwei Teilen: Außen- und Innenzelt. Da diese trennbar sind, muss erst mal das Außenzelt aufgebaut werden, in welches dann das Innenzelt „reingeclippt“ wird. Super praktisch bei Regenwetter. Um bei Trockenwetter Zeit zu sparen, kann es aber auch als Gesamtkonstrukt aufgebaut werden. Das Goshawk ist grundsätzlich leicht und intuitiv aufzubauen. Nur das Finden der Stangentunnel hat uns anfangs ein Rästel aufgegeben. Aber auch dies haben wir nach kurzem Experimentieren schnell herausgefunden (siehe Bild). Als 2-Mann-Zelt konzipiert, lässt es sich zu zweit auch am besten aufbauen. Die Gestänge fädeln sich einfach durch das innenliegende Stangenkanalsystem und bilden dadurch die Hauptform. Die Abspannleinen sind optimal verteilt und stabilisieren das Zelt optimal.

Materialdetails

Wassersäule: 3000 mm: Gibt die Wassermenge auf 1 cm² an, welche die Beschichtung noch nicht durchdringt. Flammhemmend: Das Gewebe brennt nicht, sondern schmilzt bei direktem Kontakt mit Feuer Versiegelte Nähte: Ein flexibles und strapazierfähiges Tape wird über die Nähte des Überzelts geklebt und hitzeversiegelt. So werden diese kritischen Stellen effektiv und langanhaltend wasserdicht gemacht. DAC-Stangen: Noch leichter, aber dennoch robust, zuverlässig und strapazierfähig. Innenliegendes Stangenkanalsystem: Das innenliegende Stangenkanalsystem findet in der Lite Reihe Anwendung und verleiht dem Überzelt ein gleichmäßiges Profil. Gleichzeitig verhindert es die Ansammlung von Schnee und bricht den Wind. Der Zugang von außen sorgt gerade bei widrigen Bedingungen für eine einfache Benutzung. Clip zur Aufhängung des Innenzelts: Der Clip hält Innen- und Überzelt während des Aufbaus zusammen. Ausrüstungs-Leine: Längenverstellbare Wäscheleine zum Trocknen von Kleidung und Ausrüstung. Fixierung für die Abspannleine: Beim Zusammenpacken wird durch die Fixierungen sichergestellt, dass die Abspannleinen nicht durcheinander geraten oder verknoten. Staufach für die Innentür: Die Innentüren können in den jeweiligen Fächern verstaut werden, um den Raum zu öffnen und Schäden an den Türen zu vermeiden. Regendichte Lüftungsöffnungen: Großzügige Abdeckungen schützen die Lüftungsöffnungen, die für einen erfrischenden, regulierbaren Luftstrom in das Zelt sorgen, vor Wind und Wetter. Dreieckige Abspannpunkte: Das Design der verstärkten Abspannpunkte ist dreieckig, um die Belastung des Überzelts bei starkem Wind zu verteilen. Die reflektierenden Schlaufen zur Befestigung der Spannleinen sind nachts und bei schlechtem Wetter im Licht einer Stirnlampe sehr gut sichtbar. Moskitonetz: Netz zur Belüftung und zum Schutz vor Insekten (ausreichend vorhanden) Packsack: Packsack mit variablem Rollverschluss Robens Windtest: Der Leistungstest zur Feststellung, welchen Belastungen ein Robens Zelt unter Windbedingungen standhält. Er basiert auf den zum Zeitpunkt der Tests verfügbaren technischen Verfahren und dem Kenntnisstand von Robens. Während des Tests wird die maximale Windkraft (MAX), der das jeweilige Zelt ausgesetzt war, sowie die durchschnittliche Windgeschwindigkeit (AVG), bei der es zu Instabilitäten in der Zeltstruktur kommt, gemessen. Solche Instabilitäten manifestieren sich in Form gebrochener/verbogener Stangen, oder das Zelt fällt zusammen und erlangt seine ursprüngliche Form erst wieder, nachdem der Wind nachgelassen hat. Bei Robens Zelten haben sich jedoch selbst bei höchsten Windgeschwindigkeiten keinerlei gravierende Ausfälle ereignet. MAX 156km/h AVG 140km/h Bilder zu den Materialdetails:

Praxistest

So viel zu den technischen Details. Jetzt kommt der Praxistest: wie schläft es sich in dem Zelt, ist genug Platz zum Kleiderwechseln und Gepäckverstauen? Liegefläche und Innenraum sind wirklich großzügig. Aufrechtes Sitzen ist problemlos möglich, was aus eigener Erfahrung absolut kein Standard bei vielen Tunnel-Trekkingzelten ist!. Die Liegefläche kann sich sehen lassen: ganz locker haben zwei Person (bis ca. 1,80m Größe) Platz. Das kann sich sehen lassen, denn wir haben sogar noch Stauraum für ein bisschen Material übrig, ohne Kompromisse eingehen zu müssen und das Buch unter den Kopf schieben und Kulturtasche unter die Beine schieben zu müssen. Mit allem, was wir mit ins Zelt nehmen können, fühlen wir uns fast wie zu Hause im Wohnzimmer. Nette Atmosphäre! Eine schöne Idee ist die Wäscheleine an der Zeltdecke. Optimal, um Socken oder andere feuchte Austrüstungsteile zu trocknen. Klar, dass tropfnasse Kleider lieber draußen aufgehängt werden sollten. Die Taschen in jeder Ecke sind optimal für kleine Sachen wie Stirnlampe, Handy und verhindern nervenaufreibendes Suchen, wenn man mitten in der Nacht aufwacht. Außerdem hat alles hat seinen Platz, besonders wichtig auf längeren Touren. Wohin mit den Rucksäcken? Auch hier bietet uns das Robens Goshawk mehr Komfort, als wir es bisher gewohnt sind: an jeder Seite befinden sich große Vorräume für Wanderschuhe, Rucksack, Campingmaterial, die dort wettergeschützt und griffbereit verstaut werden können. So erübrigt sich das umständliche über den Zeltpartner Hinwegrollen, um an seinen Rucksack zu kommen. Egal, auf welcher Seite man schläft: Zelttür auf – Rucksack da. Zudem erhöht sich dadurch natürlich der Stauraum auf das Doppelte. Auf der einen Seite ist dieser Vorraum über zwei Öffnungen betretbar, was die Flexibilität bei der Auswahl des Standorts erhöht. Der andere Vorraum verfügt über einen einzigen Eingang, den man in ein Vordach umwandeln kann. Alles, was man dazu braucht, sind zwei Trekkingstöcke. Für uns, die mit Outdoorküche unterwegs sind, ideal und bei schlechtem Wetter goldwert. Es erlaubt risikolos unter Dach, aber trotzdem an der frischen Luft den Gaskocher zu nutzen und so das fiese Kondenswasser, das beim Kochen entsteht, im Zelt zu vermeiden. Und da kommen wir zum Thema Kondenswasser und Lüftung. Schon mal im Zelt aufgewacht und die Tropfen an der Innenwand des Zelts entdeckt? Woher kommt das? Über Nacht schwitzen und vor allem atmen wir ca. einen Liter Wasser aus. Besonders für ein synthetisches Zelt ist ein gut ausgebautes Lüftungssystem wichtig, damit sich nicht alles im Zelt, Schlafsack und Ausrüstung staut und den Komfort extrem verschlechtert. Aber auch hier war Robens clever: viele Moskitonetze und regendichte Lüftungsöffnungen ermöglichen eine optimale Lüftung bei jedem Wetter.

Fazit:

Ein super Zelt mit durchdachter Ausrüstung. Das Robens Goshawk bietet sehr viel Komfort, Platz und ein einfaches Auf- und Abbau-System. Die gut verarbeiteten, sehr hochwertigen Materialien sind robust und erfüllen die Erwartungen, die man an ein gutes Zelt hat: standhaft und zuverlässig bei jedem Wetter. Besonders gefallen haben uns die Möglichkeiten der Zeltöffnung. Halb Moskitonetz, halb Zelttür, hat uns der Schein des Mondes einen traumhaften Schlaf beschert. Einziger Minuspunkt, den wir persönlich für unsere Bedürfnisse sehen, ist das Gesamtgewicht von 3,6 kg. Bei einer Trekking-Tour sind also ca. 1,8 kg/Person zu tragen, was ein bisschen über unserem persönlichen Limit von 1,5 kg/Person liegt. Aber ein geringeres Gewicht macht sich in geringerem Komfort bemerkbar. But all life is a compromise… Unsere Empfehlung: Allen, denen Komfort wichtig ist und die auf der Suche nach einem langlebigen und zuverlässigen Zelt sind und das bisschen Extragewicht nicht scheuen, sind mit dem Robens Goshawk bestens bedient.
Christophe de Montigny

Christophe de Montigny

Freelancer by doorout.com

2011 startete ich mein erstes Abenteuer. Mit nichts als meinem Rucksack auf dem Rücken und einem Zelt im Gepäck ging es nach Australien. Okay, ich muss zugeben, dass ich dort nach einigen Monaten des Alleinreisens mein Inventar um Julia erweitert habe.;) Aber auf der gleichen Wellenlänge reisend, eroberten wir gemeinsam noch atemberaubendere Länder und Gipfel in Asien; Seen, Gletscher und Steinklippen in Neuseeland und schließlich als Schlittenhundeführer das eiskalte Lappland im Winter. Unser Ziel war einfach: Entdecken und Erleben. Unsere Werkzeuge: Offenheit, Spontanität, Durchhaltevermögen und ein Schweizer Messer. Unsere Erfahrungen: einzigartig, manchmal schockierend, doch immer von Freundlichkeit geprägt, besonders durch die schönen Begegnungen mit anderen Menschen auf unserem Weg!

Trekkingzelt Robens Goshawk

9

PREIS/LEISTUNG

8.0/10

HANDLING

9.0/10

OPTIK

9.0/10

FUNKTION

10.0/10

Pros

  • Ausrüstung
  • Komfort
  • Anpassungsfähigkeit
  • Stabilität

Cons

  • Gewicht (aber dafür super komfortabel!)
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