Der Pacific Crest Trail

Der Pacific Crest Trail

Der Pacific Crest Trail – kurz PCT – ist wohl einer der bekanntesten Fernwanderwege der Welt. Die 4265 km zwischen der Mexikanischen und Kanadischen Grenze haben vor allem durch den Film „Wild“ mit Reese Witherspoon aus dem Jahre 2014 viel Aufmerksamkeit bekommen. Seit dem machen sich jedes Jahr viele Menschen auf die lange Reise. Ich selbst konnte im Jahr 2021 Corona bedingt nicht den kompletten Trail ablaufen, habe aber in meinen 35 Wandertagen immerhin die 1000km Marke geknackt und nach dem Start in der Mojave Wüste die kompletten Sierra Nevada Berge sowie Teile aus den Northen Cascades in Washington genießen können. Die Kamera war dabei stets dabei und alles wurde im Detail in meiner 15-teiligen YouTube Serie dokumentiert.

Start in Los Angeles

Nach ein paar Tagen in Los Angeles ging die Wanderung für mich endlich am 31.Mai von Mojave aus los. Man benötigt ein Permit für die Wanderung und diese sind auf 50 pro Tag begrenzt. Ihr müsst euch also frühzeitig für die (kostenlosen) Permits anmelden, falls ihr den PCT selbst einmal wandern möchtet. Die California (CA) Section F ist bekannt für die wohl härteste Zeit auf dem PCT, da man hier mit den größten Strecken zwischen zwei Wasserquellen zu tun hat. Los ging es dann endlich am Tehachapi Pass, von dem auch Reese Witherspoon im Film „Wild“ ihre Reise gestartet hat. 137km Wüste lagen vor mir, welche ich in 5 Tagen bis zum Etappenende Walker Pass absolvieren wollte. Nach ca. 30 Minuten machte ich bereits erste Bekanntschaft mit der Thru Hiking community, alle unter einem Schatten-spendenden Baum gekercht. Es war ca. 11:00 Uhr Mittags und mir wurde erklärt, dass von dieser Uhrzeit keiner mehr in der Wüste wandern würde. Es ist einfach zu heiß! Wir hatten ca. 43°C an diesem Tag und bis 16:00 würden nun alle im Schatten liegen und sich ausruhen und erst Abends oder sogar nachts die Strecke aufholen. Da es für mich noch Tag 1 war, bin ich für ca. zwei Stunden weiter gelaufen und habe mir dann auch ein schattiges Plätzchen gesucht.

PCT Wegweiser
bei 43°C keiner mehr durch die Sonne
Unglaublich viele Windmühlen beim Blick zurück nach Mojave

Während des ersten Tages hat man sehr oft einen guten Blick auf die zahlreichen Windräder, die unterhalb der Berge auf der flachen und windigen Ebene aufgebaut sind. Ein sehr imposantes Bild, da man sie in diesen Mengen in Deutschland noch nicht vorfindet. Mein Körper musste sich erst einmal wieder an das Wanderleben gewöhnen, nachdem ich während der ersten Corona Lockdowns nicht wirklich viel aus dem Haus rausgekommen bin und auf jeden Fall in keiner Topform war. Glücklicherweise kann man sich sein eigenes Tempo aussuchen als Solo hiker und ich habe immer wieder kleine Grüppchen von „Trail Familien“ angetroffen. Hierbei handelt sich um Hiker, die sich im Laufe Ihrer Zeit auf dem PCT gut verstanden haben und sich dann zu einem Verbund zusammen organisieren. Oft wird hierbei weiterhin im eigenem Tempo gelaufen und die schnelleren Wanderer warten dann einfach auf die langsameren bei einem vorher abgemachten Camp spot.

Von Jung bis Alt, von top fit bis weniger fit

Super interessant was man alles an Charakteren auf dem PCT antrifft: Von Jung bis Alt, von top fit bis weniger fit und das Ganze ist auch sehr international. Ich habe nur ca. 30% Amerikaner getroffen und der Rest war ein schöner Mix aus Ländern und Kulturen, trotz der erschwerten Einreise durch die Corona Pandemie. Interessant war ebenso, dass trotz Pandemie alle 50 Startplätze pro Tag vergeben wurden, ich hätte hier mit etwas weniger Leuten gerechnet. In einem normalen Jahr muss man sich wirklich frühzeitig um die Permits kümmern.

Im Schnitt 27,5 km pro Tag

Im Durchschnitt lief ich 27,5km pro Tag durch die Wüste, ein guter Wert für die erste Woche auf dem Pacific Crest Trail und unter den herrschenden Bedingungen. Die Landschaften sind karg und trocken, es ist heiß und fast immer windstill. Die Mojave Wüste sieht aber nicht wie eine klassische Wüste aus und man es sich evtl. von der Sahara vorstellt. Es gibt keine Sanddünen, aber dafür viele Berge. Bäume findet man selten und teilweise hatte ich arge Probleme mir ein schattiges Plätzchen für die Mittagspause zu finden. Im Notfall musste ich mich zusammengekrochen direkt am Wegesrand unterhalb eines kleines Busches legen um mich etwas im Schatten ausruhen zu können.

Wüstenlandschaft in der Mojave
So stellt man sich nicht unbedingt eine Wüste vor, statt Dünen gibt es Berge
Immer mit dabei war mein TOAKS LIGHT Titanium 650ml Pot

Ich war fast immer alleine unterwegs im ersten Abschnitt der California (CA) Section F und habe mich jeden Abend auf mein Essen gefreut. Davon hatte ich übrigens viel zu viel dabei und direkt an Tag 2 den Nicknamen „HeavyPack“ bekommen. Ich hatte eigentlich schon genug Essen, aber dann hat mir mein Couchsurfing Host in Los Angeles noch seine Lieblings Ramen mitgegeben und am Ende hatte ich geschätzt doppelt so viel Essen wie benötigt dabei. Dazu kamen noch knapp 8 Liter Wasser und mein Laptop und zack hatte ich meinen Trail Namen bekommen. In meinem PCT Highlight Video Nummer 1 könnt ihr euch einen genaueren Überblick über meine Kochsessions und Einkaufslisten machen. Beim Kennenlernen von anderen Wanderern habe ich so immer gefragt, ob jemand etwas zu wenig Essen hat und der ein oder andere hat sich über ein paar Extra Rahmen Rationen sehr gefreut.

Trail Angels stellen Wasser bereit

Die Tage fühlten sich langsam normaler an und ich bin schnell in meinen Rhythmus gekommen. Generell war ich etwas schneller unterwegs als die meisten anderen, aber durch meine Pausen zum Filmen und fotografieren ca. gleichschnell am Ende. Die Hitze wurde noch schlimmer und teilweise hat man bis zu 65km kein Wasser, hier muss also gut geplant und durch diverse Apps immer die neusten Infos zur nächsten Quelle in Betracht gezogen werden. Der Abschnitt von „Landers Spring“ zum „Walker Pass“ zum Beispiel ist einer der längsten und muss das Wasser gut rationieren und hoffen, dass die Trail Angel unterwegs Wasser bereitstellen.

Das passierte in meinem Fall zum Glück und obwohl es nach ein paar Stunden ohne Wasser schnell zu einem extrem trockenen Mund kam, war ich nie wirklich in Gefahr durch Wassermangel. Man hat zum Glück auch immer viele andere Wanderer um sich herum und kann sich gegenseitig umeinander kümmern. Ich würde es also nicht als gefährlich beschreiben solange man auf dem Weg bleibt. Als besonders angenehm kann ich es aber auch nicht darstellen, man kann es förmlich kaum abwarten aus der Wüste rauszukommen nach den ersten Wochen in der Hitze und Trockenheit.

Ein kleiner Auszug aus meinem Essensvorrat
Hitze und Wassermangel wurden zur Normalität in der Wüste
Dank Trail Angel kann man auch Abschnitte von 65km zwischen zwei Quellen ermöglichen

Mein Körper und vor allem mein Fuß waren einfach nicht vorbereitet

Die meisten der Quellen waren auch fast ausgetrocknet und teilweise hat das Auffüllen einer Wasserflasche bis zu 10 Minuten gedauert. Meine absolute Lieblingsquelle kam dann am Ende des dritten Tages im „Landers Camp“ mit einer Wanne voller glasklarem, sauberen und vor allem kalten Wasser. Hier konnte ich mich zum ersten Mal auch etwas frisch machen und ohne Einschränkungen trinken – einfach super und meine Reaktion dazu könnt ihr am Ende des ersten PCT Videos sehen.

Für die nächsten Tage wurde dann auch alles etwas angenehmer, da ich mich an die üblichen Blasen und die heiße Umgebung gewöhnen konnte. Alles wurde etwas einfacher von nun an, jedoch musste ich am fünften Tag in der Wüste feststellen, dass ich es evtl. doch etwas zu motiviert angegangen bin. Mein Körper und vor allem mein Fuß waren einfach nicht vorbereitet genug und am Ende der ersten Etappe nach 137km hatte ich schon starke Schmerzen beim Auftreten bekommen. Glücklicherweise hatte ich es bereits zum Walker Pass geschafft und aus einem Resupply stop in der Nähe gelegenen Stadt Lake Isabella wurde daraufhin eine 4-Tage lange Pause, um meinem Körper und den Fuß etwas Ruhe zu gönnen. Das Motel war so gut wie leer und ich hatte den ganzen Pool alleine für mich, perfekt!

Der härteste, heißeste, trockenste und generell unangehmsten Teil des PCT

Das war also mein Einstieg auf dem Pacific Crest Trail und ich wurde oft gefragt, wieso ich genau an diesem Punkt eingestiegen war. Ausnahmslos alle Thru hiker, die bereits von der Mexikanischen Grenze aus losgewandert sind, urteilten über den California (CA) Abschnitt F als den härtesten, heißesten, trockensten und generell unangehmsten Teil des PCT bisher. Für mich war es aber wichtig, zumindest einen Teil der Wüste ablaufen zu können. Nun hatte ich noch weitere ca. 100km Wüste vor mir, bis ich im berühmten Kennedy Meadows ankommen würde. Dieser Punkt stellt das Ende der Wüste da und den Anfang der Sierra Nevada Berge, welche meine neue Heimat für die nächsten Wochen sein würden. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Teil der drei-teiligen Serie. Die Impressionen der Wüste und meiner Kochsessions könnt ihr euch nun auch noch einmal als 8-minütiges Video anschauen – viel Spaß damit und bis zum nächsten Mal!

Die erste richtige Wasserquelle im „Landers Camp“ war sicherlich eines der Highlights auf der ersten Etappe
Körper und Seele erholen sich dank leerem Motel Pool wieder schnell
traumhafter Sonnenuntergang am Mt. Whitney

Schlusswort

Ich hoffe meine Reise durch den PCT hat euch gefallen. Schaut gerne einmal in die komplette Pacific Crest Trail Video Serie rein für die kompletten Details und weiter geht es auf meinem YouTube Kanal mit einer neuen Serie über meine Wanderungen in Nepal auf dem Jiri nach Lukla hike und dem Three Passes Trek ganz in der Nähe vom Everest. Lasst gern ein Abo da wenn ihr weiter an meinen Wander Abenteuern teilhaben möchtet!

Es folgen

  • Der Pacific Crest Trail – die Berge
  • Der Pacific Crest Trail – die Seen
Christopher Heil

Christopher Heil

Chris on Tour

Einer meiner größten Leidenschaften ist das Reisen und ich habe einen großen Teil meines Lebens damit verbracht. Berglandschaften rauben mir dabei immer wieder den Atem und ich fühle mich generell in der Natur am wohlsten. Städte Trips hingegen versuche ich immer auf ein Minimum zu beschränken. In meinem Reiseblog www.chrisontour84.de teile ich meine schönsten Bilder, Videos und Trip Reports. Ab und zu findet ihr bei mir auch spezielle Themen wie Reisekosten, Ausrüstungstests und eine Vorschau auf neue Trips.

Wanderbericht – vom Seelände am Königssee zur Archenkanzel!

Wanderbericht – vom Seelände am Königssee zur Archenkanzel!

Königssee in Bayern: Ein Paradies für Wanderer und Kletterer

Der Königssee befindet sich im schönen Berchtesgadener Nationalpark in Bayern. Dieser See ist wohl der schönste See in Deutschland. Vor allem dadurch, dass keine Autos fahren ist die Ruhe einfach wunderschön. Wer diesen traumhaften See von oben sehen möchte, der kann zu verschiedenen Aussichtspunkten wandern.

Außerdem gibt es viele Klettersteige im Berchtesgadener Land, wie zum Beispiel den Grünsteig oder Rinnkendlsteig. Diese sind aber nur für absolute Profis geeignet und auf den Schildern mit einem schwarzen Punkt für den höchsten Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet.

Wer eine lange und angenehme Wanderung haben möchte, der kann sich die Archenkanzel als Ziel nehmen. Dort hat man eine unfassbare Sicht auf den Königssee und kann in Ruhe ein paar schöne Erinnerungsfotos schießen.

Aussichtspunkt auf den Königssee: Archenkanzel

Die Archenkanzel ist ein auf 1346 Metern gelegener Aussichtspunkt auf den Königssee. Von hier hat man eine grandiose Aussicht auf die St. Bartholomä Kirche und die Halbinsel im See. Zudem ist der Weg durch den Nationalpark Berchtesgaden ein absolutes Natur Highlight.

 

Unsere Erfahrungen mit der Wanderung vom Seelände am Königssee zur Archenkanzel

Am Vorabend stand fest: Wir möchten wandern gehen! Wohin? Da sind wir flexibel. So kam uns die Idee, einfach auf MapsMe nach einem Aussichtspunkt am Königssee zu schauen. In ca. 6 km Entfernung wurde uns ein Aussichtspunkt angezeigt – die Archenkanzel. Der Aufstieg würde laut MapsMe ca. 4 Stunden dauern. Es wäre doch sicherlich cool, von dort oben den Sonnenaufgang zu sehen, oder? Ohja. Wir machten uns also um 21 Uhr in unser Zelt, um zu schlafen und genug Energie zu tanken.

Um 1:00 Uhr morgens klingelte auch schon unser Wecker. Nachdem wir mit unseren Taschenlampen die Waschräume aufgesucht hatten, ging es um 1:30 Uhr los. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe machten wir uns auf den Weg zur Archenkanzel. Im Gepäck viel Wasser, Snacks und Kamera-Equipment für ein paar tolle Erinnerungsfotos und Videos.

Der Weg zur Archenkanzel

Bei dieser Wanderung haben wir mal wieder gemerkt: Der Weg ist das Ziel! Dieser führte uns steile Wanderwege nach oben, vorbei an beeindruckenden Berglandschaften und als dann die Vögel auch noch angefangen haben zu zwitschern, war der Morgen einfach nur perfekt.

Pünktlich um 5 Uhr zum Sonnenaufgang waren wir fast da. Auf dem Weg zur Archenkanzel kommt man an ein paar Sitzbänken vorbei und an einer von diesen haben wir den Sonnenaufgang genossen. Ein unglaubliches Erlebnis voller Ruhe und Entspannung. Hier kann man richtig durchatmen!

Auf dem gesamten Weg zu diesem Aussichtspunkt sind wir keiner einzigen Menschenseele begegnet. Den ein oder anderen könnte sowas sicherlich abschrecken. Wir haben die Ruhe jedoch sehr genossen. 

Mitten in der Natur

Von der Bank mit der atemberaubenden Aussicht sind wir dann noch ca. eine halbe Stunde zur Archenkanzel gewandert. Auf dem Weg durch den Wald sind wir auch auf ein paar wilde Tiere gestoßen. Einfach wundervoll.

Aussicht an der Archenkanzel

Endlich oben angekommen waren wir vor allem eins: Sprachlos. So eine Aussicht haben wir zuvor noch nie gesehen. Von der Archenkanzel sieht alles aus wie gezeichnet. Die Berglandschaft im Hintergrund, die St. Bartholomä Kirche und auch die Halbinsel.

Wir haben noch einige Bilder gemacht und dann die Ruhe auf der Bank am Aussichtspunkt genossen, die Elektroboote beobachtet, die über den Königssee fahren und etwas gegessen. Hier oben fühlt man sich wie der König der Welt.

Abstieg von der Archenkanzel

Bitte gehe auf keinen Fall über den Rinnkendlsteig von der Archenkanzel zur St. Bartholomä Kirche, wenn du keine Erfahrung im Klettern hast! Dieser Weg ist ein schwarzer Klettersteig, was wir leider erst beim Herunterlaufen gemerkt haben. Wir haben kein Zurück mehr gesehen und sind somit fast 4 Stunden einen sehr gefährlichen Weg nach unten gegangen, auf dem wir hätten sterben können. Das ist keine Übertreibung. Der Rinnkendlsteig ist ein Klettersteig für sehr erfahrene Kletterer. Bitte achte im Berchtesgadener Land immer auf die Beschreibung der ausgeschilderten Wanderwege. Diese sind mit Punkten in verschiedenen Farben gekennzeichnet: Es gibt blaue, rote und schwarze Punkte, welche nach Schwierigkeitsgrad sortiert sind. Wenn ihr also noch keine Klettererfahrung habt, dann solltet ihr allenfalls die roten Wege entlang gehen. Diese sind zwar anstrengend, aber nicht gefährlich.

Der Weg von der Archenkanzel zur St. Bartholomä Kirche ist sehr steil. An vielen Stellen geht es direkt nebenan einige hundert Meter nach unten. Die Aussicht ist selbstverständlich hervorragend, aber dieses Risiko sollte man ohne Erfahrung nicht eingehen.

Fazit zur Archenkanzel und dem Königssee

Die Archenkanzel ist ein absolut toller Aussichtspunkt auf den Königssee. Die Wanderung vom Seelände zur Archenkanzel ist innerhalb von 4-5 Stunden machbar und für sportliche Menschen gut geeignet. Man sollte sich aber immer überlegen, dass man den ganzen Weg auch wieder zurück gehen muss. Außer natürlich man hat Klettererfahrung und geht über den Rinnkendlsteig zur St. Bartholomä Kirche. Von hier aus kann man dann mit einem Elektroboot zurück zum Seelände vom Königssee fahren. Das kostet 8,50€.

Wir waren 5 Tage mit dem Zelt am Königssee. Diese Zeit hat uns gezeigt, wie schön Deutschland eigentlich ist. Für Naturliebhaber ist das Berchtesgadener Land ein absolutes Traumziel. Hier kann man Kanu fahren, Wandern und viele andere Ausflüge machen.

In unserem Beitrag zu den Sehenswürdigkeiten am Königssee findest du 7 weitere Wanderwege, Aussichtspunkte und Aktivitäten für eine Reise ins Berchtesgadener Land. 

Valentin & Jasmin

Valentin & Jasmin

www.vakuya.com

Valentin & Jasmin vom Reiseblog Vakuya sind vor allem in Südostasien unterwegs und absolute Abenteurer und Kameraliebhaber. Das gemeinsame Ziel: So viele Erinnerungen wie nur möglich sammeln und auf Fotos für immer festhalten, so dass man sich auch später noch an alles erinnern kann.

Auf dem Reiseblog Vakuya findest du alles vom Tauchen in Thailand bis hin zu Sehenswürdigkeiten in Tokio oder anderen tollen Bucketlist-Momenten.

Auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlichen sie außerdem Videos zu allen ihren Reisen. Wer sich dafür interessiert oder selbst eine Reise plant, findet dort viele persönliche Erfahrungen und spannende Orte!

Wanderbericht: Der Schluchtensteig

Wanderbericht: Der Schluchtensteig

Der Schluchtensteig

Von mittelschwer bis schwer ist der Schluchtensteig im Südschwarzwald kategorisiert. Er führt über 118 Kilometer weit, und lässt sich in rund sechs Tagesetappen erwandern und erleben. Wir haben dieses herrliche Stück Natur einmal unter die Wanderschuhe genommen. Die Touren, anders kann man es kaum sagen, sind ein wahres Erlebnis, von dem es sich zu berichten lohnt. Ein wichtiges Statement gehört unbedingt noch an den Anfang: Der Schluchtensteig ist absolut empfehlenswert!

 

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Die Etappen des Schluchtensteigs

 Schluchtensteig Etappe 1: Von Stühlingen nach Blumberg

Schluchtensteig Etappe 1 - heute geht es ins schöne Blumberg

Gleich am ersten Tag nach der Ankunft im südlichen Schwarzwald nehmen wir die rund 20 Kilometer lange Tour von Stühlingen an der Schweizer Grenze bis nach Blumberg unter die Füße. Leider können wir Schloss Hohenlupfen nur einen kurzen Blick gönnen, werden aber vom Fluss Wutach voll und ganz entschädigt. Nach Weizen führt uns der Weg, durch beeindruckende Landschaftsbilder bis zum Bahnhof der “Sauschwänzlebahn“. Weiter geht es bequem über Waldwege nach Lausheim-Blumegg.

Statt Pause zu machen, besichtigen wir die Museumsmühle Weiler, bevor wir die Wanderung bis zu den Wutachflühen, den sehenswerten Fels- und Pflanzenformationen, auf teilweise ausgesetzten Pfaden fortsetzen. Bis zur Rast an der Bielwasenhütte ist es nicht mehr weit. Bestens gestärkt laufen wir bergwärts, bewundern den Museumsdampfzug, dessen Fahrt über weite Kehren führt. Der Aufstieg auf 876 Meter bis zum Aussichtspunkt Buchberg ist ein Wandererlebnis pur. Bevor wir unser Ziel Blumberg erreichen, erhaschen wir noch einmal tolle Blicke zurück auf die Wutachflühen, und voraus auf die nächste Etappe. Wie lange wir unterwegs waren? Knapp sechs Stunden.

Schluchtensteig Etappe 2: Von Blumberg zur Schattenmühle

Schluchtensteig Etappe 2 - auf dem Weg zur Schattenmühle geht es an der Wutachschlucht vorbei zum Tagesziel

Wieder liegen rund 20 Kilometer vor uns, und am Ende werden wir etwas mehr als sechs Stunden für die Wanderung von Blumberg zur Schattenmühle gebraucht haben. Auweia – gleich zu Beginn müssen wir eine acht Meter lange Treppenleiter nach unten steigen, um die Schlucht des Schleifenbachs zu erreichen. Danach empfangen uns wieder Laubwälder, über die offene Landschaft folgen wir sodann dem Weg zur Wutachschlucht. Kurze Pause am Sägewerk mit einem Kiosk – danach geht es bergaufwärts, bis uns der Kanadiersteg fordert.

Kurze Zeit später erinnert die Landschaft an einen wilden Urwald mit ganz viel Wurzelwerk. An den Felswänden linker Hand angekommen, gerät die Tour zu einem besonderen Bergerlebnis inklusive des schützenden Drahtseilgeländers. Zum Auswählen gut sind der Rastplatz Schurhammerhütte bzw. die Kiesbank am Amselfelsen. Die Schattenmühle im Sinn, folgen wir dem Pfad hinauf in die Felsen des Flusses, pausieren kurz am Tannegger Wasserfall, bevor wir die restliche Strecke bis zur Schattenmühle, vorbei am Kurbad Bad Boll, gemütlich hinter uns bringen. PS: in Bonndorf, wir haben den Linienbus dorthin genommen, konnten wir tief und sehr erholsam schlafen.

Schluchtensteig Etappe 3: Von der Schattenmühle bis Schluchsee

Schluchtensteig Etappe 3 - das Tagesziel Schluchsee erreichen wir nach gut 20 Kilometern

An die 20 Kilometer langen bisherigen Strecken gewöhnt, wird es heute eine schwere Tour, der Weg vom Ausgangspunkt Schattenmühle zum Schluchsee. Zunächst geht es steil nach oben über einen Waldhang, dann horizontal oberhalb des Talgrunds weiter, bis es nochmals nach oben zum nördlichen Talrand der Wutach und wieder zurück zur Wutachschlucht geht. Wir sind froh, bei den Resten des Räuberschlössles nach Luft und neuer Energie schnappen zu können. Schließlich müssen wir den Schluchtensteig bewältigen, erreichen das kleine Flusskraftwerk Stallegg.

Die zweite Rast wird an den Bänken und Tischen nahe der Rötenbachmündung eingelegt. Das Flusswasser begleitet uns weiter bis zu einem Steg über die Wutach, auf leichten Schuster`s Rappen erreichen wir die Haslachklamm. Aufwärts heißt die Devise über den Rechenfelsen zum Höllochfelsen und wir sind froh, den Ort Lenzkirch zu erreichen. Denn von hier aus wird es idyllisch und romantisch durch das Schwendetal bis nach Oberfischbach und nach Schluchsee. Ein abschließender Blick auf die Armbanduhr: Wieder sind etwas mehr als sechs Stunden vergangen.

Schluchtensteig Etappe 4: Vom Schluchsee nach St. Blasien

Schluchtensteig Etappe 4 - heute wandern wir nach St. Blasien

Sie wissen schon – die Tour ist wieder rund 20 Kilometer lang. Sie beginnt an der felsigen Kuppe des Bildsteins auf 1.134 Meter Höhe. Unser Tipp: Unbedingt die Landschaft genießen und sich genüsslich umschauen. Das Wandern ist … nein, nicht des Müllers Lust, sondern unser Vergnügen. Praktisch ein Zickzack-Kurs, bis zum hinteren Teil des Schluchsees, den wir umrunden, um uns im Unterkrummenhof mit einer leckeren Vesper zu belohnen. Frisch aufgetankt marschieren wir durch den dichten Wald, entdecken in Muchenland ein paar fotogene Schwarzwaldhöfe.

Auch die Hochweide zwischen Schluchsee und St. Blasien in ein Wandervergnügen, bis steil hinunter ins Albtal. An der Bannwaldschlucht beginnt der letzte Teil der Tour, wir bewundern Brücken und Bollwerke, entdecken am Ortsrand von St. Blasien den riesigen, gleichnamigen Dom, und rasten nach rund sechseinhalb Stunden Gehweg nahe der Parkanlagen zwischen Alb und Kirche.

Schluchtensteig Etappe 5: Von St. Blasien nach Todtmoos

Schluchtensteig Etappe 5 - das Ziel Todtmoss erreichen wir wieder nach 20 Kilometern

Aller Anfang ist schwer. Nein, unsere Wanderung heute ist eher mittelschwer. Unsere Wanderfüße bringen uns hoch von St. Blasien bis zum 1.039 Meter hohen Lehenkopf. Immerhin, die erste Hälfte des 20-Kilometer-Weges liegt hinter uns. Hinter den Weidfeldern geht es schnurstracks auf den Dachsberg, kurze Zeit später sagt uns der Hotzenwald Hallo. Etwas weiter schließen sich die Schweizer Alpen an, während wir über Rüttewies und Horbach zum Klosterweiher wandern. Die nächste Station ist Ibach – was uns fasziniert, ist das verträumte Flair des Ortes. Noch einmal geht`s im Zickzack-Kurs über die Hohwehraschlucht bis hinab ans Ziel: Todtmoos.

Schluchtensteig Etappe 6: Von Todtmoos nach Wehr

Schluchtensteig Etappe 6 - auf dem Weg nach Wehr geht es durch den tollen Bannwald

Bei der letzten Wanderung müssen wir etwas mehr als 20 Kilometer zurücklegen. Die als schwer eingestufte Tour verlangt nach einem Energiehaushalt von wenigstens acht Stunden. Die ersten Kalorien verlieren wir beim Gang über den Schluchtensteig hinab zur Zumkellersäge. Ins Auge fallen dabei die Höfe von Wehrhalden, etwas später ist es ein kleines Wildgehege nach der Wehra-Überquerung. Wie von Geisterhand türmen sich die bis zu 200 Meter hohen Felsen der Bannwaldhänge auf, bevor sich das Auge an der Umgebung von Hirschfelsen und Pfeiferskopf sattsehen kann. Rechts ab, heißt das Kommando, bis zum Wehr der Wehratalschlucht, in den Steilwänden der östlichen Talseite klettern Gämsen herum. Einmal noch die Schweizer Alpen sehen! Das gelingt bei einer Rast an der Mettlerhütte. Nicht mehr ganz so steil geht es weiter, ein besonderes Erlebnis ist die Staumauer des Wehra-Stausees. Ab jetzt wird es, die Herzfrequenz sinkt weiter nach unten, eher locker. Wir sind wandernde Begleiter des Flusses, so lange, bis wir im Schlosspark der Herren von Schönau ankommen und damit die Ziellinie von Wehr überschreiten.

Was wir jetzt nur noch wünschen können: Viel Spaß im Südschwarzwald, Hals und Beinbruch auf und mit dem Schluchtensteig.

Dieser Wanderweg mit einer Länge von 118 Kilometern ist gut in 6 Etappen zu absolvieren. Allerdings sollte man dafür schon ein wenig Kondition haben, denn jeden Tag liegen rund 20 Kilometer an.

Die Packliste zum Download

Das oberste Motto lautet: Nur das Wichtigste mitnehmen, ohne auf die Sicherheitsausrüstung (wie ein Erste-Hilfe-Set und einen Biwaksack) zu verzichten.

Die Basispackliste dient der Orientierung und sollte stets dem individuellen Anspruch, dem Wetter, dem Standard der Unterkunft und der jeweiligen Dauer der Tour angepasst werden. Hierbei können Größe den Rucksacks, Auswahl der Kleider und andere Ausrüstungsgegenstände variieren! Gerne beraten wir Dich hierzu in unserem Ladengeschäft in Fulda, telefonisch oder per Mail!

Packliste Hüttentour Mehrtagestour
Packliste Hüttentour Mehrtagestour

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Wanderbericht: Der Kammweg

Wanderbericht: Der Kammweg

Der Kammweg

Auf historische Pfade sollte uns unsere letzte Wanderung in der diesjährigen Pfingstwoche führen. Bereits 1904 eröffnet, war der knapp 289 Kilometer lange Fernwanderweg Kammweg durch die heutigen Bundesländer Sachsen und Thüringen bis zum Zweiten Weltkrieg der längste Wanderweg in Deutschland. Bedingt durch die politische Teilung Europas war der Weg über Jahrzehnte von Westen aus so gut wie nicht zugänglich.

Erst nach dem Ende des Eisernen Vorhangs ab 1990 wurde die landschaftlich so reizvolle Strecke durch die Böhmische Schweiz sowie entlang der Kammlinien von Elster-, Erz- und Lausitzer Gebirge, Jeschken-, Iser- und Riesengebirge sowie Glatzer Schneegebirge und Altvatergebirge wieder für alle erreichbar. Seit 2011 kann man auf deutscher Seite den neu ausgeschilderten Kammweg durch das Erzgebirge und das Vogtland wieder begehen. Im Folgenden schildere ich die Höhepunkte unserer Wanderung für alle interessierten Gleichgesinnten.

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Die Etappen des Kammwegs

Kammweg Etappe 1: Von Geising nach Holzhau (24,5 Kilometer)

Blick vom Kahleberg im Osterzgebirge. Auf Etappe 1 des Kammwegs.

Der Startpunkt unserer Wanderung war der Bahnhof von Altenberg-Geising nahe der tschechischen Grenze. Der Aufstieg zum 824 Meter hohen Geisingberg wurde uns mit fantastischer Fernsicht bis nach Dresden und in die Sächsische Schweiz verschönt. Oben angekommen stärkten wir uns in der Bergbaude und stiegen auf den Aussichtspunkt Louisenturm. Beim Abstieg in Richtung Altenberg bewunderten wir die Überbleibsel des Bergbaus in der Gegend, es folgte der Aufstieg auf den 905 Meter hohen Kahleberg mit Aussicht bis ins Riesengebirge.

Weiter ging es über den Lugsteinweg bis nach Rehefeld-Zaunhaus, durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh bis nach Neurehefeld, wo wir das Eisenbahnmuseum besichtigten. Nach einer kurzen Rast an der Fischerbaude in Holzhau sanken wir müde, aber zufrieden in unseren Betten im ehemaligen, heute modern renovierten Betriebsferienheim.

Kammweg Etappe 2: Von Holzhau nach Sayda (12,5 Kilometer)

Etappe 2 Kammweg von Holzhau nach Sayda

Nach einem kräftigen Frühstück führte uns der Weg am nächsten Morgen am Waldrand mit Sicht auf das Muldental über den Bahnhof Rechenberg bis nach Rechenberg-Bienenmühle. Dort statteten wir dem Sächsischen Brauereimuseum und dem Flößerhaus im Ortskern einen kurzen Besuch ab. Nach einem Abstecher im Ökobad und einem Gang auf dem Kräuterpfad durch das Naturschutzgebiet Trostgrund gelangten wir über den Mittelweg, die Clausnitzer Dorfstraße und den Martinsweg bis zum Bachlauf der Rachel und zur Schutzhütte an der Rachelbrücke. Bevor wir im Hotel Kreuztanne an der Alten Poststraße in Richtung Sayda zu Mittag aßen, besichtigten wir noch das Landwirtschafts-und Mühlenmuseum in Friedebach.

Kammweg Etappe 3: Von Sayda nach Seiffen (10 Kilometer)

Etappe 3 Kammweg - die schöne Stadt Seiffen im Erzgebirge

Gut gesättigt führten wir unseren Weg weiter in Richtung Neuhausen über die König-Friedrich-August-Höhe und durch den Fichtenhochwald bis zur Schutzhütte fort. Mit Blick auf Neuhausen erreichten wird das dortige Glashüttenmuseum, warfen einen Blick auf Schloss Purschensteinund besuchten auch noch das Nussknackermuseum. Unsere nächste Station war das Berggasthaus auf dem Schwartenberg, bevor wir unser Etappenziel, das Spielzeugdorf Seiffen, erreichten. Nach einem Rundgang durch den Ort und einem Besuch im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum absolvierten wir noch den Lehrpfad zur Bergbaugeschichte und besichtigten die Seiffener Barockkirche, um dann unser Nachtquartier im Camping- und Ferienpark Regenbogen zu beziehen.

Kammweg Etappe 4: Von Seiffen nach Olbernhau (11,5 Kilometer)

Etappe 4 Kammweg - der Museumskomplex Saigerhütte

Ausgeruht und guter Dinge folgten wir am nächsten Tag dem Kammweg bis zum Waldrand an der Spitzbergkreuzung. Über den Sielen-, Ringel- und den Wettinweg ging es weiter über Hirschberg in Richtung Olbernhau. Nach Überquerung der Flöha stiegen wir bis zum Zechenweg recht steil bergauf, bevor wir Oberneuschönberg und den nahen Gnade-Gottes-Erbstollen erreichten. Nach dem malerischen kleinen Ort Grünthal kamen wir schließlich zum imposanten metallurgischen Museumskomplex Saigerhütte, wo wir uns die Schauwerkstätten ansahen und dem Bergbaulehrpfad folgten sowie im Wirtshaus ein herzhaftes Mittagessen genossen. Spontan entschlossen wir uns, an die relativ kurze Etappe eine weitere anzuhängen.

Kammweg Etappe 5: Von Olbernhau nach Kühnhaide (20,6 Kilometer)

Etappe 5 Kammweg - von Olbernhau nach Kühnheide

Am Hüttenteich des Denkmalskomplexes Saigerhütte vorbei liefen wir weiter auf dem Sedanweg in Richtung Rübenau und Rothenthal bis zum Aussichtspunkt Stößerfelsen, wo wir eine kleine Rast einlegten. An der folgenden Wanderwegekreuzung Große Steinbach mit Schutzhütte erfrischten wir uns im kühlen Wasser und folgten dem Hammerweg bis zur früheren Lochmühle am Grenzfluss Natzschung. Über den Neulsweg ging es dann bis zur Streusiedlung Rübenau, vorbei am Hirschberg und durch den Hochwald am Lehmheider Teich. Die Tagestour führte uns weiter auf dem Grenzweg bis nach Kühnhaide, wo wir uns kurz umsahen, um dann doch etwas erschöpft unsere schöne Unterkunft im Erholungsort Pobershau zu beziehen.

Kammweg Etappe 6: Von Kühnhaide nach Satzung (14 Kilometer)

Etappe 6 Kammweg - der Hirtstein auf dem Weg nach Satzung

Ausgeschlafen und frisch geduscht folgten wir am nächsten Morgen dem künstlichen Wasserkanal „Grüner Graben“ aus dem 17. Jahrhundert durch das Naturschutzgebiet Schwarzwassertal und dem Neubrückenweg bis zum aufwendig renaturierten Moor- und Torfstichgebiet „Wirtsgarten“. Weiter ging es in Herrenhaide auf dem Moorlehrpfad Stengelhaideund auf dem Poetenweg in Richtung Reitzenhain. An der Reißigmühle legten wir eine Rast ein und folgten anschließend dem Auerhahnweg bis zum Wanderparkplatz, um von dort den 890 Meter hohen Hirtstein zu erklimmen. Von oben hat man bei gutem Wetter mitunter Sicht bis zum Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, für das leibliche Wohl sorgt das Berggasthaus. Von unserem gestrigen „Marathon“ noch etwa mitgenommen, verbrachten wir auch die Nacht auf dem erloschenen Vulkan im Erzgebirgskreis.

Kammweg Etappe 7: Von Satzung nach Bärenstein (22,5 Kilometer)

Etappe 7 Kammweg - auf dem Weg nach Bärenstein

Unsere erste Station am kommenden Morgen war der Rastplatz Lustiger Hans. Weiter ging es über Schmalzgrube durch das Pressnitztal und den Ort Schlössel auf dem Dürrenberg. Von dort machten wir einen Abstecher in die traditionsreiche Bergstadt Jöhstadt und folgten den weißen Grenzsteinen auf den Bärenstein, wo wir die Aussicht vom Gipfelrundweg genossen. Nach einer gehaltvollen Stärkung im Gasthof Brettmühle ging es entlang des Pöhlbaches bis zum Pöhlagrund mit dem gleichnamigen Gasthof. Im gemütlichen Hotel Fichtenhäusel ließen wir die Eindrücke des Tages langsam sacken und den Abend gemächlich ausklingen.

Kammweg Etappe 8: Vom Bärenstein zum Fichtelberg Kurort Oberwiesenthal (18,5 Kilometer)

Etappe 8 Kammweg - der Luftkurort Oberwiesenthal

Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Talsperre Cranzahl, wo wir auf der Toskabank eine erste Ruhepause einlegten. In Richtung Kretscham-Rothensehma ging es dann zum Gelben Weg und Waldlehrpfad des Staatsbetriebs Sachsenforst und über den Fürstenweg bis zum Erlebnispfad Bimmelbahn. Vom Fuße des Fichtelbergs näherten wir und stetig dem bekannten Wintersportort Oberwiesenthal, der Kreuzbrückfelsen-Rastplatz liegt genau richtig für eine längere Pause. In dem traumhaft gelegenen staatlich anerkannten Luftkurort besichtigten wir das sehenswerte Regionalmuseum Wiesenthaler K3 und bezogen schließlich am frühen Abend unsere schönen Zimmer in der ruhig gelegenen Pension „Am Zechengrund“.

Kammweg Etappe 9: Von Oberwiesenthal nach Rittersgrün (14 Kilometer)

Etappe 9 Kammweg - von Oberwiesenthal nach Rittersgrün

Nach dem Frühstück und einem ausgedehnten Spaziergang über das Fichtelberg-Gipfelplateau folgten wir dem Kammweg bis zum Rastplatz Bächelhütte. Auf dem Börnerweg ging es zunächst in das Naturschutzgebiet Börnerwiese und weiter auf dem Klingenbachweg bis zur Häusergruppe Zweibach. Auf dem Wettinplatz in der Siedlung Ehrenzipfel lässt es sich hervorragend rasten, über den Reitsteig gelangten wir zur Schutzhütte mit tollem Blick auf den Ausflugs- und WintersportortRittersgrün. Dort angekommen besuchten wir das Sächsische Schmalspurbahnmuseum im stillgelegten Bahnhof, machten einen Spaziergang zum spätbarocken Rockstrohgut und besichtigten den Ernst-Thälmann-Ehrenhain am Ortsausgang, bevor wir unseren Weg fortsetzten.

Kammweg Etappe 10: Von Rittersgrün nach Johanngeorgenstadt (10 Kilometer)

Etappe 10 Kammweg - auf dem Weg nach Johanngeorgenstadt

Nach dem Aufstieg auf den Fritschberg ging es über den Mückenbachweg zur Waldsiedlung Halbemeile und weiter bis zum Flächennaturdenkmal Himmelswiese, in dem sich seltene Schmetterlinge und Insekten tummeln. Wir wählten dann den Abstecher zum Sportpark Rabenberg, den viele deutsche Sportvereine und Nationalmannschaften verschiedener Länder als Trainingslager schätzen. Über den Anton-Günther-Lehrpfad und Pachthaus liefen wir über die über die Schwarzwasser-Brücke bis in die „Stadt des Schwibbogens“ Johanngeorgenstadt, wo wir den Schillerbrunnen auf dem Marktplatz bewunderten und nach einem späten Abendessen in unsere bequemen Betten in der kleinen, aber sehr gemütlichen Wander- und Sportpension „Edelweiß“ fielen.

Kammweg Etappe 11: Von Johanngeorgenstadt nach Weitersglashütte (19,5 Kilometer)

Etappe 11 Kammweg - Aussicht vom Auersberg im Erzgebirge

Nach einer morgendlichen Besichtigung des Schaubergwerks Glöckl gelangten wir über den Ziegelhüttenweg und die Eisenstraße auf den idyllischen Lehrpfad Steinbachtal. Vor dem Parkplatz Sauschwemme bewältigten wir den anspruchsvollen Aufstieg auf den Auersberg, auf dessen Gipfel wir die tolle Sicht vom Aussichtsturm genossen und den reizvollen Bergwaldgarten durchstreiften. Über Serpentinen durch dichten Buchenwald ging es bis nach Wildenthal. Weiter auf dem Flößholzzechenweg erreichten wir den Altbergbaustandort „Alter Fritz“ und den kleinen Ortsteil Weitersglashütte der Stadt Eibenstock. Nach einem Abstecher in das romantische Naturschutzgebiet Hochmoor Großer Kranichsee kehrten wir dorthin zurück, um im Gasthaus Talsperre zu übernachten.

Kammweg Etappe 12: Von Weitersglashütte nach Mühlleithen (14 Kilometer)

Etappe 12 Kammweg - Morgenrthe-Rautenkranz im Vogtlandkreis

Nach einem Besuch der Trinitatiskirche Carlsfeld machten wir eine Tour über den 3-Talsperren-Wanderweg und folgten danach wieder dem Kammweg über den Schneehübel in Richtung Morgenröthe-Rautenkranz bis in das Naturschutzgebiet Drei Bächle. Am Rastplatz Drei-Bächle-Hütte lässt es sich herrlich unter alten Fichten pausieren, ebenso in der nahen Waldarbeitersiedlung Sachsengrund. Entlang des Markersbachs ging es weiter bis nach Morgenröthe-Rautenkranz, den Geburtsort von Siegmund Jähn, dem ersten deutschen Kosmonauten. Ein Besuch der Deutschen Raumfahrtausstellung war natürlich auch für uns Pflicht. Unser Nachtquartier bezogen wir nach einer guten Stunde Marsch im Wintersportort Mühlleithen.

Kammweg Etappe 13: Von Mühlleithen nach Schöneck (15 Kilometer)

Etappe 13 Kammweg - auf dem Weg nach Schöneck.

Von Mühlleithen liefen wir auf dem Lehrpfad bis zum ehemaligen Naturschutzzentrum Winselburg über den Köhlermeiler bis zum Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“ und zum Vogtländisch-Böhmischen Mineralienzentrum. Nach dessen Besichtigung führte uns der Weg auf den Schneckenstein, von dessen Gipfel man tolle Sicht auf die 2006 eröffnete Vogtland Arena in Klingenthal hat. Nach einer willkommenen Einkehr im Schützenhaus wanderten wir weiter zur Talsperre Muldenberg, die wir direkt auf der Staumauer umrundeten. Parallel zu den Bahngleisen der Vogtlandbahn folgten wir dem Wanderpfad bis zum Sägewerk Schöneck, passierten die Muldenquelle und erreichten unser Etappenziel, den IFA-Ferienpark Schöneck.

Kammweg Etappe 14: Von Schöneck nach Eichigt (22 Kilometer)

Etappe 14 Kammweg - Holzbrücke über die Weiße Elster

Ohne viel Zeit zu verlieren, setzten wir unseren Weg in Richtung Wohlbach fort und wanderten mit Blick auf Gunzen bis zum Pfarrwald. Über Wohlbach ging es dann in Richtung Hermsgrün sowie über die Weiße Elster bis nach Adorf, wo wir das Perlmutter- und Heimatmuseum im Freiberger Tor besuchten. Auf dem Lehr- und Wanderpfad Zeidelweidetal gelangten wir ins sorgfältig renaturierte Tetterweintal und weiter zu den Zollhäusern kurz vor Gettengrün. Vorbei am Geburtshaus des Karikaturisten Erich Ohser (e.o.plauen) folgten wir dem Waldweg bis nach Eichigt, wo wir uns im Naturbad erfrischten und anschließend in der Gaststätte „Blechnapf“ unser Quartier für die Nacht bezogen.

Kammweg Etappe 15: Von Eichigt ins Burgsteingebiet (20,5 Kilometer)

Etappe 15 Kammweg - das Schutzgebiet Grünes Band

Nach der Wanderung durch den Wald vor Tiefenbrunn im Schutzgebiet „Grünes Band“ rasteten wir am Weißen Steines und bestiegen danach den Platzerberg. Über den Weiler Haselrain gelangten wir nach Bobenneukirchen, zur Talsperre Dröda und bis nach Engelhardtsgrün. Weiter ging es über die Vorsperre Ramoldsreuth und die Auenlandschaft am Weißigbach bis zum Anwesen von Schwarzenreuth und zum Etappenziel des Wanderparkplatzes an den Burgsteinruinen. Nachdem wir die Burgsteinruinen aus dem 15. Jahrhundert besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft im historischen Gasthof Ruderitz bei Weischlitz.

 Kammweg Etappe 16: Vom Burgsteingebiet nach Hirschberg (23 Kilometer)

Am vorletzten Tag unserer Wanderung auf dem Kammweg durchquerten wir zunächst das märchenhafte Kemnitzbachtal und legten an der Kienmühle eine erste Rast ein. Über die Unterkemnitzmühle und die Anhöhe vor Gutenfürst ging es zum lokalen Haltepunkt der Vogtlandbahn und weiter oberhalb des Dreifreistaatensteins bis nach Gebersreuth. Auf dem Saale-Orla-Weg ging es dann bis nach Blankenstein und in den einst geteilten Ort Mödlareuth, wo das Museum zur deutschen Teilung einen Besuch lohnt. Über den Aussichtspavillon Öhninger Hütte wanderten wir mit Blick auf das Hirschberger Schloss am rechten Ufer der Saale entlang bis in das Naturschutzgebiet Hag. Weiter ging es bis zum Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte in Hirschberg. Nach unserem Besuch dort ließen wir es uns in der Gaststätte und Pension „An der Lohmühle“ schmecken und verbrachten auch die Nacht dort.

 Kammweg Etappe 17: Von Hirschberg nach Blankenstein (13,5 Kilometer)

Etappe 17 Kammweg - die Stadt Sparnberg auf der letzten Etappe

Etwas wehmütig und nostalgisch, am Ende unserer Reise angekommen zu sein, aber doch auch glücklich, ohne Probleme alle Etappen absolviert zu haben, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Sparnberg. Nachdem wir auch Pottiga in Thüringen passiert hatten, machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt am Wachhügel, bevor wir weiter bis nach Blankensteinzogen. Hier besichtigten wir die Schlossruinen und den Aussichtspunkt „Hochzeitskorb“ mit tollem Blick auf das Saaletal. Nach ein paar Erinnerungsfotos am „Drehkreuz des Wanderns“ am Selbitzplatz machten wir uns mit Leihrädern noch auf in das Höllental im Frankenwald und das Muschwitztal, bevor wir uns um viele Eindrücke reicher auf den Heimweg machten.

Der Kammweg ist 289 Kilometer lang und führt durch Sachsen und Thüringen. Er kann in 17 Etappen absolviert werden, die leicht bis mittel eingestuft werden. Entlang des Weges gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Weihnachtsdorf Seiffen.

Die Packliste zum Download

Das oberste Motto lautet: Nur das Wichtigste mitnehmen, ohne auf die Sicherheitsausrüstung (wie ein Erste-Hilfe-Set und einen Biwaksack) zu verzichten.

Die Basispackliste dient der Orientierung und sollte stets dem individuellen Anspruch, dem Wetter, dem Standard der Unterkunft und der jeweiligen Dauer der Tour angepasst werden. Hierbei können Größe den Rucksacks, Auswahl der Kleider und andere Ausrüstungsgegenstände variieren! Gerne beraten wir Dich hierzu in unserem Ladengeschäft in Fulda, telefonisch oder per Mail!

Packliste Hüttentour Mehrtagestour
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Wanderbericht: Der Heidschnuckenweg

Wanderbericht: Der Heidschnuckenweg

Der Heidschnuckenweg

Die Heide blüht… noch nicht, dachten wir, als wir im Frühjahr über den Heidschnuckenwegsprachen. Im Frühsommer ist es in der Lüneburger Heide noch nicht so voll wie im August, wenn Millionen Heidepflanzen die Landschaft in ein lila Blütenmeer verwandeln. Dennoch wollten wir die Heide in ihrer vollen Blüte erleben und entschieden uns dafür, uns im August auf den Weg zu machen, die 13 Etappen des Heidschnuckenweges zu begehen (der zur Heideblüte natürlich auch ein Traum ist!). Der Heidschnuckenweg ist in 13 Tagesetappen zu schaffen. Geübte Wanderer können einige Etappen zusammenfassen, weil meist nur leichte Steigungen zu bewältigen sind.

Der Heidschnuckenweg führt auf fast komplett autofreien Wegen vom Südwesten Hamburgs quer durch die jahrhundertealte Kulturlandschaft bis nach Celle. Die Namensgeber, die zotteligen Heidschnucken, werden hier in großen Herden gehalten. Die Schafe mit ihren charakteristischen schwarzen Köpfen und den nach hinten gebogenen Hörnern fressen fleißig die nachwachsenden, kleinen Bäume ab. So können die durch Abholzung entstandenen Heideflächen in ihrer Einmaligkeit erhalten werden.

Gemütliche Einkehr und Übernachtungsmöglichkeiten

Urige Landhotels, Pensionen und Campingplätze liegen am Weg. Unterwegs konnten wir uns mit wildwachsenden Blaubeeren stärken. Und natürlich durfte in den zahlreichen Bauernhofcafés die süße Heide-Spezialität, ein Stück Buchweizentorte, nicht fehlen.

Der Heidschnuckenweg ist vom Deutschen Wanderverband als Qualitätswanderweg zertifiziert. Wer keine zwei Wochen Zeit hat oder im Großraum Hamburg, Bremen, Hannover wohnt, kann es sich besonders leichtmachen – und den Heidschnuckenweg nach und nach in Tagesetappen absolvieren, und so ebenfalls die Heideblüte erleben.

An- und Abreise umweltfreundlich und staufrei

Die Regionalbahn Erixx verkehrt zwischen Buchholz in der Nordheide und Hannover. Die Triebwagen halten an vielen Punkten der nördlichen Heidschnuckenweg-Etappen. Buchholz sowie auch der südliche Endpunkt des Weges, die Residenzstadt Celle, sind mit den Metronom-Zügen gut erreichbar. Tipp: Insbesondere beim Wandern mit zwei oder mehr Personen das günstige Niedersachsen-Ticket nutzen (erste Person 23 Euro, jede weitere 4 Euro). Den nördlichen Startpunkt in der Fischbeker Heide erreichen wir mit der Hamburger S-Bahn (Linie 3 bis Fischbek). Gut gelaunt, mit festem, knöchelhohen Schuhwerk, Rucksack mit Regensachen, Brotzeit und zwei Liter Wasser geht es auf die erste Etappe.

Heidschnuckenweg Etappe 1:
Fischbek – Buchholz in der Nordheide (26 Kilometer)

Schöne Heideflächen auf dem Heidschnuckenweg. Ruhiges Wandern auf schönen Wegen.

Zu Füßen der dicht bewaldeten Hügellandschaft der (Hamburg-) Harburger Berge wandern wir durch die ersten Heideflächen bis nach Buchholz. Der Heidschnuckenweg ist keine Bergwanderung, aber auf den herrlich einsamen Waldwegen geht es hier manchmal ganz schön auf und ab!

Heidschnuckenweg Etappe 2:
Buchholz i.d. Nordheide – Handeloh (15 Kilometer)

Heideflächen ohne Ende und ein schöner Fluss. Tag 2 auf dem Heidschnuckenweg

Aus Buchholz heraus wandern wir am Schmetterlingspark vorbei ins Büsenbachtal. Als wir aus dem dichten Nadelwald treten, blicken wir unvermittelt in eine weite Senke voller Heideflächen. Ein Traumblick! Auf dem nun feinsandigen Weg überschreiten wir die Brücke über den sanft dahin plätschernden Bach.

Heidschnuckenweg Etappe 3:
Handeloh – Undeloh (17 Kilometer)

Die Kirche von Undeloh am dritten Tag auf dem Heidschnuckenweg. Etwas anders als andere Kirchen.

Durchs wildromantische, teils wie ein norddeutscher Urwald zugewachsene Seevetal geht es von Handeloh ins typische Heidedorf Undeloh (übrigens angenehm autofrei, im August zur Heideblüte allerdings mit viel Pferdekutschenverkehr…). Hier bestaunen wir die uralten Bauernhäuser mit ihrem mächtigen Fachwerk, und die bereits 1244 urkundlich erwähnte Feldsteinkirche. Im Undeloher Heide-Erlebnis-Zentrum erfahren wir vieles über die Entstehung der Heidefläche und die frühgeschichtliche Besiedelung, von der zahlreiche Hügelgräber zeugen.

Heidschnuckenweg Etappe 4:
Undeloh – Niederhaverbeck (14 Kilometer)

Wunderschöne Heide auf dem Heidschnuckenweg. Tag 4 imponiert durch eine wunderschöne Landschaft.

Wir wandern über den Pastor-Bode-Weg auf die höchste Erhebung der Heide, den 169 Meter hohen Wilseder Berg und genießen den Panoramablick. Er führt über Heideflächen, bewaldete Hügellinien und fast bis zur Elbe. Rund um Wilsede sehen wir die ersten Heidschnucken zwischen den charakteristischen Wacholderbäumen umherstreichen. Wer Glück hat, kommt mit einem der Berufsschäfer, die mit ihren Hunden die Herden zusammenhalten, ins Gespräch. Ein weiterer Höhepunkt wird unser Abstecher zum Totengrund: Das tief eingeschnittene Heidetal ist sicher einer der Gründe, warum der Heidschnuckenweg vom Wandermagazin 2014 zum schönsten Tourenwanderweg Deutschlands erkoren wurde.

Heidschnuckenweg Etappe 5:
Niederhaverbeck – Bispingen (17 Kilometer)

oder alternativ: Niederhaverbeck – Schneverdingen – Behringen (21 Kilometer)

Moos- und Wasserflächen wechseln sich im Pietzmoor ab. Etappe 5 auf dem Heidschnuckenweg.

Wir entscheiden uns für die zweite Alternative und spazieren durchs Tal der Haverbeeke zum Pietzmoor. Die in der Sonne schillernden Moor- und Wasserflächen sind ein beliebtes Fotomotiv. Die “puscheligen” Blütenstände des Wollgrases stammen ausnahmsweise nicht von den Heidschnucken.

Heidschnuckenweg Etappe 6:
Bispingen/Behringen – Soltau (23/24 Kilometer)

Etappe 6 auf dem Heidschnuckenweg. Soltau bekannt nicht nur durch den Freizeitpark.

Weiter geht es durchs Luhe- und Böhmetal. Der Weg verläuft kurz vor Soltau unmittelbar am mäandernden Fluss Böhme entlang – sehr idyllisch.

Heidschnuckenweg Etappe 7:
Soltau – Wietzendorf (18 Kilometer)

Der Heidepark in Soltau. Auf Etappe 7 gibt es die Möglichkeit, den Park zu besuchen.

Soltau hat neben den Mega-Achterbahnen im Heidepark, circa drei Kilometer nördlich der Stadt, auch kulturell einiges zu bieten: SpielzeugmuseumFelto Filz-Erlebnis- und Spielwelt sowie das über 500 Jahre alte Bürgermeisterhaus lohnen einen Besuch. In Soltau-Friedrichseck wird an das größte deutsche Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkrieges erinnert.

Heidschnuckenweg Etappe 8 und 9:
Wietzendorf – Müden (Örtze) – Faßberg (21 Kilometer)

Etwas zum Nachdenken auf Etappe 8 und 9 des Heidschnuckenwegs.

Wer geschichtlich interessiert ist, sollte einen Abstecher zu den vielen Gedenkstätten einplanen – wie zum Beispiel dem ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen. Sie erinnern daran, dass die abgelegene Heidegegend auch Schauplatz düsterer Geschehnisse war. Auf dem Heidschnuckenweg geht es weiter auf den Häteler Berg, der einen Panoramablick auf Wietzendorf bietet. Auf dem Wietzer Berg erinnert ein massiger Findling an Hermann Löns. Für den Heidedichter war die Heide ein Idealbild einer Landschaft, was wir Wanderer voll und ganz bestätigen können!

Heidschnuckenweg Etappe 10:
Faßberg – Oberoher Heide (19 Kilometer)

Etappe 11 auf dem Heidschnuckenweg. Eine schöne Herde Heidschnucken kreuzen den Weg.

Über die Schmarbeck geht es auf den sich rund 40 Meter erhebenden Haußelberg. Hier können Vermessungssteine bewundert werden. Carl Friedrich Gauß, berühmter Mathematiker, Landvermesser und damals in Diensten der hannoverschen Könige, ließ sie im frühen 19. Jahrhundert aufstellen.

Heidschnuckenweg Etappe 11 und 12:
Oberoher Heide – Weesen – Dehningshof (25 Kilometer)

Auch auf der Etappe 11 und 12 Landschaft soweit das Auge reicht.

Wir genießen bei Oberohe den Blick auf eine der letzten großen (und hier in der Südheide größten) Heideflächen unserer Wandertour. Am Ende dieser Etappe erinnern wieder aufgeforstete, fast gleich hohe Kiefern und ein Denkmal daran, dass diese Region in den 1970er Jahren von einem verheerenden Waldbrand heimgesucht wurde.

Heidschnuckenweg Etappe 13:
Dehningshof – Residenzstadt Celle (27 Kilometer)

Das Celler Schloss. Absolut sehenswert auf Etappe 13 auf dem Heidschnuckenweg.

Bald geschafft! Auf der letzten Etappe geht es am Zugvogelparadies der Wildecker Teiche in die Residenzstadt Celle. Es empfiehlt sich, in Dehningshof früh aufzubrechen. Denn es braucht etwas Zeit, um die vielen Fachwerkfassaden der Altstadt und das imposante Celler Welfenschlossanzuschauen. Ein würdiger Abschluss der unvergesslichen Wanderung auf dem Heidschnuckenweg!

Highlights auf dem Heidschnuckenweg

Entlang des Wanderwegs gibt es viele schöne Highlights, die durchaus einen Abstecher wert sind. Wenn Ihr ein wenig mehr Zeit eingeplant habt solltet Ihr überlegen, das eine oder andere Highlight zu besuchen.

Der Brunsberg mit seinem 360 Grad Panorama

Der Brunsberg befindet sich im Norden der Lüneburger Heide. Er ist 129 Meter hoch und somit nicht sonderlich kleiner als der Wilseder Berg. Er bietet das wohl schönste 360 Grad Panorama, das es in der gesamten Lüneburger Heide gibt. Der Berg ist komplett umgeben von Wäldern. Der Heidschnuckenweg führt über den Brunsberg, eine wunderbare Aussicht ist also vorprogrammiert. Der Brunsberg ist eines der 32 „Naturwunder Lüneburger Heide“, er wurde vom Naturpark dazu auserwählt.

Büsenbachtal bei Handeloh

Die Heideflächen sind ein Markenzeichen des Heidschnuckenwegs. Wohl eine der schönsten Heideflächen ist bei Handeloh zu finden, das Büsenbachtal. Dort gibt es eine sehr weite Heidefläche, die wirklich unglaublich schön ist. Mitten durch das Tal fließt der Büsenbach, an beiden Seiten steigen Hügel an, die mit Heide bewachsen sind. Lila Heideflächen, und als Kontrast dazu knorrige Wacholder – eine wirklich schöne Szenerie. Der Büsenbach versickert zwischendurch im Untergrund, um dann später wieder zu erscheinen – dieses Phänomen nennt sich Bachschwinde, und Ihr solltet Euch das auf jeden Fall einmal anschauen. Von dem höchsten Hügel dort, dem Pferdekopf, hat man die beste Aussicht auf dieses wunderbare Tal. Viele Bänke stehen ebenfalls zur Verfügung. Es ist ein tolles Gebiet für eine schöne Wanderung.

Die Weseler Heide

Die Weseler Heide ist immer einen Besuch wert, egal zu welcher Jahreszeit. Sie bietet atemberaubende Ausblicke über die gesamte Heidelandschaft zwischen Undeloh und Wesel. Die Anhöhen sind eine große Besonderheit. Durch sie hindurch bekommt man eine wunderbaren Panoramablick über die ganze Heide. Dort gibt es auch ein paar Seen, sehr bekannt sind die Pastorenteiche. Auch das sogenannte Hexenhaus in Wesel ist immer einen Besuch wert. Der Heidschnuckenweg führt auch durch einige Teile der Weseler Heide.

Wilseder Berg

Mitten im Naturpark Lüneburger Heide befindet sich der Wilseder Berg mit seinen 169 Meter an Höhe. Damit ist er die höchste Erhebung in der gesamten nordwestdeutschen Tiefebene. Er ist auch gleichzeitig das Zentrum der größten Heideflächen in ganz Europa. Auch hier gibt es wieder einen tollen Blick zu erleben.

Der Totengrund

Der Totengrund ist ein mystisches Tal, das sich südöstlich von Wilsede befindet. Auch wenn es sich mystisch anhört, Geister gibt es dort nicht. Aber eine unglaubliche Schönheit, die Heideflächen. Aber nicht nur zur Heideblüte ist der Totengrund sehenswert, er bietet zu jeder Jahreszeit ein Naturschauspiel. Wenn der Nebel durch das Tal zieht, hat es aber wirklich einen leicht mystisches Aussehen, fast wie auf einem Bild.

Das Pietzmoor

In Schneverdingen befindet sich das Pietzmoor, es ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die es in der ganzen Lüneburger Heide gibt. Es umfasst eine Fläche von rund 2,5 km². Es gibt einen 5 Kilometer langen Rundwanderweg, der aus Bohlenstegen besteht. Er führt quer durch das Pietzmoor. Diese Hochmoorlandschaft ist an sich schon sehr beeindruckend, aber die sehr spezielle Tier- und Pflanzenwelt ist schon etwas ganz Besonderes.

Misselhorner Heide

Die schönsten Heideflächen der Naturparks Südheide sind wohl die Flächen der Misselhorner Heide bei Hermannsburg. Weitläufige Heideflächen und sanfte Hügel wechseln sich ab, und auch hier immer wieder der Anblick von knorrigen Wacholdern.

Auf dem Heidschnuckenweg sind 223 Kilometer zu absolvieren, die auch für ungeübte Wanderer problemlos in 13 Etappen absolviert werden können. Geübte Wanderer können auch ein paar Etappen zusammenfassen. Auf dem Weg gibt es nur leichte Steigungen, dennoch ist eine gewisse Kondition schon erforderlich, um die Strecken zu absolvieren. Landschaftlich ist dieser Heidschnuckenweg absolut sehenswert.

Die Packliste zum Download

Das oberste Motto lautet: Nur das Wichtigste mitnehmen, ohne auf die Sicherheitsausrüstung (wie ein Erste-Hilfe-Set und einen Biwaksack) zu verzichten.

Die Basispackliste dient der Orientierung und sollte stets dem individuellen Anspruch, dem Wetter, dem Standard der Unterkunft und der jeweiligen Dauer der Tour angepasst werden. Hierbei können Größe den Rucksacks, Auswahl der Kleider und andere Ausrüstungsgegenstände variieren! Gerne beraten wir Dich hierzu in unserem Ladengeschäft in Fulda, telefonisch oder per Mail!

Packliste Hüttentour Mehrtagestour
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Osprey Stratos 34

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