Wander- & Walkingstöcke, alles was man wissen sollte!

Viele Leute denken, dass Wander- und Walkingstöcke nicht so unterschiedlich sein können. Es sind doch nur Stöcke zum Gehen, ob schnell oder mit Höhenmetern, was soll das für einen Unterschied machen?

Aber da liegen sie falsch. Die Unterschiede zwischen Trekking- und Walkingstöcke sind enorm. Hersteller wie Leki und Black Diamond, zum Beispiel, haben sich richtig Gedanken gemacht und bieten hoch angepasste Stöcke für beide Disziplinen.

Nordic Walking, woher kommt es und wie geht es genau?

Diese Sportart hat ihren Ursprung im Jahre 1979 und wurde erstmals als Sommertrainingsprogramm für Profi-Skiläufer entwickelt. Erst 1997 sind aber die ersten Walkingstöcke auf den Markt gebracht worden. 1999 entsteht der Fachausdruck „Nordic Walking“ und wird durch ein Werbeflugblatt weltweit bekannt.
Ob Leistungssportler oder untrainierte Menschen, Nordic Walking kann jeder lernen und praktizieren. Es ist ein optimales Training, um eine Grundkondition aufzubauen und bleibt dabei gelenk- und wirbelsäulenschonend.

Jetzt zur Technik: Die Stöcke werden schräg und nach hinten ausgerichtet. Dies erlaubt es, einen Druck auf die Stöcke auszuüben, der uns nach vorne schiebt. Dazu wird der linke Stock eingesetzt, wenn die rechte Ferse den Boden berührt und umgekehrt: der rechte Stock, wenn die linke Ferse auftritt.

Trekking- oder Wanderstöcke, wofür genau?

Trekking als Begriff in „Trekkingstöcke“ benutzt, ist ein Allgemeinbegriff. Allgemein versteht man darunter Wandern als Tagestour oder Mehrtagestour sowie richtige Trekkingtouren mit schwerem Rucksack. In dem Fall werden die Stöcke mehr als Stütze benutzt und haben den schönen Nebeneffekt, die Kniegelenke beim Absteigen zu entlasten. Soweit man zurückblicken kann, sind Äste als Wanderstäbe benutzt worden, aber bereits 1974 hat die Firma Leki die ersten teleskopischen Wanderstöcke auf den Markt gebracht.

Welche Länge für meine Stöcke?

Bevor man ein Paar Stöcke auswählt und sich mit der Technik auseinandersetzt, ist es erst mal wichtig, die passende Größe zu finden. Und die hängt davon ab, ob man Nordic Walking oder Wandern möchte und basiert auf unsere Körpergröße.

Walkingstöcke haben meist eine feste Länge. Da man so keine Einstellungsmöglichkeit hat, ist die Auswahl der richtigen Länge um so wichtiger. Am besten schaut mal direkt bei Leki auf der Homepage, den Link findet ihr unten.

Wanderstöcke stellt man auf ebenem Gelände auf die empfohlene Stocklänge ein (der Arm zeichnet ein 90° Winkel). Beim Aufstieg werden die Stöcke 5cm bis 10 cm kürzer eingestellt und beim Abstieg 5cm bis 10cm länger, je nach Neigung und Schrittlänge. Trekkingstöcke haben im Schnitt einen einstellbaren Längenbereich von 60/70cm bis 130 cm bei teleskopischen Stöcken und 110cm bis 130cm bei faltbaren Stöcken.

Bei Leki findet ihr hier einen tollen Stocklängenberater.

 

Stöcke und Technik

Griffe:

Generell sind die Walkingstockgriffe lang und schmal. Das ist ausreichend, da man beim Nordic Walking keinen Druck auf die Griffe selbst ausübt. Trekkingstöcke haben ergonomische und breitere Griffe, da er beim Laufen über Stock und Stein gut in der Hand liegen muss und bequem sein sollte.

Es gibt 3 Hauptmaterialien bei Stockgriffen: Kork, Schaumstoff und fester Kunststoff.

Kork als Naturmaterial ist feuchtigkeitsregulierend und bietet ein besonders angenehmes Greifgefühl. Bestimmt das angenehmste Material, aber schock- und reibungsempfindlich.

Schaumstoff ist das meist benutzte Material, weil es einen guten Greifkomfort bietet und sehr langlebig ist. Man findet auch bei vielen Trekkingstöcke einen verlängerten Schaumgriff am Stock entlang, was erlaubt, auch mal unter dem Griff zuzupacken, wenn man zum Beispiel im Hang unterwegs ist und nicht ständig die Stöcke verstellen will.

Kunststoff findet man meistens bei günstigeren Varianten. Sie sind sehr robust, können aber keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Strap/Schlaufe:

Bei Wanderstöcken spielt der Strap keine entscheidende Rolle. Er ist nur dazu da, die Stöcke zum Beispiel in schwierigem Gelände oder beim Abrutschen zu sichern. Sollte dabei der Stock aus den Händen fallen, bleibt er sicher am Handgelenk hängen.

Bei Walkingstöcken verhält es sich anders. Erstens gibt es einen linken und ein rechten Strap. Der Strap sitzt fest um das Handgelenk; dank einstellbarem Klettverschluss kann man ihn schön anpassen. Und das ist wichtig, weil der Strap dem Walker erlaubt, Druck auf seine Stöcke auszuüben , damit seine Geschwindigkeit zu steigern und den Oberkörper in Einsatz zu bringen. Es gibt auch eine Technik beim Nordic Walken bei der man die Hände um den Griff ständig auf- und zumacht, was dank der besonderen Straps möglich ist. Dazu gibt es bei vielen Walkingstöcken abnehmbare Straps, damit kann man mit voller Bewegungsfreiheit erst mal den Strap richtig anpassen und ihn dann beim Start direkt an den Stock „klicken“.

Rohrmaterial:

Heutzutage gibt es hauptsächlich zwei Rohrmaterialen: Carbon und Aluminium.

Beide Materialien sind extrem stabil und lastfest und werden entweder allein oder kombiniert bei der Stockherstellung benutzt. Die Carbonstöcke sind teurer als Aluminiumstöcke, dafür aber viel leichter. Es gibt zahlreiche Modele und Rohrfertigungen. Daher sollte erst mal genau wissen, wie und wofür die Stöcke benutzt werden. Bei Leistungs-Nordic Walking ist Carbon ein Muss, für gemütliche Tageswanderungen ist ein Aluminiumstock ausreichend.

Teleskopisch/Faltbar:

Walkingstöcke haben meistens eine fixierte Länge, weil man so weniger Material braucht und damit leichtere Stöcke produzieren kann. Diese Stöcke sind auch eher gedacht für Trainingsstrecken. Da sie die gesamte Trainings-/Nutzungszeit im Einsatz sind, müssen sie nicht an einem Rucksack verstaut werden. Trotzdem gibt es gewisse Modele mit Längeneinstellung, die für Leute gedacht sind, die viel reisen und immer Walkingstöcke dabei haben möchten.
Bei Trekking- oder Wanderstöcken ist die Verstellbarkeit der Länge zum Standard geworden, weil man Trekkingstöcke nicht unbedingt die ganz Zeit auf einer Tour braucht und öfters am Rucksack befestigt. Es gibt zwei Kategorien: Teleskopisch mit Drehverstellsystem oder mit Speedlocksystem. Die erste Variante ist einfach zu bedienen, leicht und günstiger, die zweite ist stabiler und greift fester.

NEU: bei Wanderstöcken gibt es jetzt faltbare Stöcke, die ebenfalls einstellbar sind, wobei der Längenbereich kleiner ist als bei Teleskopstöcken. Der größte Vorteil bei faltbaren Stöcken ist ein geringes Packmaß: zusammengefaltet ist die Packlänge viel kürzer als bei anderen Varianten.

Spitze/Gummipuffer:

Beim Trekking ist meistens eine Hartmaterialspitze ausreichend, da sie auf nahezu allen Untergründen greift und extrem reibungsfest ist. Es ist trotzdem sinnvoll immer ein Paar Trekkinggummipuffer dabei zu haben, wenn man ein längere Strecke auf geteerter Straße gehen muss, um das Klack-Klack-Klack-Geräusch ausschalten zu können.

Beim Nordic Walking eignen sich bei flachem Gelände und harten Untergründen Gummipuffer. In anspruchsvollerem Gelände oder bei weichem Boden ist die Hartmaterialspitze im Einsatz. Leki hat ein Smart Tip System entwickelt , bei dem beide Varianten bereits eingebaut sind und über einen kleinen Hebel den Wechsel ermöglicht.

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